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4. Analyse yon biologisehem Material 229 kl~rt, mit Ammoniak neutralisiert und im Vakuum eingedampfV. Der Riicks~and wird mit einem Gemisch yon 0,02 n Salzsaure und Butanol gesehtittelt und die w&Brige Phase noeh zweimal mit Butanol ausgesehtittelt. Die vereinigten Butanol- extrakte werden wieder unger vermindertem Druek eingedampf~. Der Riiekstand wird in 0,02 n Salzs~ure in Butanol gel6st, quantitativ auf das Chromatographie- papier iibertragen und naeh den friiheren Angaben i weiter behandellb. ]3ei Zusatz- versuchen yon 0,1 #g Thyroxin und 0,1 #g Trijodthyronin zu 5 ml Plasma wurden Flecken erhalten, die nach GrSl]e und Lage solehen entsprachen, die sich mit Radio- ~hyroxin ergaben. Bei diesen betrug die Ansbeute etwa 90O/o der zugesetzten Menge. -- :Flit alle Arten P]asma ist das Extraktionsverfahren abet nieht geeignet. H. SPERLICH Zur Bestimmung der Gamma-Globulinfraktion inl Serum ist r~ach umfang- reiehen vergleichenden Untersuehungen von M.J. SC~ULTEs der Sublimat- triibungstest naeh M. KELEn-BA~OXA und D. MIKAc-DEvI83 dem Sublimattiter vorzuziehen. Beide Teste haben nnr orientierende Bedeutung; bei dem objektiven Trtibu~gstest stehen abet die I~esuttate mit den wahren Gamma-Globulingehalten besser in Ubereinstimmung als bei dem weitgehend subjektiven Sublimattiter. -- Aus]i~hrung. Man versetzt 0,1 ml Serum mit 5ml PufferlSsung pH 7,2 (28ml 0,0667 m KHzPO~-L6sung _L 72 ml 0,0667 m NasHP04 2 I~I20-LOsung) und 0,4 ml 0,047%iger ~IgC12-L6sung und sehiittelt krfiftig. Naeh 20 min wird die Triibung bei 430 m# in einem Poohr von 10 mm ;~ abgelesen. Der Blindwert wird mit 5,4 ml Pufferl6sung und 0,1ml Serum festgestetlt. Bereehnuug: Extinktion/0,07 = Sublimateinheiten. A. KU~TENAC~:ER Adenin und seine Derivate (Adenosin, Adenyls~iure) geben naeh Vorbehandlung dureh Erhitzen mit S~ure eine violette Farbreaktion mit FoLi~-]2beagens (friseh bereite~e 0,2~ LSsung yon 1,2-Naphtoehinon-4-sulfonsaurem Natrium in halb- ges~ttigter Sodal6sung), wie H. BOSERa beriehtet. Das bei der S/~urebehandlung entstehende ,,farbgebende Adenin" hat papierehromatographiseh und iono- phoretiseh den gleiehen Rf-Wert wie Adenin. Ninhy&'inpositive Substanzen, wie sie etwa beim Abbau des Adenins zu C02, NH~ und Glykokoll auftreten miiBten, lassen sieh nicht nachweisen. Adenin ist nur sehwierig in die farbgebende Base iiberfiihrbar, z. ]3. dutch mindestens 5stiindige Einwirkung yon 60~ Schwefels~ure bei 100 ~ C. In Bindung mit Ribose (Adenosin, Nueleotid und Nucleins~ure) gelingt die ,,Umwandlung" bereits dureh 15--60 rain langes Erhitzen mit n Salzsgure. Verf. empfiehlt das FoLI~--geagens fiir die papierehromatographische Untersuchung von Nucleoproteidhydrolysaten. H. SPERLICt{ Die ltIono-, Di- und Triphosphate yon Adenosin, Guanosin, Inosin und gridin werden nach I~. B;gtlGKVIST und A. DEUTSCH ~ dutch Ionenaustausch-Chro)nato- graphie getrennt. Die Verff. benutzen eine S~ule mit Dowex 1 (250--500 mesh) in der Formiag-Form in einer Schicht yon 0,6 cm ~ • 6 cm mit einer Durehflul3geschwindig- keit yon 0,5 ml/min. Das Gemisch der Polyphosphatester in einer Menge yon etwa je 1 nag und in Form der Ammoniumsalze wird in eiuer LOsung mit dem p~-Wert i1,0 auf die S~iule gebrgcht. Es werden nacheinander eluieI~: Adenosinmono- phosphat dutch 0,1 m Ameisens~ure (I) p~ 2,5; Uridinmonophosphat und danach Siehe FuBnote ~ S. 228. Pharmac. Weekbl. 90, 549--554 (1955) [Holt~ndisch]. Gemeente Zieekenhuis, Arnhem (Holland). a Acta med. seand. 149, 237--242 (1954). l~Ied. Fak., Zagreb (Jugoslawien). 4 Hoppe-Seyler's Z. physiol. Chem. 298, 145--150 (1954). Forsch.-Inst. Diabetes, Karlsburg b. Greifswald. Acta chem. scan& (Kopenhagen) 8, 1877--1879 (1954). Univ. Lund (Schweden).

