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1 UNIVERSITÄTSKLINIK FÜR STRAHLENTHERAPIE-RADIOONKOLOGIE Berufsbilder Die Menschen hinter der Therapie Zwischen Chirurgie und Medikament Die Strahlentherapie im Porträt Strahlen gegen Schmerz Behandlung gutartiger Erkrankungen UNIVERSITÄTSKLINIK FüR STRAHLENTHERAPIE- RADIOONKOLOGIE INNSBRUCK

Die Menschen hinter der Therapie Die Strahlentherapie im Porträt · 2014-01-13 · univErSiTÄTSklinik für STrahlEnThEraPiE-raDioonkologiE 1 Berufsbilder Die Menschen hinter der

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1Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie

BerufsbilderDie Menschen hinter der Therapie

Zwischen Chirurgie und MedikamentDie Strahlentherapie im Porträt

Strahlen gegen SchmerzBehandlung gutartiger Erkrankungen

Universitätsklinik für STrahlEnThEraPiE-raDioonkologiE innSBruCk

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3Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie

inhalt

impressUm: hErauSgEBEr & MEDiEninhaBEr: eco.nova corporate publishing, hunoldstraße 20, 6020 innsbruck, Tel.: 0512/290088, [email protected], www.econova.at. für DEn inhalT vEranTworTliCh: universitätsklinik für Strahlentherapie-radioonkologie innsbruck, o. univ.-Prof. D.i. Dr. med. Peter lukas. ProjEkTlEiTung: Martin weissenbrunner, Mag. Sandra nardin. Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt die gewählte form für beide geschlechter.

06 strahlentherapie als Amphibienmedizin klinikdirektor Prof. Dr. Peter lukas im Einführungsinterview.

08 partnerschaftliche Zusammenarbeit Dr. Markus wenke, geschäftsführer der Elekta gmbh innsbruck, über die Zusammenarbeit mit der Tilak.

10 im porträt Die Strahlentherapie-radioonkologie stellt sich vor.

13 Diagnostik-methoden Die Basis für jede gute Behandlung ist eine vollständige diagnostische abklärung.

14 Alles im plan warum ein Bestrahlungsplan so wichtig ist.

16 therapieablauf was den Patienten erwartet.

18 Hochpräzise Behandlung Erfolge in der Strahlentherapie.

20 Brachytherapie Die Therapie „von innen“

22 therapie gutartiger erkrankungen Mit Strahlen gegen den Schmerz

26 menschliche Unterstützung Die aufgaben der Strahlentherapie-Station

28 Unterstützende Angebote Psychoonkologie, Mal- und gestaltungstherapie, Ernährungsberatung

30 im interview Patienten erzählen ihre persönlichen geschichten.

32 Berufsbilder 32: radioonkologe 34: Medizinphysiker 35: radiologietechnologe 36: Pflege 38: forschung

39 Gelebte partnerschaft Strahlentherapie in Bozen.

40 linearbeschleuniger was sie sind und was sie können.

44 Brustkrebs geht alle an Entstehung, Diagnostik und Behandlung von Brustkrebs.

48 männersache Die Behandlung von Prostatakrebs.

50 reflect rOi Professionelle organisationsentwicklung.

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ExacTrac_Ad_A4_3mm_16OCT13.pdf 1 10/16/13 3:03 PM

...advanced technology withthe patient in mind

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4513 371 1128 02:13

Elekta GmbH InnsbruckKlostergasse 4A-6020 Innsbrucke-mail: [email protected]

Neuroscience

Treatment Planning & Information Software

Oncology

Brachytherapy

With Elekta, it’s reality.Every day, more than 100,000 patients worldwide are diagnosed, treated or receive follow-up with the help of an oncology or neurosurgery solution from Elekta. Through innovation and collaboration, we are advancing patient care.

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4 Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie 5Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie

leitbild

5Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie

Geneigte leserinnen und leser!

wir freuen uns sehr, ihnen gemeinsam mit der eco.nova verlags gmbh und unseren Partnern aus der industrie ein Sonderheft vorlegen zu können, in dem sich die uni-versitätsklinik für Strahlentherapie-radio-onkologie innsbruck und alle in dieser Dis-ziplin tätigen Berufsstände präsentieren. in verschiedenen Beiträgen werden der Stel-lenwert der radioonkologie in der krebs-behandlung, die Patientenpfade innerhalb der klinik, die verschiedenartigen radioon-kologischen Behandlungsmodalitäten, die dazugehörigen Supportivmaßnahmen, die Berufsbilder aller beteiligten Professionen und die letzten neuerungen der klinik vor-gestellt. gleichzeitig schildern betroffene Patienten ihre Erfahrungen mit den Be-handlungen an unserer klinik. Zusätzlich wird über die in Zusammenarbeit mit der abteilung für organisationsentwicklung der Tilak im Projekt „reflect roi“ erarbei-teten neuen und modernen organisations-strukturen der klinik berichtet.

Die radioonkologie hat sich in den letzten jahren extrem weiterentwickelt und ist aus der modernen krebsbehandlung nicht mehr wegzudenken. als einzige derartige Einrichtung in Tirol laufen hier alle fäden der onkologischen Behandlungsmethoden zusammen. gemäß dem Strukturplan ge-sundheit des Österreichischen Bundesmi-nisteriums für gesundheit ist jeder Patient mit einer onkologischen Erkrankung einem Tumorboard vorzustellen, dem auch ein ra-dioonkologe obligat angehört. Das bedeu-tet, dass unsere klinik über Tumorboards und Telekonferenzen in die Planung und zum großen Teil auch die Durchführung der Therapie jedes erkrankten Tirolers ein-gebunden sein muss. Dies ist eine große verantwortung, auf der anderen Seite aber auch die garantie für die bestmögliche Be-handlung jedes Einzelnen, was sich in den Publikationen des Tiroler krebsregisters im österreichischen vergleich auch sehr gut nachvollziehen lässt.

um die Qualität der Behandlung an un-serer klinik noch weiter zu verbessern, hat im herbst letzten jahres ein von den Mit-arbeitern unserer klinik initiiertes Brain-storming stattgefunden, das zu einem vollständigen überdenken unserer orga-nisationsstruktur geführt hat. Dieses Pro-jekt mit dem namen „reflect roi“ wird ihnen in diesem heft näher vorgestellt. im

rahmen der Durchführung des Projektes ist auch das von den Mitarbeitern erarbei-tete leitbild entstanden, dessen kernsätze ich ihnen hier präsentieren möchte:

» wir sind für unsere Patienten da» wir begegnen einander wertschätzend

und kompetent» wir handeln als verlässliche Partner» wir agieren und verwalten im interesse

unserer klinik» wir forschen mit direktem klinischem

Bezug

Dass diese Sätze keine floskeln sind, son-dern gelebter inhalt der Tätigkeit an un-serer klinik, dafür stehe ich und stehen meine Mitarbeiter.

ich hoffe, dass ihnen diese Broschüre ei-nen Einblick in unsere Tätigkeit gibt, die un-sicherheiten, die mit dem Begriff „Strahlen“ in der Medizin vorhanden sind, beseitigen und die angst vor einer radioonkologischen Behandlung nehmen kann. falls noch fra-gen unbeantwortet bleiben sollten, können Sie gerne mit uns kontakt aufnehmen.

 

ihro. Univ.-prof. Di Dr. med. peter lukasKlinikdirektor

Wir sinD für Unsere pAtienten DA

unser engagiertes, interprofessionelles Behandlungsteam bietet unseren Patienten

eine zeitgemäße, individuell optimierte, sichere und ganzheitliche Behandlung nach

höchsten Qualitätskriterien. in einem respektvollen Miteinander betreuen wir

unsere Patienten während der Therapie und darüber hinaus.

Wir BeGeGnen einAnDer WertscHätZenD UnD kOmpetent

unsere Mitarbeiter sind motiviert, fachlich kompetent und zuverlässig. Sie übernehmen mit großem Einsatz und

fürsorge die verantwortung für unsere Patienten. im interprofessionellen Team

pflegen wir einen wertschätzenden umgang miteinander. wir fördern und

fordern unsere Mitarbeiter durch ein kollegiales und kommunikatives umfeld auf

persönlicher und fachlicher Ebene. wir bieten unseren Mitarbeitern ein

dynamisches, interessantes und vielfältiges Betätigungsfeld mit starkem sozialem Bezug.

Wir HAnDeln Als verlässlicHe pArtner

im rahmen der interdisziplinären Zusammen-arbeit sind wir kompetente und verlässliche

Partner mit einem umfassenden Therapieangebot.

Wir AGieren UnD verWAlten im interesse Unserer klinik

wir arbeiten verantwortungsvoll mit den uns von unseren Trägern zur verfügung

gestellten ressourcen und legen dabei wert auf größtmögliche, beidseitige

Transparenz hinsichtlich der damit erbrachten leistungen.

Wir fOrscHen mit Direktem kliniscHem BeZUG

als universitätsklinik kommen wir der verpflichtung einer zeitgemäßen, fundierten und praxisorientierten aus- und fortbildung nach. Der fokus unserer wissenschaftlichen

Tätigkeit liegt in der verbesserung und neuentwicklung von Behandlungsmethoden

und -verfahren mit hohem Bezug zur klinischen Praxis.

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6 Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie 7Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie

Amphibienmedizindie strahlentherapie ist eine medizinische disziplin, die in einer ersten assoziation eher negativ besetzt ist, schlussendlich aber darunter leidet, im grunde gar kein image zu haben, weil sich patienten und laien nicht wirklich vorstellen können, was dabei passiert. Wir sprachen mit Univ.-prof. di dr. peter lukas, direktor der Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie, wie sich das fachgebiet mit vollem namen nennt.

mit Dem BeGriff „strAHlen“ im AllGemeinen kAnn im GrUnDe jeDer etWAs verBinDen, mit Der strAHlentHerApie im speZiellen eHer WeniGer. Wie WürDen sie einem lAien iHr fAcHGeBiet erklären?prOf. peter lUkAs: wir sind bereits seit einiger Zeit damit beschäftigt, das image der Strahlentherapie zu verbessern, oder besser gesagt, überhaupt eines zu etablieren. Das gestaltet sich leider etwas schwierig – vor allem deshalb, weil die Strahlen, seit es atombomben gibt, mit einer negativen Besetzung kämpfen. un-sere grundsätzliche Meinung darüber, was Strahlen anrichten und tun, ziehen wir aus vorkommnissen wie nagasaki, hiroshima oder den jüngsten reaktorunfällen in ja-pan. Das Thema ist hierzulande also rela-tiv weit weg und eines, mit dem man sich nicht auseinandersetzen will. Man muss sich aber damit auseinandersetzen, näm-lich dann, wenn man selber betroffen ist. und das löst zu Beginn große angst aus. Deshalb sind lange aufklärungsgespräche mit Patienten und angehörigen für uns essentiell, in denen wir genau informieren, was unsere Therapieform wirklich ist.

Dabei sind zwei Punkte ganz wesent-lich: Zum einen ist die Strahlentherapie eine lokale Behandlungsmöglichkeit wie die Chirurgie. jeder Patient weiß vor ei-ner anstehenden operation, dass der Chirurg nicht agieren kann, ohne dass das Messer, das er benutzt, eine wunde produziert. Diese wunde wird, wenn sie abgeheilt ist, zu einer narbe. Das akzep-

tiert man und das ist auch ganz selbstver-ständlich. Dasselbe gilt letztlich für die Strahlen. Diese müssen auf dem weg zu ihrem wirkungsgebiet auch durch gesun-des gewebe und verursachen dort Defek-te – die so genannte strahlentherapeuti-sche wunde. Diese heilt normalerweise wie eine chirurgische wunde in zwei bis drei wochen ab und kann ebenfalls wie eine chirurgische wunde eine mehr oder weniger merkliche narbe hinterlassen. narbengewebe ist im allgemeinen ge-webe, das nicht mehr die vollen Eigen-schaften eines gesunden gewebes auf-weist – das gilt für das chirurgische wie strahlentherapeutische narbengewebe. Diese narbe kann sehr unterschiedlich ausfallen und wir bemühen uns im auf-klärungsgespräch, das mindestens eine Stunde dauert und in dem wir schon sehr genau wissen, wo und mit welcher Dosis wir bestrahlen wollen, den Patienten da-rüber aufzuklären, welche Möglichkeiten einer narbenbildung es gibt. Das ist der aspekt der lokalen Therapie.

nun hat die Strahlentherapie aber auch den Zweck einer medikamentösen Thera-pie und steht damit irgendwo dazwischen. von Medikamenten wissen wir, dass sie in der richtigen Dosierung und am richtigen ort angewendet für den Patienten linde-rung und heilung bringen, dass sie aber in der falschen Dosierung oder am falschen ort angewendet schaden können. Die Entwicklung in der Strahlentherapie hat gott sei Dank dazu geführt, dass sie in vielen fällen zur heilung oder zumindest zur linderung führt. Dass sie jedoch kon-kreten Schaden anrichtet, ist quasi ausge-schlossen.

in WelcHen fällen kOmmt Die strAHlentHerApie vOrrAnGiG ZUm einsAtZ UnD Wie viele pAtien-ten WerDen Bei iHnen BeHAnDelt?wir wenden in der modernen krebsthera-pie bei ca. 70 Prozent der neuerkrankten die Strahlentherapie an, um zu einer hei-lung zu kommen. Das bedeutet, dass sehr viele Patienten, die an krebs erkranken, zu

uns – die wir die einzige institution für Ti-rol sind – kommen. hochgerechnet heißt dies: jeder Dritte (der weg geht hin zu jedem Zweiten) erleidet im laufe seines lebens die Erkrankung krebs. wenn da-von 70 Prozent eine Strahlentherapie be-kommen, geht folglich jeder vierte Tiroler irgendwann durch unsere Tür und wird bei uns behandelt. Das ist ein Maßstab dafür, wie wichtig die Strahlentherapie insge-samt geworden ist.

UnD DAnn BekOmmen sie räUmlicHkeiten im keller …wir haben versucht, es hier nicht wie ei-nen keller erscheinen zu lassen, indem wir einen Zugang geschaffen haben, der eben-erdig ist und in dem wir auch Tageslicht in den warte- und Behandlungsräumen haben. Das heißt, man hat nicht mehr das gefühl, man ist im „keller“, und de facto ist man es auch nicht, wir sind im unters-ten geschoß. Das hat aber vor allem ganz pragmatische gründe, warum wir uns hier unten befinden: den Strahlenschutz. Man tut sich auch finanziell sehr viel leichter, wenn man eine Ebene nicht mehr zu däm-men braucht. Es gibt Strahlentherapien, die sich im obersten Stock eines gebäu-des befinden. Die Schwierigkeit ist aller-dings, dass dies statisch sehr problema-tisch ist, weil die linearbeschleuniger, die wir benutzen, sehr schwer sind.

Wie HAt sicH Die strAHlentHerApie in Den letZten jAHren entWickelt?Die Strahlentherapie ist die „Therapie ohne Messer“ und als solche rasant im fortschreiten. Es gibt heute einige Erkran-kungen, die man nur durch Strahlen oder eine kombination aus Strahlen- und Che-motherapie behandeln kann. Das typische Beispiel dafür ist das frühzeitig entdeckte lungenkarzinom, das man mit denselben Erfolgsaussichten bestrahlen kann, als man es operieren würde. Ein anderes häu-figes Beispiel ist das Prostatakarzinom. Schlussendlich entscheidet hier der Pati-ent, welche Therapieoption er lieber hat.

WOfür entscHeiDen sicH pAtienten eHer, Wenn sie Die WAHl ZWiscHen „klAssiscHer“ UnD strAHlentHerApie HABen?grundsätzlich ist es in unseren Breiten so, dass „das Böse“ raus muss und man sich erst dann sicher fühlt, wenn es aus dem körper entfernt ist. Das hängt vorrangig mit unserer Erziehung und kultur zusam-men und ist anderswo nicht so. Bei den amerikanern etwa gilt ganz klar: was wirkt besser? und wenn es gleich gut wirkt: was ist kostengünstiger? also ein sehr pragma-tischer ansatz. Deswegen war in den uSa die Behandlung des Prostatakarzinoms mit Strahlen sehr viel früher verbreitet als

bei uns. langsam springt diese Denkweise auch auf uns über. in England etwa zählt ganz klar die finanzielle komponente. hier werden 80 Prozent der Prostatakarzinom-patienten strahlentherapiert, weil es die billigere Behandlungsoption ist.

Die strAHlentHerApie ist jeDOcH nicHt immer nUr kreBstHerApie. AUcH Bei GUtArtiGen erkrAn-kUnGen WerDen DAmit tOlle erfOlGe erZielt.unser fach heißt mit vollem namen Strah-lentherapie-radioonkologie, wobei sich die Strahlentherapie eigentlich darauf be-zieht, dass wir auch gutartige Erkrankun-gen bestrahlen können – im wesentlichen die oft sehr schmerzhaften Sehnenan-satzerkrankungen wie den Tennisellbogen oder fersensporn, die durch andere The-rapieoptionen sehr schwer zu behandeln sind. Beim Schulterschmerz, der durch überbeanspruchung entsteht, haben wir z. B. eine dauerhafte Erfolgsrate von 80 bis 90 Prozent – und das bei einer recht einfachen Behandlungsform. Der Patient muss im ersten Zyklus sechs Mal zu uns kommen (möglicherweise wird noch ein zweiter Zyklus notwendig) und wird mit einer sehr niedrigen Dosis bestrahlt. wir sehen dabei an bisher rund 10.000 behan-delten Patienten nahezu keine negativen auswirkungen.

„Bei entsprechender aufklärung verlieren die Patienten sehr schnell die negative

Behaftung und die angst vor der Strahlentherapie.“

»„Strahlentherapie ist wie Chirurgie, was die aus- und nebenwirkungen

betrifft, und ist auf der anderen Seite zu sehen wie ein Medikament.“

univ.-Prof. Di Dr. Peter lukas

»

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8 Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie 9Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie

gegründet wurde Elekta im jahr 1972 vom schwedischen neurochirurgen lars leksell, der in den 1950er jahren damit begann, Positionierungsrahmen für Pati-enten der neurochirurgie zu entwickeln. Eine bahnbrechende Produktentwicklung war das so genannte gamma knife® für minimalinvasive Behandlungen an kopf und gehirn: Der Patient wird in einem kopfrahmen fixiert, um anschließend hochdosierte gammastrahlung aus ko-baltquellen punktgenau und höchstprä-zise auf das zu bestrahlende volumen im kopf des Patienten zu verabreichen. Seitdem hat sich das unternehmen welt-weit entwickelt und das Produktportfolio deutlich ausgedehnt. wir sprachen mit Dr. Markus wenke, seit vier jahren geschäfts-führer der Elekta gmbh innsbruck, über das unternehmen, dessen Produkte und die Zusammenarbeit mit der Tilak.

elektA ist mittlerWeile Welt-Weit tätiG UnD ein füHrenDes UnterneHmen in Der meDiZin-tecHnikBrAncHe – vOr Allem in Der tele- UnD BrAcHytHerApie. DAmit einHer GinGen ZAHlreicHe firmenZUkäUfe.mArkUs Wenke: Das ist richtig. in den letzten zehn bis 15 jahren haben wir unser Produktportfolio gerade im Bereich der Strahlentherapie ausgedehnt. Die Basis dafür war der Zukauf der Strahlenthera-pie-Sparte der Philips Medizinsysteme Ende der 1990er jahre. Dadurch haben sich die Produkt- und natürlich auch die kundenanzahl deutlich erhöht. in den letz-ten acht bis zehn jahren kamen u. a. auch

partnerschaftliche ZusammenarbeitMitte oktober bekam die innsbrucker Universitätsklinik für strahlentherapie und radioonkologie einen zusätzlichen linearbeschleuniger. das gerät kommt von der firma elekta, die mit der abteilung ein langes, partnerschaftliches verhältnis verbindet.

einige Softwarefirmen zum konzern hinzu, sodass wir heute das komplette Portfolio, das in einer Strahlentherapie anwendung findet, anbieten können. vor zwei jahren haben wir schließlich die holländische fir-ma nucletron übernommen, die weltweit führend im Bereich der Brachytherapie ist

und die unser Produktsortiment perfekt ergänzt. während die Tumoren bei der Teletherapie mittels linearbeschleunigern von außen (nichtinvasiv) bestrahlt werden, wird bei der Brachytherapie eine radioak-tive Quelle in den körper eingeführt und verweilt eine vorausberechnete Zeitdauer

im Zielvolumen (siehe auch Beitrag zur Brachytherapie auf Seite 20), die Strahlen-therapie erfolgt somit von innen heraus. für beide Therapieformen gibt es je nach Tumorart, -stadium und -lage empfohlene anwendungen.

