Upload
madde-helber
View
111
Download
3
Embed Size (px)
Citation preview
Die kornische Standard Written Form
Dr. Benjamin Bruch
· 19. Jänner 2010Brennos
Kernewek
Kernowek
KernûakCornowok
KernowakCurnoack
Kernÿweug
Universität Bonn
Orthographiedesign im Spannungsfeldzwischen Sprachwissenschaft und Ideologie
Mag. Albert BockUniversität Wien
[email protected] [email protected]
· Wiener Sprachgesellschaft
Geschichte der kornischen Sprache1000
1100
1200
1300
1400
1500
1600
1700
1800
1900
2000
Altkornisch
Mittelkornisch
Spätkornisch
Neokornisch
ca. 1100 Vocabularium Cornicum
1549 Reformation
1640er Bürgerkrieg
1904 Jenner publiziert Handbook
‘Kein Kornisch’
nach 1350 Charter Endorsement
tyr ,Land‘ teere
pen ,Kopf‘ pedn
ca. 1400 Kornische OrdinaliaKornisch
Englischca. 1400
1701 Edward Lhuyd in Cornwall
1777 Tod von Dolly Pentreath
Die Wiederbelebung
“Why should Cornishmen learn Cornish? There is no money in it, it serves no practical purpose, and the literature is scanty and of no great originality or value. The question is a fair one, the answer is simple. Because they are Cornishmen.”
— A Handbook of the Cornish Language (1904)
º Henry Jenner (Gwas Myhal) 1848-1934
Die Wiederbelebungº Henry Jenner (Gwas Myhal) 1848-1934
º R. Morton Nance (Mordon) 1873-1959
· Old Cornwall Societies (1920)
· Gorseth Kernow (1928)
“Cuntelleugh an brewyon us gesys na vo kellys travyth”
· Unified Cornish (1929)
º A. S. D. Smith (Caradar) 1883-1950
º E. G. Retallack Hooper (Talek) 1906-1998
Die Wiederbelebung
º Monarchismus vs.Republikanismus / Sozialismus
Ideologie und Orthographie
º Authentizismus vs. Konstruktivismus
º Mittel- oder spätkornische Basis
º Antiquare vs. Aktivisten
º Nationalismus vs.Regionalismus
º Religiöse Affiliation
º Orientiert in Richtung von Bretonisch, Walisisch, Englisch
º Allographie von /k/ (c, k, q) oder universelles k
º Doppelkonsonanten: kk, ll, mm, ss usw.
,Shibboleths‘
Präokklusion (mm > bm, nn > dn)º Mittel- versus Spätkornisch:
º Vokalalternation: dydh ,Tag‘ > dedhyow ,Tage‘
º Verteilung von gh and h
Verteilung von i and y
º Analyse und Schreibung von [ʍ]: wh /ʍ/ oder hw /hw/
Verteilung von s und z Register, Standard oder Dialekt?
º 9, 7 oder 5 Vokalphoneme?
Wie viele o-Phoneme?
º Diakritika für Vokale: Notwendigkeit? Funktionen?
º Längenmarkierung für Konsonanten und Vokale
Tatsächliche Phonologie des Neokornischenº Zwei ,Standardaussprachen‘: RMC (mkorn.) und RLC
(skorn.)
Im RLC wie im historischen Skorn. fallen diese Vokale zusammen mit /i/ und /e/ zusammen
RMC substituiert [i:], [i:], [ju] und [ɜ:], [ıǝ] für /y/ und /œ/
gwela’ ,ich sehe‘ und gwella ,am besten‘ sind Homophone
º Keine Geminaten º ,Vokallänge‘ ist in Wirklichkeit Vokalqualität
(Gespanntheit und Diphthongierung)º In nicht finalen Silben gibt es nur ,kurze‘ Vokale
(ungespannt, neutrale Länge)
º De facto gibt es nur zwei unbetonte Vokale: [ı] und [ǝ]
º Keine gerundeten Vokale:
Neokornische Orthographienº 1904 Kernûak (Henry Jenner)
Phonologie basiert auf Spätkornisch (16.-18. Jhd.)
