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Vortrage wahrend der Tnbinger Tagung 863 Die Stellung der Palaontologie in Schweden Von C. WIMAN Es ist der Wunsch ausgedruckt worden, dab in unserer Zeitschrift fiber palaontologische Institute berichtet werden sollte. Ich komme diese - m Wunsche urn so lieber entgegen, als im letzten Frnhjahr etwas sehr Erfreuliches ein- getreten ist, indem meine personliche Professur in Palaontologie mit Lehr- pflicht auch in historischer Geologie in eine ordentliche Professur fiir Palaon- tologie and historische Geologie umgewandelt worden ist. In Schweden linden sick also jetzt folgende Stellen, die sich mehr oder weniger mit Palaontologie zu beschaftigen haben. Am Reichsmuseum: Ein Intendant an der Palaozoologischen Abteilung and einer an der Abteilung fiir Palaobotanik and auf3erdem an jeder Abteilung ein Assistent. Intendanten an der palaozoologischen Abteilung sind ANGELIN, LINDSTRbm and HOLM ge- wesen, an der palaobotanischen war fruher NATHOEST, jetzt HALLE. An der Landesuntersuchung findet sich keine bestimmte Stelle fur Palaontologie; es findet sick aber immer einer oder mehrere, die sick mit Palaontologie be- schaftigen. Beispiele sind LINNARSSSON, S. A. TULLBERG, HOLM, WESTERGARD, HEDE and andere. An der U n i v e r s i t i t in Lund findet sich nur ein a Professur in Geologie, die das ganze Fach umfal3t. Die beiden letzten Professoren in Lund haben keine zoologische Schulung gehabt; da aber Lund in Schonen liegt, das an fossilfiihrenden Ablagerungen ganz besonders reich ist, so ist diese Stelle immer mit Personen besetzt gewesen, die sich mit Fossilien and fossilfiihrenden Schichten bescha,ftigt haben, wie LUNDGREN, MGBERG and GRONWALL. Schliel3lich findet sich nunmehr in Upsala eine besondere Professur in Palaontologie and historische Geologie. An beiden Universiti ten linden sich natiirlich Dozenten. Das sind also wenigstens 9 Platze, wo Palaontologie gearbeitet wird, also gar nicht wenig fur ein Land mit nur 6 MiIlionen Einwohner, von welchen etwa 3500 an den Staatsuniversitaten studieren, and in einem Lande, das meistens aus Grundgebirge and Quartar besteht. Da in Upsala der Bedarf an Unterricht in historischer Geologie sehr gering ist, haben wir drei Stellen in reiner Palaontologie, die mit zoologisch resp. botanisch geschulten Personen besetzt werden. Wie kommt es nun, dai3 in einem an fossilfuhrenden Schichten so ver- haltnismaiiig armen Lande so viel Palaontologie getrieben werden kann? Kolonien haben wir nicht. Zwar wohnen in Amerika and anderen fossil- reichen Landers etwa ebensoviel Schweden wie in Schweden selbst, das hat aber keine Rolle gespielt. Die Ursache liegt erstens darin, daf3 die wenigen fossilfiihrenden Schichten sehr reich and die Versteinerungen meist sehr

Die Stellung der Paläontologie in Schweden

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Page 1: Die Stellung der Paläontologie in Schweden

Vortrage wahrend der Tnbinger Tagung 863

Die Stellung der Palaontologie in Schweden

Von C. WIMAN

Es ist der Wunsch ausgedruckt worden, dab in unserer Zeitschrift fiberpalaontologische Institute berichtet werden sollte. Ich komme diese -m Wunscheurn so lieber entgegen, als im letzten Frnhjahr etwas sehr Erfreuliches ein-getreten ist, indem meine personliche Professur in Palaontologie mit Lehr-pflicht auch in historischer Geologie in eine ordentliche Professur fiir Palaon-tologie and historische Geologie umgewandelt worden ist.

