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Bericht: ChemischeAnMyseanorganiseher Stoffe 437 folgen lassen. Der Umsehlag wird seh/~rfer, wenn man den Indikator erst kurz vor dem ~quivalenzpu~ktzusetzt. CMeiumnitrat, Bariumnitrat, Magnesiumnitrat und -sulfat, Kalium- Nickel- und Mangansulfat stSren die Bestimmung selbst in betr~cht- lichen Konzentrationen nieht. Die dutch Blei-Ionen hervorgerufene StSrung kann durch deren Fallung mittels eines geringen 1Jbersehusses yon KMiumsulfat verhindert werden. In Gegenwart "con Chromat- oder Thioeyanat-Ion ist die Bestimmung nicht durehffihrbar. I)er p~-Bereieh; in welehem der Endpunkt scharf zu erkennen ist, betr'~gt 4--8. Bromid- oder ChloridlSsungen geben beim Titrieren mit ThaHiumsMzlSsung keinen seharfen Umsehlag, Die Umkehrung der Arbeitsweise, d. h. die Vorlage yon Thallium(I)- sMzlSsung and Titration mit Kaliumj odidl6sung ist weniger befriedigend, aber bei einiger Sorgfalt ebenfalls durehffihrbar. In diesem FMle geht die sehmutziggrfine Farbe der Suspension beim Titrieren allmfihlieh in Gelb fiber; im )[quivalenzpunkt wird die Suspension klarer und nimmt einen rStliehen Sehimmer an. Auf Zusatz eines weiteren hMben Tropfens IndikatorlSsung wird die Suspension v611ig hell und die fiber- stehende Flfissigkeit violett. Die koagulierten Teile bleiben grfin. Die beschriebene Bestimmungsmethode ist mit 0,2--0,04 n LSsungen durehffihrbar. Ein Zusatz yon Alkohol bewirkt keine Verbesserung des Farbumsehlags im Endpunkt; bei Gegenwart von Sehutzkolloiden wie I)extrin tritt ein Farbumsehlag fiberhaupt nieht ein. Die ]~illungsvolumetrische Bestimmung von Silber- u~cl Thallium(I)- Ion nebeneinander ist naeh R. C. MEm~OTnA 1 auf folgende Art mSglieh: Zu der Silber und Thallium(I) enthaltenden LSsung gibt man eine be- kannte fiberschfissige Menge KMiumthiocyanatl5sung and titriert dann den UbersehuB an Thioeyanat mit Silbernitrat unter Verwendung yon Bromphenolblau Ms Indikator zurfick. I)ureh diese Titration wird die vorhandene Menge Silber Mlein erfagt, ThMlium(I)-Ion stSrt die Silber- bestimmung nieht. Zu einem weiteren Teil der ursprfingliehen Probe ffigt man einen Lrbersehul~ an titrierter KaliumjodidlSsung und titriert den unver- branchten Rest mit ThMliumnitratlSsung und Bromphenolblau als Adsorptionsindikator zuriiek. I)er Jodver- branch entsprieht der Summe yon Silber- und ThMlium(I)-Ion. I)er Thalliumaehalt ergibt 8rz_pop/er sich aus der I)ifferenz. A. EICHLER. Zur colorimetrischen Arsenbestimmung mit Quecksilberbromidpapier verwendet J. L. TEOI)OnOVIS~ den in Abb. 1 schematisch dar- gestellten einfachen Apparat. Er besteht aus einem ]~eagensglas, das mit einem einfach 1AnMytic~ Chimic~Ac~a3, 78 (1949). ~Zavodsk. Labor. (Betriebslab.) 6, 746 (1949 (~ussisch). Abb. I.

Die Methode der Arsenbestimmung in biologischem Material

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Bericht: Chemische AnMyse anorganiseher Stoffe 437

folgen lassen. Der Umsehlag wird seh/~rfer, wenn man den Ind ika to r erst kurz vor dem ~quivalenzpu~kt zusetzt.

CMeiumnitrat, Bariumnitrat, Magnesiumnitrat und -sulfat, Kalium- Nickel- und Mangansulfat stSren die Bestimmung selbst in betr~cht- lichen Konzentrationen nieht. Die dutch Blei-Ionen hervorgerufene StSrung kann durch deren Fallung mittels eines geringen 1Jbersehusses yon KMiumsulfat verhindert werden. In Gegenwart "con Chromat- oder Thioeyanat-Ion ist die Bestimmung nicht durehffihrbar. I)er p~-Bereieh; in welehem der Endpunkt scharf zu erkennen ist, betr'~gt 4--8. Bromid- oder ChloridlSsungen geben beim Titrieren mit ThaHiumsMzlSsung keinen seharfen Umsehlag,

Die Umkehrung der Arbeitsweise, d. h. die Vorlage yon Thallium(I)- sMzlSsung and Titration mit Kaliumj odidl6sung ist weniger befriedigend, aber bei einiger Sorgfalt ebenfalls durehffihrbar. In diesem FMle geht die sehmutziggrfine Farbe der Suspension beim Titrieren allmfihlieh in Gelb fiber; im )[quivalenzpunkt wird die Suspension klarer und nimmt einen rStliehen Sehimmer an. Auf Zusatz eines weiteren hMben Tropfens IndikatorlSsung wird die Suspension v611ig hell und die fiber- stehende Flfissigkeit violett. Die koagulierten Teile bleiben grfin.

Die beschriebene Bestimmungsmethode ist mit 0,2--0,04 n LSsungen durehffihrbar. Ein Zusatz yon Alkohol bewirkt keine Verbesserung des Farbumsehlags im Endpunkt; bei Gegenwart von Sehutzkolloiden wie I)extrin tritt ein Farbumsehlag fiberhaupt nieht ein.

