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382 Berieht: Spezielle an~lytische Methoden. 20 min. Im Bereich yon 0,5--10% Benzol betr~gt die mittlere Abweichung vom Soll- wert :~ 0,17%, auf das zu untersuehende Benzin bezogen, und steigt auf :~: 0,5O/o bei ErhShung des Benzolgehalts auf 20%, doch empfiehlt sich dann Verdfinnung mit benzolfreiem Benzin. Die Konstante 8,72 gilt nur fiir Benzine mit den Siede- grenzen 60~80 ~ C. Unter- oder (~berschreitung erfordert neue Ermittlung der Kon- stante. -- Zur Bestimmung des Para//in- und Naphthenkohlenwassersto//gehalts mil~t man den Brechungsindex des Benzins bei 20 ~ 0,1~ und die Diehte mit I-Iilfe eines 10 ml-Pyknometers bei gleicher Temperatur auf zwei Einheiten der 4. Dezimale genau unter Berficksiehtigung des Luftauftriebs. Die spezifische Refraktion des Benzins RBi = (n- 1)/D wird in die ]~ormel yon LE~HE eingesetzt: 100 (RBi -- RNaphth.) -- ~ ~rom. (RArom. -- R~aphth.) Gew.-% Paraffin : RParaff.--RNaphth. , wenn der Benzolgehalt bekannt ist. Die Konstanten sind: ~Paraff. = 0,5676, ~Naphth. : 0,5475 und RArom. : 0,5701. Die Summe der Paraffinkohlenwasserstoffe und des Benzols yon 100 abgezogen, ergibt den Naphthengehalt. ]~. FI~EYT• Die komplexometrische Bestimmung yon Tetra~ithylblei in Benzin wird yon O. I. M~LNER und G. F. SHIPMA~ ~ vorgeschlagen 2. Die Titration wird im wesentlichen nach H. FLASCr~KA a durchgeffihrt, ein Zusatz yon StandardmagnesiumlSsung dient zur sch~rferen Kenntlichmaehung des Titrationsendes. Die selten vorkommenden StSrungen durchZink, Kupfer, Nickel etc. kann man mit Kaliumcyanid beseitigen. --Aus/i~hrung. Man extrahiert naeh der ASTM-Methode ~ mit konz. Salzsiure, ffig~ 2 g Weins~ure zu, neutralisiert mit konz. Ammoniak, ffigt 15 ml Ammoniak im UberschuB und 0,3 g Indieatorpulver (0,2 g Eriochromsehwarz Tmit 100 g Ammo- niumchlorid auf eine Feinheit yon 40 bis 50 mesh verreiben) zu, versetzt mit genau 1 ml 0,05 n Magnesiumchloridl5sung und titriert mit 0,05 n Komplexon III- 15sung. Bei der Bereehnung mul~ selbstverstindlieh die zugegebene Magnesium- chloridmenge subtrahiert werden. K. BRODERSEN. Ein automatisches Titrationsger~it zur eoulometrisehen Titration desMercaptan- gehalts in Petroleum mi* Sflber-Ionen und amperometrischer Endpunktsanzeige be- schreibt F. A. L]~ISEu 5. Die ~eproduzierbarkeit ist welt besser als bei zum Vergleich herangezogenen colorimetrischen Messungen. Mit potentiometrischen Analysen verglichen liegen die beobachteten Abweiehungen unter 2%. GroBe Chloridgehalte und kleine Bromidgehalte stSren nicht. Schwefelwasserstoff wird am besten mit Cadmiumsulfat entfernt. Die coulometrisehe Titration vorund nach dem Behandeln mit Cadmiumsulfat erm5glicht auch die Bestimmung des Schwefelwasserstoffgehalts. -- Aus/i~hrung. Es wird in 100 m195%igem Athylalkohol titriert, dem 50 ml Benzol, 0,5 g Ammoniumnitrat und 2 ml konz. Ammoniak zugesetzt sind. Silber-Ionen werden anodisch aus einer Silberdrahtelektrode (35 • 3 ram) er/twickelt, die gegen eine gleichgrol~e Platinelektrode geseh~ltet ist. Sobald s~mtliches Mercaptan als Silbermercaptid gefgllt ist, vermittelt der bei fiberschfissig erzeugten Silber-Ionen stark ansteigende Diffusionsstromzwischen einer Goldkathode undeiner Platinanode, der an einem Galvanometer beobachtet werden kann, die Belichtung einer Photo- zelle, wodureh der Generatorstrom automatisch abgeschaltet wird. Bei Vorschalten i Analyt. Chemistry 26, 1222--1223 (1954). Socony-Vaeuum Labs., Paulsboro, N. J. (USA). Einen i~hnlichen Vorsehlag vgl. A. GR~i~vxu), ErdS1 u. Kohle, 6, 550 (1953) ; vgl. diese Z. 148, 146 (1954). a Mikrochim. ver. Mikroehim. Aeta 39, 315 (1952); vgl. diese Z. 188, 272 (1953). ASTM Stand. on Petroleum Prod. and Lubrie., Method D 526--48 T (1952). :Analyt. Chemistry 26, 1607 --1609 (1954). Standard Oil Co., Whiting, Ind. (USA).

