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Die Kampagne zur Bundestagswahl 2005. Vertrauen in Deutschland.

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Die Kampagne zurBundestagswahl 2005.

Vertrauen in Deutschland.

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Impressum

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Herausgeber:SPD-Parteivorstand, Wilhelmstraße 141, 10963 Berlin, Telefon: (030) 2 59 91- 0,E-Mail: [email protected], Internet: www.spd.de

Konzeption und Gestaltung:

November 2005

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Inhalt

Seite 4 Vorwort

Seite 6 Organigramm

Seite 7 Die Kampa 2005

Seite 8 Die Ausgangslage

Seite 10 Die Kommunikationskampagne

Seite 25 Die Wahlkampfmaterialien

Seite 34 Die Wahlkampftour

Seite 36 Unterstützer/Wahlinitiativen und Testimonials

Seite 37 Der Online-Wahlkampf

Seite 40 Information und Mobilisierung

Seite 42 Das Ergebnis

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Vorwort

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Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Leserinnen und Leser!

Dies war ein wilder Bundestagswahlkampf, und dies inmehrfacher Hinsicht:

Er kam zunächst aus dem toten Winkel. Die Entscheidungvon Gerhard Schröder und Franz Müntefering nach derverlorenen Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen, einVotum der Wählerinnen und Wähler zu suchen, war mutig und im Interesse Deutschlands zugleich. Aber weder die Öffentlichkeit noch die Partei noch wir im Willy-Brandt-Haus waren auf einen Bundestagswahl-kampf vorbereitet.Mit der Ankündigung von Franz Müntefering und GerhardSchröder am Wahlabend der Nordrhein-Westfalen-Wahl,Neuwahlen zu suchen, hatten wir für alle Arbeiten, diemit einem Bundestagswahlkampf verbunden sind, ins-gesamt nur 119 Tage Zeit.

Dieser Wahlkampf war aber auch in anderer Hinsichtäußerst ungewöhnlich, weil wir als SPD aus einer fasthoffnungslosen demoskopischen Situation starten muss-ten. Stimmungswerte von knapp 25%, nach Meinung derDemoskopen ein Verlust von der Hälfte der Wählerinnenund Wähler von 2002 – das waren nur einige Zahlen, dieuns Woche für Woche erreichten und mit denen dieWahlkämpferinnen und Wahlkämpfer der SPD tagtäglichauch medial eingedeckt wurden.

Und dieser Wahlkampf war auch deswegen ungewöhn-lich, weil wir in einer völlig veränderten Konkurrenzsitua-tion die Kampagne aufbauen mussten: Die erweitertePDS stellte nicht nur die SPD in den neuen Bundesländernvor neue Herausforderungen.

Die Ergebnisse unseres Wahlkampfes sind bekannt undmüssen nicht wiederholt werden, sie sind ein relativerErfolg. Diese Dokumentation soll einen Überblick überverschiedene Wahlkampfinstrumente geben und auchein wenig von der Denk- und Arbeitsweise vermitteln, diewir in der Kampa im WBH genutzt haben.

„Vertrauen in Deutschland.“ war eine zentrale argumen-tative Achse unserer Kampagne. Gegen die Stimmungs-mache und das Schlechtreden des Landes setzten wir vonAnfang an eine optimistische und positive Grundbot-schaft. Der Vertrauensbegriff war natürlich gerade im engen zeitlichen Zusammenhang mit der Vertrauensfrageim Deutschen Bundestag provokativ, und das war auch so gemeint. Es gibt den philosophischen Grundsatz, dassman immer an der stärksten Stelle der opponierendenArgumentation ansetzen muss, und dies ist mit demReklamieren des Vertrauensbegriffs für die SPD verbun-den. Es verbindet sich auch mit unserer Grundhaltung alsSozialdemokratinnen und Sozialdemokraten:Wir sind festdavon überzeugt und haben dies im Wahlkampf immerwieder deutlich gemacht, dass dieses Land stark ist undnur durch eine Aktivierung seiner Erfahrungen die kom-menden Herausforderungen bewältigen kann.

