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450 Bericht: Spezielle anMytischo Methoden phisehe Teehnik. Die folgenden 3 Gruppen yon Elementen: 1. Cu, Ni, Co; 2. Fe, Mn, A1; 3. B, Me, Zn, werden Ms Chloride oder Sulfate (B Ms N~2B~O 7 10H20 , Me als [NH~sMoTO2t 4tt~O) tells in Wasser, Ceils in verdiinntem ,,Ric~ans Medium" (50 g Saceharose + 10 g K~TOa+ 5 g KE2t)04 + 2,5 g MgSOa 7HsO mit Wasser auf 1 1 aufgefiillt) gelSst. Je 0,25 #1 der L5sungen mit 0,15--0,20 #g der Elemente werden auf Whatman Nr. 1-Papier aufgebracht nnd mit einem der folgenden L6sungsmittelgemische 40--45 rain entwiekelt: I. n-]~utanol-Essigs~ure-Wasser (4:1:5), II. W~l~rige 2,4,6-CollidinlSsung, III. W~rige 2,4/2,5-LutidinlSsung. Zur Siehtbarmachung der ~lecke wird das lufttroekene Papier fiir Gruppe 1 mit 0,1tiger acetoniseher LSsung yon Rubeanwasserstoff bespriiht und 10 see NH a- Dampfen ausgesetzt; fiir die Gruppen 2 und 3 erfolg% Bespriihen oder andere Behandlung mit 0,2tiger oder 0,5tiger alkoholiseher OxinlSsung und darauffol- gende Beobachtung im UV-Licht bet 3560 A. Als Best~tigungsreagentien dienen 0,05%ige acetonisehe LSsung yon :Natriumdii~thyldithiocarbaminat (fiir Cu, Feln), 0,1% ige alkoho]ische L5sung yon FelTon (7-Jod-8-oxyehinolin-5-sulfonat) (ftir FdlI), 0,1%ige alkoho]ische L5sung yon Acridinhydrochlorid (fiir Fe III, Cu, Co, ~i). Die gefundenen l~-Werte sind in Tab. 1 zusammengestellt. Mit dem Gemisch I kSnnen Tabelle 1./~f-Werte LSsungsmitt elgemisch LSsungsmittelgemisch Kation I II III ]{ation I II III Cu 0,63 0,28 0,61 A1 0,19 -- -- Co 0,37 0,23 0,51 B 0,48 0,22 0,37 Ni 0,26 0,43 0,29 Me 0,29 0,28 0,23 Fe 0,46 0,44 0,50 Zn 0,20 -- -- Mn 0,22 0,26 0,24 also die Elemente in allen 3 Gruppen leieht voneinander getrennt werden. Mit den Gemischen II und III ist die :Reihenfolge der Elemente zum Tell versehoben; A1 und Zn bleiben in diesen LSsungsmitteln am Startpunkt. Die R~-Werte sind nn- abhiingig davon, ob man die Salze in Wasser oder in RICKA~DSMedium lSst. Die Ar~ der Anionen (CI-, NOs-, sea 2-, CH3C00-) hat keinen merkbaren EinfluB auf die R~-Werte. It. KUICTENACKER Die komplexometrische Bestimmung yon Kalium im Blutserum fiihren ~-~.~LASC/-I~KA und A. HOLASEK 1 dureh, indem sie naeh Erzeugung einer F~llung yon Ka]iumkobalt(III)-nitritdas Kobalt mit Komplexonl6sung gegen Murexid Ms Indicator %itrieren. Bet einem normMen Gehalt yon 16--20 rag-% SerumkMium wird eine Genauigkeit yon 0,5 rag-% erzielt, was fiir klinische Zwecke ausreichend ist. Der Vorteil der Methode gegeniiber der iiblichen oxydimetrisehen Titration des Kaliumkobalt(III)-nitritniederschlages liegt in der grSi3eren HMtbarkeit der TitrationslSsung und den geringeren Schwankungen bet Parallelbestimmungen. -- Ver/ahren: 1,00 ml Serum wird in einem trockenen 10 ml-Zentrffugenglas in schar- fem Strahl mit 2,0 ml F~llungsreagens versetzt. (Zur Erzeugung dieses Reagenses 15st man 5 g Co (NO3) 2 in 2,5 ml Eisessig + 100 m! dest. Wasser, versetzt mit 42 ml einer LSsung yon 24 g NuNOs in 36 1111 W~sser und letter so ]~nge Luft durch die Mischung, bis kein Geruch nach nitrosen Gasen mehr wahrzunehmen ist. Das Reagens ist im Eisschrank aufzubewahren.) INaeh 45 mill Stehen zentrffugiert m~n den ~iedersehlag 10 rain bet 3000 U/rain, hebert die iiberstehende Fliissigkeit ab und w&se]~t 3 real mit je 5,0 ml kaltem Wasser, ohne den Niedersehlag aufzuwirbeln, zentrifugiert und hebert ab. Nun verriihrt man den ~iedersehlag auf dem siedenden Wasserbad mit 1 m] 1 n Salzsaure und einer kleinen Spatelspitze Harnstoff, bis die 1 Hoppe-Seyler's Z. physiol. Chem. 303, 9~13 (1956). Univ. Graz

