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Your Polymer Solution www.palplast.de Laden Sie unsere neue kostenlose App herunter: Compounds Spezial-Lacksysteme, Toplacke, Pigmentpräparationen Technische Kunststoffe und Blends Farb-, Additiv- und Kombinationsmasterbatches Chemische Treibmittel, Additivmasterbatches, Haftvermittler, Primer [email protected] Tel. +49 4101 706 06 Flüssige Farb- und Additivcompounds, Dosiersysteme 5 3 ° 3 9 1 6 . 2 8 1 N 9 ° 4 7 3 7 . 7 5 6 E R O W A G R O U P . C O M YOUR PARTNERS FOR HIGH PERFORMANCE ADDITIVES AND TECHNICAL PLASTICS Konjunktur Die deutschen Kunst- stofferzeuger konnten 2018 nicht an die gute Entwicklung der Vor- jahre anknüpfen. Dies erklärte Dr. Michael Zobel, Vorsitzender von Plastics Europe Deutschland, kürzlich vor Medienvertretern. Dr. Zobel zufolge verlief der Start in das Jahr 2018 noch positiv, doch mit der zweiten Jahreshälfte dreh- te sich der Trend deutlich ins Minus. Am Ende sank die Pro- duktion von Kunststoff im Jahr 2018 um 3,1 % (2017: +3,7 %) auf 19,3 Mio. t. Der Umsatz stieg mo- derat um 1,1 % auf 27,4 Mrd. EUR. Zur Wahrheit gehört dabei auch, dass der Wettbewerbsdruck steigt: Denn während die Zahl der Ex- porte zurückging, war das Wachs- tum beim Import mit gut 4 % auffällig hoch. Insgesamt sank der Exportüberschuss um 18,5 % auf 2,9 Mio. t. Der Rückgang der deutschen Kunststoffproduktion spiegelt sich auch in der schwachen Entwick- lung des Weltwirtschaftsklima- index, der sich laut ifo Institut zum vierten Mal in Folge von –2,2 auf –13,1 Punkte im ersten Quartal 2019 verschlechterte. Auch die nachlassende Dynamik in Europa und bei einzelnen Kundenbran- chen, vor allem dem Automobil- bau, dämpft die Produktion. Beim Ausblick auf das laufende Jahr wies Dr. Zobel darauf hin, dass die deutsche Kunststoffbran- che als exportorientierte Industrie von weltpolitischen Unsicherhei- ten besonders betroffen sei. Zudem sei fraglich, ob die für 2019 prog- nostizierten Ausfälle durch inlän- dische Innovationen kompensiert werden können. Für die Kunst- stofferzeugung bleibe damit offen, ob mit einer Seitwärtsbewegung oder einem weiteren Rückgang der Produktion im laufenden Jahr gerechnet werden muss. MG Seite 02 Die deutsche Kunststoff- produktion sank im Jahr 2018 um 3,1 % auf 19,3 Mio. t. Foto: BASF Delle oder Talfahrt? 2018 ging die Kunststoffproduktion in Deutschland um 3,1 Prozent zurück. Unsicherheiten trüben die Aussichten für die hiesigen Kunststofferzeuger Industrieroboter weiter auf dem Vormarsch Roboternachfrage in der EU weiterhin hoch – Großbritannien fällt ab Robotermarkt Innerhalb der EU stieg der Absatz von Industrie- robotern im vergangen Jahr um 12 %. Die Zahl der in Großbritan- nien neu installierten Industrie- roboter hingegen ist im gleichen Zeitraum um 3 % auf 2.306 Ein- heiten gefallen. Im Vorjahr war der Roboterabsatz noch um 31 % ge- stiegen. Dies geht aus den vorläufi- gen Ergebnissen des World Robo- tics Report 2019 hervor, der von der IFR veröffentlicht wurde. Gemessen an der Roboterdichte nach Regionen hat Europa dem- zufolge mit 106 Industrierobotern pro 10.000 Beschäftigte das höchs- te Niveau in der Fertigungsindus- trie weltweit. Großbritannien liegt mit einer Dichte von 85 Einheiten weltweit auf Platz 22, was dem globalen Durchschnitt entspricht. Als einen der Gründe für die vom IFR genannten Zahlen für das Vereinigte Königreich sieht Mike Wilson, Vorsitzender der British Automation and Robot Associati- on, kurz Bara, die in den letzten Jahren stockende Robototerauto- matisierung in sämtlichen Ferti- gungssektoren außerhalb der Auto- mobilindustrie. „Jahrelang zog Großbritannien ausländische Arbeitnehmer an und Unterneh- men zogen es vor, Menschen ein- zustellen, anstatt in Investitions- güter zu investieren“, wie Wilson betont. Mit der Entscheidung Großbritanniens, die EU zu verlas- sen, wird es für Unternehmen deutlich schwieriger, Arbeitskräfte aus Übersee anzuziehen und den Beschäftigungsgrad auf einem hohen Niveau zu halten. Um dem entgegenzuwirken, sei die Roboter- automatisierung eine naheliegende Lösung, wie Wilson betont. DB www.ifr.org Symposium TIG zeigte, wie sich die Datenflut beherrschen und nutzen lässt Seite 10 Werkstoffe Beschleunigte Entwicklung von Hochleistungs- kunststoffen Seite 13 POLYME (H) R AUS DEM INHALT Was man heute so alles braucht … Forscher der Washington State University haben einen Sensor entwickelt, der auf die Gase reagiert, die von verdorbener Milch ausgestoßen werden. Das funktioniert mit Nanopartikeln und soll bald in Deckel von Milchverpackungen integriert werden. In vielen Kulturen tragen Menschen solche Sensoren bereits mit sich herum – Experten sprechen von Nasen. VERANSTALTUNGEN Kunststoff-Forum zeigt Chancen der Digitalisierung.......... 9 TECHNOLOGIE Spritzgießtechnik................................................................. 14 Werkstoffe ............................................................................ 17 Materialversorgung ............................................................. 21 PUR-Verarbeitung ................................................................ 23 Recycling .............................................................................. 25 Fügetechnik.......................................................................... 27 DIE ZAHL DER WOCHE Einer aktuellen Studie von Markets and Markets zufolge soll der weltweite Markt für Materialien für den 3D- Druck bis 2024 ein Volumen von 4,5 Mrd. USD (4,02 Mrd. EUR) erreichen. Im angeführten Prognosezeitraum gehen die Marktexperten von einem jährlichen Zuwachs in Höhe von 25 % aus. Für dieses Jahr rechnen die Analysten mit einem Gesamtvolumen von 1,5 Mrd. USD. Treibende Faktoren für das Wachstum sind vor allem die Luft- und Raumfahrt, die weiterhin die größten Endverbraucher darstellen. Insbesondere die Automobilindustrie setzt jedoch vermehrt auf den 3D- Druck. Am dynamischsten entwickelt sich der nordamerikanische Raum, der im Prognosezeitraum dominieren soll. 25 % Die News der Branche! Montag. Mittwoch. Freitag. Nichts verpassen. Gleich abonnieren! Oder unter k-zeitung.de Der kostenlose Newsletter Der kostenlose News DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF- UND KAUTSCHUKINDUSTRIE Delle oder Talfahrt? 50. JAHRGANG AUSGABE 10 | 24. MAI 2019 50 JAHRE 50 JAHRE

DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF˜ UND …...Der kostenlose Newsletter DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF˜ UND KAUTSCHUKINDUSTRIE AUSGABE 10 | 24. MAI 2019 50. JAHRGANG 50 JAHRE. EDITORIAL Über

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Technische Kunststoff e und Blends

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[email protected]. +49 4101 706 06

Flüssige Farb- und Additivcompounds, Dosiersysteme

53° 39‘ 16.281“ N 9° 47‘ 37.75

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YOUR PARTNERS FOR HIGH PERFORMANCE ADDITIVES

AND TECHNICAL PLASTICS

Konjunktur Die deutschen Kunst-stofferzeuger konnten 2018 nicht an die gute Entwicklung der Vor-jahre anknüpfen. Dies erklärte Dr. Michael Zobel, Vorsitzender von Plastics Europe Deutschland, kürzlich vor Medienvertretern. Dr. Zobel zufolge verlief der Start in das Jahr 2018 noch positiv, doch mit der zweiten Jahreshälfte dreh-te sich der Trend deutlich ins Minus. Am Ende sank die Pro-duktion von Kunststoff im Jahr

2018 um 3,1 % (2017: +3,7 %) auf 19,3 Mio. t. Der Umsatz stieg mo-derat um 1,1 % auf 27,4 Mrd. EUR. Zur Wahrheit gehört dabei auch, dass der Wettbewerbsdruck steigt: Denn während die Zahl der Ex-porte zurückging, war das Wachs-tum beim Import mit gut 4  % auffällig hoch. Insgesamt sank der Exportüberschuss um 18,5 % auf 2,9 Mio. t.Der Rückgang der deutschen Kunststoffproduktion spiegelt sich

auch in der schwachen Entwick-lung des Weltwirtschaftsklima-index, der sich laut ifo Institut zum vierten Mal in Folge von –2,2 auf –13,1 Punkte im ersten Quartal 2019 verschlechterte. Auch die nachlassende Dynamik in Europa und bei einzelnen Kundenbran-chen, vor allem dem Automobil-bau, dämpft die Produktion.Beim Ausblick auf das laufende Jahr wies Dr. Zobel darauf hin, dass die deutsche Kunststoffbran-

che als exportorientierte Industrie von weltpolitischen Unsicherhei-ten besonders betroffen sei. Zudem sei fraglich, ob die für 2019 prog-nostizierten Ausfälle durch inlän-dische Innovationen kompensiert werden können. Für die Kunst-stofferzeugung bleibe damit offen, ob mit einer Seitwärtsbewegung oder einem weiteren Rückgang der Produktion im laufenden Jahr gerechnet werden muss. MG

Seite 02

Die deutsche Kunststoff-produktion sank im Jahr 2018 um 3,1 % auf 19,3 Mio. t. Foto: BASF

Delle oder Talfahrt?2018 ging die Kunststo� produktion in Deutschland um 3,1 Prozent zurück. Unsicherheiten trüben die Aussichten für die hiesigen Kunststo� erzeuger

Industrieroboter weiter auf dem Vormarsch

Roboternachfrage in der EU weiterhin hoch – Großbritannien fällt ab

Robotermarkt Innerhalb der EU stieg der Absatz von Industrie-robotern im vergangen Jahr um 12 %. Die Zahl der in Großbritan-nien neu installierten Industrie-roboter hingegen ist im gleichen Zeitraum um 3 % auf 2.306 Ein-heiten gefallen. Im Vorjahr war der Roboterabsatz noch um 31 % ge-stiegen. Dies geht aus den vorläufi-gen Ergebnissen des World Robo-tics Report 2019 hervor, der von der IFR veröffentlicht wurde.Gemessen an der Roboterdichte nach Regionen hat Europa dem-zufolge mit 106 Industrierobotern pro 10.000 Beschäftigte das höchs-te Niveau in der Fertigungsindus-trie weltweit. Großbritannien liegt mit einer Dichte von 85 Einheiten weltweit auf Platz 22, was dem globalen Durchschnitt entspricht. Als einen der Gründe für die vom IFR genannten Zahlen für das

Vereinigte Königreich sieht Mike Wilson, Vorsitzender der British Automation and Robot Associati-on, kurz Bara, die in den letzten Jahren stockende Robototerauto-matisierung in sämtlichen Ferti-gungssektoren außerhalb der Auto-mobilindustrie. „Jahrelang zog Großbritannien ausländische Arbeitnehmer an und Unterneh-men zogen es vor, Menschen ein-zustellen, anstatt in Investitions-güter zu investieren“, wie Wilson betont. Mit der Entscheidung Großbritanniens, die EU zu verlas-sen, wird es für Unternehmen deutlich schwieriger, Arbeitskräfte aus Übersee anzuziehen und den Beschäftigungsgrad auf einem hohen Niveau zu halten. Um dem entgegenzuwirken, sei die Roboter-automatisierung eine naheliegende Lösung, wie Wilson betont. DB

www.ifr.org

SymposiumTIG zeigte, wie sich die Datenflut beherrschen und nutzen lässt

Seite 10

WerkstoffeBeschleunigte Entwicklung von Hochleistungs-kunststoffen

Seite 13

POLYME(H)R

AUS DEM INHALT

Was man heute so alles braucht …Forscher der Washington State University haben einen Sensor entwickelt, der auf die Gase reagiert, die von verdorbener Milch ausgestoßen werden. Das funktioniert mit Nanopartikeln und soll bald in Deckel von Milchverpackungen integriert werden. In vielen Kulturen tragen Menschen solche Sensoren bereits mit sich herum – Experten sprechen von Nasen.

VERANSTALTUNGENKunststoff-Forum zeigt Chancen der Digitalisierung .......... 9

TECHNOLOGIESpritzgießtechnik ................................................................. 14

Werkstoffe ............................................................................ 17

Materialversorgung .............................................................21

PUR-Verarbeitung ................................................................23

Recycling ..............................................................................25

Fügetechnik ..........................................................................27

DIE ZAHL DER WOCHE

Einer aktuellen Studie von Markets and Markets zufolge soll der weltweite Markt für Materialien für den 3D-Druck bis 2024 ein Volumen von 4,5 Mrd. USD (4,02 Mrd. EUR) erreichen. Im angeführten Prognosezeitraum gehen die Marktexperten von einem jährlichen Zuwachs in Höhe von 25 % aus. Für dieses Jahr rechnen die Analys ten mit einem Gesamtvolumen von 1,5 Mrd. USD. Treibende Faktoren für das Wachstum sind vor allem die Luft- und Raumfahrt, die weiterhin die größten Endverbraucher darstellen. Insbesondere die Automobilindustrie setzt jedoch vermehrt auf den 3D-Druck. Am dynamischsten entwickelt sich der nordamerikanische Raum, der im Prognosezeitraum dominieren soll.

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Einer aktuellen Studie von Markets

DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF- UND KAUTSCHUKINDUSTRIE

Delle oder Talfahrt?