Eine wesentliche Grundlage für den relativen Erfolg imBundestagswahlkampf war die richtige Positionierungder Kampa im WBH als Parteizentrale inmitten der SPD,eine intensive Verzahnung von dezentralen und zentralenWahlkampfaktivitäten und die Grundentscheidung, kei-nen Top-down-Wahlkampf zu führen.

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Vorwort

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Franz Müntefering hat sehr früh darauf hingewiesen, dassder Bundestagswahlkampf 2005 „keine Inszenierung derInszenierung“ sein wird. Sicherlich: Moderne Wahlkämpfesind auch Medienwahlkämpfe und gegen die Medienkann man sich nicht durchsetzen.

Aber allein durch die Medien kann man auch keinenWahlkampf gewinnen, und eine wesentliche Erfahrungdieser Monate war für mich, dass unser stärkstes Pfundüberzeugte Sozialdemokratinnen und Sozialdemokratenin den 299 Wahlkreisen sind, die in ihrer Freizeit am Feier-abend, am Wochenende für unsere Grundwerte argumen-tieren und die Meinungsbildung in Millionen Gesprächenvorantreiben.

Die entscheidende Grundlage war der furiose Wahlkampfunseres Spitzenmannes und Bundeskanzlers GerhardSchröder. Er hat auf unzähligen Marktplätzen und in zahl-losen Hallen das Meinungsklima verändert. Dieser Einsatzwar beispielhaft und beispielgebend. Und: Wir haben diesen Wahlkampf gemeinsam geführt auf einer klarenprogrammatischen Grundlage. Mit der Verabschiedungdes Wahlmanifestes am 4. Juli waren die wesentlicheninhaltlichen Grundlinien für unseren Wahlkampf gelegt.

Das war sicherlich nicht ein Wahlkampf nach demLehrbuch. Die üblichen Schrittfolgen und Phasen konnteman getrost vergessen. Die Chance lag in der Paradoxiesehr hoher Zustimmungswerte für die Union, einer fasthoffnungslosen Ausgangslage für die SPD und in derDynamik, Themen und Zuspitzungen zu finden, zu defi-nieren und medial und im Straßenwahlkampf der Parteidurchzusetzen.

Diese Dokumentation zeigt nur einen kleinen Teil desWahlkampfes und kann sicherlich nicht vollständig sein.Allein die Wahlkampfarbeit der Jusos und Jungen Teamsund der so genannten 60plus-Teams verdient eine eigeneDokumentation. Sie waren an vielen Stellen das Rückgratdes Wahlkampfes in den Wahlkreisen. Es gab viele guteIdeen aus den Wahlkreisen, die wir gerne aufgegriffen haben. Wir haben uns bemüht, die Kreativität, die Kraftder SPD zu nutzen und ihr nicht im Wege zu stehen – eshat weitgehend geklappt und geholfen.

EuerKajo Wasserhövel

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Organigramm

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Veranstaltungen/Kongresse

Politische Wahlkampfleitung

Technische Wahlkampfleitung

FinanzenKoordinierungsgruppeAgenturen/Produktion

Hotline

Unterstützerinnen und Unterstützer Themen PresseMobilisierung/

RegionalisierungNeue

BundesländerOnline-

WahlkampfRotes

Telefon/KISAnalyse/

Forschung/Technik

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Die Kampa 2005

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Die Ausgangslage

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GrundstimmungMit der Ankündigung von Neuwahlen amAbend des 22. Mai 2005 setzte eine drama-tische Wechselstimmung im Land ein.

Eine klare Mehrheit für CDU/CSU und FDPgalt als selbstverständlich. Die wirtschaft-liche Situation des Landes wurde täglichdüsterer beschrieben. In der veröffentlich-ten Meinung sollte „durchregiert“ werden.

Und die Umfragewerte der Meinungsfor-schungsinstitute bestätigten Woche fürWoche den deutlichen Vorsprung derUnion.