Die komplexometrische Bestimmung von Kalium im Blutserum

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450 Bericht: Spezielle anMytischo Methoden

phisehe Teehnik. Die folgenden 3 Gruppen yon Elementen: 1. Cu, Ni, Co; 2. Fe, Mn, A1; 3. B, Me, Zn, werden Ms Chloride oder Sulfate (B Ms N~2B~O 7 �9 10H20 , Me als [NH~sMoTO2t �9 4tt~O) tells in Wasser, Ceils in verdiinntem , ,Ric~ans Medium" (50 g Saceharose + 10 g K~TOa + 5 g KE2t)04 + 2,5 g MgSOa �9 7HsO mit Wasser auf 1 1 aufgefiillt) gelSst. Je 0,25 #1 der L5sungen mit 0,15--0,20 #g der Elemente werden auf Whatman Nr. 1-Papier aufgebracht nnd mit einem der folgenden L6sungsmittelgemische 40--45 rain entwiekelt: I. n-]~utanol-Essigs~ure-Wasser (4:1:5), II. W~l~rige 2,4,6-CollidinlSsung, III. W~rige 2,4/2,5-LutidinlSsung. Zur Siehtbarmachung der ~lecke wird das lufttroekene Papier fiir Gruppe 1 mit 0 ,1t iger acetoniseher LSsung yon Rubeanwasserstoff bespriiht und 10 see NH a- Dampfen ausgesetzt; fiir die Gruppen 2 und 3 erfolg% Bespriihen oder andere Behandlung mit 0 ,2t iger oder 0 ,5t iger alkoholiseher OxinlSsung und darauffol- gende Beobachtung im UV-Licht bet 3560 A. Als Best~tigungsreagentien dienen 0,05%ige acetonisehe LSsung yon :Natriumdii~thyldithiocarbaminat (fiir Cu, Feln), 0,1% ige alkoho]ische L5sung yon FelTon (7- Jod-8-oxyehinolin-5-sulfonat) (ftir FdlI), 0,1%ige alkoho]ische L5sung yon Acridinhydrochlorid (fiir Fe III, Cu, Co, ~i). Die gefundenen l~-Werte sind in Tab. 1 zusammengestellt. Mit dem Gemisch I kSnnen

