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Angewandte Psychologie www.psychologie.zhaw.ch Zürcher Fachhochschule Bachelorarbeit Die Veränderbarkeit des Gesundheitsverhaltens Die kurzfristige Veränderung des Gesundheitsverhaltens durch eine einmalige Intervention und die langfristige durch den Sense of Coherence Irene Wildi Vertiefungsrichtung Klinische Psychologie Referent: PD Dr. med. Albert Wettstein Zürich, Mai 2009

Die Veränderbarkeit des Gesundheitsverhaltens Die kurzfristige … · 2019. 9. 5. · 3.1.1 Die SOC-Skala ... (Knoll, Scholz, & Rieckmann, 2005, S. 21). Definition von Gesundheit:

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Angewandte Psychologie www.psychologie.zhaw.ch

Zürcher Fachhochschule

Bachelorarbeit

Die Veränderbarkeit des Gesundheitsverhaltens

Die kurzfristige Veränderung des Gesundheitsverhaltens durch eine einmalige Intervention und die langfristige durch den Sense of Coherence

Irene Wildi Vertiefungsrichtung Klinische Psychologie

Referent: PD Dr. med. Albert Wettstein

Zürich, Mai 2009

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Diese Arbeit wurde im Rahmen des Bachelorstudienganges am Departement P der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW verfasst. Eine Publikation bedarf der vorgängigen schriftlichen Bewilligung durch das Departement Angewandte Psychologie. ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Departement Angewandte Psychologie, Minervastrasse 30, Postfach, 8032 Zürich

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Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung .................................................................................................................5

1.1 Ausgangslage ..................................................................................................... 6

1.2 Fragestellung und Hypothese............................................................................. 7

1.3 Methodik und Aufbau der Arbeit....................................................................... 8

1.4 Eingrenzung ....................................................................................................... 8

2 Theoretischer Teil..................................................................................................10

2.1 Gesundheitspsychologie .................................................................................. 10

2.2 Gesundheit und Krankheit ............................................................................... 11

2.3 Salutogenese .................................................................................................... 12

2.3.1 Sense of Coherence SOC .......................................................................... 15

2.4 Gesundheitsverhalten....................................................................................... 17

2.5 Pensionierung................................................................................................... 18

3 Empirischer Teil ....................................................................................................20

3.1 Fragebogenentwicklung................................................................................... 20

3.1.1 Die SOC-Skala .......................................................................................... 21

3.1.2 Gesundheitsverhalten ................................................................................ 22

3.2 Datenerhebung ................................................................................................. 24

3.3 Auswertung...................................................................................................... 26

3.4 Darstellung der Ergebnisse .............................................................................. 28

3.4.1 Soziodemografische Daten........................................................................ 28

3.4.2 Berechnung des Sense of Coherence und der Vergleich mit der Norm.... 29

3.4.3 t-Test des SOC und der Einzelmerkmale des Gesundheitsverhaltens....... 32

3.4.4 Wilcoxon-Test der Einzelmerkmale des Gesundheitsverhaltens .............. 34

3.4.5 Korrelation zwischen dem SOC und den Einzelmerkmalen des

Gesundheitsverhaltens............................................................................... 36

3.4.6 Subjektive Gesundheitseinschätzung ........................................................ 37

3.4.7 Subjektives Gesundheitsverhalten............................................................. 39

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3.4.8 Korrelation zwischen der Einschätzung und dem Verhalten von

Ernährung und Bewegung......................................................................... 42

4 Diskussion...............................................................................................................44

4.1 Zusammenfassung............................................................................................ 44

4.2 Interpretation der Ergebnisse ........................................................................... 45

4.3 Fazit und Ausblick ........................................................................................... 48

5 Abstract ..................................................................................................................49

6 Literaturverzeichnis ..............................................................................................50

7 Verzeichnis der Tabellen und Diagramme..........................................................52

8 Anhang....................................................................................................................53

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1 Einleitung

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1 Einleitung

„Nicht was wir erleben, sondern wie wir das empfinden, was wir erleben, macht unser

Schicksal aus.“

(Marie von Ebner-Eschenbach)

Lebensereignisse wie die Geburt eines Kindes, der Schulbeginn, der Einstieg ins Be-

rufsleben, eine Zeit der Arbeitslosigkeit oder der Ausstieg aus der Erwerbsarbeit sind

Zeiten des Bruches und des Umbruches. Sie sind mit vielen Risiken und Chancen ver-

bunden. Ob und wie wir die Chancen nutzen, hängt von vielen Faktoren ab: Von Fakto-

ren, die an uns herangetragen werden, die wir selber mitbringen und die wir zum Teil

auch beeinflussen können. So stellt sich die Frage, ob es Faktoren gibt, die die Gesund-

heit im Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand beeinflussen können. Kann es

helfen, den Menschen aufzuzeigen, was sie sich und ihrer Gesundheit Gutes tun können

oder muss ein anderer Weg gesucht werden? Mit solchen oder ähnlichen Fragen haben

sich schon viele Untersuchungen beschäftigt. Zum Beispiel das Nationale Forschungs-

programm NFP32 zum Thema „Alter“.

Laut Höpflinger und Stuckelberger (1999, S.17) wurden innerhalb dieses Forschungs-

programmes viele Untersuchungen vorgelegt, die sich mit dem bevorstehenden Ruhe-

stand befassten. Dabei konnten keine Zusammenhänge zwischen der Vorbereitung auf

die Pensionierung und der Anpassung an die nachberufliche Zeit nachgewiesen werden.

Von den Autoren wird empfohlen, sich durch die Ergebnisse nicht zum Schluss verlei-

ten zu lassen, dass die Vorbereitung auf die Pensionierung eine vernachlässigbare Grös-

se sei. Vielmehr dürfte es darum gehen, verschiedene Arten von Vorbereitungsangebo-

ten anzubieten und zu verbreiten. Es müsse der Tatsache von unterschiedlichen Lebens-

umständen und verschiedenen Berufs- und Bildungsschichten Rechnung getragen wer-

den.

In der vorliegenden Arbeit soll empirisch aufgezeigt werden, inwieweit ein Kurs, der

Menschen auf die Pensionierung vorbereitet, mit dem Konzept der Salutogenese - der

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1 Einleitung

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Entstehung von Gesundheit - in Verbindung gebracht werden kann. Es stellt sich die

Frage, ob der Sense of Coherence, das Kohärenzgefühl, eine globale Orientierung, die

ausdrückt, in welchem Ausmass man ein durchdringendes, andauerndes und dennoch

dynamisches Gefühl des Vertrauens hat, in einem Zusammenhang mit den Chancen auf

ein positives Gesundheitsverhalten nach der Pensionierung steht. Ist das Kohärenzge-

fühl als Mass für die „Chancennutzung“ geeignet? Weiter stellt sich die Frage, ob es

empirische Zusammenhänge zwischen dem Kohärenzgefühl und dem Gesundheitsver-

halten gibt.

1.1 Ausgangslage

Die Angestellten der Stadt Zürich haben die Möglichkeit vor ihrer Pensionierung einen

‘Kurs auf die Nachberufliche Zukunft‘ zu besuchen. Dieser Kurs dauert zweieinhalb

Tage und wird von AvantAge - einem Service der Pro Senectute - durchgeführt. Avan-

tAge (http://www.avantage.ch) ist eine Fachstelle für Alter und Arbeit. Die Kurse von

AvantAge sollen Mitarbeitende von Betrieben befähigen, sich auf die nachberufliche

Zeit vorzubereiten und die nötigen Informationen dafür abzuholen. Die Seminare wer-

den öffentlich oder firmenintern durchgeführt.

Die Stadt Zürich beauftragt die Organisation AvantAge, firmenintern Kurse für ihre

Angestellten durchzuführen. Die Themen, die aufgegriffen werden, sind die folgenden:

• Pensionierung heute

• Gesundheit und Wohlbefinden

• Herausforderungen in Beziehungen und Partnerschaft

• Kompetenzen, Interessen und Begabungen

• Veränderungen im Zeit- und Lebensrhythmus

• AHV, Pensionskasse, 3.Säule und Steuern, Güter- und Erbrecht

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1 Einleitung

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Die Seminarleitung und Moderation übernehmen ausgewiesene Fachpersonen der Pro

Senectute. Zudem werden Expertinnen und Experten aus der Medizin und dem Treu-

hand- und Versicherungsbereich hinzugezogen.

Dr. med. Albert Wettstein, Zürcher Stadtchefarzt und Privatdozent an der Universität

Zürich, wird als Experte für den Bereich Gesundheit engagiert. Sein Beitrag beinhaltet

die neusten Erkenntnisse der Forschung im Bereich Alter und Gesundheit und ist da-

durch richtungweisend. Wettstein verbindet in seinem Vortrag neuste wissenschaftliche

Forschungsresultate mit konkreten, praktischen Anwendungsbeispielen und bietet Um-

setzungsmöglichkeiten an.

1.2 Fragestellung und Hypothese

Dr. Albert Wettstein möchte wissen, ob sein Beitrag das Gesundheitsverhalten der Teil-

nehmerinnen und Teilnehmer der ‘Kurse auf die nachberufliche Zukunft‘ beeinflusst.

Inwiefern können Menschen durch eine einmalige Intervention von einem gesundheits-

schädigenden Gesundheitsverhalten weg und hin zu einem gesundheitsfördernden Ver-

halten gebracht werden. Dazu soll der Sense of Coherence SOC, das Messinstrument

der Salutogenese, mit dem Gesundheitsverhalten in Zusammenhang gebracht werden.

Daraus leiten sich die folgenden Fragestellungen ab:

- Kann das Gesundheitsverhalten durch den Pensionierungsvorbereitungskurs ‘Kurs

auf die Nachberufliche Zukunft‘ verbessert werden?

- Besteht ein Zusammenhang zwischen dem Gesundheitsverhalten und dem Sense of

Coherence SOC?

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1 Einleitung

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Die Hypothesen zu den Fragestellungen sind die folgenden:

- Das Gesundheitsverhalten von zu Pensionierenden wird durch den ‘Kurs auf die

Nachberufliche Zukunft‘ nicht verändert.

- Es besteht kein Zusammenhang zwischen dem Gesundheitsverhalten von zu Pensi-

onierenden und dem Sense of Coherence SOC.

1.3 Methodik und Aufbau der Arbeit

Die aufgestellten Hypothesen werden über eine quantitative Untersuchung verifiziert

oder falsifiziert. Die Datenerhebung erfolgt über Fragebogen, die statistisch ausgewertet

werden.

Im ersten Teil der Arbeit sind theoretische Grundlagen zu den Themen Gesundheit, Ge-

sundheitsverhalten, Salutogenese und Sense of Coherence beschrieben. Der zweite Teil

stellt die Datenerhebung und die Ergebnisse der Auswertung dieser Daten dar. Im drit-

ten Teil werden die Ergebnisse diskutiert und interpretiert. Ein Fazit mit einem Ausblick

schliesst die Arbeit ab.

1.4 Eingrenzung

Es werden ausschliesslich Personen befragt, die bei der Stadt Zürich angestellt sind und

den ‚Kurs auf die Nachberufliche Zukunft‘ in einem bestimmten Zeitfenster besucht

haben. Die Besucherinnen und Besucher von Kursen, die von der Organisation Avant-

Age öffentlich durchgeführt werden, sind in die Befragung nicht mit eingeschlossen.

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1 Einleitung

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Aus dem ‚Kurs auf die Nachberufliche Zukunft‘ werden spezifisch Fragen zum Kohä-

renzgefühl und zum Gesundheitsverhalten gestellt. Die weiteren Themen des Kurses

werden nicht untersucht.

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2 Theoretischer Teil

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Seite 10

2 Theoretischer Teil

„Gott ist tot, es lebe die Gesundheit. – Das ist das Credo der Postmoderne.“

(Beate Robertz-Grossmann)

2.1 Gesundheitspsychologie

Die Gesundheitspsychologie beschäftigt sich laut Dorsch (1998, S.328) mit dem

menschlichen Verhalten im Kontext von Gesundheit und Krankheit. Mit Krankheit und

Gesundheit werden zwei höchst unterschiedliche Bereiche beforscht, welche die Breite

der Gesundheitspsychologie als Teilgebiet der Psychologie deutlich machen. Legt man

den Schwerpunkt auf Aspekte des Verhaltens, so wird der Bezug zur Grundlagenfor-

schung hervorgehoben. Fokussiert man demgegenüber auf Gesundheits- und Krank-

heitsaspekte, so tritt der Anwendungsbezug hervor.

Nicht nur Dorsch, sondern auch Schwarzer (2004, S. 2) setzt bei der Erforschung des

Gesundheitsverhaltens in der Gesundheitspsychologie die Akzente: Die Forschung fra-

ge danach, wer krank werde, wer sich von einer Krankheit wieder gut erhole, und wie

man Erkrankungen von vornherein verhüten könne. Im Unterschied zur Klinischen Psy-

chologie, die sich mit seelischen Störungen und Verhaltensabweichungen befasst, rich-

ten sich die Fragestellungen innerhalb der Gesundheitspsychologie vor allem auf kör-

perliche Erkrankungen und Behinderungen. Die Gesundheitspsychologie ist eine noch

junge, empirisch orientierte Disziplin und wird von einer „biopsychosozialen Modell-

vorstellung geleitet“ (Schwarzer, 2004, S.2). Dies bedeutet, dass in Abgrenzung zum

biomedizinischen Modell den psychischen und sozialen Einflussgrössen sowie deren

Wechselwirkungen auf Krankheit und Gesundheit besondere Beachtung geschenkt

wird.