Der Bundeskanzler und die SPD kamen inder Berichterstattung nur noch in Nach-betrachtungen vor.

Am 21. Juli rief Bundespräsident Köhlerschliesslich Neuwahlen aus.Der Wahlkampf konnte beginnen.

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Die Ausgangslage

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Die KommunikationskampagneGroßflächenplakate – Dekade 1

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Die SPD stand vor der sehr schwie-rigen Frage, wie man einen Wahl-kampf eröffnet, der für Medienund Menschen bereits entschie-den schien. Es musste ein neuerWeg gefunden werden.

Aus Untersuchungen war be-kannt, dass die SPD inhaltlich in drei Feldern punkten konnte:Mut zu Reformen, Friedenspoli-tik, soziale Gerechtigkeit. DieseFelder wurden in fünf Plakatenbearbeitet und am Ende immermit der Frage versehen: „Aberwofür stehen die anderen?“ Da-mit sollten die Menschen zumNachdenken gebracht werden.

Grafisch unterstützt wurde derneue Stil durch einen völlig neu-en Auftritt der SPD mit demHintergrundfarbton Umbra. Erlöste das bisher übliche Blau abund sorgte durch seine Außerge-wöhnlichkeit für neue Aufmerk-samkeit.

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Die KommunikationskampagneGroßflächenplakate – Dekade 1

11

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Die KommunikationskampagneGroßflächenplakate – Dekade 2

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In der zweiten Dekade kam erstmals der Kanzler werb-lich zum Einsatz. Die drei zentralen Themen der SPD-Kampagne wurden einem Bild des Kanzlers zugeordnet,wie man ihn aus der politischen Berichterstattung kennt.Also keine Studiobilder, sondern reale Bilder des Presse-

fotografen Marco Urban, der den Kanzler im Juni/Juli be-gleitete. Schweiß auf der Stirn blieb Schweiß auf der Stirn,es fand keine künstlich anmutende Retusche statt. Wieder gesamte Wahlkampf sollten auch die Plakate echt undernst wirken.

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Die KommunikationskampagneGroßflächenplakate – Dekade 3

13

Das Plakatmotiv der dritten Dekade zeigt den Kanzler ineinem sehr intensiven Porträt des Fotografen Konrad R.Müller.

Die Worte „Kraftvoll. Mutig. Menschlich.“ standen auf diesem Plakat sowohl für die Person Gerhard Schröder als auch für den Willen der SPD, das Land auch in Zukunftebenso kraftvoll wie mutig zu führen, ohne dabei dieMenschlichkeit unter die Räder kommen zu lassen.

In der letzten Woche vor der Wahl wurde dieses Motivnoch mit dem Aufkleber „Damit Deutschland sozial bleibt – beide Stimmen: SPD“ ergänzt.

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Die Themenplakate kommuni-zierten zum einen die zentralenWahlkampfthemen der SPD. Zumanderen machten sie aber auchsehr deutlich, was die Alter-nativen dazu sind.

Die Plakate wurden direkt durchdie Partei plakatiert. Neben denhier abgebildeten gab es weiteremit den Aussagen: Für faireSteuern. Gegen Mehrwertsteuer-erhöhung. Für den Gemeinsinn.Gegen die Gier. Für die Bürger-versicherung. Gegen die Kopf-pauschale. Für faire Löhne.Gegen Lohndumping.

Die KommunikationskampagneThemenplakate

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Direkt gegenüber vom Willy-Brandt-Haus hatte die SPD für diegesamte Wahlkampfzeit drei ne-beneinander befindliche Plakat-flächen gebucht. Auf diesenkonnte fast tagesaktuell auf das politische Geschehen rea-giert und der politische Gegnerangegriffen werden.

Die Medien nahmen diese Plakatmotive dankbar auf und verbreiteten deren Botschaftendurch ihre Berichterstattungkostenlos für die SPD im ganzenLand. Die Themen: die anfäng-liche Konzeptlosigkeit der poli-tischen Gegner und die Zumu-tungen, die der Bevölkerungdurch Programmatik und Perso-nal der Union drohten.

