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N EWSLETTER #2 G ESELLSCHAFT DER F REUNDE DES L EIBNIZ K OLLEGS E .V. Kursjahr 2012/2013 Editorial Liebe Altleibnitianerinnen und Altleibnitianer, liebe Mitglieder der Gesellschaft der Freunde des Leibniz Kollegs e.V., das Jahr ist wieder einmal schneller vergan- gen als man wahrhaben möchte. Der Jahrgang 2012/13 hat bereits das Leibniz Kolleg verlassen. In dieser Ausgabe unseres Newsletters geben uns die Leibnitianer des zu Ende gegangenen Kurs- jahres ab Seite 5 Einblicke in ihre Zeit am Leibniz Kolleg. Für unser Forum für Altleibnitianerinnen und Altleibnitianer haben uns interessante Artikel er- reicht. So berichtet zum Beispiel Julia Schwing, Altleibnitianerin des Jahrgangs 2006/07, über ih- ren Forschungsaufenthalt am Albert-Schweitzer- Hospital in Gabun (ab Seite 11). Dieter W. Grün- wedel hat uns aus den USA einen Rückblick auf seine Zeit am Leibniz Kolleg in den Jahren 1952/53 zugesandt (Seite 16) und Manfred Weu- le (1967/68) berichtet über Lob und Wandel des Fragens. Ausserdem stellen wir ab Seite 19 neu erschienene Bücher von Katinka Schweizer und Ludwig Coenen sowie auf Seite 21 das Erstlings- werk der neugegründeten Band Vivie Ann vor. Viel Freude bei der Lektüre wünscht 1

Die Mitglieder unterstützen die pädagogisch ......31.01.2013 Dr. B. Dorn Einführung in Statistik, Vorbereitung für das Se-minar Naturwissenschaftliches Schreiben 07.02.2013 Prof

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NEWSLETTER #2

GESELLSCHAFT DERFREUNDE DES LEIBNIZ KOLLEGS E.V.

Kursjahr 2012/2013

EditorialLiebe Altleibnitianerinnen und Altleibnitianer,liebe Mitglieder der Gesellschaft der Freunde desLeibniz Kollegs e.V.,

das Jahr ist wieder einmal schneller vergan-gen als man wahrhaben möchte. Der Jahrgang2012/13 hat bereits das Leibniz Kolleg verlassen.In dieser Ausgabe unseres Newsletters geben unsdie Leibnitianer des zu Ende gegangenen Kurs-jahres ab Seite 5 Einblicke in ihre Zeit am LeibnizKolleg.

Für unser Forum für Altleibnitianerinnen undAltleibnitianer haben uns interessante Artikel er-reicht. So berichtet zum Beispiel Julia Schwing,Altleibnitianerin des Jahrgangs 2006/07, über ih-ren Forschungsaufenthalt am Albert-Schweitzer-Hospital in Gabun (ab Seite 11). Dieter W. Grün-wedel hat uns aus den USA einen Rückblickauf seine Zeit am Leibniz Kolleg in den Jahren1952/53 zugesandt (Seite 16) und Manfred Weu-le (1967/68) berichtet über Lob und Wandel desFragens. Ausserdem stellen wir ab Seite 19 neu

erschienene Bücher von Katinka Schweizer undLudwig Coenen sowie auf Seite 21 das Erstlings-werk der neugegründeten Band Vivie Ann vor.

Viel Freude bei der Lektüre wünscht

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LEIBNIZ KOLLEG NEWSLETTER # 2

1 Der VereinSinn und Zweck des Vereins

Die Gesellschaft verfolgt ausschließlich und un-mittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Ab-schnitts Steuerbegünstigte Zwecke der Abgaben-ordnung. Zweck des Vereins ist die Förderung vonBildung und Erziehung. Dieser Satzungszweckwird verwirklicht insbesondere durch die Beschaf-fung und Weitergabe von Mitteln an die StiftungLeibniz Kolleg zur Verwendung für die Förderungvon Bildung und Erziehung sowie durch die Un-terstützung des Leibniz Kollegs bei der Pflegevon Beziehungen zu ähnlichen Einrichtungen ananderen Hochschulen (Auszug aus der Satzung).

Wie bereits im Newsletter 2012 geschrieben, fließtEnde des Jahres 2016 die letzte Rate aus derVeräußerung der ehemaligen Leibnizhäuser, diein Besitz des Landes übergegangen sind, an dasLeibniz Kolleg. Damit fehlen dem Leibniz Kol-leg jährlich 150 000e. Es ist folglich wichtig, einneues, langfristiges Finanzierungskonzept zu eta-blieren.

Um die Zukunft des Leibniz Kollegs zu sichern,wollen wir deshalb aus der Gesellschaft der Freun-de eine starke Alumnivereinigung machen unddas Leibniz Kolleg mitfinanzieren. Jeder kann derGesellschaft beitreten, die Antragsformulare zurMitgliedschaft in der Gesellschaft der Freundekönnen von der Webseite des Vereins herunterge-laden oder direkt vom Leibniz Kolleg per E-Mailoder Post angefordert werden. Außerdem befindetsich das Antragsformular auch am Ende diesesNewsletters. Der Jahresbeitrag wird von jedemMitglied für sich selbst festgelegt, es gibt keinenMindestbetrag. Da der Verein gemeinnützig ist,gilt der Mitgliedsbeitrag als steuerlich absetzbareSpende.

Es ist auch möglich, den Vereinsbeitrag monatlichzu bezahlen anstatt einmal im Jahr. Dann bittenwir jedoch darum, dies per Dauerauftrag zu tunund nicht per Einzugsermächtigung.

Der Vorstand

Der Vorstand setzt sich zur Zeit aus folgendenMitgliedern, gewählt am 27.11.2010 für drei Jah-re, zusammen:

Prof. Dr. Dietrich Niethammer (Vorsitz)Ute AndresenMichael Behal M.A. (Direktor des LK)Ursula KonnertzDr. Thorsten NagelRAin Carola Pflüger (Geschäftsführung)Dr. Wolfgang PascheWerner Schwägerle

Neuigkeiten

Mitgliederstand Im Laufe des vergangenenKursjahres gelang es, unsere Mitgliederzahl aufaktuell 382 zu erhöhen. Vereinsaustritte gab eskeine. Die Mitglieder verteilen sich auf die dreiDrittel der Jahrgänge seit Bestehen des Kollegswie folgt, wobei unter Nicht-Leibnitianer Eltern,Dozenten, Stiftungsangehörige und sonstige Mit-glieder zusammengefasst sind:

1948-1968 1031969-1988 671989-heute 178Nicht-Leibnitianer 34

Newsletter des Vereins Die Premierenausga-be unseres Newsletters ist auf überaus positiveResonanz gestoßen. Uns haben zahlreiche lobendeE-Mails erreicht, was uns außerordentlich gefreutund darin bestärkt hat, dieses Projekt weiterzu-führen. Für diese zweite Ausgabe wurde das Lay-out an einzelnen Stellen überarbeitet, die digitalePDF Version enthält nun klickbare Links, die zumTeil auf externe Webseiten leiten. Am Ende desNewsletters findet sich nun auch das Antragsfor-mular, um Mitglied der Gesellschaft der Freundezu werden. Es ist natürlich auch jederzeit auf derWebseite des Vereins verfügbar.

Trotz des positiven Echos gestaltet sich die Bei-tragssuche allerdings schwieriger als erwartet.

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LEIBNIZ KOLLEG NEWSLETTER # 2

Wir haben uns deshalb entschlossen, zwei Mona-te vor Erscheinen zumindest an die Vereinsmit-glieder einen Aufruf zu verschicken und auf dieMöglichkeit hinzuweisen, Artikel oder Ankündi-gungen beisteuern zu können. Wir würden unssehr freuen, wenn es uns auch für die kommendenAusgaben gelingt, Beiträge unterschiedlichsterArt von Altleibnitianerinnen und Altleibnitianernhier zu präsentieren.

Webseite des Vereins Die Webseite der Gesell-schaft der Freunde des Leibniz Kolleg

www.leibnizkolleg-foerderer.org

hat sich im Laufe der letzten Monate weiter-entwickelt. Es wurden einige weitere Pressear-tikel über das Leibniz Kolleg verlinkt und einAbschnitt Alumni neu eingerichtet. Hier könnenBerichte über geplante und stattgefundene Veran-staltungen sowie allgemeine Beiträge von Altleib-nitianern veröffentlicht werden. Anregungen, Vor-schläge und Beiträge richtet man am besten perE-Mail an [email protected].

Ankündigungen

Mitgliederversammlung Die nächste Mitglie-derversammlung findet voraussichtlich im De-zember 2013 am Leibniz Kolleg, Brunnenstra-ße 34, 72074 Tübingen statt. Eine offizielle Ein-ladung an die Mitglieder wird rechtzeitig ver-schickt.

Jubiläum 65 Jahre Leibniz Kolleg Die Jubi-läumsfeier zum 65jährigen Bestehen des LeibnizKollegs findet am 4. - 6. April 2014 statt. Derursprünglich anvisierte Termin im Herbst 2013ließ sich leider nicht realisieren. An den in Fragekommenden Terminen finden in Tübingen zahlrei-che Kongresse statt, so dass es nicht möglich war,einen adäquaten Veranstaltungsraum zu finden.Weitere Details zum Ablauf und Programm wer-den rechtzeitig bekanntgegeben. Da das Jubiläumparallel zum normalen Kollegbetrieb stattfindet,ist es im Gegensatz zum letzten Jubiläumswo-chenende nicht möglich, im Kolleg zu übernach-ten.

Um die Planung zu unterstützen möchten wir andieser Stelle noch einmal darum bitten, dass jeder

Jahrgang eine aktualisierte Adressenliste inkl.gültiger E-Mailadressen an das Sekretariat desLeibniz Kollegs schickt. Am einfachsten sammelteine bzw. einer jedes Jahrgangs die jeweiligenAdressen und sendet diese an [email protected].

Jahrgangstreffen In den Sommerferien desLeibniz Kollegs von August bis September findenregelmäßig Jubiläumstreffen verschiedenerJahrgänge statt. Dieses Jahr ist dies:

20. – 22.09.2013 Kursjahr 1986/87, Nachfeierdes 25jährigen Jubiläums

Der Newsletter ist sicher eine gute Gelegenheit,über diese Jubiläumstreffen etwas ausführlicherzu berichten. Deshalb an dieser Stelle der Auf-ruf an die Teilnehmer der kommenden Treffen:Schicken Sie uns Berichte, Gespräche etc. und wirschreiben darüber.

Stammtische Beate Martin, Altleibnitianerindes Jahrgangs 1980/81, sucht Kontakt zu anderenin Berlin lebenden Altleibnitianern. Wer Interessean einem gemeinsamen Treffen hat, möge sichbitte per E-Mail ([email protected]) mitihr in Verbindung setzen.

Clara Tepohl, Altleibnitianerin des Jahrgangs2011/12, bietet sich als Ansprechpartnerin füreinen Altleibnitianer-Stammtisch in Heidelbergan. Wer Interesse hat, möge sich bitte per E-Mail([email protected]) mit ihr in Verbindung set-zen.

Maximilian Eber, Altleibnitianer des Jahrgangs2007/08, bietet sich als Ansprechpartner für einenAltleibnitianer-Stammtisch in Stuttgart an. WerInteresse hat, möge sich bitte per E-Mail ([email protected]) mit ihm in Verbindungsetzen.