50. JAHRGANGAUSGABE 10 | 24. MAI 2019

50 JAHRE50 JAHRE50 JAHRE50 JAHRE50 JAHRE50 JAHRE50 JAHRE50 JAHRE

Page 2: DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF˜ UND …...Der kostenlose Newsletter DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF˜ UND KAUTSCHUKINDUSTRIE AUSGABE 10 | 24. MAI 2019 50. JAHRGANG 50 JAHRE. EDITORIAL Über

EDITORIAL

Über 100 Digitalisierungsexperten und solche, die es werden wollen, konnten sich bei dem von TIG organisierten Symposium Digitalisierung in Feld-kirch (Seite 10/11) aus erster Hand informieren, was digital auf die Kunststoffbranche zukommt. Und bezogen auf MES – Manufacturing-Execution-Systeme, die im Zentrum der Veranstaltung stan-den – werden es auf jeden Fall viele Daten sein – sehr viele sogar. So kann heute eine moderne Spritz-gießmaschine durchaus 3.000 oder 4.000 Para-meter liefern – pro Zyk-lus.Welche dieser Daten spä-ter gebraucht werden und welche nicht, weiß heute aber keiner. Also: „Ak-tion Eichhörnchen“ und einfach alles sammeln, speichern und dokumen-tieren. Technisch ist das heute ohne Probleme machbar. Nur: Wenn extrem viele Daten aus-gewertet werden müssen, dann dauert das leider auch extrem lange. Ohne entsprechende Experten, die sich in diesem Metier bewegen und die ihre Kunden fair beraten, kann dies zudem extrem teuer werden.Noch teurer könnte es aber werden, das Thema Digitalisierung aussitzen zu wollen und zu glauben „das geht vorüber“. Denn eines ist sicher: In der Zukunft der Industrie wird die Digitalisierung eine entscheidende Rolle spielen.Nico Jordi vom Automobilzulieferer Bocar brach-te es beim Symposium Digitalisierung auf den Punkt: „Die Digitalisierung wird kommen und wir können entweder ein Teil davon sein, oder wir werden lang-fristig Probleme bekommen.“Sicher sind mit der Einführung neuer digitaler Lösungen erhebliche Investitionen verbunden, doch auch hierfür gibt es praktikable und vor allem be-zahlbare Lösungen.Mo Abuali, CEO von Io Tco, brauchte für seine Kernstrategie nur sechs Worte: „Think big – start

small – act now“. Denn seine Erfahrung aus zahl-reichen Projekten zeigt, dass sich mit kleinen Pro-jekten zur Steigerung der Maschinenlaufzeiten, die klar auf einen schnellen ROI ausgerichtet sind, schon viel erreichen lässt.So richtig viel Geld lässt sich dann sparen, wenn es gelingt, Maschinenausfälle vorherzusagen und schon vor dem Ausfall die gefährdeten Bauteile bei einem geplanten, gut vorbereiteten und entspre-

chend kurzen Stillstand auszutauschen.Zukunftsmusik? Von wegen. Schon heute sind viele Hersteller von Ku n s t s tof f ver a rb e i-tungsmaschinen in der Lage, verschiedenste Komponenten – vom Hydrauliköl bis zur Plas-tifizierschnecke – kon-tinuierlich zu überwa-chen und den kritischen Zustand frühzeitig zu melden. Und hier stehen wir erst am Anfang der Möglichkeiten.„50 Prozent aller Ausfäl-

le sind vorhersagbar“, so die feste Überzeugung von Mo Abuali, was ein gigantisches Einspar-potenzial erschließt. Denn es ist zeit- und kosten-mäßig ein gewaltiger Unterschied, ob ein Wartungs-trupp mit allen nötigen Ersatzteilen und Werkzeu-gen zu einem günstigen Zeitpunkt gezielt ein an-geschlagenes Bauteil austauscht oder ob nach einem plötzlichen Stillstand das entsprechende Personal erst zur Maschine muss, dort den Fehler sucht, die Werkzeuge und Ersatzteile holen oder im schlimms-ten Fall sogar erst noch bestellen muss und dann erst mit dem Tausch beginnen kann.Da ist die frühzeitige Investition in die Digitalisie-rung mit all ihren Möglichkeiten doch gut angelegt.

Wir können ein Teil der Digitalisierung sein oder wir werden langfristig Probleme bekommen

Die Zukunft ist digital

Günter Kögel | Chefredakteur

Schaut man auf die einzelnen Ab-nehmerbranchen für Kunststoff in Deutschland, ergibt sich für 2018 ein diffenziertes Bild: Wäh-rend die Industrieproduktion im vergangenen Jahr insgesamt um gut 1 % zulegte (Vorjahr +3,5 %), zeigten die einzelnen Industrie-sektoren zum Teil eine deutlich nachlassende Wachstumsdyna-mik. Gut behaupten konnte sich der Maschinenbau mit einem Wachstum von 2,5 % (2017: 4,4 %) gefolgt von der Elektro-/Elektro-nikindustrie mit einem Plus von 1,8 % (+5,9 %) und dem Baubereich mit 0,3 % (+3,3 %). Die Fahrzeug-industrie rutschte mit -1,8 % deut-lich ins Minus. Für die Verpackung fehlen zwar amtliche Zahlen, aber nach Angaben des Industriever-bands Kunststoff verpackungen lag der Umsatz von Kunststoff-verpackungen und -folien mit 3,2 % über dem Vorjahr. Die Pro-duktionsmenge wuchs ebenfalls, und zwar um 2,7 %. Nach einem rasanten Jahresauftakt verringer-te sich das Wachstum allerdings auch hier im Verlauf des Jahres 2018 deutlich.Nicht nur die aktuellen Wirt-schaftszahlen stellen die Kunst-stoffindustrie insgesamt vor große Herausforderungen, auch das Image von Kunststoffen ver-schlechtert sich. Bei einer aktuel-len Umfrage zum Image von Kunststoffen sank der Anteil der Menschen, die die Kunststoff-industrie positiv bewerten, inner-halb eines Jahres um 21 Prozent-punkte auf nun 49 %. Dies sind historische Tiefstwerte seit Beginn der Erhebungen vor 25 Jahren.Dr. Zobel ging auf den Gegenwind vonseiten der Politik und Zivilge-sellschaft für Kunststoffe ein und nannte die Vermüllung der Natur durch Kunststoffverpackungen als drängendes Problem unserer Zeit. „Zurzeit wird allerdings der Trug-

schluss genährt, dass unser Kon-sum nachhaltig wird, wenn man nur die Plastikverpackung weg-lässt. Dabei ist oft das Gegenteil der Fall“, erklärte Dr. Zobel. Werde Kunststoff durch andere Materi-alien ersetzt, steige das Risiko, dass auf ökologisch nachteilige Alter-nativen ausgewichen wird. „Die Substitution von Kunststoffen durch andere Materialien führt in den meisten Fällen zu einer Erhö-hung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen, das kann niemand wollen“, so Dr. Zobel.

Recycling gezielt berücksichtigen

Eine sinnvolle Alternative sei es, die Recyclingfähigkeit bereits bei der Gestaltung von Produkten und Verpackungen gezielt zu berück-sichtigen. Neue Verfahren zur Herstellung von hochwertigen Kunststoffen aus getrennt gesam-melten Verpackungen würden entwickelt und eingeführt. „Ver-meidung und Verwertung von Abfällen fordern Selbstverpflich-tungen seitens der Kunststoff-

industrie ein und berühren wich-tige Geschäftsfelder unserer Branche“, erklärte Dr. Zobel. „Plastics Europe hat mit einer Selbstverpf lichtung ein klares Signal für Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz gegeben. Die Akteure suchen längst gemeinsam nach Lösungen, die weit über die Frage ‚stoff lich verwerten, ver-brennen oder exportieren?‘ hin-ausreichen.“Angesprochen auf die CO2-Emissionen in der Kunststoffwert-schöpfungskette, sagte Dr. Rüdi-ger Baunemann, Hauptgeschäfts-führer bei Plastics Europe, dass die Branche sich einer CO2-Steuer gegenüber aufgeschlossen zeige. Allerdings nur, „wenn diese nicht einseitig auf den Werkstoff Kunst-stoff erhoben wird, sondern alle Materialien einschließt, beispiels-weise auch Tragetaschen aus Papier oder Baumwolle“. Qualifi-zierte Ökobilanzen würden zeigen, dass in sehr vielen Fällen der Kunststoff die bessere Bilanz auf-weist. MG

www.plasticseurope.org

Dr. Michael Zobel, Vorsitzender Plastics Europe Deutschlandund Leiter der Lanxess Division High Performance MaterialsFoto: Plastics Europe

Fortsetzung von Seite 01

Delle oder Talfahrt?

Europa Bei der Europawahl werden auch die Weichen für den künf-tigen Umgang der EU mit Kunst-stoff gestellt, denn die Programme der verschiedenen Parteien weisen doch interessante Unterschiede und Schwerpunkte in Sachen „Plastik“ auf. Der Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e.V. – GKV, allen voran der poli-tikerfahrene Hauptgeschäfts-führer Dr. Oliver Möl-lenstädt, hat deshalb die einzelnen Par-teiprogra mme auf Aussagen zum künftigen Umgang mit Kunststoff ana-lysiert. Das Ergeb-nis birgt durchaus Überraschungen:

CDU und CSU:

„Der Plastikflut in den Weltmee-ren und dem Eintrag von Mikro- und Nanoplastik wollen wir ein

Ende setzen. Dazu legen wir eine europaweite Strategie zur Vermei-dung von Plastik auf und schließen internationale Abkommen zur Plastikvermeidung.“

SPD:

„Vorgehen gegen überflüssiges Plastik und die Vermüllung der

Ozeane. Hier verfolgen wir das Ziel einer 50-prozenti-

gen Reduzierung der Plastikmülleinträ-

ge bis 2030. Um dies zu erreichen, müssen wir Ent-wicklungs- und

Schwellenländer mit Konzepten zur

Abfa l lvermeidung unterstützen. Für uns in

Europa wollen wir Mehrweg-systeme, Verbot bestimmter Ein-wegplastikartikel, eine Kostenbe-teiligung von Herstellern sowie Vorgaben zur abfallvermeidenden und recyclingfreundlichen Pro-

duktgestaltung. In diesem Sinne werden wir die Öko-Design-Richt-linie und die Ausgestaltung der EU-Plastikstrategie entwickeln.“

AfD:

„Wir lehnen […] mit aller Ent-schiedenheit Vorschläge ab, das Eigenmittelsystem der EU so zu reformieren, dass die EU Zugang zu den von den Beiträgen der Mit-gliedstaaten unabhängigen Finan-zierungsquellen erhält. Als solche Finanzierungsquellen werden derzeit Plastiksteuern […] ge-nannt.“

FDP:

„Die Konsequenzen des Klima-wandels wie auch […], Plastikmüll, Meeresverschmutzung […] stellen eine Gefahr für den größten Le-bensraum der Erde dar. Die Be-wältigung dieser Herausforderung muss schwerpunktmäßig global erfolgen. Deshalb setzen wir uns

dafür ein, dass Europa internatio-nal seine Vorreiterrolle ausbaut – sowohl im Bereich von Innova-tion und Forschung als auch bei der ökonomischen und ökologi-schen Entwicklung der Meere.“

Die Linke:

„Die Nutzung von Kunststoffen wollen wir drastisch reduzieren. Durch eine EU-Plastikstrategie wollen wir die Verwendung von Kunststoffen so weit wie möglich gegen null führen und die Verwen-dung von Mikroplastik verbieten.“

Bündnis 90/Die Grünen:

„Unser Ziel ist ein Europa ohne Plastikmüll […]. Ein erster Schritt dagegen ist ein Verbot von Mikro-plastik in Kosmetika, Körper- und Pf legeprodukten. […] Um die zunehmende Plastikflut ein-zudämmen, brauchen wir an-spruchs volle Minderungsziele für

Plastikabfälle und höhere Recy-clingquoten. Bis 2030 müssen wir unseren Verpackungsabfall in der EU um 50 Prozent reduzieren. Außerdem darf es nicht sein, dass Plastikmüll weiterhin deponiert wird. Das wollen wir ändern. Ab 2030 müssen alle in der EU in den Verkehr gebrachten Kunststoff-produkte wiederverwendbar oder komplett abbaubar sein oder kos-teneffizient recycelt werden kön-nen. Plastik ist nicht per se schlecht. Für viele Einsatzgebiete, etwa in der Medizin, ist Plastik ein wichtiger und sinnvoller Werkstoff. Problematisch ist die zunehmende Verwendung von Plastik für Einweg- und Wegwerf-produkte.[…] Wir Grünen setzen uns dafür ein, dass die Verbotsliste um leich-te Plastiktüten wie auch um Pro-dukte aus der Industrie und der Baubranche ergänzt und dann konsequent und möglichst zeitnah umgesetzt wird. Auch reicht ein solches Verbot noch nicht, um den

Massen an Einwegplastik umfang-reich Einhalt zu gebieten. Zudem braucht es eine EU-weite Plastik-steuer auf Wegwerfprodukte.[…] Wir wollen das Recycling von Plastik stärken. Auch hier bietet die Plastikstrategie der EU-Kom-mission einen guten Ansatz, der jedoch erweitert werden sollte. Die Recyclingkapazitäten in der EU müssen massiv ausgebaut werden. Dazu brauchen wir ein ökologi-sches und recyclingfreundliches Produktdesign. Die Verpackungs-industrie muss hierzu einen Bei-trag leisten. […] Unser Ziel ist eine Mehrwegquote in der EU.[…] Für Einweggetränkeflaschen brauchen wir ein EU-weit einheit-liches Pfandsystem. […] Die Euro-päische Union muss sich aber auch für eine internationale Plastikkon-vention unter dem Dach der Ver-einten Nationen einsetzen. Schließlich kennt Plastikmüll keine Grenzen.“ GK

www.gkv.de

Ein Expertenblick in die verschiedenen Parteiprogramme zur Europawahl – die Frage,welche Rolle Kunststo� für die einzelnen Parteien spielt, führt zu durchaus überraschenden Ergebnissen

Europa vor der Wahl

tikerfahrene Hauptgeschäfts-führer Dr. Oliver Möl-lenstädt, hat deshalb die einzelnen Par-teiprogra mme

Kunststoff ana-lysiert. Das Ergeb-nis birgt durchaus Überraschungen:

Ozeane. Hier verfolgen wir das Ziel einer 50-prozenti-

gen Reduzierung der Plastikmülleinträ-

ge bis 2030. Um dies zu erreichen, müssen wir Ent-wicklungs- und

Schwellenländer mit Konzepten zur

Abfa l lvermeidung unterstützen. Für uns in

Europa wollen wir Mehrweg-

2 24. MAI 2019 | AUSGABE 10

AKTUELL

Page 3: DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF˜ UND …...Der kostenlose Newsletter DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF˜ UND KAUTSCHUKINDUSTRIE AUSGABE 10 | 24. MAI 2019 50. JAHRGANG 50 JAHRE. EDITORIAL Über

50 JAHRE

Großer Sonderteil in Ausgabe 12/2019 der K-ZEITUNG

Seit 50 Jahren begleitet die K-ZEITUNG die Kunststoff- und Kautschukbran-che als führende Branchenzeitung durch Höhen und Tiefen. Kompakt und über-sichtlich erhalten die Kunststoffexperten seit einem halben Jahrhundert alle wichtigen Informationen aus der Branche. Zum runden Geburtstag blicken wir in einem großen Jubiläumssonderteil zusammen mit großen Persönlichkeiten der Kunststoffi ndustrie zurück auf die letzten 50 Jahre. Wir beleuchten die phänomenale Entwicklung, die Kunststoffe und Kautschuk in den vergangenen 50 Jahren durchlaufen haben. Wir erinnern an die wichtigsten Entwicklungen, beleuchten die Highlights und Technolo-

giesprünge und lassen viele hochkarätige Zeitzeugen zu Wort kommen. Zudem werden exklusiv für die K-ZEITUNG führende Persönlichkeiten der Branche ihr ganz persönliches Highlight aus den vergangenen 50 Jahren vorstellen.Aber natürlich blicken wir zum runden Jubiläum auch nach vorn – in die Zu-kunft der Kunststoffe, die es derzeit trotz phänomenaler Leistungen aufgrund der vielen Umweltdiskussionen alles andere als leicht haben. So werden welt-weit anerkannte Wissenschaftler und Vordenker aus den Chefetagen der Unternehmen ihre ganz eigenen Konzepte zur künftigen Entwicklung der Kunststofftechnik vorstellen.

Sie haben die Branche in den vergangenen Jahren mitgeprägt? Dann werden Sie doch Teil dieser Sonderausgabe!

Günter Kögel ChefredakteurTel. +49(0)821 319880-50 [email protected]

Axel Gerhartz AnzeigenleitungTel. +49(0)821 319880-52 [email protected]

++++ Erscheinungstermin 21. Juni 2019 +++ Anzeigenschluss 04. Juni 2019 +++ Sonderauflage 25 000 Expl. ++++

Bilanz Die Wittmann Gruppe hat ihren Umsatz 2018 um 6 % auf 425 Mio. EUR gesteigert. Seit Ende des Jahres zeichnet sich jedoch eine schwächere Auftragslage ab.Die Entwicklung des Vorjahres bezeichnet Michael Wittmann, Geschäftsführer der Wittmann Gruppe, als äußerst zufriedenstel-lend. Der Mitarbeiterstand der Gruppe lag mit 2.415 über dem Vorjahresniveau. Den sehr guten Auftragseingängen im ersten Halbjahr 2018 stand ein Rückgang im zweiten Halbjahr, insbesondere in den Monaten November und Dezember, gegenüber. In Summe konnte das Unternehmen aber das Geschäftsjahr 2019 mit einem guten Auftragspolster beginnen.

