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1963 4. Analyse yon biologisehem Material 151 Zur Bestimmung yon Protein in Cerebrospinalltfissigkeiten sind yon E. W. ICIOE und J. W. LOFTm 1 drei Methoden verglichen worden: Reaktion mit dem Phenoh'eagens yon FOLIN-CIocALTEU unter Zusatz yon Kupfer nach JOHNSTONund GIBSON, beschrieben yon S. SETHNA und M. U. TSAO ~, b) Reaktion mit dem modi- fizierten Biuretreagens naeh J. GoA S, c) turbidimetrische Messung naeh Zusatz yon Triehloressigsaure nach 0.3/IEuLEMA~S 4. Die Ubereinstimmung der Ergebnisse der drei Methoden wfl'd als gut befunden. Fiir die Anwendung in der Klinik wird die turbidimetrisehe empfohlen. Bei der Folin-Methode besteht die Gefahr der St6rung dureh vorher dem Patienten applizierte Medikamente. 1 Clin. Chemistry 8, 56--61 (1962). Clin. Lab., Presbyterian and Woman's Hosp., and Dept. Pathology, School Ned. Univ. Pittsburgh, Pa. (USA). -- 2 Clin. Chemistry 3, 249 (1957); vgl. diese Z. 165, 229 (1959). -- s Scand. J. Clin. Lab. Invest. 3,218 (1953) ; vgl. diese Z. 156, 397 (I957). -- 4 Clin. chim. Acta (Amsterdam) 5, 757 (1960). A. NIES~A~ Untersuehungen fiber die Stiirkegelelektrophorese einiger menschlicher Muskelproteine stellt B. P. HUG]~S I an. Den Zentrifngatiiberstand eflms IIomo- genates yon Muskulatur, die dureh Biopsie gewonnen win'de, in Natriumphosphat- pufferlSsung yon PH 7,7 unterwirft Verf. nach Konzentration auf das 10--15fache durch Ultraffltration bei 15 atii mit Stickstoff der St~rkegelelektrophorese. Verf. benutzt eine friiher mitgeteilte Methode e, die er modifiziert, indem er mit ver- sehiedenen PufferlSsungen fi~hrt: Tris-Phosphorsi~ure-, Tris-Citronensi~ure-, Tris- Salzs~ure- und Tris-Bors~urepufferlSsung (alle pH7,5--7,9). Wie aus den ab- gebildeten Verteflungsmustern hervorgeht, lassen sieh bis zu 18 Fraktionea nach- weisen. Hiimoglobin, Myoglobln, Aldolase und Glucose-6-phosphatisomerase konnten identifiziert werden. Photographische Abbildungen von Pherogrammen bei drei Muskelerkrankungen sind beigegeben. 1Clin. chim. Acta (Amsterdam) 6, 794--800 (1961). Dept. Chem. Pathol., National Hosp., London (England). -- 2 HUGHES, B. P. : Bioehem. Biophys. l~es. Commun. 1, 194 (1959). E. Mi3LLE~, Wfirzburg Die Papierelektrophorese der Serum-~ Lipo- und Glykoproteine fiihrt A. ROVESC~LLI 1 mit konzentriertem Serum aus. Man fiillt 2 ml Serum in Kollodium- hfilsen (hier der Fa. Membranfilter-Ges.) und dialysiert unter dem Vakuum einer Wasserstrahlpumpe gegen eine 20~ Polyvinylpyrrolidon-L6sung (PVP Bayer). In 2 Std hat man das Volumen des Serums auf etwa 0,5 ml vermindert, l~{an kann 0,05--0,06 ml Konzentrat direkt zur Elektrophorese verwenden, oder es -- wenn man die Lipoproteine bestimmen will -- zunachst mit Sudanschwarz anfarben. Dazu gibt man zu 0,4 ml des Konzentrates 2 Tr. einer warmgesatt. Sudanschwarz- 15sung in 1 Tell Dioxan und 4 Teilen Propylenglykol. Man erhitzt 2--3 Std auf dem Wasserbad auf 37 ~ C, laBt einige Stunden im Kiihlschrank bei 4~ stehen und zentrifugiert 15 rain bei 4090 U/min. 0,05--0,06 ml der iiberstehenden L5sung verwendet man zur Elektrophorese, die hier auf Schl. u. Sch.-Papier 2043b, Ederol 208, oder Whatman-Papier 3MM in Veronal-Acetatpuffer PH 8,6 (Ionenstarke 0,1) bei 0,25 hfilliamp./cm und 100 V ausgefiihrt wird. Nach 16--18 Std ist die Tren- nung befriedigend. Die Glykoproteine karm man nach K. B. BJSBESJ5 u nachweisen. 1 Clin. china. Acta (Amsterdam) 7, 139 (1962). Lab. Provinc. di Igiene e Profi- lassi, l%eparte Med.-Micrograf., Mailand (Italien). -- 2 Scand. J. clin. Lab. Invest. 7, 153 (1955). U~SVLA B~VMANX Die tm'bidimetrische Fibrinogenbestimmung unter Verwendung eines Photoelektrocolerimeters nach I. I. D,~_ivcm und A. S. KANTOROW51 ist eine Abwandhmg des Verfahrens yon S. Ruszsr~r~.x 2. -- Bestimmung. Man bringt in