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2 Theoretischer Teil

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2.2 Gesundheit und Krankheit

Die Annäherung an die Begriffe „Krankheit“ und „Gesundheit“ versucht aufzuzeigen,

wie diese verstanden werden und in die Forschung Eingang gefunden haben.

Es gibt unzählige Definitionen für den Begriff „Gesundheit“. Ihre Zahl macht deutlich,

wie schwierig es ist, genau zu beschreiben, was mit dem Begriff gemeint ist. Die zwei

folgenden Definitionen können dafür als exemplarisch gesehen werden (Knoll, Scholz,

& Rieckmann, 2005, S. 21).

Definition von Gesundheit:

Negative Definition – biomedizinisches Modell:

Gesundheit ist das Fehlen von Krankheit.

Positive Definition – biopsychosoziales Modell:

Gesundheit ist ein positiver, funktioneller Gesamtzustand im Sinne eines dynamischen

biopsychologischen Gleichgewichtszustandes, der erhalten bzw. immer wieder herge-

stellt werden muss.

Die Definition von Krankheit nach Dorsch (1998, S. 476) besagt, dass Krankheit das

physische oder psychische Geleichgewicht, die Homöostase, beeinträchtigt und somit

zu Störungen der normalen Funktion der Organe oder Organsysteme führt.

Gesundheit ist somit der „alleinige positive Richtwert, das Mass aller Dinge, während

Krankheit etwas zu Verhinderndes oder zu Beseitigendes darstellt“ (Hafen, 2007, S.

27).

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2 Theoretischer Teil

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Menschen werden dichotom in krank oder gesund eingeteilt. Laut Antonovsky (1997, S.

22) ist dies die traditionelle, krankheitsorientierte Denkrichtung der Schulmedizin. Auf

der einen Seite wird geschaut, was die Menschen gesund erhält und sie vor Krankheit

bewahrt. Auf der andern Seite steht die Behandlung von Kranken, wobei Gesundheit

wieder hergestellt wird und Tod und Chronifizierung abgewendet werden sollen.

„Weder Krankheit noch Gesundheit sind absolute Zustände, sondern bedingen sich

wechselseitig (Hafen, 2007, S. 25).“ Krankheit und Gesundheit wird dabei nicht als

dichotom sondern als kontinuierlich verstanden. Weder Krankheit noch Gesundheit

werden als absoluter Zustand, sondern als sich wechselseitig bedingend beschrieben,

wobei sich der Einfluss der beiden Seiten im Leben eines Menschen laufend verändert.

Hafen (2007, S. 111) sagt, dass es weder eine absolute Gesundheit noch eine absolute

Krankheit gibt. Vielmehr würden sich die beiden Aspekte immer wechselseitig ergän-

zen, was sich mit dem Bild des Gesundheits-/Krankheits-Kontinuums gut illustrieren

liesse. Weiter sieht Hafen (2007, S. 112) Gesundheit als ein bio-psycho-öko-soziales

Phänomen, was nichts anderes heisst, als dass pathogene Stressoren auf allen Ebenen

vorkommen können und dass das Individuum auf allen diesen Ebenen Schutzfaktoren

aktivieren kann, um sich gegen diese Stressoren zu schützen.

2.3 Salutogenese

Salutogenese ist ein Neologismus in Abgrenzung an das in der Medizin vorherrschende

Paradigma der Pathogenese. Fragt die Pathogenese nach den Ursachen einer Erkran-

kung und deren Behandlungsmöglichkeiten, beinhaltet Salutogenese - vereinfacht ge-

sagt - die komplementäre Fragestellung nach den Ursachen für Gesundheit, also dem

andern Ende des Gesundheits-/Krankheits-Kontinuums. Wiesmann, Wendlandt und

Hannich (2004) schränken das salutogenetische Denken sogar auf eine dynamischen

Betrachtung von Gesundheit als einem Kontinuum ein.

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2 Theoretischer Teil

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Antonovsky führt die Salutogenese auf das fundamentale Postulat zurück, dass Hete-

rostase, Altern und fortschreitende Entropie die Kerncharakteristik aller lebenden Orga-

nismen seien:

„Ich gehe davon aus, dass Heterostase, Ungleichgewicht und Leid inhärente Bestandteile menschlicher Existenz sind, ebenso wie der Tod. Wir alle, um mit der Metapher fortzufahren, sind vom Moment unserer Empfängnis bis zu dem Zeitpunkt, an dem wir die Kante des Wasserfalls passieren, um zu ster-ben, in diesem Fluss. Der menschliche Organismus ist ein System und wie al-le Systeme der Kraft der Entropie ausgeliefert (Antonovsky, 1993, S. 8).“

Lorenz (2005, S. 23) behautet, dass Menschen, die ihr Leben in den Dienst der Homö-

ostase stellten, zweifelsfrei anders mit Stressoren und den ihnen zur Verfügung stehen-

den Ressourcen umgehen würden, als jene, die realistisch die Heterostase in ihr Leben

einbeziehen.

Laut Singer und Brähler bedeutet Salutogenese „Entstehung von Gesundheit“ (2007, S.

11). Deshalb verstehen salutogenetische Theorien Gesundheit als einen Prozess und

sprechen demzufolge von Gesundung statt von Gesundheit.

Die Salutogenese versucht sich immer mit Nachdruck von der pathologischen Ausrich-

tung der Schulmedizin abzugrenzen und will sich als Paradigmenwechsel verstanden

wissen. Die Kritik am pathogenetischen Blick des traditionellen, naturwissenschaftlich

geprägten medizinischen Modells ist laut Hafen (2007, S.112) theoretisch nicht be-

gründbar. Gesundheit kann nur ernsthaft gefördert werden, wenn Krankheiten, die durch

die pathogenen Faktoren wahrscheinlicher gemacht werden, exakt bestimmt worden

sind. Dementsprechend können diesen pathogenen Faktoren Schutzfaktoren entgegen-

gesetzt werden.

Für Schäfer (2002, S. 86) ist nicht bestreitbar, dass die Idee Antonovskys ein neuer Weg

globaler Prävention sei. Die Einstellung des Individuums zu den Einflüssen aus der

Umwelt soll in den Vordergrund gestellt werden. Darin liege der nicht neue, aber doch

sehr konsequente Ansatz der Salutogenese von Antonovsky.

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2 Theoretischer Teil

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Seite 14

Der Organismus reagiert auf (potenzielle) Stressoren mit einem Spannungszustand (ten-

sion), welcher pathologische, neutrale oder heilsame Auswirkungen haben kann. Dieser

ist von physiologischer Erregung und positiven oder negativen Affekten begleitet und

bedarf einer Regulation. Ein hohes Gesundheitsniveau wird bewahrt, wenn eine Integra-

tion der “Störung” in Form einer Bewältigung (coping) gelingt (Wiesmann et al., 2004).

Diagramm 1: Salutogenese-Modell

psycho-soziale

Störungen

Spannungszustand

Bewältigungs- handlung

Wohlbefinden

(Eustress)

Missbefinden

(Distress)

Gesundheits-/Krankheits-

Kontinuum

physikalische und biochemi-sche Stressoren

Kohärenzgefühl

- Verstehbarkeit

- Handhabbarkeit

- Sinnhaftigkeit

generalisierte Wider-

standsquellen

- Fitness

- soziale Unterstützung

- Gesundheitswissen

- Lebensweise

- ....

Organschwäche,

gesundheitliche

Risiken

+

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2 Theoretischer Teil

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Seite 15

2.3.1 Sense of Coherence SOC

Antonovsky (Faltermaier, 2005, S. 166) formuliert in seiner Theorie die Hypothese,

dass ein hohes Kohärenzgefühl entscheidend dazu beiträgt, um Widerstandsressourcen

zu mobilisieren, damit eine erfolgreiche Spannungsbewältigung erreicht werden kann.

Auf diese Weise vermittelt der Sense of Coherence zwischen den Ressourcen und den

konkreten Bewältigungshandlungen in einer Belastungssituation. Es wird deutlich un-

terschieden zwischen der Verfügbarkeit von Ressourcen und ihrer Mobilisierung im

Prozess der Stressbewältigung.

Der Sense of Coherence, auf Deutsch Kohärenzgefühl oder Kohärenzsinn, ist aus-

schlaggebend für den erfolgreichen Umgang mit Stress und der Bewältigung externer

und interner stressauslösender Bedingungen (Lorenz, 2005, S. 108).

Die über die Lebensspanne akkumulierten Lebenserfahrungen führen zur Ausbildung

des Kohärenzgefühls (Sense of Coherence SOC), das darüber entscheidet, wie gut eine

Person vorhandene Ressourcen zum Erhalt ihrer Gesundheit und ihres Wohlbefindens

zu nutzen imstande ist. Lebenserfahrungen, die gekennzeichnet sind durch Konsistenz,

durch ein ausgewogenes Verhältnis von Über- und Unterforderung und die das Gefühl

vermitteln, dass man selbst etwas zum Ausgang des Geschehens beitragen kann, vermit-

teln das Gefühl von Kohärenz. Kohärenz wiederum motiviert dazu, weitere Zusammen-

hänge zu suchen, beziehungsweise herzustellen (Singer & Brähler, 2007, S. 11).

Nach Antonovsky ist das Kohärenzgefühl der „entscheidende Prädiktor für die gelunge-

ne Bewältigung von belastenden Situationen und damit für die Gesundheit“ (Welbrink

& Franke, 2006, S. 47).

Komponenten des Sense of Coherence:

1. Comprehensibility (Verstehbarkeit): Das Leben scheint verstehbar, geordnet. Es

geht in der Welt geregelt zu.

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2 Theoretischer Teil

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2. Manageability (Handhabbarkeit): Das Leben scheint beeinflussbar, aus eigener

Kraft oder mit fremder Hilfe.

3. Meaningfulness (Bedeutsamkeit/Sinnhaftigkeit): Das Leben ist der Mühe wert,

es ist sinnvoll, macht Freude.

Antonovsky (1997) definiert das Kohärenzgefühl als eine globale Orientierung, die sich

aus den drei Komponenten Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Bedeutsamkeit speist.

Mit Verstehbarkeit ist gemeint, dass interne und externe Reize kognitiv als klare, ge-

ordnete Information und nicht als Rauschen (chaotisch, ungeordnet, willkürlich und

unerklärlich) verstanden werden. Das Leben erscheint strukturiert, vorhersehbar und

erklärbar. Unter Handhabbarkeit versteht man, dass interne und externe Anforderungen

als bewältigbar wahrgenommen werden, weil die Person über hilfreiche Ressourcen

verfügt. Es sind nicht nur internal kontrollierte, sondern auch externale Ressourcen mit

eingeschlossen, wie beispielsweise materiellem Wohlstand, soziale Unterstützung und

kulturelle Stabilität. Bedeutsamkeit oder Sinnhaftigkeit beinhaltet ein motivationales

Moment. Dabei können Probleme und Anforderungen des Lebens als Herausforderun-

gen gesehen werden. Diesen Herausforderungen wird ein Sinn abgewonnen, für den es

sich einzusetzen lohnt und der Engagement verdient.

Nach dem aktuellen Forschungsstand ist laut Faltermair (2005, S. 170) die Stabilität des

SOC-Konstrukts im Erwachsenenalter mangels fehlender Längsschnittstudien nicht

eindeutig zu bestätigen. In einer Untersuchung von Schiepe (2008, S. 59) konnte die

Stabilität des Sense of Coherence in Abhängigkeit vom Erleben, von Lebensereignissen

nach dem 30. Lebensjahr, bestätigt werden. Einschneidende Lebensereignisse wie trau-

matische Erfahrungen oder chronische Krankheiten beeinflussen das Kohärenzgefühl

nicht, sondern es ist dafür verantwortlich, wie Menschen diese Probleme und Anforde-

rungen bewältigen.

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2 Theoretischer Teil

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2.4 Gesundheitsverhalten

Unter Gesundheitsverhalten versteht man ein Verhalten, ein Verhaltensmuster, eine

Handlung oder eine Gewohnheit, die mit der Erhaltung, der Wiederherstellung oder mit

der Veränderung der Gesundheit im Zusammenhang steht (Knoll et al., 2005, S. 27).

Ressourcen sind für den Aufbau des Gesundheitsverhaltens laut Schwarzer (2004, S. 3)

bedeutsam, weil es sich meist um sehr schwierige Aktivitäten handelt, die viel Selbstre-

gulation und mitmenschliche Unterstützung erfordern können: „Wenn es gelingt in

Richtung der drei Komponenten des Kohärenzgefühls (Verstehbarkeit, Handhabbarkeit,

Bedeutsamkeit) zu arbeiten, schafft sich der Patient mit Hilfe des Therapeuten eine

Chance auf ein gesünderes Leben (Lorenz, 2005, S. 108).“

Für Hafen (2007, S. 11) steht Gesundheit seit jeher ganz oben in der gesellschaftlichen

Wertehierarchie. Sie sei eine der zentralen Themen unserer Zeit. Wir würden überflutet

mit Berichten und Reportagen über Vorfälle und Verhaltensweisen, welche unsere Ge-

sundheit gefährden könnten. Die Menge der Ratschläge, wie wir unsere Gesundheit

fördern könnten, sei nicht mehr überblickbar.