WArUm WAr DAs interesse vOn elektA GerADe An sOftWArefir-men sO GrOss?Einer unserer kunden bemerkte kürzlich: an erster Stelle stehen die Patienten, danach kommen die Mitarbeiter, an-schließend die arbeitsabläufe innerhalb der abteilung und erst dann die Thera-piegeräte. Die hardware ist heutzutage weitgehend ausentwickelt. jetzt geht es verstärkt darum, die arbeitsabläufe stringenter, effizienter und für den Pa-tienten noch sicherer zu gestalten. hier spielt die Computerunterstützung eine maßgebliche rolle. auf der einen Seite steht ein informationssystem, das sämt-liche arbeitsabläufe in einer Strahlenthe-rapie von der Patientenaufnahme über die aufzeichnung der Bestrahlung bis zur abrechnung mit den krankenkassen und den Behandlungsplänen akribisch und detailliert digital dokumentiert. Es wird eine art virtuelle Patientenakte erstellt und damit eine papierlose abteilung ge-schaffen. auf der anderen Seite steht das Therapieplanungssystem, mit dem anhand von diagnostischen Bildern und CT-aufnahmen eine Behandlung penibel genau geplant werden kann – was gerade in der Strahlentherapie äußerst wichtig ist. Der arzt zeichnet die zu bestrahlen-den regionen und die zu schonenden organe auf den CT-aufnahmen ein und gibt neben verschiedenen Einstrahlrich-tungen weitere Parameter wie Dosis, fraktionierung usw. vor, die Software er-rechnet anschließend anhand dieser vor-gaben die Dosisverteilung. Dieser Plan wird wiederum an das kontrollsystem des linearbeschleunigers geschickt, das technischerseits die Bestrahlung steuert. Eine reibungslos funktionierende Soft-wareumgebung ist für einen nahtlosen

arbeitsablauf unabdingbar, deshalb war der Schritt, sie selbst anzubieten, ein durchaus logischer.

Wie kAm es ZUr ZUsAmmenArBeit mit Der tilAk?ich bin seit vier jahren geschäftsführer der Elekta gmbh innsbruck und zusammen mit rund 25 Mitarbeitern für den Bereich Schweiz, Österreich und das ehemalige ju-goslawien zuständig. Mein vorgänger Dr. Emil hensler hat dieses Büro 1997 mit der gründung der Elekta gmbh Österreich hier in innsbruck installiert. Zuvor war er als Medizinphysiker an der universitätskli-nik innsbruck in der Strahlentherapie tätig und ist quasi vom kunden zum Mitarbei-ter geworden. Er hat damit die langjähri-ge Beziehung zur Tilak generell und zur Strahlentherapie im Speziellen begründet. heute geht diese Zusammenarbeit weit über eine Dienstleister-kunden-Beziehung hinaus, sie ist vielmehr zu einer Partner-schaft geworden.

Wie kAnn mAn sicH Diese pArt-nerscHAft ZWiscHen elektA UnD Der innsBrUcker strAHlentHe-rApie vOrstellen?wir haben in der vergangenheit immer wieder mit der Strahlentherapie der uni-versitätsklinik innsbruck und speziell mit Professor Peter lukas gemeinsame Ent-wicklungsarbeit geleistet – vornehmlich im Bereich der Patientenpositionierung. um möglichst akkurat und zielgenau bestrahlen zu können, sollte sich der Patient während der Behandlung nicht bewegen und trotzdem so bequem wie möglich liegen können. nun ist dieses Empfinden sehr individuell. Deshalb gibt es eine ganze reihe an Positionierhilfen, damit sich der Patient so gut wie möglich entspannen kann und dennoch fixiert ist. Ein großteil davon wurde hier in Zu-sammenarbeit zwischen Elekta und der Strahlentherapieabteilung entwickelt. Die Tilak spielt bei diesen kooperatio-nen natürlich als kommerzieller Partner auch eine große rolle.

Wie Oft sinD sie mit Der tilAk in kOntAkt UnD Wie GestAltet sicH Die ZUsAmmenArBeit?kürzlich wurde der fünfte linearbeschleu-niger in der innsbrucker Strahlenthera-pie in Betrieb genommen, im laufe des nächsten jahres wird ein weiteres gerät ausgetauscht. wir sind also in sehr regem kontakt – wobei die kurzen wege zwi-schen meinem Büro und dem krankenhaus natürlich sehr praktisch sind. ich arbeite sehr gerne mit der Tilak zusammen, weil die gesprächsatmosphäre eine sehr ange-nehme ist. Das ist nicht zuletzt auch Pro-fessor lukas zu verdanken, der sehr kreativ ist, was die Erweiterung seiner abteilung angeht. Er versorgt die Tilak-geschäfts-leitung laufend mit informationen über nötige anschaffungen, Erweiterungen oder Erneuerungen, sodass diese immer einen guten überblick über das gesche-hen hat, die notwendigkeit von anschaf-fungen nachvollziehen kann und diese schlussendlich auch unterstützt. Das Team funktioniert sehr gut, ebenso wie die Zu-sammenarbeit des Dreiergespanns Tilak – Strahlentherapie – Elekta. wir arbeiten gemeinsam daran, die abteilung der Strah-lentherapie laufend auszubauen und wei-terzuentwickeln.

viele menscHen entscHeiDen sicH DennOcH eHer für einen cHir-UrGiscHen einGriff Als für Die BestrAHlUnG, Wenn sie Die WAHl HABen. GiBt es Hier erfAHrUnGs-Werte AUs AnDeren länDern?Derzeit spielt die Strahlentherapie in der krebsbehandlung in Mitteleuropa leider eine zu unrecht geringere rolle gegenüber der Chemotherapie oder chirurgischen Eingriffen. und das zu unrecht, denn die Strahlentherapie ist im verhältnis zu ande-ren Therapieformen sicher kostengünsti-ger und noch dazu sehr effektiv, sie kann zudem überwiegend ambulant durchge-führt werden. Dennoch begegnen ihr die Menschen nach wie vor mit einer gewissen Skepsis. hier ist noch eine Menge aufklä-rungsarbeit nötig.

Dr. Markus wenke, geschäftsführer Elekta gmbh innsbruck

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11Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie

Die strahlentherapie-radioonkologie stellt sich vor

mitArBeiter UnD strUktUrDie universitätsklinik für Strahlenthe-rapie-radioonkologie zählt neben dem vorstand Prof. Di Dr. Peter lukas 22 Ärz-te, acht Medizinphysiker, 31 radiologie-technologen, 29 Mitglieder der Pflege in ambulanz und Station sowie Mitarbeiter in der administration, im psychosozialen und technischen Bereich. ferner sind zwei Strahlenbiologie-labore angeschlossen.

Die einzelnen Berufsgruppen sind durch eine enge Zusammenarbeit aufs höchste miteinander verzahnt. nur durch diesen Teamgeist sind Behandlungsstandards auf höchstem niveau gewährleistet. außerdem erfolgt ein reger austausch mit anderen fachgebieten in den so ge-nannten Tumorkonferenzen, in denen für jeden einzelnen Patienten ein Experten-team die bestmögliche Therapiestrate-gie entwickelt.

Der nAmeDie fachbezeichnung Strahlentherapie-radioonkologie beinhaltet die Behandlung gutartiger Erkrankungen („Strahlenthe-rapie“) und die Tumortherapie („radio-onkologie“) mit hilfe von unterschiedlich energiereicher röntgenstrahlung. Darüber hinaus werden radioonkologische Behand-lungen oft mit Chemotherapie kombiniert.

AUsBilDUnGDie ausbildung von jungärzten stellt einen weiteren Schwerpunkt dar. Das fachgebiet der Strahlentherapie-radio-onkologie bietet wie kaum ein anderes fach vielfältigste Möglichkeiten, medizi-nisches wissen, Technik und forschung mit verständnisvoller und umfassender Patientenbetreuung zu verbinden.

Technische ausstattung

Die modernste technische Ausstattung ermöglicht optimale Behandlungsergebnisse. Dazu gehören:

Einrichtungen zur Bestrahlungsplanung» Computertomograph (PHILIPS Brilliance BigBore)» Therapiesimulator (ELEKTA/NUCLETRON – Simulix Evolution)» Bestrahlungsplanungssysteme für die perkutane Therapie (Philips Pinnacle 9.6/Brainlab RT Dose 4.5/Elekta Manaco 3.3)» System zur Virtuellen Simulation (MEDCOM Prosoma)» Brachytherapie-Bestrahlungsplanungssysteme (ELEKTA/NUCLETRON Oncentra Masterplan, VARIAN Variseed)» Radiochirurgie BRAINLAB iPlan RT Dose 4.5

Einrichtungen zur perkutanen Strahlentherapie» 5 Elektronenlinearbeschleuniger, Photonenstrahlung mit einer Maximalenergie

von 15 MV, Elektronenstrahlung mit einer Maximalenergie von 20 MeV, alle mit Multileaf-Kollimator (MLC) und Portal-Imaging-System zur Verifikation

(3x ELEKTA Precise Linac; 1x ELEKTA Synergy und 1x ELEKTA Versa HD jeweils inkl. 3-D-kV-Bildgebung)

» Konventionelles Röntgentherapiegerät (XSTRAHL xstrahl 200)

Einrichtungen zur Patientenlagerung/3-D-Navigation» US-Navigationssystem (ELEKTA Clarity)» IR-Navigationssystem (ELEKTA/MEDICAL INTELLIGENCE IGuide)» Roboter-Patientenliegetisch (ELEKTA/MEDIAL INTELLIGENCE Hexapod und Hexapod Evo) Einrichtungen zur Brachytherapie» 2 Afterloadinggeräte (ELEKTA/THERANOSTIC Flexitron» Ausrüstung zur Implantation von radioaktiven Seeds (BARD Sourcelink/Quicklink)

Sonstiges» Blockschneidesystem (MCP Automess 2D, 2.5D)» Blutbestrahlungsgerät (IBL 437) Dokumentationssysteme

Gerätenetzwerk» Multimediales, digitales Patienteninformationssystem (NEXUS Medfolio)» Linac-Datennetzwerk (ELEKTA MosaiQ) Dosimetrie & Qualitätssicherung» 2x Wasserphantom (IBA Blue Phantom)» Linear- & 2-D-Halbleiter-Array (IBA LDA99, IBA Matrix Evolution)» 3-D-Halbleiter Phantom (SCANDIDOS Delta4)» Dosimeter (PTW Unidos, PTW Multidos)

Patientensicherheit» ELEKTA Identify RFID-Registrierungs-/Sicherheitssystem

i

10 Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie

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12 Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie 13Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie

Diagnostik-methodendie Basis für jede gute radioonkologische Behandlung ist eine vollständige diagnostische abklärung. das beinhaltet aufwendige Untersuchungen, wie eine positronen-emissions- tomographie mit Computertomographie oder eine Magnetresonanztomographie, aber mitunter auch einfache verfahren wie eine röntgenaufnahme. Welche Methode gewählt wird, hängt nur davon ab, welche frage wir beantworten müssen, um eine optimale therapie durchführen zu können.

röntGenAUfnAHmeum eine röntgenaufnahme herzustel-len, wird der körper von röntgenstrahlen durchstrahlt und bremst dabei einen Teil der Strahlung ab. Die Strahlung, die übrig bleibt, wird auf einem Bildschirm darge-stellt. So kann man veränderungen an den knochen sichtbar machen.

mAmmOGrApHieauch bei der Mammographie werden röntgenstrahlen eingesetzt. Man verwen-det dabei besonders weiche Strahlen, um die Brust gut darzustellen. Die Brust muss dabei etwas flachgedrückt werden. Die Mammographie ist das Standardverfahren in der Brustkrebsvorsorge und wird oft mit der Sonographie kombiniert.

cOmpUtertOmOGrApHieDie Computertomographie hat sich aus den röntgenaufnahmen entwickelt. Die röntgenstrahlen kommen dabei aus ver-schiedenen richtungen. Ein Computer

kann daraus sogenannte Schnittbilder be-rechnen, die aussehen, als sei der Patient in Scheiben geschnitten worden. Damit kann man nicht nur knochen abbilden, sondern auch die inneren organe und weichteile.

pOsitrOnen-emissiOns- tOmOGrApHieBei der Positronen-Emissions-Tomogra-phie bekommt der Patient eine schwach strahlende Substanz (radiopharmakon) in die vene gespritzt. So können funktionen des körpers dargestellt werden. organe, die von krebs befallen sind, speichern besonders viel von dieser Substanz und leuchten förmlich. Dieses verfahren kom-biniert man oft mit einer Computertomo-graphie, so kann man genauer erkennen, wo der krebsbefall sitzt.

mAGnetresOnAnZ-tOmOGrApHiefür die Magnetresonanztomographie wer-

den starke Magnetfelder eingesetzt. Es gibt also keine Strahlenbelastung. auch mit diesem verfahren kann man Schnitt-bilder herstellen, die die Struktur der ge-webe zeigen. Mit speziellen Messungen kann man aber auch die funktion zeigen. innere organe und weichteile lassen sich damit gut beurteilen. für veränderungen im gehirn und im rückenmark ist das ver-fahren ideal.

sOnOGrApHieDie Sonographie nutzt ultraschallwellen, um krankhafte veränderungen des kör-pers darzustellen. wie in der Magnetreso-nanztomographie gibt es keine Strahlenbe-lastung. Die Sonographie liefert allerdings keine Schnittbilder und wird seltener zur Planung benutzt. Die Sonographie wird in kombination mit der Mammographie und oft auch mit der Magnetresonanztomogra-phie in der Brustkrebsdiagnostik benutzt. auch zur Darstellung von Metastasen in lymphknoten wird sie oft benötigt.

Herzlich willkommenan der Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie werden täglich rund 160 bis 180 patienten ambulant und stationär behandelt. empfangen werden sie an der anmeldung von einem team, das mit seiner freundlichkeit und herzlichkeit stellvertretend für die gesamte abteilung steht.

Ein krankenhaus ist im allgemeinen ein ort, an den man nicht gerne kommt. vor allem die abteilung der Strahlen-therapie-radioonkologie ist vielfach mit leid und großer angst verknüpft, denn auch wenn hier gutartige Erkrankungen ebenso therapiert werden, so sind es in der regel krebspatienten, die durch die-se Tür kommen. Dennoch herrscht eine atmosphäre, die man so nicht vermuten würde. Die abteilung ist voller herz-lichkeit, freundlichkeit und Energie, die sich auf die Patienten überträgt. „gerne kommt hier natürlich niemand herein, aber wir versuchen es den Patienten so angenehm wie möglich zu machen“, so Sladana Mijatovic, die durch ihre eigene lebensfreude und ihr erfrischendes la-chen sofort für eine positive Stimmung sorgt. vor allem, weil sie gerne hier ar-beitet: „Das arbeitsklima ist sehr gut, keiner muss sich verbiegen und kann so sein, wie er ist. Das macht das arbeiten sehr angenehm, das spüren auch die Patienten. freundlichkeit und offen-

heit sind in unserem Beruf sehr wichtig. Schließlich gehe ich auch in ein geschäft kein zweites Mal, wenn die verkäuferin unfreundlich ist“, zwinkert Mijatovic.

für einige Patienten, die hierher kom-men, ist der gang bereits routine, an-dere sind noch unbeholfen und haben angst. Diese zu nehmen ist nicht immer einfach. Mijatovic: „jeder Mensch ist an-ders, deshalb ist es schwierig, Tipps von außen zu geben. wir begegnen jedem Patienten mit respekt. Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt und nicht seine Diagnose. Das nimmt vielfach die hem-mung. außerdem wird jeder Patient von ‚seiner’ arzt durch die Therapie begleitet. Das schafft vertrauen. auch das sehr um-fangreiche aufklärungsgespräch nimmt viel unsicherheit und es gibt sogar einen eigenen film, der den ablauf in unserer Station erklärt. wenn sich ein Patient richtig unwohl fühlt, gibt es in unserem haus mit Mag. rita gastl eine hervorra-gende hilfe, die bei psychischen Proble-men tolle unterstützung leistet.“

„Bei uns steht der Mensch im vordergrund, nicht seine

Diagnose.“Sladana Mijatovic, administration

Strahlentherapie-radioonkologie

In der Abteilung arbeiten unter Kli-nikvorstand Prof. DI Dr. Peter Lukas mehr als 100 Mitarbeiter zum Wohle der Patienten.» 12 funktionstragende Ober-

und Fachärzte» 12 Assistenzärzte und eine

Sekundärärztin» Radiologietechnologen (RT)» Ambulanzpflegekräfte» Stationspflegekräfte» Medizinphysiker» Techniker» Administrationskräfte» Mitarbeiter aus den Bereichen Sozial-

arbeit, Psychologie, Psychotherapie sowie Mal- und Gestaltungstherapie

» Strahlenbiologen» Biomedizinischer Analytiker» Assistenzprofessorin» Personal auf Drittmittelstellen

i

»

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14 Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie 15Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie

Stellvertretender leitender

Physiker Di rocco weigel

„für die Bestrahlungsplanung ist es wichtig, dass der Patient exakt gelagert wird, und zwar genau so, wie er auch bei der Bestrahlung liegt. nur dann können wir den Tumor mit der richtigen Dosis bestrahlen und trotzdem das gesunde gewebe schonen“, erklärt Physiker Di rocco weigel. verwendet wer-den verschiedene lagerungssysteme und hilfsmittel, die teil-weise an der abteilung direkt entwickelt wurden. Besonders bei der hochpräzisions-Strahlentherapie, bei der im Sub-Mil-limeterbereich genau geplant wird, gibt es ausgeklügelte Sys-teme, in denen die Patienten optimal fixiert werden können. Bereits bei der Computertomographie legt der behandelnde arzt den Mittelpunkt der Bestrahlungsfelder fest. So können sofort Markierungen auf der haut angebracht werden, die den Patienten während der gesamten Bestrahlungsserie begleiten. auf dem Datensatz, den die Computertomographie liefert,

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wird das sogenannte Zielvolumen eingezeichnet. weigel: „Die-ses Zielvolumen kann nur aus dem Tumor bestehen, kann aber auch zusätzlich gewebe und Strukturen, bei denen ein hohes

Spezialbehandlungen:

» Intensitätsmodulierte Strahlentherapie (IMRT)» Volumetric intensity modulated arc therapy (VMAT)» Stereotaktische Bestrahlung Es ist einfach, einen Würfel zu bestrahlen, aber der Mensch ist kein Würfel und die Zielvolumina, die bestrahlt werden müssen, haben mit Würfeln nur selten Ähnlichkeit. So kommen Spezialtechniken wie die IMRT ins Spiel, mit der der Strahl exakt an den Patienten angepasst werden kann. Behandelte Bereiche bekommen so die gewünschte Bestrahlungsdosis und Organe, die besonders emp-findlich auf Strahlen reagieren, können geschont werden. Diese Anpassung wird erreicht, indem ein Feld in mehrere kleine Felder aufgeteilt wird, in sogenannte Segmente. So kann die Intensität der Bestrahlung angepasst werden. Pro Patient und Plan können sich bis zu 100 Segmente ergeben. Diese Genauigkeit hat ihren Preis – der Zeitaufwand ist höher und nicht jeder Patient kann so lange ruhig liegen.

Glücklicherweise entwickelt sich die Technik immer weiter und so gibt es auch für schmerzgeplagte Patienten eine Lösung: die VMAT – volumetric intensity modulated arc therapy. Bei dieser Spezialbehandlung fährt der Kopf des Bestrahlungsgerätes und

damit jener Teil, aus dem die Strahlen kommen, um den Patien-ten, während er seine Strahlen abgibt. Das geht deutlich schneller. Die Zeit, die bei der Bestrahlung gewonnen wird, muss dafür in die Bestrahlungsplanung gesteckt werden. Dem Verfahren lie-gen mathematische Prozesse zu Grunde, die noch komplizierter sind als der Name der Methode. Auch die Vorbereitungsarbeiten, die behandelnde Ärzte und Medizinphysiker leisten müssen, sind deutlich aufwändiger.