Suchen Sie auch Kontakt zu Altleibnitianern inIhrer Umgebung oder gibt es in Ihrer Stadt be-reits einen Stammtisch und Sie wollen dafür wer-ben? Schreiben Sie uns, wir stellen die Anfragenauch gern auf die Webseite des Vereins.

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LEIBNIZ KOLLEG NEWSLETTER # 2

2 Das Leibniz Kolleg

Kursangebot

Auch im Studienjahr 2012/13 gab es am LeibnizKolleg wieder ein reichhaltiges Kursangebot inForm von zwei- bzw. vierstündigen Seminaren,Sprachkursen, Arbeitsgruppen und einer Vorbe-reitungsgruppe für die Studienfahrt nach Rom.Neu zur Gruppe der Dozenten hinzugestoßen sindCamille Fresnais, Tonja Sophie Müller, WilfriedRombach und Scott Stelle. Ausgeschieden sindhingegen Reiner Baur, Miriam Bombieri, Mela-nie Keding, James K. Nelson, Raphaëlle Rivet-Hückstädt und Iris Ströbel.

I. Rechts- und Sozialwissenschaften

Empirische Kulturwissenschaft(Tonia Sophie Müller)Gender Studies (Elvira Martin)Pädagogik/Soziologie/Nachhaltigkeit(Hannah Seyfang)Politik (Dr. Wolfgang Pasche)Psychologie (Gabriele Cierniak, Birgit Imhof)Rechtswissenschaft (Reiner Raisch, Assessor)

II. Geisteswissenschaften

Anglistik, Amerikanistik (Scott Stelle)Architekturgeschichte (Irene Gocht)Geschichte (Marco Schrof)Journalismus (Sabine Nedele)Kunstgeschichte (Roland Oberzig)Literaturwissenschaft (Dr. Franz Huberth,Dr. Michael Herrmann)Philosophie (Ursula Konnertz)Religionswissenschaft (Uta Sternbach)Rhetorik (Johannes Heil, Boris Kositzke)Sinologie (Dr. Ulrich Theobald)Skandinavistik (Anita Scheffczyk)Theologie (Angela Baggarley)Wissenschaftstheorie (Dr. Reinhard Brunner)

III. Naturwissenschaften

Astronomie (Dr. Martin Bässgen)Biochemie (Dr. Gernot Bruchelt)Biologie (Dr. Giulia Santomauro)Mathematik (Prof. Dr. Britta Dorn,Retha Heymann)Medizinische Vortragsreihe (verschiedene Re-ferenten)Physik (Dr. Thorsten Nagel)

IV. Sprachkurse

Englisch (Scott Stelle)Französisch (Camille Fresnais)Italienisch (Elena Bassi-Oberzig)Schwedisch (Anita Scheffczyk)Spanisch (Olga Ochoa)

V. Musisches und Kreatives

Bildende Kunst (Henriette Lempp)Chor (Wilfried Rombach)Creative Writing (Eva Christina Zeller)Filmanalyse und Videoproduktion(Harald Weiß)Photographie (Peter Eisen)Romreise (Irene Gocht, Jan Papenberg)Theater (Udo Zepezauer, Annette Burchard)

VI. Wochenendseminare

Einführung in LATEX

Seminar in Zusammenarbeit mit der Landes-zentrale für politische Bildung zum Thema„Failed States“ in Bad Urach

Naturwissenschaftliches Schreiben

Praktische Rhetorik

Romvorbereitung

Wissenschaftliche Prosa

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LEIBNIZ KOLLEG NEWSLETTER # 2

Der Jahrgang 2012/13 berichtet

Kolloquium am Donnerstag

Im Rahmen des am Donnerstagabend stattfinden-den Kolloquiums wurden in diesem Kursjahr diefolgenden Rednerinnen und Redner eingeladen:

06.12.2012 Prof. Dr. T. Allert (Frankfurt/M.)Jil Sander – eine deutsche Biographie

13.12.2012 B. Mall (Bad Urach)Themenfindung für das Seminarwochenende beider Landeszentrale für politische Bildung

13.12.2012 U. Krone (Tübingen)US Public Diplomacy in Germany – amerikani-sche Kulturpolitik in Deutschland am Beispieldes d.a.i. Tübingen.

10.01.2013 Dr. B. DornEinführung in Statistik, Vorbereitung für das Se-minar Naturwissenschaftliches Schreiben

17.01.2013 M. BehalZur Geschichte des Kollegs

24.01.2013 Dr. T. Nagel u. Dr. G. SantonauroEinführung in Excel, Vorbereitung für das Semi-nar Naturwissenschaftliches Schreiben

31.01.2013 Dr. B. DornEinführung in Statistik, Vorbereitung für das Se-minar Naturwissenschaftliches Schreiben

07.02.2013 Prof. Dr. H. J. Markowitsch (Bielefeld)Das autobiographische Gedächtnis in Krankheitund Gesundheit

14.02.2013 Dr. T. NagelEinführung in LATEX (Teil 1)

21.02.2013 H. TümmersGib AIDS keine Chance: Zeithistorische Überle-gungen zu einer deutsch-deutschen Präventions-botschaft

28.02.2013 J. Röhnert (Braunschweig)Dichterlesung

28.02.2013 M.-E. Ganier-Raymond (Heidelberg)Extraterritorial Right of State

07.03.2013 Prof. Dr. T. Allert (Frankfurt)Liebe

18.04.2013 Prof. Dr. J. Born (Tübingen)Gedächtnis aus neurowissenschaftlicher Sicht

25.04.2013 Dr. B. Rückert (Salem)Kulturwissenschaftler im Beruf

16.05.2013 M. Brown (Seattle)Was ist ein Gedicht? Mörike und E. Dickinson

16.05.2013 Prof. Dr. G. Zurstiege (Tübingen)Gut oder schlecht? Wie bewerten wir unsere Er-fahrungen und unsere Erwartungen im Umgangmit Medien?

06.06.2013 Prof. Dr. A. Fallgatter (Tübingen)Was ist moderne Psychiatrie?

06.06.2013 C. Gocke (Mainz)Was ist Wahrheit? Welche Berechtigung hat Sub-jektivität in den Medien?

13.06.2013 Prof. Dr. M. Schumann (Göttingen)Industriesoziologie

13.06.2013 Annkatrin u. Kira (Leibnitianerinnen)Frauenliebe und Leben (Konzert)

20.06.2013 S. ZipfelPsychosomatische Medizin – was ist das? EineAntwort aus dem Bereich der Therapie von Ess-störungen

20.06.2013 Dr. med. Dr. P. Marini (Tübingen)Radioonkologie (Medizinische Reihe)

27.06.2013 Prof. Dr. T. Lorenz (Heidelberg)Die mediale Inszenierung des Nichts.

04.07.2013 Prof. Dr. M. StolleisGeschichte des öffentlichen Rechts in Deutsch-land

04.07.2013 H. Seemann (Weimar)Eine Naturreligion aus Weimar

11.07.2013 M. Behal u. T. Hegazy (Kairo)Nahostkonflikt /Ägyptische Revolution

18.07.2013 Prof. N. Pasquet (Weimar)Die Rolle des Dirigenten im Orchester

18.07.2013 Prof. Dr. U. Wiesing (Tübingen)Strukturen der ärztlichen Handlung – oder:Ist die Medizin eine Wissenschaft?

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LEIBNIZ KOLLEG NEWSLETTER # 2

Fahrt nach Brüssel

2.12.2012, 9 UhrAbfahrt am Kolleg3.12.2012, 9-12 UhrStadtführung3.12.2012, 13 UhrBegegnung mit Helmut von Glasenapp (Mitgliedder Taskforce for Greece, European Commission)3.12.2012, 15:30-17:30 UhrEuropäisches Parlament4.12.2012, 10 UhrEuropäische Kommission4.12.2012, 14:30 UhrMusée Royaux des Beaux Arts4.12.2012, 17 UhrRückfahrt nach Tübingen

Relativ kurzfristig stand unser Kurztrip nachBrüssel vom 2. bis 4. Dezember 2012 ins Haus.Dank einer Praktikantin des Europaparlament-sabgeordneten Gerald Häfner, vor einigen Jah-ren eine Leibnitianerin, wurde uns diese kleineBildungsreise rund um die Europäische Unionermöglicht. Angemeldet haben sich 52, nur einerkonnte aufgrund eines Bewerbungsgesprächs lei-der nicht mit.

(Foto: Jahrbuchkomission 2012/13)

Sonntagmorgen 9.00 Uhr war Abfahrt. Aufbruch,doch die Küche war leider gar nicht bereit. Siehätte sauber sein sollen, so wie eben eine Kücheausschaut, bevor man in den Urlaub fährt. Nunja, die Gemeinschaft hatte da wohl versagt, dennder arme Keks, der zu Hause geblieben war, durf-te alles alleine machen. An dieser Stelle nochmalein herzliches Dankeschön!

Die Fahrt dauerte den ganzen Tag, dennoch ge-stalteten wir sie durchaus nicht langweilig. Schla-fen, essen, reden, schlafen, zwischendurch der

überaus intelligente Film „Berlin Calling“ undwieder (oder immer noch) schlafen! Nach der An-kunft um 18.00 Uhr wurden die drei Gruppennacheinander auf die verschiedenen Unterkünfteverteilt. Der restliche Abend stand zur freien Ver-fügung, verabredet waren die meisten im Herzender Innenstadt.

Auf der Grande Place – zwischen einem singendenkubistischen Weihnachtsbaum und einem buntleuchtenden Rathaus – war man sich schnell ei-nig: Etwas Essbares und ein gutes belgisches Biersollten gefunden werden! Allerdings scheint esein typisches Merkmal großer Gruppen zu sein,Schwierigkeiten beim Aktiv-Werden zu haben.Letzten Endes liefen wir irgendwann los und fan-den mit einer Gruppe Unterschlupf im Le Cirio,einem urbelgischen Restaurant mit etwas geho-benem Ambiente. Die Kellner schauten zwar et-was verdutzt, als wir alle hereingestürmt kamen,trotzdem wurden wir bedient. Als nach anfängli-chen Verständnisschwierigkeiten alle mit einemGlas ausgestattet waren, wurde die Stimmungmit zunehmender Zahl und zunehmender Uhr-zeit immer ausgelassener. Gegen Ladenschlussum ca. halb zwölf folgte wieder eine lange Dis-kussion, wie man denn jetzt am schnellsten zumHotel gelangen würde, ein endloses Hin und Her.

Montag, Treffpunkt um 9.00 Uhr an der Terrassebeim Justizpalast für eine Stadtführung in zweiGruppen. Die Gruppe, die mit Max unterwegswar, stand überpünktlich bereit. Etwas wenigerals eine halbe Stunde vor dem vereinbarten Zeit-punkt und es war bitterkalt! Wir erprobten et-liche Aufwärmstrategien. Um neun waren zwaralle Leibnitianer versammelt, aber die Stadtfüh-rer fehlten! Nacheinander trudelten sie mit einerhalben Stunde Verspätung ein. Wir teilten unsauf und begannen mit der Stadtbesichtigung. Lei-der war es so kalt und neblig, dass wir nicht inden Genuss der wunderschönen Aussicht von derTerrasse des Palastes auf die Stadt kamen. DiePinguinstrategie funktionierte am besten gegendie Kälte. Bei jedem Stopp scharten wir uns imengen Kreis um den Stadtführer herum, so dasswir uns wenigstens etwas wärmen konnten. Sel-ten freute man sich so über die Besichtigung einerKirche. Kurze Pause für ein Mittagessen, mancheiner aß typisch belgische Pommes oder eine derberühmten Waffeln.