Morphologie und Syntax inkorporieren mkorn. Formen
Rechtschreibung an Lhuyd orientiert
Lange Vokale durch Zirkumflex markiert: dêdh, côs
Verwendet î für [i:] und ŷ für diphthongiertes [ǝı]
Trad. Allographie c, k, q: Kernow, cov, disqwedhyans
Historische Geminaten:
Doppelkonsonanten nur medial geschrieben: bennath
Präokklusion (mm > bm, nn > dn) unsystematisch markiert
Neokornische Orthographienº 1929 Kernewek Unys (R. Morton Nance)
Morphologie basiert auf klass. Mittelkornisch (15. Jhd.) Phonologie hat mkorn. Grundlage, mit unassimilierten akorn., skorn. und anglokorn. Elementen
Rechtschreibung an mkorn. Handschriften orientiert Lange Vokale durch optionales Makron markiert: dēth, cōs
Verwendet nur y (kein i) für [i:] und [ı]
Trad. Allographie c, k, q: Kernow, cōf, dysquedhyans
Historische Geminaten: Doppelkonsonanten nur medial geschrieben: bennath Präokklusion (mm > bm, nn > dn) nicht markiert
Nur ein gerundeter Vokal: ü /y/
Finale Frikative immer stimmlos geschrieben: dēth, cōf
Lexikon ergänzt durch Neologismen und Lehnwörter aus Mittelenglisch, Bretonisch und Walisisch
Neokornische Orthographienº 1970er Kernÿweug (Tim Saunders)
Etymologische Rechtschreibung versucht Kornisch aller Perioden zu repräsentieren
Verwendet bret. und walisische Grapheme wie ae, eu, c’h, ph
Vokallänge nur indirekt markiert: kan versus kann Verwendet i und y zur Differenzierung zwischen den Reflexen von britann. /i/ und /ı/
Universelles k /k/ : kann, kul
Historische Geminaten: Doppelkonsonanten morphophonemisch geschrieben: ewynn Präokklusion (mm > bm, nn > dn) nicht markiert
Verwendet z als Reflex von akorn. d und t: taz, hynz
Diärese markiert i-Umlaut: Kernÿweug
Lexikon ergänzt durch Neologismen und Lehnwörter aus Bretonisch und Walisisch
Neokornische Orthographienº 1980er Kernewek Kemmyn (Ken George)
Morphophonemische Rechtschreibung versucht ,korrekte Aussprache‘ des Mittelkornischen von ca. 1500 zu unterstützen
Verwendet bret. und walisische Grapheme wie iw, yw, eu, oe
Vokallänge nur indirekt markiert: kan versus kann
Verwendet i und y zur Differenzierung zwischen den Reflexen von britann. /i/ und /ı/
Universelles k /k/ : Kernow, kov, diskwedhyans
Historische Geminaten:
Doppelkonsonanten morphophonemisch geschrieben: kolonn
Präokklusion (mm > bm, nn > dn) nicht markiert
Verwendet keine Diakritika
Lexikon ergänzt durch Lehnwörter aus Bretonisch und Walisisch;
attestierte engl. Lehnwörter durch Neologismen ersetzt
Neokornische Orthographienº 1980er Curnoack Nowedga (Richard Gendall)
Keine fixe Orthographie: Kernaw, Curnow, Kernou
Neokornische Orthographienº 1990er Kernûak Nowedzha (Richard Gendall)
Historische Geminaten:
Präokklusion (mm > bm, nn > dn) immer markiert
Verwendet z wie im skorn: tâz (< akorn. tat), zêh (< mkorn. sygh)
Lexikon besteht nur aus attestierten korn. und anglokorn. Wörtern und darf nicht ergänzt werden
Trad. Allographie c, k, q > c, k > manchmal universelles k?