Von Udris und Martin (2006, S. 131) wird Gesundheit als ein transaktional bewirktes,

dynamisches Gleichgewicht zwischen den physischen und psychischen Schutz- bzw.

Abwehrmechanismen des Organismus einerseits und den potentiell krank machenden

Einflüssen andererseits betrachtet. Gesundsein ist ein konstruktiver Prozess der Selbst-

Organisation und Selbst-Erneuerung. Gesundheit muss vom Organismus ständig herge-

stellt werden: Im Sinne einer immunologischen verstandenen Abwehr, einer Anpassung

an Umweltbedingungen oder deren zielgerichtete Veränderung durch das Individuum.

Individuen können aber auch Verhalten zeigen und leben, die sich negativ auf die Ge-

sundheit auswirken, wie zum Beispiel Suchtverhalten oder Bewegungsarmut. Soll die

Gesundheit gefördert werden, sollte sich das Gesundheitsverhalten möglichst weg von

gesundheitsschädigenden hin zu gesundheitsförderndem Verhalten entwickeln. Wirk-

same Gesundheitsförderung ist aber effektive Verhaltenstherapie für Menschen mit

suboptimaler Gesundheit.

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2 Theoretischer Teil

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2.5 Pensionierung

Die Pensionierung führt zu einer drastischen Veränderung der Lebenssituation

(Perrig-Chiello, 2003). Die revolutionären Fortschritte des letzten Jahrhunderts in den

verschiedenen Bereichen des Lebens, einschliesslich der Medizin, haben völlig neue

Ausgangsbedingungen für die Erhaltung der menschlichen Gesundheit geschaffen. Die

verlängerte Lebenserwartung (durchschnittliche Lebenserwartung zu Beginn des 20.

Jahrhunderts: Frauen 48 Jahre, Männer 46 Jahre bzw. 82 und 77 zu Beginn des 21.

Jahrhunderts) gilt als Grundlage für eine beispiellose demographische Veränderung.

Diese verlängerte Lebenserwartung bringt es aber mit sich, dass chronische Krankheiten

und Behinderungen stark zunehmen und nun zu einem Altersschicksal zu werden dro-

hen. Diese chronischen Krankheiten entwickeln sich – je nach Lebensstil – im Laufe

des Lebens langsam und haben nachhaltige Auswirkungen für das Alter.

In der Zeit des Umbruchs, was bei einer Pensionierung grundsätzlich der Fall ist, kön-

nen ein paare kleine Veränderungen des Lebensstils nachhaltige Auswirkungen auf das

Alter haben. Die Hauptergebnisse des Nationalen Forschungsprogramm NFP 32

(Höpflinger & Stuckelberger, 1999) zeigen, dass allgemeine Kompetenzen und Res-

sourcen, die während des gesamten Lebens die Bewältigung von Schwierigkeiten und

Anforderungen erleichtert haben, auch das Wohlbefinden im Ruhestand fördern. Dies

kann sicher auch auf das Gesundheitsverhalten übertragen werden.

Menschen, die sich freiwillig für einen Pensionierungsvorbereitungskurs anmelden,

stellen bereits eine positive Selektion dar. Das Interesse an einer Unterstützung für den

Übergang in die nachberufliche Zukunft macht klar, dass ein gewisses Problembewusst-

sein vorhanden ist und die Menschen willens sind, den Übergang so gut wie möglich zu

gestalten und für sich positiv zu nutzen. Sie sind sensibilisiert, wollen etwas über die

nachberufliche Zeit hören und erfahren. Das NFP 32 hat aufgezeigt, dass ein stressar-

mer Übergang vor allem dann möglich ist, wenn die anstehende Veränderung mit dem

eigenen Partner oder der eigenen Partnerin besprochen werden kann. Höpflinger & Stu-

ckelberger (1999, S. 21) stellen dazu die Forderung, dass in einer Vorbereitung auf den

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2 Theoretischer Teil

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Ruhestand an Stelle einer reinen Informationsabgabe eine allgemeine Kompetenzförde-

rung treten müsse.

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3 Empirischer Teil

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Seite 20

3 Empirischer Teil

Die Beantwortung der eingangs gestellten Fragen erfolgt über eine quantitative Unter-

suchung. Laut Bühner (2006, S. 73) unterteilt sich ein Forschungsprozess in zwei Pha-

sen: In der ersten Phase werden die Merkmale der Eigenschaften, die untersucht wer-

den, definiert. In der zweiten Phase werden diese geprüft.

Bei der Erforschung des Gesundheitsverhaltens von Teilnehmerinnen und Teilnehmern

des ‚Kurses auf die Nachberufliche Zukunft‘ teilen sich die beiden Phasen einerseits in

die Fragebogenentwicklung und andererseits in die Datenerhebung und -auswertung

auf. Untersucht werden ausschliesslich Angestellte der Stadt Zürich, die freiwillig am

Kurs und an der Untersuchung teilnehmen.

3.1 Fragebogenentwicklung

Die Auswahl eines geeigneten Fragebogens als Untersuchungsinstrument muss ver-

schiedenen Anforderungen genügen. Die Untersuchung findet zum Teil vor Ort statt,

das heisst, der Fragebogen darf nicht zu lang sein, da er sofort und ohne Unterbruch

ausgefüllt werden muss. Ebenso sollte die Art der Fragestellungen auf eine breite

Schicht der zu Untersuchenden abgestimmt, das heisst einfach und verständlich formu-

liert sein. Wo vorhanden, sollten bestehende Fragebogen bevorzugt werden, da diese

den Vergleich der Resultate mit Eichstichproben zulassen.

Soziodemografische Daten werden als Einstieg in die Befragung gesichert: Geschlecht,

Zivilstand, Lebenssituation, Kinder, Berufsabschluss, berufliche Tätigkeit und Pensum.

Ehrenamtliche Tätigkeiten und chronische Krankheiten werden dichotom erhoben. Zu-

sätzlich wird die Art der chronischen Krankheit erkundet.

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3 Empirischer Teil

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Seite 21

Im zweiten Teil des Fragebogens werden Fragen zur Erhebung des Kohärenzgefühls

und im dritten Teil zum Gesundheitsverhalten gestellt.

3.1.1 Die SOC-Skala

Für das Erheben des Kohärenzgefühls wird die „Sense of Coherence“-Skala (SOC-

Skala) gewählt. Für Antonovsky war es schwierig, Items zu finden, die Antworten auf

seine theoretisch formulierten Konzepte lieferten. Er konnte jedoch einen Fragebogen

mit 29 siebenstufig skalierten Items entwickeln. Die Items lassen sich den drei Skalen

Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Sinnhaftigkeit zuordnen.

Beispiel einer Frage aus dem SOC-L9:

2. Wenn Sie über Ihr Leben nachdenken, ist es dann sehr oft so, dass …

Sie spüren, wie schön es ist, zu leben

1 2 3 4 5 6 7 Sie sich fragen, wieso Sie überhaupt leben

Die Antwortformate (1-7) variieren je nach Item einmal positiv oder negativ, das heisst

die Polung ändert. Die Reihenfolge dieser Polung innerhalb des gesamten Fragebogens

ist zufällig und muss entsprechend bei der Auswertung beachtet werden.

Aus zeitökonomischen Gründen kommt in der vorliegenden Untersuchung die Kurz-

form des Fragebogens zum Einsatz. Antonovsky verfasste eine stark verkürzte Version

der SOC-Skala, die es gestattet, das Kohärenzgefühl ähnlich zuverlässig wie die SOC-

29-Skala zu erfassen. Seine Kurzform besitzt 13 Items. Die sogenannte Leipziger Kurz-

skala (SOC-L9) umfasst neun Items und erlaubt es, das Kohärenzgefühl mit hoher Zu-

verlässigkeit zu messen (Cronbach’s Alpha = .87). Die neun Items setzen sich aus zwei

Items der Komponenten Verstehbarkeit, drei Items der Komponente Handhabbarkeit

und vier Items der Komponente Sinnhaftigkeit des Sense of Coherence zusammen.

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3 Empirischer Teil

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Den neun Fragen ist eine Erklärung vorangestellt, die Informationen zum Ausfüllen des

Fragebogens liefern. Die Einführung wurde - trotz etwas umständlicher Formulierung -

wörtlich übernommen, damit die Vergleiche mit den Normen zulässig sind.

3.1.2 Gesundheitsverhalten

Für die Erhebung des Gesundheitsverhaltens gibt es bis jetzt keine Fragebogen, welche

die für die Untersuchung gewünschten Merkmale messen. Die verfügbaren Fragebogen

decken eher spezifische Themen wie Ernährung bei Übergewicht oder Diabetes oder

Fragen zum Wohlbefinden ab. Diese Datenerhebungsinstrumente sind für eine Befra-

gung vor Ort zu lange, zu spezifisch und setzen teilweise einiges an Fachwissen voraus.

Ausserdem beschäftigen sich viele Fragebogen, die von medizinischer Seite angewen-

det werden, mit einer Sicht von aussen auf die Indexperson, was einer Fremdbeurteilung

gleichkommt.

Der Introspektion zu einem Verhalten, das mehrheitlich nach aussen sichtbar ist, muss

bei der Fragebogenkonstruktion spezielle Aufmerksamkeit geschenkt werden. Es be-

steht die Gefahr der ‚Sozialen Erwünschtheit‘, also dem Beantworten der Frage nach

dem erwünschten und nicht nach dem effektiven Verhalten.

Zur Annäherung an das Thema wurden vor der Entwicklung des Fragebogens zwei

„Expertengruppen“ von bereits pensionierten Personen interviewt. Dabei handelte es

sich um eine Gruppe von vier Frauen und einer Gruppe von einer Frau und drei Män-

nern, die alle im Alter zwischen 69 und 84 Jahren sind. Ihre Aussagen zum Thema „Ge-

sundheitsverhalten im Pensionsalter“ flossen in die Fragebogenentwicklung ein. Einige

wichtige Punkte, die sich in den Diskussionen der „Expertengruppen“ herauskristalli-

siert haben, sind unter anderem Ernährung, Bewegung, Bezug zu anderen Personen,

Haushalt und Garten. Auch Punkte wie der Umgang mit körperlichen Veränderungen

oder der Verlust von Handlungsspielraum wurden diskutiert.

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3 Empirischer Teil

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Bedeutend für die Fragebogenentwicklung des Gesundheitsverhaltens ist der Vortrag

von Wettstein im Rahmen des Kurses auf die nachberufliche Zukunft. Grundlage für

seine Ausführungen bilden evidenzbasierte, medizinische Untersuchungen, die wissen-

schaftlich fundierte Resultate liefern, wodurch die Schutzfaktoren des Gesundheits-

/Krankheits-Kontinuums positiv beeinflusst werden können. Die Kernpunkte, die das

Gesundheitsverhalten betreffen, sind die Ernährung, die Bewegung, die Entspannung

und die sozialen Kontakte. Fünf Fragen zum Gesundheitsverhalten sind entsprechend

allgemein gehalten. Sie untersuchen die globalen Aspekte. Analog dem Fragenkatalog

des Sense of Coherence sind die Fragen im selben Antwortformat (Intervallskalenni-

veau) dargestellt.

Beispiel einer allgemeinen Frage zum Thema Gesundheitsverhalten:

10. Wie stufen Sie Ihre Ernährung ein?

sehr gut 1 2 3 4 5 6 7 sehr schlecht

Die Operationalisierung des Gesundheitsverhaltens erfolgt durch das Festlegen von

Frage und Antwortformat. Im Antwortformat wird festgelegt, welche Zahl welchem

Verhalten zugeordnet wird. Damit werden gleichzeitig die Differenzierung (Anzahl und

Qualität der Antwortkategorie) und die Methode (z.B. Ratingskala) festgelegt, mit wel-

cher Merkmale, Eigenschaft oder Fähigkeiten gemessen werden.

Um die einzelnen Merkmale noch detaillierter zu erfassen, wurden zu den Bereichen

Ernährung und Bewegung zusätzliche Items (Frage mit Antwortformat) auf Ordinalska-

lenniveau ausgearbeitet. Diese Items beziehen sich explizit auf die konkreten Ausfüh-

rungen zum Gesundheitsverhalten aus dem Referat von Wettstein.

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3 Empirischer Teil

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Beispiel einer spezifischen Frage zum Thema Ernährung:

11. Wie viele Portionen Früchte und Gemüse essen Sie pro Tag?

keine

1-2 Portionen

3-4 Portionen

5-6 Portionen

mehr als 6 Portionen

Das Gesundheitsverhalten wird im Fragebogen durch wenige Items erfragt. Einerseits

sind die Fragen auf den Inhalt des Referates ausgerichtet und andererseits ist der An-

spruch auf Kürze unabdingbar. Dies hat zur Folge, dass verschiedene Bereiche des Ge-

sundheitsverhaltens, die sicher auch wichtige Bestandteile sind, wie zum Beispiel

Stress, Rauchen oder Sexualität, keine Eingang in den Fragbogen gefunden haben.

