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Bericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe. 441 Xylencyanol FF in 100 ml 95 Vol~oigem ~thylalkohol. -- Die Quecksilber(II)- nitratl6sung wird dutch AuflSsen yon 52 g Hg(NOa)2" tt~O in I00~150 ml Wasser mit 6 ml konz. (70~oiger) Salpeters~ure und Verdiinnung aul 3 Liter in brauner Flasehe hergestellt. Zur Einstellung wird eine 0,1 n Natrium- oder Kaliumehlorid- 15sung benutzt, yon der man eine passende Menge in einen 250 ml-EuLEZCMErER- Kolben 10ipettiert und soviel Wasser zusetzt, dab das Gesamtvolumen der Fliissigkeit beim Titrationsendpunkt etwa 100 ml betr/~gt, ttierant fiigt man 5 Tropfen Misch- indicator zn. Ist die LSsung nahezu neutral, so li~rbt sic sich blau. Mit einigen Tropfen 0,1 n SalI0etersi~ure stelIt man auf etwa p~ 3,5 ein. Es tritt hierbei ein Umschlag yon blau naeh bl~ulieh-griin ein. Diese Farbe bleibt wahrend des grSBten Teiles der Titration unver~ndert. 0,5-0,2 ml vor dem Titrationsende nimmt die LTsung graue Farbe an, dann wird sic f~st farblos. Der Endpunkt ist durch das Auftreten einer bleibenden Violettf~rbung gekennzeichnet. Da der Verbrauch an Magfliissigkeit yon den Versuchsbedingungen, haupts~ehlieh yon der Quecksilber- (II)-chloridkonzentration am Endpunkt der Titration abh~ngt, stellt man eine Eiehkurve auf, in welcher man den bereehneten Normalit~tswert (Np) als Funktion der erforderliehen Quecksilber(II)-nitratlSsung (ml) auftr~gt. Die zu untersuchenden Proben yon Chlorhydrine~ werden nach L. TUAFELET 1 vorbereitet. Die Titration effolgt wie besehrieben. Man liest dann aus der Eiehkurve den zur verbrauchten Menge MeB15sung zugehSrigen Np-Wert ab und bereehnet die Prozente Chlorid aus ~ = [(ml MeglSsung) . Np - 3,546]/Einwaage. Zur Hydrolyse organischer Chloride verwendet man etwa 0,5 g Natriumhydroxyd in der yon T~ArELET emp- fohlenen Natronlauge. Von Metall-Ionen st5ren Kupfer-Ionen nicht bis zu einer Xonzentration yon 25 Teilen je Million, wi~hrend Eisen-Ionen nur bis zur Konzen- tration yon 10 Teilen je Million zul~ssig sind. Das Verfahren liefert sehr genaue und gut reproduzierbare Werte. Infolge Klarbleibens der LTsungen sind die Titra- tionen rasch ausftihrbar. It. FREYTAG. Die mal~anal~isehe Ilesthnmung des Eisens naeh Reduktion mit Almninium- pulver wurde yon E. R. R~EGEL und R. D. SCHW~mTZ e neu untersueht. Wie die Versuehe zeigen, ist feinstes A1-Pulver (REYNOLDS Nr. 400) wegen seiner grogen Oberfl~che ein besonders wirksames Reduktionsmittel. In salzsaurer L6sung geht die Reaktion sehneller als in sehwefelsaurer. Da aber andererseits C1--Ionen die Re- oxydation des zweiwertigen Eisens dureh den Luftsauerstoff begiinstigen, empfiehlt es sieh doch, in schwefelsaurer L6sung zu arbeiten. -- Aus~'ghrung. Eine Menge yon 3--5 m~qu. Eisen wird in 25 ml einer 1,25 m Schwefels~ure gelSst und mit 14 ~s AI-Pulver versetzt. Es wird erhitzt, his alles A1 gel6st ist und dann noeh weitere 5 rain. Naeh dem Abktthlen gibt man 10 ml einer 6 m tt3PO4-LSsung hinzu und titriert mit 0,1 n K2Cr2OT-LSsung entweder potentiometriseh oder gegen Barium- dilohenylaminsulfonat als Indicator. Eventuell is~ ein Blindwert abzuziehen, der dem Eisengehalt des verwendeten Ahmininmpulvers entslorieht. Eisennitratl5sungen werden erst mit 10 ml Schwefels~ure (1 : 1) erhitzt, bis Nebel yon SOa entweiehen. Nach dem Abkiihlen und Verdiinnen wird, wie oben besehrieben, titriert. LSsungen, die C1--Ionen enthalten, miissen abgeraucht werden, bis die Konzentration an C1- unter 1 mist. Zur Bestimmung des Eisengehalts yon Siliciumcarbid wird Fe erst als Sulfid gef~llt, dann in 10 ml Schwefelsaure (1 : 1) gel5st nnd die LTsung erhitzt bis SO~-Nebel entweiehen. Wegen des geringen Eisengehalts emlofiehlt es sieh, 0,01 n KeCraOT-LSsung als MaBfliissigkeit zu verwenden. G. DEI~K. Die gravimetrischen Bestimmungsmethoden fiir Platin sind nur wenig daraufhin untersucht, wie weir sie auch ffir Mikroanalysen geeignet sind. A. P. BLAOX~ORE, 1 AnMyt. Chemistry 20, 68 (1948); vgl. diese Z. 129, 452 (1949). 2 Analyt. Chemistry 24, 1803 (1952). Univ. Buffalo, N.Y, (USA).