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LEIBNIZ KOLLEG NEWSLETTER # 2

(Foto: Jahrbuchkomission 2012/13)

Eigentlich um 13.00 Uhr geplant, brachen wiretwas verspätet zu einem Vortrag von Helmutvon Glasenapp, einem Mitglied der Taskforce forGreece, in die Kirche der deutschen evangelischenGemeinde in Brüssel auf. Der durchaus inter-essante Vortrag traf für einige mit ihrer Müdig-keit zusammen, dennoch schlugen sich die meis-ten tapfer. Schnell weiter zum Europäischen Par-lament und zu unserem Gespräch mit dem Abge-ordneten Gerald Häfner. Endlich drin, erwarteteuns eine Enttäuschung: Der Abgeordnete hatteleider keine Zeit für uns gefunden, ein Stellvertre-ter sprach für ihn. Wir bekamen eine allgemeineEinführung in die Europäische Union und danneinen Einblick in die Arbeit Gerald Häfners.

(Foto: Jahrbuchkomission 2012/13)

Der Abend war wieder frei und alle, die noch nichtgenug von den belgischen Spezialitäten hatten(vor allem den flüssigen) machten sich wieder aufin die Innenstadt. Dieser Abend gestaltete sichwie der vorherige ebenfalls sehr lustig. Wir hatteneine Kneipe gefunden, in der wesentlich mehr jun-ge Leute verkehrten. Ein besonderes Highlight:Leo und Mirja führten ein Spiel aus dem Theater-kurs vor. Leo saß auf Mirjas Schoß und hatte dieArme auf seinen Rücken gelegt. Mirja streckte ih-re Arme nach vorne, somit entstand der Eindruck,dass ihre Arme die von Leo seien. Sie machte

nun die Gestik mit ihren Armen und Händen, ermit seinem Gesicht die Mimik dazu. Impulsiv riefein Keks: „Ausziehen, ausziehen!“ Die anderenstimmten mit ein. Damit nicht genug! Plötzlichdrehten sich alle anderen im Lokal um und brüll-ten mit: „Ausziehen!“ Leo schaute verblüfft. Mirjastellte die Menge zufrieden, indem sie anfing dieoberen Knöpfe des Hemdes zu öffnen. Das war einAbend!

Dienstagmorgen hatten wir um 10.00 Uhr einenTermin in einem Gebäude der Europäischen Kom-mission. Wieder sprach jemand zu uns, der sichdavor anscheinend nicht so genau informiert hat-te, vor welchem Publikum er sprechen würde.Doch auch in diesem Gespräch fanden sich in-teressante Informationen.

(Foto: Jahrbuchkomission 2012/13)

Für viele war das Highlight der Reise am Diens-tagnachmittag: Das Musée Royaux des BeauxArts! Mit seinem „Der Tod des Marat“ vonJacques- Louis David. Eingängig, ja sehr intensivhatten wir uns alle während der zweiten Wochedes Orientierungskurses zu Beginn des Studien-jahres mit dem Bild auseinandergesetzt. Wie vielhatten wir darüber gelesen und diskutiert undjetzt konnten wir es in echt sehen! Das Bild wurdeso von uns bestürmt, dass schließlich die Alarman-lage ausgelöst wurde und sich ein grimmig drein-schauender Museumswärter neben dem Gemäl-de positionierte. Gegen 17.00 Uhr brachen wirwieder nach Hause auf, gegen 02.00 Uhr nachtskamen wir in unserem geliebten Kolleg an.

Es war eine wunderschöne Kurzreise, sehr infor-mativ und erfahrungsreich, wir haben uns allenoch besser kennengelernt und die kurze Pausevom Kollegalltag sehr genossen!

(Vera Fischer)

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LEIBNIZ KOLLEG NEWSLETTER # 2

Wochenendseminar in Bad Urach

Seit vielen Jahren findet im dritten Trimester einWochenendseminar bei der Landeszentrale für po-litische Bildung in Bad Urach statt. Das Themawar in diesem Jahr vom 19. bis 21. April 2013„Failed States“. Im Folgenden berichten Vera Fi-scher und Alicia Lerbinger aus ihrer Sicht:

Ausnahmsweise kündigte sich unser letztes Semi-narwochenende mit einem Reader an. Er erschienuns zuerst von ganz erträglichem Umfang, dochdas Zauberhafte an diesem Reader war, dass erimmer dicker wurde, je näher das Wochenendekam.

Lange Diskussionen zur Zimmerbelegung konn-ten wir uns diesmal sparen, denn den meisten vonuns standen Einzelzimmer zur Verfügung. DasHaus auf der Alb ist schließlich seit Jahrzehn-ten gut ausgestattet, wie wir in einer geschichtli-chen Einführung zu Beginn des Seminars erfuh-ren. Und so luxuriös hatten wir schon lange nichtmehr gehaust. Jedes Zimmer war mit einem eige-nen Bad ausgestattet. Das führte natürlich dazu,dass sich in der Frühe so manch einer eine halbeStunde unter der Dusche gönnte.

Einen weiteren Luxus dieses Wochenendes stell-ten die reichhaltigen Mahlzeiten dar. Es begannam Freitagmittag mit einem Spargel-Schinken-Essen zur Begrüßung. Auch an die vielen Vege-tarier hatte man gedacht. Ob Vesper oder warmeMahlzeiten – kulinarisch war dieser Aufenthaltein voller Erfolg.

(Foto: Jahrbuchkomission 2012/13)

Zu den geistigen Anstrengungen lässt sich Folgen-des sagen: Unser Wochenende stand unter demThema „Failed States – bedrohte Ordnungen undzerfallende Staaten“. Passend dazu waren einige

Referenten eingeladen. In unserem ersten Vor-trag am Freitag bekamen wir einen Überblickzum Thema des Wochenendes. Dieser lief unterdem Titel „Staatszerfall, State Building und Ge-walteskalation“. Gekonnt führte uns der Referentin das Thema ein. Es folgten weitere interessanteVorträge zu den Beispielen Afghanistan (gehaltenvon einem am Ende verunsicherten Bundeswehr-soldaten) und Somalia. Der Tag klang mit einerMockumentary namens „Das Fest des Huhnes“aus. Sehr kritisch und spitzzüngig wurden dortdie typischen Vorurteile gegenüber dem afrika-nischen Kontinent auf unsere europäische Weltprojiziert.

(Foto: Jahrbuchkomission 2012/13)

Am Samstagmorgen lag der Schwerpunkt aufdem Kosovo und Haiti. Bevor wir uns an die Grup-penarbeit machten, wartete ein kleines Schman-kerl auf uns: Betitelt im Programm unter „Eth-nographie afrikanischer Gesellschafts- und Be-wegungskultur“ erwartete uns der strahlendeund lebensfrohe Ashitey mit Trommeln, Gesangund Tanz. So manch ein Leibnitianer kollidier-te wohl mit seinem Rhythmusgefühl, doch wirhatten einen unglaublichen Spaß. Am Ende ek-statisch zu den Trommelklängen und AshiteysGesang tanzend, befreiten wir uns von den An-strengungen der vergangenen Stunden und fan-den unsere Mitte wieder. Bis die Gruppenarbeitbegann. Nein Spaß, die war diesmal voll in Ord-nung. Die Gruppen verbissen sich in ihre Themen,wobei die einen oder anderen auch mal abschweif-ten. Kreative Plakate wurden für den Marktplatzam nächsten Morgen gestaltet. Zur Entspannungzwischendurch: ein entspanntes Sauna-Päuschenund Pläuschchen mit Wolfgang.Sonntagmorgen fand der Marktplatz statt. Dortkam es zu einem regen Austausch des angesam-melten Wissens. Diskutiert wurde über Themenvon Ägypten über China, Palästina, den Sudanund Mexiko bis hin zur Schuldenkrise in Argen-

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LEIBNIZ KOLLEG NEWSLETTER # 2

tinien, den Spätfolgen des Kolonialismus sowieder Problematik der Entwicklungshilfe. Wir sindder Meinung – und wir können hier wohl im Na-men aller sprechen – dass dies wohl eins der lehr-reichsten und anregendsten Seminare war undmöchten uns an dieser Stelle ganz herzlich beider Organisationsgruppe und allen weiteren Be-teiligten bedanken! Dieses Wochenende war soeinprägsam, dass wir zum Schluss einen unbe-nannten Keks zitieren möchten, der abends mitden Worten ins Bett fiel: „Ich bin ein failed state“.

(Foto: Jahrbuchkomission 2012/13)

LK 100 – Die 100 Kilometer Wanderung

Zum Ende des Kollegjahres standen die Erkun-dung der Natur und eine sportliche Grenzerfah-rung auf dem Programm des Leibniz Kollegs: dieLK 100, das bedeutet 100 Kilometer Wandern aneinem Wochenende. Aufgeteilt wurde diese Stre-cke in 4 Etappen à 10, 20, 30 und 40 Kilometer.Die LK 100 waren aber nicht nur Wandern: DenWanderern wurde auch mit einem kleinen Rah-menprogramm das Wandern erleichtert, indemFreiwillige Frühstück machten, Essen kochten,an vorher abgesprochenen Treffpunkten ein Pick-nick bereitstellten oder mit ihren Autos bereit-standen, um notfalls Verletzte abzuholen. Ihnensei auch an dieser Stelle nochmals gedankt.

Die erste Etappe begann am Freitag den 5. Julium 4.30 Uhr. Die 10 km lange Wanderung wareine Nachtwanderung, welche vom Kolleg durchden Schönbuch nach Bebenhausen und wiederzurück führte. Es soll ja bereits vorgekommensein, dass größere Menschenmassen um 4.30 Uhrim Kolleg wach waren, jedoch waren diese eherauf dem Weg ins Bett und nicht wie hier gera-de aufgestanden. In der Dunkelheit begann die

Wanderung und führte über den Denzenberg genBebenhausen. Auf dem Weg waren am Rande di-verse Überraschungen versteckt worden. So wur-den Karten, Gedichte und Gummibärchen gefun-den, welche die Wanderung versüßten. Im Mor-gengrauen wurde Bebenhausen erreicht und boteinen Blick auf das Kloster und das Dorf.

(Foto: L. F. Hardenberg)

Nach kurzem Verweilen wurde der Rückweg an-getreten und um kurz nach 7 Uhr erwartete die15 Wanderer ein großartiges Frühstück im Kolleg.Pancakes, Rührei und Wassermelonen sorgten fürdie notwendige Stärkung, welche auch noch amselben Abend benötigt wurde.

Die zweite Etappe startete am selben Tag nachden letzten Kursen um 19 Uhr und führte vomKolleg zur Wurmlinger Kapelle und wieder zu-rück. Der Hinweg ging durch teilweise schlechtbegehbares Terrain mit viel Gestrüpp und einerstarken Steigung. Es war bereits dunkel, als dieWurmlinger Kapelle erreicht wurde. Wie auf derersten Etappe waren am Streckenrand Gedich-te, Karten und Gummibärchen versteckt worden.Auf der Wurmlinger Kapelle wurde neben Gum-mibärchen auch das berühmte Uhlandgedicht aufdieselbe gefunden und vorgelesen. In Dunkelheitging es auf der anderen Seite des Spitzbergeszurück nach Tübingen. Durch einen komplettdunklen Wald zu wandern war gruselig und Goe-thes „Wandrers Nachtlied“ untermalt dies nurnoch mehr. Kurz vor dem Ende der Wanderungkam man am Haus Michael Behals vorbei. Auf-grund der fortgeschritten Uhrzeit wurde jedochnur ein Foto gemacht und auf Klingeln verzichtet.Kurz darauf erreichte man das Kolleg, und einPilzrisotto empfing die ausgezehrten Wanderer.