Auch im Inneren des Willy-Brandt-Hauses wurde das große Inte-resse der Medien genutzt. Wei-tere Plakate wurden strategischso positioniert, dass sie bei Be-richterstattungen und Interviewsmöglichst oft zu sehen waren.

Die KommunikationskampagneAngriffsplakate

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Die KommunikationskampagneSpots

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Ein Großteil der TV-Kampagne war ganz auf den Bundes-kanzler zugeschnitten. Ein 60-sekündiger Spot auf ARD/ZDF sowie ein 30 Sekunden langer auf den privaten Sen-dern setzten ihn ernsthaft und ohne Schnörkel in Szene.

TV: Deutschland braucht einen Bundeskanzler, 60"Im ersten Teil des 60-Sekunden-Spots geht der Bundes-kanzler im geschäftigen Schritt mit einem Stab von Mit-arbeitern durch das Kanzleramt direkt auf die Kamera zu. Aufgelockert wird dies durch schnelle Zwischen-schnitte, in denen man Gerhard Schröder bei öffentlichenAuftritten, Reden und Besichtigungen sieht. Für zusätzli-che Dynamik sorgt eine eigens komponierte Musik, diewährend des gesamten Spots im Hintergrund läuft.

Eine Stimme begleitet diesen Part und macht deutlich,welche Eigenschaften und Themenbereiche für einendeutschen Bundeskanzler unverzichtbar sind:

Deutschland braucht einen Bundeskanzler, der füreine moderne Familienpolitik eintritt.Deutschland braucht einen Bundeskanzler, der denAtomausstieg weiter durchsetzt.Deutschland braucht einen Bundeskanzler, der fürneue Arbeit auch die Wirtschaft in die Pflicht nimmt.Deutschland braucht einen Bundeskanzler, der sichstark macht für den Kündigungsschutz.Deutschland braucht einen Bundeskanzler, der mutigunser Land erneuert.

Deutschland braucht einen Bundeskanzler, der sichentschlossen für die soziale Gerechtigkeit einsetzt.Deutschland braucht einen Bundeskanzler, der stand-haft bleibt für den Frieden.

Gleichzeitig werden die einzelnen Aspekte in Schlag-worten mit eingeblendet.

Am Ende des Spots wendet sich der Bundeskanzler mitgroßer Eindringlichkeit direkt an die Zuschauer. GerhardSchröder: „Deutschland ist auf dem richtigen Weg. Es istder sicherste und gerechteste Weg in eine gute Zukunft.Dafür stehe ich.“

TV: Sie entscheiden, 30"Im 30-Sekunden-Spot spricht der Bundeskanzler vonAnfang an zum Wähler und macht ihm deutlich, vor wel-cher Entscheidung er am 18. September steht.

Gerhard Schröder:„Sie entscheiden, ob die Marktwirtschaft sozial bleibt.

Sie entscheiden, ob Deutschland starke Friedensmachtin der Welt bleibt.

Sie entscheiden, ob in unserem Land alle eine Chance aufBildung, Teilhabe und Wohlstand haben.

Deutschland ist auf dem richtigen Weg. Es ist der sicherste und gerechteste Weg in eine gute Zukunft. Dafürstehe ich.“

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Die KommunikationskampagneSpots

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TV: Merkel-Minus, 30"Wie im gesamten Wahlkampf war die unausgewogeneSteuer- und Kürzungspolitik von Frau Merkel und derUnion auch im TV ein Thema, anhand dessen die SPD ihresoziale Kompetenz hervorheben und die ungerechtePolitik der Union verdeutlichen konnte. Das Reizwort, dasdie Belastungen für Bürgerinnen und Bürger plakativ zu-sammenfasste: das Merkel-Minus.

Anhand von Beispielen wird aufgezeigt, welche jährlichefinanzielle Belastung bei einer CDU/CSU-geführtenRegierung auf die Menschen zukommen würde.

