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3. Analysenmethoden auf dem Gebiete der Pharmazie 313 AuflSsen des Wirkstoffes dnrch ein Jenaer Glasfilter G 4 und polarographiert das Filtrat unter Zuhilfenahme einer gesgttigten Kalomelelektrode. Die WellenbShe wird mit einem Standard verglichen. Z. STEJSKAL Die Bestimmung yon Sulfonamiden (Sulfanilamid, Sulfanilacetamid, Sulfa- thiazo], Sulfaguanidin und Sulfadimidin) ffihren D. l~ye/A~ und V. SKi~rvA~ 1 polarometrisch (amperometrisch) dureh. Etwa 0,3 g Sulfonamid werden in 80 ml 12,5~ Salzs~ure unter gelindem Erw~rmen gelSst und mit 0,1 m Natrium- nitritlSsung polarometrisch titriert. Als Indieationselektrode kann eine rotierende oder eine station~re Platinelektrode angewandt werden. Die ges~ttigte Kalomel- elektrode, die Graphit- oder Platinelektroden haben sich als Bezugselektroden be- w/~hrt. Die Queeksilbertropfelektrode, Antimon- und Sflberelektroden shad un- geeignet. Die Elektroden kSnnen fiber das Galvanometer kurz gesehlossen werden, nur bei Anwendung der Pt-Bezugse]ektrode muB eine Spannnng yon 0,4 V an die Elektroden angelegt werden. In der Diskussion haben die Antoren festgeste]lt, dag die Dead stop-Methode und auch die elektrometrische Bestimmung nach PhBs 2. zu don polarometrisehen Bestimmungen geh5ren. Z. STnJS;~AL Zur Identifizierung und Differenziertmg der kristallinen Hauptbestandteile yon Ammi Visnaga (Khellin, Visnagin und Khellolglucoside), sowie ihrer Hydrolyse- produk~e (Khellinon, Visnaginon und Khellol) beschreiben A. A. A. I~A_~ und A. A. ~ASSE~ 2 Tfipfeireaktionen auf Ffltrierpapier. Zu einem auf Whatman-Papier Nr. 1 eingetrockneten Tropfen einer l%igen LSsung der Substanz wird 1 Tropfen einer 50%igen wi~BrigenLauge gegeben. Nach etwa 1--2 rain entwiekeln sich Farb- flecke, die zur weiteren Identifizierung, insbesondere zur Unterscheidung zwischen Khellin und Visnagin, mi~ 1 Tropfen einer 10%igen KJ-L6sung behandelt werden. Die einzelnen Farbreaktionen sind einer Tabelle der Originalarbeit zu entnehmen. K. MAC~ER Einige Phenthiazinderivate hat J. BLA~EK 8 polarometrisch mit 0,01 m Silieo- wolframs/~urelSsung bestimmt. Die Arbei~ wurde auf Grund der gewiehtsanaly- tisehen Bestimmung yon Chlorpromazin (Largaetil, Megaphen) ~ ausgearbeitet. Bei der Titration dient die Quecksflbertropfelektrode als Kathode nnd die ges~tt. KalomeMektrode als Anode. Der Stromschlfissel enthMt Kaliumnitrat als Elektro- ]yt. An die Elektroden wird eine Spannung yon 0,65 V angelegt. Die Stromst~rke bleib~ bis zum Aquivalenzpunkt praktiseh unverandert und s~eigt dann rasch an. Im 3,5%igen salzsauren Medium kSnnen 20--50 mg der Derivate mi~ ehler Ge- nauigkeit yon =[_ 4% bestimmt werden. Der Verfasser hat Diparcol, Propaphenin, Largaetil, Thiantan und Phenergan auf die besehriebene Weise titriert. Es ist nicht notwendig, die Wirkstoffe aus Tabletten oder Dragees zun~chst zu isolieren. Z. ST~JSKAL Die polarographisehe Bestimmung yon Santonin, Atophan und Bromural unter Verwendung yon Eisessig als LSsungsmittel beschreiben G. DugI~-S~ und 1 ~eskoslov. Farmac. 5, 147--149 (1956) [Tschechisch]. (IVIit engl. u. dtsch. Zus.fass.) Chemopharma, I~sti n. L., Aussig (~SR). 2 Arch. Pharmaz. Ber. dtsch, pharmaz. Ges. 289, 284--285 (1956). Fac. Pharm., Kasr-E1-Ainy, Univ. Cairo (Agypten). 3 ~eskoslov. Farmac. 5, 210--211 (1956) [Tsehechiseh]. (Mit engl. u. dtsch. Zus.fass.) Staatsanst. L Arzneimittclkontrolle, t)rag. 4 BLAZEK, J., u. Z. STEJSKAL: ~eskoslov. Farmac. 4~ 246 (1955); vgl. diese Z. 155, 65 (1957).