Die maßanalytische Bestimmung des Eisens nach Reduktion mit Aluminiumpulver

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Bericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe. 441

Xylencyanol F F in 100 ml 95 Vol~oigem ~thylalkohol. - - Die Quecksilber(II)- nitratl6sung wird dutch AuflSsen yon 52 g Hg(NOa)2" tt~O in I00~150 ml Wasser mit 6 ml konz. (70~oiger) Salpeters~ure und Verdiinnung aul 3 Liter in brauner Flasehe hergestellt. Zur Einstellung wird eine 0,1 n Natrium- oder Kaliumehlorid- 15sung benutzt, yon der man eine passende Menge in einen 250 ml-EuLEZCMErER- Kolben 10ipettiert und soviel Wasser zusetzt, dab das Gesamtvolumen der Fliissigkeit beim Titrationsendpunkt etwa 100 ml betr/~gt, t t ierant fiigt man 5 Tropfen Misch- indicator zn. Ist die LSsung nahezu neutral, so li~rbt sic sich blau. Mit einigen Tropfen 0,1 n SalI0etersi~ure stelIt man auf etwa p~ 3,5 ein. Es tr i t t hierbei ein Umschlag yon blau naeh bl~ulieh-griin ein. Diese Farbe bleibt wahrend des grSBten Teiles der Titration unver~ndert. 0 ,5 -0 ,2 ml vor dem Titrationsende nimmt die LTsung graue Farbe an, dann wird sic f~st farblos. Der Endpunkt ist durch das Auftreten einer bleibenden Violettf~rbung gekennzeichnet. Da der Verbrauch an Magfliissigkeit yon den Versuchsbedingungen, haupts~ehlieh yon der Quecksilber- (II)-chloridkonzentration am Endpunkt der Titration abh~ngt, stellt man eine Eiehkurve auf, in welcher man den bereehneten Normalit~tswert (Np) als Funktion der erforderliehen Quecksilber(II)-nitratlSsung (ml) auftr~gt. Die zu untersuchenden Proben yon Chlorhydrine~ werden nach L. TUAFELET 1 vorbereitet. Die Titration effolgt wie besehrieben. Man liest dann aus der Eiehkurve den zur verbrauchten Menge MeB15sung zugehSrigen Np-Wert ab und bereehnet die Prozente Chlorid aus ~ = [(ml MeglSsung) . Np - 3,546]/Einwaage. Zur Hydrolyse organischer Chloride verwendet man etwa 0,5 g Natriumhydroxyd in der yon T~ArELET emp- fohlenen Natronlauge. Von Metall-Ionen st5ren Kupfer-Ionen nicht bis zu einer Xonzentration yon 25 Teilen je Million, wi~hrend Eisen-Ionen nur bis zur Konzen- tration yon 10 Teilen je Million zul~ssig sind. Das Verfahren liefert sehr genaue und gut reproduzierbare Werte. Infolge Klarbleibens der LTsungen sind die Titra- tionen rasch ausftihrbar. It . FREYTAG.

Die mal~anal~isehe Ilesthnmung des Eisens naeh Reduktion mit Almninium- pulver wurde yon E. R. R~EGEL und R. D. SCHW~mTZ e neu untersueht. Wie die Versuehe zeigen, ist feinstes A1-Pulver (REYNOLDS Nr. 400) wegen seiner grogen Oberfl~che ein besonders wirksames Reduktionsmittel. In salzsaurer L6sung geht die Reaktion sehneller als in sehwefelsaurer. Da aber andererseits C1--Ionen die Re- oxydation des zweiwertigen Eisens dureh den Luftsauerstoff begiinstigen, empfiehlt es sieh doch, in schwefelsaurer L6sung zu arbeiten. - - Aus~'ghrung. Eine Menge yon 3--5 m~qu. Eisen wird in 25 ml einer 1,25 m Schwefels~ure gelSst und mit 14 ~s AI-Pulver versetzt. Es wird erhitzt, his alles A1 gel6st ist und dann noeh weitere 5 rain. Naeh dem Abktthlen gibt man 10 ml einer 6 m tt3PO4-LSsung hinzu und titriert mit 0,1 n K2Cr2OT-LSsung entweder potentiometriseh oder gegen Barium- dilohenylaminsulfonat als Indicator. Eventuell is~ ein Blindwert abzuziehen, der dem Eisengehalt des verwendeten Ahmininmpulvers entslorieht. Eisennitratl5sungen werden erst mit 10 ml Schwefels~ure (1 : 1) erhitzt, bis Nebel yon SOa entweiehen. Nach dem Abkiihlen und Verdiinnen wird, wie oben besehrieben, titriert. LSsungen, die C1--Ionen enthalten, miissen abgeraucht werden, bis die Konzentration an C1- unter 1 mi s t . Zur Bestimmung des Eisengehalts yon Siliciumcarbid wird Fe erst als Sulfid gef~llt, dann in 10 ml Schwefelsaure (1 : 1) gel5st nnd die LTsung erhitzt bis SO~-Nebel entweiehen. Wegen des geringen Eisengehalts emlofiehlt es sieh, 0,01 n KeCraOT-LSsung als MaBfliissigkeit zu verwenden. G. DEI~K.

Die gravimetrischen Bestimmungsmethoden fiir Platin sind nur wenig daraufhin untersucht, wie weir sie auch ffir Mikroanalysen geeignet sind. A. P. BLAOX~ORE,

1 AnMyt. Chemistry 20, 68 (1948); vgl. diese Z. 129, 452 (1949). 2 Analyt. Chemistry 24, 1803 (1952). Univ. Buffalo, N.Y, (USA).