Keine fixe Orthographie: Kernaw, Curnow, Kernou
Phonologie, Morphologie und Syntax basiert auf Spätkornisch (17.-18. Jhd.)
Lange Vokale mit stummem e > durch Zirkumflex markiert: teere > tîr
Verwendet î und i für [i:] und [ı]; prätonisches y repräsentiert [ǝ]
Verwendet lh für aspiriertes [lh] und ll für geminiertes [ll]
Neokornische Orthographienº 1994 Kernowek Unys Amendys (N. J. A. Williams)
Morphologie basiert auf klass. Mittelkornisch (15. Jhd.) Phonologie hat mkorn. Grundlage, mit unassimilierten akorn., skorn. und anglokorn. Elementen
Rechtschreibung an mkorn. Handschriften orientiert Lange Vokale durch optionales Makron markiert: dēth, cōs
Verwendet nur y (kein i) für [i:] und [ı]
Trad. Allographie c, k, q: Kernow, cōf, dysquedhyans
Historische Geminaten: Doppelkonsonanten nur medial geschrieben: bennath Präokklusion (mm > bm, nn > dn) nicht markiert
Nur ein gerundeter Vokal: ü /y/
Finale Frikative immer stimmlos geschrieben: dēth, cōf
Lexikon ergänzt durch Neologismen und Lehnwörter aus Mittelenglisch, Bretonisch und Walisisch
Neokornische Orthographienº 1994 Kernowek Unys Amendys (N. J. A. Williams)
Morphologie und Syntax basieren auf ,Tudor Kornisch‘ (ca. 1550) Phonologie hat mkorn. Grundlage, mit unassimilierten akorn., skorn. und anglokorn. Elementen
Rechtschreibung an mkorn. Handschriften orientiert Lange Vokale durch optionales Makron markiert: dēth, cōs
Verwendet nur y (kein i) für [i:] und [ı]
Trad. Allographie c, k, q: Kernow, cōf, dysquedhyans
Historische Geminaten: Doppelkonsonanten nur medial geschrieben: bennath Präokklusion (mm > bm, nn > dn) nicht markiert
Nur ein gerundeter Vokal: ü /y/
Finale Frikative immer stimmlos geschrieben: dēth, cōf
Lexikon ergänzt durch Neologismen und Lehnwörter aus Mittelenglisch, Bretonisch und Walisisch
Neokornische Orthographienº 1994 Kernowek Unys Amendys (N. J. A. Williams)
Morphologie und Syntax basieren auf ,Tudor Kornisch‘ (ca. 1550) Korrigiert phonologische ,Fehler‘ von Kernewek Unys: dēth > dēdh
Rechtschreibung an mkorn. Handschriften orientiert Lange Vokale durch optionales Makron markiert: dēth, cōs
Verwendet nur y (kein i) für [i:] und [ı]
Trad. Allographie c, k, q: Kernow, cōf, dysquedhyans
Historische Geminaten: Doppelkonsonanten nur medial geschrieben: bennath Präokklusion (mm > bm, nn > dn) nicht markiert
Nur ein gerundeter Vokal: ü /y/
Lexikon ergänzt durch Neologismen und Lehnwörter aus Mittelenglisch, Bretonisch und Walisisch
Finale Frikative immer stimmlos geschrieben: dēth, cōf
Neokornische Orthographienº 1994 Kernowek Unys Amendys (N. J. A. Williams)
Morphologie und Syntax basieren auf ,Tudor Kornisch‘ (ca. 1550) Korrigiert phonologische ,Fehler‘ von Kernewek Unys: dēth > dēdh
Rechtschreibung an mkorn. Handschriften orientiert Lange Vokale durch optionales Makron markiert: dēdh, cōs
Verwendet nur y (kein i) für [i:] und [ı]
Trad. Allographie c, k, q: Kernow, cōf, dysquedhyans
Historische Geminaten: Doppelkonsonanten nur medial geschrieben: bennath Präokklusion (mm > bm, nn > dn) nicht markiert
Nur ein gerundeter Vokal: ü /y/
Lexikon ergänzt durch Neologismen und Lehnwörter aus Mittelenglisch, Bretonisch und Walisisch
Neokornische Orthographienº 1994 Kernowek Unys Amendys (N. J. A. Williams)
Morphologie und Syntax basieren auf ,Tudor Kornisch‘ (ca. 1550)
Rechtschreibung an mkorn. Handschriften orientiert Lange Vokale durch optionales Makron markiert: dēdh, cōs
Verwendet nur y (kein i) für [i:] und [ı]
Trad. Allographie c, k, q: Kernow, cōf, dysquedhyans
Historische Geminaten: Doppelkonsonanten nur medial geschrieben: bennath Präokklusion (mm > bm, nn > dn) nicht markiert
Lexikon ergänzt durch Neologismen und Lehnwörter aus Mittelenglisch, Bretonisch und Walisisch
Korrigiert phonologische ,Fehler‘ von Kernewek Unys: dēth > dēdh, mür > muer usw.