Mehr Produktionsfläche in Kottingbrunn

Highlights des Geschäftsjahres 2018 waren für Wittmann Batten-feld in Kottingbrunn vor allem der Abschluss umfangreicher Bau-aktivitäten, im Zuge derer die Produktionsfläche um 2.200 m2 erweitert wurde. Auch im Verwal-tungsbereich wurden Neubauten errichtet, die großflächige Erwei-terungen mit sich brachten. Dar-über hinaus wurde ein neues

Entwicklungs-Technikum errich-tet. In der Produktion konnten die Installationen der Linienfertigun-gen für Ecopower und Smart power ab 1.800 kN Schließkraft abge-schlossen werden.

Viele Standorte wurden erweitert

Zusätzlich zu den Erweiterungen in Kottingbrunn wurden auch die Wittmann-Standorte in Nürnberg und in der Tschechischen Repu-blik weiter ausgebaut. Erweiterun-gen fanden auch in Mexiko und Italien statt. Der 2018 begonnene

Neubau eines größeren Gebäudes in Frankreich ist abgeschlossen. Die neuen Räumlichkeiten wur-den Ende April dieses Jahres be-zogen.Die umfassenden Aktivitäten der österreichischen Unternehmens-gruppe in Bezug auf Industrie 4.0 wurden im September 2018 um die Beteiligung am italienischen MES-Hersteller ICE-Flex ergänzt. Die Wittmann 4.0 Technologien können nun nahtlos in das MES Temi+ integriert werden.Das Jahr 2019 hat für die Gruppe mit einem Auftragseingang auf dem Niveau des Jahres 2016 be-

gonnen. Michael Wittmann: „Das Investitionsverhalten in unserer Branche wurde nun endgültig durch unzählige politische und wirtschaftliche Unsicherheiten und Diskussionen nachhaltig be-einflusst und eingebremst. Uns war sehr wohl bewusst, dass die unvorstellbare Rekordjagd der letzten zehn Jahre irgendwann ein Ende finden würde. Die Verlang-samung hat im letzten Quartal 2018 begonnen. Wir gehen davon aus, dass das Jahr 2019 auf dem aktuellen Niveau weiterlaufen wird.“ SK

www.wittmann-group.com

Umsatz um sechs Prozent gestiegen – Au� ragseingang hat sich allerdings abgeschwächt

Wittmann mit Rekordergebnis Optimale ErgänzungTroester übernimmt Extrusionsgeschä�

der HF GroupExtrusion Die Harburg-Freuden-berger Maschinenbau GmbH, Hamburg, und die Troester GmbH & Co. KG mit Sitz in Hannover gaben bekannt, dass der Produkt-bereich Extrusionstechnologie der HF Group zum 1. Mai 2019 an Troester verkauft wurde. Nach jahrzehntelanger Entwicklung und Fertigung von Extrusions-anlagen und -komponenten hat sich die HF Group entschieden, ihre Extrusionstechnologie in die Hände des international tätigen Unternehmens Troester zu über-geben. Der Standort in Hamburg wird fortgeführt. Troester über-nimmt die Mitarbeiter und bietet eine Garantie für den Fortbestand der Arbeitsplätze.HF-Geschäftsführer Dr. Jörn See-vers erläutert den Entschluss: „Das Extrusionsgeschäft hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt und viele unsere Kunden fragen ver-stärkt nach Gesamtsystemen und Turnkey-Anlagen für die Kaut-schukextrusion. Mit Troester als neuem Eigentümer stellen wir sicher, dass sich die Extrusion – heute hochspezialisiert auf den indischen Markt – auch außerhalb dieses Kompetenzfelds erfolgreich weiterentwickeln kann. Wir freu-en uns sehr, dass Troester als tra-

ditionsreiches Familienunterneh-men ähnliche Werte wie HF teilt und das übernommene Geschäft zusammen mit den hochqualifi-zierten Mitarbeitern fortentwi-ckeln wird.“

HF-Technik überzeugt

Dr. Peter Schmidt, geschäftsfüh-render Gesellschafter von Troes-ter, sagt zu dem Erwerb: „Die Extrusionstechnologie von HF hat uns überzeugt. Mit dem Kauf übernehmen wir technologisch hervorragende Extrusionspro-dukte und eine schlagkräftige Service- und Engineeringorgani-sation, auf die wir uns freuen und die uns im Markt neue Möglich-keiten eröffnet. Die HF Produkt-palette und die geschäftlichen Verbindungen bieten eine opti-male Ergänzung des bisherigen Troester-Portfolios und somit auch eine größere Auswahl für unsere Kunden.“Die Übernahme ist für Troester ein weiterer Schritt zur Fortent-wicklung des Unternehmens und Etablierung als einer der weltweit führenden Systemlieferanten für Kautschukextrusionsmaschinen und -anlagen. KUS

www.troester.de

Wittmann Batten-feld hat im ver-gangenen Jahr in Kottingbrunn um-fangreiche Bau-aktivitäten abge-schlossen, im Zuge derer die Produktionsflä-che um 2.200 m² erweitert wurde.Foto: Wittmann Gruppe

324. MAI 2019 | AUSGABE 10

AKTUELL

Page 4: DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF˜ UND …...Der kostenlose Newsletter DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF˜ UND KAUTSCHUKINDUSTRIE AUSGABE 10 | 24. MAI 2019 50. JAHRGANG 50 JAHRE. EDITORIAL Über

Additive Fertigung Mit vereinten Kräften wollen HP und Siemens Automobil- und Industriekunden in die Lage versetzen, nicht nur schneller hochwertige 3D-Druck-teile herstellen zu können – die Zusammenarbeit schafft auch die Voraussetzung für einzigartige Produktdesigns, neue Anwendun-gen und digitale Fabriken.Um dies alles möglich zu machen, hat Siemens sein Additive Manu-facturing Experience Center um ein Polymer Competence Center erweitert, um neue Anwendungen für den industriellen 3D-Druck zu entwickeln und zu demonst-rieren.Durch die Integration der neuen Jet Fusion 5200 3D-Drucklösung von HP in die Digital-Enterprise-Lösungen von Siemens lassen sich 3D-Druckteile schneller, kosten-günstiger, nachhaltiger und in höheren Stückzahlen als je zuvor auf den Markt bringen. „Wir freuen uns, unsere Zusam-menarbeit mit HP weiter auszubau-en. Innovative Partnerschaften und Zukunftstechnologien wie die Additive Fertigung sind für den digitalen Wandel von Unterneh-men aus vielen verschiedenen Branchen unerlässlich. Siemens und HP denken weiter und vereinen das Beste beider Unternehmen in einer kompletten branchenspezi-fischen Lösung, die die Einführung der industriellen Additiven Ferti-gung beschleunigt und unseren Kunden dabei hilft, die Flexibilität, Effizienz und Geschwindigkeit der digitalen Fertigung zu erhöhen“, sagt Klaus Helmrich, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und CEO Digital Industries.„Wir sind stolz, mit Siemens zu-sammenzuarbeiten, um hochwer-tige Bauteile und personalisierte Produkte für unsere Kunden in der 3D-Serienproduktion zu reali-sieren“, sagt Christoph Schell,

President of 3D Printing and Digi-tal Manufacturing und Mitglied des Executive Leadership Teams bei HP Inc.Die erweiterte Additive-Manufac-turing-Lösung von Siemens und HP integriert Hardware, Software, Datenintelligenz und Services, um den gesamten Fertigungsprozess effizienter zu gestalten – von De-sign und Simulation über Produk-tionsplanung, Ausführung, Quali-tät und Kontrolle. Diese integrier-te, geschlossene Umgebung opti-miert jede Phase des Entwurfs und des 3D-Drucks in der Serienpro-duktion von Bauteilen – mit grö-ßerem Maßstab, höherer Qualität und weniger Ausschuss.

Gemeinsame Vision

„HP und Siemens arbeiten seit 2016 an einer gemeinsamen Visi-on. Heute hat die integrierte Ende-zu-Ende-Lösung dank der Fort-schritte der HP 3D-Drucksysteme und der AM-Angebote von Sie-mens ein Effizienzniveau erreicht, das es Branchen ermöglicht, hoch-wertige 3D-Teile in Massenstück-

zahlen zu drucken“, so Christoph Schell von HP weiter.Dass die Kunden dieser Form der Zusammenarbeit durchaus positiv gegenüberstehen, bestätigt die Aussage von Martin Goede, Leiter der Technologieplanung und -ent-wicklung bei Volkswagen: „Volks-wagen ist sowohl Partner von HP als auch von Siemens – und wir freuen uns, dass die beiden Markt-führer ihre Kräfte bündeln, um die Leistungsfähigkeit der indus-triellen Additiven Fertigung zu erschließen. Als einer der weltweit größten Automobilkonzerne sehen wir enorme Chancen für digitale Fertigungstechnologien, um unseren Innovationszyklus zu beschleunigen, neue Produkte schneller auf den Markt zu bringen und unsere Fertigungseffizienz und Nachhaltigkeit zu verbessern. Wir freuen uns auf die Zusam-menarbeit mit HP und Siemens, um mehr 3D-Druckanwendungen zu entwickeln, die uns helfen, unse ren Kunden ein noch besseres Kundenerlebnis zu bieten.“ GK

www.hp.com

www.siemens.com

Klaus Helmrich, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und CEO Digital Industries (r.), und Christoph Schell, President of 3D Prin-ting and Digital Manufacturing bei HP Inc., besiegeln die erweiter-te Zusammenarbeit. Foto: Siemens

HP und Siemens: Gemeinsam noch schneller zu hochwertigen 3D-Druckteilen

Additive-Manufacturing-Allianz erweitert

Carbon Leichtbau und digitale Prozessketten in der Luft- und Raumfahrt stellt Bayerns Minis-terpräsident Dr. Markus Söder in den Mittelpunkt eines 40 Mio. EUR schweren Förderprogramms. Das gaben er und Wirtschafts-minister Hubert Aiwanger am 13. Mai 2019 auf einer gemeinsa-men Pressekonferenz im Techno-logiezentrum Augsburg bekannt. Die Mittel stammen zur Hälfte aus dem Nachtragshaushalt des Frei-staats für 2020, die andere Hälfte

will die Wirtschaft beisteuern. Gefördert werden namentlich noch nicht genannte Fertigungs- und Entwicklungsprojekte zur Digitalisierung, zu zukunftsfähi-gen Leichtbauweisen und Produk-tionsprozesse.Die Fördergelder kommen zu-nächst vor allem der Luft- und Raumfahrtindustrie am Standort Augsburg zugute. Zahlreiche klei-ne, mittlere und große Unterneh-men aus allen Bereichen des Leichtbaus bündeln hier bereits Kapazitäten und Know-how. Als

Koordinationsplattform wirkt MAI Carbon.Die national und international aktive Regional- und Fachabtei-lung des Carbon Composites e.V. (CCeV) genießt bayernweit bereits einen guten Ruf durch ihre erfolg-reiche Arbeit als Spitzencluster. Auch MAI Carbon und CCeV haben ihren Sitz in der Hauptstadt Bayerisch-Schwabens. CCeV und MAI Carbon waren es auch, die die Anstrengungen um staatliche Unterstützung gebündelt und in

Wirtschaft und Politik maßgeb-lich vorangetrieben haben. So erzählt Aiwanger, ein Unterneh-merkonsortium um Alexander Gundling, Geschäftsführer des CCeV, sei im Januar dieses Jahres auf ihn zugekommen. Im Gepäck hatten die Besucher den Plan einer Clusterstrategie Carbon, um den Strukturwandel in der Region aufzufangen und die Wirtschaft zu stärken.Dabei konnten sie auch auf poli-tische Unterstützung zählen, etwa durch die MdL Fabian Mehring

und Bernhard Pohl. Letzterer etwa sprach sich mehrfach für Carbon als Leichtbauwerkstoff der Zu-kunft aus. Wirtschaftsminister Aiwanger wiederum freute sich über das „Schlüssel-Schloss-Prin-zip: Wir haben das Geld, Sie haben die Ideen, packen wir es gemein-sam an“.

Führender Standort für Leichtbauwerkstoffe

Durch das gemeinsam getragene neue Forschungsprogramm soll die Region Augsburg zu einem international führenden Standort für Leichtbauwerkstoffe wie Car-bon weiter ausgebaut werden. Starke Impulse über die Luft- und Raumfahrt hinaus erwartet Mi-nisterpräsident Söder. Eine dank der Forschung günstigere und energieeffizientere Fertigung nut-ze auch der Auto- und der Sport-industrie in allen Regionen Bay-erns. Ebenfalls profitieren könnten beispielsweise E-Mobilität und Umwelttechnologien, Mechatro-nik, Automation, IT und Embed-ded Systems.Diese Möglichkeiten bestätigt Joachim Nägele, Mitglied der Ge-schäftsführung von Premium Aerotec. Die Augsburger Airbus-Tochter hatte in letzter Zeit vor allem wegen drohenden Stellen-abbaus von sich reden gemacht, aber nun sieht Nägele Perspekti-ven. Sein Unternehmen begrüße die Initiative der Staatsregierung: „Wir streben an, weitere Bauteile auf Leichtbauweise umzustellen. Von der branchenübergreifenden Herangehensweise versprechen wir uns positive Synergieeffekte und erweiterte Anwendungsmög-lichkeiten im Bereich der Digita-lisierung und des Leichtbaus mit Schwerpunkt kohlefaserverstärk-ter Verbundwerkstoffe.“ KUS

www.mai-carbon.de

Im Technologiezentrum Augsburg wurde das Förderprogramm vorgestellt (v.l.): Dr. Tjark von Reden (MAI Carbon), Joachim Näge-le (Premium Aerotec), Bernhard Pohl (MdL), Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, Heinz Voggenreiter (DLR), Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Eva Weber (Stadt Augsburg) und CarolinaTrautner (Staatssekretärin) Foto: CCeV

Bayern kündigt Förderprogramm für den Wirtscha� sstandort Augsburg an – MAI Carbon fungiert als Koordinationsplattform

40 Millionen Euro für die Forschung

Geschäftsentwicklung Die schwä-chelnde Weltkonjunktur und anhaltende geopolitische Unsi-cherheiten haben die Geschäfts-entwicklung des Technotrans-Konzerns im ersten Quartal 2019 stärker als erwartet gebremst. Der Konzernumsatz fiel ebenfalls ge-ringer aus und sank um 2 % auf 53,1 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr. Beim operativen Gewinn des Technotrans-Konzerns betrug der Rückgang 26 % auf 3,3 Mio. EUR. Das Unternehmen hat die Erwartungen für den Konzern-umsatz und das Konzern-EBIT für das laufende Geschäftsjahr ange-sichts der aktuellen Rahmenbe-dingungen angepasst.„Die konjunkturelle Eintrübung hat sich im ersten Quartal fort-gesetzt und war für Technotrans insbesondere durch einen Um-satzrückgang in der automobil-nahen kunststoffverarbeitenden Industrie spürbar“, sagt Dirk Engel, Sprecher des Vorstands der

Technotrans SE. Einen sehr guten Start in das Geschäftsjahr verzeich neten hingegen die Wachstumsmärkte. Insbesonde-re in der Elektromobi lität wurden zahlreiche neue Projekte akqui-riert.Auch in der Laser- und Werk-zeugmaschinenindustrie setzte sich der Wachstumskurs fort. Die Aktivitäten in der Druckindust-rie sowie das Dienstleistungs-geschäft im Bereich der Techni-

schen Dokumentation entwickel-ten sich wie erwartet.