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LEIBNIZ KOLLEG NEWSLETTER # 2

(Foto: L. F. Hardenberg)

Der zweite Tag brachte eine 30 Kilometer Wande-rung durch den Schönbuch am Wildgehege vorbeinach Breitenholz und wieder zurück. An einerzuvor ausgemachten Stelle wurde eine Pause ge-macht, bei welcher später ein Auto mit Leibnitia-nern neben Wasser auch noch geschmierte Bröt-chen brachte. Nach einer längeren Pause ging eswieder zurück ins Kolleg, welches man am spätenNachmittag erreichte. Aufgrund der Länge derStrecken konnten bei den Etappen 3 und 4 leiderkeine Überraschungen mehr versteckt werden.

(Foto: L. F. Hardenberg)

Am Sonntag stand die letzte Etappe an. Wie essich gehört, kam die Königsetappe ganz zum En-de der LK 100: 40 Kilometer durch den Schönbuchnach Hildrizhausen und zurück. Zum Anfang der

Etappe wurde in Waldhausen ein ungeplanterZwischenstopp eingelegt, um dort Erdbeeren zukaufen. Mit dieser Motivation im Magen ging esin den Schönbuch hinein auf dem Weg gen Hildriz-hausen. Nach fünf Stunden wurde Hildrizhausenerreicht und dort bot sich den Wanderern das-selbe Bild wie am Tage zuvor: ein Auto, welchesVerpflegung brachte. Nach einem längeren Ku-chenessen wurde der Rückweg eingeschlagen. Dieletzten 20 Kilometer der LK 100 stellten sich fürdie Wanderer, welche auch schon meistens dieanderen 80 Kilometer gewandert waren, als dieschwierigsten und anstrengendsten heraus. AmAbend wurde das Kolleg erreicht, die Wanderervon den restlichen Kollegiaten begrüßt, und anOrt und Stelle wurden die LK 100 Orden an jeneacht Wanderer übergeben, welche alle 100 Kilo-meter mitgewandert waren.

Die LK 100 waren ein super Ereignis, welchesviele Kekse wahrgenommen haben. Das großarti-ge Gemeinschaftsgefühl, welches das Kolleg aus-zeichnet, zeigte sich auch bei der Wanderungdurch das geschlossene Wandern als Gruppe oderdurch das Teilen von Wasser und Essen. Hinzu-kam, dass durch dieses Ereignis auch für vielezum ersten Mal die Umgebung Tübingens erkun-det wurde. Es bleibt zu hoffen, dass ein nachfol-gender Jahrgang die Idee für sich entdeckt undeinen ähnlichen Event organisiert.

(Lennart F. Hardenberg)

Presse und Medien

• Die ZEIT berichtet am 24. 02. 2013 über Einintellektuelles Treibhaus

• Franka Grella-Schmidt, Leibnitianerin desaktuellen Jahrgangs, erzählt über das Leib-niz Kolleg im Spiegel Online Artikel vom19.07.2013 zu Alternativen zum Studium –macht mal Pause

Rund ums Haus

Herr und Frau Heinz, die guten Seelen des Leib-niz Kollegs, haben nach beinahe 20 Jahren amKolleg zum Juni 2012 ihren wohlverdienten Ru-hestand angetreten. Nachfolgerin als Hausmeis-terin ist Frau Orlista.

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LEIBNIZ KOLLEG NEWSLETTER # 2

3 Forum für Altleibnitianerinnen und AltleibnitianerIn diesem Abschnitt unseres Newsletters berich-ten Altleibnitianerinnen und Altleibnitianer allerJahrgänge über ihr Leben am Kolleg und ihre Zeitdanach, über ihr Studium oder ihren Beruf undwie sie ihre am Leibniz Kolleg gemachten Erfah-rungen dort einbringen konnten. Der Abschnittlebt folglich von der aktiven Beteiligung seinerLeser.

Beiträge können das ganze Jahr über viaE-Mail an [email protected] mit Be-treff Newsletter eingereicht werden, Einsende-schluss ist hierbei der 30. Juni des jeweiligen Jah-res. Die Beiträge können die Form von Artikeln,Berichten oder auch Interviews, z. B. zwischenLeibnitianern, haben. Auch Ankündigungen vonBuchveröffentlichungen, Konzerten oder Vorträ-gen nehmen wir gerne auf.

Der Umfang der Texte sollte fünf DIN A4 Seitenmöglichst nicht überschreiten. Über die Veröffent-lichung entscheidet letztendlich die Redaktion.

3.1 Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will

Julia Schwing ist Altleibnitianerin des Jahrgangs2006/07. Nach ihrer Zeit am Leibniz Kolleg hatsie in Szeged, Ungarn, begonnen Medizin zu stu-dieren. Inzwischen ist sie an die RWTH Aachengewechselt. In Zusammenarbeit mit dem Tropen-institut Tübingen war sie im Rahmen eines Mala-riaforschungsprojekts in Gabun, Afrika.

Gabun. Der Durchschnittsdeutsche weiß anschei-nend nichts mit diesem Begriff anzufangen. AmFlughafen Stuttgart fragt mich zu meiner Über-raschung selbst die Dame beim Einchecken desÜbergepäcks, wo Gabun denn genau lokalisiertsei. Empathisch lässt sie mich anschließend einpaar Kilogramm Übergepäck ohne Aufpreis auf-geben. Gabun wird als politisch stabiles Landbeschrieben, seit der Unabhängigkeit liegt es festim Griff der Bongo-Familie, es gibt kaum politi-sche Opposition, obwohl es dem Land an so vie-lem mangelt bei absolutem Ressourcen-Reichtum.Der Entsender in das kleine zentralafrikanischeLand am Äquator ist das Tropeninstitut in Tübin-gen. Dieses liegt in unmittelbarer Nachbarschaft

zur Brunnenstraße 34, so dass man es mit einemleistungsstarken Wurf vielleicht gerade noch er-reichen könnte. Das konkrete Ziel in Gabun istdie Medical Research Unit (MRU), welche 1981direkt an das weltberühmte Albert-SchweitzerHospital (HAS) in Lambaréné angegliedert wor-den ist. Dort möchte ich innerhalb eines Jahresmeine medizinische Dissertation verfassen.

Julia Schwing, Jahrgang 2006/07 (Foto: J. Schwing)

Albert Schweitzer sah in seinem Spital in Lam-baréné am Ufer des Ogooué ein gelebtes Symbolseiner Ethik der „Ehrfurcht vor dem Leben“. Derinterdisziplinär vorgebildete Arzt aus dem Elsasswidmete sein Leben dem Aufbau und Erhalt die-ses Hospitals inmitten der afrikanischen Wildnis.Lambarénés Hospital des sogenannten „GroßenWeißen“ besteht bis heute und feiert in diesemJahr sein 100-jähriges Bestehen. In der deutschenPresse habe ich gelesen, dass dies Spendern ausaller Welt zu verdanken ist. Vor Ort habe ich er-fahren, dass aber die Hälfte aller Kosten durchden Staat Gabun selbst getragen werden, wel-cher jedoch seiner Aufgabe, nach Angaben derlokalen Hospitaladministration, nicht immer ge-recht wird. Sehr eindrücklich konnte man vorOrt erleben, wie sehr das Fortbestehen des Hospi-tals Tag für Tag vom alltäglichen Einsatz einigerweniger Personen abhängt, die unter teilweisenicht vorstellbaren Umständen arbeiten. Wie är-gerlich muss es für einen Internisten sein, wenndas knappe Geld nicht etwa für die neue Blut-bank ausgegeben wird, sondern zuerst ein neues

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LEIBNIZ KOLLEG NEWSLETTER # 2

Touristenboot angeschafft wird? Oder was denktein Chirurg, wenn er aus dem OP abgezogen wird,weil Sachspenden dankbar in Empfang genom-men werden müssen, mit Fotos, Dankesredenund Händeschütteln, die dann leider oft nicht ge-braucht werden? Dass die Akteure vor Ort von derIdee Schweitzers teilweise persönlich beeinflusstsein müssen, manifestiert sich als belastbarer in-trinsischer Motivationsfaktor. Der Großteil desmedizinischen Personals des HAS arbeitet weiter,komme was wolle. 2011 beispielsweise wurde dasHospital führungslos und funktionierte monate-lang bei unstabilen politischen Verhältnissen, esfunktionierte selbst dann noch und trug zu einemGroßteil der medizinischen Versorgung der Be-völkerung in und um Lambaréné bei, als einigenMitarbeitern kein Lohn mehr ausgezahlt werdenkonnte.

Zurück zu meinem Entsender in Tübingen. Seitder Ernennung des Tübinger Professors Peter G.Kremsner zum wissenschaftlichen Direktor derInternationalen Stiftung des Albert-Schweitzer-Hospitals hat die dortige Medical Research Unitihren Fokus auf Malaria gerichtet. Prof. Krems-ner gehört zu den meistzitierten Köpfen in derHumanparasitologie weltweit. Und in seinem In-stitut schickt er noch einige weitere hochrangigeParasitologen ins Rennen. Dass es sich bei derForschungseinheit in Lambaréné, bei der fast 200Ärzte, Biologen, Chemiker und Techniker mitwir-ken, um eine sehr leistungsstarke Publikations-maschine handelt, beweist ein Blick in PubMed.PubMed ist die weltweit größte und wichtigstemedizinische bibliographische Datenbank, in derKremsner selbst knapp 300 Einträge vorzuweisenhat.

Die in Lambaréné durchgeführte Forschung führ-te vor Kurzem zu internationalem Aufsehen. An-fang des Jahres verbreitete die Presse die Nach-richt, dass der Malariaimpfstoff RTS,S für Klein-kinder und Babys hoffnungsvolle Ergebnisse er-warten lasse. Der erste Malariaimpfstoff sei DankRTS,S endlich in greifbare Nähe gerückt! DieseVermutung bestätigte sich dann nach Bekannt-gabe der ersten Ergebnisse im März jedoch kei-nesfalls. Ob man diesen Rückschlag im Kampfgegen Malaria nun als derb bezeichnen würdeoder als nicht wesentlich, wird parawissenschaft-lich und relativ ungezügelt unter anderem auchvon Bill Gates diskutiert. Auch Prof. Kremsner

und ein Heer von Mitarbeitern im Forschungsla-bor in Lambaréné beschäftigten sich jahrelangmit der Durchführung der Phase III Studie vonRTS,S. Der Co-Erfinder dieses Wirkstoffes, JoeCohen, sprach einmal im allwöchentlichen Scien-tific Meeting über seine Vision einen Malariaimpf-stoff zu entwickeln. Diese sei nur auf steinigemWege umsetzbar, erklärte er ernst. Später trafman ihn noch gutgelaunt in den Gängen des In-stituts auf der Suche nach Milch für seinen Kaf-fee. Cohen arbeitete mehr als zwei Dekaden ander Erforschung von RTS,S unter dem großenPharmaflaggschiff GlaxoSmithKline in Belgien.Über seine Person wurde bereits vor der positi-ven Stimmungsmache der Medien gemunkelt undman sah in ihm bereits einen zukünftigen Nobel-preisträger. Das Impfstoffmolekül RTS,S bestehtaus einem Proteinfragment aus dem Malariaerre-ger Plasmodium falciparum und einem weiterenProtein des Hepatitis B-Virus und gehört zu denwichtigsten potentiellen Impfstoffkandidaten fürdie unbehandelt tödlich verlaufende Infektions-krankheit. Die zwischenzeitigen Studienergebnis-se von RTS,S zeigen eine relativ geringe Effizienz,welche zwischen 60% bei niedriger Malariatrans-missionsrate und etwa 40% bei moderater Mala-riatransmissionsrate schwankt. Bei einer starkenMalariainzidenz und hoher Transmissionsratesinkt die Effizienz von RTS,S jedoch noch weiterab. Bis dato sind mehrere tausend Kleinkinderund Babys in elf sub-saharischen Ländern in diedritte klinische Phase der Studie eingeschlossenund absolvieren gerade das engmaschige Studi-enprotokoll, welches sich über viele Monate er-streckt. Nach Abschluss der Studie 2014 werdendie endgültigen Ergebnisse bekanntgegeben.

