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Bericht: Chemische Analyse anorganischer Körper. 561 solchen nicht zu stark verdünnten Lösung werden Papierstreifen von ungeleimtem Papier getränkt; diese erscheinen nach dem Trocknen schön gelb gefärbt, nehmen jedoch unter dem Einfluss gasförmigen Ammoniaks eine dauerhafte earmoisin-rothe Färbung an. Es ist rathsam, das Papier in getroeknetem Zustande anzuwenden, weil es sich beim Befeuchten bläulich f~rbt und dann der Uebergang von Gelb in Roth nicht mehr so charakteristisch eintritt. Es sollen sich nach den Ver- suchen des-Verfassers noch 0,0005 g Salmiak ensprechende Mengen von Ammoniak nachweisen lassen. Das Papier ist in einem verschlossenen Glase aufzubewahren, doch hält es sieh auch so nicht sehr lange, da es leicht brüchig wird. Die Lösliehkeit des 8trontianhydrats in Wasser bei verschie- denen Temperaturen haben C. Seheibler und D. Sidersky*) be- stimmt. Die Versuche wurden m{t krystallisirtem Strontianhydrat, Sr01 YIO @ 8 aq., ausgeführt; ans der von den Verfassern aufgestellten Ta- belle greife ich folgende Werthe heraus: Gewiehtstheile Sr 0 Temperatur in 100 Gewiehtstheilen der Lösmlg 0 o C. . . . . . . . 0,35 20 . . . . . . . 0,69 40 . . . . . . . 1,48 50 . . . . . . . 2113 65 . . . . . . . 3,74 75 . . . . . . . 5129 85 « . . . . . . 9,08 10112 . . . . . . . !9,34 Zur Trennung der Magnesia von Kalk, Eisenoxyd und den A1- kalien hat H. Hager**) eine l~ethode mitgetheilt, welche auf folgen- den Eigenschaften der oxalsanren Magnesia beruht. Behandelt man lg Magnesia mit 80 cc kalter 5procentiger Oxal- säure, so erh~lt man eine klare Lösung 1 welche sich beim Stehen all- mählich trübt und aus der sich beim Kochen alle Magnesia als oxalsaures Salz abscheidet. Ein sehr geringer Theil des so gefällten Niedersehlags geht beim ErkMten der Flüssigkeit wieder in Lösung über. *) S c h eib 1e r's 11ehe Zeitschrift für Rüben- Zucker- Industrie 7~ 2571 -- Chem. Centralbl. [3. F.] 13~ 33. **) Pharm. Centralhalle 22~ 224.

Die Löslichkeit des Strontianhydrats in Wasser bei verschiedenen Temperaturen

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Bericht: Chemische Analyse anorganischer Körper. 561

solchen nicht zu stark verdünnten Lösung werden Papierstreifen von

ungeleimtem Papier ge t ränkt ; diese erscheinen nach dem Trocknen

schön gelb gefärbt , nehmen jedoch unter dem Einfluss gasförmigen

Ammoniaks eine dauerhafte earmoisin-rothe Färbung an. Es ist rathsam,

das Papier in getroeknetem Zustande anzuwenden, weil es sich beim

Befeuchten bläulich f~rbt und dann der Uebergang von Gelb in Roth

nicht mehr so charakteristisch eintritt. Es sollen sich nach den Ver-

suchen des-Verfassers noch 0,0005 g Salmiak ensprechende Mengen von

Ammoniak nachweisen lassen.

Das Papier ist in einem verschlossenen Glase aufzubewahren, doch

hält es sieh auch so nicht sehr lange, da es leicht brüchig wird.

Die Lösliehkeit des 8trontianhydrats in Wasser bei verschie- denen Tempera tu ren haben C. S e h e i b l e r und D. S i d e r s k y * ) be-

stimmt. Die Versuche wurden m{t krystallisirtem Strontianhydrat, Sr01

YIO @ 8 aq., ausgeführt; ans der von den Verfassern aufgestellten Ta-

belle greife ich folgende Werthe heraus: Gewiehtstheile Sr 0

Temperatur in 100 Gewiehtstheilen der Lösmlg

0 o C . . . . . . . . 0,35

20 . . . . . . . 0,69

40 . . . . . . . 1,48

50 . . . . . . . 2113

65 . . . . . . . 3,74

75 . . . . . . . 5129

85 « . . . . . . 9,08

10112 . . . . . . . !9 ,34

Zur Trennung der Magnesia von Kalk, Eisenoxyd und den A1- kalien hat H. H a g e r * * ) eine l~ethode mitgetheilt, welche auf folgen-

den Eigenschaften der oxalsanren Magnesia beruht.

Behandelt man l g Magnesia mit 80 cc kalter 5procentiger Oxal-

säure, so erh~lt man eine klare Lösung 1 welche sich beim Stehen all-

mählich trübt und aus der sich beim Kochen alle Magnesia als oxalsaures Salz abscheidet. E i n sehr geringer Theil des so gefällten Niedersehlags

geht beim ErkMten der Flüssigkeit wieder in Lösung über.

*) S c h e ib 1 e r ' s 11ehe Zeitschrift für Rüben- Zucker- Industrie 7~ 2571 - - Chem. Centralbl. [3. F.] 13~ 33.

**) Pharm. Centralhalle 22~ 224.