Die turbidimetrische Fibrinogenbestimmung unter Verwendung eines Photoelektrocolorimeters

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1963 4. Analyse yon biologisehem Material 151

Zur Best immung yon Protein in Cerebrospinalltfissigkeiten sind yon E. W. ICIOE und J. W. LOFTm 1 drei Methoden verglichen worden: Reaktion mit dem Phenoh'eagens y o n FOLIN-CIocALTEU unter Zusatz yon Kupfer nach JOHNSTON und GIBSON, beschrieben yon S. SETHNA und M. U. TSAO ~, b) Reaktion mit dem modi- fizierten Biuretreagens naeh J. GoA S, c) turbidimetrische Messung naeh Zusatz yon Triehloressigsaure nach 0.3/IEuLEMA~S 4. Die Ubereinstimmung der Ergebnisse der drei Methoden wfl'd als gut befunden. Fiir die Anwendung in der Klinik wird die turbidimetrisehe empfohlen. Bei der Folin-Methode besteht die Gefahr der St6rung dureh vorher dem Patienten applizierte Medikamente.

1 Clin. Chemistry 8, 56--61 (1962). Clin. Lab., Presbyterian and Woman's Hosp., and Dept. Pathology, School Ned. Univ. Pittsburgh, Pa. (USA). -- 2 Clin. Chemistry 3, 249 (1957); vgl. diese Z. 165, 229 (1959). -- s Scand. J . Clin. Lab. Invest. 3,218 (1953) ; vgl. diese Z. 156, 397 (I957). -- 4 Clin. chim. Acta (Amsterdam) 5, 757 (1960). A. NIES~A~

Untersuehungen fiber die Stiirkegelelektrophorese einiger menschlicher Muskelproteine stellt B. P. HUG]~S I an. Den Zentrifngatiiberstand eflms IIomo- genates yon Muskulatur, die dureh Biopsie gewonnen win'de, in Natriumphosphat- pufferlSsung yon PH 7,7 unterwirft Verf. nach Konzentration auf das 10--15fache durch Ultraffltration bei 15 atii mit Stickstoff der St~rkegelelektrophorese. Verf. benutzt eine friiher mitgeteilte Methode e, die er modifiziert, indem er mit ver- sehiedenen PufferlSsungen fi~hrt: Tris-Phosphorsi~ure-, Tris-Citronensi~ure-, Tris- Salzs~ure- und Tris-Bors~urepufferlSsung (alle pH7,5--7,9). Wie aus den ab- gebildeten Verteflungsmustern hervorgeht, lassen sieh bis zu 18 Fraktionea nach- weisen. Hiimoglobin, Myoglobln, Aldolase und Glucose-6-phosphatisomerase konnten identifiziert werden. Photographische Abbildungen von Pherogrammen bei drei Muskelerkrankungen sind beigegeben.