Tabelle 1./~f-Werte

LSsungsmitt elgemisch LSsungsmittelgemisch Kation I II III ]{ation I II III

Cu 0,63 0,28 0,61 A1 0,19 - - - - Co 0,37 0,23 0,51 B 0,48 0,22 0,37 Ni 0,26 0,43 0,29 Me 0,29 0,28 0,23 Fe 0,46 0,44 0,50 Zn 0,20 - - - - Mn 0,22 0,26 0,24

also die Elemente in allen 3 Gruppen leieht voneinander getrennt werden. Mit den Gemischen II und I I I ist die :Reihenfolge der Elemente zum Tell versehoben; A1 und Zn bleiben in diesen LSsungsmitteln am Startpunkt. Die R~-Werte sind nn- abhiingig davon, ob man die Salze in Wasser oder in RICKA~DS Medium lSst. Die Ar~ der Anionen (CI-, NOs-, sea 2-, CH3C00-) hat keinen merkbaren EinfluB auf die R~-Werte. It. KUICTENACKER

Die komplexometrische Bestimmung yon Kalium im Blutserum fiihren ~-~. ~LASC/-I~KA und A. HOLASEK 1 dureh, indem sie naeh Erzeugung einer F~llung yon Ka]iumkobalt(III)-nitrit das Kobalt mit Komplexonl6sung gegen Murexid Ms Indicator %itrieren. Bet einem normMen Gehalt yon 16--20 rag-% SerumkMium wird eine Genauigkeit yon 0,5 rag-% erzielt, was fiir klinische Zwecke ausreichend ist. Der Vorteil der Methode gegeniiber der iiblichen oxydimetrisehen Titration des Kaliumkobalt(III)-nitritniederschlages liegt in der grSi3eren HMtbarkeit der TitrationslSsung und den geringeren Schwankungen bet Parallelbestimmungen. - - Ver/ahren: 1,00 ml Serum wird in einem trockenen 10 ml-Zentrffugenglas in schar- fem Strahl mit 2,0 ml F~llungsreagens versetzt. (Zur Erzeugung dieses Reagenses 15st man 5 g Co (NO3) 2 in 2,5 ml Eisessig + 100 m! dest. Wasser, versetzt mit 42 ml einer LSsung yon 24 g NuNOs in 36 1111 W~sser und letter so ]~nge Luft durch die Mischung, bis kein Geruch nach nitrosen Gasen mehr wahrzunehmen ist. Das Reagens ist im Eisschrank aufzubewahren.) INaeh 45 mill Stehen zentrffugiert m~n den ~iedersehlag 10 rain bet 3000 U/rain, hebert die iiberstehende Fliissigkeit ab und w&se]~t 3 real mit je 5,0 ml kaltem Wasser, ohne den Niedersehlag aufzuwirbeln, zentrifugiert und hebert ab. Nun verriihrt man den ~iedersehlag auf dem siedenden Wasserbad mit 1 m] 1 n Salzsaure und einer kleinen Spatelspitze Harnstoff, bis die

1 Hoppe-Seyler's Z. physiol. Chem. 303, 9~13 (1956). Univ. Graz

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4. Analyse yon biologisehem Material ~=51

anfangs dureh nitrose Gase braun gef~rbte Fliissigkeit sich unter N2-Entwickelung entfarbt. Man kt~hlt ab, versetzt mit 2,0 ml 3 n Ammoniak und geniigend Indi- eatorpulver (Murexid + troekenes NaC1 = 1 : 200), so dag eine deutliehe Gclb- f/~rbung ersehe~nt und titriert mit 0,001 m KomplexonlLsung. Bis zur Verfitrbung naeh P~ot titriert m~n in kleinen Portionen, anschlieBend in Mengen yon i - - 2 Trop- fen, bis der Umschlag naeh Blauviolett erfolgt. Der Endpunkt ist erreieht, wenn der Zusatz eines weiteren Tropfens MafllLsung keine Vertiefung der Farbe mchr bewirkt. Entgegen den oxydimetrisehen Methoden kann bier der theoretisehe Um- reehnnngsfaktor entspreehend 1 Co = 2 K verwendet werden, tI. PLUS~AL