Die Datenerhebung erfolgt vor und nach dem Referat von Wettstein. Damit in diesem

kurzen Zeitabstand die Probanden nicht zweimal mit genau denselben Fragen konfron-

tiert werden, sind diese vor dem Referat auf den Ist-Zustand und die Fragen nach dem

Referat auf das zukünftige Verhalten modifiziert. Für die Auswertung der Daten werden

sie jedoch identisch behandelt.

Der gesamte Fragebogen ist im Anhang zu finden.

3.2 Datenerhebung

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kurse auf die nachberufliche Zukunft sind

während des Kurses in den Räumlichkeiten der Stadt Zürich und/oder per Post anonym

befragt worden. Die Befragung der Personen erfolgte zu drei verschiedenen Zeitpunk-

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3 Empirischer Teil

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ten: Vor (T0), direkt nach (T1) und mit einigem Zeitabstand (T2) zum Referat von

Wettstein. Der Fragebogen zu den Zeitpunkten T0 und T1 wurde vor Ort ausgefüllt und

anschliessend eingesammelt. Der Fragebogen zum Zeitpunkt T2 wurden an die Privat-

adresse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer verschickt und mittels eines beigelegten

Rückantwortcouverts zurückgeschickt. In der zweiten Untersuchungsgruppe wurden

einerseits Daten vor Ort und andererseits per Post erhoben. Das Machting wurde mit

Hilfe des Vornamens und des Geburtsdatums der Mutter gemacht.

In der beschränkten Zeitspanne der Befragung konnten nicht alle Personen zu jedem

Zeitpunkt untersucht werden. Die Tabelle gibt Auskunft über die Zahl der Teilnehme-

rinnen und Teilnehmern der verschiedenen Untersuchungsgruppen und deren Untersu-

chungszeitpunkte.

T0 T1 T2

1. Untersuchungsgruppe

November 2008 n = 37

2. Untersuchungsgruppe

März 2009 n = 57 n = 57 n = 29

3. Untersuchungsgruppe

April 2009 n = 52 n = 52

Total n = 109 n = 109 n = 66

Tabelle 1: Untersuchungsdesign

Insgesamt nahmen 148 Personen an der Befragung teil.

Zwischen T0 und T1 lag der Vortrag von Wettstein. Zwischen T1 und T2 sind drei bis

vier Monate vergangen.

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3 Empirischer Teil

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Die soziodemografischen Daten und der SOC-L9 wurde zum Zeitpunkt T0 und T2 er-

hoben, die Fragen zum Gesundheitsverhalten zu den Zeitpunkten T0, T1 und T2.

Die ausgefüllten und zurückgeschickten Fragebogen wurden im Statistikprogramm

SPSS rechnerisch ausgewertet.

3.3 Auswertung

Das gesamte Datenmaterial wird auf seine statistische Verteilung hin geprüft. Bei Nor-

malverteilung der Ergebnisse werden entsprechende Testverfahren angewendet und der

Auswertungsart der Verteilung angepasst. Bei nicht normalverteilten Daten wird dies

speziell vermerkt, ansonsten wird von einer Normalverteilung ausgegangen.

- Die soziodemografischen Daten werden deskriptiv behandelt. Das Interesse liegt

bei den Häufigkeiten, absolut und in Prozent der Untersuchungsstichprobe. Der

Sense of Coherence SOC wird für den Zeitpunkt T0 und T2 ermittelt und in ei-

nem Diagramm dargestellt. Die Mittelwerte des SOC-L9 werden mit den Nor-

men (Singer & Brähler, 2007, S. 65) verglichen und auf die Signifikanz hin ge-

prüft.

- Die Häufigkeitsverteilungen der ordinal- und intervallskalierten Daten zum Ge-

sundheitsverhalten werden errechnet und, falls zum Verständnis Ergebnisse nö-

tig, dargestellt.

- Im t-Test für abhängige oder gepaarte Stichproben werden die Mittelwerte des

SOC-L9 und die Mittelwerten der einzelnen Fragen des Gesundheitsverhaltens

auf ihre signifikanten Differenzen hin geprüft.

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3 Empirischer Teil

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- Als nichtparametrischer Test wird der Wilcoxon-Test auf die ordinalskalierten

Daten angewendet. Dieser Test basiert auf den Paardifferenzen (z.B. ‚Frage‘T0

– ‚Frage‘T1) der Summe der Rangplätze. Es werden signifikante Differenzen

zwischen den Erhebungszeitpunkten gesucht.

- Über signifikante Korrelationen wird der Zusammenhang zwischen dem SOC-

L9 und den Fragen zum Gesundheitsverhalten ermittelt.

- Die subjektive Gesundheitseinschätzung gibt Auskunft, wie sich die Teilnehme-

rinnen und Teilnehmer des Kurses bezüglich ihres allgemeinen Gesundheitsver-

haltens einschätzen. Die subjektive Gesundheitseinschätzung setzt sich aus den

intervallskalierten Fragen des Gesundheitsverhaltens zusammen.

- Das subjektive Gesundheitsverhalten wird durch die Summe aller Fragen zum

Gesundheitsverhalten errechnet. Einerseits wird nach signifikanten Differenzen

in den Untersuchungszeitpunkten gesucht, andererseits werden die Korrelatio-

nen zum SOC errechnet. Mit diesen Resultaten werden die eingangs aufgestell-

ten Hypothesen geprüft.

- Zusammenhängen zwischen der subjektiven Einschätzung und dem subjektiven

Verhalten bezüglich Ernährung und Bewegung werden gesucht.

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3.4 Darstellung der Ergebnisse

3.4.1 Soziodemografische Daten

Die Stichprobe setzt sich in Bezug auf die soziodemografischen Daten wir folgt zu-

sammen:

Häufigkeit ProzentGeschlecht männlich 61 41.2 weiblich 87 58.8 Total 148 100.0 Zivilstand ledig 17 12.0 geschieden 31 21.8 verheiratet 92 64.8 verwitwet 2 1.4 Total 142 100.0 Lebenssituation in fester Partnerschaft 87 73.1 ohne feste Partnerschaft 32 26.9 Total 119 100.0 Kinder ja 98 68.1 nein 46 31.9 Total 144 100.0 Berufsabschluss Universität 19 13.1 Fachhochschule 26 17.9 Höhere Fachschule 12 8.3 Berufslehre 83 57.2 Keine Lehre 5 3.5 Total 148 100.0 Pensum 100 % 79 55.2 weniger als 100% 64 44.8 Total 143 100.0

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Ehrenamtl. Tätigkeit ja 36 26.1 nein 102 73.9 Total 138 100.0 Chron. Krankheiten nein 116 81.7 ja 26 18.3 Total 142 100.0 Tabelle 2: Soziodemografische Daten

3.4.2 Berechnung des Sense of Coherence und der Vergleich mit der Norm

Berechnung des Sense of Coherence SOC-L9:

Tabelle 3: Der Sense of Coherence SOC-L9 T0 und T2

Der Sense of Coherence ist annäherungsweise normalverteilt, daraus folgt, dass die

Durchführung von t-Tests zulässig ist.

SOC-L9

bei T0 SOC-L9

bei T2

gültig 109 66

fehlend 39 82

Mittelwert 50.3028 50.5152

Median 52.0000 52.0000

Standardabweichung 7.73580 7.33431

Schiefe -.625 -.620

Standardfehler der Schiefe .231 .295

Kurtosis -.160 -.241

N

Standardfehler der Kurtosis .459 .582

Minimum 30.00 33.00

Maximum 63.00 63.00

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3 Empirischer Teil

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Diagramm 2: Sense of Coherence T0

Diagramm 3: Sense of Coherence T2

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3 Empirischer Teil

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Geschlechtsspezifischer Vergleich des SOC-L9 mit den Normen (Deutschland 1998):

Geschlecht = männlich, Normwert = 46.28

N Mittelwert Standardabwei-

chung

Mittlere

Differenz T df

Sig. (2-seitig)

SOC-L9 bei T0

47 50.87 6.89 4.59234 4.572 46 .000

Tabelle 4: Mittelwertvergleich des SOC mit der Norm Männer

Geschlecht = weiblich, Normwert = 45.35

N Mittelwert Standardabwei-

chung

Mittlere

Differenz T df

Sig. (2-seitig)

SOC-L9 bei T0

62 49.87 8.35 4.52097 4.262 61 .000

Tabelle 5: Mittelwertvergleich des SOC mit der Norm Frauen

Der Sense of Coherence der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kurses auf die nach-

berufliche Zukunft ist bei Frauen und Männern signifikant höher als bei der Normstich-

probe.

Die Berechnung mit den Daten von T2 führt zu denselben signifikanten Resultaten.

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3.4.3 t-Test des SOC und der Einzelmerkmale des Gesundheitsverhaltens

Häufigkeitsverteilung und t-Test für abhängige Stichproben:

Mittelwerte

Tx - Ty Standardab-weichungen

N Mittelwerts-

differenz

Standardab-weichungdif-

ferenz T df Sig. (2-seitig)

SOC-L9 bei T0 (Tx) – SOC-L9 bei T2 (Ty)

49.3849.10

9.307.09

29 .28 7.35 .202 28 .841

Wie stufen Sie Ihre Ernährung ein? T0 – T1

2.774.02

1.26 2.00

107 -1.25 2.03 -6.39 106 .000

Wie stufen Sie Ihre Ernährung ein? T0 – T2

2.79 2.86

.98 1.25

29 -.07 1.10 -.338 28 .738

Wie stufen Sie Ihre Ernährung ein? T1 –T2

3.68 2.89

1.87 1.26

28 .79 1.75 2.375 27 .025

Wie stufen Sie Ihre Bewegung ein? T0 – T1

3.02 3.51

1.43 1.95

106 -.49 1.81 -2.788 105 .006

Wie stufen Sie Ihre Bewegung ein? T0 – T2

3.14 3.00

1.51 1.39

29 .14 1.09 .680 28 .502

Wie stufen Sie Ihre Bewegung ein? T1 –T2

3.55 3.00

1.90 1.39

29 .55 1.64 1.813 28 .081

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Mittelwerte

Tx - Ty Standardab-weichungen

N Mittelwerts-

differenz

Standardab-weichungsdif-

ferenz T df Sig. (2-seitig)

Wie gut können Sie sich entspan-nen? T0 – T1

2.98 2.36

1.54 1.20

110 .62 1.241 5.223 109 .000

Wie gut können Sie sich entspan-nen? T0 – T2

3.00 3.07

1.79 1.74

28 -.07 1.654 -.229 27 .821

Wie gut können Sie sich entspan-nen? T1 –T2

2.32 3.07

1.42 1.74

28 -.75 1.531 -2.593 27 .015

Wie stufen Sie die Quantität Ihrer sozialen Kontakte ein? T0 – T1

2.97 2.54

1.34 1.25

107 .43 1.214 3.663 106 .000

Wie stufen Sie die Quantität Ihrer sozialen Kontakte ein? T0 – T2

2.93 3.25

1.36 1.32

28 -.32 1.188 -1.432 27 .164

Wie stufen Sie die Quantität Ihrer sozialen Kontakte ein? T1 –T2

2.59 3.22

1.42 1.34

27 -.63 1.597 -2.049 26 .051

Wie stufen Sie die Qualität Ihrer sozialen Kontakte ein? T0 – T1

2.60 2.21

1.10 1.03

108 .39 1.058 3.822 107 .000

Wie stufen Sie die Qualität Ihrer sozialen Kontakte ein? T0 – T2

2.54 2.71

.92 1.08

28 -.17 .863 -1.095 27 .283

Wie stufen Sie die Qualität Ihrer sozialen Kontakte ein? T1 –T2

2.36 2.71

1.22 1.08

28 -.35 1.339 -1.411 27 .170

Tabelle 6: t-Test für abhängige Stichproben Tx - Ty

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3.4.4 Wilcoxon-Test der Einzelmerkmale des Gesundheitsverhaltens

Häufigkeitsverteilung der ordinalskalierten Daten (Skalierung 0-4) des Gesundheitsverhaltens:

T0 T1 T2

N Mittelwert Standard-

abwei-chung

N Mittelwert Standard-

abwei-chung

N Mittelwert Standard-

abwei-chung

Wie viele Portionen Früchte und Gemüse essen Sie pro Tag? 110 1.57 .78 109 2.16 .76 67 1.79 .75

Wie viele Portionen Alkohol (z.B. ein Glas Wein oder eine Stange Bier oder ein Gläschen Schnaps) trinken Sie pro Tag?

108 .95 1.00 110 1.26 .96 67 .94 .94

Wie oft essen Sie Fisch pro Woche? 109 1.72 1.02 110 2.65 .99 67 1.90 .92 Wie oft betätigen Sie sich pro Woche körperlich (z.B. schwimmen, radfah-ren, zu Fuss einkaufen, Gartenarbeit, mit dem Hund spazieren, etc.)?

109 2.39 1.07 110 2.66 .87 67 2.76 1.00

Wie lange werden Sie sich pro Wo-che körperlich gesamthaft betätigen (z.B. schwimmen, radfahren, zu Fuss einkaufen, Gartenarbeit, mit dem Hund spazieren, etc.)?