Die polarographische Bestimmung von Santonin, Atophan und Bromural unter Verwendung von Eisessig als Lösungsmittel

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3. Analysenmethoden auf dem Gebiete der Pharmazie 313

AuflSsen des Wirkstoffes dnrch ein Jenaer Glasfilter G 4 und polarographiert das Filtrat unter Zuhilfenahme einer gesgttigten Kalomelelektrode. Die WellenbShe wird mit einem Standard verglichen. Z. STEJSKAL

Die Bestimmung yon Sulfonamiden (Sulfanilamid, Sulfanilacetamid, Sulfa- thiazo], Sulfaguanidin und Sulfadimidin) ffihren D. l~ye/A~ und V. SKi~rvA~ 1 polarometrisch (amperometrisch) dureh. Etwa 0,3 g Sulfonamid werden in 80 ml 12,5~ Salzs~ure unter gelindem Erw~rmen gelSst und mit 0,1 m Natrium- nitritlSsung polarometrisch titriert. Als Indieationselektrode kann eine rotierende oder eine station~re Platinelektrode angewandt werden. Die ges~ttigte Kalomel- elektrode, die Graphit- oder Platinelektroden haben sich als Bezugselektroden be- w/~hrt. Die Queeksilbertropfelektrode, Antimon- und Sflberelektroden shad un- geeignet. Die Elektroden kSnnen fiber das Galvanometer kurz gesehlossen werden, nur bei Anwendung der Pt-Bezugse]ektrode muB eine Spannnng yon 0,4 V an die Elektroden angelegt werden. In der Diskussion haben die Antoren festgeste]lt, dag die Dead stop-Methode und auch die elektrometrische Bestimmung nach PhBs 2. zu don polarometrisehen Bestimmungen geh5ren. Z. STnJS;~AL

Zur Identifizierung und Differenziertmg der kristallinen Hauptbestandteile yon Ammi Visnaga (Khellin, Visnagin und Khellolglucoside), sowie ihrer Hydrolyse- produk~e (Khellinon, Visnaginon und Khellol) beschreiben A. A. A. I ~ A _ ~ und A. A. ~ASSE~ 2 Tfipfeireaktionen auf Ffltrierpapier. Zu einem auf Whatman-Papier Nr. 1 eingetrockneten Tropfen einer l%igen LSsung der Substanz wird 1 Tropfen einer 50%igen wi~Brigen Lauge gegeben. Nach etwa 1--2 rain entwiekeln sich Farb- flecke, die zur weiteren Identifizierung, insbesondere zur Unterscheidung zwischen Khellin und Visnagin, mi~ 1 Tropfen einer 10%igen KJ-L6sung behandelt werden. Die einzelnen Farbreaktionen sind einer Tabelle der Originalarbeit zu entnehmen.

K. MAC~ER

Einige Phenthiazinderivate hat J. BLA~EK 8 polarometrisch mit 0,01 m Silieo- wolframs/~urelSsung bestimmt. Die Arbei~ wurde auf Grund der gewiehtsanaly- tisehen Bestimmung yon Chlorpromazin (Largaetil, Megaphen) ~ ausgearbeitet. Bei der Titration dient die Quecksflbertropfelektrode als Kathode nnd die ges~tt. KalomeMektrode als Anode. Der Stromschlfissel enthMt Kaliumnitrat als Elektro- ]yt. An die Elektroden wird eine Spannung yon 0,65 V angelegt. Die Stromst~rke bleib~ bis zum Aquivalenzpunkt praktiseh unverandert und s~eigt dann rasch an. Im 3,5%igen salzsauren Medium kSnnen 20--50 mg der Derivate mi~ ehler Ge- nauigkeit yon =[_ 4% bestimmt werden. Der Verfasser hat Diparcol, Propaphenin, Largaetil, Thiantan und Phenergan auf die besehriebene Weise titriert. Es ist nicht notwendig, die Wirkstoffe aus Tabletten oder Dragees zun~chst zu isolieren.

Z. ST~JSKAL

Die polarographisehe Bestimmung yon Santonin, Atophan und Bromural unter Verwendung yon Eisessig als LSsungsmittel beschreiben G. DugI~-S~ und

1 ~eskoslov. Farmac. 5, 147--149 (1956) [Tschechisch]. (IVIit engl. u. dtsch. Zus.fass.) Chemopharma, I~sti n. L., Aussig (~SR).

2 Arch. Pharmaz. Ber. dtsch, pharmaz. Ges. 289, 284--285 (1956). Fac. Pharm., Kasr-E1-Ainy, Univ. Cairo (Agypten).

3 ~eskoslov. Farmac. 5, 210--211 (1956) [Tsehechiseh]. (Mit engl. u. dtsch. Zus.fass.) Staatsanst. L Arzneimittclkontrolle, t)rag.