Stereotaktische Bestrahlungstechniken spielen bei der Behand-lung sehr kleiner Tumoren eine Rolle. Sie werden bei Lungenkrebs in Frühstadien, kleinen Lungen- und Lebermetastasen sowie für Hirnmetastasen eingesetzt. Für diese punktgenaue Bestrahlung kleiner Zielvolumina ist eine hochpräzise Lagerung erforderlich. Dafür wurden spezielle Lagerungssysteme mit Vakuummatten für den Körper und Maskensystemen mit Oberkieferfixierung über Gebissabdrücke entwickelt. Die Bestrahlung am Linearbe-schleuniger erfolgt meist mit Hilfe eines stereotaktischen Rah-mens. Dafür kann man sich bei der Bestrahlung auf den Tumor beschränken und behandelt so besonders nebenwirkungsarm. Diese Methode ist allerdings nur sinnvoll, wenn nicht damit ge-rechnet werden muss, dass der Tumor sich schon in der Umgebung ausgebreitet hat.

Alles im planam Beginn jeder Bestrahlung steht die Bestrahlungsplanung. dafür ist eine Computertomographie erforderlich, die auch durchgeführt werden muss, wenn bereits diagnostische Untersuchungen gemacht wurden. die Computertomographie dient in diesem fall nicht der diagnostik, sondern der planung und dosisberechnung.

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risiko besteht, dass sie vom krebs befallen sind, z. B. lymph-bahnen, enthalten. auch organe, die geschont werden sollen, werden sorgfältig eingezeichnet. häufig werden die Bilder aus unserem Planungs-Computertomographen mit anderen Bil-dern, etwa einer Magnetresonanztomographie, fusioniert, d. h. übereinander gelegt, um besonders exakt planen zu kön-nen.“ Diese Daten werden folglich an den Medizinphysiker und Planungs-radiologietechnologen übermittelt und auf den Bestrahlungsplanungsrechner überspielt. Das Planungsteam wählt verschiedene Einstrahlrichtungen, legt die Zahl der Be-strahlungsfelder und die gewichtung (d. h. die relative Stär-ke) dieser felder fest. Das Ziel der Bestrahlungsplanung ist es, den Tumor mit der festgelegten Dosis zu bestrahlen und dabei das gesunde gewebe optimal zu schonen, um neben-wirkungen zu vermeiden. Bei komplizierten Plänen gibt es so-gar eine „generalprobe“, wo die Bestrahlungsfelder mit hilfe eines Therapiesimulators (eines Durchleuchtungsgerätes) auf den Patienten projiziert und angezeichnet werden. nun muss der zuständige facharzt den Plan absegnen, bevor er an das Bestrahlungsgerät, den so genannten linearbeschleuniger, überspielt werden kann. Posch: „Mit diesem Plan werden auch

digital hergestellte röntgenbilder geschickt, sodass die Ärz-te am linearbeschleuniger überprüfen können, ob alles seine richtigkeit hat. gibt es abweichungen, kann sofort korrigiert werden, noch ehe der Patient bestrahlt worden ist.“

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17Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie16 Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie

keine Angst vor der strahlentherapiedie so genannte perkutane (= durch die haut) strahlentherapie oder teletherapie (tele = aus der entfernung) ist die meistverwendete anwendungsform der strahlentherapie. die Bestrahlungsgeräte, die hier benutzt werden, sind linearbeschleuniger (engl. linear accelerator, kurz „linaC“), die die für die therapie nötige ultraharte röntgenstrahlung (photonen) oder elektronenstrahlung erzeugen können.

Die genaue körperposition wird sowohl mittels eines raumlasersystems anhand der bereits im rahmen der Planungscom-putertomographie angebrachten haut-markierungen am Patienten überprüft als auch anhand von kontrollbildern, die zumindest bei der Erstbestrahlung und in folge in regelmäßigen abständen angefertigt werden. Daher ist es auch so wichtig, dass die so genannte „haut-zeichnung“ nicht beim waschen entfernt wird, sodass ein äußerer orientierungs-punkt für die Einstellung des Bestrah-lungsgerätes sichtbar bleibt. Duschen ist jedoch erlaubt!

ist der Patient in der richtigen Positi-on, kann die Bestrahlung beginnen. Der Patient befindet sich dabei zwar allein im Bestrahlungsraum, ist jedoch mithil-fe von kameras überwacht und mittels einer gegensprechanlage mit dem Per-sonal im Schaltraum verbunden. Das Be-strahlungsgerät fährt dann alle ihm zuge-wiesenen Positionen an und strahlt in der vorgegebenen feldform die verschriebe-ne Dosis ab. Pro Bestrahlungsrichtung dauert der Bestrahlungsvorgang nur we-nige Sekunden und ist absolut schmerz-frei für den Patienten. wahrgenommen wird meist nur das vom gerät verursach-te arbeitsgeräusch, das es während der Strahlung abgibt. Die Behandlungsdauer ist in erster linie abhängig von der anzahl der Bestrahlungsfelder bzw. -richtungen. nur bei sehr hohen Dosen spielt auch die eigentliche Bestrahlungszeit eine rolle.

nachdem die Bestrahlungssitzung be-endet ist, kann der Patient wieder von der liege aufstehen und den Behandlungs-raum verlassen. „Eine wichtige informa-tion für unsere Patienten ist, dass sie selbst im rahmen der perkutanen Strah-lentherapie zu keinem Zeitpunkt selbst strahlen und damit ein ungezwungener umgang mit anderen Menschen, insbe-sondere angehörigen, kein Problem dar-stellt“, klärt oÄ Dr. angela ginestet auf.

Die Behandlungsdauer richtet sich nach der individuellen Befundlage und beträgt zwischen vier und acht wochen, wobei in der regel eine tägliche Bestrahlung er-folgt (werktags). Die meisten Patienten können selbst oder mit dem krankentaxi von und zur Bestrahlung kommen. „Soll-te eine stationäre aufnahme nötig sein, steht uns unsere Bettenstation auch für längere Behandlungszeiträume zur ver-fügung“, so ginestet.

WirkmecHAnismUs Der strAHlentHerApieDie Strahlentherapie ist prinzipiell eine lokale Therapieform. Da nur kleine kör-perpartien bestrahlt werden, ist mit wenigen bis gar keinen auswirkungen auf das allgemeinbefinden zu rechnen. Trifft ionisierende Strahlung, wie sie hier zur anwendung kommt, auf mensch-liches gewebe, entfaltet sie ihre wir-kung in erster linie im Zellkern, in der Erbsubstanz (Dna) der Zelle. Bestrahlt man eine körperregion, werden immer Tumorzellen unD gesunde Zellen ge-troffen, wobei man sich die weitaus höhere reparaturfähigkeit gesunder Zellen zunutze macht. Dadurch sterben in erster linie Tumorzellen, die den ge-setzten Dna-Schaden nicht reparieren können, während sich gesunde Zellen zum großteil regenerieren. was letztere nicht wettmachen können, zeigt sich in form von lokalen nebenwirkungen, die je nach bestrahltem gebiet sehr unter-schiedlich ausfallen können. So kann es bei der Bestrahlung von lungentumoren zu entzündlichen reaktionen der lunge kommen, während bei der Bestrahlung im Bauchraum vor allem mit Durchfällen zu rechnen ist. Schwerere hautreaktio-nen sehen wir nur mehr gelegentlich bei Brustbestrahlungen, wo immer auch die haut der Brust zum bestrahlten gebiet dazugehört, sowie bei sehr oberflächlich gelegenen Bestrahlungsarealen.

oÄ Dr. angela ginestet

ABlAUf für Den pAtientenim Behandlungsraum befindet sich der Patient in liegender Position auf dem Behandlungstisch, gegebenenfalls mit kopfpolster, knierolle, speziellen arm-halterungen bei Bestrahlungen im Brust-korb oder Maskensystemen für den kopf/halsbereich. je nach dem zu bestrahlen-den körperbereich kommen somit ver-schiedene hilfsmittel für eine möglichst entspannte und genaue liegeposition zur anwendung, die auch gleichzeitig

den Zweck erfüllen müssen, dass nicht zu bestrahlende körperpartien außerhalb des Strahlenfelds zu liegen kommen und der Patient ruhig liegen kann. Die wich-tigste und einzige aufgabe des Patienten bei der perkutanen Bestrahlung ist, völlig still zu liegen! Selbst kleine abweichun-gen in der Patientenposition bedingen bereits ungenauigkeiten, die unbedingt erkannt und ausgeglichen werden müs-sen. nur so ist eine exakte Bestrahlung möglich!

Wer mehr zu seiner Behandlungsform wissen will, dem stehen neben dem Aufklärungsgespräch durch den Arzt weitere Patienteninformationsmedi-en wie Broschüren und Merkblätter und sogar Kurzfilme auf DVD zur Ver-fügung. Außerdem sind wir im Inter-net unter www3.i-med.ac.at/strahlentherapie zu finden.

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18 Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie

Patient, der unter dem

Bestrahlungsgerät zur ra-

diochirurgie positioniert

ist. Der stereotaktische

ring ist invasiv an am Pati-

enten fixiert. an dem ring

ist das Zielgerät montiert,

mit dem der Patient mit

einer genauigkeit, die

im Submillimeterbereich

liegt, positioniert wird.

« Dosisverteilung einer ra-

diochirurgie-Planung für

eine singuläre kleinhirn-

metastase.

«

19Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie

Ein viertel aller krebspatienten entwi-ckeln im laufe ihrer Erkrankung hirnme-tastasen, die sich meistens im grenzbe-reich zwischen den versorgungsgebieten der Blutgefäße bilden. ao. univ.-Prof. Dr. Meinhard nevinny-Stickel: „im allgemei-nen ist das auftreten von hirnmetasta-sen mit einer ungünstigen Prognose ver-knüpft. So beträgt die durchschnittliche überlebenszeit bei unbehandelten hirn-metastasen etwa ein bis zwei Monate, wobei die Prognose auch von weiteren unabhängigen variablen wie dem Patien-tenalter, dem allgemeinzustand, der Tu-morausbreitung, der anzahl und größe der hirnmetastasen und dem zeitlichen intervall zwischen der Diagnose des ei-gentlichen Tumors und dem auftreten der hirnmetastasen bestimmt wird. Die abschätzung der Prognose spielt bei der auswahl der Therapie der hirnmetasta-sen eine gewichtige rolle.“

GAnZHirnBestrAHlUnGBei dieser Therapieform wird das gesam-te gehirn inklusive kleinhirn bestrahlt. Zum Einsatz kommt die ganzhirnbe-strahlung bei schlechter Prognose bzw. wenn sich bereits viele Metastasen ge-bildet haben. auch nach operativer Ent-fernung einzelner Metastasen kann sie angeschlossen werden. „Die ganzhirn-

Hochpräzise Behandlungenstrahlentherapeutische Behandlungen führen bei frühem lungenkrebs sowie krebsansiedlungen im hirn zu tollen erfolgen.

bestrahlung wird im allgemeinen sehr gut toleriert“, so nevinny-Stickel.

stereOtAktiscHe BestrAHlUnGBei der stereotaktischen Strahlenthera-pie handelt es sich um eine Behandlungs-methode bzw. -technik, die eine präzise applikation der Strahlendosis in einem eng definierten Zielvolumen erlaubt, wo-durch benachbarte gesunde Strukturen optimal geschont werden. Dies erlaubt auch eine höhere Bestrahlungsdosis im eigentlichen Zielvolumen. Dadurch ist es im rahmen einer radiochirurgischen Behandlung möglich, die zur Behandlung notwendige Dosis in nur einer Bestrah-lungssitzung zu applizieren. nevinny-Stickel: „Die nebenwirkungsrate dieser Behandlung ist weitaus geringer als der operative Eingriff. Die Behandlung kann bei einem großen Teil der Patienten am-bulant durchgeführt werden.“

alternativ ist es auch möglich, mittels hypofraktionierter radiochirurgie zu be-handeln, also mehrere (bis zu fünf) Be-handlungssitzungen durchzuführen. Die einzelnen Bestrahlungen sollten in die-sen fällen als so genannte „image gui-ded radiotherapy“ durchgeführt, also von bildgebenden verfahren unterstützt werden.

strAHlenBeHAnDlUnG Bei lUnGenkreBslungenkrebs wird in den frühen Stadien (i und ii) zumeist mit einer chirurgischen operation behandelt. Diese Therapie ist jedoch mit erheblichen nebenwirkungen verbunden und kann daher nicht allen Patienten zugemutet werden. für diese Patienten ist eine hochpräzisionsstrah-lentherapie eine sehr gute Behandlungs-alternative, die auch gut operablen Pa-tienten angeboten werden kann, da sie bei geringen nebenwirkungen sehr gute Ergebnisse erzielt.

stereOtAktiscHe strAHlentHerApieSchon seit einigen jahrzehnten ist die ste-reotaktische Strahlentherapie oder ra-diochirurgie im Schädelbereich bekannt und als Methode etabliert (siehe oben). „nun ist es in den letzten jahren durch technische weiterentwicklungen, vor al-lem in der Patientenlagerung und -fixati-on, gelungen, diese Behandlungstechnik auch auf andere Bereiche zu übertragen“, so nevinny-Stickel. Das Ziel der Strah-lentherapie ist die vollständige vernich-tung aller Tumorzellen. Theoretisch ist dies durch verwendung ausreichend ho-her Strahlendosen bei jeder Tumorform möglich. Da Tumore aber von gesundem normalgewebe umgeben sind, muss das volumen des mitbestrahlten normalge-webes möglichst minimiert werden.

extrAkrAnielle stereOtAkti-scHe strAHlentHerApieDa bei dieser Therapie hohe Einzeldosen verwendet werden, ist eine präzise Patien-tenlagerung unbedingte voraussetzung. nevinny-Stickel: „Die meisten Systeme verwenden individuell angefertigte vaku-ummatratzen, um die optimale lagerung und fixation des Patienten zu gewährleis-ten, die entlang des gesamten Bestrah-lungszyklus immer exakt gleich bleibt. Durch eine kompression im Bereich des mittleren oberbauchs werden die Zwerch-fellatmung und damit auch die atemab-hängige Mobilität des Tumors in der lunge minimiert. wenn der Patient gelagert und fixiert ist, wird in dieser festgelegten Be-strahlungsposition eine CT durchgeführt und die Bilder in ein computergestütztes 3-D-Planungssystem eingelesen.“

erGeBnisseDie klinischen Ergebnisse der derzeit ver-fügbaren Studien sind durchwegs vielver-sprechend. Die erreichten lokalen Tumor-kontrollraten sind sehr gut, bei gleichzeitig geringen nebenwirkungsraten. nach drei jahren wird ein krankheitsspezifisches überleben von mehr als 70 Prozent und nach fünf jahren, abhängig von den Beglei-terkrankungen, ein gesamtüberleben von 30 bis 65 Prozent erzielt. nevinny-Stickel: „in den letzten jahren wurden an unserer klinik weit über 100 Patienten mit einem lungenkrebs in einem frühen lokalisier-ten Stadium mittels Strahlentherapie be-handelt. Bisher beobachteten wir nur bei einem Patienten einen wiederauftritt des Tumors an seiner ursprünglichen Stelle, der sich jedoch durch eine zweite Bestrah-lungstherapie gut behandeln ließ.“

ao. univ.-Prof. Dr. Meinhard

nevinny-Stickel

Computergestützter 3-D-

Bestrahlungsplan. in Pink

unterlegt der Bereich mit

der vorgesehenen Ziel-

volumendosis. Die rote

linie zeigt die halbe Ziel-

volumendosis an.

« kontroll-CT des Patienten

sechs Monate nach Ende

der Strahlentherapie. Der

ursprüngliche Tumor ist

nicht mehr sichtbar.

«

CT eines Patienten mit

einem adenokarzinom

im linken lungenoberlap-

pen. Die rote linie zeigt

das Bestrahlungszielvo-

lumen. 

«Mri eines Patienten mit

einer kleinhirnmetastase

vor der radiochirurgie

und das Mri desselben

Patienten drei Monate

nach der radiochirurgie

«

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23Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie22 Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie

es muss nicht immer eine tablette sein!

frau g. berichtet: „ich bin verkäuferin. vor sieben Monaten hat mich der fer-sensporn eingeholt. ich hatte höllische Schmerzen von der ferse bis zu den Ze-hen, konnte kaum laufen. ich habe alles versucht – Schmerztabletten, Spritzen, acht Stoßwellentherapien, Dehnübun-gen, Schuheinlagen. alles hat nur kurze Erfolge gebracht. Dann bin ich durch ei-nen zufälligen rat einer Bekannten auf die röntgenreizbestrahlung aufmerksam geworden. Die Behandlung selbst dau-erte ca. 10 bis 20 Sekunden. nach sechs Bestrahlungen waren die Schmerzen komplett weg. ich kann wieder schmerz-frei leben.“

Die gute wirkung geringer Strahlung (radium) in Bergstollen auf schmerzen-de gelenke ist allgemein bekannt. 1896, ein jahr nach Entdeckung ihrer heilen-den wirkung, verwendete der wiener hautarzt leopold freund die röntgen-strahlung erstmals zur Behandlung. Er bestrahlte mit Erfolg das behaarte Muttermal eines jungen Mädchens. Die Euphorie war groß, die röntgenstrahlen fanden verbreitete anwendung bei nicht bösartigen Erkrankungen (Ekzemen, Ei-terungen, rheuma, keloiden, fisteln). als „Malignant irradiation for benign conditions“ beschrieb Cannon 1959 die in amerika und in einigen ländern west-europas immer noch nicht zugelassene Therapieoption. Dank der unermüdli-chen arbeit von Prof. Dr. M. heinrich Seegenschmiedt in hamburg erlebt derzeit die niedrig dosierte Strahlenthe-rapie bei gutartigen Erkrankungen eine renaissance.

WirkUnGsmecHAnismUsDie wirkung niedrig dosierter Strahlen-therapie basiert auf unterschiedlichen biologischen Mechanismen. Sie verbes-sert die Durchblutung, verändert die zel-luläre immunreaktion, hemmt überschie-ßende narbenbildung und verhindert die

Bestrahlungsfelder bei unterschiedlichen lokalisationen

strahlenbehandlung bei nichtbösartigen erkrankungen: Mit röntgenstrahlen gegen den schmerz.

neubildung von krankhaften verknö-cherungen im wundgebiet kurz vor oder nach einer operation. weiters beein-flusst die Bestrahlung Schmerzfasern des autonomen vegetativen nervensystems.

AnWenDUnGangewendet wird die niedrig dosierte Be-strahlung bei Erkrankungen der gelenke und des Bandapparats (z. B. beim Tennis- oder golfellenbogen, fersensporn oder Schulterschmerzen), des Bindegewebes und der haut (z. B. narbenwucherungen, knoten an den handtellern oder fußsoh-len) als auch bei ausgewählten gutartigen veränderungen des auges und der au-genhöhle sowie bei krankhaften verknö-cherungen im weichteilgewebe außerhalb

des Skelettsystems. oÄ Dr. judit Sztan-kay: „Die indikation zur Therapie wird in-terdisziplinär gemeinsam mit orthopä-den, Chirurgen und radiologen gestellt. Besonders hochwertige unterstützung bekommen wir dabei von der universi-tätsklinik für radiologie hier in innsbruck (abteilung für Sport- und rheuma-Sono-graphie, frau Prof. Dr. klauser).“

Bestrahlt wird mit linearbeschleuni-gern (Elekta) und röntgengeräten (Xstrahl 200). wie bei jeder medizinischen The-rapie kann auch bei der Behandlung mit niedrig dosierter Strahlung nicht von ei-nem nullrisiko ausgegangen werden. Das risiko hängt von der genauen lage der Strahlenfelder und vom alter des Pati-enten ab. risikoorgane sind vor allem die

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24 Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie

Schilddrüse, die weibliche Brust, die go-naden (geschlechtsorgan, in dem einige Sexualhormone und sämtliche keimzellen gebildet werden) und das knochenmark. Die Belastung durch sogenannte „Streu-strahlung“ ist sehr gering, da nur geringe Strahlenmengen verwendet werden. Zur Schonung empfindlicher organe werden Bleiabdeckungen eingesetzt. Das risi-ko, durch die Bestrahlung eine bösartige geschwulst oder eine leukämie zu entwi-ckeln, ist verschwindend gering.