Die komplexometrische Bestimmung von Tetraäthylblei in Benzin

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Page 1: Die komplexometrische Bestimmung von Tetraäthylblei in Benzin

382 Berieht: Spezielle an~lytische Methoden.

20 min. Im Bereich yon 0,5--10% Benzol betr~gt die mittlere Abweichung vom Soll- wert :~ 0,17%, auf das zu untersuehende Benzin bezogen, und steigt auf :~: 0,5O/o bei ErhShung des Benzolgehalts auf 20%, doch empfiehlt sich dann Verdfinnung mit benzolfreiem Benzin. Die Konstante 8,72 gilt nur fiir Benzine mit den Siede- grenzen 60~80 ~ C. Unter- oder (~berschreitung erfordert neue Ermitt lung der Kon- stante. - - Zur Bestimmung des Para//in- und Naphthenkohlenwassersto//gehalts mil~t man den Brechungsindex des Benzins bei 20 ~ 0,1~ und die Diehte mit I-Iilfe eines 10 ml-Pyknometers bei gleicher Temperatur auf zwei Einheiten der 4. Dezimale genau unter Berficksiehtigung des Luftauftriebs. Die spezifische Refraktion des Benzins RBi = ( n - 1)/D wird in die ]~ormel yon LE~HE eingesetzt:

100 (RBi - - RNaphth.) - - ~ ~rom. (RArom. - - R~aphth.) Gew.-% Paraffin : RParaff.--RNaphth. , wenn

der Benzolgehalt bekannt ist. Die Konstanten sind: ~Paraff. = 0,5676, ~Naphth. : 0,5475 und RArom. : 0,5701. Die Summe der Paraffinkohlenwasserstoffe und des Benzols yon 100 abgezogen, ergibt den Naphthengehalt. ]~. FI~EYT•

Die komplexometrische Best immung yon Tetra~ithylblei in Benzin wird yon O. I. M~LNER und G. F. SHIPMA~ ~ vorgeschlagen 2. Die Titration wird im wesentlichen nach H. FLASCr~KA a durchgeffihrt, ein Zusatz yon StandardmagnesiumlSsung dient zur sch~rferen Kenntlichmaehung des Titrationsendes. Die selten vorkommenden StSrungen durchZink, Kupfer, Nickel etc. kann man mit Kaliumcyanid beseitigen. --Aus/i~hrung. Man extrahiert naeh der ASTM-Methode ~ mit konz. Salzsiure, ffig~ 2 g Weins~ure zu, neutralisiert mit konz. Ammoniak, ffigt 15 ml Ammoniak im UberschuB und 0,3 g Indieatorpulver (0,2 g Eriochromsehwarz T m i t 100 g Ammo- niumchlorid auf eine Feinheit yon 40 bis 50 mesh verreiben) zu, versetzt mit genau 1 ml 0,05 n Magnesiumchloridl5sung und titriert mit 0,05 n Komplexon I I I - 15sung. Bei der Bereehnung mul~ selbstverstindlieh die zugegebene Magnesium- chloridmenge subtrahiert werden. K. BRODERSEN.

Ein automatisches Titrationsger~it zur eoulometrisehen Titration desMercaptan- gehalts in Petroleum mi* Sflber-Ionen und amperometrischer Endpunktsanzeige be- schreibt F. A. L]~ISEu 5. Die ~eproduzierbarkeit ist welt besser als bei zum Vergleich herangezogenen colorimetrischen Messungen. Mit potentiometrischen Analysen verglichen liegen die beobachteten Abweiehungen unter 2%. GroBe Chloridgehalte und kleine Bromidgehalte stSren nicht. Schwefelwasserstoff wird am besten mit Cadmiumsulfat entfernt. Die coulometrisehe Titration vorund nach dem Behandeln mit Cadmiumsulfat erm5glicht auch die Bestimmung des Schwefelwasserstoffgehalts. - - Aus/i~hrung. Es wird in 100 m195%igem Athylalkohol titriert, dem 50 ml Benzol, 0,5 g Ammoniumnitrat und 2 ml konz. Ammoniak zugesetzt sind. Silber-Ionen werden anodisch aus einer Silberdrahtelektrode (35 • 3 ram) er/twickelt, die gegen eine gleichgrol~e Platinelektrode geseh~ltet ist. Sobald s~mtliches Mercaptan als Silbermercaptid gefgllt ist, vermittelt der bei fiberschfissig erzeugten Silber-Ionen stark ansteigende Diffusionsstromzwischen einer Goldkathode undeiner Platinanode, der an einem Galvanometer beobachtet werden kann, die Belichtung einer Photo- zelle, wodureh der Generatorstrom automatisch abgeschaltet wird. Bei Vorschalten

i Analyt. Chemistry 26, 1222--1223 (1954). Socony-Vaeuum Labs., Paulsboro, N. J . (USA).

Einen i~hnlichen Vorsehlag vgl. A. GR~i~vxu), ErdS1 u. Kohle, 6, 550 (1953) ; vgl. diese Z. 148, 146 (1954).

a Mikrochim. ver. Mikroehim. Aeta 39, 315 (1952); vgl. diese Z. 188, 272 (1953). ASTM Stand. on Petroleum Prod. and Lubrie., Method D 526--48 T (1952). :Analyt. Chemistry 26, 1607 --1609 (1954). Standard Oil Co., Whiting, Ind. (USA).