Keine vollständige Kompensation

Diese positiven Effekte konnten jedoch die Investitionszurückhal-tung in der kunststoffverarbeiten-den Industrie noch nicht vollstän-dig kompensieren. Das Segment Technology verzeichnete gegen-über dem Vorjahresquartal einen

Umsatzrückgang von 3,9 % auf 38,1 Mio. EUR. Stabil zeigte sich hin-gegen das Segment Services, das im Berichtszeitraum ein Umsatz-wachstum von 3,5 % auf 15,0 Mio. EUR erzielte. Der Umsatz des Technotrans-Konzerns insgesamt gab um 2 % auf 53,1 Mio. EUR nach.Die auf weiteres Wachstum ausge-richtete Kostenbasis und die daran angepassten Kapazitäten belasteten im ersten Quartal das Ergebnis und die Gewinnmargen. Das Konzern-

ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging auf 3,3 Mio. EUR zu-rück. Die EBIT-Marge im Konzern erreichte 6,3 % gegenüber 8,4 % im Vorjahr. Im Segment Technology betrug die Rendite 2,9 %; im Seg-ment Services wurden 15,0 % er-zielt. Das Periodenergebnis des Technotrans-Konzerns sank um 30 % auf 2,2 Mio. EUR.

Prognose angepasst

Angesichts der anhaltenden Ver-langsamung des Wirtschafts-wachstums und der Geschäftsent-wicklung im ersten Quartal passt der Vorstand der Technotrans SE die Prognose für den Konzernum-satz und das Konzernergebnis für das laufende Geschäftsjahr an. Das Management verfolgt weiterhin konsequent eine klare Wachstums-strategie und erwartet nunmehr einen Konzernumsatz in der Grö-ßenordnung von 218 bis 226 Mio. EUR (bisher: 224 bis 232 Mio.

EUR). Für das operative Konzern-ergebnis (EBIT) ist eine Bandbreite von 12,0 bis 16,0 Mio. EUR geplant (bisher: 17,5 bis 19,0 Mio. EUR). Die erwartete EBIT-Marge liegt zwischen 5,5 und 7,0 %. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Vorstand unverändert einen positiven Free Cashflow.„Ursächlich für die Aktualisierung der Prognose sind die unverändert schwache Auftragseingangsent-wicklung aus dem Umfeld der kunststoffverarbeitenden Indus-trie und der damit verbundene ungünstige Produktmix“, erläu-tert Engel. Für die Wachstums-märkte und die Laser- und Werk-zeugmaschinenindustrie blickt der Vorstand hingegen weiter optimistisch in die Zukunft. Eine gute Auftragslage sowie neue Um-satzpotenziale bestätigen derzeit die Wachstumserwartungen für das laufende Geschäftsjahr in die-sen Bereichen. SL

www.technotrans.de

Außenaufnahme der Technotrans AG mit Hauptsitz im deutschen Sassenberg. Foto: Technotrans

Konzernumsatz bei Technotrans moderat unter den Erwartungen

Konjunkturelle Eintrübung

4 24. MAI 2019 | AUSGABE 10

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Portfolio Mit dem bereits gestarteten Bau des neuen Polyamid-12-Anla-genkomplexes sowie der Produk-tionserweiterung von transparen-ten Polyamiden im Chemiepark Marl konzentriert das Unterneh-men seine Aktivitäten auf Materi-

alien für Automobil, Öl und Gas, 3D-Druck oder Optik. Im Zuge der Neuordnung wird sich Evonik bis Ende des ersten Quartals 2020 aus dem Polyphthalamid-Geschäft (PPA) am Standort Witten vollstän-dig zurückziehen.

„Wir konzentrieren unsere Pro-duktions- und Innovationskraft auf Spezialmaterialien für zu-kunftsträchtige Anwendungen wie Leichtbau, Additive Fertigung oder Composites“, sagt Dr. Ralf Düssel, Leiter des Geschäftsgebiets

High Performance Polymers von Evonik. „Für unsere Kunden be-deutet dieser Schritt eine stärkere Fokussierung auf anspruchsvolle Speziallösungen.“Mit der mit rund 400 Mio. EUR größten Investition von Evonik in

Deutschland wird der Konzern seine Gesamtkapazität für PA12 um mehr als 50 % erhöhen. Im Chemiepark Marl in Nordrhein-Westfalen entstehen dazu neben der dort bereits bestehenden PA12 Produktion zusätzliche Anlagen für das Polymer und seine Vor-stufen. Der Anlagenkomplex soll im ersten Halbjahr 2021 in Betrieb gehen.Gleichzeitig baut Evonik ebenfalls im Chemiepark Marl seine Pro-duktion von transparenten Poly-amiden aus. Die Fertigstellung der Erweiterung ist für das erste Quar-tal 2020 geplant. Damit wird das Unternehmen seine Gesamtkapa-zitäten für das Material verdop-peln.

Biopolymere ergänzen Portfolio

Die biobasierten Polymere der Terra-Gruppe bleiben im Ge-schäftsportfolio und ergänzen weiterhin die nun neu geordnete Produktpalette an Hochleistungs-kunststoffen von Evonik. MG

www.evonik.de

Evonik ordnet sein Polyamid-Geschä� neu und konzentriert sich auf Polyamid 12 und transparente Polyamide

Rückzug aus PPA-Geschäft

Chemiepark Marl: Evonik ordnet sein Geschäft mit Hochleistungs-kunststoffen der Polyamid-Gruppe neu. Foto: Evonik

Portal Der tschechische Automo-bilzulieferer Teknia ist der 1.000ste Nutzer von Engels Kundenportal E-Connect. Im Werk Nivnice im Südosten Tschechiens produziert Teknia ein breites Produktspekt-rum technischer Teile – bis hin zu anspruchsvollen Sichtkomponen-ten. E-Connect unterstützt die Instandhalter und Maschinenbe-diener vor Ort dabei, Maschinen-dokumentationen zur Verfügung zu stellen und Ersatzteile bei Engel anzufragen.„Die umfangreichen Möglichkei-ten der Maschinendokumentation und die vereinfachte Ersatzteil-beschaffung waren ausschlag-gebend, dass wir uns in E-Connect registriert haben“, berichtet An-tonín Janča, Instandhaltungsleiter von Teknia Uherský Brod, bei seinem Besuch im Engel Stamm-werk Schwertberg.Dass er damit der 1.000ste User des neuen Portals ist, erfuhr er erst kurz darauf per Telefon. Anlässlich

dieses besonderen Jubiläums hat-te Engel seinen Kunden nach Öster reich eingeladen.Verantwortlich für 23 Spritzgieß-maschinen unterschiedlicher Bautypen, erkannte Janča schnell das große Effizienzpotenzial, das ihm E-Connect eröffnet. Er kann sich jetzt jederzeit ortsunabhängig einen Überblick über den Maschi-nenpark verschaffen und bei Be-darf die gesamte Servicehistorie jeder einzelnen Maschine aufru-fen.

Ersatzteile schneller identifizieren

Das Kundenportal beschleunigt darüber hinaus die Kommunika-tion. Support- und Serviceanfra-gen lassen sich online platzieren, damit das Engel Serviceteam ohne Zeitverlust mit der Bearbeitung starten kann.„Die Beschaffung von Ersatzteilen ist mit E-Connect deutlich einfa-

cher“, betont Janča eines der Fea-tures, die er von Beginn an inten-siv nutzt. „Wir können über die hinterlegte Stückliste die Ersatz-teile deutlich schneller identifi-zieren.“„Der 1.000ste User ist für uns ein wichtiger Meilenstein, den wir deutlich früher setzen als erwar-tet“, freut sich Verena Paradeis, Produktmanagerin E-Connect von Engel Austria. „Das Portal wurde von Beginn an sehr gut angenommen, weil es viele Pro-zesse in der täglichen Arbeit ver-einfacht und noch effizienter macht.“Um auch zukünftigen Anforde-rungen der Digitalisierung opti-mal gerecht zu werden, hatte der Maschinenbauer sein Kundenpor-tal von Grund auf überarbeitet. Zahlreiche Serviceprodukte aus dem Inject 4.0 Programm sind jetzt in E-Connect integriert. SK

www.engelglobal.com

Teknia vereinfacht mit Kundenportal die Ersatzteilbescha� ungE-Connect tausendfach im Einsatz

Instandhaltungsleiter Antonín Janča von Teknia Uherský Brod ist der 1.000ste User des neuen Kun-denportals E-Connect. Von links: Petr Odehnal (Verkaufsingenieur Engel CZ), Petr Grbac (Serviceleiter Engel CZ), Antonín Janča, Robert Brandstetter (Trainingsleiter Engel Austria), Agnes Nelhübel (Pro-duktverantwortliche E-Connect Engel Austria) und Verena Paradeis (Produktmanagerin E-Connect Engel Austria) Foto: Engel

Entwicklung Anfang Oktober 2017 legte Lehvoss, ein Hambur-ger Hersteller von Compounds und Masterbatches, in Ham-burg-Wandsbek den Grundstein für ein neues Innovationszent-rum. Jetzt ist der Umzug von Labor und Technikum abge-schlossen.Insgesamt hat Lehvoss mehr als 4,5 Mio. EUR in das neue Gebäu-de investiert, das mit modernsten Geräten und zeitgemäßer Haus-technik ausgestattet ist.

Genutzt werden diese Einrichtun-gen zur Qualitätsprüfung von Rohstoffen und Endprodukten sowie die Rezepturentwicklung von Eigenprodukten. Hier wird künftig der ganz wesentliche Teil der Entwicklung von Produkten stattfinden, die dann global in den Werken der Lehvoss Gruppe in Wandsbek, Solingen, Kunshan/China und Pawcatuck CT/USA produziert werden.„Lehvoss legt großen Wert darauf, eine hohe technische Expertise

vorzuhalten und auf den Kunden individuell zugeschnittene Pro-dukte zu vermarkten“, sagt der persönlich haftende Gesellschaf-ter Dr. Thomas Oehmichen. „Mit der Errichtung des neuen Labor- und Technikumsgebäudes wollen wir sicherstellen, dass wir unsere Position im Bereich Compounds, 3D-Druck, Masterbatches und Composites, aber auch bei Gum-mi und Farbe & Lack halten und weiter ausbauen können.“ MG

www.lehvoss.de

Lehvoss bezieht neues Gebäude für Labor und TechnikumModernste Geräte für neue Rezepturen

Einfärbung Lanxess hat den An-lagenausbau für Farbstoffe der Marke Macrolex am Standort im Chempark Leverkusen abge-schlossen. Mit einer Investition von mehr als 5 Mio. EUR konnte die Produktionskapazität um rund 25  % gesteigert werden. Anfang Mai wurde die erweiterte Anlage offiziell in Betrieb genom-men.

Bedarf an Farbstoffen wächst

„Mit dem Anlagenausbau tragen wir dem weltweit gestiegenen Be-darf an hochwertigen Farbstoffen für die Kunststoffindustrie Rech-nung“, sagt Philipp Junge, Leiter des Lanxess-Geschäftsbereichs Rhein Chemie.„Mit der erweiterten Kapazität können wir nun vor allem in sen-siblen Anwendungen wie Verpa-

ckungen weiter wachsen. Die Farbstoffe der Marke Macrolex erfüllen hier sehr hohe Standards“, so Dominik Risse, der das Ge-schäft mit Farbadditiven bei Lan-xess verantwortet.Die löslichen organischen Farb-stoffe der Marke Macrolex werden vor allem zur Einfärbung hoch-wertiger Kunststoffprodukte wie Getränkef laschen, Elektronik-geräte, Autoheckleuchten und Kinderspielzeug eingesetzt.Das Portfolio des Lanxess-Ge-schäfts mit Farbadditiven umfasst insgesamt 150 Produkte und neben den Macrolex-Farbstoffen weitere Farbmittel für den Einsatz in einer Vielzahl von Anwendungen, vom LCD-Bildschirm bis hin zu Farb-mitteln in Schreibgeräten. Die Business Line beliefert dabei welt-weit mehr als 800 Kunden mit Farbstoffen und Pigmenten. MG

www.lanxess.de

Lanxess schließt Anlagenausbau für Macrolex-Farbsto� e ab

Kapazität für Farbstoffe gesteigert

524. MAI 2019 | AUSGABE 10

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Standorteröffnung Am 11. Mai 2019 war es so weit: Knur Maschinenbau eröffnete seinen neuen Firmensitz im Gewerbepark in Wörth. Ein Jahr zuvor, im April 2018, wurde der erste Spatenstich für den Neu-bau gesetzt. Reinhold Ziewers, Geschäftsführer von Knur Ma-schinenbau begrüßte rund 120 Gäste zur Eröffnung, unter denen auch Vertreter aus Politik und Wirtschaft anwesend waren.Gemeinsam mit Geschäftsführer Theodor Schwarz und Prokurist Wolfgang Breu durchschnitten anschließend Anton Rothfischer, Bürgermeister der Stadt Wörth an der Donau, Elisabeth Kerschner, Bürgermeisterin von Wiesent, Maria Politzka, Sachgebietsleiterin Wirtschaftsförderung, Energie und Klimaschutz des Landkreises Regensburg, die Landtagsabgeord-nete Sylvia Stierstorfer, Rudolf Weichert, Vorstand der Indus Hol-

ding AG, sowie Ernst und Ernst-Matthias Aumer, Geschäftsführer der Aumer Group, und Ziewers das Band zur symbolischen Eröff-nung des neuen Gebäudes.

Investition in die Zukunft

Für das Unternehmen eröffnen sich mit dem Neubau mehr Mög-lichkeiten: So können Strukturen und Abläufe noch besser an die gestiegenen Anforderungen der Kunden angepasst und gleichzei-tig die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter deutlich verbessert werden.Der neue Firmensitz umfasst ins-gesamt rund 2.100 m2. Davon sind 1.000 m2 für die eigenen Ferti-gungsmaschinen und das Klebe-technik-Forum, 600 m2 auf zwei Etagen für das Bürogebäude sowie 500 m2 für den Aufbau und Test

von Automationsanlagen für die Kunden. Bereits im Dezember letzten Jahres konnten die Bearbei-tungszentren und Maschinen von Knur wieder in Betrieb genommen werden. „Für Knur Maschinen-bau“, so Ziewers, „symbolisiert das neue Gebäude eine zukunftswei-sende Entwicklung für das Unter-nehmen mit Fokus auf Automa-tionsaufgaben, insbesondere der Klebetechnik. Für unsere Mitar-beiter und Geschäftspartner ist dies ein klares und positives Signal für die kommenden Aufgabenstel-lungen.“ Ziewers betont dabei auch die Schnelllebigkeit des Marktes und die sich verändernden An-forderungen seitens der Kunden: „In dem neuen Gebäude können wir uns zukünftig den Verände-rungen der Automobilindustrie und der Technologie schnell und flexibel anpassen.“ DB

www.knur-mb.de

Knur Maschinenbau bezieht neuen Firmensitz – neues Gebäude legt Fokus auf Automationsaufgaben im Bereich der Klebetechnik

Mehr Platz in neuen Wänden

Vertreter aus Politik und Wirtschaft eröffneten gemeinsam mit Knur Maschinenbau den neuen Fir-mensitz. Foto: Knur Maschinenbau

Unternehmensführung Verände-rung in der Leitung des Lohner Kunststoffverarbeiters Pöppel-mann: Künftig werden Norbert Nobbe, Matthias Lesch und Henk Gövert als Geschäftsführungs-Trio gemeinsam die Geschicke der Holding lenken. Der bisherige CEO Torsten Ratzmann verlässt Pöppelmann in gegenseitigem Einvernehmen. Das teilte der Vor-sitzende des Unternehmensbei-rats, Ralf Hochhäusler, mit.Norbert Nobbe ist bereits seit 1988 bei Pöppelmann. Seit 2008 ist der 57-jährige Diplom-Ingenieur als Geschäftsführer für Produktion und Technik des Unternehmens verantwortlich.Mit Wirkung zum 1. Mai 2019 bestellte der Beirat Matthias Lesch (41) zum Geschäftsführer der Pöp-pelmann Holding. Er startete 2001 als Trainee bei Pöppelmann, da-nach war er unter anderem zwei Jahre im Management des Pöp-pelmann-Werkes in den USA tätig. Bereits seit 2008 ist er Prokurist und weltweit verantwortlich für Marketing, Vertrieb und Innova-tion.Henk Gövert übernimmt sein neues Aufgabengebiet als kauf-männischer Geschäftsführer der Pöppelmann Holding am 1. Sep-tember 2019. Dies ist für ihn auch eine Rückkehr zu beruf lichen Wurzeln: Der 37-Jährige startete 2002 bei Pöppelmann mit einem dualen Studium zum Wirtschafts-ingenieur. Nach erfolgreichem Abschluss war er unter anderem zwei Jahre kaufmännischer Leiter bei Pöppelmann USA sowie drei Jahre kaufmännischer Leiter der Pöppelmann-Division FAMAC. Berufsbegleitend absolvierte Henk Gövert zudem ein weiteres Studi-um zum Wirtschaftsjuristen. Be-rufliche Erfahrungen außerhalb Pöppelmanns sammelte er bei

Ernst & Young und seit November 2015 als kaufmännischer Leiter sowie Mitglied der Geschäfts-leitung der Grimme Landmaschi-nenfabrik.