Sztankay: „Die Strahlentherapie sollte zum Einsatz kommen, wenn konservati-ve optionen ausgeschöpft, nicht mög-lich oder nicht erwünscht sind. Sie ist eine schonende Therapieform, die der Schmerzlinderung dient. anatomische veränderungen an gelenken und kno-chen werden nicht aufgehoben.“ Meis-tens wird die röntgenbestrahlung nur als letztes Mittel gesehen. Eine frühzeitige Behandlung kann jedoch zu besseren re-sultaten führen. Die Dosis ist dabei um

Seit vier Jahren werden zur Behandlung von Patienten an der Universitätsklinik für Strahlentherapie-Radioonkologie zwei zu-sätzliche Lichtquellen in der Therapie eingesetzt; das Low-Level-Lasergerät und das BIOPTRON-Lichttherapiegerät.

Der Einsatz von Licht in der Medizin hat eine lange Tradition. Schon die alten Ägypter wussten natürliches Sonnenlicht für The-rapiezwecke zu nutzen. Vor etwa 100 Jahren wurde schließlich durch den dänischen Arzt Niels Ryberg Finsen die moderne Licht-therapie begründet. Seine diesbezügliche Arbeit wurde 1903 mit dem Nobelpreis für Medizin gewürdigt. Die Lichttherapie wirkt auf natürliche Weise, indem sie körpereigene Regeneration und so die Heilungsprozesse anregt. Damit erweist sie sich als eine besonders wertvolle Maßnahme, die neben der Linderung der physischen Beschwerden durch die erfahrene vermehrte Zuwen-dung auch psychologisch unterstützend wirkt. Es wird eine Ver-besserung der Lebensqualität der Patienten erreicht und oft eine Reduktion von Schmerzmitteln ermöglicht, all dies mit einer ein-fach durchführbaren, kostengünstigen und nebenwirkungsfreien Intervention.

low-level-laserLaser steht für Lichtverstärkung durch stimulierte Strahlenemis-sion (Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation). Laserlicht beinhaltet nur eine Wellenlänge (monochromatisch), welche kohärent und parallel emittiert wird und sich im Falle des

Low-Level-Lasers auf einem niedrigen Energieniveau befindet. Durch die derartige Zufuhr von Lichtenergie wird ein Defizit im zellulären Energiehaushalt ausgeglichen, damit der Zellstoff-wechsel und die Mikrozirkulation angeregt und so die Wundhei-lung gefördert, Entzündungen gehemmt, Schmerzen gelindert und ein abschwellender Effekt erreicht. (Während der Behand-lung ist das Tragen einer Schutzbrille verpflichtend.)

BioPTron-lichtBIOPTRON-Licht ist polychromatisches Licht. Dies bedeutet, dass nicht nur eine einzige Wellenlänge abgegeben wird (wie beim La-serlicht), sondern dass verschiedene Wellenlängen enthalten sind (wie beim Sonnenlicht). Das Spektrum enthält sowohl sichtbares Licht als auch einen Teil des Infrarotbereiches, allerdings keine ultraviolette Strahlung. Außerdem handelt es sich im Vergleich zum Sonnenlicht um polarisiertes (geordnetes) Licht. Es stimu-liert ebenfalls lichtempfindliche Zellstrukturen (z. B. Zellmemb-ranen und Mitochondrien). Dies führt zu Kettenreaktionen, die sekundäre physiologische Wirkungen zur Folge haben.

Anwendung finden beide Therapiegeräte bei der Behandlung therapiebedingter Nebenwirkungen der radioonkologischen Tumortherapie wie Schleimhautentzündungen oder Wundhei-lungsstörungen. Auch als ergänzende Schmerztherapie bei der Behandlung gutartiger Erkrankungen hat sich die Lichttherapie bereits sehr bewährt.

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ein vielfaches geringer als es etwa bei der radiotherapie von krebs der fall ist. Die Behandlung ist nicht belastend und das risiko extrem gering: Spätnebenwir-kungen sind eher theoretisch denkbar, aber nicht beschrieben.

DUrcHfüHrUnGBeim Erstgespräch werden mit dem Pa-tienten seine krankheitsgeschichte und Befunde besprochen, eine körperliche untersuchung und fehlende untersu-chungen (rTg, ultraschall) durchgeführt. Er wird über die wirkungen und mögli-chen risiken der Behandlung aufgeklärt. Bei der ersten Bestrahlung wird die Ein-stellung fotografiert, um sie exakt wie-derholen zu können. alle Dosisangaben werden vom Medizinphysiker überprüft. insgesamt sind sechs Behandlungen nö-tig, wobei eine Bestrahlung nur wenige Sekunden dauert. Die Therapie wird drei-mal pro woche über einen Zeitraum von 14 Tagen durchgeführt. „nach den ersten

Bestrahlungen kann es zu einer vorüber-gehenden verstärkung der Symptome kommen, was jedoch als günstiges Zei-chen für ein später gutes Ergebnis gewer-tet werden darf“, erklärt Sztankay. Der Erfolg der radiotherapie ist frühestens in sechs bis acht wochen zu beurteilen. Bei restbeschwerden erfolgt eine weitere Bestrahlungsserie.

Die Beschwerden können in 70 bis 100 Prozent dauerhaft verbessert werden. Die erzielte Besserung bleibt dann über jahre hinweg bestehen. Das ist der große unterschied zu anderen Therapiekonzep-ten wie infiltrationen oder Stoßwellen-therapien, bei denen die wirkung in den meisten fällen nach einer gewissen Zeit wieder nachlässt. Die Strahlentherapie beseitigt nicht die ursache des Schmer-zes, sondern nur den Schmerz selbst. Eine arthrose kann nicht rückgängig ge-macht werden, aber die lebensqualität wird besser und eine gelenksoperation kann verschoben werden.

unterstützende Therapiemaßnahmen in der Behandlung von onkologischen und nichtonkologischen Patienten

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27Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie

menschliche Unterstützungdr. Beatrice Wildt erzählt, warum sie auf der strahlentherapie-station arbeitet und was ihre aufgaben sind.

Die Strahlentherapiestation ist ein Teil der universitätsklinik für Strahlentherapie und befindet sich im vierten Stock des Chirur-giegebäudes. Es stehen dort 17 Betten zur verfügung, zusätzlich gibt es drei Plätze für Patienten, die tagesklinisch, das heißt während eines Tages, ohne an der klinik zu übernachten, betreut werden müssen. Dank der immer besser werdenden infra-struktur und der Möglichkeit, dass Patien-ten mittels eines speziellen, von den kran-kenkassen bezahlten Transportes, dem „Strahlen-Taxi“, zur Therapie gebracht und anschließend wieder abgeholt werden können, und dank der umfassenden Be-treuung durch die Ärzte an der ambulanz ist es bei einem großteil der Patienten möglich, die Strahlentherapie ambulant durchzuführen. Es bedeutet für die meis-

ten eine große Erleichterung und hilfe, in der schweren Zeit der Erkrankung zu hau-se sein zu können.

Trotzdem ist bei manchen Patienten eine stationäre aufnahme unumgänglich, sei es schlicht und einfach, weil der tägliche anfahrtsweg zu weit und zu belastend wäre, weil zusätzlich zur Strahlentherapie eine nebenwirkungsreiche Chemothera-pie verabreicht werden muss oder weil der schlechte allgemeinzustand der Betroffe-nen eine ambulante Therapie nicht zulässt.

Dr. Beatrice wildt: „unsere Patienten leiden häufig nicht nur an ihrer Tumorer-krankung, sondern zusätzlich an anderen schweren Erkrankungen zum Beispiel an herz und lunge oder an den nebenwir-kungen einer etwaigen Chemotherapie und oft auch der radiotherapie. Zusätz-lich werden sie von angst, unsicherheit und Einsamkeit geplagt. Das gesamte Team der Strahlentherapiestation be-

müht sich bestmöglich, für diese Patien-ten zu sorgen und auch die angehörigen zu betreuen und zu unterstützen.“ Das Team an der Station besteht aus drei Ärzten, 16 Schwestern und Pflegern, ei-ner Physiotherapeutin, einer Ergothe-rapeutin, einer Psychoonkologin, einer Sozialarbeiterin, einer Diätologin, einem Seelsorger, einer kunsttherapeutin, ei-ner Sekretärin, einer raumpflegerin und einer abteilungshilfe. „Miteinander ver-suchen wir, jeder entsprechend seine kompetenzen und fähigkeiten, mit all den zur verfügung stehenden Mitteln und Möglichkeiten für die Patienten da zu sein und ihren Bedürfnissen gerecht zu werden“, so wildt.

um laufend ein umfassendes und aktu-elles Bild davon zu haben, wie es jedem Patienten geht, was er braucht und welche Möglichkeiten es gibt, zu helfen, findet neben den täglichen visiten und Dienst-übergaben zwischen Pflegepersonal und Ärzten und zusätzlich zum spontanen, bei aktuellen anlässen notwendigen in-formationsaustausch einmal wöchentlich eine interdisziplinäre Besprechung statt.

„Die aufgabe der Strahlentherapiestation ist es, neben der umfassenden und bestmöglichen

medizinischen versorgung von Patienten diese ein Stück während ihrer krankheit zu begleiten und zu unterstützen. Die Tumortherapie und die weit dar-über hinausgehende Betreuung und unterstützung der Patienten wird vom gesamten Team mit großem Einsatz und Engagement durchgeführt. Diese arbeit fordert oft auch menschlich bis an die grenzen, aber wir sind froh, Teil dieses Teams zu sein, und dankbar,

unseren Beitrag dafür leisten zu dürfen.“Dr. Beatrice wildt

»

an dieser Besprechung nimmt je ein ver-treter jeder Berufsgruppe teil. hier wird die krankengeschichte jedes Patienten besprochen, individuelle Beobachtungen werden ausgetauscht und vorschläge für zusätzliche unterstützende Therapien dis-kutiert. So wird es möglich, nicht nur die auf die Tumorerkrankung bezogenen The-rapien zu verordnen und durchzuführen, sondern die Patienten auch mit all ihren menschlichen Bedürfnissen wahrzuneh-men und darauf einzugehen.

neben der Betreuung der Patienten ist es aber auch aufgabe des Stationsteams, für die angehörigen da zu sein. Zusätzlich zu aufklärungsgesprächen, unterstützung bei der vorbereitung auf eine eventuelle häusliche Pflege nach der Entlassung und bei organisatorischen fragen wird ver-sucht, den familienmitgliedern und freun-den möglichst viel gemeinsame Zeit mit den Patienten zu ermöglichen und ihren aufenthalt angenehm zu gestalten. außer-dem werden angehörige, wenn nötig und wenn sie das möchten, psychoonkologisch betreut; nach Möglichkeit wird raum für intimität und rückzug geschaffen.

iPhysiotherapieGrundsätzlich erfordert die physiothe-rapeutische Behandlung im Rahmen der Strahlentherapie ein individuelles, dif-ferenziertes, ressourcenorientiertes und auf die jeweiligen Funktionsdefizite ab-gestimmtes Behandlungskonzept. Wäh-rend des Aufenthaltes stehen vor allem das Bewahren und die Förderung der Mobilität im Vordergrund. Dazu wird besondere Aufmerksamkeit auf den Erhalt bzw. die Wiederherstellung na-türlicher Bewegungsabläufe, Reduktion von Schmerzen und die Verbesserung der Lebensqualität gelegt. Muskelkräf-tigung oder leichtes Ausdauertraining sind wichtige Möglichkeiten, um die Patienten in ihrer Eigenständigkeit zu unterstützen. Wahrnehmungsschulung sowie Koordinations- und Gleichge-wichtstraining mit und ohne Geräte ge-ben Sicherheit. Methoden der Atemthe-rapie helfen einerseits zur Verbesserung der Atemfunktionen, dienen aber ande-rerseits auch zur Schmerzreduktion und Entspannung und geben neue Kraft. Bei Schwellungen dienen Lymphdrainagen dazu, das Gewebe zu entstauen.

ErgotherapieDas Ziel der Ergotherapie in der Strah-lentherapie besteht darin, die Men-schen in ihrer Handlungsfähigkeit zu unterstützen, zu fördern, diese zu er-halten und/oder wiederherzustellen. In der Therapie wird versucht, die Selbst-ständigkeit der Patienten im Alltag zu steigern beziehungsweise eine Verbes-serung der Lebensqualität in der jewei-ligen Situation zu erreichen. Die Thera-peuten achten auf eine für jede Person individuell abgestimmte Behandlung.Folgende Bereiche werden dabei be-rücksichtigt:» Aktivitäten des täglichen Lebens» Beratung und Einbeziehung der

Angehörigen» Hilfsmittelabklärung» Funktionen im sensomotorischen

Bereich, zum Beispiel Sensibilitäts-training und Feinmotoriktraining

» Schienenherstellung» Funktionen im kognitiven Bereich,

zum Beispiel Gedächtnistraining und Konzentrationstraining

26 Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie

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29Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie

Eine krebserkrankung bedeutet oft zudem eine Erschütterung des sozialen Systems. Die ungewissheit der Zukunft, aufwändige Behandlungen und eine eventuelle Pflegebedürftigkeit der Be-troffenen stellen große Belastungen dar. Die auseinandersetzung mit der Erkrankung und der empfundenen lebensbedrohung sind herausforderungen, welche durch psychoonkologische hilfe besser bewältigt werden können. Bei der psychoonkologischen Behandlung von Betroffenen kommen primär supportive verfah-ren zur anwendung. Dabei werden die bestehenden persönlichen ressourcen der Patientinnen und Patienten und das soziale um-feld aktiv in die Behandlung miteinbezogen, um eine verbesse-rung der lebensqualität zu erreichen.

sozialarbeitEine krebserkrankung bringt oft existentielle Sorgen mit sich. Professionelle Sozialarbeit kann dabei unterstützung bei fragen zu arbeitsplatz und wohnsituation, ambulanter Pflege und ver-sorgung zu hause, finanzieller hilfestellung und zur Beantragung von Pflege- und krankengeld, Pensionen und rehabilitationsein-richtungen bieten.

im fokusdie innsbrucker strahlentherapie-radioon-kologie verfügt über zahlreiche angebote, die das therapiekonzept ergänzen und den patienten auch abseits der medizinischen Behandlung unterstützen und begleiten.

„Das psychoonkologi-sche und sozialarbei-

terische angebot wird als unterstützend und

hilfreich erlebt.“Mag. rita gastl

»

iPsychoonkologische unterstützung umfasst dabei folgende Themen:

» Beratung und Information» Verminderung der psychischen Belastung» Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung» Angstbewältigung» Erlernen von Entspannungsmethoden» Hilfe bei der Aktivierung von Fähigkeiten und Ressourcen» Abklärung eines psychopharmakologischen Unterstützungsbedarfs

lebensqualität trotz einer krebserkrankung

kreativ im klinikalltagneben vielen weiteren angeboten bietet die strahlen-therapie seit 1999 für alle stationären und ambulanten patienten eine Mal- und gestaltungstherapie an. dabei handelt es sich um ein angebot, bei dem sich die pati-enten kreativ entfalten und beschäftigen können und dadurch wieder neue kräfte und ressourcen entwickeln.

regelmäßige gruppenangebote sowie stationäre Einzeltherapi-en ermöglichen den Patienten, sich auf malende oder gestalten-de weise mit wichtigen lebensthemen zu beschäftigen und sich selbst näher kennen zu lernen. kunsttherapeutin Sabrina koch: „Der vertrauliche rahmen erlaubt Platz für Ängste, Sorgen und Befürchtungen und auch den austausch untereinander. Darüber hinaus schafft die kreative Betätigung mit dem anschließenden Therapiegespräch wieder Mut und bringt unverhoffte lösungs-wege zum vorschein.“

Stationäre Patienten können neben dem gruppenangebot auch auf Einzeltherapien zurückgreifen und im Zimmer bzw. am Bett kreativ tätig sein. koch: „vorkenntnisse oder ein besonderes ‚Talent‘ für dieses angebot sind nicht notwendig, denn hierbei zählt nur der persönliche ausdruck.“ frei von Ästhetik, Bewer-tung und fernab vom üblichen „kunstunterricht“ darf hier nach lust und laune gekleckst und geknetet werden. Das Einzige, was zählt, ist die pure freude am Tun!

eine krebserkrankung stellt für jeden betroffenen Menschen eine außergewöhnlich belastende lebens- situation dar. psychoonkologen betreuen patienten zu-sätzlich im verlauf ihrer erkrankung und der medizin-ischen Behandlung.

Die Diätologinnen julia lobenwein (li.) und johanna lhotta

ernährung als wichtiger Baustein im therapiekonzepttumorerkrankungen gehen sehr häufig mit ernäh-rungsproblemen einher. plötzlich fehlt der appetit, bisher gern gegessene speisen verursachen schon beim gedanken an deren verzehr schlagartige übel-keit, lebensmittel schmecken auf einmal anders als gewohnt oder werden vom körper nicht mehr vertra-gen. statt zum genuss wird das essen zur täglichen herausforderung.

Die ursachen der Problematik sind vielfältig und enden häufig in einem schwer zu durchbrechenden Teufelskreis. Diätologin julia lobenwein: „neben einer verminderten nahrungszufuhr kann es auch zu einer gestörten nährstoffaufnahme im Darm kommen, was bedeutet, dass die ohnehin reduzierte nahrung vom körper nicht gut verwertet wird. Zudem besteht bei den meisten Patienten ein erhöhter Energie- und nährstoffbedarf, sodass man eigentlich mehr als normal essen müsste, um sei-nen körper mit den benötigten Substanzen zu versorgen. un-abhängig davon produziert der Tumor selbst Stoffe, die das risiko einer Mangelernährung massiv erhöhen, z. B. indem übermäßig viel Muskelmasse abgebaut wird.“

an der abteilung für Strahlentherapie in innsbruck wer-den sowohl stationäre als auch ambulante Patienten von Diätologen professionell betreut und versorgt. neben allge-meinen Tipps zur Ernährung, der Berechnung des Energie-bedarfs und der Beratung bei Therapienebenwirkungen ist auch die organisation von eventuell benötigten Zusatzpro-dukten (Trink- und Sondenahrung) ein Schwerpunkt in der ernährungsmedizinischen Betreuung. „wichtig ist, dass die Beratung rechtzeitig, am besten schon vor Therapiebeginn, stattfindet. Dann lassen sich mit einer gezielten, individuel-len Ernährungsberatung viele Probleme verhindern bzw. wird der umgang mit auftretenden Beschwerden erleichtert“, so lobenwein.