Zusätzlich kommentiert dies ein Sprecher:„Achtung! Das bedeuten die CDU/CSU-Pläne für Sie:Eine Krankenschwester zahlt für die Steuerattacke derUnion fast 500 Euro,

ein Facharbeiter im Schichtbetrieb verliert über 1.000Euro,

eine Familie mit Kindern in der Ausbildung zahlt fast3.600 Euro mehr im Jahr.

Und wofür? Für die Senkung der Spitzensteuer um über 3 Milliarden Euro. Deutschland muss sozial bleiben.Am 18. September: SPD.“

Kino: Zu lange?, 50"Inmitten eines Umfeldes, das sich normalerweise durch Action, Effekte, Lautstärke und teure Inszenierung auszeichnet, setzt der Kino-Spot einen innovativen,überraschenden Kontrapunkt. Er konfrontiert den Zu-

schauer mit einem einzigen Standbild. Es zeigtDr. Westerwelle, Dr. Merkel und Dr. Stoiber auf einerBundespressekonferenz. Nach 40 quälend langenSekunden wurde das Kinopublikum schließlich erlöst.

Mit der Frage: 40 Sekunden sind Ihnen schon zu lang?

Aus den Kinos wurde von spontanem Beifall bis hin zu regelrechtem Jubel berichtet.

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Die KommunikationskampagneSpots

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Imagefilm: Deutschland 2005Dieser 5-minütige Film wurde vor vielen hunderttausendMenschen auf Großveranstaltungen unmittelbar vor demEinzug des Bundeskanzlers oder des Parteivorsitzendengezeigt.

Der Spot konterkariert das Schlechtreden des Landesdurch die Union und Frau Merkel („Noch nie ging esDeutschland so schlecht wie heute“) mit positiven Faktenzu Deutschland und zeigt auf, welche Fortschritte unter

sieben Jahren rot-grüner Regierung erzielt wurden. DerFilm endet mit einem leidenschaftlichen Bekenntnis zumLand und zu den Menschen.Denn die SPD hat „Vertrauen in Deutschland“.

Internet: Die Kugel, 50"Mitten im Wahlkampf hat die SPD innerhalb von 48Stunden auf Basis von Gerüchten um den angeblichenCDU-Wahlspot auf volles Risiko einen Antwort-Spot pro-duziert. Der Bundesgeschäftsführer der SPD stellte denSpot „Die Kugel“ dann der Presse vor, ohne zu wissen, obdie CDU ihren Kugel-Spot tatsächlich gedreht hatte. Amnächsten Tag wurde der CDU-Generalsekretär bei seinerSpot-Präsentation auf dem falschen Fuß erwischt. DieJournalisten hatten am Tag zuvor bereits die Persiflagedarauf gesehen. Der Spot, der nie im Fernsehen einge-bucht wurde, wurde in zahlreichen TV-Beiträgen kosten-los ausgestrahlt und ging auf CNN sogar um die Welt.

Der Ablauf des Spots: Wir blicken auf die Statur einer Frau im apricotfarbenen Kostüm – in der Farbe, in der FrauMerkel zu dem Zeitpunkt am liebsten in der Öffentlichkeitauftrat. Die Frau fängt eine Kugel auf, die, wie im CDU-Spot, einen Tisch entlangrollt. Sie wirft die Kugel mehr-fach in ihren Händen hin und her, bis sie ihr schließlichentgleitet und zu Boden fällt.

Das Hin und Her wird von einem Sprecher kommentiert:„Frau Merkel will angeblich keine deutschen Soldaten imIrak. Aber noch vor zwei Jahren wollte sie auch militäri-sche Mittel einsetzen.