In Schweden linden sick also jetzt folgende Stellen, die sich mehr oderweniger mit Palaontologie zu beschaftigen haben. Am Reichsmuseum:Ein Intendant an der Palaozoologischen Abteilung and einer an der Abteilungfiir Palaobotanik and auf3erdem an jeder Abteilung ein Assistent. Intendantenan der palaozoologischen Abteilung sind ANGELIN, LINDSTRbm and HOLM ge-wesen, an der palaobotanischen war fruher NATHOEST, jetzt HALLE. An derLandesuntersuchung findet sich keine bestimmte Stelle fur Palaontologie;es findet sick aber immer einer oder mehrere, die sick mit Palaontologie be-schaftigen. Beispiele sind LINNARSSSON, S. A. TULLBERG, HOLM, WESTERGARD,HEDE and andere. An der U n i v e r s i t i t in Lund findet sich nur ein a Professurin Geologie, die das ganze Fach umfal3t. Die beiden letzten Professoren inLund haben keine zoologische Schulung gehabt; da aber Lund in Schonenliegt, das an fossilfiihrenden Ablagerungen ganz besonders reich ist, so istdiese Stelle immer mit Personen besetzt gewesen, die sich mit Fossilien andfossilfiihrenden Schichten bescha,ftigt haben, wie LUNDGREN, MGBERG andGRONWALL. Schliel3lich findet sich nunmehr in Upsala eine besondereProfessur in Palaontologie and historische Geologie. An beiden Universiti tenlinden sich natiirlich Dozenten.

Das sind also wenigstens 9 Platze, wo Palaontologie gearbeitet wird,also gar nicht wenig fur ein Land mit nur 6 MiIlionen Einwohner, vonwelchen etwa 3500 an den Staatsuniversitaten studieren, and in einem Lande,das meistens aus Grundgebirge and Quartar besteht.

Da in Upsala der Bedarf an Unterricht in historischer Geologie sehrgering ist, haben wir drei Stellen in reiner Palaontologie, die mit zoologischresp. botanisch geschulten Personen besetzt werden.

Wie kommt es nun, dai3 in einem an fossilfuhrenden Schichten so ver-haltnismaiiig armen Lande so viel Palaontologie getrieben werden kann?Kolonien haben wir nicht. Zwar wohnen in Amerika and anderen fossil-reichen Landers etwa ebensoviel Schweden wie in Schweden selbst, das hataber keine Rolle gespielt. Die Ursache liegt erstens darin, daf3 die wenigenfossilfiihrenden Schichten sehr reich and die Versteinerungen meist sehr

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364 Die Versammlung der Palaeontologischen Gesellschaft in Tubingen

schon erhalten sind, and zweitens in unseren vielen Entdeckungsreisen andwissenschaftlichen Expeditionen, die ganz besonders zur Vielseitigkeit derWissenschaft beigetragen haben.

Die Sammlungen im geologischen Institut in Lund bestehenhauptsachlich aus Kambrosilur- and Kreideevertebraten, zum groIten Teil ausSchonen. Die alten tMIoorfunde an Quartarvertebraten finden sich imzoologischen Institut.

Das Reichsmuseum in Stockholm hat kurz vor dem Kriege einneues Lokal bekommen. Die Palaozoologische Abteilung ist die Haupt-sammlung fur das Obersilur Gotlands. Aul3erdem finden sich ganz bedeutendeSammlungen aus Kambrosilur and oberer Kreide. Die grol3en Evertebraten-sammlungen von wissenschaftlichen Expeditionen befinden sich auch zumgroi3ten Teil bier. Die hauptsachlich fur das Publikum geordnete Schau-sammlung besteht zum groi3en Teil aus Gipsabgussen, enthalt aber aucheiniges von echten Vertebraten, z. B. ERLAND NORDENSK16LDS Sammlungen ausSudamerika.

Die PaIdobotanische SammIung ist sehr bedeutend. Bin wichtigesKontingent sind schwedische Rat-Lias-Pflanzen. Die Polarfloren durftennirgends so reich vertreten sein wie bier. Hierzu kommen in den letztenJahren uberaus reiche Sammlungen aus Ostasien.

Die palaontologischen Sammlungen der geologischen Reichsanstaltsind zum grol3ten Teil dem im selben Ban befindlichen Reichsmuseum ein-verleibt worden.