„jede woche finden auf der Station Mal-therapie- und gestaltungstherapiegruppen

statt, bei denen aktuelle lebensthemen und individuelle anliegen ihren raum finden.

abschließende Besprechungen der kunstwer-ke runden das angebot ab und helfen dabei,

persönliche Themen zu bewältigen und neue Sichtweisen zu finden oder gar neue wege

einzuschlagen.“Sabrina koch, Mal- und gestaltungstherapeutin,

Sozialpädagogin, lebens- und SozialberaterinTel.: 0680/21 85 301, E-Mail: [email protected]

»

28 Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie

Page 15: Die Menschen hinter der Therapie Die Strahlentherapie im Porträt · 2014-01-13 · univErSiTÄTSklinik für STrahlEnThEraPiE-raDioonkologiE 1 Berufsbilder Die Menschen hinter der

30 Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie

„ich hab’s mir viel schlimmer vorgestellt“die schicksale an der innsbrucker strahlentherapie-radioonkologie sind so unterschiedlich und individuell wie jeder einzelne patient. drei von ihnen haben wir stellvertretend ausgewählt, und so persönlich jede ihrer geschichten ist, so eint sie doch eines: ihr positives erleben der abteilung und deren Menschen.

frAU p., BrUstkreBsDie Diagnose Brustkrebs traf frau P. erst wie ein Schock, es folgte eine schwierige operation, verbunden mit viel angst und unge-wissheit. „ich habe in dieser Zeit viele Tränen geweint“, sagt sie, aber schließlich müsse man es nehmen, wie es komme. nach der operation wurde frau P. an die Strahlentherapie-radioonkologie überwiesen. heute ist sie geheilt.

viel von ihrer angst habe ihr das umfangreiche aufklärungsge-spräch genommen: „ich fühlte mich von den Ärzten verstanden und gut betreut. Es blieben keine fragen offen, das hat meine anfängli-chen Bedenken zerstreut. ich habe mir die Behandlung viel schlim-mer vorgestellt, als sie es schlussendlich war.“ insgesamt dauerte die (vorbeugende) Strahlentherapie einen Monat. „Es war weder belastend für mich noch mit Schmerzen verbunden und was auch sehr angenehm war: Es gab fast keine wartezeiten. ich konnte mir sogar den Termin aussuchen, auch hier wurde viel rücksicht ge-nommen. gekommen bin ich immer ganz unkompliziert und kos-tenlos mit dem Taxi. Damals war die operation die einzige lösung, hätte ich jedoch die wahl, würde ich mich heute für eine Strahlen-therapie entscheiden.“

Herr p., stAtiOnärer pAtientEs war das wohl emotionalste Patientengespräch, weil hinter dieser geschichte ein ganz besonderer leidensweg steht. „als ich hier an-gekommen bin, war ich ein wrack“, sagt herr P., der bei Einlieferung auf die Strahlentherapie-Station gerade noch 38 kg wog und künst-lich ernährt werden musste. „was hier passiert ist, war unglaublich. Man kann es nicht in worte fassen und es ist für außenstehende schwer zu begreifen.“ Es laufen ihm Tränen über die wangen. „aber nicht aus verzweiflung. Das sind Tränen des glücks. Das gesamte

Team ist so herzlich und umgänglich, gibt einem alle infos, die man braucht, beantwortet alle fragen. ich habe mit dem leben schon fast abgeschlossen. hier hat man mir meine lebensfreude zurück-gegeben, mich aufgebaut. ich denke wieder positiv und fühle mich wie neugeboren.“

herr P. kann wieder selbständig essen und ist – wenn auch immer noch etwas schmächtig – bei kräften und mobil. „ich kann über die innsbrucker Strahlentherapie kein einziges negatives wort sagen und sie uneingeschränkt empfehlen. innerhalb kürzester Zeit haben mich die Ärzte und Mitarbeiter hier wieder aufgerichtet. hier zählt man noch als Mensch, selbst wenn man am Ende ist.“

Herr s., prOstAtAkArZinOmauch für herrn S. war es die umfangreiche aufklärung, die ihm be-sonders positiv in Erinnerung ist, auch wenn er von anfang an keine vorbehalte gegen die Strahlentherapie hatte. Dennoch empfand er die fundierte Beratung als Beruhigung und guten auftakt für seine Behandlung. „Diese ausführliche Einführung ist eine tolle Sache. Mir wurde genau erklärt, was in der Therapie passiert, welche ne-benwirkungen auftreten können und wie diese behandelbar sind.“

herr S. wurde eine nacht stationär aufgenommen und dabei entsprechend vorbereitet. „alle Mitarbeiter sind extrem zuvor-kommend und nett. Man spürt diese ehrliche freundlichkeit. auch der ablauf ist sehr persönlich. Die Ärzte kennen die Patienten sehr schnell beim namen. Das nimmt viel von der angst und schafft vertrauen. Es gibt einem das gefühl, gut betreut zu sein.“ Das sei ein wesentlicher Baustein für den Erfolg der Therapie, ist herr S. überzeugt: „ich vertraue mich den Ärzten 100%ig an. Diese Einstel-lung ist maßgeblich für die Behandlung. Die Ärzte machen es einem allerdings sehr leicht, sich hier gut aufgehoben zu fühlen.“

„Strahlen sieht man nicht und fühlt man nicht. Die abteilung der Strahlen-therapie ist sehr menschlich, die Ärzte kennen einen innerhalb kürzester Zeit beim namen. ich bin sicher, dass auch

diese persönliche, zuvorkommende Betreuung maßgeblich zum Erfolg der

Behandlung beiträgt.“Patient herr S., Prostatakarzinom

»

Es gibt die Möglichkeit, Ihre TransporTkosTEn mit der krankenkasse abzurechnen!

krankEnTransporTE

»

Die tiroler taxis bringen Sie nicht nur jederzeit sicher nach hause, sondern be-fördern Sie auch komfortabel und schnell zu ihren untersuchungen in die jeweilige heilanstalt.

viele Tirolerinnen und Tiroler fahren aus den unterschiedlichsten gründen immer wieder mit demselben unter-nehmen und nach Möglichkeit auch mit demselben fahrer. Man kennt sich – weiß, welche interessen der fahrgast hat und über welche Dinge man gemeinsam la-chen kann! genau das ist es, was die Beförderung mit dem Taxi ausmacht!

Die Tiroler Taxi- und Mietwagenunternehmen

sind immer für SiE da!

für uns ist es selbstverständlich, dass Sie bei ihren Behandlungsterminen nach Möglichkeit immer vom selben fahrer ge-fahren werden. Dieser wird Sie im falle von Mehrfachbehandlungen auch gerne über die abläufe informieren, da sich die fahrer in den räumlichkeiten der jewei-

ligen Spitäler auskennen sowie mit dem dortigen Personal vertraut sind.

Zahlreiche Tiroler Taxi- und Mietwa-genunternehmen haben mit den unter-schiedlichen Sozialversicherungsträgern einen vertrag über die Beförderung von Patienten abgeschlossen.

pr

infOrmieren sie sicH Bei iHrem ArZt üBer Die möGlicHkeit, mit Dem tAxi ZUr BeHAnDlUnG ZU fAHren. er infOrmiert sie AUcH Gerne üBer Die vertrAGspArtner in iHrer reGiOn!

Der vorteil für SiE:

Fahrtkosten von Strahlen-, Chemo- therapie- sowie Dialysepatienten werden von der Sozialversicherungs-anstalt übernommen!

i

Page 16: Die Menschen hinter der Therapie Die Strahlentherapie im Porträt · 2014-01-13 · univErSiTÄTSklinik für STrahlEnThEraPiE-raDioonkologiE 1 Berufsbilder Die Menschen hinter der

Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie32 Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie 33

Hochleistungsmediziner mit HerzUrsprünglich von der bildgebenden diagnostik kommend, hat sich der Beruf des facharztes für strahlentherapie-radioonkologie in den letzten Jahrzehnten zu einem der innovativsten im gesundheitswesen entwickelt, einem Beruf zwischen Mensch und technik mit großen herausforderungen, der bislang nur bei insidern bekannt ist. die diskrepanz zwischen schnellem Wachstum des faches einerseits und der fehlenden kenntnis des Berufes unter jungen kollegen andererseits macht die radioonkologie zum Mangelfach.

fAcHGeBiet mit Breitem tHerApiespektrUm Das Therapieangebot umfasst neben der klassischen perkutanen Strahlenthera-pie zahlreiche Spezialtechniken sowie die konventionelle Therapie für gutartige Er-krankungen. Der Einsatz der systemischen Therapie in kombination mit der Strahlen-therapie als radiosensitizer (gewebe wird sensibler auf Strahlung) ermöglicht neue

Möglichkeiten in der Tumortherapie mit vielversprechenden Behandlungsergebnis-sen. Der umgang mit unterschiedlichen systemischen Therapien (Chemo-, hormon- oder antikörpertherapie) ist daher Bestand-teil der ausbildung. Die auswahl des opti-malen Therapieverfahrens für den Patienten erfordert sowohl fachliche Erfahrung als auch das Berücksichtigen der körperlichen ressourcen und wünsche jedes Einzelnen.

meDiZin ZWiscHen pHysik, BiOlOGie UnD tecHnikDie Basis für die Erstellung und Beurteilung von Therapiekonzepten, Dosisverteilungen und Bestrahlungsplänen ist die genaue kenntnis der physikalischen und biologi-schen grundlagen der Strahlentherapie. Sowohl in der täglichen routinearbeit als auch bei der umsetzung neuer Techniken und Therapiekonzepte ist der Medizinphy-siker einer der wichtigsten kollegen.

GeleBte interDisZiplinAritätin der modernen Tumortherapie haben sich auch radioonkologen als wichtige Partner der chirurgischen und systemi-schen Therapie etabliert. Die vor- und nachbehandlung, aber auch die kombi-nation mit systemischen Therapien als radiosensitizer setzt die enge koopera-tion mit allen onkologisch tätigen fach-disziplinen voraus. Die Therapieplanung und indikationsstellung erfolgt hierbei in wöchentlich stattfindenden interdiszipli-nären Besprechungen, den sogenannten Tumorboards. für die festlegung der Be-handlungszielvolumina ist ein intensiver austausch mit den diagnostischen fä-chern essentiell. hochauflösende Bildge-bung und Bildfusion (PET/CT, MrT) haben in den letzten jahren zu einer deutlichen Qualitätsverbesserung in der Tumordia-gnostik und Therapie geführt, aber auch neue Behandlungsoptionen eröffnet.

fAcH mit HOHem fOrscHUnGspOtenZiAl Zur klärung physikalischer und biologi-scher Zusammenhänge stehen der ab-

„außenstehenden mag unser Beruf manchmal trostlos erscheinen, doch gerade in der

Palliativsituation Schmerzen zu lindern und lebensqualität zu schenken ist eine der größten

Motivationen, den Beruf auszuüben. Die faszination an der Technik in kombination mit den

berührenden kontaktmomenten mit unseren Patienten ist genau das, was uns ausmacht.“

oa Dr. robert jäger

*) palliativ: als palliative Therapie bezeichnet man eine medizinische Behandlung, die nicht auf die heilung einer bestehenden grunderkrankung abzielt, sondern auf die reduzierung der folgen. Sie ist eine lindernde und keine heilende form der Therapie. (wikipedia)

teilung entsprechende forschungslabors zur verfügung. Die integration techni-scher innovationen in den klinischen all-tag und die auswertung klinischer Daten in Bezug auf den krankheitsverlauf und die nebenwirkungen der Therapie bieten viele wissenschaftliche Entfaltungsmög-lichkeiten.

vertrAUen scHAffen, änGste neHmen„Strahlung ist in den köpfen immer noch mit der vorstellung von reaktorunfällen, verstrahlung, verbrennung und unheil besetzt. Die Tatsache, dass ionisierende Strahlung weder gesehen noch gespürt wird, lässt die Strahlenbehandlung für Pati-enten meist bedrohlich und unheimlich er-scheinen“, erklärt oa Dr. robert jäger. Die kompetente vermittlung der vermeintlich unheilvollen Strahlung als Therapie gegen eine Tumorerkrankung stellt daher einen zentralen Bestandteil der Beziehung zwi-schen Ärzten und Patienten dar. „Die wohl wichtigsten fragen an uns sind: werde ich

wieder gesund und kann man den krebs heilen? im aufklärungsgespräch ist es da-her wichtig, durch eine möglichst einfache Erklärung der wirkungen, nebenwirkun-gen und Erfolgsaussichten der Behandlung auf Ängste und vorbehalte einzugehen und vertrauen zu schaffen. Dieses ver-trauen in uns und die Therapiemethode ist die unabdingbare grundlage für eine erfolgreiche Therapie“, so jäger.

GAnZHeitlicHe pAtientenBetreUUnGradioonkologische Patientenbetreuung bedeutet nicht nur die verabreichung von Strahlen- und Chemotherapie, son-dern vielmehr ganzheitliche Behandlung. jäger: „während der Therapiezeit ist die Betreuung der Patienten essenziell, um strahleninduzierte nebenwirkungen früh-zeitig zu erkennen und zu kontrollieren. Dabei wird sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich sehr eng mit anderen fachdisziplinen (Psychoonkolo-gie, Diätologie, Physiotherapie, Sozialar-

beit, Ernährungsmedizin, Schmerzthera-pie, Chirurgie, innere Medizin, hausarzt) zusammengearbeitet, wodurch es mög-lich wird, die Patienten als ganze Perso-nen zu erfassen und zu unterstützen. wir sind somit während der oft wochenlan-gen Behandlungszeit wichtige Bezugs-personen und Schnittstelle zwischen al-len Beteiligten.“

auch wenn viele Tumorerkrankungen heutzutage mit hilfe der radioonkologie dauerhaft kontrolliert werden können, besteht immer die gefahr von krank-heitsrückfällen oder dass die Tumorer-krankung fortschreitet. hier ist es die aufgabe der Ärzte, Patienten mit all ihren Ängsten und hoffnungen wahrzunehmen und kompetent zu beraten. „in manchen fällen stellt die Therapie eine palliative*)Behandlung zur linderung von tumorbe-dingten Beschwerden dar. Die überbrin-gung schlechter nachrichten, aber auch die Begrenzung weiterer therapeutischer interventionen gehören zum täglichen Brot unseres Berufes. Mit Patienten und angehörigen eine aussichtslose krank-heitssituation zu besprechen, ohne ihnen das gefühl der völligen hilflosigkeit zu geben, stellt eine große persönliche her-ausforderung für uns dar“, sagt jäger. Der umgang mit tragischen Einzelschicksalen und belastenden Situationen fordert al-len, die in der onkologie arbeiten, eine hohe psychische Belastbarkeit ab. „nicht selten stoßen wir hier selbst an unsere emotionalen grenzen. Psychoonkologi-sche fallbesprechungen bilden in diesem Zusammenhang den rahmen für gegen-seitige unterstützung und hilfestellung innerhalb unseres Teams.“

»

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Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie34 Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie 35

exoten unter die lupe genommenMedizinphysiker zählen zu einer der am wenigsten erforschten Berufsgruppen der Welt. ihre aufgabengebiete sind der Bevölkerung weitestgehend unbekannt. ein porträt mit augenzwinkern.

Der hauptlebensraum von Medizinphysi-kern ist das krankenhaus. hier sind sie vor allem in der universitätsklinik für radio-onkologie & Strahlentherapie anzutreffen. Diese klinik profitiert im Besonderen von der Symbiose mit den Medizinphysikern, da diese medizinische fachdisziplin deren Expertenwissen bezüglich der handha-bung von hochkomplexen medizintechni-schen gerätschaften schätzt. Der folgen-de Steckbrief gibt einen ersten Einblick in die interessante arbeit der Spezies „Medi-zinphysiker“ im fachgebiet der radioonko-logie & Strahlentherapie:

fAmiliehomo scientiatus curiosus

GAttUnGhomo physicus medicus

entWicklUnGabgeschlossenes Studium der Physik oder der Technischen Physik, postgraduelle universitäre ausbildung in medizinischer Physik, anerkennung durch die zuständige Strahlenschutzbehörde, verpflichtende

kontinuierliche fortbildungen zur Erhal-tung der anerkennung.

vOrkOmmenvorwiegend in krankenhäusern – gehäuft in der Strahlentherapie anzutreffen, ver-einzelt auch in der nuklearmedizin und radiodiagnostik.

merkmAlevorliebe für Physik und Technik, logisches Denken, problemlösungsorientiert, inter-esse an Medizin, vielseitig einsetzbar, äu-ßerst belastbar und gutmütig.

DOmestiZierUnGSeit der Entdeckung der röntgenstrahlung und radioaktivität im stetigen Einsatz für die Entwicklung und Betreuung medizi-nischer gerätschaften in Diagnostik und Therapie:» als Bindeglied zwischen Medizin und

Physik» als Entwickler und umsetzer von neuen

Behandlungstechniken gemeinsam mit Medizinern, radiologietechnologen und Medizintechnikern

» als garant für konstante, zeitgemäße und qualitativ hochwertige Medizintechnik, Therapieplanung und deren umsetzung

» als aufklärer, ausbildner und fortbildner im Bereich Strahlenschutz

» als verantwortliche für die umsetzung und Einhaltung der gesetzlichen anforderungen im Strahlenschutz

» als Experten in technischen notfallsituationen

» als Mitverantwortliche für den siche-ren ablauf der Patientenbehandlungen und für die arbeitsplatzsicherheit des Personals

» als wissensgeber sowohl auf interpro-fessioneller als auch auf universitärer Ebene

BestAnDDie Medizinphysiker sind aufgrund ihrer Seltenheit eine Spezies, die auf der roten liste der bedrohten arten stehen könnte. aufgrund ökonomischer verlockungen erfolgt zeitweise eine abwanderung in ausländische reviere, doch sind sie bei guter haltung dem Standort innsbruck gerne treue gefährten.

Ganz nah am menschen

radiotechnologen brauchen neben fachli-chem und technischem know-how ein ganz besonderes gespür für den Menschen, weil sie es sind, die nach ärztlicher anordnung schließlich die notwendigen untersuchun-

gen und Behandlungen durchführen. judith Seeber: „wir sind als Team ein wichtiges Bindeglied zwischen hightech und Mensch und immer für unsere Patienten da. Das ist unsere tägliche Motivation!“

Berufsbild radiotechnologe

Patientenbezogene Aufgaben:Lagerung & erste ErklärungenPlanungs-ComputertomographiePlanung der BestrahlungsfelderDatenübermittlungTägliche Bestrahlung

Organisatorische Aufgaben:Umsetzung der BestrahlungspläneTermine / OrganisationDokumentation / BestrahlungsverlaufQualitätskontrolle und -management

i

das Berufsbild des radiologietechnologen befindet sich an der schnittstelle zwischen Medizin, technik und Mensch und erfordert sowohl physikalisch-technisches verständnis und analytisches denken als auch eine hohe soziale kompetenz.

Der Weg durch die therapienach der überweisung durch den be-handelnden arzt und übermittlung aller notwendigen Befunde wird der Patient in der regel telefonisch zum aufklärungsge-spräch eingeladen. in diesem gespräch stellt der radioonkologe fragen zum bisherigen verlauf der Erkrankung und wesentlichen vorerkrankungen. Der Pati-ent wird körperlich untersucht, eventuell ergänzende untersuchungen werden ver-anlasst. Das gespräch gibt dem Patienten aufschluss über Sinn, ablauf, wirkung und etwaige nebenwirkungen sowie Behand-lungsalternativen und bietet raum für sämtliche fragen in Bezug auf die vorge-sehene Strahlentherapie.

ist das weitere vorgehen geklärt, wird der Termin für die Computertomographie zur Bestrahlungsplanung festgelegt. Da-bei werden Computertomographiebilder genau in jener körperposition angefer-tigt, in der auch bestrahlt werden soll, und erste hautmarkierungen mit filzstift angebracht. für die Planung der Einstrahl-richtungen und der Dosierung auf das zu bestrahlende gebiet werden in der regel mehrere Tage benötigt. Erst dann kann die erste Bestrahlung am Bestrahlungsgerät erfolgen. von da an werden für die Mehr-zahl der Patienten tägliche ambulante Be-strahlungstermine von Montag bis freitag für mehrere wochen festgesetzt. nur bei Spezialbehandlungen kommen andere und zum Teil kürzere Therapieschemata zur anwendung. Eine einzelne Sitzung dauert in der regel nur wenige Minuten. Sollte ein stationärer aufenthalt nötig sein, steht die Bettenstation im Chirurgie-gebäude im 4. Stock zur verfügung.

Bis zum abklingen von akutnebenwir-kungen bleibt der Patient in unmittelbarer Betreuung. Erst dann wird er auch seitens der Strahlentherapie in die regelmäßige nachsorge aufgenommen, wobei er ein-mal jährlich zur kontrolle gebeten ist.