Die Mono-, Di- und Triphosphate von Adenosin, Guanosin, Inosin und Uridin

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4. Analyse yon biologisehem Material 229

kl~rt, mit Ammoniak neutralisiert und im Vakuum eingedampfV. Der Riicks~and wird mit einem Gemisch yon 0,02 n Salzsaure und Butanol gesehtittelt und die w&Brige Phase noeh zweimal mit Butanol ausgesehtittelt. Die vereinigten Butanol- extrakte werden wieder unger vermindertem Druek eingedampf~. Der Riiekstand wird in 0,02 n Salzs~ure in Butanol gel6st, quantitativ auf das Chromatographie- papier iibertragen und naeh den friiheren Angaben i weiter behandellb. ]3ei Zusatz- versuchen yon 0,1 #g Thyroxin und 0,1 #g Trijodthyronin zu 5 ml Plasma wurden Flecken erhalten, die nach GrSl]e und Lage solehen entsprachen, die sich mit Radio- ~hyroxin ergaben. Bei diesen betrug die Ansbeute etwa 90O/o der zugesetzten Menge. - - :Flit alle Arten P]asma ist das Extraktionsverfahren abet nieht geeignet.

H. SPERLICH

Zur Bestimmung der Gamma-Globulinfraktion inl Serum ist r~ach umfang- reiehen vergleichenden Untersuehungen von M . J . SC~ULTE s der Sublimat- triibungstest naeh M. KELEn-BA~OXA und D. MIKAc-DEvI83 dem Sublimattiter vorzuziehen. Beide Teste haben nnr orientierende Bedeutung; bei dem objektiven Trtibu~gstest stehen abet die I~esuttate mit den wahren Gamma-Globulingehalten besser in Ubereinstimmung als bei dem weitgehend subjektiven Sublimattiter. - - Aus]i~hrung. Man versetzt 0,1 ml Serum mit 5ml PufferlSsung pH 7,2 (28ml 0,0667 m KHzPO~-L6sung _L 72 ml 0,0667 m NasHP04 �9 2 I~I20-LOsung) und 0,4 ml 0,047%iger ~IgC12-L6sung und sehiittelt krfiftig. Naeh 20 min wird die Triibung bei 430 m# in einem Poohr von 10 mm ;~ abgelesen. Der Blindwert wird mit 5,4 ml Pufferl6sung und 0,1ml Serum festgestetlt. Bereehnuug: Extinktion/0,07 = Sublimateinheiten. A. KU~TENAC~:ER