110 1.95 1.27 110 2.24 1.08 66 2.23 1.21

Tabelle 7: Mittelwerte und Standardabweichungen der ordinalskalierten Fragen zum Gesundheitsverhalten

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Wilcoxon-Test für abhängige Stichproben (ordinalskalierte Daten).

Z

Asymptotische Signifikanz (2-seitig)

Wie viele Portionen Früchte und Gemüse essen Sie pro Tag? T0 – T1. -6.954a .000

Wie viele Portionen Früchte und Gemüse essen Sie pro Tag? T0 - T2 -1.897a .058

Wie viele Portionen Früchte und Gemüse essen Sie pro Tag? T1 - T2 -2.138b .033

Wie viele Portionen Alkohol (z.B. ein Glas Wein oder eine Stange Bier oder ein Gläschen Schnaps) trinken Sie pro Tag? T0 – T1. -4.626a .000

Wie viele Portionen Alkohol (z.B. ein Glas Wein oder eine Stange Bier oder ein Gläschen Schnaps) trinken Sie pro Tag? T0 - T2 -.333b .739

Wie viele Portionen Alkohol (z.B. ein Glas Wein oder eine Stange Bier oder ein Gläschen Schnaps) trinken Sie pro Tag? T1 - T2 -.258a .796

Wie oft essen Sie Fisch pro Woche? T0 – T1. -7.392a .000Wie oft essen Sie Fisch pro Woche? T0 - T2 -.122b .903Wie oft essen Sie Fisch pro Woche? T1 - T2 -3.900b .000Wie oft betätigen Sie sich pro Woche körperlich (z.B. schwimmen, radfahren, zu Fuss einkaufen, Gartenarbeit, mit dem Hund spazie-ren, etc.)? T0 – T1.

-3.427a .001

Wie oft betätigen Sie sich pro Woche körperlich (z.B. schwimmen, radfahren, zu Fuss einkaufen, Gartenarbeit, mit dem Hund spazie-ren, etc.)? T0 - T2

-1.069a .285

Wie oft betätigen Sie sich pro Woche körperlich (z.B. schwimmen, radfahren, zu Fuss einkaufen, Gartenarbeit, mit dem Hund spazie-ren, etc.)? T1 - T2

-.034a .973

Wie lange werden Sie sich pro Woche körperlich gesamthaft betäti-gen (z.B. schwimmen, radfahren, zu Fuss einkaufen, Gartenarbeit, mit dem Hund spazieren, etc.)? T0 – T1.

-3.298a .001

Wie lange betätigen Sie sich pro Woche körperlich gesamthaft (z.B. schwimmen, radfahren, zu Fuss einkaufen, Gartenarbeit, mit dem Hund spazieren, etc.)? T0 - T2?

-1.387a .166

Wie lange betätigen Sie sich pro Woche körperlich gesamthaft (z.B. schwimmen, radfahren, zu Fuss einkaufen, Gartenarbeit, mit dem Hund spazieren, etc.)? T1 - T2

-.193b .847

a. Basiert auf negativen Rängen / b. Basiert auf positiven Rängen

Tabelle 8: Wilcoxon-Test für abhängige Stichproben

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3 Empirischer Teil

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Seite 36

3.4.5 Korrelation zwischen dem SOC und den Einzelmerkmalen

des Gesundheitsverhaltens

Korrelationen zeigen den Zusammenhang zwischen dem Sense of Coherence SOC und

den einzelnen Fragen zum Gesundheitsverhalten. Ordinalskalierte Items werden als

intervallskaliert angenommen.

SOC-L9 bei T0

SOC-L9 bei T2

Korrelation nach Pearson -.424** -.504**Signifikanz (2-seitig) .000 .000

Wie stufen Sie Ihre Ernährung ein?

N 109 66Korrelation nach Pearson .256** .090Signifikanz (2-seitig) .007 .475

Wie viele Portionen Früchte und Gemüse essen Sie pro Tag?

N 109 66Korrelation nach Pearson -.039 -.023Signifikanz (2-seitig) .690 .852

Wie viele Portionen Alkohol (z.B. ein Glas Wein oder eine Stange Bier oder ein Glä-schen Schnaps) trinken Sie pro Tag?

N 107 66Korrelation nach Pearson .271** .144Signifikanz (2-seitig) .005 .250

Wie oft essen Sie Fisch pro Woche?

N 108 66Korrelation nach Pearson -.300** -.197Signifikanz (2-seitig) .002 .113

Wie stufen Sie Ihre Bewegung ein?

N 108 66Korrelation nach Pearson .085 -.130Signifikanz (2-seitig) .379 .298

Wie oft betätigen Sie sich pro Woche kör-perlich (z.B. schwimmen, radfahren, zu Fuss einkaufen, Gartenarbeit, mit dem Hund spa-zieren, etc.)? N 108 66

Korrelation nach Pearson .168 -.048Signifikanz (2-seitig) .081 .706

Wie lange betätigen Sie sich pro Woche körperlich gesamthaft (z.B. schwimmen, radfahren, zu Fuss einkaufen, Gartenarbeit, mit dem Hund spazieren, etc.)? N 109 65

Korrelation nach Pearson -.449** -.525**Signifikanz (2-seitig) .000 .000

Wie gut können Sie sich entspannen?

N 109 65Korrelation nach Pearson -.348** -.472**Signifikanz (2-seitig) .000 .000

Wie stufen Sie die Quantität (Anzahl) Ihrer sozialen Kontakte ein?

N 109 65Korrelation nach Pearson -.423** -.320Signifikanz (2-seitig) .000 .009

Wie stufen Sie die Qualität Ihrer sozialen Kontakte ein?

N 109 65**. Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,01 (2-seitig) signifikant. Tabelle 9: Korrelation zwischen dem SOC und dem Gesundheitsverhalten

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3 Empirischer Teil

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Seite 37

3.4.6 Subjektive Gesundheitseinschätzung

Die Summe der subjektiven Gesundheitseinschätzung setzt sich aus den folgenden Fra-

gen zusammen:

- Wie stufen Sie Ihre Ernährung ein? (1 = sehr gut, 7 = sehr schlecht)

- Wie stufen Sie Ihre Bewegung ein? (1 = sehr gut, 7 = sehr schlecht)

- Wie gut können Sie sich entspannen? (1 = sehr gut, 7 = sehr schlecht)

- Wie stufen Sie die Quantität (Anzahl) Ihrer sozialen Kontakte ein?

(1 =viele Kontakte, 7 = keine Kontakte)

- Wie stufen Sie die Qualität Ihrer sozialen Kontakte ein?

(1 = nahe Kontakte, 7 = oberflächliche Kontakte)

Minimalwert 5, Maximalwert 35

Häufigkeitsverteilung der Summen zur subjektiven Gesundheitseinschätzung:

Summe T0 Summe T1 Summe T2

gültig 110 110 67

fehlend 38 38 81

Mittelwert 14.3818 14.3091 14.4478

Median 14.0000 14.5000 13.0000

Standardabweichung 4.27491 4.82871 4.62629

Schiefe .105 -.121 .552

Standardfehler der Schiefe .230 .230 .293

Kurtosis -.144 -.444 .278

Standardfehler der Kurtosis .457 .457 .578

Minimum 5.00 5.00 5.00

N

Maximum 26.00 27.00 28.00

Tabelle 10: Subjektive Gesundheitseinschätzung

Page 38: Die Veränderbarkeit des Gesundheitsverhaltens Die kurzfristige … · 2019. 9. 5. · 3.1.1 Die SOC-Skala ... (Knoll, Scholz, & Rieckmann, 2005, S. 21). Definition von Gesundheit:

3 Empirischer Teil

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Seite 38

t-Test für abhängige Stichproben:

Mittel-

werte Tx - Ty

Standard Abweich-

ungen N Mittelwerts

-differenz

Stand. Abweich. Differenz

T df Sig. (2-seitig

Summe T0

Summe T1

14.38

14.30

4.27

4.83 110 .073 4.28 .179 109 .859

Summe T0

Summe T2

14.28

14.59

4.06

4.96 29 -.310 3.49 -.479 28 .635

Summe T1

Summe T2

14.21

14.59

4.97

4.96 29 -.379 5.64 -.362 28 .720

Tabelle 11: t-Test für abhängige Stichproben der subjektiven Gesundheitseinschätzung

Korrelationen zwischen SOC und subjektiver Gesundheitseinschätzung:

SOC-L9 bei T0

SOC-L9bei T2 Summe T0 Summe T2

Korrelation nach Pearson 1.000 .627** -.603** -.396*

Signifikanz (2-seitig) .000 .000 .034

SOC-L9 bei T0

N 109 29 109 29Korrelation nach Pearson

.627** 1.000 -.521** -.587**

Signifikanz (2-seitig) .000 .004 .000

SOC-L9 bei T2

N 29 66 29 66Korrelation nach Pearson

-.603** -.521** 1.000 .719**

Signifikanz (2-seitig) .000 .004 .000

Summe T0

N 109 29 110 29Korrelation nach Pearson

-.396* -.587** .719** 1.000

Signifikanz (2-seitig) .034 .000 .000

Summe T2

N 29 66 29 67**. Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,01 (2-seitig) signifikant. *. Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,05 (2-seitig) signifikant. Tabelle 12: Korrelation zwischen dem SOC und der subjektiver Gesundheitseinschätzung

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3 Empirischer Teil

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Seite 39

3.4.7 Subjektives Gesundheitsverhalten

Die „Summe Total“ des subjektiven Gesundheitsverhaltens setzt sich aus allen Fragen

zum Gesundheitsverhalten des Fragebogens zusammen. Die ordinalskalierten Daten

wurden in SPSS auf die intervallskalierten (1-7) umskaliert, das heisst je tiefer der Ge-

samtwert umso „besser“.

Häufigkeitsverteilung der Summen zum subjektiven Gesundheitsverhalten:

Summe

Total T0

Summe

Total T1

Summe

Total T2

gültig 110 110 67

fehlend 38 38 81

Mittelwert 28.6000 26.8455 27.6716

Median 29.0000 27.0000 27.0000

Standardabweichung 6.21510 6.30594 5.78239

Schiefe -.008 -.008 .098

Standardfehler der Schiefe .230 .230 .293

Kurtosis .379 -.356 -.169

Standardfehler der Kurtosis .457 .457 .578

Minimum 10.00 12.00 14.00

N

Maximum 44.00 41.00 41.00

Tabelle 13: Subjektives Gesundheitsverhalten

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3 Empirischer Teil

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t-Test für abhängige Stichproben:

Mittel-

werte Tx - Ty

Standard Abweich-

ungen N Mittelwerts

-differenz

Stand. Abweich. Differenz

T df Sig. (2-seit

Summe Total T0 Summe Total T1

28.60

26.85

6.22

6.31

110 1.755 4.74 3.881 109 .000

Summe Total T0 Summe Total T2

27.76

27.45

5.27

6.27

29 .310 4.33 .386 28 .703

Summe Total T1 Summe Total T2

26.03

27.45

6.46

6.27

29 -1.414 6.75 -1.127 28 .269

Tabelle 14:t-Test für abhängige Stichproben des subjektiven Gesundheitsverhaltens

Die erste Hypothese, die sagt, dass das Gesundheitsverhalten von zu Pensionierenden

durch den ‘Kurs auf die Nachberufliche Zukunft‘ nicht verändert wird, muss abgelehnt

werden. Zwischen den Zeitpunkten T0 und T1 besteht eine signifikante Differenz des

Gesundheitsverhaltens. Für die Differenzen T0 zu T2 und T1 zu T2 kann die Hypothese

angenommen werden.

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3 Empirischer Teil

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Seite 41

Korrelationen zwischen SOC und subjektivem Gesundheitsverhalten:

SOC-L9 bei T0

SOC-L9 bei T2

Summe Total T0

SummeTotal T2

Korrelation nach Pearson 1.000 .627** -.543** -.309

Signifikanz (2-seitig) .000 .000 .103

SOC-L9 bei T0

N 109 29 109 29

Korrelation nach Pearson .627** 1.000 -.322 -.469**

Signifikanz (2-seitig) .000 .088 .000

SOC-L9 bei T2

N 29 66 29 66

Korrelation nach Pearson -.543** -.322 1.000 .731**

Signifikanz (2-seitig) .000 .088 .000

Summe

Total T0

N 109 29 110 29

Korrelation nach Pearson -.309 -.469** .731** 1.000

Signifikanz (2-seitig) .103 .000 .000

Summe

Total T2

N 29 66 29 67

**. Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,01 (2-seitig) signifikant.

Tabelle 15: Korrelation zwischen dem SOC und dem subjektiven Gesundheitsverhalten

Mit den Resultaten der Korrelationsberechnungen kann die zweite Hypothese, welche

sagt, dass kein Zusammenhang zwischen dem Gesundheitsverhalten von zu Pensionie-

renden und dem Sense of Coherence SOC besteht, abgelehnt werden, das heisst das mit

einer >99,9%-igen Wahrscheinlichkeit ein Zusammenhang zwischen dem SOC und

dem Gesundheitsverhalten besteht.