1Clin. chim. Acta (Amsterdam) 6, 794--800 (1961). Dept. Chem. Pathol., National Hosp., London (England). - - 2 HUGHES, B. P. : Bioehem. Biophys. l~es. Commun. 1, 194 (1959). E. Mi3LLE~, Wfirzburg

Die Papierelektrophorese der Serum-~ Lipo- und Glykoproteine fiihrt A. ROVESC~LLI 1 mit konzentriertem Serum aus. Man fiillt 2 ml Serum in Kollodium- hfilsen (hier der Fa. Membranfilter-Ges.) und dialysiert unter dem Vakuum einer Wasserstrahlpumpe gegen eine 20~ Polyvinylpyrrolidon-L6sung (PVP Bayer). In 2 Std hat man das Volumen des Serums auf etwa 0,5 ml vermindert, l~{an kann 0,05--0,06 ml Konzentrat direkt zur Elektrophorese verwenden, oder es -- wenn man die Lipoproteine bestimmen will -- zunachst mit Sudanschwarz anfarben. Dazu gibt man zu 0,4 ml des Konzentrates 2 Tr. einer warmgesatt. Sudanschwarz- 15sung in 1 Tell Dioxan und 4 Teilen Propylenglykol. Man erhitzt 2- -3 Std auf dem Wasserbad auf 37 ~ C, laBt einige Stunden im Kiihlschrank bei 4~ stehen und zentrifugiert 15 rain bei 4090 U/min. 0,05--0,06 ml der iiberstehenden L5sung verwendet man zur Elektrophorese, die hier auf Schl. u. Sch.-Papier 2043b, Ederol 208, oder Whatman-Papier 3MM in Veronal-Acetatpuffer PH 8,6 (Ionenstarke 0,1) bei 0,25 hfilliamp./cm und 100 V ausgefiihrt wird. Nach 16--18 Std ist die Tren- nung befriedigend. Die Glykoproteine karm man nach K. B. BJSBESJ5 u nachweisen.

1 Clin. china. Acta (Amsterdam) 7, 139 (1962). Lab. Provinc. di Igiene e Profi- lassi, l%eparte Med.-Micrograf., Mailand (Italien). -- 2 Scand. J . clin. Lab. Invest. 7, 153 (1955). U~SVLA B~VMANX

Die tm'bidimetrische Fibrinogenbest immung unter Verwendung eines Photoelektrocolerimeters nach I. I. D,~_ivcm und A. S. KANTOROW51 ist eine Abwandhmg des Verfahrens yon S. Ruszsr~r~.x 2. -- Bestimmung. Man bringt in

152 Berieht: Spezielle analytische Methoden Bd. 196

ein Zentrifugenglas, das 1 Tr. 30~ KaliumoxalatlSsung enth~lt, 4--5 ml Venen- blur, mischt und zentrifugiert. 0,1 ml des so erhaltenen Plasmas wird in einem Probierglas derart mit 5 ml einer LSsung, die 270 ml ges~itt. Ammoniumsulfat- 15sung (pig 6,5) auf 1 1 enth~lt, versetzt, da~ man erst einige Tropfen mischt und dann die Hauptmenge der LSsung zusetzt (so wird Sch~umen vermieden). So]lte das Plasma gefi~rbt sein, so ist eine Kontrolle mit physiologischer LSsung in der gleichen Verdiinnung anzustellen. 5Iach 10--15 rain wird die Suspension in die Kiivette eines Photoelektrocolorimeters (FEK-M oder FEK-N) gebracht und die Extinktion gegen Wasser unter Verwendung eines grfinen Filters un4 einer t~fivette yon 1 cm Schichtdicke bestimmt. Bei niedrigen Fibrinogengehalten empfiehlt es sieh, eine I~iivette yon 2 cm Schichtdicke zu verwenden. Die Auswertung erfolgt nach einer Eichkurve, die wie fo]gt konstruiert wird: In verschiedenen Plasma- proben wird der Eiweil~gehalt, z .B. refraktometrisch, bestimmt. Man bereitet einige Verdiinnungen im Bereieh yon 0,1--1,2~ Eiweil~, bringt yon diesen je 0,1 ml und yon einer LSsung aus einem Tell ges~itt. AmmoniumsuffatlSsung (p~6,5) und 1 Tell 0,2 n Salzs~ure je 5 ml in Probiergliiser und bestimmt nach 10--15 rain die Extinktionen. Ebenso verf~hrt man mit jeder Plasmaprobe. Die Kurve ergibt sich aus Mittelwerten. -- Parallelbestimmungen weichen um 2--4~ vonein- ander ab.