Adenin und seine Derivate (Adenosin, Adenyls~iure) geben naeh Vorbehandlung dureh Erhitzen mit S~ure eine violette Farbreaktion mit FoLi~-]2beagens (friseh bereite~e 0,2~ LSsung yon 1,2-Naphtoehinon-4-sulfonsaurem Natrium in halb- ges~ttigter Sodal6sung), wie H. BOSER a beriehtet. Das bei der S/~urebehandlung entstehende ,,farbgebende Adenin" hat papierehromatographiseh und iono- phoretiseh den gleiehen Rf-Wert wie Adenin. Ninhy&'inpositive Substanzen, wie sie etwa beim Abbau des Adenins zu C02, NH~ und Glykokoll auftreten miiBten, lassen sieh nicht nachweisen. Adenin ist nur sehwierig in die farbgebende Base iiberfiihrbar, z. ]3. dutch mindestens 5stiindige Einwirkung yon 60~ Schwefels~ure bei 100 ~ C. In Bindung mit Ribose (Adenosin, Nueleotid und Nucleins~ure) gelingt die , ,Umwandlung" bereits dureh 15--60 rain langes Erhitzen mit n Salzsgure. Verf. empfiehlt das FoLI~--geagens fiir die papierehromatographische Untersuchung von Nucleoproteidhydrolysaten. H. SPERLICt{

Die ltIono-, Di- und Triphosphate yon Adenosin, Guanosin, Inosin und gridin werden nach I~. B;gtlGKVIST und A. DEUTSCH ~ dutch Ionenaustausch-Chro)nato- graphie getrennt. Die Verff. benutzen eine S~ule mit Dowex 1 (250--500 mesh) in der Formiag-Form in einer Schicht yon 0,6 cm ~ • 6 cm mit einer Durehflul3geschwindig- keit yon 0,5 ml/min. Das Gemisch der Polyphosphatester in einer Menge yon etwa je 1 nag und in Form der Ammoniumsalze wird in eiuer LOsung mit dem p~-Wert i1,0 auf die S~iule gebrgcht. Es werden nacheinander eluieI~: Adenosinmono- phosphat dutch 0,1 m Ameisens~ure (I) p~ 2,5; Uridinmonophosphat und danach

Siehe FuBnote ~ S. 228. Pharmac. Weekbl. 90, 549--554 (1955) [Holt~ndisch]. Gemeente Zieekenhuis,

Arnhem (Holland). a Acta med. seand. 149, 237--242 (1954). l~Ied. Fak., Zagreb (Jugoslawien). 4 Hoppe-Seyler's Z. physiol. Chem. 298, 145--150 (1954). Forsch.-Inst. Diabetes,

Karlsburg b. Greifswald. Acta chem. scan& (Kopenhagen) 8, 1877--1879 (1954). Univ. Lund (Schweden).

230 Bericht: Spezielle analytische Methoden

Inosinmonophosphat dnrch 0,l m I -~ 0,05 m NatriumformiatlSsung (II) p~ 3,4; Guanosinmonophosphat durch 0,1 m I + 0,1 m II p~ 3, 6; Uridindiphosphat, dann Adenosindiphosphat, dann Inosindiphosphat durch 0,1 m I -~-0,3 m II p~ 4,1; Guanosindiphosphat, dann Uridintriphosphat dnrch 0,1 m I -~- 0,4 m II pH 4,2; Inosintriphosphat, dann Adenosintriphosphat (stark iiberlappt) dutch 0,1 m I + 0,5 m II p~ 4,3; schliel31ich Guanosintriphosphat durch 0,1 m I -~- 1,0 m II p~ 4,5. Es werden mindestens 95%ige Ausbeutcn erzielt. Elutionskurve ist im Original einzusehen. R. KLEMENT