Zwei gerundete Vokale: ü /y/ und ue /œ/
Neokornische Orthographienº 1994 Kernowek Unys Amendys (N. J. A. Williams)
Morphologie und Syntax basieren auf ,Tudor Kornisch‘ (ca. 1550) Korrigiert phonologische ,Fehler‘ von Kernewek Unys: dēth > dēdh, mür > muer usw.
Rechtschreibung an mkorn. Handschriften orientiert Lange Vokale durch optionales Makron markiert: dēdh, cōs
Verwendet nur y (kein i) für [i:] und [ı]
Trad. Allographie c, k, q: Kernow, cōf, dysquedhyans
Historische Geminaten: Doppelkonsonanten nur medial geschrieben: bennath Präokklusion (mm > bm, nn > dn) nicht markiert
Attestierte Lehnwörter gegenüber Neologismen bevorzugt: understondya vs. convedhes
Zwei gerundete Vokale: ü /y/ und ue /œ/
Neokornische Orthographienº 1994 Kernowek Unys Amendys (N. J. A. Williams)
Morphologie und Syntax basieren auf ,Tudor Kornisch‘ (ca. 1550) Korrigiert phonologische ,Fehler‘ von Kernewek Unys: dēth > dēdh, mür > muer usw.
Rechtschreibung an mkorn. Handschriften orientiert Lange Vokale durch optionales Makron markiert: dēdh, cōs
Verwendet y für [i:] und [ı], außer in Lehnwörter wie universita
Trad. Allographie c, k, q: Kernow, cōf, dysquedhyans
Historische Geminaten: Doppelkonsonanten nur medial geschrieben: bennath Präokklusion (mm > bm, nn > dn) nicht markiert
Zwei gerundete Vokale: ü /y/ und ue /œ/
Attestierte Lehnwörter gegenüber Neologismen bevorzugt: understondya vs. convedhes
º November 2002: Großbritannien erkennt Kornisch offiziell an (unter
Teil 2 der Europäischen Charta der Minderheitensprachen)º Jänner 2005: Strategy for the Cornish Language publiziert
Der Weg zur Standard Written Form
º November 2002: Großbritannien erkennt Kornisch offiziell an (unter
Teil 2 der Europäischen Charta der Minderheitensprachen)
º Juni 2005: Öffentliche Fördergelder bereitgestelltº September 2005: Gründung des Cornish Language
Partnership
º Jänner 2005: Strategy for the Cornish Language publiziert
º November 2006: CLP beruft eine soziolinguistische Kommission ein,
die helfen soll, eine ,Single Written Form‘ für den offiziellen Gebrauchzu finden. Daneben wird eine linguistische Arbeitsgruppe gegründet
Der Weg zur Standard Written Form
Neokornische Orthographienº 1929 Kernewek Unys (R. Morton Nance)
º 1990er Kernûak Nowedzha (Richard Gendall)
º 1980er Kernewek Kemmyn (Ken George)
º 1994 Kernowek Unys Amendys (N. J. A. Williams)
· Vorschläge für Grundlagen einer Kompromissorthographie, die dezidiert keine neue Varietät mit eigener Morphologie usw. sein soll.