Während meiner gesamten Arbeitszeit als Dokto-randin beeindruckte mich die besonders familiäre,offene Atmosphäre in Tübingen, aber vor allemauch in Lambaréné unter den Forschern und de-ren Mitarbeitern. Man kennt sich und bildet ei-ne aufeinander eingeschworene Gruppe inmitteneines undurchdringlich anmutenden Massivs tro-pischen Regenwaldes. Dementsprechend gibt eskaum Hemmungen, einen erfahrenen, vielleichtsogar weltweit renommierten Wissenschaftler umAuskunft zu einem Thema zu bitten. Oft fandendiese Gespräche mit den vielgereisten Betreuernauch per Skype von Lambaréné aus nach Wien,London, Leiden oder Tübingen statt – mit einerknackenden Verbindung über die eigens für das

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LEIBNIZ KOLLEG NEWSLETTER # 2

Labor errichteten Internetverbindung über Sa-tellit. Schnell war auch das Kollegfranzösisch andas gabunesische Französisch angepasst, ein paarneue lokale Eigenheiten müssen eingeübt werden,wie zum Beispiel das konsequente Anhängen ei-nes „-oh“ an mindestens jedes zehnte Wort, dasBenützen von „Bon soir“ ab 12 Uhr mittags unddas Ansprechen von Männern mit „Papa“ und vonFrauen mit „Maman“ als Zeichen von Respekt undAnerkennung ihrer jeweiligen sozialen Position.

In Lambaréné ist es noch heißer und schwüler,als ich es mir vorgestellt hatte. Nach der ers-ten Woche Arbeit mit Patientenkontakt, in derich mich vor allem mit Schwangeren, Babys undKleinkindern beschäftigte, wurde ich krank. Diedrückende Hitze draußen machte vor den nichtverglasten Fenstern des Bungalows, den ich mirmit 3 weiteren Personen teilte, natürlich nichtHalt. Für etwa 10 Tage lag ich mit Fieber im Bett.Alles war feucht und heiß – ich bildete mir ein,dem Schimmel beim Wachsen zusehen zu können.Nachdem ein gabunesischer Doktorand Malariaals Ursache meines Fiebers ausgeschlossen hat-te, kümmerte er sich täglich um mich. Der an-gehende Mediziner war schon viele Monate vormir nach Lambaréné gekommen und hauptsäch-lich damit beschäftigt, für die GMZ2-Studie zu ar-beiten. GMZ2 ist ein weiterer Impfstoffkandidatgegen Malaria. In der Regel kommen die Dokto-randen für ein komplettes Jahr nach Lambaréné,um ihre Dissertation zu verfassen, dafür erhal-ten sie ein Stipendium, das Reise- und allgemei-ne Lebenskosten deckt. Ausserdem werden eineindividuelle, wissenschaftliche Betreuung beimVerfassen der Dissertation und regelmäßige Fort-bildungen versprochen. Im Gegenzug hierfür wirdeine Mitarbeit in den großen klinischen Studienvor Ort erwartet, zu welchen man je nach Bedarfzugeteilt wird. Ich war nicht die einzige Europäe-rin, die als Doktorand Ende 2010 für 12 Monatenach Lambaréné gekommen war, 2010/11 warenwir etwa ein Dutzend Medizinstudenten im Laborin Lambaréné.

Noch neu in Lambaréné war ich stolz, meineZeit für eine Dissertationsthematik zu verwen-den, die global viele Menschen betrifft und nichtwie mein Alternativthema in Freiburg einen ver-schwindend kleinen Prozentsatz in der Gruppeder älteren Industrieländerpopulation. Es ist kei-ne Besonderheit, dass Doktoranden in Lambaréné

oft nachts Experimente durchführen, da sie tags-über anderswo in großen klinischen Studien ein-gesetzt werden oder es schlicht keinen Platz imLabor gibt. Es war also eigentlich keine Rarität,dass die Doktoranden hier auch Famulus(Knecht)-Stellen einnahmen. Der Stellung als Doktorandenwurde nachgekommen, indem wir verschiedeneKurse online zu absolvieren hatten, beispielswei-se zum Thema Good Clinical Practice oder Sta-tistik, und es erwartet wurde, an laborinternenFortbildungen und den Journal Clubs teilzuneh-men.

Fast jeder Student des Jahrgangs 2010/11 hatteein oder zwei angefangene Dissertationsthemenbearbeitet, bis der Entschluss auf das letztendlichbestehende Thema fiel. Und fast jeder Studentfühlte die Frustration, die in vielen Laboren undin der Wissenschaft generell einfach dazugehört.Ich dachte einmal ans Handtuchwerfen oder zu-mindest an Aufstand mit Forderung nach entwe-der engmaschiger Betreuung oder weniger Arbeitin den anderen Studien. Andere angehende Me-diziner wiederum hatten wenig zu tun, da derenStudien während der Gesamtzeit ihres Aufent-haltes nie begannen, aufgrund von mangelnderGenehmigung durch beispielsweise den Ethikratoder infrastrukturellen Mankos, die nicht beho-ben werden konnten.

Julia SchwingJahrgang 2006/07mit junger Antilope(Foto: J. Schwing)

Ich arbeite das ganze Jahr lang für ein relativintensives Projekt namens MIPPAD (Malaria inPregnancy Preventive Alternative Drugs), wel-ches in der Maternité des HAS lokalisiert ist, waseine kleine Besonderheit darstellte. Normalerwei-se wurden europäische Studenten im Forschungs-labor direkt eingesetzt. Das Labor bestand 2012noch aus zwei Gebäuden direkt neben dem Albert-Schweitzer-Hospital, welche die Mehrheit allerklinischen Studien räumlich beherbergten. ZurZeit wird ein drittes Gebäude errichtet, eine Spen-

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de des gabunesischen Präsidenten, welches nachFertigstellung für die Administration genutzt wer-den soll. Die mir zugewiesene Studie MIPPADhatte keinen Platz mehr in einem der beidenGebäude des Forschungslabors gefunden. Als Ar-beitsplatz für zeitweise mehr als fünf Ärzte, StudyNurses, Studenten und Fieldworker dient also ei-ne kleine Kammer in der Maternité. Im Vergleichzu den anderen Studien im Forschungslabor gibtes in der Maternité des HAS keine Klimaanlage,dafür aber ein real afrikanisches Arbeitsumfeld.Der Unterschied zwischen dem Forschungslaborund dem Hospital scheint prekär; im Forschungs-labor arbeiten weitaus mehr als doppelt, zu Zeitensogar dreimal so viele Ärzte, deren Aufgabe dieBetreuung der Studienteilnehmer darstellt. Vor-handene, unterschiedlichste Medikamente undmedizinisches Material, funktionierende Diagnos-tikgeräte, Internet, Klimaanlage und Notstrom-aggregat erleichtern den Arbeitsalltag ungemein.Nichts oder nur wenig dergleichen gibt es für dasHospital. Wir bei MIPPAD haben also die Möglich-keit für ein ganzes Jahr zu erleben, was es heißtin einem afrikanischen Krankenhaus mit realenArbeitsbedingungen zu arbeiten. Natürlich begeg-net man so auch all den anderen Patienten, diezwar nicht Studienteilnehmer sind, aber in den-selben Räumlichkeiten behandelt werden. Ein ab-solutes Highlight für einen Medizinstudenten istes, so viele Geburten sehen zu können, und wenndie Zeit es erlaubte, dabei und bei anderen medizi-nischen Tätigkeiten zu assistieren. Ich habe michimmer wieder geärgert, dass ich nach meinemPhysikum noch so wenig praktisches klinischesWissen besaß. Es gibt viele Krankenschwestern,aber viel zu wenige Ärzte. Manchmal muss eineinziger Pädiater mehrere hundert Konsultatio-nen an einem Tag absolvieren und nebenher nochdie Neugeborenen der Maternité betreuen unddamit die Arbeit, die für drei Ärzte vorgesehenwar, alleine erledigen. Es kommt schon auch ein-mal vor, dass die Pädiatrie des Albert-Schweitzer-Hospitals geschlossen wird – von einem Tag aufden anderen, weil der Pädiater krank gewordenist.

An einem sonnigen Samstagmorgen in der klei-nen Regenzeit Anfang März 2011 rief mich ei-ne Fieldworkerin an, eine unserer Patientinnen,die bereits die Geburt in Form eines Notkaiser-schnitts hinter sich gebracht hatte, benötigte nochdringend ihr Antibiotikum. Wenige Stunden spä-

ter brachte die Fieldworkerin das Medikament,einen halben Tag später lag die Patientin im sep-tischen Schock, welcher von einer deutschen PJ-lerin aus Frankfurt und einer mongolischen Anäs-thesistin bestätigt wurde. Was folgte, waren mei-ne ersten intensivmedizinischen Erfahrungen inAfrika. Die nächsten zehn Tage waren ein Kampfums Überleben mit einfachsten Mitteln der Volu-menüberwachung und Reanimationstechnik, dieman sich vorstellen kann. Es gab keinen Transfu-sor, keine der sonst üblichen Überwachungsgerä-te. Dafür aber zu viel überarbeitetes Personal, zuviele Stromausfälle und unkooperative Angehöri-ge, die das wenige zur Verfügung stehende Geld inBier umsetzten. Trotzdem wurde der Überlebens-kampf letztendlich gewonnen. An dem Tag, alsdie Patientin wieder aufrecht im Bett sitzen undsich schelmisch über die Qualität der Zöpfchenbeschweren konnte, die eine Bekannte ihr geradezeitintensiv flocht, und gleichzeitig ihr Neugebo-renes auf dem Arm hielt, hatte ich Mühe meineErleichterung darüber nicht allzu offensichtlichzu zeigen.

Wenn man nach Lambaréné kommt, ist es na-türlich unmöglich, sich dem Ethos vom Friedens-nobelpreisträger Albert Schweitzer zu entziehen,der seinerzeit nicht nur mit Albert Einstein, son-dern auch mit Heisenberg, Hahn und anderenwichtigen Persönlichkeiten der damaligen Zeit inregem postalischen Austausch stand. Solch un-glaubliche Mengen Papier beschrieb Schweitzerfür seine unzähligen Korrespondenten in Euro-pa und in Amerika, dass der touristische Besu-cher des heutigen Albert-Schweitzer-Museums inLambaréné beeindruckt auf Photographien, diemehrere Säcke gefüllt mit seinen Briefen zeigen,blickt! Ich kam mit der Vorstellung, dass Schweit-zers Philosophie in seinem Hospital in Lambarénéauch noch nach seinem Tode in 1975 weiter um-gesetzt werden würde. Erstaunlicherweise gibt esangeblich Mitglieder in der Stiftung des HAS, diesich zwar regelmäßig zu Sitzungen treffen unddoch selbst nie in Lambaréné gewesen sind. Al-lein schon kulturell ist es eine Herausforderung,ein Krankenhaus in Afrika zu führen (wenn auchdas HAS mittlerweile teilweise in staatlich ga-bunesischer Hand zu sein scheint). Wenn manaber bedenkt, dass diejenigen, die viel Einflussauf konkrete Entscheidungen und deren Durch-führungen haben können (wie beispielsweise dieEinführung einer Blutbank in 2011), zum Teil

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nicht vom Fach sind und zusätzlich nicht einmalvor Ort, kann man sich die Frustration aller Betei-ligten und das Ergebnis vorstellen. Ein mehrereJahre vor Ort lebender und praktizierender Arztaus Deutschland brachte es einmal so auf denPunkt: „Es gibt absolut keine Transparenz in derStiftung“. Ein anderer afrikanischer Chirurg, derebenfalls all sein Herzblut, Können und Zeit indas Hospital gesteckt hatte, erklärte mir währendeiner der seltenen Sonntagnachmittagkaffees aufunserer Terrasse, dass er es satt habe, ständigSpenden entgegennehmen zu müssen, die er nichtgebrauchen könne, und dass das ganze offizielleBedanken und Fotoschießen seine wertvolle Zeitvon den Patienten abziehen würde.