Seeber: „Bei uns werden täglich Be-strahlungen am linac, konventionelle Therapien und innere Bestrahlungen, so genannte Brachytherapien, Planungs-CTs als vorbereitung für die radiotechnologie sowie tägliche kontrollmessungen durch-geführt und von den ‚vampiren‘ der ab-teilung Blut abgenommen. Dazu kommen Terminkoordinationen und Planungen. jede arbeit erfordert höchste konzentra-tion, macht unseren Beruf aber auch un-glaublich vielseitig und spannend.“

Page 18: Die Menschen hinter der Therapie Die Strahlentherapie im Porträt · 2014-01-13 · univErSiTÄTSklinik für STrahlEnThEraPiE-raDioonkologiE 1 Berufsbilder Die Menschen hinter der

Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie36 Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie 37

„unsere aufgaben als Pflegepersonen sind sehr

vielfältig und erfassen den ganzen Menschen. wir arbeiten

intensiv weiter, um weitere verbesserungen für unsere

Patienten zu erreichen.“ltd. DgkS andrea risek

Der mensch im mittelpunktder pflegerische schwerpunkt der strahlentherapie-ambulanz liegt auf der ganzheitlichen Unterstützung der patienten, die durch ihre onkologische erkrankung sehr belastet sind. sowohl das körperliche wie auch seelische Wohlbefinden zu fördern, ist ein großes anliegen.

Manchmal geht es „nur“ um grundbedürf-nisse wie körperpflege, Essen, Trinken, Schlafen oder ruhen. DgkS andrea risek: „für unsere Patienten sind diese ‚einfachen‘ Dinge des lebens jedoch sehr wichtig, um die Zeit der Behandlungen so angenehm wie möglich zu bewältigen, weshalb sie für ratschläge und hilfreiche Tipps sehr dankbar sind.“ vielen Patienten fällt es leichter, über eher intime Themen mit einer Pflegeper-son zu sprechen; manchmal während einer Blutabnahme oder eines verbandswechsels.

„unsere aufgabe ist es dann, zu versu-chen, nach unseren Möglichkeiten zu hel-fen oder mit Erlaubnis des Patienten auch den behandelnden arzt zu informieren und mit ihm zu beraten, welche Maßnah-me für den Patienten am sinnvollsten ist und diese dem Betroffenen anzubieten“, erklärt risek. Schon seit einiger Zeit hat die klinik innsbruck auch ergänzende Pfle-geprogramme in ihr breites Behandlungs-angebot aufgenommen: Zur förderung der wundheilung und zur abmilderung der strahlenbedingten nebenwirkungen an der haut wird seit einigen jahren die Bioptron-lichttherapie und die flächenla-ser (Soft-laser)-Therapie eingesetzt – mit sehr guten Erfolgen. Da einer der Schwer-

»punkte auf der wundversorgung liegt, gibt es Pflegepersonal mit einer Sonderaus-bildung für wundmanagement in der ab-teilung. Mehrere Mitarbeiter haben auch eine grundausbildung für aromapflege absolviert, um den Patienten mit Erkennt-nissen aus der naturheilkunde helfen zu können, wie Einreibungen, hautpflege, geruchsanwendungen mit ätherischen Ölen zur Beruhigung, Entspannung, aber auch anregung. Diese anwendungen wir-ken wohltuend und werden von den Pati-enten auch gerne angenommen.

„Eine weitere hilfe, die wir in unserer ab-teilung anbieten können, ist Therapeutic Touch. Dies ist eine ganzheitliche und komplementäre Pflegeintervention und Behandlung, bei der die Berührung und der Mensch im Mittelpunkt stehen“, so risek.Ziel ist das bewusste wahrnehmen, Berühren, lenken und harmonisieren der vitalenergie. Es hilft beim auflösen von körperlichen und seelischen Blockaden, wodurch eine ver-besserung der lebensqualität, verbessertes Stressmanagement, Schmerzreduktion und mehr emotionale Stabilität erreicht wird.

WAnn WerDen Die pAtienten Bei eUcH AUfGenOmmen?Der großteil der Patienten wird ambulant bestrahlt. ist die tägliche fahrt zur Therapie allerdings zu anstrengend, dann werden sie bei uns stationär aufgenommen. auch Pa-tienten, die zusätzlich zur Bestrahlung eine Chemotherapie erhalten, werden stationär behandelt. Der aufenthalt bei uns kann bis zu acht wochen oder länger dauern.

mit WelcHen BerUfsGrUppen Ar-Beiten Die pfleGenDen ZUsAmmen?Damit die ganzheitliche Betreuung für unse-re Patienten möglich ist, braucht es die enge Zusammenarbeit aller beteiligten Berufs-gruppen. am intensivsten ist diese mit unse-ren Stationsärzten. Darüber hinaus arbeiten wir auch mit Physio- und Ergotherapeuten, Diätologen, der kunsttherapie, klinikseel-sorge, dem Sozialdienst, der Psychoonkolo-gie und allen Berufsgruppen der ambulanz zusammen. Zur koordinierung der therapeu-tischen arbeiten gibt es einmal wöchentlich eine interdisziplinäre Besprechung.

WelcHe AUfGABen HAt Die pfleGe AUf Der strAHlentHerApiestAtiOn?unsere aufgabe ist es, die Patienten in allen Dingen ihres täglichen lebens wie

sprachrohr und ZuhörerWas sie schon immer von den pflegenden auf der strahlentherapiestation wissen wollten. Wir haben bei dgks huberta erschbaumer und dgkp gernot griener nachgefragt.

körperpflege, Ernährung, ruhe und Be-wegung so zu unterstützen, wie es ihr momentaner Zustand verlangt. wir helfen ihnen ihre Selbständigkeit zu erhalten und übernehmen, wozu sie aus eigener kraft nicht imstande sind. Zu unseren aufgaben gehört auch die Mitwirkung bei der medi-zinischen/ärztlichen versorgung.

können sicH AnGeHöriGe in Der BetreUUnG einBrinGen?Es ist uns ein großes anliegen, dass ange-hörige so eingebunden werden, wie es ih-nen und den Patienten gut tut. wir sorgen dafür, dass angehörige, die Tätigkeiten nach der Entlassung übernehmen wollen, diese bei uns lernen können (z. B. insulin spritzen, Sondennahrung verabreichen). wenn es die Situation der Patienten erfor-dert, können angehörige rund um die uhr bei ihnen bleiben.

GiBt es WesentlicHe Unter- scHieDe ZU AnDeren stAtiOnen?Die Strahlentherapiestation ist eine kleine Station mit 17 Betten in 10 Zimmern und drei ambulanten Behandlungsplätzen (Ta-gesklinik). Bei uns werden Patienten aus allen medizinischen fachrichtungen be-handelt. Das erfordert ein breites fachwis-

sen und flexibilität, garantiert aber auch ein interessantes, abwechslungsreiches aufgabenfeld.

WAs mAcHt DAs ArBeiten AUf Der strAHlentHerApiestAtiOn ZU etWAs BesOnDerem?neben der Mischung der unterschiedlichen fachrichtungen und der Zusammenarbeit mit den verschiedenen Berufsgruppen ist es vor allem die einschneidende Diagnose und die lange aufenthaltsdauer der Pati-enten, die unsere arbeit am meisten prägt. wir von der Pflege sind vom Moment der aufnahme bis zur Entlassung, manchmal auch bis in die letzten lebensstunden, rund um die uhr bei den Patienten. wir erleben alle höhen und Tiefen unmittelbar mit. wir erfahren von Sorgen und Ängsten. wir ler-nen angehörige und freunde kennen und erfahren, was diese beschäftigt und be-drückt. wir sind Zuhörer, gesprächspart-ner und Sprachrohr. wir sind Bindeglied zu den anderen Berufsgruppen. wir organisie-ren, vermitteln, pflegen, betreuen, helfen und begleiten jeden unserer Patienten ein Stück auf seinem weg. Die Summe daraus ist es, was unsere arbeit so interessant, niemals langweilig und zu etwas ganz Be-sonderem macht.

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39Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie38 Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie

forschung gegen krebserkrankungendas labor für experimentelle und translationale radioonkologie-forschung unter der leitung von priv.-doz. dr. ira-ida skvortsova wurde im Jahr 2006 gegründet. im rahmen seines forschungsprogramms beschäftigt sich das labor mit der entwicklung neuartiger Biomarker und therapieziele, um das ansprechen von tumoren auf die strahlentherapie vorherzusagen und zu verbessern sowie die krebstherapie für patienten individuell maßzuschneidern.

Priv.-Doz. Dr. ira-ida Skvortsova ist Trägerin des kärcher-rings der Ögro für ihre

leistungen in der radiobiologie.

„wenn wir den Endpunkt des Programms erreichen wollen, müssen wir die moleku-laren hintergründe der primären und se-kundären (erworbenen) Strahlenresistenz besser verstehen lernen“, ist Priv.-Doz. Dr. ira-ida Skvortsova überzeugt. Dies wird durch den Einsatz protomischer Metho-diken möglich. versuche mit Proteomen*) werden im labor und in Zusammenarbeit mit dem Biozentrum innsbruck (Prof. lukas a. huber, Prof. herbert lindner) sowie mit den Proteomen-labors in ams-terdam und rotterdam in den niederlan-den durchgeführt. Daneben arbeitete das labor für experimentelle und translati-onale radioonkologische forschung mit weltweit führenden wissenschaftlern der translationalen krebsforschung (uSa, Spanien, niederlande, Belgien, griechen-land, israel) zusammen.

stArke internAtiOnAle vernetZUnGim jahr 2012 rief Skvortsova eine inter-nationale kooperation ins leben, dank der neue klinische Studien zum Thema initiiert wurden. Das Ziel: Die am besten geeignete Therapiealternative für Pati-enten mit einem hohen risiko für Pros-tatakrebs zu entwickeln.

aufgrund ihres internationalen re-nommees auf dem gebiet der transla-tionalen krebsforschung ist Skvortsova ebenfalls seit 2012 Mitglied des EorTC Translational research advisory Com-mittee (TraC) und unterstützt damit eine der wichtigsten europäischen or-ganisationen auf dem gebiet der for-schenden onkologie.

2012 übernahm Skvortsova zudem of-fiziell die Betreuung der Europäischen gesellschaft für Medizinische onkologie (ESMo) fellows. Des weiteren kündigte die ESMo Ende 2012 einen ESMo Trans-lational research unit (Tru) visit für Mai 2013 an. für diesen Event wurden die Me-dizinische universität innsbruck und on-cotyrol als europäische Zentren für trans-lationale krebsforschung vorgeschlagen. als verantwortliche für den ESMo Tru visit wurden Skvortsova und die Pro-fessoren lukas a. huber und wolfgang hilbe ausgewählt. rund neun junge on-kologen aus italien, Spanien, Peru, israel, indien, weißrussland und griechenland reisten Mitte Mai 2013 für das dreitägige Programm nach innsbruck.

Diese internationale vernetzung un-terstützt die krebsforschung in inns-bruck in hohem Maße und sorgt dafür, die Behandlungsmethoden ständig wei-terzuentwickeln.

*) Proteom: gesamtheit aller Proteine in einem Menschen, einer Zelle etc.

nach einem Dreiländertreffen im juni 2001 erging der auftrag an univ.-Prof. Di Dr. Pe-ter lukas, ein Projekt zur Errichtung einer Strahlentherapie in Bozen nach den Qua-litätsstandards der universitätsklinik inns-bruck zu entwickeln. Das Projekt mit dem etwas sperrigen Titel „aufbau einer Strah-lentherapie in Bozen am Beispiel eines Center-of-Excellence-Satellitenmodells in Zusammenarbeit mit der universitätskli-nik für Strahlentherapie-radioonkologie innsbruck“ wurde schließlich im Dezem-ber desselben jahres vorgelegt. Durch die Beauftragung der Bonvicini-klinik, einer privaten institution, mit der anschaffung der geräte und dem ausbau der räum-

Gelebte partnerschaft1994 wurde beim dreiländertreff der landesräte für gesundheit die frage nach der sinnhaftigkeit einer eigenen strahlentherapie für südtirol gestellt. eine studie, die im auftrag der autonomen provinz Bozen durchgeführt wurde, ergab eine gravierende strahlentherapeuti-sche Unterversorgung der südtiroler Bevölkerung. daraufhin wurde die Zusammenarbeit mit den strahlentherapien in trient und innsbruck intensiviert.

lichkeiten konnte das Projekt sehr schnell umgesetzt werden. Die erste Patienten-behandlung fand im März 2004 statt. Es wurden je zwei Ärzte und MrTas von innsbruck gestellt und die Bestrahlungs-planung durch die Physikabteilung in inns-bruck unterstützt, weiteres Personal war zwischenzeitlich in innsbruck ausgebildet worden. Seit dieser Zeit wird der ausbau der abteilung durch Südtiroler Personal kontinuierlich fortgesetzt.

Die ärztliche leitung des Dienstes für radiotherapie, eine Einrichtung des Sa-nitätsbetriebs Bozen und räumlich in der Bonvicini-klinik untergebracht, wurde Professor lukas übertragen. Derzeit sind

außer der leitenden oberärztin insgesamt fünf fachärzte (drei davon in der Strah-lentherapie-radioonkologie Südtirol und innsbruck ausgebildet), zwei assistenzärz-te, zwei Physiker, sieben MrTas, vier kran-kenschwestern und drei Sekretärinnen in der abteilung tätig. Es finden regelmäßig interdisziplinäre Tumorboards mit abtei-lungen der universitätsklinik innsbruck und der krankenhäuser Südtirols statt, die der Therapieoptimierung dienen.

Seit 2004 werden ca. 600 Patienten jähr-lich in Südtirol bestrahlt, ab 2014 können ca. 800 Patienten jährlich mit modernster Technik auf drei Bestrahlungsgeräten be-handelt werden.

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voraussetzung für den Betrieb eines Elektronenlinearbeschleunigers (kurz: linac) ist die Errichtung eines strah-lensicheren Behandlungsraumes, eines sogenannten Bunkers. Teilweise mehr als einen Meter dicke Betonwände und Decken sowie ein 16 Tonnen schweres Strahlenschutztor schließen die für die Tumortherapie benötigte Strahlung im Behandlungsraum der universitätsklinik innsbruck sicher ein. nach der fertigstel-lung der umfangreichen bautechnischen arbeiten sowie der installation der elek-tro-, klima-, sanitär- und medizintechni-schen Einrichtungen konnte schließlich im juli 2013 das neue, rund vier Tonnen schwere Bestrahlungssystem in den Be-handlungsraum eingebracht werden.

Der Bedarf für ein zusätzliches hoch-modernes Bestrahlungssystem bestand schon lange. Physiker Di Mag. Paul Eich-berger M.Sc.: „Die kapazität der vier bis dato vorhandenen Elektronenlinearbe-schleuniger erreichte nicht zuletzt wegen der Entwicklung der Patientenzahlen der letzten jahre sowie der zunehmend kom-plexeren und zeitaufwendigeren Behand-lungstechniken ihre grenzen.“

Aller Guten Dinge sind „fünf“ende 2013 ist es endlich so weit. der lang erwartete fünfte elektronenlinearbeschleuniger wird der Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie für die Behandlung von tumorpatienten übergeben. dem voraus gingen drei Jahre intensivster vorbereitungs- und planungsarbeiten und eine Bau- und installationsphase von mehr als einem weiteren Jahr.

Di Mag. Paul Eichberger M.Sc.

Mit der inbetriebnahme des neuen Be-strahlungsgerätes vom Typ ElEkTa versa hD steht an der klinik innsbruck erstmalig in Österreich und gleichzeitig als einer der ersten kliniken weltweit der derzeit modernste erhältliche Elektro-nenlinearbeschleuniger für die Behand-lung von Tumorpatienten zur verfügung. Spezielle, erst mit diesem System mög-liche Behandlungstechniken erlauben die noch zielsicherere anwendung ioni-sierender Strahlung auf die Tumorzellen im körper des Patienten bei gleichzeitig maximaler Schonung des umgebenden gesunden gewebes und einer trotzdem für den Patienten insgesamt kürzeren Behandlungszeit. Zusatzsysteme wie das ElEkTa-Clarity-ultraschall-navigations-system oder das BrainlaB-ExacTrac-System erlauben die überprüfung der Position der zu bestrahlenden Tumoren vor und während der Therapie.

Das neue gerät ergänzt die vier bisher vorhandenen und wird in ausgewählten fällen zum Einsatz kommen. gleichzeitig mit der inbetriebnahme des fünften line-arbeschleunigers wird an allen Behand-lungssystemen der universitätsklinik für

Strahlentherapie-radioonkologie inns-bruck ein derzeit weltweit einzigartiges Sicherheitssystem zum Einsatz kommen. ElEkTa identify überwacht laufend wäh-rend der Therapie den Patienten, das ver-wendete Zubehör zur Patientenlagerung und dessen Positionierung und verbessert damit deutlich die Patientensicherheit.

GESUNDHEITSSTATISTIK 2011 – Textteil

45

Brustkrebs ist seit langem die häufigste Krebser-krankung bei den Frauen. Auch im Jahr 2010 war er mit einem Anteil von 28,7% an allen Tumoren bzw. 5.058 betroffenen Frauen die häufigste Krebslokalisa-tion bei den Frauen. Im Jahr 2010 waren 16,2% aller weiblichen Krebssterbefälle auf Brustkrebs zurückzu-führen (1.502 Fälle). Damit war Brustkrebs auch die mit Abstand häufigste Krebstodesursache bei den Frauen. Die zweithäufigste Krebslokalisation der Neu-erkrankungen bei den Frauen war der Darm (2.015 Fälle bzw. 11,4% aller Tumore bei den Frauen im Jahr 2010). Darmkrebs verursachte bei den Frauen 11,1% aller Krebssterbefälle (2010: 1.029 Frauen). Die bös-artigen Neubildungen der Lunge machten als dritthäu-figste Krebslokalisation bei den Frauen im Jahr 2010 1.483 Fälle aus (8,4% der Krebsneuerkrankungen von Frauen). Rund 13,6% aller Krebssterbefälle bei den Frauen waren Sterbefälle aufgrund von Lungenkrebs (2010: 1.266 Frauen).

Entwicklung von Krebsneuerkrankungen und Krebssterblichkeit

In den letzten zehn Jahren (2000 bis 2010) hat sich sowohl die Zahl der Neuerkrankungen als auch der Sterblichkeit an Krebs verringert, wenn die Verände-rung der Altersstruktur der Bevölkerung berücksich-tigt wird (altersstandardisierte Raten). So reduzierte sich die Neuerkrankungsrate bei den Männern um 19,8% (von 365,2 auf 292,9 pro 100.000 der Bevölke-rung), bei den Frauen um 8,9% (von 253,0 auf 230,6 pro 100.000). Die absolute Zahl der Krebsneuerkran-

kungen nahm jedoch seit den 1990er-Jahren tenden-ziell leicht zu, eine Entwicklung, die zum Teil auf die steigende Zahl älterer Menschen zurückzuführen ist. Auch bei der Krebssterblichkeit war die altersstandar-disierte Rate in den letzten zehn Jahren rückläufig, bei den Männern stärker (14,6%) als bei den Frauen (12,1%), obwohl die absolute Zahl der an Krebs Ver-storbenen gestiegen ist (um 5,4%; 9,8% bei den Män-nern, 0,8% bei den Frauen).

Die altersstandardisierte Neuerkrankungsrate für Pro-statakrebs ist im vergangenen Jahrzehnt in den Jah-ren 2003 und 2004 gestiegen, zeigte seither aber wie-der einen Abwärtstrend und lag 2010 um 32,0% unter dem Wert von 2000. Die Sterberate für Prostatakrebs ging in diesem Zeitraum ebenfalls deutlich zurück, nämlich um 32,7%. Die Brustkrebs-Neuerkrankungs-rate verringerte sich, nachdem sie zwischenzeitlich in den Jahren 2001 und 2007 gestiegen war, von 2000 bis 2010 um 5,4%. Zugleich ging die Sterberate für Brustkrebs in den letzten zehn Jahren um 24,2% zu-rück. Die Neuerkrankungsrate für Darmkrebs ist bei den Männern seit 2000 um 27,0% zurückgegangen, die Sterberate für Darmkrebs reduzierte sich im glei-chen Zeitraum um 30,4%. Bei den Frauen nahm die Rate der Neuerkrankungen an Darmkrebs um 24,4% ab, die Sterblichkeit verringerte sich im Vergleichs-zeitraum um 32,1%.