º 2007 Kernowak Standard (Everson, Kennedy, Williams u. a.)
º 2007 Kernewek Dasunys (Benjamin Bruch und Albert Bock)
· Kompromissvariante (,5th form‘) mit mkorn. und skorn. Elementen· Leitprinzipien:
In the orthography the relationship between spelling and sounds must be unambiguous.
The spelling system must be based on attested traditional orthographic forms.
Neokornische Orthographienº 1929 Kernewek Unys (R. Morton Nance)
º 1990er Kernûak Nowedzha (Richard Gendall)
º 1980er Kernewek Kemmyn (Ken George)
º 1994 Kernowek Unys Amendys (N. J. A. Williams)
· Vorschläge für Grundlagen einer Kompromissorthographie, die dezidiert keine neue Varietät mit eigener Morphologie usw. sein soll.
º 2007 Kernowak Standard (Everson, Kennedy, Williams u. a.)
º 2007 Kernewek Dasunys (Benjamin Bruch und Albert Bock)
· Kompromissvariante (‘5th form’) mit mkorn. und skorn. Elementen· Leitprinzipien:
In the orthography the relationship between spelling and sounds must be unambiguous.
The spelling system must be based on attested traditional orthographic forms.
Der Weg zur Standard Written Formº November 2002: Großbritannien erkennt Kornisch offiziell
an (unterTeil 2 der Europäischen Charta der Minderheitensprachen)
º Juni 2005: Öffentliche Fördergelder bereitgestelltº September 2005: Gründung des Cornish Language
Partnership
º September 2007: Kommission gibt Entscheidung bekannt: Kompromissvariante. ,Ad-hoc-Gruppe‘ soll Details regeln
º Jänner 2005: Strategy for the Cornish Language publiziert
º Feber–Juli 2007: Treffen beider Kommissionen in Cornwall; bearbeiten hunderte Einsendungen von AktivistInnen.
º November 2007–März 2008: Mehrere Treffen der AHG
º November 2006: CLP beruft eine soziolinguistische Kommission ein,
die helfen soll, eine ,Single Written Form‘ für den offiziellen Gebrauchzu finden. Daneben wird eine linguistische Arbeitsgruppe gegründet
Prinzipien von Kernewek Dasunys
º Accessibility—A SWF should be easy to learn and use, and should not be so different from existing orthographic systems that experienced users of those systems would find it difficult to read or write texts in the SWF.
º Inclusivity—A SWF should be able to represent the grammar, vocabulary, and pronunciation of all varieties of Revived Cornish.
º Authenticity—A SWF should ‘look Cornish’ to both speakers and knowledgeable non-speakers of the language alike.º Accuracy—A SWF should reflect the pronunciation of traditional Cornish as accurately as possible, given the range of chronological and regional variation in the language.
º A Standard Written Form is purely an orthographic system, and should not include prescriptive rules of grammar or pronunciation.
º Place-names should not be required to conform to the rules of the SWF; a place-names commission should determine their form.