Bestens für die Zukunft aufgestellt

Die zunächst zwei und ab 1. Sep-tember drei Geschäftsführer wer-den ihre Entscheidungen gleich-berechtigt und in enger Abstim-mung miteinander treffen. Mit diesem Geschäftsführungsmodell hat das Unternehmen bereits in der Vergangenheit sehr gute Er-fahrungen gemacht.Beirat und Gesellschafter seien fest davon überzeugt, dass Pöppel-mann mit dem Geschäftsfüh-rungs-Trio Norbert Nobbe, Mat-thias Lesch und Henk Gövert bestens für die Zukunft aufgestellt sei, erklärt die Gesellschafterin und stellvertretende Beiratsvor-sitzende Catherin Vitale. Sie fügt hinzu: „Sie stehen für Kontinuität, langfristiges Denken und Fach-kompetenz – und, was für die Gesellschafter am wichtigsten ist: Alle drei passen sehr gut zur Un-

ternehmenskultur von Pöppel-mann und sind hochmotiviert.“

Dank für wertvolle Arbeit

Der scheidende CEO Torsten Ratz-mann war 2016 von der Harting Technologiegruppe in Espelkamp nach Lohne gekommen. Catherin Vitale betont: „Beirat und Gesell-schafter danken Herrn Ratzmann für seine wertvolle Arbeit und Impulse und wünschen ihm für seinen weiteren beruflichen Wer-degang alles erdenklich Gute und viel Erfolg.“Von den Mitarbeitern des Unter-nehmens verabschiedete sich Ratzmann mit persönlichen Wor-ten: „Gemeinsam haben wir viel bewegt und viel erlebt. Und wir haben einiges voneinander und miteinander lernen dürfen. Am stärksten geprägt war meine Pöp-pelmann-Zeit durch die intensive und hervorragende Zusammen-arbeit mit Ihnen allen. Für diese Zusammenarbeit, für Ihre Offen-heit und für Ihr Vertrauen meinen herzlichsten Dank.“ KUS

www.poeppelmann.com

Sie übernehmen gemeinsam die Geschäftsführung bei Pöppel-mann (v.l.): Henk Gövert, Norbert Nobbe und Matthias Lesch Foto: Pöppelmann

Norbert Nobbe, Matthias Lesch und Henk Gövert übernehmen Geschä� sführung

Dreier-Spitze bei Pöppelmann Vertriebsexpertin für den internationalen Markt

PERSONEN

Nach der erfolgreichen Markteinführung der eChiller-Modellreihe im DACH-Raum wird Effi cient Energy die Technologie Wasser als Kältemittel nun auch auf dem internationalen Markt etablieren. Für diese Aufgabe hat sich das Unternehmen mit Kamila Kufl owski eine erfahrene Vertriebsexpertin aus der Kältebranche mit jahrelanger internationaler Erfahrung ins Team geholt. Seit April hat sie als Sales Manager International die Verantwortung für den internationalen Vertrieb bei Effi cient Energy mit einem Fokus auf die Markterwei-terung und den Aufbau eines Partnernetzwerks übernommen. Die erfahrene und bestens vernetzte Vertriebsexpertin kümmert sich um die systematische Entwicklung der internationalen Märkte, zunächst mit Fokus auf Benelux, Skandinavien und Frankreich. Diesen Schritt begründet das Unternehmen mit dem weitverbreiteten Bewusstsein für Umweltfreundlichkeit und Energieeffi zienz in diesen Ländern. Ne-ben einer fundierten Kältetechnikexpertise und langjähriger Erfahrung im internationalen Vertrieb bereichert Kufl owski Effi cient Energy vor allem auch durch ihre Erfahrung im Aufbau von indirekten Vertriebs-strukturen durch strategische Partnerschaften.Thomas Bartmann, Leiter Vertrieb bei Effi cient Energy: „Das Wachstum im internationalen Ausland ist eines unserer Topunternehmensziele für die kommenden Jahre. Mit Kamila Kufl owski haben wir eine erfahrene Vertriebsexpertin gewonnen, die die internationale Kältebranche außerordentlich gut kennt und über eine ausgeprägte Sales-Expertise verfügt. Ihr Fokus wird auf einem strukturierten Auf- und Ausbau des direkten und indirekten internationalen Vertriebs liegen. Wir freuen uns

sehr darauf, mit Kamila Kufl owski deutlich internationaler zu wachsen und unser Netzwerk so zu vergrö-ßern.“ KUS http://efficient-energy.de

Kamila Kuflowski verant-wortet seit April den internationalen Vertrieb bei Efficient Energy. Foto: Efficient Energy

Teamtechnik verstärkt die GeschäftsführungRalf Escher verstärkt seit dem 25. März als CFO die kaufmännische Geschäftsführung des Spezialisten für Automatisierungs- und Prüf-technologie. Der 46-jährige Betriebswirt bringt mehr als zehn Jahre Leitungserfahrung im Automotive- und Automationsbereich mit.Mit der Personalentscheidung möchte das Unternehmen seinen Wachs-tumskurs weiter vorantreiben.„Wir wollen unsere Strukturen und Prozesse noch intensiver internatio-nalisieren“, erklärt der geschäftsführende Gesellschafter Stefan Roß-kopf. Escher kennt die Prozesslandschaft der Branche und auch das Projektgeschäft gut. In seiner berufl ichen Laufbahn war er in mehreren Leitungsfunktionen tätig. So auch als CFO für die Europaregion bei Nidec im Automotivebereich und als kaufmännischer Geschäftsführer bei Schuler Automation. Seine berufl iche Laufbahn startete er bei Bosch, wo er in neun Jahren verschiedene Fach- und Führungsaufga-ben übernahm.Escher wird an der Seite der beiden Geschäftsführer Stefan Roßkopf und Axel Riethmüller die Führung des Freiberger Automatisierungsspe-zialisten übernehmen.„Teamtechnik verfügt über hervorragende Technologiekompetenz und besetzt mit seiner klaren Branchenausrichtung aussichtsreiche welt-weite Megatrends. Ich freue mich darauf, den weiteren Erfolgskurs auf kaufmännischer Seite verantwortlich mitzugestalten“, erklärt Escher. DB

www.teamtechnik.com

Ralf Escher gehört ab so-fort zur Führungsspitze von Teamtechnik.Foto: Teamtechnik

PERSONEN

Vertriebsexpertin für den internationalen Markt

Teamtechnik verstärkt die Geschäftsführung

6 24. MAI 2019 | AUSGABE 10

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Medizintechnik 3.163 Fachbesucher, davon 16  % aus dem Ausland, regis trierte der Veranstalter Messe Stuttgart zur Premiere der T4M – Technology for Medical Devices, der neuen Fachmesse für die Me-dizintechnik in Süddeutschland. Besucher reisten aus 25 Ländern an – insbesondere aus den bedeu-tenden Medizintechnikstandor-ten Schweiz, Frankreich und Nie-

derlande. Insgesamt präsentierten 250 Aussteller ihre Produkte. Die Messe Stuttgart zeigt sich zufrie-den mit dem Ergebnis. Das Ver-trauen, das die Branche der T4M entgegenbringe, sei das Funda-ment für die Zukunft der neuen Fachmesse für Medizintechnik am

Standort Stuttgart. Dieser Verant-wortung sind sich die Veranstalter bewusst.„Wir nehmen den Auftrag der Branche ernst. Wir haben die Power und einen langen Atem, wenn es darum geht, Stuttgart als Drehkreuz für die Medizintechnik in Süddeutschland zu etablieren“, sagt der Sprecher der Geschäfts-führung der Messe Stuttgart, Ul-

rich Kromer von Baerle. Der Ter-min für die nächste T4M steht bereits fest: Sie findet vom 5. bis 7. Mai 2020 wieder parallel zur Internationalen Fachmesse für Qualitätssicherung Control statt. „Die Synergien der beiden Messen wollen wir noch weiter ausbauen

und die Konzepte enger aufein-ander abstimmen. Wir freuen uns schon auf eine Fortsetzung der T4M und werden die Zeit bis da-hin nutzen, die Messe gemeinsam mit unseren Ausstellern, allen Interessenten und Unterstützern aktiv weiterzuentwickeln“, so Kromer von Baerle.Die Innovationskraft der Branche und die Aufbruchsstimmung in den Unternehmen waren auf der T4M deutlich spürbar. Moderne, hochwertige Stände und spannen-de Exponate prägten das Bild der T4M.

Hohe Qualität der Kontakte

An den Ständen der T4M wurden wertvolle neue Geschäftskontakte geknüpft. Dass es bei Kontakten vor allem auf die Qualität an-kommt, bestätigt Jacek Nowinski, International Sales der Carl Haas GmbH: „Die Leads, die wir hier generieren konnten, sind sehr wertvoll. Das zählt für uns mehr als viele Kontakte, unter denen am Ende kein wirklich guter ist. Wir sehen für unser Unternehmen generell ein hohes Potenzial in der Medizintechnik und unser Auf-tritt hier auf der T4M ist gelungen. Das wird uns durch viel positives Feedback bestätigt.“ pl

www.messe-stuttgart.de

Die T4M hat knapp 3.200 Besucher nach Stuttgart gelockt – das Feedback war positiv

Flagge zeigen in der Medizintechnik

Die T4M hat sich auf Anhieb als Branchentreff für die Medizintech-nik etabliert. Foto: Messe Stuttgart

Spritzgießen Smartes Spritzgießen – unter diesem Motto lädt Witt-mann Battenfeld zu zwei Open-House-Veransta ltungen in Deutschland ein; und zwar am 27.  Juni in Meinerzhagen und am 11. Juli in Nürnberg.Das Unternehmen hat für beide Tage das gleiche Programm zu-sammengestellt. Beide Veranstal-tungen finden in den jeweiligen Technikumsräumen statt und bieten den Besuchern die Gelegen-heit, sich über die Leistungsfähig-keit des gesamten Produktpro-gramms des Unternehmens zu informieren.Referenten aus dem eigenen Haus und der Industrie werden an-schaulich und praxisnah Themen wie Wittmann 4.0, Prozessdaten-

ermittlung, Spritzgieß-Assistenz-programme sowie Rohstofftrends präsentieren. Wittmann 4.0 ist die Lösung des österreichischen Un-ternehmens im Hinblick auf die Gestaltung moderner und flexib-ler Arbeitszellen und der damit geschaffenen Datenermittlung aus Maschine und bereitgestellter Peri pherie. Moderne Assistenz-programme und deren Möglich-keiten, die Artikelqualität positiv zu beeinflussen, werden live zu sehen sein.Der volle Umfang einer Wittmann 4.0 Zelle ist am Beispiel einer Smartpower 120/350 zu sehen, in deren Unilog B8 Steuerung sämt-liche angeschlossenen Peripherie-geräte einschließlich des Roboters integriert sind. Gleichzeitig ist die

Maschine mit HIQ-Assistenzpro-grammen ausgestattet, die unter anderem die Materialqualität überwachen und somit eine kon-tinuierliche Artikelqualität sicher-stellen. Weiterhin werden ausge-wählte Produktionsdaten mit der hauseigenen MES-Software er-fasst und ausgewertet.Ein weiteres Highlight ist die Vor-führung einer vollelektrischen Hochleistungsmaschine Eco-power Xpress 160/1100 in Verbin-dung mit einer automatisierten IML-Anwendung für den Verpa-ckungsbereich. Unter Einsatz der IML-Technologie mit einem seit-lichen Entnahmegerät vom Typ W837 werden auf dieser Anlage Deckel aus PP gefertigt. sk

www.wittmann-group.com

Open-House-Veranstaltungen im Sommer bei Wittmann Battenfeld in Meinerzhagen und Nürnberg

Beim Spritzgießen alles im Griff

Mit Wittmann 4.0 lassen sich moderne und flexible Arbeitszellen rund um Spritzgießmaschinen aufbauen. Foto: Wittmann Battenfeld

VERANSTALTUNGEN

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Meistgeklickt auf www.k-zeitung.deWittmann mit Rekordergebnis in 2018

1 Geschäftszahlen Die Wittmann Gruppe hat ihren Umsatz 2018 um 6 % auf 425 Mio. EUR

gesteigert. Seit Ende des Jahres zeichnet sich jedoch eine schwächere Auftragslage ab.Die Entwicklung des Vorjahres bezeichnet Micha-el Wittmann, Geschäftsführer der Wittmann Grup-pe, als äußerst zufriedenstellend. Der Mitarbeiter-stand der Gruppe lag mit 2.415 über dem Vorjah-

resniveau. Den sehr guten Auftrags-eingängen im ersten Halbjahr 2018 stand ein Rückgang im zweiten Halbjahr, insbesondere in den Monaten November und Dezember gegenüber. In Summe konnte das Unternehmen aber das Geschäftsjahr 2019 mit einem guten Auftragspolster beginnen. ...

Wasser als zukunftssicheres Kältemittel?

2 Temperiermedium Gardena macht sich in Pilotprojekt mit der eChiller-Technologie

der Efficient Energy GmbH frei von der F-Gase-Verordnung.Auch wenn die Kühlung in der Kunststoffverarbei-tung maßgeblich über die Qualität des Endproduk-tes entscheidet, erhält diese im Normalfall wenig Aufmerksamkeit, solange die bestehende Kältever-

sorgung keine Probleme bereitet. Spätestens seit Inkrafttreten der EU F-Gase-Verordnung wird sich dies jedoch ändern. Die F-Gase-Verordnung gilt für alle Bereiche der privaten und gewerblichen Kälteerzeugung und verschont somit auch die Kunststoffindustrie nicht. ...

HP und Siemens bauen Additive-Manufacturing-Allianz aus

3 Kooperation Um noch schneller hochwer-tige 3D-Druckteile herstellen zu können,

erweitern HP und Siemens ihre gemeinsame in-dustrielle Additive Manufacturing Lösung. Wie HP und Siemens mitteilten, ist das neue indus-trielle 3D-Drucksystem Jet Fusion 5200 von HP voll in das Digital Enterprise-Angebot von Siemens in-tegriert. Zudem macht die Kombination des Digi-talen Zwillings von Produkt, Produktion und Per-formance mit Mindsphere die Serienproduktion von Kunststoffteilen in mittleren Stückzahlen möglich.Mit Unterstützung der beiden Marktführer können

damit Automobil- und Industriekunden nicht nur schneller hochwertigere 3D-Drucktei-le herstellen – die Zusammenarbeit schafft auch die Voraussetzung für einzigartige Pro-duktdesigns, neue Anwendungen und digitale Fabriken. Um dies alles möglich zu machen, erweitert Siemens sein Additive Manufacturing Experience Center um ein Polymer Com-petency Center. ...