Bei den Männern ging die um den Altersstrukturef-fekt bereinigte Neuerkrankungsrate der bösartigen Lungentumore in den vergangenen zehn Jahren um

ProstataLunge 2)Darm 1)Blutbildendes SystemHarnblase

Hals-KopfNiereMagenBauchspeicheldrüseAndere Tumore

23,5%

13,9%

13,0%

7,4%

6,2%

4,4%

4,1%

3,8%

3,8%

19,9%

19.103 Männer = 100% 17.630 Frauen = 100%

BrustDarm 1)Lunge 2)Gebärmutter 3)Blutbildendes System

BauchspeicheldrüseSchilddrüseEierstockMagenAndere Tumore

28,7%

11,4%8,4%

7,3%

7,0%

4,5%

3,9%

3,8%

3,0%

22,0%

Q: STATISTIK AUSTRIA, Österreichisches Krebsregister. - 1) C18-C21. - 2) C33-C34. - 3) C53-55. - Stand 24.09.2012.

Grafik 13: Häufigste Tumorlokalisationen bei Krebsneuerkrankungen 2010 nach GeschlechtMost common cancer localisations 2010 by cancer incidence and sex

Zum Wohle unserer PatientenDie firma janssen ist eine Tochtergesellschaft des healthcare-konzerns johnson & johnson und Teil des weltweit größten gesundheitsunternehmens.

Der name janssen geht auf den unter-nehmensgründer Dr. Paul janssen zurück, der im jahr 1953 mit medizinischer for-schung begann. Die werthaltung dieses rastlosen forschergeistes und immens produktiven wissenschaftlers prägt uns heute noch. Eine seiner zentralen aus-sagen – „patients are waiting“ – be- deutet, dass wir uns der noch immer vie-len ungelösten fragestellungen in der Medizin annehmen sollen, um möglichst effiziente und sichere Therapien mit einem wirklichen vorteil für Patienten und für das gesundheitssystem zur ver-fügung stellen zu können. wir konzentrieren uns bei janssen auf fünf haupttherapiegebiete, innerhalb welcher wir nach innovativen lösungen streben, um die Behandlungsoptionen schwerer körperlicher und psychischer

Erkrankungen für die gesellschaft ent-scheidend zu verbessern. Ein wichtiger und vielversprechender forschungs- bereich ist die Onkologie. krebs ist leider immer noch eine sehr häufige und in der Behandlung her-ausfordernde krankheit, die schwere Einschnitte in das leben der Patien-ten und deren angehörigen bedeutet. langjährige forschungen, intensive Zusammenarbeit mit Ärzten sowie das Engagement der Mitarbeiter bilden die Basis, innovative und gut verträg-liche Medikamente zu entwickeln. Spezielles augenmerk unserer Tätig-keit legen wir auf die indikation des prostatakarzinoms, da dies der häu- figste Tumor bei Männern in Österreich ist. janssen nimmt in diesem Segment eine innovative rolle ein, da es uns ge-

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lungen ist, eine neue und für Patienten wirksame und gut verträgliche Therapie- option für fortgeschrittene krankheits-stadien zu entwickeln. Ein weiterer kompetenzbereich ist die hämatologie. gerade für krebsarten des blutbildenden Systems wie z. B. das multiple myelom bietet jans-sen wirkungsvolle Therapien. inten-sive, zukunftsweisende forschungs- projekte geben vielen Patienten und Patientinnen hoffnung auf die Behand-lung weiterer seltener krebsarten. Denn wir haben uns zum Ziel ge-setzt, Patienten in ihrer Therapie und bei der Bewältigung ihres Schicksals bestmöglich auf unterschiedlichen Ebenen zu unterstützen. gemeinsam kann etwas bewegt werden. Zum wohle unserer Patienten.

Häufigste tumorlokalisation bei krebsneuerkrankungen 2010 nach GeschlechtMost common cancer localisation 2010 by cancer incidence and sex

janssen-cilag pharma GmbH

40 Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie

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Elekta wurde 1972 von lars leksell (1907–1986), einem schwedischen arzt und Pro-fessor der neurochirurgie am karolinska-institut in Stockholm, gegründet. Professor leksell gilt als Begründer der neurochirur-gischen verfahren und im Speziellen der radiochirurgie. Er entwickelte in diesem rahmen u. a. eine zukunftsweisende und nach ihm benannte radiochirurgie-Platt-form, das leksell gamma knife®. Die on-kologie- und neurochirurgielösungen von Elekta werden inzwischen weltweit in über 6.000 kliniken eingesetzt.

elektA möcHte leBen erHAltengroße globale Trends verleihen dem er-klärten Ziel von Elekta, Menschenleben zu retten und zu verlängern, zunehmend gewicht. Die weltweit steigende lebens-erwartung zieht auch eine steigende an-zahl an Tumorpatienten nach sich. höhere überlebensraten erhöhen auch die nach-frage nach entsprechenden Therapien, ins-besondere in momentan unterversorgten Zukunftsmärkten. Die Strahlentherapie ist weitaus kostengünstiger als Chemothera-pie und als chirurgische Eingriffe, und die steigende geschwindigkeit, Präzision und wirksamkeit der radioonkologie machen sie zu einer wichtigen option für immer mehr krankenhausärzte und ihre Patienten.

Die externe Strahlentherapie (External Beam radiation Therapy, EBrT) wird seit über 100 jahren zur Behandlung und hei-lung von krebs eingesetzt. Dabei wird die Dna der krebszellen zerstört und dadurch ihre wachstumsfähigkeit einschränkt. Die radioonkologie kann entweder palliativ (d. h. zur linderung der durch krebs ver-ursachten Schmerzen) oder kurativ auf beinahe jeden Teil des körpers und auch in kombination mit anderen Therapiever-fahren wie Chemotherapie und/oder Chir-urgie angewendet werden. Zu den großen

pr

Elekta ist einer der weltweit führenden anbieter von klinischen lösungen für die bildgeführte Strah-lentherapie (igrT), die stereotaktische Strahlen-therapie (SrT), die stereotaktische radiochirurgie (SrS) und die Brachytherapie sowie von komplexen Softwaresystemen für die Tumortherapie.

herausforderungen in der radioonkologie zählen die implementierung einer akkura-ten Positionierung des Patienten und des Zielvolumens, die Bewegung von organen und Tumoren innerhalb des körpers wäh-rend der Bestrahlung und die anpassung der form des Bestrahlungsfeldes an die form des Tumors.

Elekta entwickelt bereits seit langem innovative Techniken und Technologien auf dem gebiet der Strahlentherapie und hat damit als vorreiter maßgeblich zur Definition der modernen radioonkologie beigetragen. So führte Elekta als erstes unternehmen Technologien zur markt-reifen anwendung, die einen direkten lö-sungsansatz für die oben angesprochenen herausforderungen in der radioonkologie bieten. Zu diesen Technologien gehören der linearbeschleuniger, der Multileaf-kollimator (MlC), die 3-D- und 4-D-Bildge-bung während der Bestrahlung sowie die volumetrisch modulierte Strahlentherapie (vMaT) für eine besonders schnelle und schonende Bestrahlung.

BrAcHytHerApie erWeitert Die tHerApiemöGlicHkeitenDie strategischen akquisitionen von Elekta in den letzten 15 jahren waren da-

rauf ausgerichtet, ein unternehmen mit dem größtmöglichen und umfassends-ten angebot an lösungen im Bereich des Tumormanagements zu schaffen. aktuell eröffnet die akquisition von nucletron, des weltweiten Marktführers in der Bra-chytherapie, Elekta die Möglichkeit, für bestimmte Tumorerkrankungen eine al-ternative zur EBrT anzubieten.

Die Brachytherapie ist eine hochprä-zise, patientenorientierte Strahlenthe-rapie für Tumorerkrankungen. während bei der EBrT die Bestrahlung von außen mithilfe von linearbeschleunigern er-folgt, wird die Bestrahlung bei der Bra-chytherapie innerhalb des körpers durch die temporäre Einbringung von Strahl-körpern vorgenommen. als Schlüssel-komponente eines umfassenden Tumor-managements kann die Brachytherapie als Einzelmodalität, in kombination mit EBrT, mit EBrT und Chemotherapie oder in kombination mit einem chirurgischen Eingriff angewendet werden. für zahlrei-che kliniken ist die Brachytherapie eine flexible Therapieoption, die in vielen fäl-len ambulant angewendet werden kann und zudem eine zielgenaue Bestrahlung, die Schonung gesunden gewebes und ein vorteilhaftes Sicherheitsprofil zu

bieten hat. für Patienten sind beson-ders der kurze Behandlungsverlauf, die minimalen nebenwirkungen und die nur unwesentliche Beeinträchtigung des all-tags und der lebensqualität attraktive vorteile.

jeDen tAG meHr leBen BerüHrenin dem Maße, in dem Elekta wächst und sein umfassendes Portfolio an Produk-ten und lösungen für die onkologie, neurowissenschaft und Brachytherapie erweitert, berührt das unternehmen auch das leben einer wachsenden anzahl

inbegriff moderner Strahlentherapie

Versa HD™, der neueste Linearbe-schleuniger von Elekta, kombiniert verschiedene hoch entwickelte Techno-logien in einer einzigen Bestrahlungs-plattform. Als äußerst ausgeklügeltes und vielseitiges Bestrahlungssystem soll Versa HD Klinikärzten ermögli-chen, einerseits konventionelle Thera-pien zur Behandlung verschiedenster kleiner und großer Tumoren im Körper zu verabreichen und andererseits auch hochkomplexe Tumoren zu bestrahlen, für die eine extrem präzise Ziellokalisa-tion erforderlich ist. Versa HD umfasst Technologien, die eine unmittelbare Wirkung auf die Gesundheit und Le-bensqualität des Patienten erzielen.

Zusammen mit dem revolutionären Agility™-MLC von Elekta bietet Versa HD eine besonders konforme Feldfor-mung, eines der wichtigsten Kriterien zur Maximierung der Dosis für das Zielvolumen bei gleichzeitig möglichst schonender Erhaltung des umliegen-den gesunden Gewebes. Insbesondere diese hohe Zielgenauigkeit in einem großen Field of View ermöglicht die High-Definition-(HD)-Bestrahlung ver-schiedenster komplexer Zielvolumina. In der Vergangenheit war die Formung von HD-Feldern häufig aus mechani-schen Gründen ausschließlich auf klei-ne Zielvolumina beschränkt. Versa HD mit Agility unterliegt dieser Beschrän-kung nun nicht mehr und bietet so die Möglichkeit einer höchst präzisen Be-strahlungsfeldkonturierung sowohl für kleine als auch für große Zielvolumina.

Außerdem nutzt Versa HD die einzig-artig hohe Geschwindigkeit des Agili-ty-MLC optimal – die Bestrahlungsge-schwindigkeit ist bis zu drei Mal höher als bei der vorherigen Linearbeschleu-niger-Generation von Elekta. Dank dieser bahnbrechenden Kombination verfügen Kliniken jetzt zum ersten Mal überhaupt uneingeschränkt über die Vorteile höherer Dosisleistungen. Denkbar sind auch optimierte und weiterführende Anwendungen im Rahmen komplexer Therapien durch Einbindung von SRS, SRT und VMAT.

*Versa HD ist nicht in allen Märkten zum Kauf

oder Vertrieb erhältlich.

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leksell gamma knife® Perfexion™

von Tumorpatienten. Schätzungswei-se 100.000 Patienten erhalten täglich eine durch ein Elekta-Softwaresystem gestützte Diagnose, Behandlung oder nachsorgeuntersuchung, und jedes jahr erhalten über eine Million Patienten eine Strahlen- oder radiochirurgietherapie mit Systemen von Elekta.

Mit dauerhaft hohen investitionen in forschung und Entwicklung und der kon-tinuierlichen arbeit der zahlreichen f&E-konsortien von Elekta plant das unter-nehmen, auch zukünftig als innovativer vorreiter und Partner im Tumormanage-ment aufzutreten.

lars leksell

Weitere infOrmAtiOnen finDen sie Unter www.elekta.com.

Vorreiter und Partner auf dem Gebiet der Tumortherapie

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45Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie

Brustkrebs geht alle anBrustkrebs ist die häufigste bösartige erkrankung der frau. allein im Jahr 2010 sind 450 tirolerinnen an Brustkrebs erkrankt – und drei tiroler. die häufigkeit der erkrankung hat seit den achtzigerjahren um 40 prozent zugenommen. Meistens trifft es patientinnen zwischen 55 und 64 Jahren.

44 Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie

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...doppelte Leaf-Anzahl bei doppelter Geschwindigkeit

Agility™ macht es möglich.Durch den Einsatz von 160 hochau� ösenden Leaves auf einem 40 x 40 cm-Feld sorgt der Agility MLC von Elekta für ein präzise geformtes Bestrahlungsfeld und ist damit ein ideales Werkzeug für zukunftsweisende Strahlentherapie. Dabei bietet Agility ein enorm breites Therapiespektrum und zeichnet sich durch ultraschnelle Leaf-Bewegungen mit extrem niedriger Leckstrahlung aus. Die Möglichkeiten der modernsten Bestrahlungstechniken wie SRS, SRT und VMAT lassen sich somit optimal ausschöpfen.

Experience the Elekta Di� erenceMehr unter elekta.com/imagine

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Agility ist nicht in allen Ländern zum Verkauf freigegeben. Weitere Informationen erhalten Sie auf Anfrage von Elekta.

Elekta GmbH InnsbruckKlostergasse 4A-6020 Innsbrucke-mail: [email protected]

Die Patientinnen – und die wenigen männlichen Patienten – werden großteils in einem netzwerk von Spezialabteilungen behandelt, die eng zusammenarbeiten. innerhalb der klinik innsbruck sind diese Spezialabteilungen in Brustzentren organisiert, denen sich auch Bezirkskrankenhäuser ange-schlossen haben. Es trägt auch wesentlich zur guten Behand-lungsqualität bei, dass in Tirol die vorstellung von Patienten in sogenannten Tumorboards gesetzlich vorgeschrieben ist. in diesen Tumorkonferenzen treffen sich Experten aus allen beteiligten fachrichtungen, um die optimale Behandlung für ihre Patienten festzulegen. Die radioonkologie ist in jedem Tumorboard vertreten, ebenso wie die radiologie, die inter-nistische onkologie und die Pathologie. Dazu kommen ver-treter der entsprechenden organfächer, in diesem fall der Chirurgie oder der gynäkologie. alle Behandlungsmöglich-keiten werden diskutiert, schließlich gibt es eine individuelle Therapieempfehlung, die mit den Patienten besprochen wird. auch die Behandlungsergebnisse werden wieder im Tumor-board vorgestellt, damit die Therapien ständig verbessert werden können. wir sprachen mit Dr. andrea Posch über ri-sikofaktoren und Therapieformen.

WelcHe einflüsse können ZUr entsteHUnG vOn BrUstkreBs BeitrAGen?Dr. AnDreA pOscH: Es gibt viele Einflüsse und nicht alle sind uns schon bekannt. wir wissen aber, dass die Ernäh-rung eine rolle spielt, ebenso wie der Einfluss der hormone und Erbfaktoren. Eine stark fetthaltige Ernährung trägt zur krebsentstehung bei, vor allem weil sie die Produktion der hormone im körper beeinflusst. je länger das Brustdrüsen-gewebe weiblichen hormonen ausgesetzt ist, desto höher ist das risiko, zu erkranken. Ein früher Beginn der regelblutun-gen und spätes Einsetzen der wechseljahre kann ein risiko bedeuten, ebenso wie eine späte oder gar keine Schwanger-schaft. Das höchste risiko haben aber frauen, in deren familie bereits Brustkrebs aufgetreten ist.

WelcHe siGnAle sOllte mAn UnBeDinGt ernst neHmen?wenn Sie einen knoten in der Brust oder in der achselhöhle tasten oder gar sehen, ist es höchste Zeit zum arzt zu gehen. Ein warnsignal ist es auch, wenn sich die Brustwarze plötzlich einzieht oder wenn eine blutige oder wässrige flüssigkeit aus der Brustwarze austritt. auch eine plötzliche veränderung der Brustgröße oder eine plötzliche rötung kann ein hinweis sein. Die Chancen auf völlige heilung sind umso besser, je früher der krebs gefunden und behandelt wird. Die Brustkrebsvor-sorgemöglichkeiten in unserem Bundesland sind vorbildlich. alle sozialversicherten frauen zwischen dem 40. und 59. le-bensjahr werden jährlich, frauen zwischen dem 60. und dem 69. lebensjahr alle zwei jahre zur kostenlosen Brustkrebsfrüh-erkennungsuntersuchung eingeladen. Dabei wird auch eine Mammographie durchgeführt, das beste verfahren, um schon sehr kleine krebsherde zu erkennen.

Wie erfOlGt Die DiAGnOstik?nach dem klinischen verdacht und der Mammographie wird eine ultraschalluntersuchung durchgeführt, in der klinik inns-bruck auch noch eine Magnetresonanztomographie. Erhärten diese untersuchungen den verdacht auf eine Brustkrebser-

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46 Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie

oa Dr andrea Posch

Wohlbefinden, Sicherheit und gutes Aussehen trotz gesundheitlich bedingtem HaarverlustMit der Diagnose „krebs“ und den damit verbundenen Behandlungsmethoden geht häufig ein zeitweiliger, aber doch kom-pletter haarverlust einher. Es handelt sich dabei um eine für das eigene wohlbefin-den, für das persönliche Erscheinungsbild sehr tiefgreifende und oft unangenehme nebenerscheinung. „wie sehe ich aus?“, „Zudem dass es mir nicht gut geht, se-hen es auch alle leute“, „was wird mein umfeld sagen?“ und viele weitere fragen verschaffen zusätzliche ungewissheit und unbehagen.

DaS muss nicht sein! ... Das Zweithaar, die Perücke oder auch das Toupet ist heut-zutage nicht mehr ein für jedermann(frau) erkennbarer haarersatz. Es ist ein modi-sches accessoire mit unzähligen Möglich-keiten und mit einem für den/die Trägerin nicht oder kaum spürbaren Tragekomfort. Das richtig beratene Zweithaar löst beim Betrachter im optimalfall maximal die frage „hast du eine neue frisur?“ aus und wird nicht als fremdkörper erkannt. Perü-cken bieten zusätzlich die Möglichkeit, et-was zu probieren, was man sich vielleicht mit dem eigenen haar nicht trauen würde. Trotz notwendigkeit, die lust nach ver-änderung zu befriedigen, etwas neues zu probieren. am Beispiel der verfilmung der krankheitsgeschichte der niederländerin Sophie van der Stap in dem film „heute bin ich blond“ kann man mit der Perücke auch auf Stimmungslagen und persönliches Empfinden reagieren und seine persön-liche wirkung nach außen beeinflussen! Perücken Pfister hat es sich zur aufgabe gemacht, eine gesundheitlich bedingte notwendigkeit für Betroffene zur Chan-

ce auf veränderung, vor allem aber als positiven Beitrag zu mehr wohlbefinden, Sicherheit und gutem aussehen während der Behandlungszeit werden zu lassen. Eine wirklich große auswahl an Perücken in unterschiedlichen haarlängen, haarfar-ben und Stilrichtungen bietet den meisten kundinnen eine sofortige lösung in unter-schiedlichen Preislagen. Sie werden durch qualifizierte friseur- und Perückenmacher-meister im einzig vom BvZ iSo-qualifizier-

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meisterBetrieB / einZiGes BvZ-ZertifiZiertes ZWeitHAArstUDiO österreicHsBrixner Straße 3/1. Stock (lift) 6020 innsbruck, www.pfister.cc Tel. 0043 (0) 512/587200Di. bis fr. 10:00 bis 12:00 und 14:00 bis 17:00 uhr und nach vereinbarung / haus- und krankenhausbesuche

ten Perückenstudio Österreichs individuell und diskret beraten! Die finanzielle hilfe durch die zuständigen krankenkassen trägt zudem dazu bei, die Stimmungslage zu heben und ihre wirkung nach außen po-sitiv zu gestalten. Das „know-how“ eines der erfolgreichsten friseurunternehmen Österreichs (copf-intercoiffeur Pfister 5x Top 10 Salon Österreichs) trägt dazu bei, dass auch die modischen Trends an ihrer Zweitfrisur Platz finden.