4 BLAZEK, J., u. Z. STEJSKAL: ~eskoslov. Farmac. 4~ 246 (1955); vgl. diese Z. 155, 65 (1957).

314 ]~ericht: Spezielte analytische Methoden

Z. GRVNTOVX 1 im Ansehlul3 an friihere Untersuchungen z. - - Santonin wird aus einer geeigneten Einwaage (0,02--0,1 g Santonin) mit 30, 10 nnd 10 ml Eisessig extrahiert und nach der Filtration mit Eisessig auf 50 ml aufgefiillt. 2,5 ml dieser LSsung versetzt man mit 3 ml 5m NatriumacetatlSsung und 14,5 ml Wasser und polarographiert nach der Beseitigung des Sauerstoffs yon - -0 ,6 V an. Unter diesen Bedingungen liegt des Halbwellenpotential bei - -1 ,14 V gegen die gesatt. Kalomel- elektrode. Die StufenhShe ist im Bereich 5 �9 10 -5 bis 2 - 10 -3 des Santoninkonzen- tration proportional. Santonin kann auf diese Art in Pulvern oder Tabletten be- s t immt werden, die Xatomel, Schwefel, Milchzueker~ Starke oder Talk enthalten, - - Zur J~estimmung yon Atophan (2-Phenyleholhx-4-carbons~nre) 15st man eine 0,01--0,05 g Wirkstoff entsprechende Menge Probe in warmem Eisessig und fiillt mit Eisessig nach vorhergehender Filtration auf 50 ml aufi 1 ml dieser LSsung wird mit 19 ml Wasser verdiinnt und yon - -0 ,2 V an polarographiert. Des Halb- wellenpotential liegt bei - -0,65 V gegen die gesgtt. Kalomelelektrode. Die Stufen- hShe ist im Bereiehe yon 5,1-5 bis 2,1 - a d e r Xonzentration des Depolarisators pro- portional. - - Bromisova~ (Bromural) (2-Bromisovalerylharnstoff) wird aus den Tabletten 0des Z~pfchen eber~falls mit Eisessig extrahiert and nach der Isolation in 15~ Essigs~urelSsung yon 0,2 V an polarographiert, wobei man charakte- ristisehe Maxima des 1. Ranges beobachtet. Die I{5he des Diffusionsstromes hinter dem Maximum ist im Bereiehe yon 1 �9 10 -4 bis 1 �9 10 -~m des Konzentration des Depolarisators proportional. Die Bestimmnng kann naeh tier Isolation aus Ge- mischen mit Coffein, Luminal, Papaverin, Codein, Ephedrin, Atropin, Amidopyrin durehgefiihrt werden, wie sie in Tabletten oder Zgpfchen vorkommen. Die Maxima versehwinden in Anwesenheit der genannten Stoffe, was aber auf die Genauigkeit der Bestimmung keinen Einfluli hat. Z. STEJS~:AL

Die quantitative Extraktion der herzwirksamen Glykoside and Aglykone aus getroekneten Digitalisbl~ittern gelingt nach X. B. JE~SE~ 3 durch Perkola~ion odes Maceration der gepulverten Droge mit 70 v /v%igem A~hanol (70% Ae). Dagcgen werden bei Verwendung yon absolutem Alkohol, auch bei Soxhlet-Ex- traktion oder dutch Maceration mR dem siedenden LSsungsmittel nut 50--60% des Glykosidkompiexes erfai~t. Zur Gewinnung yon Extrakten, die biologiseh standardisiert odes papierchromatogTaphiseh und fiuorescenzanalytiseh auf ihre Einzelbestandteile untersucht werden sollen, geht man folgendermal~en vor: a) Man tr~nkt 10,00 g ~lat tpulver mit 5 m170% Ae, bringt das Gemisch nach 15 rain in eine ExtraktionsrShre yon 3 cm Durchmesser und perkoliert innerhalb yon 48 Std mit 70~o Ae bis zu einem Extraktgewicht yon 200,0 g. b) Man iibergiel~t 5,00 g Droge mit 50 ml 70~0 Ae, l i~ t 48 Std unter 5fterem Umschiitte]n stehen und filtriert. Zur Vorbereitung der Extrakte fiir die Chromatographierung schiittelt man 40,0 g Extrakt a) bzw. 20,00 ml Extrakt b), des mit 70% Ae auf 40,0 g ergi~nzt wurde, 5real mit je 20 ml Leichtpetroleum aus. Die vereinigten Petroleumausziige werden 2mal mit 12--13 ml 48% Ae extrahiert. Nun ~ereinigt man die mit Petroleum ausgesehiittelten Blattausziige mit dem Wasehalkohol, ergi~nzt mit Wasser auf 100 ml und schiittelt diese Misehung mit 60 ml Chloroform (Chl), dann 3mal mit einer Nischung yon 60 ml Cht und 15 ml 96% Ae aus, troeknet die vereinigten Aus- zfige mit 15 g wasserfreiem Natriumsulfat, filtriert dutch Watte, w~seht Troeken- mittel and Filter 3real mit der angefiihrten Misehung (je 20 ml) nach und l~Bt die

1 Oeskoslov. Farmac. 5, 199--201 (1956) [Slowakiseh]. (Mit engl. u. dtsch. Zus.fass.) Staatsanst. f. Arzneimittelkontrolle, Bratislava (~SI~).

2DUSINSK~, G., U. Z. GRUNTOVA: ~eskoslov. Farmae. 4, 445 (1955); vgl. diese Z. 155, 69 (1957).

a Acta pharmaeol, toxieol. (Kopenhagen)12, 136--141 (1956). Univ. Oslo (Norw.).