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3 Empirischer Teil

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Seite 42

3.4.8 Korrelation zwischen der Einschätzung und dem Verhalten von Er-

nährung und Bewegung

Die Summe Ernährung setzt sich aus den folgenden Fragen zusammen:

- Wie viele Portionen Früchte und Gemüse essen Sie pro Tag?

- Wie viele Portionen Alkohol (z.B. ein Glas Wein oder eine Stange Bier oder ein

Gläschen Schnaps) trinken Sie pro Tag?

- Wie oft essen Sie Fisch pro Woche?

Die Summe Bewegung setzt sich aus den folgenden Fragen zusammen:

- Wie oft betätigen Sie sich pro Woche körperlich?

- Wie lange betätigen Sie sich pro Woche körperlich gesamthaft?

Häufigkeitsverteilung der Summen von Ernährung und Bewegung:

Summe Ernährung

T0

SummeBewegung

T0

SummeErnährung

T1

SummeBewegung

T1

Summe Ernährung

T2

SummeBewegung

T2

gültig 110 110 110 110 67 67

fehlend 38 38 38 38 81 81

Mittelwert 8.5909 5.6273 7.4364 5.1000 8.2537 4.9701

Median 8.0000 6.0000 7.5000 5.0000 8.0000 5.0000

Standardabweichung 1.91707 2.11530 1.78437 1.77107 1.66372 2.02238

Schiefe -.154 -.112 -.022 -.104 .417 .053

Standardfehler der Schiefe .230 .230 .230 .230 .293 .293

Kurtosis .019 -.785 -.305 -.271 .453 -1.003

Standardfehler der Kurtosis .457 .457 .457 .457 .578 .578

Minimum 3.00 2.00 4.00 2.00 5.00 2.00

N

Maximum 13.00 10.00 12.00 10.00 13.00 9.00

Tabelle 16: Subjektives Gesundheitsverhalten der Ernährung und der Bewegung

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3 Empirischer Teil

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Seite 43

Korrelation zwischen Einschätzung und Verhalten von Ernährung und Bewegung:

T0 T1 T2

Summe

Ernäh-

rung

Summe

Beweg-

ung

Summe

Ernähr-

ung

Summe

Beweg-

ung

Summe

Ernäh-

rung

Summe

Beweg-

ung

Korrelation

nach Pearson .291** .152 .065

Signifikanz

(2-seitig) .002 .119 .602

Wie stufen

Sie Ihre

Ernährung

ein?

N 110 107 67

Korrelation

nach Pearson .470** .298** .489**

Signifikanz

(2-seitig) .000 .002 .000

Wie stufen

Sie Ihre

Bewegung

ein?

N 109 107 67

**. Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,01 (2-seitig) signifikant.

Tabelle 17: Korrelation zwischen der Einschätzung und dem Verhalten von Ernährung und Bewe-

gung

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4 Diskussion

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Seite 44

4 Diskussion

4.1 Zusammenfassung

Zur Prüfung der Hypothesen dass sich das Gesundheitsverhalten mit einer einzigen In-

tervention nicht verändern lässt und dass kein Zusammenhang zwischen dem Sense of

Coherence und dem Gesundheitsverhalten besteht, wurden Mitarbeiterinnen und Mitar-

beiter der Stadt Zürich untersucht, die zur Vorbereitung auf die Pensionierung freiwillig

einen Kurs besuchen. Der ‚Kurs auf die Nachberufliche Zukunft‘ wird von der Organi-

sation AvantAge, einer Unterorganisation von Pro Senectute, organisiert und durchge-

führt. PD Dr. med. Albert Wettstein referiert als Gast an diesen Veranstaltungen über

das Gesundheitsverhalten. Er möchte wissen, ob sein Referat eine positive Wirkung auf

das Gesundheitsverhalten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hat oder nicht.

Die Evaluation eines ähnlichen Kurses einer Grossbank, an dem Albert Wettstein das

gleiche Referat hielt, haben zu folgenden Feedbacks (Auswahl) geführt: Sehr wertvolle,

informative und interessante Veranstaltung, viele wichtige und nützliche Informationen,

fesselnd, gute Denkanstösse, sehr gute und handfeste Ratschläge. Diese Feedbacks zei-

gen auf, dass der Inhalt der Veranstaltung als sehr gut bewertet wurde. Offen bleibt je-

doch, wie die Wirkung des Vermittelten und die Nachhaltigkeit sind, da es über diese

Veranstaltung keine Untersuchung gibt.

Die Zeit vor der Pensionierung kann als sensible Lebensphase gesehen werden. Die

Menschen, die einen Kurs auf die nachberufliche Zukunft besuchen, sind sich dessen

bewusst. Dieses Problembewusstsein kann, ähnlich einer Alkoholsucht, die zum richti-

gen Zeitpunkt behandelt wird, die Wirkung der phasengerechten Intervention verstär-

ken.

„Ihr habt es im Griff!“ ist eine Botschaft im Kurs auf die nachberufliche Zukunft. Damit

meint Wettstein einerseits, dass die Verbesserung der Lebensgestaltung in den Händen

des Einzelnen liegt und andererseits, dass es nur einiger weniger Anpassungen im Ver-

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4 Diskussion

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Seite 45

halten bedarf: Ein paar kleine Regeln in den Bereichen Ernährung, Bewegung und sozi-

ale Kontakte können das Gesundheitsverhalten positiv beeinflussen.

Der für die Untersuchung eingesetzte Fragebogen setzt sich aus der Kurzform des Fra-

gebogens zum Sense of Coherence und einem zweiten Teil mit Fragen zum Gesund-

heitsverhalten zusammen. Das Kohärenzgefühl und der entsprechende Fragebogen wer-

den in der Literatur kontrovers diskutiert. Die längerfristige Stabilität des Kohärenzge-

fühls, auch nach einschneidenden Lebensereignissen, wird zum Teil angezweifelt. In

dieser Untersuchung konnte das Gegenteil, die Stabilität des SOC, gezeigt werden. Ob

dieser allenfalls aktiv verändert werden kann, bleibt offen.

Das Gesundheitsverhalten wird einerseits mit Fragen zur allgemeinen, subjektiven Ein-

schätzung und andererseits mit Fragen zum konkreten Verhalten mittels Fragebogen

erhoben.

Sowohl der SOC als auch die Werte der Einzelmerkmale und die Summen des Gesund-

heitsverhaltens wurden errechnet und statistischen Prüfungen mit SPSS unterzogen.

4.2 Interpretation der Ergebnisse

„Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, dass er Fülle habe; wer aber nicht hat,

von dem wird auch genommen, was er hat.“

Matthäus 25, Vers 29

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kurses auf die nachberufliche Zukunft haben

einen signifikant höheren Sense of Coherence als die Normstichprobe. Es lässt sich

vermuten, dass die Freiwilligkeit der Teilnahme zu einer positiven Selektion führt. Es

kommen die, die etwas erfahren wollen.

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4 Diskussion

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Seite 46

Die SOC-Werte zu den Zeitpunkten T0 und T2 unterscheiden sich nicht, was die Unter-

suchung von Schiepe (2008) bestätigt.

Vor und nach der Intervention (T0 – T1) verändert sich die subjektive Einschätzung des

Gesundheitsverhaltens signifikant. Dieses Resultat führt dazu, dass die erste Hypothese

bezüglich Unveränderbarkeit des Gesundheitsverhaltens verworfen werden müsste.

Obwohl in den Köpfen etwas bewegt wurde, reicht dies nicht für eine längerfristig sig-

nifikante Veränderung. Die Leute sind zwar offen, können aber keine nachhaltige Ver-

änderung bewirken. Wegen den Ergebnissen zwischen T0 - T2 und T1 - T2 müsste die

erste Hypothese jedoch angenommen werden, da längerfristig keine signifikante Verän-

derung mehr zu finden ist.

In den Einzelmerkmalen gibt es einige Items, die zwischen T1 und T2 eine signifikante

Veränderung aufweisen. Die Stichprobengrösse von 29 ist dabei relativ klein. Eine

grössere Untersuchungsgruppe könnte auf das Ergebnis einen Einfluss haben. Es könnte

auch sein, dass der zeitliche Abstand zwischen den beiden Untersuchungszeitpunkten

von T1 und T2 zu kurz ist. Viele der Teilnehmenden des Kurses waren zum Zeitpunkt

T2 noch nicht in Pension und konnten somit die im Kurs gefassten Vorhaben noch nicht

umsetzen.

Es ist fraglich, ob die leicht geänderten Fragestellungen bezüglich des Gesundheitsver-

haltens für den Untersuchungszeitpunkt T1 (Formulierung Ist-Zustand bzw. zukünftiger

Zustand) zu Interpretationsschwierigkeiten der Resultate führten. Es ist nicht ganz aus-

zuschliessen, dass eine durch die Intervention gefasste Überzeugung statt einer subjek-

tiven Einschätzung gemessen wurde. Aus einer gefassten Überzeugung müssten Taten

folgen, wobei das Phänomen, dass man etwas will, es aber nicht umsetzten kann, be-

kannt ist. Die fundierte Überprüfung des Fragebogens könnte hier Abhilfe schaffen. In

der Überprüfung liesse sich die Erarbeitung von Fragen zum subjektiven Verhalten von

sozialen Kontakten einbeziehen, da diese im bestehenden Fragebogen nur für Ernährung

und Bewegung bestehen.

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4 Diskussion

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Seite 47

Der Zusammenhang zwischen der subjektiven Einschätzung und dem subjektiven Ver-

halten bei der Ernährung war zum Zeitpunkt T0 noch signifikant, bei T1 und T2 nicht

mehr. Bei der Bewegung konnte bei allen drei Messzeitpunkten einen signifikanten Zu-

sammenhang gefunden werden. Eine mögliche Interpretation für diese Auffälligkeit im

Untersuchungsbereich „Ernährung“ könnte sein, dass den Teilnehmenden durch den

Kurs Informationen geliefert wurden, die sie so vorher nicht hatten und die sie nicht

fristgerecht bis zum Zeitpunkt T2 adaptieren konnten. Eine weitere Untersuchung müss-

te diese Hypothese allerdings prüfen.

Aus der Soziologie ist ein sogenannter Matthäus-Effekt bekannt: „Wer hat, dem wird

geben“. Die Ergebnisse der Korrelationen zwischen dem SOC und dem Gesundheits-

verhalten können auf dieselbe Art interpretiert werden, da ein signifikant negativer Zu-

sammenhang besteht. Dieser lässt sich bei Einbezug der entsprechenden Skalierung

folgendermassen interpretieren: Je höher der SOC desto besser das Gesundheitsverhal-

ten. Die zweite Hypothese, dass zwischen dem SOC und dem Gesundheitsverhalten

kein Zusammenhang besteht, muss deshalb verworfen werden. Ein Zusammenhang

zwischen dem Sense of Coherence und dem Gesundheitsverhalten kann angenommen

werden. Dies bestätigt, dass der Sense of Coherence als Persönlichkeitstrait sehr alltags-

relevant ist und zu der Grundüberzeugung beiträgt, dass „es etwas nützt“, wenn eine

Anstrengung unternommen wird und dass man etwas bewirken kann. Menschen mit

einem tiefen SOC sind eher überzeugt, dass ihnen Widrigkeiten wiederfahren und geben

sich weniger Mühe.

In die Interpretation der Ergebnisse muss der Umstand einbezogen werden, dass der

Untersuchungszeitraum für die Datenerhebung kurz war und dass nicht alle 148 Pro-

banden zu allen drei Zeitpunkten befragt werden konnten. Dies hat wiederum Auswir-

kung auf die Stichprobengrösse, die je nach Fragestellung und Berechnung zum Teil

etwas knapp war.

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4 Diskussion

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Seite 48

4.3 Fazit und Ausblick

Die Auswertungen der Untersuchung haben einige Mängel in der Fragebogenkonstruk-

tion zum Gesundheitsverhalten aufgezeigt. Das Gesundheitsverhalten und die ge-

wünschte positive Veränderung müssten noch genauer bestimmt und in eine zweifels-

frei überprüfbare Erhebungsform gebracht werden. In eine neue Erhebungsform könn-

ten auch Beobachtungen von Drittpersonen einfliessen, damit ein objektiveres Bild zum

Vorschein kommen kann.

Die erhobenen Daten könnten noch weiter statistisch bearbeitet werden. Zusammenhän-

ge mit den soziodemografischen Daten sind eine Möglichkeit oder Differenzvergleiche

von T0-T1 mit dem SOC eine andere. Vielleicht liesse sich auch eine Varianzanalyse

berechnen. Der SOC könnte sich darin als Confounder, das heisst als Variable, die das

Ergebnis der Intervention beeinflusst, zeigen. Ist das Grundgerüst jedoch eher wacklig,

werden auch weitere Stockwerke nicht stabiler sein.

Die Zeit des Umbruches durch das Ausscheiden aus dem Erwerbsleben sollte als Chan-

ce verstanden und genutzt werden. Die laufenden Veränderungen in ein positives Ge-

sundheitsverhalten zu überführen, müssten Gesellschaft wie auch Arbeitgeber als Auf-

gabe verstehen.

