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1. Analyse von Lebensmitteln 55 Die fluorometrische Bestimmung yon Thiamin verbesserte J. V~C~]~K [1] durch Ersetzen des giftigen Bromcyans durch Bromrhodan. Die Bromrhodan- 15sung wird folgend hergestellt: Aus der LSsung yon 4 g Br in 100 ml Wasser wird die notwendige Menge abgegossen, mit 10~ K~lium- oder Ammonium- rhodanidlSsung tropfenweise zur gelben Farbung versetzt und dann mit l~ Rhodanidl6sung entfarbt. Zu dieser LSsung wird eine kleine Menge Calciumcarbonat zugegeben. Naeh der Entfernung des C02 wird die LSsung filtriert und in brauner Flasche aufbewahrt, ttaltbarkeit 1 Tag. -- Aus/i~hrung der Bestimmung. Von der Thiamin-StandardlSsung in 0,1 N ttCI (30 ~g pro Milliliter) werden cinem Gehalt yon 3--30 ~g Vitamin entspreehende Mengen entnommen. Dann werden 2 ml Bromrhodan und 2 ml 30~ NaOH zugegeben und durchgemiseht. Naeh 2 rain setzt man 25 ml Isobutylalkohol zu und sehiittelt 2 rain lang durch. Nach Trennung der Schiehten (30--60rain) wird die Isobutylalkoholschieht mit wasserfreiem Natrinmsulfat getrocknet und die Fluorescenz des entstandenen Thiochroms wird mit einem Standard verglichen. Aus einem vitaminhaltigen Futtermittel wurde das Vitamin mit 0,1 N HC1 extrahiert und in der beschriebenen Weise quantitativ mit einem Fehler yon ~ 3 ~ bestimmt. Im sterilisierten Futtcrmittel (Dampfautok]av yon 2,5 at) wurde kein Vitamin mehr nachgewiesen. 1. Oesk. Farm. 14, 508--509 (1965) [tschechisch] (mit dtsch., russ. und engl. Zus. fass.). Forsehungsinst. f. Pharmazie u. Biochemie, Prag (OSSR). Z. STEJSK~ Beitrag zur papier-chromatographischen Bestimmung yon Thiamin. C. BRAND~- BUERG, E. PEPPLER und H. D. CR]~ER [1]. Die Verff. modifizieren das Verfahren nach H. K~Au~ und L. WILD]~MANN[2], indem sie die photographische Auswertung dutch eine Elutionsmethode ersetzen. Sie eluieren das Thiochrom direkt aus den Chromatogrammen und messen die Fluorescenzintensitat des Thioehrom mit einem Fluorimeter. Als giinstigste Teehnik zur Elution ergab sich: a) Thiochrom ab- steigend vom Chromatographierpapier mit 0,01 N NaOtt zu eluieren. Die yon den Streffen abtropfende F]fissigkeit wurde in 25 ml-Mel~kSlbchen mit aufgesetztem Triehter aufgefangen. Da Thiochrom in Wasser weniger intensiv fluoresciert als in vielen organisehen L6sungsmitteln, wurde das Eluat mit Isobutanol ausgeschiit- felt. Dazu gibt man in die AuffanggefaSe je 15 ml Isobutanol, so dab das Eluat direkt in das Isobutanol tropft. Naeh beendeter Elution wurden die Mel~kSlbehen mit NaOH aufgefiillt und 1/2 rain geschiitte]t; im Scheidetriehter trennt man die waBrige Phase ab, troeknet das Butanol mit Natriumsulfat und bestimmt die Fluorescenzintensit~t im Fluorimeter. -- b)Das Thiochrom durch Aussehiitteln der fein zersehnittenen Thiochromflecken mit 5 ml 0,01 N HaOH und 15 ml Isobutanol im Scheidetrichter eluieren. Diese lgethode erfordert den geringeren Zeitaufwand. Bei der Untersuchung der Thiamin- bzw. Thiochromverluste wahrend der Analyse stellen die Verff. fest, dab UV-Bestrahinng und diffuses Tageslicht, vor allem aber die Oxydation des Thiamins zu Thioehrom zu Verlusten fiihren. Es wird angenommen, dab ein Teil des Thiochroms bei der Oxydation durch iiberschiissiges Kaliumeisen(III)-cyanid zerstSrt wird. Versuche, fiberschiissiges Kaliumeisen(III)-eyanid dureh Ca ++ oder Fe ++ auszufallen, brachten keine wesent- liche Verbesserung. 1. Z. Lebensm.-Untersueh.-Forseh. 1~7, 10--16 (1965). Inst. Ernahrungswissensch., Univ., GieBen. 2. Int. Z. Vitaminforseh. 2, 122 (1956). E. M~N~x Die quantitative Bestimmung yon Vitamin B12 mittels Papier-Chromatographie. A. SAuCIUC, L. Io~scv and M. ALBUBUD~I [1]. Es wurde eine Methode ausgear- beitet, bei der man reproduzierbare Rf-Werte zwischen 0,4--0,5 erhalt, bei einem