Werkzeuge dreimal so schnell herstellen

4 Werkzeugtechnik Kunststoffverkleidun-gen im Pkw werden heute mit verschiede-

nen Verfahren geprägt. Die Herstellung der Werk-zeuge dafür dauert allerdings extrem lange. Mit einer neuen Lasermaschine geht das dreimal so schnell und dabei werden noch feinere Strukturen möglich. Das Know-how für die verschiedenen Kom-ponenten und Prozesse wurde im Projekt „Everest“ von Partnern aus Forschung und Industrie entwickelt.Wertigkeit – das ist es, was beim Blick in das Inne-re eines Autos vermittelt werden soll. Je feiner die

Textur der Kunststoffoberflächen ist, umso näher kommt sie der Anmutung von Leder oder anderen hochwertigen Materialien. Ein Zulieferer braucht wenige Minu-ten für so eine Oberfläche, zum Beispiel dauert es nur 60 sec, um eine Instrumententafel per Spritzguss herzustellen. ...

May Automation SE stellt Führungsstruktur neu auf

5 Personen Patrick Vandenrhijn wird zusätz-lich zu seiner Funktion als Geschäftsführer

der Bdtronic Gruppe Mitglied im Management Board. Die Max Automation SE stellt seine Führungsstruk-tur neu auf und installiert ein Management Board. Patrick Vandenrhijn verantwortet als Geschäftsfüh-render Direktor der Max Automation SE das Segment Process Technologies.Im Zuge der Konzentration auf das Kerngeschäft hat der Verwaltungsrat der Max Automation SE mit

Beginn des Geschäftsjahres 2019 eine strukturelle Neusegmentierung in-nerhalb des Konzerns vorgenommen. Dabei wird sich das operative Geschäft in die drei Segmente Process Technologies, Environmental Technologies und Evolving Technologies gliedern. ...

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Qualitätssicherung Insgesamt we-niger, dafür aber mehr internatio-nale Besucher verzeichnete die Messe Control in diesem Jahr.Mit 27.252 Besuchern und 871 Ausstellern aus 33 Ländern ist die internationale Fachmesse für Quali tätssicherung in Stuttgart Anfang Mai über die Bühne ge-gangen. Dabei lag die Zahl der Messebesucher leicht unter dem Wert des Vorjahres. Allerdings ist die Internationalität der Besucher erneut gestiegen: 33 % kamen aus dem Ausland. 2018 waren es nur 29 %.„Die Control ist Tempomacher in Sachen Qualitätssicherung und will den Fachbesuchern alles Erfor derliche an die Hand geben, um die Null-Fehler-Produktion umzusetzen“, sagte Bettina Schall,

Geschäftsführerin des Messever-anstalters P. E. Schall, auf der Pressekonferenz am ersten Messe-tag. „Null-Fehler-Produktion ist ein Muss. Die Control ist in diesem Bereich ein Tempomacher und orientiert sich dabei strikt an der Praxis.“Digitalisierte und vernetzte QS-Systeme, allen voran die indust-rielle Bildverarbeitung, standen im Fokus der Messe. Allein zu diesem Thema hatten mehr als 250 Aussteller Komponenten, Bau-gruppen, Teilsysteme und Kom-plettanlagen vorgestellt. Bildver-arbeitungssysteme substituieren zunehmend herkömmliche Mess- und Prüfeinrichtungen und eta-blieren sich zur Schlüsseltechno-logie für die Automatisierung schlechthin. Denn die 100-%-In-

lineprüfung greift in der indust-riellen Fertigung zunehmend, und die Entwicklung von der taktilen Messtechnik hin zur optischen Prüfung schreitet rasant voran.Auch das Eventforum des Fraun-hofer-Instituts für Produktions-technik und Automatisierung (IPA) zeigte, wie sich die Qualität in der industriellen Fertigung mit industrieller Bildverarbeitung konkret steigern lässt: „Maschi-nelles Lernen und Sehen – eine technologische Revolution dank künstlicher Intelligenz und mo-derner Bildverarbeitung“ war ein Themenschwerpunkt, der die industrielle Anwendbarkeit neu-artiger Bild- und Signalanalyse sowie künstlicher Intelligenz in der Praxis demonstrierte. sk

www.control-messe.de

Messe für Qualitätssicherung in Stuttgart als Tempomacherfür Null-Fehler-Produktion

Control mit leichtem Besucherrückgang

Die Control 2019 hat gezeigt, dass optische Techno-logien zunehmend taktile Mess- und Prüftechnik erset-zen. Foto: Schall

China Mehr als 80 Teilnehmer folgten der Einladung zum Engel Packaging Day, der Mitte April in Schanghai stattfand. Ziel der Ver-anstaltung war es, mit den Gästen über aktuelle Trends zu diskutie-ren und sie über die neuesten Technologien zu informieren. Mit Livevorführungen präsentierte der Spritzgießmaschinenbauer innovative und intelligente Lösun-gen für die effiziente Herstellung von Verpackungen.„Die Ansprüche an die Qualität der Produkte und damit auch der Verpackungen vor allem im Le-bensmittelbereich steigen in China stark an“, erklärte Kurt Hell, Lei-ter der Business Unit Packaging von Engel in Asien. „Gefragt sind spezielle Designs und Funktiona-litäten sowie hochqualitative De-koration mit In-mould Labeling. Auch Mehrfarben- und Mehrkom-ponentenanwendungen für Ver-schlüsse im Food- und Non-Food-Bereich werden immer beliebter.“Die Verpackungsbranche in China ist ein stabiler, ständig wachsender und sich stets weiterentwickelnder Markt. „In der chinesischen Kunststoffindustrie ist die Her-stellung von Verpackungsteilen ein wichtiger Bereich mit sehr spezifischen Anforderungen“, erläuterte Hell.

Nach den spannenden Vorträgen am Vormittag von Engel und den Partnerunternehmen Pass Card, Wetec, Borouge und Verstraete sowie dem langjährigen Engel-Kunden Menshen ging es am Nachmittag mit zwei Livevorfüh-rungen am Engel-Standort in

Schanghai weiter. Dort demons-trierte der Spritzgießmaschinen-bauer auf einer vollelektrischen E-mac 180 Spritzgießmaschine, wie sich ein Zwei-Kammern-Jo-ghurtbecher mit IML-Dekoration von Verstraete wirtschaftlich und effizient herstellen lässt. Das 2-fach-Heißkanal-Präzisionswerk-zeug von Pass Card und die Hoch-

geschwindigkeitsautomatisierung von Wetec – beide mit Stammsitz in Taiwan – sind das Ergebnis einer europäisch-asiatischen Zu-sammenarbeit.„Die Nachfrage nach integrierten Systemlösungen steigt in China an“, berichtete Hell. „Vor allem die

Automatisierung der Prozesse gewinnt weiter an Bedeutung.“Mit einer zweiten Livevorführung zeigte Engel eine Verschlusspro-duktion auf einer holmlosen Vic-tory Maschine. Hier war zu sehen, wie die barrierefreie Schließein-heit für besonders effiziente Fer-tigungsprozesse sorgt. sk

www.engelglobal.com

Engel Packaging Day 2019 in Schanghai zog mehr als 80 Besucher an

Verpackungen im chinesischen Fokus

Funktionale Verpackungen mit hochwertiger Dekoration sind in China sehr gefragt, wie der Engel Packaging Day in Schanghai zeigte. Foto: Engel

8 24. MAI 2019 | AUSGABE 10

VERANSTALTUNGEN

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GRAVIMAXgravimetrische Dosiergeräte

Forum Das Kunststoff-Netzwerk Franken lud am 9. April 2019 nach Bayreuth, um ausgiebig über das Thema „Digitalisierte Kunststoff-fertigung mit erfolgreichen Bei-spielen aus der Praxis“ zu disku-tieren.In den Räumlichkeiten der Stäub-li Tec-Systems GmbH Connectors begrüßte Geschäftsführer Hans Rausch vom Kunststoff-Netzwerk Franken die Gäste, um sogleich auf die eigentlichen Programm-punkte überzuleiten. Diese schlu-gen den Bogen von der digital basierten lasergesteuerten Werk-zeugherstellung und Oberflächen-verarbeitung bis hin zur vollauto-matischen Diagnose und selbst-ständigen Kalibrierung von Roboter zellen.

Digital in der Praxis unterwegs

Mit dabei war unter anderem Klaus Eimann von der Procter & Gamble Manufacturing GmbH. In seinem Vortrag „Digital Pho-tonic conquers Tool Manufactu-ring“ zeigte er Methoden der laser-basierten Werkzeugherstellung und -bearbeitung auf. So wird es möglich, mit dem Laser schnelle Werkzeugreparaturen durchzu-führen, partiell schadhafte Werk-zeugabschnitte auszutauschen und, so Eimann, Entlüftungs-

kanäle an Stellen zu realisieren, an denen dies mit den Methoden der konventionellen Fertigung niemals möglich wäre.Von Phoenix Contact war Dr. Hel mut Ridder zu Gast, der den Anwesenden die Möglichkeiten der „Digitalisierung des Werk-zeugbaus“ näherbrachte. Dabei ersetzt die Tomografie konven-tionelle Messtechniken. Im Un-ternehmen selbst werden dazu Werkzeuge mittels RFID getrackt, um eine eindeutige Identifikation und Rückverfolgbarkeit zu ge-währleisten. Über interne Infor-mations- und Kommunikations-

panels kön nen die Daten eines jeden Werkzeugs in Echtzeit er-fasst und vor Ort visualisiert werden. Die permanente Positi-onsverfolgung von Werkzeugen reduziert Liegezeiten und Such-aufwände.Die Vision einer smarten Spritz-gießfertigung stellte Klaus Hilmer von der K-Beratung vor. Um zu einer smarten Spritzgießfertigung zu gelangen, sind sowohl kunst-stoffoptimierte Bauteile sowie die umfangreiche Kenntnis der betei-ligten Komponenten wie Materia-lien, Prozesse und Werkzeuge notwendig.

Die Basis sind die Erfassung und Überwachung von Daten mittels Sensorik. Die direkte Prozess-datenerfassung beim Spritzgießen bis hin zu den einzelnen Schüssen generiert große Datenmengen. Diese gilt es, in Echtzeit zu analy-sieren und in die jeweiligen Opti-mierungsschleifen zurückzufüh-ren. Bediener werden dabei per Smartgerät an den Maschinen bei der Einrichtung und Steuerung unterstützt.Voraussetzung einer optimalen Prozessführung ist die Musterung der Bauteile mit einem statisti-schen Versuchsplan. Werkzeug-

korrekturen und Endmaße setzen dabei im optimalen Arbeitspunkt der Maschine an. Jede Person be-kommt die für sie wichtigen In-formationen angezeigt. Qualität und Fertigteilposition sind immer erfasst. Durch entsprechende Big-Data-Analysen mit geeigneter Software lassen sich Fertigungs-prozesse zuverlässig überwachen und letztendlich wie ein Schwarm lenken, so der Referent.

Papierlos in der Fertigung

Im Anschluss stellte Markus Vog-ler von Vogler Engineering in Hof das Konzept einer papierlosen Fertigung vor. Die Erwartungen an Industrie 4.0 sind hoch. Die Vorhersage der Ausfallzeiten, digi-tale Zwillinge, künstliche Intelli-genz und letztendlich selbstler-nende Maschinen seien in vielen Industriebereichen noch nicht durchgedrungen, so Vogler. So sei die Digitalisierung bei Weitem nicht so weit fortgeschritten, wie es eigentlich sein könnte. Vogler präsentierte am Beispiel eines Quality Panels in der Fertigung die Vorteile der digital basierten Datenbereitstellung. Das Q-Panel ermöglicht die Qualitätsüberwa-chung in Echtzeit sowie automa-tische Mitarbeiterschulungen. Aktuelle Qualitätskennzahlen

sind immer verfügbar. Ausgerüs-tet mit Smartphones und Tablets, haben die Mitarbeiter die notwen-digen Daten jederzeit zur Verfü-gung.Am Beispiel der Stoßfängerferti-gung der Rehau AG präsentierte Andreas Schuster in seinem Vor-trag der „Production Intelligence for Smart Manufacturing“ die Möglichkeiten der Bauteilverfol-gung in Echtzeit. Unmittelbar nach der Bauteilentstehung wer-den sämtliche Teile mit einem RFID-Chip versehen, welcher das Bauteil während des gesamten Lebenszyklus begleitet. Nicht nur die Herstelldaten werden nach-vollziehbar, bei jedem weiteren Veredelungsschritt werden die Bauteildaten aktualisiert. Als Er-gebnis erhält man einen umfas-senden Produktlebenslauf von der Entstehung bis zum Versand.Um die „Roboterkalibrierung 4.0“ ging es dann bei Martin Loch von Preccon Robotics. Er widmete sich der vollautomatischen Diagnose und selbstständigen Kalibrierung einer kompletten Roboterzelle. Roboterkalibrierung 4.0 bedeutet hierbei, dass der Roboterzustand im Idealpunkt eingefroren wird, so dass er zu jedem Zeitpunkt per Knopfdruck und automatisiert wieder abgerufen werden kann. DB

www.kunststoff-netzwerk-

franken.de

Referenten und Veranstalter des Kunststoff-Forums (v.l.): Martin Loch (Preccon Robotics), Helmut Hofmann (Moderator), Markus Vogler (Vogler Engineering), Dr. Helmut Ridder (Phoenix Contact), Klaus Hilmer (K-Beratung), Andreas Schuster (Rehau), Klaus Eimann (Procter & Gamble Manufacturing) und Hans Rausch (KNF) Foto: KNF

Das diesjährige Kunststo� -Forum des Kunststo� -Netzwerks Franken thematisierte Chancen und Möglichkeitender Digitalisierung in der Kunststo� fertigung – erfolgreiche Anwendungen aus der Praxis

Digitaler Blick auf den Kunststoff

Branchentreff Der Netzwerktag am SKZ hat sich als bedeutender Treff-punkt für die Kunststoffindustrie inzwischen voll und ganz etabliert. Besonders deutlich wurde dies wieder am 8. Mai, als mehr als 300 interessierte Besucher nach Würz-burg zum SKZ kamen. Das SKZ-Netzwerk bildet nach eigenen Angaben mit über 400 Mitgliedern das dynamischste und erfolgreichs-te Netzwerk – wenn es um Kunst-stoff geht.Die zentrale Veranstaltung ist eine hervorragende Plattform für die Zusammenarbeit von und mit Experten aus allen Bereichen des Kunststoffsektors sowie auch aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Nach dem Grußwort des bayerischen Wirtschaftsministers Aiwanger eröffnete SKZ-Instituts-

direktor Prof. Dr.-Ing. Martin Bastian die Vortragsreihe.Sein Plenarvortrag „Plastic Planet: Fluch oder Segen?“ war ein erstes Highlight. Anschließend konnten die Besucher weiteren interessan-ten Fachvorträgen von Experten in zwei parallelen Vortrag-Sessions lauschen. Die angebotenen The-men reichten von „Orthesen für Kleinkinder und flexible Tragflä-chen aus dem 3D-Drucker“ oder „Biokunststoffe – Wege zu einer nachhaltigen Kunststoffindust-rie?“ hin zu „Recycling for tomor-row – Recycling von Kunststoffen für eine bessere Umwelt“.Das SKZ öffnete auch wieder seine Technika und ließ dabei die Besu-cher den Kunststoff hautnah erle-ben. Ein ausgebuchtes Ausstel-lungszelt mit namhaften Vertre-

tern der Branche bot außerdem die Möglichkeit, sich umfassend zu informieren. „Die Idee des Netzwerktags ist es, Impulse zu setzen, und zwar möglichst breit, denn erst durch einen Impuls ent-steht eine Idee, dann werden Kon-takte gesucht, Gespräche entwi-ckeln sich, die Idee konkretisiert sich und wird zum Projekt und schließlich zum erfolgreichen Produkt. Genau diesen Prozess wollen wir an unserem Netzwerk-tag anstoßen!“, unterstreicht Prof. Dr.-Ing. Martin Bastian.