º c, k, q /k/ und wh /ʍ/ oder hw /hw/
· Allographie c, k, q nicht unterrichtet und nicht in offiziellen Dokumenten, aber ,Nebenformstatus‘ nach norwegischem Muster
Politische Grundlage der SWF,traditional graphs‘
UC/UCRKK RLC SWF
hwâthhwath whathnoch hwath {whath}
quaidhkweth quethTuch kweth {qweth}
KernawKernow KernowCornwall Kernow
carakara caralieben kara {cara}
boxboks boxSchachtel boks {box}
º c, k, q /k/ und wh /ʍ/ oder hw /hw/
Politische Grundlage der SWF,traditional graphs‘
º Mittel- vs. spätkornische Formengleichwertiger Status
UC/UCR
KK RLC SWF
toulahtewlel tewlel/towlel
werfen tewlel ~ towlel
bêzbys bysWelt bys ~ bes
neini nywir ni ~ nei
broazbras brasgroß bras ~ broas
hebmahemma hemmadieses hemma ~ hebmaradnrann ranTeil rann ~ radn
galdzhagallsa galsa/galja
könnte galsa ~ galja
tîztus tüsLeute tus
mêrmeur mür/muergroß meur
(RLC)
º c, k, q /k/ und wh /ʍ/ oder hw /hw/
Politische Grundlage der SWF,traditional graphs‘
º Mittel- vs. spätkornische Formengleichwertiger Status
º Distribution von gh und h
UC/UCRKK RLC SWF
Kind flôhflogh flogh flogh
flehazfleghes fleghes/flehes
Kinder flehes
(UCR)
(RLC)
º c, k, q /k/ und wh /ʍ/ oder hw /hw/
Politische Grundlage der SWF,traditional graphs‘
º Mittel- vs. spätkornische Formengleichwertiger Status
(RLC)
º Distribution von gh und h(UCR)
º Neun RMC-Langvokale: i, y, e, a, o, oo, ou, u, eu (KK)
º Vokalalternation: y > e in betonter Penultima
UC/UCR
KK RLC SWF
skrîfaskrifa scryfa/screfa
schreiben skrifa
enezynys enysInsel enys
enezoynysow enesowInseln enesow
(UC)
º Diakritika
º c, k, q /k/ und wh /ʍ/ oder hw /hw/
Politische Grundlage der SWF,traditional graphs‘
º Mittel- vs. spätkornische Formengleichwertiger Status
(RLC)
º Distribution von gh und h(UCR)
º Neun RMC-Langvokale: i, y, e, a, o, oo, ou, u, eu (KK)
º Vokalalternation: y > e in betonter Penultima (UC)in SWF nicht verwendet
(KK)º Morphophonemische Schreibung unbetonter
Vokale(KK)
º Markierung von Geminaten (KD)
UC/UCR
KK RLC SWF
perednoperennow
perennowBirnen perennow ~ perednow
radnrann ranTeil rann ~ radn
peranperenn perenBirne peren
basiert auf Walisisch
º Diakritika
º c, k, q /k/ und wh /ʍ/ oder hw /hw/
Politische Grundlage der SWF,traditional graphs‘
º Mittel- vs. spätkornische Formengleichwertiger Status
(RLC)
º Distribution von gh und h(UCR)
º Neun RMC-Langvokale: i, y, e, a, o, oo, ou, u, eu (KK)
º Vokalalternation: y > e in betonter Penultima (UC)in SWF nicht verwendet
(KK)º Morphophonemische Schreibung unbetonter
Vokale(KK)
º Toponymschreibungen nicht an Regeln der SWF gebunden
º Noch offene Fragen:
· Verhältnis von Mkorn. und Skorn. (Register, Dialekte…)
· Standardaussprache
(KD)º Markierung von Geminatenbasiert auf Walisisch
System der SWFº Weitgehend phonemisch, nicht morphophonemisch
wie KK
Unterscheidung gespannter und ungespannter mittlerer Vokale
nur wenn lang (roos : rosow) wie in Quellen ab ca. 1500
Vokalalternation (enys : enesow) wie in Quellen ab ca. 1450
º De facto zwei Varianten, eine für RMC-Sprecher, eine für RLC-