Frau Merkel war vor kurzem noch gegen eine höhereMehrwertsteuer. Jetzt will Frau Merkel die Mehrwert-steuer erhöhen.Frau Merkel wollte die Pendlerpauschale erst ganz ab-schaffen, dann teilweise, dann vielleicht doch wiederganz.Frau Merkel möchte, dass die Bruttolöhne sinken. Oderdie Nettolöhne steigen. Oder die Bruttolöhne steigen?Oder brutto, netto, Nettolöhne, brutto, netto, steigen,sinken?Frau Merkel kann sich nicht entscheiden. Aber Sie kön-nen es.“

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Die KommunikationskampagneAnzeigen

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Zum Auftakt des Wahlkampfes schaltete die SPD in über-regionalen Tageszeitungen eine Anzeige, in der sie aufihre Ziele und auf das Motto ihres Wahlmanifestes auf-merksam machte, das gleichzeitig auch ihr Slogan für denWahlkampf war. „Vertrauen in Deutschland“ wurde sozum ersten Mal inhaltlich mit Leben gefüllt.

Während Frau Merkel und andere prominente Politikerder Union sich gegenseitig darin überboten, die Situationim Land am schwärzesten zu malen, zeigten sich immermehr Erfolge der rot-grünen Reformpolitik. Wie man diese Erfolge am glaubwürdigsten kommuniziert? Indemman sich der objektiven Meinung der Presse bedient.

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Die KommunikationskampagneAnzeigen

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Ein besonderer Schwerpunkt warfür die SPD das Thema „Ost-deutschland“. In mehreren An-zeigen machte sie die eigene Pro-grammatik zum „Aufbau Ost“deutlich und wies gleichzeitigeindringlich auf die unsozialenund konzeptionslosen Pläne despolitischen Gegners gerade auchin Bezug auf die neuen Bundes-länder hin.

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Die KommunikationskampagneAnzeigen

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Wie in vielen anderen Mediensetzte sich die SPD auch in An-zeigen mit der sozialen Un-ausgewogenheit des Unionspro-gramms und den handelndenAkteuren auseinander.Frau Merkelund der Radikal-Reformer PaulKirchhof erwiesen sich dabei als besondere Kontrastpunkte zuden Inhalten der SPD.

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Die KommunikationskampagneAnzeigen

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Je näher der Wahltermin rückte,umso stärker wurden die Persondes Bundeskanzlers, aber auchdie Inhalte, für die er steht, in denFokus des Wahlkampfes gestellt.Gerade im persönlichen und the-matischen Vergleich zu seinerHerausforderin Merkel wurdemehr als deutlich, wer den besse-ren Kandidaten für das wichtigs-te Amt im Staate vorzuweisenhat.

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Die KommunikationskampagneAnzeigen

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Die KommunikationskampagneMailings

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Zusätzlich zur Massenkommuni-kation wurden mehrere Mailingsan ausgewählte Zielgruppen ver-schickt bzw. direkt von Wahl-kämpfern vor Ort verteilt. EinBrief wandte sich thematischund sprachlich angepasst an junge Erstwähler. In einem wei-teren richtete sich BundeskanzlerGerhard Schröder direkt an po-tentielle Wähler. Dabei warb ernicht nur für die Politik der vonihm geführten Bundesregierung,sondern auch für die Unterstüt-zung der namentlich genanntenSPD-Bundestagskandidaten derjeweiligen Wahlkreise.

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Die WahlkampfmaterialienKandidatenmaterial

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Alle Bundestagskandidaten hat-ten die Möglichkeit, ein Porträtvon sich von einem professionel-len Fotografen machen zu lassen.Diese Bilder wurden zentral be-arbeitet und den Kandidaten alsPlakate für ihren Wahlkreis zurVerfügung gestellt.

Als weitere Unterstützung erhiel-ten alle Kandidaten eigene Flyer.Sie unterteilten sich in Kandi-datenseite und Kanzlerseite. DieKanzlerseite blieb immer gleich,die Kandidatenseite konnte text-lich individualisiert werden.

Deutschland Friedensland.