Das Ausscheiden aus dem Arbeitsprozess durch die Pensionierung erfolgt in der

Schweiz nach wie vor sehr abrupt. Von verschiedenen Seiten – von Forschenden, Ar-

beitnehmerverbänden, Gewerkschaften etc. - ist der Wunsch nach einem „sanften Aus-

stieg“ gefordert worden. Ein solcher Ausstieg ist bis jetzt nicht möglich nur selten mög-

lich. Vielleicht liessen sich durch einen sanften und gut begleiteten Ausstieg Kosten vor

allem in Gesundheitswesen senken. Das Gewonnene könnte für die Begleitung und Un-

terstützung eingesetzt werden. Höpflinger und Stuckelberger (1999, S.21) haben in der

Publikation der Resultate zum NFP 32 „Alter“ festgehalten, dass die Bewältigung der

Pensionierung und des kommenden Alters erlernbar sei. Die passende ‚Unterrichtsform‘

muss jedoch noch ausgebaut werden. Das Empowerment, den Grad an Autonomie und

Selbstbestimmung im Leben von Menschen zu erhöhen, ist absolut wünschenswert.

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5 Abstract

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Seite 49

5 Abstract

Lässt sich das Gesundheitsverhalten mit einer einzigen Intervention verändern und be-

steht ein Zusammenhang zwischen dem Sense of Coherence SOC und dem Gesund-

heitsverhalten? Untersucht wurden Angestellte der Stadt Zürich, die an einem Kurs auf

die nachberufliche Zukunft teilnahmen und dabei zum Thema Gesundheitsverhalten

angeleitet wurden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kurses füllten einen Fra-

gebogen aus, der den SOC und das Gesundheitsverhalten erhob. Die Daten wurden vor,

nach und mit einigem Zeitabstand zur Intervention gesichert und statistisch ausgewertet.

Es zeigt sich, dass sich das Gesundheitsverhalten nur sehr kurzzeitig, das heisst nur un-

mittelbar nach der Intervention verändert. Diese Veränderung ist jedoch nicht nachhal-

tig. Zwischen dem Gesundheitsverhalten und dem Sense of Coherence besteht ein signi-

fikanter Zusammenhang: Je stärker das Kohärenzgefühl desto besser das Gesundheits-

verhalten. Obwohl der SOC als stabil angenommen werden kann, gilt es weiterhin, das

Gesundheitsverhalten der Menschen durch gezielte Massnahmen zu fördern.

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6 Literaturverzeichnis

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Seite 50

6 Literaturverzeichnis

Antonovsky, A. (1993). Gesundheitsforschung versus Krankheitsforschung. In Franke, A. & Broda, M. (Hrsg.), Psychosomatische Gesundheit. Tübingen: dgvt.

Antonovsky, A. (1997). Salutogenese. Zur Entmystifizierung der Gesundheit. Tübingen:

dgvt. Bühner, M. (2006). Einführung in die Test- und Fragebogenkonstruktion. München:

Pearson. Dorsch. (1998). Psychologisches Wörterbuch (13. Aufl.). Bern: Huber. Faltermaier, T. (2005). Gesundheitspsychologie. Stuttgart: Kohlhammer. Hafen, M. (2007). Mythologie der Gesundheit. Heidelberg: Carl-Auer. Höpflinger, F., & Stuckelberger, A. (1999). Alter Anziani Vieillesse Hauptergebnisse

und Folgerungen aus dem Nationalen Forschungsprogramm NFP32. Bern. Knoll, N., Scholz, U., & Rieckmann, N. (2005). Einführung in die Gesundheitspsycho-

logie. München: Reinhardt. Lorenz, R. (2005). Salutogenese (2. Aufl.). München: Reinhardt. Perrig-Chiello, P. (2003). Die multiplen Facetten von Gesundheitsbiographien. In Per-

rig-Chiello, P. & Höpflinger, F. (Hrsg.), Gesundheitsbiographien. Bern: Hans Huber.

Schäfer, H. (2002). Vom Nutzen des Salutogenese-Konzepts. Münster: Daedalus. Schiepe, A. (2008). Der Einfluss von Lebensereignissen auf die Stabilität des Sense of

Coherence. Charité - Universitätsmedizin, Berlin. Schwarzer, R. (2004). Psychologie des Gesundheitsverhaltens (3. überarbeitete Aufl.).

Göttingen: Hogrefe. Singer, S., & Brähler, E. (2007). Die "Sense of Coherence Scale". Göttingen: Vanden-

hoeck & Ruprecht.

Page 51: Die Veränderbarkeit des Gesundheitsverhaltens Die kurzfristige … · 2019. 9. 5. · 3.1.1 Die SOC-Skala ... (Knoll, Scholz, & Rieckmann, 2005, S. 21). Definition von Gesundheit:

6 Literaturverzeichnis

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Seite 51

Udris, I., & Rimann, M. (2006). Das Kohärenzgefühl: Gesundheitsressource oder Ge-sundheit selbst? In Wydler, H. & Kolip, P. & Abel, T. (Eds.), Salutogenese und Kohärenzgefühl (3. Aufl.). Weinheim: Juventa.

Welbrink, A., & Franke, A. (2006). Zwischen Genuss und Sucht - das Salutogenesemo-

dell in der Suchtforschung. In Wydler, H. & Kolip, P. & Abel, T. (Eds.), Saluto-genese und Kohärenzgefühl (3. Aufl.). Weinheim: Juventa.

Wiesmann, U., Wendlandt, S., & Hannich, H.-J. (2004). Salutogenese im Alter Zeitschrift für Gerontopsychologie & -psychiatrie, Vol. 17 (No. 3), S. 179-193.

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7 Verzeichnis der Tabellen und Diagramme

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Seite 52

7 Verzeichnis der Tabellen und Diagramme

Diagramm 1: Salutogenese-Modell ................................................................................ 14

Diagramm 2: Sense of Coherence T0............................................................................. 30

Diagramm 3: Sense of Coherence T2............................................................................. 30

Tabelle 1: Untersuchungsdesign..................................................................................... 25

Tabelle 2: Soziodemografische Daten............................................................................ 29

Tabelle 3: Der Sense of Coherence SOC-L9 T0 und T2................................................ 29

Tabelle 4: Mittelwertvergleich des SOC mit der Norm Männer .................................... 31

Tabelle 5: Mittelwertvergleich des SOC mit der Norm Frauen ..................................... 31

Tabelle 6: t-Test für abhängige Stichproben Tx - Ty ..................................................... 33

Tabelle 7: Mittelwerte und Standardabweichungen der ordinalskalierten Fragen zum

Gesundheitsverhalten................................................................................... 34

Tabelle 8: Wilcoxon-Test für abhängige Stichproben.................................................... 35

Tabelle 9: Korrelation zwischen dem SOC und dem Gesundheitsverhalten.................. 36

Tabelle 10: Subjektive Gesundheitseinschätzung .......................................................... 37

Tabelle 11: t-Test für abhängige Stichproben der subjektiven Gesundheitseinschätzung

..................................................................................................................... 38

Tabelle 12: Korrelation zwischen dem SOC und der subjektiver

Gesundheitseinschätzung............................................................................. 38

Tabelle 13: Subjektives Gesundheitsverhalten............................................................... 39

Tabelle 14:t-Test für abhängige Stichproben des subjektiven Gesundheitsverhaltens .. 40

Tabelle 15: Korrelation zwischen dem SOC und dem subjektiven Gesundheitsverhalten

..................................................................................................................... 41

Tabelle 16: Subjektives Gesundheitsverhalten der Ernährung und der Bewegung........ 42

Tabelle 17: Korrelation zwischen der Einschätzung und dem Verhalten von Ernährung

und Bewegung ............................................................................................. 43

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Seite 53

8 Anhang

- Fragebogen T0 und T1

(vor Ort ausgefüllt)

- Brief für Versand Untersuchungsgruppe 1

- Brief für Versand Untersuchungsgruppe 2

- Fragebogen T2

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ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Departement Angewandte Psychologie

Bachelorarbeit 2009 Irene Wildi

Fragebogen Kohärenzgefühl und Gesundheitsverhalten

Geschlecht:

männlich weiblich

Zivilstand:

ledig geschieden

verheiratet verwitwet

Lebenssituation:

in fester Partnerschaft ohne feste Partner-schaft

Kinder:

ja nein

Berufsabschluss:

Universitätsstudium Fachhochschule Höhere Fachschule

Berufslehre keine Lehre weitere:

__________________________

Berufliche Tätigkeit:

__________________________

Pensum:

100 % weniger als 100 %

Ehrenamtliche Tä-tigkeiten:

ja, ich gehe ehrenamt-lichen Tätigkeiten nach

nein, ich gehe keinen ehrenamtlichen Tätigkei-ten nach

Leiden Sie an chro-nischen Krankhei-ten:

nein

ja welche: __________________________ __________________________ __________________________

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ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Departement Angewandte Psychologie

Bachelorarbeit 2009 Irene Wildi

Hier ist eine Reihe von Fragen, welche sich auf verschiedene Aspekte unseres

Lebens beziehen. Bitte kreuzen Sie die Zahl an, welche Ihrer Antwort ent-

spricht, wobei die Zahlen 1 und 7 Extremantworten darstellen. Wenn die Ant-

wort unter der Zahl 7 für Sie zutrifft, dann kreuzen Sie die 7 an. Wenn Sie ihre

Antwort irgendwo zwischen 1 und 7 sehen, kreuzen Sie die Zahl an, die Ihrer

Beurteilung am besten entspricht. Bitte geben Sie immer nur eine Antwort pro

Frage.

1. Haben Sie das Gefühl, dass Sie in einer ungewohnten Situation sind und

nicht wissen, was Sie tun sollen?

sehr oft 1 2 3 4 5 6 7 sehr selten oder nie

2. Wenn Sie über Ihr Leben nachdenken, ist es dann sehr oft so, dass …

Sie spüren, wie schön es ist, zu leben

1 2 3 4 5 6 7 Sie sich fragen, wieso Sie überhaupt leben

3. Die Dinge, die Sie täglich tun, sind für Sie …

eine Quelle tiefer Freude und Be-friedigung

1 2 3 4 5 6 7 eine Quelle von Schmerz und Langeweile

4. Wie oft sind Ihre Gefühle und Gedanken ganz durcheinander?

sehr oft 1 2 3 4 5 6 7 sehr selten oder nie

5. Wenn Sie etwas tun, das Ihnen ein gutes Gefühl gibt …

dann ist es be-stimmt so, dass Sie sich auch weiterhin gut fühlen werden

1 2 3 4 5 6 7 dann wird bestimmt et-was passieren, dass dieses Gefühl wieder verdirbt

6. Sie erwarten für die Zukunft, dass Ihr eigenes Leben …

ohne jeden Sinn und Zweck sein wird

1 2 3 4 5 6 7 voller Sinn und Zweck sein wird

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Bachelorarbeit 2009 Irene Wildi

7. Viele Leute – auch solche mit einem starken Charakter – fühlen sich in be-

stimmten Situationen als traurige Verlierer. Wie oft haben Sie sich in der Ver-

gangenheit so gefühlt?

sehr oft 1 2 3 4 5 6 7 sehr selten oder nie

8. Wenn Sie an Schwierigkeiten denken, denen Sie bei wichtigen Dingen im

Leben wohl begegnen werden, haben Sie das Gefühl, dass

es Ihnen gelin-gen wird, die Schwierigkeiten zu überwinden

1 2 3 4 5 6 7 Sie es nicht schaffen wer-den, die Schwierigkeiten zu überwinden

9. Wie oft haben Sie das Gefühl, dass die Dinge, die Sie im täglichen Leben

tun, wenig Sinn haben?

sehr oft 1 2 3 4 5 6 7 sehr selten oder nie

Fragen zum Gesundheitsverhalten (1. Teil)

Ernährung 10. Wie stufen Sie ihre Ernährung ein?

sehr gut 1 2 3 4 5 6 7 sehr schlecht

11. Wie viele Portionen Früchte und Gemüse essen Sie pro Tag?

keine

1-2 Portionen

3-4 Portionen

5-6 Portionen

mehr als 6 Portionen

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12. Wie viele Portionen Alkohol (z.B. ein Glas Wein oder eine Stange Bier oder

ein Gläschen Schnaps) trinken Sie pro Tag?

keinen Alkohol

1 Portion

2 Portionen

3 Portionen

mehr als 3 Portionen

13. Wie oft essen Sie Fisch pro Woche?

nie

weniger als 1 mal

1 mal

2 mal

mehr als 2 mal

Bewegung 14. Wie stufen Sie Ihre Bewegung ein?

sehr gut 1 2 3 4 5 6 7 sehr schlecht

15. Wie oft betätigen Sie sich pro Woche körperlich (z.B. schwimmen, radfah-

ren, zu Fuss einkaufen, Gartenarbeit, mit dem Hund spazieren, etc.)?

weniger als 1 mal

1 mal

2-3 mal

4-5 mal

mehr als 5 mal

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16. Wie lange betätigen Sie sich pro Woche körperlich gesamthaft (z.B.

schwimmen, radfahren, zu Fuss einkaufen, Gartenarbeit, mit dem Hund spa-

zieren, etc.)?