Ich komme jetzt zum palaontologischen Museum in Upsala. Alsich 1888 als Student zum geologischen Institut kam, war eine zwar nichtgrof3e, aber ganz schone schwedische Fossilsammlung vorhanden and eineetwa ebenso groLie aus anderen Landern. Fossile Vertebraten fehlten fastganzlich. Schon ehe ich ein Examen gemacht hatte, and ehe ich Amanuensisgeworden war, bekam ich die palaontologische Sammlung zu pflegen, andes ist deshalb nicht zu vermeiden, dal3 meine Darstellung von jetzt an etwaspersonlich wird.

Leitendes Grundprinzip meiner Tatigkeit war, nicht Dubletten oderGipsabgnsse zu sammeln, sondern neues Originalmaterial, das die Wissenschaftbereichern sollte. Bis 1904 babe ich nur im Kambrosilur Schwedens gearbeitetand mir dazu unbearbeitete Gebiete ausgesucht, Nordbaltikum and Norr-land. Natnrlich babe ich gelegentlich in alien unseren fossilfuhrenden Gebietenand in mehreren auslandischen gesammelt, aber vor allem babe ich Gotlandand Schonen vermieden. Als das Kalkbrennen in Dalarne industrialisiertwurde, bot sich wahrend 15 Jahren eine einzig stehende Gelegenheit, indiesem Uberaus reichen Silurgebiet zu sammeln. Wir haben die Gelegenheitgehorig ausgeniitzt and haben fast alles each Upsala gebracht. Auch dasSilurgebiet in Ostergotland zeichnet sich durch aui3erordentlich gut erhalteneFossilien aus and bier haben wir viele Jabre and mit sehr gutem Resultatgesammelt.

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Vortrage wahrend der Tiibinger Tagung 365

1904 fing ich an, mich mit Vertebraten zu bescbaftigen, and als ich1908 aus Spitzbergen zuruckkehrte, war mir zweierlei klar geworden: Einmalhatten BERTIL HOGBOM and ich gefunden, daB auf Spitzbergen, sowohl imDevon vie in der Trias, palaontologisch verwertbare Vertebratenrestevorhanden waren and durch eine sehr billige Expeditionstechnik gesammeltwerden konnten. Das andere war, daf der Vorschlag der Universitat, mireine personliche Professur einzurichten, zwar im Reichstag gefallen, abervorwarts gefallen war, so daB ein glucklicher Ausgang ziemlich sicher vor-ausgesehen werden konnte. Hierdurch wurde mir ein Grund unter die Fiif3egegeben.

Durch den kraftigen Beistand des Herrn Oberintendanten ABEL LA-

GRELIUS konnte private Unterstutzung weit uber meine Erwartungen ge-wonnen werden and so habe ich in den letzten Jahren bei einem Staats-anschlag von 1800 Kr. 40-50, ja 60000 Kronen verbraucht and doch fort-wahrend an Geldmangel gelitten.

Das erste grof3ere Unternebmen war die von BERTIL HOGBOM geleiteteerste Saurierexpedition nach Spitzbergen. Vier junge Studenten sind miteinem Kohlendampfer hinaufgefahren and den ganzen Sommer mit einemFangboot von 6 m Lange im Eisfjord umhergefahren. Seitdem sind fastjahrlich ahnliche Studentenexpeditionen auf Spitzbergen gewesen, seit 1912meistens vom jetzigen Dozenten ERIK STENS16 geleitet. Tells haben die Teil-nehmer selbst groi3e Opfer gebracht, teils haben Mdeene zu den Kosten bei-getragen.

Durch these Expeditionen ist eine sehr groLie Sammlung von wunderbarerhaltenen Triasvertebraten zusammengebracht worden. Auch von Devon-fischen liegt ein reiches Material vor. Als Nebenprodukt haben wir eineMenge von Evertebraten und Pflanzen bekommen.

Auch an den B e s an o fundstellen ist vielfach gesammelt worden. Wirhaben von dort eine Behr instruktive Sammlung, die auch bearbeitet worden ist.