Bereits nach einigen Wochen Aufenthalt wurdemeine naive Erwartung zerstört, dass in Lam-baréné Schweitzers Gedankengut umgesetzt wird.Der damalige von der internationalen Albert-Schweitzer-Foundation ernannte Direktor desHAS veranstaltete eine wilde Hetzjagd auf halb-zahme und wilde Hunde. Diese besiedelten, wiesonst auch überall, das Hospital, das mehr ei-nem afrikanischen Dorf als einem typischen Kran-kenhaus gleicht. Das Schriftstück „Ehrfurcht vordem Leben“ wurde 1945 publiziert und stellte viel-leicht einen der Impulse für die Integration derTierrechte in das Bewusstsein von Akademikernund Gebildeten der damaligen Zeit dar. Mit ras-sistischen Ausreden wurde das nächtliche Gemet-zel gerechtfertigt, vier Wochen später wurde derfranzösische Ex-Militär-Direktor mitsamt seinesFinanzchefs und anderen Unterstützern aus demHospital geputscht. Natürlich hatte das wenigermit der Hundehetzjagd zu tun als mit anderengroben Ungereimtheiten im Krankenhaus-Dorf.

Das Hospital verbleibt ohne Direktor für vieleMonate, und das anscheinend zum Vorteil dermedizinischen Qualität. Der Chefarzt gründet inden wenigen Wochen endlich eine seit Jahren ge-plante Blutbank, eine neue Sterilisierungsanlagewird aufgebaut und der Grundstein für die Inten-sivstation (genauer nur ein Intensivzimmer) wirdgelegt. Unter dem in die Flucht geschlagenen Di-rektor waren der afrikanischen Ärzteschaft desHospitals die Hände gebunden, weil die grauenHerren in Europa und den Vereinigten Staatenerst den demokratischen Konsens zu finden ver-suchten. „Bürokratie stiehlt die Zeit für meinePatienten“, das hätte ein Zitat des Chefarztes

sein können. Morgens früh um 6 Uhr 30 sah manihn seine erste Runde im Hospital drehen. In Bel-gien ausgebildet, hätte der Chirurg auch unterangenehmeren Umständen mehr Geld verdienenkönnen. Doch er widmete sich diesem Hospital,inspiriert von dem einen oder anderen GedankenSchweitzers. Einmal flickte er einen misshandel-ten Hund zusammen, der Hund wich ihm danachnicht mehr von der Seite. Vielleicht war es das,was ihn zu einer Aussage bewog, dass er Schweit-zer jetzt auch im Bezug auf Tiere verstehen könne.Der Humanchirurg könne sehen, dass sie etwasin sich tragen, das er bisher nur Menschen zu-geschrieben habe. Und wie einfach es doch sei,sie zu operieren, im Prinzip ja auch nur wie einMensch. Da es aber durchaus viel zu viele Men-schen in Lambaréné gibt, die ihre Kinder nochnicht einmal von einer nicht komplizierten Ma-lariainfektion mit dem Plasmodium-falciparum-Erreger heilen lassen können, einfach nur weilschlicht das Geld dafür nicht da ist, sehe ich we-nig bis kein Potenzial, den tierlieben Chirurgennun öfters als Tierarzt zu sehen.

Lambaréné hat mir zwar keine fertig geschriebe-ne Dissertation mit auf den Nachhauseweg gege-ben, dafür lehrte es mich trotzdem mehr, als ichmir vorstellen konnte. Dankbar und demütig ver-ließ ich Gabun kurz vor Weihnachten 2011, nacheinem Jahr Aufenthalt. Aktuell pflege ich einigeenge freundschaftliche Kontakte nach Gabun, diemeinen Lebenslauf sicherlich auch weiterhin be-einflussen werden und mich bereits wieder vorOrt gebracht haben. Bis dato gibt es zwei weiter-laufende Projekte. Zum einen ein Trinkwasser-projekt in einem abgelegenen Dorf, aber noch imEinzugsgebiet des Albert-Schweitzer-Hospitals,in Kooperation mit einer amerikanischen Uni-versität in Chicago. Und zum anderen das mitt-lerweile durch Tierärzte ohne Grenzen und dieBadische-Elsässische Tierärztevereinigung un-terstützte „Projet de la santé animale“ in Lam-baréné, welches sich vor allem als ein Public-Health-Projekt versteht und sich hauptsächlichder Verringerung von Zoonosen widmet.

(Julia Schwing)

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3.2 Erinnerungen eines Leibnitianers

Herr Prof. emerit. Dr. Dieter W. Grünwedel hatuns aus Davis, USA, folgenden Bericht über seineZeit am Leibniz Kolleg 1952/53 und die anschlie-ßende Studienzeit an der Universität Tübingen1953-1963 zugesandt.

Aus dem, was die gegenwärtigen Kursteilnehmerim Newsletter über das Kollegleben und das aufsie zueilende Universitätsstudium zu berichtenhaben, und was wir damals 1952/53 zu sagen hat-ten, kann ich nur Übereinstimmendes feststel-len: Wir waren damals gleichfalls glücklich undschauten der Gegenwart und der Zukunft eben-falls zuversichtlich entgegen; kurzum, am Lebenändert sich anscheinend nicht viel! Der Aufbauder damaligen Kurse am Kolleg wie auch die Un-terteilung des Jahres in Trimester, scheint sehrdem heutigen zu entsprechen, und wir hattennatürlich gleichfalls Dozenten, viele im Kollegwohnend, auch mit Ehefrauen und, zumindestbei einem Dozenten, auch mit Kindern. Unterden Dozenten nahm zu meiner Zeit der Schwei-zer Peter Schneider eine Art Vorbildrolle ein, diemeisten von uns bewunderten ihn; auch GeorgStrobel gehörte zu den Vorbildern. Zur damali-gen Zeit herrschte noch Jazz als die Musik dergeselligen Entspannung junger Leute, und na-hezu alle Wochenenden wurden auf diese Weisetanzend verbracht. Die dazu notwendigen Schall-platten (anderes gab’s ja noch nicht!) wurden vonuns Kursteilnehmern in der Stadt Tübingen ineinem Laden am Schimpf-Eck käuflich erstanden;genau genommen, von zwei delegierten Kursteil-nehmern, ich bin einer von ihnen. Das Kolleg un-ternahm auch zur damaligen Zeit eine Fahrt nachRom (alles per Bahn, durch die Schweiz), undwir fuhren auch in den Schwarzwald zum Skifah-ren. Die Unterteilung in Leibniz...„kekse“ (werkam nur wann auf diese Idee?) gab es damalsnoch nicht. Eine Art „organisiertes“ Zusammen-treffen zwischen Altleibnitianern (alle bewohntendas 2. Haus) und uns Neulingen fand unerwar-teterweise eine Nacht im 1. Trimester statt: sieschlichen sich leise in die Bibliothek, brachtenalte Lehrbücher mit, ahmten die Verhaltensweisevon Orang-Utans nach (auch das Grunzen), saßenauf Fußboden und Tisch, rissen Blätter aus denBüchern und warfen sie wahllos im Raum herumund gaben uns herbeigeeilten und mit entsetztenAugen herumschauenden Neulingen zu verste-

hen, dass wir uns im nächsten Jahr gleichfalls so,hm, außergewöhnlich verhalten könnten.

Dieter Grünwedel,Jahrgang 1952/53(Foto: D. Grünwedel)

Nach dem Kolleg studierte ich an der UniversitätTübingen Chemie (mein Lebenswunsch), erhielt1959 den Diplom-Chemiker-Titel und abschlie-ßend (1963) den Dr. rer. nat. in Biochemie undPhysikalischer Chemie, wanderte danach in dieUSA aus, war zuerst ein Postdoctoral ResearchFellow am California Institute of Technology (Cal-tech) in Pasadena und landete schließlich an derUniversity of California in Davis, wo ich die Lauf-bahn Assistant Professor → Associate Professor→ Full Professor durchlief. Jetzt bin ich nun einFull Professor, emeritus. Während meines Che-miestudiums arbeitete ich (quasi „nebenberuf-lich“, doch aus Leidenschaft!) wissenschaftlichmit Prof. Paul Ohlmeyer. Das geschah im Erd-geschoss des Kollegs, wo er zur damaligen Zeitseine Laboratorien hatte, und wir arbeiteten überdie Maceration der Hefe. Das resultierte sogarin zwei Veröffentlichungen, auf denen sich meinName befindet: Z. Naturforsch. 18b, 138 (1958)und Hopper-Seyler’s Zeitschrift für physiologischeChemie, 314, 6-11 (1959) – „studentische“ Leistun-gen, auf die ich recht stolz bin! Professor Ohlmey-er war mir äußerst behilflich in meinem Lebenund ihm habe ich es zu verdanken, dass ich indie Studienstiftung des deutschen Volkes kam; dieStiftung unterstützte mich finanziell über Jahrehinaus.

Zur damaligen Zeit (und dann vor allem in Tü-bingen!) studierte man urlange Chemie (zumin-dest 10 Jahre, einschließlich Assistentenzeit – diedamaligen Professoren waren halt der Meinung,dass es noch viel „im-Krieg-Verlorenes“ aufzuho-len galt), und so wohnte ich nach dem Kolleg auchauf Jahre hinaus im 2. Leibniz-Haus, und auchim 3. Leibniz-Haus, und dies waren auch wunder-schöne Zeiten, zumeist mit viel Tanz zu Jazzmu-sik verbunden. Im 2. Haus lernte ich auch meine

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LEIBNIZ KOLLEG NEWSLETTER # 2

Frau, eine US-Studentin, kennen. Wir heirateten1959 in Tübingen, feierten die Hochzeit auch im 3.Haus, und unsere ersten Kinder (Zwillinge) wur-den gleichfalls in Tübingen geboren (doch dannhatten wir unsere eigene Wohnung). Zusammen-fassenderweise will ich sagen, dass für mich dieLeibnizzeit eine Art Wunderzeit war und im Grun-de genommen nur Gutes, Schönes und Erfolgrei-ches brachte. Mit etlichen der Kursteilnehmerwar ich noch auf Jahre hinaus freundschaftlichverbunden: sie besuchten mich in den USA, ichbesuchte sie während meiner „sabbatical leaves“in Deutschland und Frankreich; und mit einemvon ihnen, auch mit seiner Familie, sind wir auchheute noch freundschaftlich eng verbunden.