Nachwuchsförderung als wichtiges Anliegen

Ein wichtiges Anliegen des SKZ-Netzwerks ist die Nachwuchsför-derung innerhalb der Branche. Beispiele hierfür sind die Stiftungs-professur an der Universität Würz-burg für den Studiengang „Funk-tionswerkstoffe“, das SKZ-Schü-lerlabor sowie die bereits seit über 50 Jahren angebotene Industrie-meisterausbildung „Kunststoff und Kautschuk“. In diese Auflis-tung reiht sich nahtlos der mit 2.000 EUR dotierte SKZ-Nach-wuchspreis ein, der von Prof. Bas-tian an Dr. Matthias Wilhelm für seine exzellente Promotion zum Thema „Verfahrensentwicklung zur Einarbeitung nanoskaliger Suspensionen in Polyethylen-terephthalat“ verliehen wurde. PL

www.skz.de

Über 300 Besucher beim SKZ-Netzwerktag 2019 – Nachwuchspreis verliehen

Ein Hoch auf das Netzwerken!

Der SKZ-Netzwerktag zählt zu den Höhepunkten des Terminkalen-ders der Kunststoffbranche. Foto: K-ZEITUNG/Lubos

923. APRIL 2019 | AUSGABE 8

VERANSTALTUNGEN

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Digitale Transformation Über 100 Experten aus der Kunststoffindus-trie sind der Einladung der Tech-nische Informationssysteme GmbH – TIG – gefolgt und haben am diesjährigen Symposium Digi-talisierung im österreichischen Feldkirch teilgenommen. Die große Resonanz zeigt, wie sehr die Digitalisierung derzeit die Unter-nehmen beschäftigt.Wie TIG-Gründer und CEO Wolf-gang Frohner bei der Eröffnung sagte, ist „das Thema Digitalisie-rung in aller Munde. Es scheint, als wäre jedes Unternehmen vor einem Umbruch, der durch die digitale Transformation verstärkt wird. Dabei fühlen sich manche von dieser scheinbar neuen Welt magisch angezogen, andere wiede-rum sind eher skeptisch“.TIG wollte hier mit dem Sympo-sium Digitalisierung Licht ins Dunkel bringen sowie Lösungen und wichtige Aufgaben für die Zukunft aufzeigen – und zwar mit Schwerpunkt auf der industriellen Fertigung, die im Zentrum des 2016 von Engel übernommenen, aber unabhängig agierenden Unter nehmens steht. TIG beschäf-tigt aktuell rund 60 Mitarbeiter und betreut mit seinen MES-Lösun gen über 300 Unternehmen und hat weltweit bereits mehr als 15.000 Maschinen vernetzt. Zu-dem betreibt TIG innerhalb der Inject 4.0 Strategie der Engel-Gruppe den Bereich Smart Pro-duction. Wie Wolfgang Frohner

betonte, ist die MES-Lösung TIG Authentig dabei „mit Sicherheit eines der weltweit modernsten Produkte in der Branche“.

Neue Qualität an Informationen

Für die Industrie bedeutet Digita-lisierung nach Frohners Worten, dass „den Managern der Produk-tionsunternehmen eine neue Qua-lität an Informationen zur Verfü-gung steht, die zur Unterstützung der Entscheidungsfindung genutzt werden kann“. Und hier kommt TIG ins Spiel, denn eine der Kern-kompetenzen von TIG sind die Erfassung und das Bereitstellen von Maschinen- und Produktions-daten von unterschiedlichen Her-stellern. „Ganz wichtig dabei ist“, so Frohner, „dass TIG weiterhin bewusst als unabhängiges Unter-nehmen geführt wird und Daten von allen Maschinenherstellern erfassen kann.“Obwohl es technisch möglich ist, alle anfallenden Daten eines Pro-duktionsunternehmens zu erfas-sen, zu speichern und auszuwer-ten, warnt Frohner aber davor, sich schon am Anfang zu hohe Ziele zu setzen. Sein Tipp ist es, mit den „niedrig hängenden Früchten an-zufangen, von den Ergebnissen zu profitieren und sich dann nach und nach zu steigern“.Was heute schon in der Praxis möglich ist, wie weit die Daten-erfassung gehen kann und welche

Vorteile sich dadurch ergeben, erklärte Nico Jordi, Ingenieur für technische Anwendungen bei Bo-car, einem Automobilzulieferer mit über 6.500 Mitarbeitern. Seine klare Botschaft: „Die Digitalisie-rung wird kommen und wir kön-nen entweder ein Teil davon sein, oder wir werden langfristig Pro-bleme bekommen.“Jordi stand bei dem von ihm be-treuten Pilotprojekt zur Digitali-sierung vor dem Problem, dass er auch Maschinen vernetzen muss-te, die mehr als zehn Jahre alt sind und die nicht über die Intelligenz und die Schnittstellen verfügen, die bei modernen Anlagen eine einfache Vernetzung im Sinne von Industrie 4.0 möglich machen.Die Lösung von Bocar: Eine zwi-schengeschaltene PLC-Steuerung sammelt und verarbeitet alle Ar-ten von Daten in einem geschlos-senen Netzwerk und sendet dann daraus generierte SQL-Statements an den Datenbankserver, mit des-sen Datenbasis dann die verschie-densten Auswertungen erfolgen können.

„Niedrig hängende Früchte“ zuerst ernten

Bocar setzt hier derzeit auf die von Wolfgang Frohner empfohlenen „niedrig hängenden Früchte“ und analysiert derzeit vor allem die einfach messbaren Parameter. Doch dies kann für Jordi nur der erste Schritt sein. Für ihn muss

das Ziel eine Big-Data-Lösung sein, um alle Daten im Zugriff zu haben und sie damit auch später mit verschiedenen Systemen und Ansätzen nach Belieben auswerten zu können. Zum Beispiel durch die Analyse der Parameter von Ausschussteilen und Ermitteln der Parameter, die letztendlich zum Ausschuss geführt haben. In wel-che Größenordnungen die Daten-mengen gehen können, zeigt die Tatsache, dass bei Bocar pro Bau-teil mehr als 1.000 Datenpunkte anfallen können – bei einer Pro-duktion von mehreren Tausend Teilen pro Tag.

Frühzeitig Trends erkennen

Eine derartige Digitalisierung erfordert zwar einen erheblichen Aufwand, hat aber auch zahlreiche Vorteile, wobei Jordi die verbes-serte Wartung mit entsprechend geringeren Stillstandzeiten beson-ders am Herzen liegt: Bocar kann auf Basis der gesammelten Daten schon heute frühzeitig Trends erkennen, zum Beispiel, dass der Ausfall einer bestimmten Kom-ponente absehbar ist, die entspre-chenden Vorbereitungen treffen, also Ersatzteil und Wartungs-personal bereitstellen, und das Bauteil dann zu einem exakt ge-planten Zeitpunkt schnell aus-wechseln und so die Stillstandzeit minimieren und – mehr noch – ungeplante Stillstände vermeiden.

Schon heute werden dazu alle Servicetätigkeiten ins MES zu-rückgemeldet und dokumentiert, um nach und nach die Vorher sagen immer weiter zu verbessern.Dass es hard- und softwaremäßig kein Problem ist, riesige Daten-mengen auszuwerten, erklärte Michael Aichinger in seinem Vor-trag, der in die Tiefen der Daten-wissenschaft eintauchte. Der Geschäftsführer von Uni Plus Software stellte aber auch klar, dass man zwar extrem große Daten-mengen auswerten kann, dass dies dann aber auch extrem lange dau-ert. Die einzig vernünftige Lösung ist es für ihn, die Daten zu kom-primieren und zu selektieren.

Um ein Gefühl für die Menge an Daten zu bekommen, die heute generiert wird, hatte Aichinger eindrucksvolle Zahlen parat: Im Jahr 2018 wurden weltweit täglich 2,5 Quintillionen an Bytes gene-riert, also 1.018 Bytes und 90 % aller heute existierenden Daten wurden in den letzten zwei Jahren gesammelt.Auch in der Kunststoffbranche hat die anfallende Datenmenge eindrucksvolle Dimensionen an-genommen. Wie Aichinger erklär-te, können beim Spritzgießen durchaus 3.000 oder sogar 4.000 Parameter anfallen, die gespei-chert und verarbeitet werden kön-nen.

Über 100 Teilnehmer aus ganz Europa nutzten die Gelegenheit, sich aus erster Hand über die Möglichkeiten der Digitalisierung und die Fähigkeiten moderner MES-Lösungen zu informieren. Foto: K-ZEITUNG/Kögel

Gipfeltreffen der Digitalisierungsexperten

Das Symposium Digitalisierung von TIG zeigte eindrucksvoll, wie sich die Daten� ut beherrschen und sinnvoll nutzen lässt

Zum Unternehmen: TIGHintergrund Die Technische Informationssysteme GmbH – TIG – ist seit 2016 das jüngste Mitglied in der Engel-Gruppe und betreibt in der Inject 4.0 Gesamtstrategie den Teil der „Smart Production“ und damit auch die MES-Thematik. Dabei zählt die MES-Lösung TIG Authentig zu den weltweit modernsten Produkten in der Branche.TIG beschäftigt rund 60 Mitarbeiter an den Standorten Rankweil, Schwertberg, Wien, Singapur, Shenzhen/China und seit 1. Mai 2019 auch in York PA/USA.Über 300 Kunden in den Sparten Automotive, Medical, Packaging und Elektrotechnik setzen TIG Authentig ein. Sieben der Top-Ten-Auto-mobilzulieferanten zählen zu den Kunden von TIG. Weltweit wurden knapp 15.000 Maschinen von TIG vernetzt.Eine der Kernkompetenzen von TIG sind die Erfassung und das Bereitstellen von Maschinen- und MES-Daten von unterschiedlichen Herstellern. TIG ist zwar Teil der Engel-Gruppe, wird aber bewusst als unabhängiges Unternehmen geführt und kann Daten von allen Maschinenherstellern erfassen.

So schön kann ein Tagungszentrum sein: Das Montforthaus in Feldkirch bot den perfekten Rahmen für die Durchführung der Ver-anstaltung. Foto: K-ZEITUNG/Kögel

Beim „Open Space Workshop“ konnten die Teilnehmer Fragen for-mulieren und darüber in kleinen Gruppen diskutieren. Foto: K-ZEITUNG

Zum Unternehmen: TIG

10 23. APRIL 2019 | AUSGABE 8

VERANSTALTUNGEN

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HIGH PERFORMANCE mit hoher Nachhaltigkeit

Eine solche Datenflut lässt sich mit konventionellen Architekturen nicht mehr bewältigen. Die Lösung sieht Aichinger in Lambda-Struk-turen, bei denen zwar alle Daten als Rohdaten gespeichert werden, die in Batchprozessen aufbereite-ten Daten aber zusätzlich noch-mals separat im Speicher abgelegt werden. Für eine schnelle Auswer-tung werden dann die aufbereite-ten Daten mit den Livedaten ver-heiratet und so lassen sich in kurzer Zeit hochwertige Auswer-tungen fahren und Rückschlüsse auf die Qualität der Bauteile oder den Zustand der Anlagen ziehen.

Analysen zeigen, was passieren wird

Solche Analysen erlauben nicht nur Aussagen, was passiert ist, sondern auch, warum etwas pas-siert ist, und sogar, was demnächst passieren wird. Und auch die – so Aichinger – „Königsdisziplin der Datenanalyse“, rückt in den Be-reich des Machbaren: die Klärung der Frage, wie wir Einfluss darauf nehmen können, was in Zukunft passiert – Fachbegriff: Prescrip-tive Analytics.Mit dem Einsatz von Prescriptive Analytics und den damit verbun-denen Möglichkeiten setzte sich auch Mo Abuali, CEO von Io Tco, auseinander. Sein erstes Credo: „Daten sind das neue Öl.“ Sein zweites: „ROI first“. Um mit Daten Geld zu verdienen, oder – über-tragen auf die produzierende In-dustrie – eher Geld zu sparen, führte er den Teilnehmern ein-drucksvoll vor Augen, wie viel Geld ungeplanter Stillstand von Maschinen kosten kann. Nach Worten von Abuali können dies bei komplexen Anlagen in einer Minute ungeplantem Stillstand durchaus mehrere Zehntausend Dollar sein. Kosten, die sich ein-sparen lassen, wenn man seinen Maschinen „zuhört“. Abuali: „Lasst euch von euren Maschinen sagen, wie es ihnen geht. Und wenn es ihnen nicht gut geht: Lasst euch sagen, was ihnen fehlt.“

50 Prozent der Ausfälle vorhersagbar

Mit Predictive Analytics lassen sich nach Erfahrung von Abuali dabei ungefähr 50 % aller Ausfälle vorhersagen, was zu riesigen Ein-sparungen führt, die auch die Investition in aufwendige Systeme rechtfertigen. Mo Abuali warnte dabei davor, die Entscheidungen auf die lange Bank zu schieben: „Think big – start small – act now“, so seine plakative Botschaft. Denn aufgrund der Erfahrung aus zahl-reichen Projekten ist er fest über-zeugt: „Mit Vernetzung und Pre-dictive Analytics lassen sich in Ver bindung mit künstlicher Intel-ligenz und selbstlernenden Ma-schinen in Smart Factories schon heute Stillstandzeiten erreichen, die Nahe an null liegen.“Welche Folgen die Einführung von MES in der Praxis haben kann, zeigte sich im Vortrag von Sture Sørli, Senior Process Engineer bei Kongsberg Automotive. Denn wie Sørli nicht ohne Stolz erklärte, beliefert das Unternehmen von Norwegen aus sogar Kunden in China mit Luftführungselemen-ten. Für Sørli war die Installation des MES von TIG im Jahr 2016 ein Wendepunkt in der Erfolgs-

geschichte von Kongsberg. Zwar hat das Unternehmen schon davor über E-Factory von Engel alle ver-fügbaren Daten der Maschinen gesammelt und die OEE dokumen-tiert, also die Overall Equipment Effectiveness –Gesamtanlagen-effektivität.Doch mit der Einfühung des MES wurde der Schritt vollzogen von der Anzeige von Problemen zu konkreten Hinweisen zur Lösung dieser Probleme. „Wir können heute an den Parametern sehen, wann Ausschuss entsteht“, so Sør-li, der mehrfach betonte, wie posi-tiv die Erfahrungen mit dem MES für Kongsberg sind.