Riintgenpulverdiagramme (DEBYE-SCHEm~ER-Diagramme) yon 27 kristalli- sierten Steroiden haben J. PARSONS und W. T. BEttE~ 1 aufgenommen und die Schmelzpunkte der Verbindungen bcstimmt. Die Spektren sind abgebildet und die Beugungsdaten sind in Zahlentafeln zusammengestellt. Im allgemeinen ist schon ein visueller Vergleich der Spektren mit den yon Standardmustern zur Identifizierung der Steroide ausreichend, ohnc dal3 die d-Werte berechnet werden mfigten. A. KVRTENACKER

ZumNachweis yon Steroiden in der Papierchromatographie ziehen A. BOI)~NSZKu und J. KOLLON[TSCH 2 den seither hicrfiir gebr~uch]ichen Reagentien (wie Dinitro- phenylhydrazin, ZIM~ER~ANNS Reagens u. a.) das sonst nur als Zuckerreagens be- kannte Anilin-hydrogenphthalat vor; es f~rbt das Papier nicht an und l~l~t die Tiipfcl entsprechend deutlicher hervortreten. Eine weiterhin stark verbesserte, und zwar fund zehnfache Empfindlichkeit wird erzielt, wenn start des Anilins p-Pheny- lendiamin verwendet wird. Auch ]~gt sich die Phthals~nre durch Oxals~ure, das p-Phenylendiamhl durch ~- oder fl-Naphthylamin ersetzen. Die vorgeschlagenen Reagentien sind yon einer gewissen Selektivit~t; sie sprechen farbmi~l~ig nur auf Steroide mit der z] 4-3-Ketogruppe im A-t~ing an, wobei iiberwiegend r5tlichbraune bis braune FarbtSne entstehen. Te.stosteron und Iso.Ergosteron ]iefern orange- farbene, A 4,16-Dien-3,20-dion und A 1,4-Adrostadien-3,20-dion gelbe T5ne. Die Erf~ssungsgrenze (wohl auf p-Pheny]endiamin-hydrogenphthalat bezogen) betragt 2--3 ~g Steroid. R. KLOCKS~AN~

Kristalline Steroide und Steroid-Abbauprodukte lassen sich nach W. SCERO~- DER und K. D. VOmT ~ mittels Papiereldctrophorese und anschliefiender Gegenstrom- verteilung trennen. Das Untersuchungsmaterial wird bei 60~ in Pyridin mittels Bernsteinsaureanhydrid in die Halbester tibergefiihrt und aus diesen werden dutch Titration mit ~lkoholischer Natronlauge auf p~ 7,0 die Natriumsalze gewonnen. Diese trennt man papiere]ektrophoretisch in 20% methano]ischem Phosphatpuffer bei pH 7,2 mit der Ionenstarke 0,045 bei 400 V Spannung innerhalb 2 Std nach der Technik yon C. yon HOLT, K. D. VOIGT und K. C~AEDE 4. In einem Tefl des Streifens bestimmt man dnrch UV-Bestrahlung die Lage der Banden, die aus dem Rest des Streifens mit 50O/oigem Methano] eluiert werden. Die Gegenstromverteflung fiihrt man mit dem System Mcthanol-Phosphatpuffer (1 : 1) gegen Tetrachlorkohlen- stoff-Chloroform (1:1) durch, wobei die Verteilungskurve dnrch Messung der Absorption der einzelnen Gefa2e bei 245 m# festgelegt werden kann. Im Original wird die spezielle Methode zur Trennung yon Testosteron, Cortison und Desoxy- corticosterou beschrieben. Die Bcfunde werden durch mehrere Photos, Diagramme und Tabellen belegt. K. SS~,LNER

1 Analyt. Chemistry 27,514---517 (1955). Henry Ford Hosp., Detroit, Mich. (USA). 2 Nature (London) 175, 729--730 (1955). Res. Inst. Pharmac. Industry, Budapest. 3 ~eeuefl Trav. chim. Pays-Bas (Amsterdam) 74, 603--612 (1955). Hamburg-

Eppendorf. Bioehem. Z. 828, 9~:5 (1952).