Was ich in diese Zeilen hier aus Raumgründennicht gut einflechten kann sind Ausführungenhinsichtlich meines „Pre-Tübingen“-Lebens: Ichwar politischer Flüchtling aus der Ostzone. Ichhatte mit Klassenkameraden eine Widerstands-gruppe an unserer Oberschule aufgebaut, diedann aufflog. Die verhafteten Klassenkameraden(ich entkam meiner drohenden Verhaftung umwenige Stunden durch Flucht nach Westberlin,man hielt aus Wut meine Eltern dafür eine Zeit-lang in Haft) mussten auf Jahre im BautzenerZuchthaus einsitzen und einige wurden sogar inMoskau hingerichtet. Das alles geschah wenigeWochen vorm Abitur. Ich konnte in Westberlin dasAbitur als „Externer“ ablegen, wurde danach nachWestdeutschland ausgeflogen und arbeitete dannauf ein gutes Jahr in der Industrie im Ruhrgebiet.Und dann erfuhr ich via Mitteilungen seitens mei-ner Mutter von der Existenz des Leibniz Kollegsin Tübingen, ich bewarb mich, wurde aufgenom-men, und – siehe oben: hier begann mein schönesLeibniz-Leben. Meine Mutter wiederum hatte voneiner bekannten Familie übers Leibniz Kolleg ge-hört; deren Sohn war wohl zwei Jahre vor mir amKolleg gewesen. Da hatte das Leibniz Kolleg ge-wissermaßen sogar Zonengrenzen überwunden!Es sollte klar sein, dass ich nach meiner Fluchtvon meinen Eltern finanziell nicht unterstütztwerden konnte: die Ost-West-Trennung war ein-fach zu groß. Ich überstand die Studentenlauf-bahn mittels Gebührenerlassen und Arbeit in derIndustrie während aller Semesterferien und spä-ter durch die Aufnahme in die Studienstiftung desdeutschen Volkes.

(Dieter Grünwedel)

3.3 Lob und Wandel des Fragens

Manfred Weule, Altleibnitianer des Jahrgangs1967/68, ist Ethnologe und Diplomingenieur intechnischer Informatik. Desweiteren ist er Mit-gründer und Lehrender des Instituts Bewusst-seinsstrategien in Mattighofen/Österreich. SeinBeitrag ist gespickt mit Zitaten aus seinem BuchHarzer Ahnenerde. Wiedereinwurzeln mit Sehn-sucht, Mutter Afrika und Sturheit, ISBN 978-3-902814-99-9, erschienen im Bayer Verlag, Wilhe-ring, Österreich 2013. Es ist nur im Ladentisch-Buchhandel erhältlich.

Ich danke der Zeit im Leibniz Kolleg Anregungenund Üben im natur- und geisteswissenschaftli-chen Denken und Arbeiten und erste Erlebnissevon Gemeinschaft. Und das Erlebnis eines Auf-bruchs: „Noch heute spüre ich meine Aufregungund Begeisterung, als ich 1967 in der Aula derUni Tübingen Zeuge wurde, wie Studenten desSDS in T-Shirts und Jeans während der Feierfür die neu eingeschriebenen Studenten den insamtene Talare und Barette gekleideten Profes-soren das Mikrophon aus der Hand nahmen undInfos aus studentischer Sicht gaben. Hierarchie =griech. heilige Ordnung wird nicht mehr schwei-gend hingenommen, sondern in Frage gestellt.“Das bleierne Schweigen der Nachkriegszeit gehtzu Ende.

Manfred Weule,Jahrgang 1967/68(Foto: M. Weule)

Nach der Tübinger Zeit gehe ich 1968 nach Berlinund studiere Ethnologie. „Diese Zeit öffnet nichtnur Ethnologiestudenten, sondern jedem, der nurhinschauen will, die Augen dafür, was weltweitden armen Ländern und den für ihr Recht aufeigene Entwicklung kämpfenden Völkern der 3.Welt angetan wird: in Vietnam, Laos und Kam-bodscha, in Angola, Mozambique und Guinea, inLateinamerika: Entzug der Lebensgrundlagen,

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Zerstörung der Natur und der Ressourcen, Miss-achtung und Zerstörung der eigenen Kultur, Ver-nichtungskrieg, Zwangssterilisierung indigenerFrauen, Kinderraub u.v.a.m.

Deshalb fragten viele neue Ethnologiestudentenihre Dozent/innen, wie sie persönlich dazu ste-hen und wie sie die Verantwortung ihrer Wissen-schaft Ethnologie dafür sehen. Aber diese hattenin Berlin nur dürre Antworten wie „Da sind unsdie Hände gebunden“ und „Was wir tun, tun wiraus wissenschaftlicher Neugier.“ Sie verstandennicht, was uns umtrieb oder konnten nicht aus-drücken, was sie verstanden, hatten Angst vorDialog und zogen sich zurück oder gingen zumrhetorischen Gegenangriff über. Was wäre gesche-hen, hätte nur ein Dozent seine Hilflosigkeit ange-sichts dieser Lage formuliert und sein Mitgefühlfür die Opfer gezeigt, sich inhaltlich auf unsereFragen bezogen und gemeinsam mit uns Ideenfür ihre Klärung entwickelt? Dann hätte nichtnur ich mich verstanden und respektiert gefühlt.Das hätte dazu beigetragen, dass ich mir meinerFragestellungen bewusst geworden wäre und imDialog mit respektierten Lehrern nach eigenenAntworten geforscht hätte. Aber so nahmen wirdas selbst in die Hand, es bildete sich eine Studen-tengruppe, die sich an Arbeitskreise, Raubdrucke,Aufklärungsarbeit und politische Aktionen mach-te.“

„Etwas habe ich junger Kerl mit meinen Dozen-ten gemeinsam: auch ich bin nicht so in Verbin-dung mit meinen Gefühlen und meiner Sehn-sucht, dass ich sie zeigen und aussprechen könnte.Ich kann fragend den Finger auf offene Wundenlegen, mehr nicht.“

In der Rückschau kann ich folgende Fragen fest-machen, die mich und andere ins Handeln brin-gen:

1. Wie kann anstelle von Macht und Unterord-nung (Hierarchie) Freiheit und Gemeinschaftentstehen?

2. Gibt es Kulturen auf dieser Erde, in der jungeMenschen willkommen sind?

3. Gibt es einen Weg, Sexualität und Kreativitätfrei zu leben, damit Leistungsorientierung1,Unterwürfigkeit und Kadavergehorsam we-niger werden?

4. Welches System steht hinter Auschwitz?

5. Wie ist es möglich, dass nationale Unabhän-gigkeitsbewegungen in armen Ländern denhochgerüsteten Armeen der reichen Ländermit Erfolg entgegentreten können?

Diese Fragen spielen in meinem ganzen weite-ren Leben eine zentrale Rolle. Mit Freude se-he ich, dass Bewegungen nach Art der Occupy-Bewegung z. T. ihr Erbe angetreten haben2. Eineweitere wichtige Hinterlassenschaft dieses Auf-bruchs ist meine Wiederbegegnung mit Gefühlen,Sehnsucht und Lebendigkeit, nachdem ich michEnde der 1970er als verkopften Parteifunktionärwiederfand, der „an den falschen Gitterstäben ge-rüttelt“ 3 hatte.

Hegels und Marxens Dialektik, Gregory Batesonssystemisches Denken und Heinz von FoerstersKonstruktivismus halfen mir, meine Begegnungmit der traditionellen Stammeskultur der Daga-ra in Westafrika ins Bewusstsein zu heben undWege der Fülle aus unserer aktuellen Kultur desMangels, Fremdbestimmung und Zerstörung zugehen. Das sei nur kurz damit angedeutet, wieich die erste Frage heute formulieren möchte:

Wie kann das Land tiefer Wurzelboden sein fürneue „Stämme“ in einer Zivilgesellschaft, die aufregionaler Eigenständigkeit (z. B. durch einen ho-hen Grad an Selbstversorgung und durch eigeneKursbestimmung in Ritualen der Einwurzelungund Innovation) beruhen, Kreativität durch Viel-falt der Mitwirkenden in Selbstorganisation ent-wickeln, Weltoffenheit und Austausch mit frem-den Kulturen praktizieren und Balance der Le-bensformen anstreben?1 „Ich bin nur etwas wert, wenn ich etwas leisteund fremde Erwartungen blind erfülle.“2 Isabelle Fremeaux und John Jordan, Pfadedurch Utopia, Hamburg: Edition Nautilus 20123 Daniel Quinn, Ismaels Geheimnis. Roman, Mün-chen: Goldmann Verlag 1999

(Manfred Weule)

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3.4 Buchbesprechungen

3.4.1 Sparsamkeit ist keine Tugend

Ludwig Coenen, OStDir. i.R., ist Altleibnitianerdes Jahrgangs 1964/65. Seine Studienzeit ver-brachte er in Tübingen und Bochum, um anschlie-ßend an vier Gymnasien Philosophie, Deutsch, La-tein und Biologie zu unterrichten. Er war 20 Jahrelang Schulleiter an zwei Gymnasien in Nordrhein-Westfalen. Vor kurzem ist sein Buch ImmanelKant: „Sparsamkeit ist keine Tugend“ (ISBN 978-3-897812-19-2) beim Lit Verlag erschienen, wel-ches wir im Folgenden mit freundlicher Genehmi-gung des Verlages vorstellen.

Kurzbeschreibung/Klappentext:

Kant zielt erkennbar seit 1763 gegen das kriege-rische politische System seiner Zeit auf eine re-präsentative Demokratie, die neben Maximen derGleichberechtigung von Mann und Frau (1774),der regulierten Marktwirtschaft (1784) die Pflichtanerkennt, Einrichtungen der Bildung und dersozialen Sicherung zu finanzieren (1797). Schon1774 empfiehlt Kant eine UNO zur globalen Frie-denssicherung. Die historische Einführung in diePhilosophie von Kant vernetzt die 2004 publizier-te Nachschrift der Vorlesung zur Moralphiloso-phie (1774) und die 2009 publizierten Vorlesun-gen über Physische Geographie (1759) mit zahl-reichen erläuterten Zitaten aus medizinischen,staatstheoretischen, politischen und philosophi-schen Schriften des 18. Jahrhunderts.

Textauszug

Über das Verhältnis von Luxus und Moral in einersehr ausgeschmückten bürgerlichen Verfassung

Es darf als ein historischer Gemeinplatz überdie Kabinetts-Politik des Ancien régime gelten,dass diese Politik fast berechenbare Interessenverfolgte und sich „exoterisch“ an Maximen aus-richtete, die auf die Stabilität des außenpoliti-schen Mächte-Gleichgewichts zielten, währendman gleichzeitig „esoterisch“ über Möglichkeitenund Strategien nachsann, wie mit Mitteln der di-plomatischen, wirtschaftlichen und militärischenMachtpolitik in der Handels-Bilanz Gewinne und

Zuwächse zu erreichen und wie Zuwächse anglobaler Wirtschaftsmacht durch Eroberung vonLand und Leuten zu erringen seien. Gegen diesePolitik der öffentlich erklärten und der gleichzei-tig geheimen Nebenvereinbarungen richtet sichKant beispielsweise 1795 mit der These: »Alle aufdas Recht anderer Menschen bezogene Handlun-gen, deren Maxime sich nicht mit der Publizitätverträgt, sind unrecht.« - Dieses Prinzip ist nichtbloß als ethisch (zur Tugendlehre gehörig), son-dern auch als juridisch (das Recht der Menschenangehend) zu betrachten.3 – S. 584 - 593

Ludwig Coenen,Jahrgang 1964/65(Foto: L. Coenen)

Im Hintergrund dieser Forderung nach Publizitätsteht der kategorische Imperativ, der dazu auffor-dert, alle praxisrelevanten Maximen auf die Mög-lichkeit ihrer Verallgemeinerung zu überprüfen.Der kategorische Imperativ sollte als ein Instru-ment für die mögliche Kritik am Handeln all derergelten, die durch ihre Machtbefugnisse mehr Mög-lichkeiten haben, ihre Willkür nach ihren ganzsubjektiven Maximen und Neigungen auszurich-ten. Kant legt daher immer wieder rigoros einenbesonderen Wert auf die Unterscheidung seinerEthik und seiner Rechtsphilosophie von jeder Artphilosophischer Moraltheorie, die den Zielen undMaximen einer partikularen Interessen-Politikzur Legitimation dienen könnte.