Lab. Delo 8, Nr. 7, 22--24 (1962) [Russisch]. Tuberkulosesanatorium Wiborg, und Lehrst. Tuberkulose miHt~rmed. Akad., Leningrad (UdSSR). -- ~ Biochem. Z. 133, 370 (1922) ; vgl. dazu aueh diese Z. 80,124 (1930) ; 97,267 (1934). P. H ~ s

Zur Best immnng yon anionisehen Detergentien in Gegenwart groller ) Iengen Protein extrahier~ E. GovL]) 1 die Proben mit ~r enth~ltendem Aceton (I). I-Iierzu werden 2 g MgS04 �9 7 H.~O in 360 ml Wasser gelSst, mit 40 ml 0,1 n Natronlauge versetzt und mit Aceton auf i 1 erg~nzt. Ausfallendes Magnesinm- oxid wird vor Gebrauch der LSsung dutch Schiittein gleichm~l~ig verteilt. Die Proteinproben oder Hautstiicke werden bei --10~ gemahlen oder mit einem Skalpell zerkleinert, in einem Reagensglas mit 20 ml I iibergossen, nach Verschlul~ des Glases durch Parafilm mehrmals geschfittelt und 18--24 Std bei Zimmertempera- fur stehen gelassen. Dann wird die Suspension 15 rain mit 2200 g zentrifugiert. Ein aliquoter Tell des iFberstandes, der 10--30/~g Detergens enthaltea sell, wird mit I auf 10 ml erg~nzt und in einem 125 ml-Scheidetrichter mit 10 ml Glycin- puffer (7,5 g Glycin uud 5,8 g Natrinmchlorid werden mit Wasser zu 1 1 gelSst und mit 0,1 n Salzs~ure auf den p~-Wert 2,5 eingestellt) und 2 ml 0,5~ w~l~riger MethylgriinlSsung versetzt. Unter Drehen des Trichters ffigt man 40 ml Benzol hinzu, schiittelt 1 rain, l~l~t absetzen und zieht die klare w~ii3rige Sehicht ab. Zu der Benzolschicht gibt man 15 ml gepuffertes Wasser (1800 ml dest. Wasser werden mit 200 ml Glycinpuffer versetzt und mit etwa 55 ml 0,1 n Salzs~ure auf den pH-~cVert yon 2,5 gebracht). Der Trichter wird 25 sec geschfittelt und zur Kl~rung der Benzol sehicht etwa 30--40 min stehen gelassen. Die Absorption der vorsichtig abgezogenen Benzolschicht wird in einer geeigneten Kiivette bei 615 nm gemessen. Als Test- substanz wird Natriumdodecylsulfat benutzt, die Absorptionskurve ist hierfiir im Bereich 0,01--0,17 #Mol geradlinig.

Analy~. Chemistry 84, 567--571 (1962). Dermat. Res. Labs., Dept. Dermato]., Harvard l~r School, Massachusetts Gen. Hospital, Boston, Mass. (USA).

A. N I E ~ A ~

Die Best immung yon Mueoprotein im Skeletmuskel fiihrt E. N. Mc- I ~ o s ~ ~ dutch, indem er den Hexosaminanteil des !VIucoproteins isoliert, colori- metrisch bestimmt uud daraus den Gesamtgehalt berechnet. Der Mucoprotein- gehalt beeinflui~t neben dem Elastin- and Collagengeh~lt die Zartheit yon Rind-,