30 Minuten

1-2 Stunden

3-4 Stunden

5-6 Stunden

mehr als 6 Stunden

17. Wie gut können Sie sich entspannen?

sehr gut 1 2 3 4 5 6 7 sehr schlecht

Soziale Kontakte 18. Wie stufen Sie die Quantität (Anzahl) Ihrer sozialen Kontakte ein?

viele Kontakte 1 2 3 4 5 6 7 seltene oder keine Kon-takte

19. Wie stufen Sie die Qualität Ihrer sozialen Kontakte ein?

tiefe, nahe Kon-takte

1 2 3 4 5 6 7 oberflächliche Kontakte

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Bitte lesen Sie erst weiter,

wenn Sie dazu aufgefor-

dert werden.

Danke!

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Bachelorarbeit 2009 Irene Wildi

Fragen zum Gesundheitsverhalten (2. Teil)

Ernährung

20. Werden Sie Ihre Ernährung in Zukunft ...

beibehalten 1 2 3 4 5 6 7 verändern

21. Wie viele Portionen Früchte und Gemüse werden Sie pro Tag essen?

keine

1-2 Portionen

3-4 Portionen

5-6 Portionen

mehr als 6 Portionen

22. Wie viele Portionen Alkohol (z.B. ein Glas Wein oder eine Stange Bier oder

ein Gläschen Schnaps) werden Sie pro Tag trinken?

keinen Alkohol

1 Portion

2 Portionen

3 Portionen

mehr als 3 Portionen

23. Wie oft werden Sie zukünftig Fisch pro Woche essen?

nie

weniger als 1 mal

1 mal

2 mal

mehr als 2 mal

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Bewegung

24. Werden Sie in Zukunft Ihre Bewegung …

beibehalten 1 2 3 4 5 6 7 verändern

25. Wie oft werden Sie sich pro Woche körperlich betätigen (z.B. schwimmen,

radfahren, zu Fuss einkaufen, Gartenarbeit, mit dem Hund spazieren, etc.)?

weniger als 1 mal

1 mal

2-3 mal

4-5 mal

mehr als 5 mal

26. Wie lange werden Sie sich pro Woche körperlich gesamthaft betätigen

(z.B. schwimmen, radfahren, zu Fuss einkaufen, Gartenarbeit, mit dem Hund

spazieren, etc.)?

30 Minuten

1-2 Stunden

3-4 Stunden

5-6 Stunden

mehr als 6 Stunden

27. Wie werden Sie sich entspannen können?

sehr gut 1 2 3 4 5 6 7 sehr schlecht

Soziale Kontakte 28. Wie viele soziale Kontakte werden Sie zukünftig haben?

viele Kontakte 1 2 3 4 5 6 7 seltene oder keine Kon-takte

29. Wie wird die Qualität Ihrer sozialen Kontakte sein?

tiefe, nahe Kon- 1 2 3 4 5 6 7 oberflächliche Kontakte

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Bachelorarbeit 2009 Irene Wildi

takte

Vielen Dank für Ihre wertvolle Mitarbeit.

Ihre Angaben werden absolut vertraulich

behandelt. In der wissenschaftlichen Ar-

beit werden nur die Resultate der gesam-

ten Gruppe statistisch verwertet und be-

schrieben.

Nochmals vielen Dank!

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Bachelorarbeit 2009 Irene Wildi

Kurs auf die nachberufliche Zukunft Zürich, 31. März 2009

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Sie haben im November 2008 am ’Kurs auf die nachberufliche Zukunft’ teilgenom-men.

Im Kurs wurden Sie über die verschiedenen Aspekte mit ihren Chancen und Gefah-ren beim Übergang vom Berufsleben in die Zeit danach aufgeklärt. Wir möchten he-rausfinden, ob und wie Ihnen diese Informationen helfen werden, diese anspruchs-volle Zeit zu meistern und sind deshalb auf Ihre Hilfe angewiesen.

Herzlichen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen den Fragebogen zur Beurteilung des Referates von Herr Dr. Albert Wettstein, Stadtchefarzt, auszufüllen und ihn damit in seiner Arbeit zu unterstützen.

Im Kurs im November 2008 haben Sie im Anschluss an sein Referat einen Briefum-schlag mit Ihrer Adresse angeschrieben. Heute erhalten Sie einen Fragebogen, mit der Bitte, diesen auszufüllen und mit dem beiliegenden Couvert an Herr Dr. Wettstein zurückzusenden.

Anonymität ist Ihnen zugesichert, da die Daten nicht personenbezogen ausgewertet werden. Bei Fragen wenden Sie sich jederzeit telefonisch oder schriftlich an Irene Wildi, Kruggasse 8, 8001 Zürich, Tel: 044 260 34 45 oder 079 256 02 19, E-Mail: [email protected].

Wir danken herzlich für Ihre Mithilfe und die Rücksendung des Fragebogens bis spä-testens am 15. April 2009.

Freundliche Grüsse

Irene Wildi

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Beilagen: - Fragebogen - frankiertes Antwortcouvert

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Bachelorarbeit 2009 Irene Wildi

Kurs auf die nachberufliche Zukunft Zürich, 15. April 2009

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Sie haben anfangs März 2009 am ’Kurs auf die nachberufliche Zukunft’ in der Werd teilgenommen.

Im Kurs wurden Sie über die verschiedenen Aspekte - mit ihren Chancen und Gefah-ren - beim Übergang vom Berufsleben in die Zeit danach aufgeklärt. Es interessiert uns, ob und wie Ihnen diese Informationen helfen werden, diese anspruchsvolle Zeit zu meistern. Deshalb bitten wir Sie nochmals um Ihre Hilfe.

Vor und nach dem Referat von Herr Dr. Wettstein haben Sie bereits einen Fragebo-gen ausgefüllt und einen Briefumschlag mit Ihrer Adresse angeschrieben. Sie haben den Vornamen und das Geburts-datum Ihrer Mutter angegeben. Wir bitten Sie diese beiden Angaben auf dem beiliegenden Frage-bogen nochmals aufzuschreiben. Somit können wir die Daten zusammenführen und dennoch Ihre Anonymität wahren.

Herzlichen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen die Fragen anzukreuzen. Sie unterstüt-zen damit die Arbeit von Herr Dr. Albert Wettstein, Stadtchefarzt, und helfen bei der Weiterentwicklung des Kurses. Bitte senden Sie den ausgefüllten Fragebogen mit dem beiliegenden Couvert an Herrn Dr. Wettstein zurück.

Bei Fragen wenden Sie sich jederzeit telefonisch oder schriftlich an Irene Wildi, Krug-gasse 8, 8001 Zürich, Tel: 044 260 34 45 oder 079 256 02 19, E-Mail: [email protected].

Wir danken herzlich für Ihre Mithilfe und die Rücksendung des Fragebogens bis spä-testens am 4. Mai 2009.

Freundliche Grüsse

Irene Wildi

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Bachelorarbeit 2009 Irene Wildi

Beilagen: - Fragebogen - frankiertes Antwortcouvert

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Fragebogen Kohärenzgefühl und Gesundheitsverhalten

Geschlecht:

männlich weiblich

Zivilstand:

ledig geschieden

verheiratet verwitwet

Lebenssituation:

in fester Partnerschaft ohne feste Partner-schaft

Kinder:

ja nein

Berufsabschluss:

Universitätsstudium Fachhochschule Höhere Fachschule

Berufslehre keine Lehre weitere:

__________________________

Berufliche Tätigkeit:

__________________________

Pensum:

100 % weniger als 100 %

Ehrenamtliche Tä-tigkeiten:

ja, ich gehe ehrenamt-lichen Tätigkeiten nach

nein, ich gehe keinen ehrenamtlichen Tätigkei-ten nach

Leiden Sie an chro-nischen Krankhei-ten:

nein

ja welche: __________________________ __________________________ __________________________

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Hier ist eine Reihe von Fragen, welche sich auf verschiedene Aspekte unseres

Lebens beziehen. Bitte kreuzen Sie die Zahl an, welche Ihrer Antwort ent-

spricht, wobei die Zahlen 1 und 7 Extremantworten darstellen. Wenn die Ant-

wort unter der Zahl 7 für Sie zutrifft, dann kreuzen Sie die 7 an. Wenn Sie ihre

Antwort irgendwo zwischen 1 und 7 sehen, kreuzen Sie die Zahl an, die Ihrer

Beurteilung am besten entspricht. Bitte geben Sie immer nur eine Antwort pro

Frage.

1. Haben Sie das Gefühl, dass Sie in einer ungewohnten Situation sind und

nicht wissen, was Sie tun sollen?

sehr oft 1 2 3 4 5 6 7 sehr selten oder nie

2. Wenn Sie über Ihr Leben nachdenken, ist es dann sehr oft so, dass …

Sie spüren, wie schön es ist, zu leben

1 2 3 4 5 6 7 Sie sich fragen, wieso Sie überhaupt leben

3. Die Dinge, die Sie täglich tun, sind für Sie …

eine Quelle tiefer Freude und Be-friedigung

1 2 3 4 5 6 7 eine Quelle von Schmerz und Langeweile

4. Wie oft sind Ihre Gefühle und Gedanken ganz durcheinander?

sehr oft 1 2 3 4 5 6 7 sehr selten oder nie

5. Wenn Sie etwas tun, das Ihnen ein gutes Gefühl gibt …

dann ist es be-stimmt so, dass Sie sich auch weiterhin gut fühlen werden

1 2 3 4 5 6 7 dann wird bestimmt et-was passieren, dass dieses Gefühl wieder verdirbt

6. Sie erwarten für die Zukunft, dass Ihr eigenes Leben …

ohne jeden Sinn und Zweck sein wird

1 2 3 4 5 6 7 voller Sinn und Zweck sein wird

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7. Viele Leute – auch solche mit einem starken Charakter – fühlen sich in be-

stimmten Situationen als traurige Verlierer. Wie oft haben Sie sich in der Ver-

gangenheit so gefühlt?

sehr oft 1 2 3 4 5 6 7 sehr selten oder nie

8. Wenn Sie an Schwierigkeiten denken, denen Sie bei wichtigen Dingen im

Leben wohl begegnen werden, haben Sie das Gefühl, dass…

es Ihnen gelin-gen wird, die Schwierigkeiten zu überwinden

1 2 3 4 5 6 7 Sie es nicht schaffen wer-den, die Schwierigkeiten zu überwinden

9. Wie oft haben Sie das Gefühl, dass die Dinge, die Sie im täglichen Leben

tun, wenig Sinn haben?

sehr oft 1 2 3 4 5 6 7 sehr selten oder nie

Fragen zum Gesundheitsverhalten

Ernährung 10. Wie stufen Sie ihre Ernährung ein?

sehr gut 1 2 3 4 5 6 7 sehr schlecht

11. Wie viele Portionen Früchte und Gemüse essen Sie pro Tag?

keine

1-2 Portionen

3-4 Portionen

5-6 Portionen

mehr als 6 Portionen

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Bachelorarbeit 2009 Irene Wildi

12. Wie viele Portionen Alkohol (z.B. ein Glas Wein oder eine Stange Bier oder

ein Gläschen Schnaps) trinken Sie pro Tag?

keinen Alkohol

1 Portion

2 Portionen

3 Portionen

mehr als 3 Portionen

13. Wie oft essen Sie Fisch pro Woche?

nie

weniger als 1 mal

1 mal

2 mal

mehr als 2 mal

Bewegung 14. Wie stufen Sie Ihre Bewegung ein?

sehr gut 1 2 3 4 5 6 7 sehr schlecht

15. Wie oft betätigen Sie sich pro Woche körperlich (z.B. schwimmen, radfah-

ren, zu Fuss einkaufen, Gartenarbeit, mit dem Hund spazieren, etc.)?

weniger als 1 mal

1 mal

2-3 mal

4-5 mal

mehr als 5 mal

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ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Departement Angewandte Psychologie

Bachelorarbeit 2009 Irene Wildi

16. Wie lange betätigen Sie sich pro Woche körperlich gesamthaft (z.B.

schwimmen, radfahren, zu Fuss einkaufen, Gartenarbeit, mit dem Hund spa-

zieren, etc.)?

30 Minuten

1-2 Stunden

3-4 Stunden

5-6 Stunden

mehr als 6 Stunden

17. Wie gut können Sie sich entspannen?

sehr gut 1 2 3 4 5 6 7 sehr schlecht

Soziale Kontakte 18. Wie stufen Sie die Quantität (Anzahl) Ihrer sozialen Kontakte ein?

viele Kontakte 1 2 3 4 5 6 7 seltene oder keine Kon-takte

19. Wie stufen Sie die Qualität Ihrer sozialen Kontakte ein?

tiefe, nahe Kon-takte

1 2 3 4 5 6 7 oberflächliche Kontakte

Vielen Dank für Ihre wertvolle Mitarbeit.

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Danksagung

Mein Dank gilt ganz ausdrücklich meinem Referenten PD Dr. med. Albert Wettstein. Er

hat mir diese Untersuchung ermöglicht und mich über die ganze Zeit begleitet und un-

terstützt.

Vielen Dank an: Barbara Wehrli für die Mithilfe bei der Datenerhebung, Matthias Jäger

für die SPSS-Unterstützung, Annegret Honegger und Dany Jauch für die Durchsicht der

Arbeit.

Allen andern, die mir während der Erarbeitung und Niederschrift dieser Bachelorarbeit

in irgendeiner Form zur Seite standen ebenfalls: Vielen Dank