Zur Bestimmung yon Magnesium im Polyeder-Virus und Polyeder-Protein yon Bombyx mori L. (Seidenraupe) mit ~Iilfe yon Thiazolgelb 1 verfahren C. F. HOLO- wAY und G. It . ~ERGOLD 2 wie folgt: Bis zu 10 mg tier troekenen oder gel6sten Probe versetzt man im Quarzrohr mit 0,25 ml konz. Sehwefels~iure (ebenso werden Blind- proben und Standards behandelt), troeknet 8 Std bei 150 ~ C und veraseht dann 8 Std lang bei 210 ~ C, wobei man jede Stunde (auBcr der letzten) 1 Tropfen Perhydrol zugibt. Dann kiihlt man ab, versetzt mit 3,25 ml Wasser und 1,5 ml Glycerin- Wassergemiseh (1 : 1)3, miseht gut dutch, fi~gt 0,15 ml 0,02% ige Thiazolgelbl6sung (t~glieh frisch bereitet) und sofort danaeh 1,0 ml 10 n earbonatfreie Natronlauge hh~zu und miseht wieder gut durch. Nach 25 rain miBt man die Durehl~issigkeit im Spektrophotometer bei 510 m~ und 5 em Schichtdicke. Es ist sehr wiehtig, dal3 nur sorgf~ltig gereinigte Glas- und Quarzgef~ge verwendet werden. Die Reproduzier- barkeit des Verfahrens betr~gt etwa ~ 5% (ein Mitlaufenlassen yon Standards ist ratsam). F. S CI-I~TL

Die Bestimmlmg yon Kohlenoxyd im Blur mit Palladium(II)-chlorid wurde yon T. J-I. ALLEN und W. S. Roo~ ~ verbessert. Das mit einer LSsung yon Kalium- hexacyanoferrat (III) und Saloonin freigesetzte Kohlenoxyd wirkt auf PdC12 ein, das nicht re- duzierte PdC12 wird zu PdJ~ nmgesetzt und dieses colorimetrisch bestimmt. Das Verfahren ist einfacher als das gasanalytisehe und es geniigen 0,2--1 ml Blur. - - AusJi~hrung. Von 2 waagreeht licgenden Erlenmeyer-Kolben, die mit Sehliff zusammengesteekt wcrdcn kLnnen (Abb. 1), enthMt der eine 1,0 mt einer t/~glieh friseh zu bereitenden LLsung yon 2 g Saponin und 1 g Ka[Fe(CN)6 ] in 100 ml Wasser

,7~ponin I<3 Fe(CN)o Pa CI2 B/at ~12(S0,~)3

Abb. 1. Oefiig zur Bestimmung yon Kohlenoxyd im Blttt I~ach A55~

und l~oo~

und der zweite 1,00 ml PdCl~-L6sung und 1 Trolofen Aluminiumsulfatl6sung. Man pipettiert, wenn der CO-GehMt der Blutprobe > 1% ist, 0,200 ml I-Ieparinblut unter die Oberfl/~ehe der SalooninlLsung , steckt die beiden Erlenmeyer zusammen. und schiittelt 3 Std fiber Kopf. Die Messungwird, wie in einer frtiheren Arbeit~ besehrieben, durehgefiihrt, t~ei geringem CO-Gehalt verwcndet man 1,00 ml Blur und 2,5 ml K3[~'e(CN)6]-L6sung. G. DEN~

1Vgl. YocNo, H. u and R. 1% GILL: Analyt. Chemistry 211, 751 (1951); vgl. diese Z. 186, 399 (1952).

2 Science (Lancaster, Pa.) 1~2, 1266 (1955). Michigan Coll. Mining a. Techn. and Lab. Insect Path., Sault Ste. Marie, Ontario.

a Vgl. PIETE~S, I t . A. J., W. J. tIA~sSE~- und J. J. GEURTS: Anal. ehim. Aeta 2, 241 (1948); vgl. diese Z. 13, o, 40 (1951).

4 J . biol. Chemistry ~16, 319--323 (1955). Columbia Univ. New York. 5 ALL~, T. tI., and W. S. 1~oo~.: J. biol. Chemistry 216, 309 (1955); vgt. diese

Z. 151,300 (1956).

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