Für seine Zeitgenossen war die besondere Rele-vanz der praktischen Philosophie von Kant alseiner politischen Philosophie durchaus bewusst,wie zahlreiche Rezensionen und kritische wieauch positive Stellungnahmen zeigen. Am 6. Fe-bruar 1796 richtet Anton Ludwig Theremin ausMemel beispielsweise die Bitte an Kant, als Welt-bürger und ächter Philosoph durch einen gelehr-ten Briefwechsel mit Abbé Sieyès im revolutio-nären Frankreich zur Aufklärung einer Nationbeizutragen.

In passendem Gegensatz dazu erfährt Kant vonConrad Stang durch einen Brief vom 2. Okto-ber 1796, er selber sei im Jahr zuvor auf einerReise gewesen nach Wien, und von da zurücke

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nach Salzburg und München, und er habe beyden vielen Bekanntschaften, die er dort machte,Gelegenheit genug, den Zustand der Philosophiekennen zu lernen. Als eine wichtige Erfahrungbringt Stang aus dem damaligen Österreich mit:Die kritische Philosophie ist in der oesterreichi-schen Monarchie als Feindinn erklärt, und wehedem, der sie lehren will. Der Kaiser ist ganz dage-gen eingenommen.

Auch zehn Jahre zuvor, das heißt nach Erscheinensowohl der Kritik der reinen Vernunft, als auchnach Erscheinen der Grundlegung zur Metaphy-sik der Sitten, erfährt Kant aus einem Brief vom21. Sept. 1786 durch den Philosophie-ProfessorJohann Bering aus Marburg an der Lahn: Vorohnegefehr 3 Wochen erhielten wir eine Cabinets-Ordre wodurch für diesen Winter die Vorlesungenüber die Kantischen Lehrbücher untersagt undzugleich der Philosophischen Facultät aufgegebenwurde binnen 1/4 Jahre zu berichten: was von desKants Schriften überhaupt zu halten.4 Die Mar-burger Professoren haben der neuen Philosophievon Kant ihre fachliche Achtung und Anerken-nung bei ihrer Antwort auf die CabinetsOrdre er-wiesen und sich gleichzeitig dafür ausgesprochen,Gedanken- und Lehrfreiheit im Umkreis der phi-losophischen Fakultät der Marburger Universitätzu erhalten. Dieser Appell diente stillschweigendder Absicht, in philosophischen Lehrveranstal-tungen zur weiteren Verbreitung der neuen undzugleich schwer verständlichen Philosophie vonKant beitragen zu können. Kant war sich derSchwierigkeiten bewusst, die dem Verständnismetaphysischer Thesen entgegenstanden; aber inseinen Vorlesungen zur Anthropologie, zur Ethikund zur Physischen Geographie konnte er sich,wegen der Lebensnähe von Inhalt und Spracheseiner Vorlesungen, immer wieder neu über dasgroße Interesse einer breiten Zuhörerschaft freu-en.

3Kant, Zum ewigen Frieden. Anhang II. Von derEinhelligkeit der Politik mit der Moral; A934Jürgen Zehbe (Hrsg.), Briefe an Kant, Göttingen1971, S.64, S.151, S.155

3.4.2 Intersexualität kontrovers

Katinka Schweizer, Dr. phil., Dipl.-Psych., M.Sc.,ist Altleibnitianerin des Jahrgangs 1993/94.Nach ihrer Zeit am Leibniz Kolleg hat sie in Lan-dau, Oxford und Hamburg studiert. Sie ist amZentrum für Psychosoziale Medizin des Univer-sitätsklinikums Hamburg-Eppendorf tätig. 2012hat sie gemeinsam mit Prof. Dr. Hertha Richter-Appelt, Psychoanalytikerin und Sexualforsche-rin, ein Buch zum Thema Intersexualität kontro-vers: Grundlagen, Erfahrungen, Positionen (ISBN9783837921885) im Psychosozial Verlag Gießenherausgegeben, welches wir im Folgenden mitfreundlicher Genehmigung des Verlags vorstellen.

Kurzbeschreibung/Klappentext:

Es gibt weltweit zahlreiche Menschen, die nichteindeutig einem biologischen Geschlecht zuzuord-nen sind – sie sind intersexuell. Die Auseinander-setzung mit dem Phänomen der Intersexualitätwirft Fragen der Grenzüberschreitung und derZuständigkeit für Entscheidungsprozesse im me-dizinischen Bereich auf. Nicht nur verschiedeneBehandlungsmaßnahmen können Leid bei denBetroffenen erzeugen, sondern auch Geheimhal-tung, Diskriminierung und Ausgrenzung.

Katinka Schweizer,Jahrgang 1993/94(Foto: K. Schweizer)

Der vorliegende Band versammelt aktuellesGrundlagenwissen für ein vertieftes Verständ-nis des tabuisierten Phänomens und seiner ver-schiedenen Erscheinungsformen. InternationaleWissenschaftler, Praktiker und Experten gebenin trans- und interdisziplinären Beiträgen einendifferenzierten Einblick in die kontroversen Po-sitionen im medizinischen, psychosozialen undgesellschaftlichen Umgang mit Intersexualität.

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Ein informativer Anhang mit wichtigen Adres-sen, Literatur- und Filmhinweisen ergänzt dieverständliche und umfassende fachliche Diskussi-on.

Mit Beiträgen von Ralf Binswanger, FranziskaBrunner, Michael Groneberg, Sonia Grover, Mo-nika Gsell, Christina Handford, Paul M. Holter-hus, Angela Kolbe, Eveline Kraus-Kinsky, Da-vid G. Núñez, Julia Ohms, Konstanze Plett, Ja-nine Prange-Kiel, Caroline Prochnow, J.M. Pul-vermüller, Ilka Quindeau, Hertha Richter-Appelt,Annette Richter-Unruh, Gabriele Rune, VerenaSchönbucher, Katinka Schweizer, Volkmar Si-gusch, Jürg Streuli, Oliver Tolmein, Garry Warne,Katharina Woellert und Kathrin Zehnder.

3.5 CD Release

Im Juli 2013 hat die Band Vivie Ann, deren Pia-nist Altleibnitianer Christoph Klinger ist, ihreerste EP Darlings veröffentlicht. Ihre Musik isteine verspielte Melange aus sanftem Pop undenergetischem Indie, sie erinnert zuweilen an dieEuphorie von Mumford & Sons, die Vielfalt vonWallis Bird oder die Verspieltheit von Boy.

Christoph Klinger hat nach seinem Studienjahram Leibniz Kolleg 2003/04 in Tübigen Philoso-phie, Vergleichende Religionswissenschaft undBiologie studiert. Im Jahre 2011 zog er nach Ham-burg und hat sich als Pianist, Klavierlehrer undKomponist selbstständig gemacht.

Die Ursprünge von Vivie Ann liegen im Sommer2012. Beim Popkurs an der Hochschule für Mu-sik und Theater Hamburg traf die Sängerin Vivieauf Christoph Klinger und Helge Preuss. Schonbald zogen sich die drei zurück um den Sound zukreieren, der seitdem bei zahlreichen Konzertendas Publikum immer wieder in seinen Bann zieht.Ihre Stammbesetzung Vivie Ann (Vocals, Harmo-phon, Glockenspiel), Christoph Klinger (Piano)und Helge Preuss (Schlagzeug) erweitern sie hier-bei für Konzerte und Studioaufnahmen manch-mal um weitere Musiker.

Seit Juli 2013 ist nun die Debut-EP Darlings er-hältlich, sie kann über den Online-MusikshopBandcamp bezogen werden. Hierbei bestimmt derKäufer selbst, wie viel er bezahlen möchte. Dielimitierte Erstauflage mit handgemachten Papp-

Covern war bereits nach einer guten Woche aus-verkauft.

Wer Vivie Ann einmal auf der Bühne erlebenmöchte, hat im Herbst Gelegenheit:

• 09.10.2013, Hamburg - St. Paulilive Aufzeichnung Clubkinder Klanglabor

• 10.10.2013, Hamburg - BarmbekSupport für Mr. Me/Freundlich und Kompe-tent

• 26.10.2013, MagdeburgCourage/Volksbad Buckau

• 18.11.2013, HannoverKulturpalast Linden

• 19.11.2013, HamburgAstra Stube

• 20.11.2013, BerlinPrivatclub

• 23.11.2013, Hamburg - St. GeorgSaturday Night Delight/Relexa Hotel

• 06.12.2013, LübeckMusic Unplugged Slam/Filmhaus

(T.N.)

Vivie Ann (Vocals) und Christoph Klinger (Piano)(Foto: Vivie Ann)

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Gesellschaft der Freunde des Leibniz Kollegs e.V.Brunnenstr. 34, 72074 Tübingen

Deutsche Bank TübingenKonto Nr. 145 2978BLZ 640 700 85

Hiermit beantrage ich die Mitgliedschaft in der Gesellschaft der Freunde des Leibniz Kollegs e.V. und verpflichte

mich, einen Jahresbeitrag in Höhe von ................................. EUR zu leisten.

Sollte die Gesellschaft der Freunde einen Mindestbeitrag festlegen, der den oben festgesetzten übersteigt, muß ich

erneut um meine Zustimmung gebeten werden.

............................................................................. ...................................................................................................

(Nachname) (Vorname)

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(Straße) (Hausnummer)

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(PLZ) (Ort / Land)

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(E-Mail)

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(Ort, Datum) (Unterschrift)

Ermächtigung zum Beitragseinzug

Hiermit ermächtige(n) ich/wir Sie widerruflich, die von mir/uns zu entrichtenden Beiträge bei Fälligkeit zu Lasten

meines/unseres

Konto-Nr. :................................................................... BLZ. :................................................................................

bei der ........................................................................................................................................................................

(Bezeichnung des kontoführenden Kreditinstituts)

mittels Lastschrift einzuziehen. Wenn mein/unser Konto die erforderliche Deckung nicht aufweist, besteht seitens des

kontoführenden Kreditinstituts keine Verpflichtung zur Einlösung.

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(Ort, Datum) (Unterschrift)

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LEIBNIZ KOLLEG NEWSLETTER # 2

ImpressumHerausgeber:Gesellschaft der Freunde des Leibniz Kollegs e.V.

Redaktion:Dr. Thorsten Nagel

Beiträge werden erbeten an:Redaktion NewsletterBrunnenstraße 3472074 Tü[email protected]

Einsendeschluss für Beiträge:30. Juni des jeweiligen Jahres

Bildnachweise:Die Rechte an sämtlichen Bildern liegen, soweit nichtanders ausgewiesen, beim Leibniz Kolleg.

Erscheinungsweise:einmal jährlich zum Ende des jeweiligen Kursjahres

Abonnement:Um den Newsletter zu abonnieren, bitte eine E-Mailan [email protected] mit Betreff Newsletterschicken und angeben, ob er digital als PDF oder ge-druckt per Post verschickt werden soll.

Gesetzt in NewCentury mit LATEX.

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