Der ehemalige Dozent der Zoologie, IvAR SEFVE, jetzt Rektor in Falun,hat 1910-1911 and 1920-1921 Expeditionen sum Aufsuchen fossiler Wirbel-tiere nach dem interandinen Hochlande in Peru and Bolivia durch-gefiihrt, so dais die groi3te Sammlung aus der Titicaca-Gegend nicht etwain La Paz, sondern in Upsala liegt. Diese Sammlungen sind von SEFvE zumTell bearbeitet worden.

Von schwedischen Kreidevertebraten habe ich 5 Jahre lang allessammeln lassen, sie sind aber sehr teuer geworden, weil wir die grobenAmmoniten mitkaufen mui3ten.

Dazu habe ich aus dem mittleren Jura bei Peterborough gauze Ske-lette von Ophthalmosaurus, Muraenosaurus and Metriorhynchus, ausder Gegend von Holzmaden einen schonen Mystriosaurus mit vollstandigemBauchpanzer, einige Ichthyosaurier, darunter auch ein Hautexemplar, Restevon Flugsauriern and Fischen erwerben konnen. Von WARD, Rochester,

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366 Die Versammlung der Palaeontologischen Gesellsehaft in Tilbingen

Nordamerika, habe ich ein vollstandiges iIoaskelett and ein paar Gipsabgussegekauft. Vom Fossil Hunter, CHARLES STERNBERG, erwarb ich vor ein paarJahren drei Prachtstiicke, die alle neue Beobachtungen erlaubten. Es warenClidastes Sternbergii, Platecarpus coryphaeus and Pteranodon.Vorigen Sommer hat er fur uns eine 4 Monate lange Expedition nach einemneuen Kreidefundort in New Mexico ausgefuhrt. Die Sammlungen, 17 grof3eKisten, enthalten ein ganzes Skelett von T r a c h o d o n, verschiedene andereDinosaurierreste and eine Menge prachtvoller Schildkrbten.

Schlief3lich komme ich zu den Chin as a mm lunge n.Professor JOHAN GUNNAR ANDERSSON, der Antarktiker and ehemalige

Chef der Landesuntersuchung, ist seit 1914 an der Landesuntersuchung Chinasals Ratgeber in Grubenangelegenheiten angestellt.

Als er nach einiger Zeit fand, welche reiche Mdglichkeiten in pala-ontologischer Hinsicht vorhanden waren, wandte er sich 1916 an seinenFreund, den obenerwahnten Oberintendanten LAGRELITS mit der Bitte, ermocbte zum Einsamcneln von fossilen Wirbeltieren 45 000 Kr. zusammen-bringen. Dies gelang, and der sog. Chinafonds stieg bald auf 70 000. In derHeimat bildete sich 1919 ein Chinakomitee, in welches auf er LAGRELIUS einanderer Professor GUNNAR ANDERSSON and Admiral PALANDER eintraten. Nach-dem Admiral PALANDER 1920 plotzlich gestorben war, trat statt seiner derKronprinz in das Komitee ein. Der Reichstag bewilligte 1920 eine Staats-unterstutzung von 90 000 Kr. fur die Jahre 1921, 1922 and 1923; dazu kamnoch mehr Geld, so da13 bis jetzt etwa 200 000 Kr. ausgegeben werden konnten.Das Ganze ist als eine vertrauensvolle, freundschaftliche, gemeinsame Arbeitzwischen Schweden and China gedacht, die auch durch diplomatische Aktengeordnet ist. So z. B. bekommen wir. Dubletten von den Evertebraten, diesonst in China bleiben, von den Wirbeltieren aber kommt alles nach Upsala,and wir senden eine erste, moglichst vollstandige Dublettensuite nach Chinazurack.