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Ein Teil der Perücken mit den friseur- und Perückenmachermeistern franz Pfister (firmengründer) und Peter f. Pfister (copf-intercoiffeur Pfister)

krankung, wird vom radiologen eine ge-webeprobe entnommen. Sobald der ver-dacht auf eine krebserkrankung besteht, wird die Patientin – oder in seltenen fäl-len der Patient – auf der Tumorkonferenz vorgestellt. Dort wird ein vorschlag erar-beitet, wie es weitergehen soll. in man-chen fällen erhält die Patientin vor der operation noch eine Chemotherapie oder eine hormontherapie.

WelcHe BeHAnDlUnGen GiBt es Bei BrUstkreBs UnD WelcHe rOlle spielt DABei Die strAHlentHerApie?Etwa zwei Drittel der Patientinnen kön-nen brusterhaltend operiert werden. Patientinnen, denen die gesamte Brust abgenommen werden muss, haben heu-te die Möglichkeit, sich die Brust in der gleichen operation oder auch zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufbauen zu

sen ist – frühestens zwei wochen nach der operation. nach manchen Chemothe-rapien muss man länger warten. Die Be-strahlung ist völlig schmerzlos und dauert auch nur wenige Minuten. Man kann sie also problemlos ambulant durchführen. Das liegen auf der Bestrahlungsliege ist etwas unbequem. Das ist leider nicht zu vermeiden, denn nur auf einer harten unterlage kann die lagerung immer ex-akt gleich sein – und das ist wichtig, weil wir immer die gleiche region bestrahlen müssen. auch unsere ziemlich „techni-sche“ umgebung verunsichert am an-fang so manche Patientin, das legt sich aber schnell. im Behandlungsraum ist die Patientin zwar allein, aber sie ist bei uns im „fernsehen“ – wir sehen sie auf einem überwachungsmonitor und passen immer auf sie auf. Eine gegensprechanlage gibt es auch, sodass sie sich jederzeit bemerk-bar machen kann. Damit die Bestrahlung besser vertragen wird, muss man sie in kleine häppchen aufteilen, deshalb dau-ert die gesamte Behandlung fünf bis sechs wochen. Das ist nötig, damit sich das ge-sunde gewebe erholen kann. wir bestrah-len an allen wochentagen – und wenn es viele feiertage gibt, wie an weihnachten, auch an so manchem feiertag.

WelcHe neBenWirkUnGen können AUftreten?hautrötungen, wie beim Sonnenbrand, sind die häufigsten nebenwirkungen ei-ner Strahlenbehandlung. Besonders nach Chemotherapien können auch offene Stel-len auftreten. Diese hautreaktionen bil-den sich aber nach dem Ende der Bestrah-lungsserie wieder zurück. als Spätwirkung kann sich die haut verfärben, sie wird zuerst braun und kann später auch sehr hell werden. wenn wir die lymphknoten am hals mitbestrahlen müssen, kann es vorübergehend zu Schluckbeschwerden kommen, wie bei einer halsentzündung. auch die heilen aber nach Therapieende ab. Entzündungen der lunge kommen nur sehr selten vor. von den meisten Pa-tientinnen wird die Bestrahlung der Brust gut vertragen. viele sagen uns am Ende, dass die angst vor der Bestrahlung das Schlimmste war.

lassen. auch die lymphknoten müssen untersucht werden. Man markiert und entfernt während der operation den wächterlymphknoten. wenn dieser wäch-terlymphknoten von krebszellen besiedelt ist, müssen die achsellymphknoten meis-tens entfernt werden.

ist der Tumor sehr groß oder sehr bösar-tig, muss vor oder nach der operation auch eine Chemotherapie verabreicht werden. Ebenso wenn lymphknoten befallen sind.wenn der Tumor noch für hormone emp-fänglich ist, wird auch eine antihormonelle Therapie („hormontherapie“) durchgeführt.

Die Strahlentherapie ist neben der Chir-urgie eine der hauptsäulen in der Behand-lung des Brustkrebses. wir verwenden io-nisierende Strahlen, die die Erbsubstanz der krebszellen angreifen. Dadurch kön-nen sich die krebszellen nicht mehr ver-mehren. glücklicherweise sind krebszel-len für Strahlen empfindlicher als gesunde Zellen und sterben deshalb schneller ab.

WArUm ist eine BestrAHlUnG erfOrDerlicH?Sie werden sich fragen: „warum soll ich mich noch bestrahlen lassen? Der Tumor wurde doch weggeschnitten.“ Das stimmt natürlich, aber es können reste zurück-geblieben sein. Tumorzellen, die man nur im Mikroskop sehen könnte, nicht aber in der Mammographie oder einem anderen diagnostischen verfahren. Diese winzi-gen Zellen fangen wieder an zu wachsen, wodurch es zu einem rückfall (rezidiv) kommt und sich die Zellenauch in ande-ren organen ansiedeln können – also Metastasen setzen. nach einer bruster-haltenden operation liegt das risiko da-für bei bis zu dreißig Prozent. aber auch nach einer kompletten Entfernung der Brust kann eine Bestrahlung erforderlich werden – etwa wenn der Tumor sehr groß war oder lymphknoten befallen waren. ist letzteres der fall, müssen auch die lymphabflusswege in das Bestrahlungs-gebiet eingeschlossen werden.

WAnn WirD BestrAHlt UnD Wie lAnGe?wir können mit der Bestrahlung begin-nen, sobald die wundheilung abgeschlos-

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48 Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie 49Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie

Behandelt wird das Prostatakarzinom entweder durch operative Entfernung oder radiotherapie der Prostata. Beide Therapieoptionen sind in gleichem Maße wirksam, weisen jedoch unterschiedliche nebenwirkungen und Spätfolgen auf. Die auswahl der primären Therapie richtet sich weitgehend nach den Präferenzen des Patienten.

Ziel der Strahlentherapie ist dabei die Zerstörung aller Tumorzellen, ohne umlie-gende gesunde organe wie die harnblase oder den Enddarm in Mitleidenschaft zu ziehen. Diese Zielsetzung verlangt nach hoher Präzision in der Planung und Durch-führung der Strahlenbehandlung. Die ra-sante Entwicklung der informations- und Elektrotechnik in den letzten jahrzehnten trug maßgeblich dazu bei, dass die Strah-lentherapie mit hoher genauigkeit und vertretbar niedriger Toxizität durchführ-bar geworden ist. angewendet werden hochenergetische Photonen (röntgen-strahlen) eines linearbeschleunigers, die es ermöglichen, in das körperinnere vorzudringen und dort die zur Tumorver-nichtung notwendige Dosisleistung zu verabreichen. Diese strahlentherapeuti-sche Behandlung nennt sich externe oder perkutane radiotherapie, oft auch als hochvolttherapie bezeichnet.

pUnktGenAUe BestrAHlUnG Die zielgerichtete Bestrahlung erfolgt nach sorgfältiger vorbereitung und Pla-nung. Die Bestrahlungsplanung wird auf der Basis eines dreidimensionalen Da-tensatzes, gewonnen mittels modernster bildgebender verfahren (Computertomo-graphie, Magnetresonanztomographie), computergestützt angefertigt. hierdurch werden die Dosisauslastung des Zielor-gans und die Dosisbelastung des gesun-den, jedoch im Bestrahlungsvolumen liegenden gewebes individuell optimiert,

männersacheBei den Männern ist der prostatakrebs die häufigste krebsneuerkrankung. im Jahr 2010 gab es in Österreich 4.488 neuerkrankungen, was rund ein viertel aller bösartigen neubildungen darstellt. die diagnostik und Behandlung von patienten mit prostatakarzinom erfolgt in tirol im europäischen prostatazentrum innsbruck (epi), das 2007 in Österreich als erstes iso-zertifiziertes netzwerk von spezialisten unterschiedlicher fachrichtungen etabliert wurde.

um die hohe Effektivität und niedrige Toxizität der Therapie zu gewährleisten. Der Einsatz bildgebender verfahren im Behandlungsraum (image-guided-radia-tion-Therapie) dient zur überprüfung der exakten Positionierung vor der Durch-führung der Strahlenbehandlung. Der abgleich der aktuell angefertigten Bilder mit dem Bestrahlungsplan ermöglicht die korrektur von ungenauigkeiten bei der Patientenpositionierung.

Die gesamtdauer der perkutanen Strahlentherapie beim Prostatakarzinom beträgt acht wochen. Bestrahlungen finden an jedem Tag der arbeitswoche (Montag bis freitag) statt; der tägliche Zeitaufwand pro Bestrahlung umfasst im Durchschnitt fünfzehn bis zwanzig Minu-ten, wobei die effektive Bestrahlungszeit nur vier bis fünf Minuten beträgt. Die Strahlenbehandlung ist schmerzfrei, ab der dritten Bestrahlungswoche können jedoch radiogen bedingte reaktionen (auch als akute nebenwirkungen bezeich-net) auftreten, die in der regel medika-

mentös gut behandelbar sind und nach abschluss der Strahlentherapieserie im laufe von ein bis zwei wochen wieder abklingen. Die externe Strahlentherapie wird auch als palliative*) Therapiemaß-nahme bei Patienten mit fortgeschritte-ner, metastasierender Erkrankung zur Symptomkontrolle und verbesserung der lebensqualität mit Erfolg eingesetzt.

nAHBestrAHlUnG im früHstADiUmDie interstitielle Brachytherapie, auch nahbestrahlung genannt, ist ein moder-nes Therapieverfahren, das es ermöglicht, krebszellen aus unmittelbarer nähe zu bestrahlen und damit umliegende orga-ne maximal zu schonen, und damit eine gute Behandlungsmethode bei wenig ag-gressiven Tumoren im frühen Stadium. im rahmen dieser Therapieform wird eine umschlossene radioaktive Quelle durch hohlnadeln in das Prostatagewebe ein-gebracht, um dort die krebszellen aus un-mittelbarer nähe zu bestrahlen.

*) palliativ: als palliative Therapie bezeichnet man eine medizinische Behandlung, die nicht auf die heilung einer bestehenden grunderkrankung abzielt, sondern auf die

reduzierung der folgen. Sie ist eine lindernde und keine heilende form der Therapie. (wikipedia)

abhängig von der zur Bestrahlung ver-wendeten Strahlenquelle unterscheidet man zwei formen der Brachytherapie. im falle eines permanenten implantates wer-den zahlreiche winzige radioaktive kap-seln in die Prostata eingebracht und dort belassen. Diese radioaktiven „körnchen“ bleiben lebenslang im körper des Patien-ten. anders im rahmen einer transienten implantation; hierbei wird eine Strahlen-quelle mit hoher aktivität mittels com-putergestützter nachladeverfahren (high dose rate afterloading) nur vorüberge-hend in die Prostata eingebracht und nach der Bestrahlung sofort wieder entfernt.

Der vorteil der interstitiellen Brachy-therapie liegt in der kurzen Behand-lungsdauer. Da durch den sehr steilen Dosisabfall außerhalb der Prostata die angrenzenden organe weitestgehend verschont bleiben, wird die Bestrahlung sehr gut vertragen und ruft wenig neben-wirkungen hervor. Der krankenhausauf-enthalt beträgt in der regel nur zwei bis drei Tage.

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50 Universitätsklinik für strahlentherapie-radioonkologie

Behandlungsfortschritte beim prostatakrebs

Schutz für Ihren Enddarm bei der StrahlentherapieZum Schutz ihres Enddarms während der Strahlentherapie kann man vorü-bergehend einen abstandshalter (sog. Spacer) zwischen Prostata und Enddarm einbringen lassen. Das Spacer-System nennt sich Spaceoar™ (oar steht für „organ at risk“ – „risikoorgan“ – in die-sem fall also der Enddarm) und schützt ihren Enddarm während der Prostata-bestrahlung. Sicherlich haben Sie jetzt fragen zum „wie“ und „warum“ dieses Eingriffs und möchten wissen, was da-bei auf Sie zukommt. Dieser artikel soll einige ihrer fragen beantworten helfen, ist jedoch keineswegs als Ersatz für ein ausführliches gespräch mit ihrem arzt gedacht. Sprechen Sie mit ihrem behan-delnden arzt über die Einsatzmöglich-keit von Spaceoar™ in ihrer Therapie.

WArUm sOll DAs spAceOAr™- HyDrOGel einGeBrAcHt WerDen?Bei der Strahlentherapie geht es darum, möglichst viel Strahlung auf die Pros-tata, aber möglichst wenig auf das ge-sunde umgebende gewebe einwirken zu lassen. wie aus der abbildung er-sichtlich, liegen Prostata und Enddarm sehr eng aneinander und sind norma-lerweise nur durch einen engen Spalt voneinander getrennt. Deswegen kann bei einer Bestrahlung der Prostata der Enddarm ungewollt geschädigt werden.

WAs is t DAs spAceOAr™- HyDrOGel UnD WAs BrinGt es mir?Mit Spaceoar™-hydrogel, einer gel-artigen Substanz, wird die Prostata für die Dauer der Strahlentherapie vorü-bergehend vom Enddarm abgehoben, wodurch der Enddarm eine geringere Strahlendosis erhält. Durch den ab-stand, den Spaceoar™-hydrogel zwi-schen Enddarm und Prostata schafft, können Strahlenschäden am Enddarm reduziert oder sogar verhindert werden. außerdem kann der arzt möglicherwei-se die Strahlendosis auf die Prostata er-höhen, so dass der Tumor gezielter und effektiver behandelt werden kann.

WOrAUs BesteHt DAs Gel UnD ist es UnBeDenklicH?Spaceoar™-hydrogel besteht aus zwei flüssigkeiten. wenn diese zusammenge-

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nem krankenhaus, operationszentrum oder ambulant durchgeführt und dauert meist weniger als eine halbe Stunde.

Wie WirD DAs Gel einGeBrAcHt?Spaceoar™-hydrogel wird mit einem sogenannten minimalinvasiven Eingriff zwischen Enddarm und Prostata einge-bracht.

ist eine BesOnDere vOrBereitUnG für Den einGriff nötiG?für das Einbringen von Spaceoar™ ist an sich keine besondere vorbereitung erforderlich, aber Sie werden mögli-cherweise individuelle anweisungen von ihrem arzt dazu erhalten.

Bin icH Bei Dem einGriff WAcH ODer in nArkOse?Der Eingriff kann in narkose oder mit lo-kaler Betäubung und Sedierung durch-geführt werden. Sprechen Sie mit ihrem arzt darüber, welche narkoseform für Sie am besten geeignet ist.

Wie lAnGe BleiBt DAs Gel in meinem körper?Der abstand zwischen Prostata und Enddarm – und somit die Schutzwir-kung von Spaceoar™ während der Strahlentherapie – bleibt etwa drei Monate lang erhalten. nach ca. sechs Monaten, d. h. lange nach ihrer letzten Bestrahlung, hat sich das gel auf natür-lichem wege vollständig aufgelöst.

Bei weiteren fragen wenden Sie sich bitte an ihren behandelnden arzt.

ohne hydrogel

Mit hydrogel

bracht werden, bildet sich ein weiches gelartiges Synthetikmaterial, das über-wiegend wasser enthält und deshalb als „hydrogel“ bezeichnet wird. Das Mate-rial, aus dem Spaceoar™-hydrogel be-steht, wurde bereits mehr als 1.000.000 Mal erfolgreich auch für andere medizini-sche Zwecke in den körper eingebracht, beispielsweise bei operationen an ge-hirn oder wirbelsäule zur abdichtung des gehirns bzw. rückenmarkwassers. Studien haben gezeigt, dass das Material biokompatibel ist und unbedenklich im körper eingesetzt werden kann.

WO WirD Der einGriff DUrcHGefüHrt UnD Wie lAnGe DAUert er?üblicherweise wird der Eingriff in ei-

ausgehend von einer Befragung aller Mitarbeiter hinsichtlich we-sentlicher veränderungsthemen, wurden im jänner 2013 in einem berufsgruppenübergreifenden workshop vier arbeitsgruppen ins leben gerufen, die jene für die klinik dringendsten und strategisch wichtigsten Themen bearbeiteten. „für den Erfolg unseres orga-nisationsentwicklungsprojektes waren das hohe Engagement der Mitarbeiter sowie deren Commitment zu ihrer klinik maßgeblich – trotz des immer wieder arbeitsintensiven klinikbetriebs, der eben-so am laufen gehalten werden musste. natürlich brauchte es auch die Bereitschaft, wohlbekannte, liebgewonnene Strukturen und abläufe neu zu überdenken. hierbei war uns die professio-nelle Begleitung von Dr. Martina augl und Daniel Poll M.a. aus der Tilak-oE eine wesentliche unterstützung. Mag. Bernhard Schiestl trug als roi-interner Projektleiter sehr zur gelungenen umsetzung bei“, so Prof. Dr. Peter lukas. im oktober 2013 wurde das Projekt im rahmen einer feierlichen abschlussveranstaltung gemeinsam mit der Tilak-geschäftsleitung und weiteren wichti-gen Entscheidungsträgern innerhalb der Tilak gebührend been-det. hier konnten die Mitarbeiter der klinik die guten Ergebnisse ihrer arbeit präsentieren, die eine nachhaltige Entwicklung ihres arbeitsplatzes und damit weiterhin eine zeitgemäße Patientenbe-treuung sicherstellen. „insgesamt ist uns mit rEflECT roi ein sehr arbeitsintensives, jedoch spannendes und sinnstiftendes Projekt gelungen. Die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Tilak-organisationsentwicklung setzen wir im Zuge der Einführung der Schwerpunktgruppen weiter fort“, so das abschlussresümee.

reflektierte Wege aus der Organisa- tionsperspektiveUm die sehr gute patienten- und Mitarbeiter- zufriedenheit langfristig sicherzustellen, startete im oktober 2012 ein organisations-entwicklungsprozess, der vom tilak-internen Bereich für organisationsentwicklung professionell begleitet und auf nachhaltige Beine gestellt wurde.

übersicht über die arbeitsgruppen (ag) von rEflECT roi:» Die AG Arbeitsteilung beschäftigte sich mit der übergreifenden, be-

rufsgruppenspezifischen Aufgabenverteilung innerhalb der Klinik. Im Fokus stand die Klärung konkreter Zuständigkeiten zwischen den Berufsgruppen, aber auch die zeitliche Entlastung der Ärzte und Physiker, um die Patientenversorgung sowie die Mitarbeiterzu-friedenheit weiter zu verbessern.

» Zentrales Ziel der AG Berufsbilder war die Steigerung der Attrakti-vität der Arbeitsplätze innerhalb der ROI als auch die Erhöhung der Bekanntheit der spezifischen Berufsbilder klinikintern wie -extern.

» Die AG Kommunikation kümmerte sich um die Optimierung des In-formationsflusses, um sicherzustellen, dass die relevanten Informa-tionen im Klinikalltag in passender Form bei den richtigen Personen ankommen, sowie die Klärung der Zugänglichkeit dieser Informati-onen für Mitarbeiter.

» Die AG Optimale Organisationsform klärte die Frage, welche Grundstruktur für die Betreuung der Patienten mit Blick auf die künftigen Entwicklungen der Radioonkologie und Strahlentherapie sowie auf einen funktionellen Ablauf mit den zur Verfügung ste-henden Ressourcen am besten geeignet ist.

Zahlen – Daten – fakten im Projekt:» 365 Tage Projektlaufzeit» 44 Klinikmitarbeiter in 4 Arbeitsgruppen» 20 Arbeitsgruppen-Workshops und Abstimmungsgespräche» 5 Koordinationssitzungen für die Abstimmung von Zwischenergebnissen und das Treffen von Entscheidungen» 2 Lenkungsausschusssitzungen zur übergeordneten Steuerung des Projektes

wesentliche Erfolge von rEflECT roi:» Erhöhte Transparenz über Strukturen und Kommunikationsflüsse» Etablierung einer klaren Entscheidungsstruktur für organisationsrelevante Themen» Entscheidung über die künftige optimale Organisationsform in so

genannten „Schwerpunktgruppen“ auf solider, gemeinschaftlicher Basis

» Entlastung v. a. der Ärzte und Physiker von administrativen Tätigkeiten durch Unterstützung von Radiotechnologen, Pflege und

Sekretariat sowie einem Medizinischen Organisationsassistenten» Gestärktes Image des Faches für Strahlentherapie und Radioonkologie sowie der Klinik» Entwicklung einer tragfähigen Struktur für die Bearbeitung zukünftiger Herausforderungen

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