Die quantitative Bestimmung von Vitamin B12 mittels Papier-Chromatographie

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Page 1: Die quantitative Bestimmung von Vitamin B12 mittels Papier-Chromatographie

1. Analyse von Lebensmitteln 55

Die fluorometrische Bestimmung yon Thiamin verbesserte J. V~C~]~K [1] durch Ersetzen des giftigen Bromcyans durch Bromrhodan. Die Bromrhodan- 15sung wird folgend hergestellt: Aus der LSsung yon 4 g Br in 100 ml Wasser wird die notwendige Menge abgegossen, mit 10~ K~lium- oder Ammonium- rhodanidlSsung tropfenweise zur gelben Farbung versetzt und dann mit l~ Rhodanidl6sung entfarbt. Zu dieser LSsung wird eine kleine Menge Calciumcarbonat zugegeben. Naeh der Entfernung des C02 wird die LSsung filtriert und in brauner Flasche aufbewahrt, t tal tbarkeit 1 Tag. -- Aus/i~hrung der Bestimmung. Von der Thiamin-StandardlSsung in 0,1 N ttCI (30 ~g pro Milliliter) werden cinem Gehalt yon 3--30 ~g Vitamin entspreehende Mengen entnommen. Dann werden 2 ml Bromrhodan und 2 ml 30~ NaOH zugegeben und durchgemiseht. Naeh 2 rain setzt man 25 ml Isobutylalkohol zu und sehiittelt 2 rain lang durch. Nach Trennung der Schiehten (30--60rain) wird die Isobutylalkoholschieht mit wasserfreiem Natrinmsulfat getrocknet und die Fluorescenz des entstandenen Thiochroms wird mit einem Standard verglichen. Aus einem vitaminhaltigen Futtermittel wurde das Vitamin mit 0,1 N HC1 extrahiert und in der beschriebenen Weise quantitativ mit einem Fehler yon ~ 3 ~ bestimmt. Im sterilisierten Futtcrmittel (Dampfautok]av yon 2,5 at) wurde kein Vitamin mehr nachgewiesen.

1. Oesk. Farm. 14, 508--509 (1965) [tschechisch] (mit dtsch., russ. und engl. Zus. fass.). Forsehungsinst. f. Pharmazie u. Biochemie, Prag (OSSR). Z. STEJSK~

Beitrag zur papier-chromatographischen Bestimmung yon Thiamin. C. BRAND~- BUERG, E. PEPPLER und H. D. CR]~ER [1]. Die Verff. modifizieren das Verfahren nach H. K~Au~ und L. WILD]~MANN [2], indem sie die photographische Auswertung dutch eine Elutionsmethode ersetzen. Sie eluieren das Thiochrom direkt aus den Chromatogrammen und messen die Fluorescenzintensitat des Thioehrom mit einem Fluorimeter. Als giinstigste Teehnik zur Elution ergab sich: a) Thiochrom ab- steigend vom Chromatographierpapier mit 0,01 N NaOt t zu eluieren. Die yon den Streffen abtropfende F]fissigkeit wurde in 25 ml-Mel~kSlbchen mit aufgesetztem Triehter aufgefangen. Da Thiochrom in Wasser weniger intensiv fluoresciert als in vielen organisehen L6sungsmitteln, wurde das Eluat mit Isobutanol ausgeschiit- felt. Dazu gibt man in die AuffanggefaSe je 15 ml Isobutanol, so dab das Eluat direkt in das Isobutanol tropft. Naeh beendeter Elution wurden die Mel~kSlbehen mit NaOH aufgefiillt und 1/2 rain geschiitte]t; im Scheidetriehter t rennt man die waBrige Phase ab, troeknet das Butanol mit Natriumsulfat und bestimmt die Fluorescenzintensit~t im Fluorimeter. - - b ) D a s Thiochrom durch Aussehiitteln der fein zersehnittenen Thiochromflecken mit 5 ml 0,01 N HaOH und 15 ml Isobutanol im Scheidetrichter eluieren. Diese lgethode erfordert den geringeren Zeitaufwand. Bei der Untersuchung der Thiamin- bzw. Thiochromverluste wahrend der Analyse stellen die Verff. fest, dab UV-Bestrahinng und diffuses Tageslicht, vor allem aber die Oxydation des Thiamins zu Thioehrom zu Verlusten fiihren. Es wird angenommen, dab ein Teil des Thiochroms bei der Oxydation durch iiberschiissiges Kaliumeisen(III)-cyanid zerstSrt wird. Versuche, fiberschiissiges Kaliumeisen(III)-eyanid dureh Ca ++ oder Fe ++ auszufallen, brachten keine wesent- liche Verbesserung.