Bis jetzt habe ich rund 400 Kisten bekommen. In den kleinsten hatein Aceratherium- Schadel mit umgebendem Gestein Platz genug. Das meisteist von Professor ANDERSSONS geschickten chinesischen Sammlern zusammen-gebracht. Vieles hat er aber auch selbst gesammelt. Seit etwa einem Jahrist ein Schiiler von ABEL, Dr. OTTO ZDANSKY, der auch einige Zeit in Upsalagewesen ist, auf Kosten des Chinakomitees Professor ANDERSSON zur Seitegestellt worden. Er wird 3 Jahre bleiben and ich hatte kaum eine bessereWahl treffen konnen. Professor ANDERSSON aul3ert sich auch sehr lobendfiber seinen Mitarbeiter. Die Praparation wird in Upsala ausgefiihrt, and esarbeiten aul3er mir 4-7 Personen daran. Auch eine Prefluftmaschine nachFrankfurter Modell ist seit 1' /2 Jahr in Gebrauch.

Der weit iiberwiegende Teil der Sammlungen besteht aus altpliocanenSaugetieren. Am zahlreichsten sind hornlose Nashorner vertreten. Etwa100 Schadel and zahlreiche andere Skelettelemente Bind schon fertig prapariert.

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Vortrage wahrend der Tnbinger Tagung 367

Ein grot es .Rhinoceros, mit Rh. sirnus verwandt, liegt auch vor. Besondersinteressant ist ein Elasrnoiheriu,n-artiges Tier, das T. R[NGSTxoM, der die Rhi-nocerotiden bearbeitet, Sinotherium Lagrelii genannt hat. Im Verhaltnisse zuden Nashornern sind alle anderen Saugetiergruppen wenigstens an Zah) derIndividuen sparsamer vertreten. Hipparion Richthofenii ist durch eine MengeSchade) and fast das ganze Skelett vertreten. Auch ein einzehiges Pferdkommt vor. Unter den Giraffen ist besonders Chilinotherium Tingii bemerkens-wert; dies ist ein Hydaspitherium- ahnlicher Sivatheriide, etwas kleiner als dasOkapi. Unter den Hirschen ist besonders ein kleiner Cervavus mit drei-zackigen Hornern gut vertreten. Mehrere Antilopenschadel liegen vor. Voneinein kleinen grazilen Schwein finden sich mehrere Schadel and ein voll-standiges Vorderbein.

Prachtvoll erhaltene Nagerschadel sind nicht selten. Die Raubtier-schadel sind auf3erordentlich schon erhalten. and es kommen miter Anderenzabireicbe Viverriden and groi3e Katzen vor. Machairodus ist einstweilen innur zwei Exemplaren gekommen. Der erste Affe Ostasiens, nach ZDANSKY

ein pavianartiges Tier, ist mit Kurier zum Ministerium des Ausw .rtigen an-gelangt and mir mit besonderer Feierlichkeit ausgeliefert worden. Bin paarLandschildkroten sind sehr schon and vollstandig.

Aus jungeren Tertiarschichten stammen Schadel and fast vollstandigeExtremitaten eines schmalkopfigen Pferdes. Aus dem Loss liegen ein Elefant,ein tichorrhines Nashorn and mehrere Nager vor. Aus jungerem Quartarkommen ein Nashorn, Elefanten, Buffel, Hirsche usw. and ein Riesenschaf vor.

Auch in alttertiaren, vielleicht eocanen Schichten sind Saugetiere ge-sammelt worden: besonders hat ZDANSKY eine gate Brute gemacht.

Die Einsammlung dauert bis Ende 1923, and vor Ende 1924 durfte diePraparation nicht fertig sein konnen. Die Bearbeitung wird von Zoologenausgefuhrt, and die Publikation wird in Palaeontologia sinica stattfinden.

Wie aus Obigem hervorgeht, sind die palaontologischen Sammlungenin Upsala nicht mehr klein, and sie enthalten sehr viel Originalmaterial.Zum Schlul3 will ich mit einigen Worten die Lokalfrage beruhren. In dieserBeziebung bin ich notgedrungen sehr leichtsinnig gewesen, and babe gedacht,daf3, wenn ich nur dafur sorge, dal3 eine sehr gute Sammlung entsteht, sichdie Lokalfrage allmahlich ordnet.

So ist das palaontologische Institut in Upsala an 9 verschiedenen Stellenin 4 verschiedenen Hausern eingeraumt and es wurden sogar Privatzimmerin der Stadt gemietet. Kraftiger kann das Bauen nicht vorhereitet werden.