Sprecher (wie Falc’huneg KLT vs. Gw)º RMC-Zieldatum 16. Jhd.:
Finales -a [ǝ] statt klass. mkorn. -e [ɛ] (esa ,war‘ statt ese) wie in Quellen ab ca. 1500
Kurz in unbetonten Silben (alena)º Vokallänge durch folgende Konsonanten markiert:
Lang vor einzelnen Lenes (tas)
Kurz vor Fortes (kot), Geminaten (poll) und vielen Clustern (dorn) Lang wenn betont im Auslaut (da)
Lang vor den Clustern sp, st, sk (lost)
System der SWF
Drei hintere: ou /u:/, oo /ʊ: ~ o:/, o /ɔ:/
Drei vordere ungerundete: i /i:/, y /ı: ~ e:/, e /ɛ:/
º Lange Vokale:
º Kurze Vokale:
In RLC-Variante auch a /æ:/ vs. oa /ɒ:/
Zwei hintere: ou /ʊ/, o /ɔ/
Zwei vordere: y /ı/, e /ɛ/
Zwei vordere gerundete: u /y:/ und eu /œ:/, die aber auch entrundet als [i:], [e:] realisiert werden dürfen
º Quantitätsregeln gelten immer außer in ca. 50 nicht assimilierten Lehnwörtern aus dem Mittelenglischen und Normannofrz., z.B. stret [strɛ:t] ‚Straße‘, kota [ˈkɔ:ta] ,Mantel‘. Diese irregulären Langvokale zu markieren (*strêt, *kôta) hat
die AHG nicht akzeptiert. Ambiguität bleibt daher in diesen Fällen vorläufig.
System der SWF
Die SWF orientiert sich in diesem Punkt also eher am (Süd-) Walisischen als am Bretonischen. Tatsächliches Erscheinungsbild
gleicht einer Mischung aus beiden
º Eine von allen existierenden mkorn. Orthographien geerbte
Ambiguität : s bezeichnet [s] und [z], da die Verteilung im Mkorn. und Skorn. stark unterschiedlich ist Etymologische Verteilung (z für Reflex von
morphem-finalem altkornischem /d/, mkorn. [z ~ ʒ], skorn. [dʒ]) von der AHG nicht akzeptiert
º Geminaten werden dort mit Doppelkonsonant geschrieben,
wo sie tatsächlich realisiert werden, d.h. nach kurzen betonten Vokalen: bronn ,Brust‘ [brɔn:], bronnow ,Brüste‘ [ˈbrɔnnoʊ] aber diwvron ,(zwei) Brüste‘ [ˈdiʊvrɔn]
Der Buchstabe z wird nur in Lehnwörtern (zebra) verwendet
Der Weg zur Standard Written Formº November 2002: Großbritannien erkennt Kornisch offiziell
an (unterTeil 2 der Europäischen Charta der Minderheitensprachen)
º Juni 2005: Öffentliche Fördergelder bereitgestelltº September 2005: Gründung des Cornish Language
Partnership
º September 2007: Kommission gibt Entscheidung bekannt: Kompromissvariante. ,Ad-hoc-Gruppe‘ soll Details regeln
º Jänner 2005: Strategy for the Cornish Language publiziert
º Feber–Juli 2007: Treffen beider Kommissionen in Cornwall; bearbeiten hunderte Einsendungen von AktivistInnen
º November 2007–März 2008: Mehrere Treffen der AHG º Mai–Juni 2008: Orthographie ratifiziert; Publikation der
Spezifikation
º November 2006: CLP beruft eine soziolinguistische Kommission ein,
die helfen soll, eine ,Single Written Form‘ für den offiziellen Gebrauchzu finden. Daneben wird eine linguistische Arbeitsgruppe gegründet
Kernewek
Kernowek
KernûakCornowok
KernowakCurnoack
Kernÿweug
Die kornische Standard Written Form
Dr. Benjamin Bruch
· 19. Jänner 2010Brennos
Universität Bonn
Orthographiedesign im Spannungsfeldzwischen Sprachwissenschaft und Ideologie
Mag. Albert BockUniversität Wien
[email protected] [email protected]
· Wiener Sprachgesellschaft