Unter der Führung von Bundeskanzler Schröder hat sich Deutschland zu einerinternational anerkannten Friedensmacht entwickelt. Deutschland und seinKanzler haben sich standfest gegen den Krieg im Irak gestemmt. Mit Frau Merkelin Verantwortung stünden deutsche Truppen heute in Bagdad – mit allen Konse-quenzen. Wir brauchen auch weiter eine souveräne und kraftvolle Außenpolitik.

bei der anstehenden Bundestagswahl geht esum eine Richtungsentscheidung.Sie entscheiden darüber, ob unser Land auchin Zukunft auf dem Prinzip der sozialen Markt-wirtschaft aufbaut und die soziale Balancegesichert wird oder ob der Markt regellos wird.Sie entscheiden darüber, ob auch in ZukunftDeutschland stabil und verantwortungsvollregiert wird oder ob plumper Populismus denRuf Deutschlands in der Welt schädigt.Bundeskanzler Gerhard Schröder und die SPDhaben in den vergangenen Jahren notwendigeReformen angepackt, um unser Land für dieZukunft zu rüsten.

Wir haben unser Land in den letzten siebenJahren trotz wirtschaftlich schwieriger Zeitennachhaltig modernisiert.

Wir haben■ eine grundlegende Reform des Arbeits-

marktes in Angriff genommen,■ die Steuern für Arbeitnehmerinnen und

Arbeitnehmer deutlich gesenkt und dieFamilien entlastet,

■ die Alterssicherung auf eine stabile Grund-lage gestellt,

■ die Kosten im Gesundheitswesen erstmalsdeutlich gesenkt,

■ die Ganztagsschulen gefördert und dasKindergeld deutlich erhöht,

■ mit dem begonnenen Atomausstieg den Weg für die Energiewende frei gemacht.

Mit der Agenda 2010 haben wir die größteReform in der Geschichte der Bundesrepublikauf den Weg gebracht. Es ist die richtige und dieverantwortungsvolle Antwort auf die Heraus-forderungen unserer Zeit. Die Reformen begin-nen zu greifen. Wir sind auf dem richtigen Weg.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

■ Gesundheitsvorsorge: Die Bürgerversicherungstellt das Prinzip der Gemeinschaft wieder inden Mittelpunkt unseres Gesundheitssystems.Niemand soll sich mehr aus der gemeinschaft-lichen Verantwortung verabschieden können.Auch Gutverdienende, Beamte, Selbständigeund Politiker werden in die solidarische Kranken-versicherung einbezogen.Das macht unser System gerechter und stärktden Zusammenhalt.■ Kündigungsschutz, Mindestlöhne undExistenzsicherung: Gute Arbeit muss gerechtentlohnt werden. Deshalb wollen wir durchset-zen, dass in den Bereichen, in denen sich dieTarifparteien nicht auf verbindliche Löhne eini-gen, ein Mindestlohn gilt. Das gibt denBeschäftigten neben einem wirksamenKundigungsschutz Sicherheit.

■ Deutschland Wissensland: Wir machen unsfür mehr Ganztagsschulen stark. Und durchErhöhung der BAföG-Mittel haben wir in denletzten sieben Jahre dafür gesorgt, dass wiedermehr junge Menschen studieren.

Wir vertrauen darauf, dass die Menschen inDeutschland auch in Zukunft den Gemeinsinnüber den Egoismus stellen.Wir haben Vertrauen in Deutschland, und ichbin überzeugt davon, dass es auch für Sie guteGründe gibt, mitzuhelfen.

Mit freundlichen Grüßen

Jetzt Mitglied werden! www.spd.de

Johannes Reinekeich bin stellvertretender Leiter der VHS-Lippe-Ost, 49 Jahre alt, verheiratet und habe 3 Kinder.

Im Wahlkreis 137 können Sie mich für die SPD in den Bundestag wählen.

Meine Kontaktadresse: Bredenborner Str. 18, 33039 Nieheim, Telefonnummer: 05274 / 1497,Faxnummer: 05274 / 2120, E-Mail: [email protected], Internet: www.johannes-reineke.de

Sieben Jahre für Deutschland.

Jetzt suchen wir Ihre Unterstützung für wichtige und notwendige Vorhaben.

Wir wollen Deutschland erneuern.Aber wir wollen kein anderes Land.

Johannes Reineke

sbw_IM 5.177 Dokumentation-01 09.11.2005 22:38 Uhr Seite 25