1. Z. Lebensm.-Untersueh.-Forseh. 1~7, 10--16 (1965). Inst. Ernahrungswissensch., Univ., GieBen.

2. Int. Z. Vitaminforseh. 2, 122 (1956). E. M~N~x

Die quantitative Bestimmung yon Vitamin B12 mittels Papier-Chromatographie. A. SAuCIUC, L. I o ~ s c v and M. ALBUBUD~I [1]. Es wurde eine Methode ausgear- beitet, bei der man reproduzierbare Rf-Werte zwischen 0,4--0,5 erhalt, bei einem

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56 Bericht: Spezielle analytische Methoden

Aufstieg der L6sungsmittelfront yon h5chstens 10 cm. -- Arbei~sweise. Im allge- meinen wurden lineare Spots yon 1--3 am LEnge auf ehromategraphisches Papier MN 261 bzw. Schl. u. Seh. 2043b aufgetragen und aufsteigende Teehnik verwendet. Die Versuche wurden mit LSsungen yon reinen B~2-Vitaminkristallen sowie mit LSsungen, die Verunreinigungen (den sogenannten ,,sekundEren Ring") enthalten, ausgefiihrt und das vorteilhafteste L6sungsmittelgemiseh festgestellt, welches Chlo- roform/Phenol/Butanol/Wasser ~ 5:1 : 2 : 1 bzw. 4:1 : 1,5 : 0,5 ist. Temperatur: 27 bis 29 ~ C, pH 4,5. Der Befeuchtungsgrad des Papiers ist aueh sehr wichtig. Das Photo- metrieren der Eluate (in Wasser) mit Filter 853 (Pulfrieh-Photometer) sowie die Feststellung des relativen B12-Vitamingehaltes mit Hflfe des Integrators ERI-10 (Carl Zeiss, Jena) ergeben genaue Resultate. In der Gegenwart grSISerer Mengen yon Verunreinigungen des Typs ,,sekundErer Ring" mfissen diese zuerst mit 5~ Na2COs-LSsung extrahiert werden. 1. Rev. Chim. (Bucarest) 18, 237--239 (1967) [Rum~niseh]. A. RO,SCOVA~U

Spektralphotometrisches Verfahren zur Bestimmung yon Aseorbins~ure. N. GALLO [1]. Die Methode beruht auf der Oxydation mR Kakothelin zu Dehydroascorbinsgure. -- Arbeitsweise. Je 5 ml gquimolekularer Mengen yon Kako- thelin (3,7- 10 -S M) und AscorbinsEure (0,8" 10-8--3,3 �9 10 -8 M) werden in einem Gemiseh yon Methanol und Dimethylformamid (1:1), das mit verd. SalzsEure an- gesEuert wurde, gelSst. Nach einiger Zeit wird die Farbverbindung mit Athyl~ther isoliert und dann mit Athanol, das wenig PerchlorsEure enthElt, gereinigt. Man ill- trierS, erw~rmt das Filtrat, filtriert die violett gef~rbten Kristalle ab, engt das Ffl- trat ein und bestimmt darin den Gehalt an DehydroascorbinsEure. Zur Messung der FarbintensitAt dient ein Spektralphotometer Unieam SP 500 mit 1 em-Kiivetten, man miBt nach 20 rain bei 520, 560 und 580 nm gegen die KakothelinlSsung. 1. Ann. Chim. (Roma) 57, 54--58 (1967). Ist. Chim. generale ed inorg., Univ. Bari

(Italien). D. RrrTWEGE~-HE~IOMAI~N

Die gas-chromatographische Bestimmung yon Ascorbins~iure in Form des Tri- methylsilyliitherderivats. M. VEcc~ and K. KAISER [1]. Zur Umsetzung wurden Hexamethyldisilazan sowie N-Trimethyls~lylacetamid verwendet, wobei letzteres bei 15faehem t)bersehu~ quantitativ den Tetra-(trimethylsilyl)-~ither der Aseorbin- s~ure bildete, was massenspektrometriseh nachgewiesen wurde. - - Arbeitsweise. 50 mg Aseorbins~ure und 50 mg Octadecan als innerer Standard werden in 10 ml absol. Pyridin unter Stickstoff oder Argon gelSst und verschlossen fiir 4 h bei Raumtemperatur belassen. Bedingungen ffir die Gas-Chromatographic. 10~ XE 60 auf Anachrom ABS (100--120 mesh) in einer Glass~ule yon 1,20 m L~nge und 4 mm ~ bei einer S~ulentemperatur yon 135~ und einer Einspritztemperatur yon 240~ Einspritzmenge 0,8 ~l, Argonstrom 60 ml/min, fl-Ionisationsdetektor. Gleiche Ergebnisse wurden mit einem Ger~t mit Flammenionisationsdetektor, einer Glass~ule yon 2 m Lgnge und 2,3 mm Z, 3~ SE 30 als station~re Phase, einer S~ulentemperatur yon 170 ~ C und einer Einspritzmenge yon 1 ~1 bei einem Helium- strom yon 40 ml/min erhalten. 1. J. Chromatog. 26, 22--29 (1967). Res. Dept., F. Hoffmann-La Roche, Co., Ltd.,

Basel (Sehweiz). J. MALUR

Eine schnelle Methode zur Bestimmung der Ascorbinsiiure in frischen Friichten und Gemiisen, die stark gefiirbte Extrakte Hefern und daher ffir die direkte Titra. tion mit Indophenol ungeeignet sind, beschreibt B. Y. N~DKA2NI [1]. Das frische Material wird in einer sauren LSsung (2~ in 16~ Essigs~ure)