Die ]~illungsvolumetrische Bestimmung von Silber- u~cl Thallium(I)- Ion nebeneinander ist naeh R. C. MEm~OTnA 1 auf folgende Art mSglieh: Zu der Silber und Thallium(I) enthaltenden LSsung gibt man eine be- kannte fiberschfissige Menge KMiumthiocyanatl5sung and titriert dann den UbersehuB an Thioeyanat mit Silbernitrat unter Verwendung yon Bromphenolblau Ms Indikator zurfick. I)ureh diese Titration wird die vorhandene Menge Silber Mlein erfagt, ThMlium(I)-Ion stSrt die Silber- bestimmung nieht.

Zu einem weiteren Teil der ursprfingliehen Probe ffigt man einen Lrbersehul~ an titrierter KaliumjodidlSsung und titriert den unver- branchten Rest mit ThMliumnitratlSsung und Bromphenolblau als Adsorptionsindikator zuriiek. I)er Jodver- branch entsprieht der Summe yon Silber- und ThMlium(I)-Ion. I)er Thalliumaehalt ergibt 8rz_pop/er sich aus der I)ifferenz. A. EICHLER.

Zur colorimetrischen Arsenbestimmung mit Quecksilberbromidpapier verwendet J. L. TEOI)OnOVIS~ den in Abb. 1 schematisch dar- gestellten einfachen Apparat. Er besteht aus einem ]~eagensglas, das mit einem einfach

1 AnMytic~ Chimic~ Ac~a 3, 78 (1949). ~Zavodsk. Labor. (Betriebslab.) 6, 746 (1949

(~ussisch). Abb. I.

438 Bericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe.

du rchbohr t en Stopfen verschlossen ist. I n einen senkrecht zur Achse ver laufenden E insehn i t t wird das HgBr2-Papier eingelegt. U m das En t - weiehen yon Arsenwassers toff zu verhindern, wird der K o r k e n mi t e inem straffen G u m m i b a n d an den H~kehen eines ~m Reagensglas ange- b raeh ten Drah t r inges befest igt . Der W a t t e b a u s e h in der Mit te der ProberShre is t m i t einem H2S zur i iekh~l tenden Stoff impr~gnier t .

A. Txo~'I~OV.

l)ie Methode der Arsenbestimmung in biologischem Material yon G. A. LEvvu i be ruh t auf der Uberf i ih rung des Arsens in Arsenwasserstoff , der in S i lbern i t ra t lSsung aufgefangen, die Reak t ion

2 A s H a + 12 A g N O a + 3 H ~ 0 = A s 2 0 a + ] 2 A g + 1 2 H N O a

bewirk t . Die gebi ldete ~rsenige S i u r e wird mi t Jodl6sung t i t r ie r t . N~ch E. W. McCI~Es~Eu e l iefert ~ber diese T i t r a t ion in Gegenwar t yon Silber unsichere Wer te . Der Verfasser schl/~gt deshalb vor, das ausgeschiedene Silber mi t gemessener, t iberschiissiger Cer (IV)-sulfat lSsung zu oxyd ie ren und h ierauf den OberschuB der Cer (IV)-sulfat lSsung color imetr isch zu

&

I I

Abb. 1. Wasch- und Absorptionsgef/il3.

bes t immen. Dabe i wird arsenige S i u r e n ich t mi toxyd ie r t , so dab je g -Atom Arsen 6 32qui- va lente Cer (IV)-sulfat l6sung ve rb r a ue h t werden, wohingegen bei der Methode yon LEvvu nur 2 Aquiva len te JodlSsung in Ak t ion t re ten , was ungi inst iger ist.

Arbeitsweise: Das zu untersuehende biologisehe Material wird nab oxydiert. Den Uberschug an dazu verwendeter Salpetersiure kockt man fort, verdiinnt den Sgureauszug mit Wasser auf 100 ml, pipettiert 20 ml in einen 125 ml-Erlenmeyerkolben, der als GasentwicklungsgefgB dient, erggnzt das ~lfissigkeitsvoIumen mittels 20%iger (Volum- prozente) Schwefelsiure auf 50 m] und ffigt 3 Tropfen Zilin(II)-ehloridlSsung (40~ LSsung in 5%iger SMzsgure) zu. Durch einen weithalsigen Triehter bringt man 8 g ehemisch reines, gramlliertes Zink in den Kolben, schlieBt sofort eine gasclieht ein- gepaB~e Entbindungsr6hre art, die in ein 40%ige Natriumhydroxydl6sung enthaltendes WasehgefiG (Abb. l) yon 15 ml Volumen ftihrt. Dieses ist gas- dieht mit dem AbsorptionsgefiB verbunden, das die gleiehe Form und GrSfle wie das Wasehgefgg hat, aber fiberdies mit einer 10 m]-Marke versehen ist. Das Absorlotionsgefig ist mit 2 ml 0,1 n AgNO a-

L6sung und genau 2 ml 0,002 n oder 0,01 n Cer(IV)-sulfatlSsung beschickt, ]e nachdem, ob weniger oder mehr als 100 ~ Arsen zu bestimmen sind, Die Gasentwicklung ist nach etwa 35 rain beendet. Wenn sich wihrend dieser Zeit die Cerl6sung voll- sti~ndig entf/~rbt, pipettiert m~n vorsichtig noch 2 ml davon zu. Geniigt diese Menge auch nicht, so kann noch ein drittes Mal Cer(IV)-sulfatlSsung zugegeben

i Biochem. J. 37, 598 (1943). Analytic. Chemistry 21, 880 (1949).