Intensiver Austausch mit Gleichgesinnten

Nach den Vorträgen der Experten waren beim erstmals durchgeführ-ten „Open Space Workshop“ die Teilnehmer an der Reihe, die Fra-gen formulieren und sich dann in kleinen Gruppen in einem inten-siven Dialog austauschen konnten. An den sieben Thementischen fand wohl jeder Teilnehmer nicht nur „sein“ Thema wieder, sondern auch mehrere Gleichgesinnte, die ähnliche Probleme haben. Mit „kollektiver Intelligenz“ erhalten die Teilnehmer nach Worten der Moderatorin Isabella Natter-Spets bei diesem Veranstaltungsformat viele Anregungen und auch Tipps zu Lösungen, die in anderen Un-ternehmen funktioniert haben.Einige Beispiele: jeden Tag damit beginnen, die Maschinen mit dem höchsten Ausschuss und der größ-ten Downtime zu ermitteln und dort aktiv zu werden. Oder der Hinweis, dass sich bei baugleichen Maschinen über das MES heraus-finden lässt, wo welche Bauteile am besten laufen, um dann die Aufträge entsprechend zu planen. Interessant waren auch Erfahrun-gen von MES-Anwendern aus erster Hand, die die eine oder andere Investitionsentscheidung beeinflussen könnten: „Früher haben wir geglaubt, heute wissen wir.“ Oder: „Die Instandhaltung ist wesentlich effizienter. Wir brauchen weniger Mitarbeiter und konnten gleichzeitig den Stillstand reduzieren.“ Oder, was die Maschi-nenhersteller vermutlich nicht so gerne hören: „Wir konnten durch Ermitteln und Verbessern der OEE die Uptime derart erhöhen, dass wir auf die Investition in eine neue Maschine verzichten konnten.“ GÜNTER KÖGEL

www.tig-mes.com

TIG-Gründer und CEO Wolfgang Frohner empfahl den Teilneh-mern, mit „niedrig hängenden Früchten anzufangen, von den Ergebnissen zu profitieren und sich dann nach und nach zu steigern“. Foto: K-ZEITUNG/Kögel

Für Michael Aichinger, Ge-schäftsführer von Uni Plus Software, ist bei sehr großen Datenmengen die einzig ver-nünftige Lösung, die Daten zu komprimieren und zu selektie-ren. Foto: K-ZEITUNG/Kögel

Mo Abuali, CEO von Io Tco, ap-pellierte an die Teilnehmer: „Lasst euch von euren Maschi-nen sagen, wie es ihnen geht. Und wenn es ihnen nicht gut geht: Lasst euch sagen, was ihnen fehlt.“ Foto: K-ZEITUNG/Kögel

Nico Jordi, Anwendungsingeni-eur bei Bocar: „Die Digitalisie-rung wird kommen, und wir können entweder ein Teil da-von sein, oder wir werden langfristig Probleme bekom-men.“ Foto: K-ZEITUNG/Kögel

Sture Sørli, Senior Process Engi neer bei Kongsberg Auto-motive, zu den Vorteilen von MES: „Wir können heute an den Parametern sehen, wann Aus-schuss entsteht.“ Foto: K-ZEITUNG/Kögel

1123. APRIL 2019 | AUSGABE 8

VERANSTALTUNGEN

Page 12: DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF˜ UND …...Der kostenlose Newsletter DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF˜ UND KAUTSCHUKINDUSTRIE AUSGABE 10 | 24. MAI 2019 50. JAHRGANG 50 JAHRE. EDITORIAL Über

Branchentreff im NordenMehr Besucher, mehr Aussteller und noch größer – Kuteno als Anlaufpunkt für die Kunststo� ranche

Messe Die Kuteno Kunststofftech-nik Nord startete dieses Jahr in ihre zweite Auflage. Bereits das letzt jährige Premierenjahr konnte der Veranstalter als Erfolg verbu-chen – und auch dieses Jahr spre-chen die Zahlen für sich. An drei Messetagen, vom 7. bis 9. Mai, kamen insgesamt 2.580 Messebe-sucher nach Rheda-Wiedenbrück. Damit konnte die Besucherzahl im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt werden. Mit 254 Aus-stellern ist auch hier eine Steige-rung um 65  % zu vermelden. Zugleich wuchs die Ausstellungs-fläche um 80 %. Die Kuteno hat die Chance, sich als wichtigster

Branchentreff für die kunststoff-verarbeitende Industrie im nord-deutschen Raum zu etablieren.„Wir freuen uns, dass wir nach der erfolgreichen Premiere im letzten Jahr auch bei den Fachbesuchern auf so große Resonanz gestoßen sind und sich die Besucherzahl verdoppelt hat. Dies bestätigt uns, dass die Kuteno die perfekte Platt-form ist, auf der Kunststoffverar-beiter und ihre Zulieferer zu einem fachlichen Austausch in angeneh-mer Atmosphäre zusammenkom-men“, wie Kristina Wissing, Lei-terin Tagungen und Messen beim veranstaltenden Carl Hanser Verlag, betont.

Auf der Messe war die gesamte Bandbreite im Bereich der Kunst-stofftechnik vertreten: Neben Werkzeug- und Formenbau, Peri-pherietechnik und Sondermaschi-nenbau war auch die Spritzgieß-technik ein zentrales Thema der Messe.

Messekonzept geht auf

Unter dem Motto „Intelligent zur grünen und wirtschaftlichen Kunststoffproduktion“ präsen-tierte sich unter anderem das Unter nehmen Deckerform, das bereits auf der letztjährigen Kute-no vertreten war. „Im Gegensatz

zum letzten Jahr war von Anfang an ein deutlicher Besucheranstieg zu merken. Wir konnten an allen Tagen ein hohes Interesse an all unseren Dienstleistungen und Produkten verzeichnen“, wie Anna Tschacha, geschäftsführende Ge-sellschafterin der Deckerform Injection GmbH, erklärt.Für Axel Fehling, Gebietsverkaufs-leiter von der Hasco Hasenclever GmbH, war wichtig, dass hier alle Aussteller auf Augenhöhe sind. „Ich meine damit, es kann sich kein Aussteller mit einem ausla-denden Stand gegenüber anderen abheben.“ Für Fehling hat sich das Messekonzept schon am ersten Tag bestätigt: „Die Kuteno ist eine Arbeitsmesse und eine Fachmes-se, die die Prozesskette der kunst-stoffverarbeitenden Industrie komplett abbildet.“ Ähnlich sah dies auch Dirk Steinbach von Dr. Boy: „Das Messekonzept passt absolut. Hier finden knallharte Arbeitsgespräche statt. Ich hätte

auf dem Stand noch zwei Mitar-beiter mehr gebrauchen können.“

Messe erhält Zuwachs

Zum Konzept der Kuteno gehört natürlich auch ein abwechslungs-reiches Rahmenprogramm, etwa mit ausgewählten Vorträgen zu aktuellen Trends und Schwer-punkten der Branche. Dass gerade die Vortragsauswahl bei den Be-suchern gut ankam, bestätigten auch die Netzwerkpartner der Kuteno, das Kunststoff-Institut Lüdenscheid, das Kunststoff-Zentrum Leipzig und das Konst-ruktionsbüro Hein.Im Rahmen der Messe wurde zu-dem verkündet, die KPA, die be-reits seit drei Jahren in Ulm ver-anstaltet wird, auch nach Rheda-Wiedenbrück zu holen. Vom 15. bis 16. September 2020 wird die KPA dann ebenfalls im A2 Forum aufschlagen. DB

www.kuteno.de

Die Kuteno im A2 Forum in Rheda-Wiedenbrück: Im Vergleich zum Premierenjahr konnte die Messe mehr Besucher und Aussteller verzeichnen. Foto: K-ZEITUNG/Bechlarz

Spritzgießtechnik live in Aktion: An den verschiedenen Messe-ständen konnten sich die Besucher praxisnah ein Bild von den Ausstellerexponaten machen. Foto: K-ZEITUNG/Bechlarz

Additive Fertigung Kunststoff war das erste Material überhaupt, mit dem 3D-Druck gelang. Vor 35 Jahren stellte der 3D-Druckpionier Chuck Hull mittels UV-Licht eine feste Verbindung zwischen Pho-topolymeren her. Seitdem entwi-ckelt sich gerade das Additive Manufacturing (AM) mit Kunst-stoffen in rasanter Geschwindig-keit. Der sich aktuell vollziehende Umschwung vom reinen Proto-typing zur Industrialisierung hat die Messe Erfurt und den Fach-beirat der Rapid Tech + Fab Con 3D dazu bewogen, dem Thema Kunststoff zur 16.  Auflage der Kongressmesse ein eigenständiges Forum zu geben. Premiere hat das Format am 27. Juni 2019.

Noch einen Menge Arbeit für die Branche

„Im 3D-Druck mit Kunststoffen gibt es noch viel Entwicklungs-arbeit zu leisten. Je mehr Verfahren und Werkstoffe verfügbar werden, umso mehr Anwendungsfelder eröffnen sich. Wir sehen diesen Trend beispielsweise bei Kunst-stoffgreifern für Maschinentech-nik. Mit den neuen Möglichkeiten steigen auch die Anforderungen an die Anbieter 3D-gedruckter Kom-ponenten. Ein Anspruch heißt

Losgröße eins, also schnell zum ersten, voll einsatzfähigen Kunst-stoffteil zu kommen“, umreißt Stefan Hins eine Herausforderung. Der Bereichsleiter Werkzeugtech-nik am Kunststoff-Institut Lüden-scheid hat mit seinen Kollegen die Inhalte des neuen Forums konzi-piert. Neben der Herstellung eines funktionsfähigen Teils rücken jetzt weitere Aufgaben verstärkt in den Fokus. „Dazu zählen Optik und Design der Produkte sowie Nach-bearbeitungsprozesse. Ebenso muss die Anlagentechnik weiter verbessert werden. Die Maschinen bauen noch zu ungenau, zu rau. Hier ist von Anwendern, Anlagen-herstellern und Forschern noch viel Arbeit zu leisten. Wo die einzelnen Gruppen dabei stehen, welche An-forderungen sie gegenseitig haben und wie sie diese gemeinsam er-füllen können, zieht sich als roter Faden durch das Programm des Forums“, so Stefan Hins.

Gleichbleibend hohe Qualität nötig

Ein Thema, das alle Akteure der additiven Fertigungskette bewegt, ist die Sicherung einer gleichblei-bend hohen Qualität. Helge Klipp-stein vom Direct Manufacturing Research Center der Universität

Paderborn stellt eine Methodik zur Qualifizierung des Lasersinterpro-zesses für die Serienfertigung vor. Das vom Fraunhofer ILT und Ra-pid Shape entwickelte Two Cure-Verfahren kommt ohne stützende Strukturen aus. Höherer Durchsatz und geringere Nacharbeit bei der 3D-Photopolymerisation sind wei-tere Vorteile dieser 3D-Drucktech-nologie, über die Holger Leonards vom Fraunhofer ILT spricht.Dr. Robert Gmeiner, Geschäfts-führer der Cubicure GmbH, und Steffen Hachtel, geschäftsführen-der Gesellschafter von Hachtel Werkzeugbau, berichten aus An-wendersicht, wie durch den Ein-satz von Hochleistungspolymeren und der dafür ausgelegten 3D-Drucktechnologie Hot Lithogra-phy die Herstellung qualitativ hochwertiger industrietauglicher Produkte erreicht wird. Ralf Burg-hoff, Business Development Ma-nager bei Murtfeldt Kunststoffe, trägt vor über innovative Metho-den zur Oberflächenveredelung und Nachbearbeitung additiv gefertigter Bauteile. Einblicke in die Fertigung von Konsumgütern wie Rasierern mittels 3D-Druck gibt Franziska Kaut, Entwick-lungsingenieurin bei der Procter & Gamble Service GmbH. PL

www.messe-erfurt.de

Dem 3D-Druck mit Kunststoffen widmet die Rapid Tech + Fab Con 3D 2019 erstmals ein eigenes Forum. Foto: Messe Erfurt/Christian Seeling

Die Rapid Tech bekommt ein spezielles Forum für 3D-Druck mit Kunststo�

Potenzial ohne Ende

12 23. APRIL 2019 | AUSGABE 8

VERANSTALTUNGEN IMPRESSUM

Die K-ZEITUNG ist die einzige Zeitung der Kunststoff- und Kautschukbranche. Sie enthält aktuelle Nachrichten über Produktion, Verkauf, Verarbeitung und Anwendung von Kunststoffen und Elastomeren in allen Industriezweigen.

50. Jahrgang

Herausgeber:Joachim Rönisch (roe)Tel. +49 (0)511 [email protected]

Verlag:Giesel Verlag GmbHHans-Böckler-Allee 930173 Hannover Tel. +49 (0)511 8550-0Fax +49 (0)511 8550-3157 www.giesel.dewww.k-zeitung.de

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Mitglieder des WIP-Kunststoffe e.V., Kunststoff land NRW e.V.erhalten die K-ZEITUNG im Rahmen ihres Mitglieder-Beitrages.

ISSN 1436-6401

Druck: Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG, Kassel

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Künstliche Intelligenz beschleunigt die Entwicklung von Hochleistungskunststo� en

Polymer-Informatik

Glasfaserproduktion von Lanxess in Belgien: Die Optimierung der Glasfaserschlichte für spezifische Compounds ist komplex. Künstliche Intelligenz soll die Entwicklungszeit künftig halbieren. Foto: Lanxess

Materialinformatik Bei der Entwick-lung neuer Hochleistungskunst-stoffe geht Lanxess künftig neue Wege: Durch den Einsatz künst-licher Intelligenz (KI) will der Spezialchemiekonzern die Ent-wicklungszeit deutlich verkürzen. Dafür kooperiert Lanxess mit Citrine Informatics, einem KI-Unternehmen aus den USA, das sich auf die softwaregestützte Entwicklung chemischer Produk-te spezialisiert hat.Beide Unternehmen haben jetzt ein Pilotprojekt gestartet, um das Potenzial von KI bei der Kunst-stoffherstellung auszuloten. Ziel ist es, die Glasfasern, mit denen Lanxess viele seiner Hochleis-tungskunststoffe verstärkt, weiter zu optimieren und somit letztlich die Leistungsfähigkeit der Werk-stoffe weiter zu erhöhen. Dabei spielt die Glasfaserschlichte eine entscheidende Rolle. Glasfasern, die den Kunststoffen beigemischt werden, um sie mechanisch be-

lastbarer zu machen, werden mit einer Schlichte ummantelt. Dies sorgt für eine bessere Anbindung der Glasfasern an die Kunststoff-matrix und letztlich für die ge-wünschten Eigenschaften der Kunststoffe.

Künstliche Intelligenz schlägt Rezepturen vor

Die Optimierung der Glasfaser-schlichte ist komplex, sehr aufwen-dig und zeitintensiv. „Wir gehen davon aus, dass wir durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz die Entwicklungszeit für verbes-serte Rezepturen auf weniger als die Hälfte reduzieren können“, sagt Dr. Axel Tuchlenski, Leiter der globalen Produkt- und Anwen-dungsentwicklung im Geschäfts-bereich High Performance Mate-rials bei Lanxess. „Das erlaubt uns, den Kunden noch bessere, maß-geschneiderte Produkte anzubie-ten.“

Die komplexe Zusammensetzung der Glasfaserschlichten und zahl-reiche Einflussfaktoren während der Herstellung der Hochleis-tungskunststoffe erfordern bei einem traditionellen Vorgehen in der Produktentwicklung sehr viele Tests, deren Ergebnisse schwer zu prognostizieren sind.KI leistet hier einen entscheiden-den Beitrag, um aus vorhandenen Daten das Maximale herauszu-holen. Gespeist aus Tausenden Messergebnissen bisheriger Re-zepturen, Rohstoffinformationen und zahlreichen weiteren Daten berechnen KI-Algorithmen Pro-gnosemodelle für noch bessere Versuchskonstellationen und -para meter, entwickeln diese Mo-delle mit den Messergebnissen eines jeden Versuchs weiter und schlagen letztlich eine optimale Rezeptur vor. Dieses Verfahren macht die Produktentwicklung deutlich schneller als traditionelle Methoden.

Für Jörg Hellwig, Leiter der Digi-talisierungsinitiative bei Lanxess, bildet das Pilotprojekt zur Pro-duktentwicklung bei Hochleis-tungskunststoffen nur den Anfang für den Einsatz von KI bei Lanxess. „Künstliche Intelligenz ist eine entscheidende Technologie, um aus der Vielzahl von Daten inner-halb des Konzerns Neues zu schaf-fen.“2017 hatte Lanxess seine Digita-lisierungsinitiative gestartet. Da-für hat der Konzern einen eigenen Bereich gegründet. Er wird gelei-tet von Chief Digital Officer Jörg Hellwig. Zentrale Handlungs-felder der Initiative sind die Ent-wicklung digitaler Geschäfts-modelle, die Einführung neuer Technologien entlang der Wert-schöpfungskette, der Aufbau und die Nutzung von Big Data sowie die Verankerung digitaler Kom-petenzen bei den Mitarbeitern. MG

www.lanxess.de

AUS DEM INHALT

Spritzgießtechnik: Krauss Maffei bietet die Spritzgießmaschinen-funktion APC plus auch für Duroplaste an ...................................... 14

Spritzgießtechnik: Automatisierter vertikaler Allrounder vonArburg fertigt flexibel nach Kundenwunsch ................................... 16

Werkstoffe: Lifopal ermöglicht es, transparente Polymere„vereist“ erscheinen zu lassen ........................................................ 19

Werkstoffe: Borealis entwickelt modifiziertes Polypropylen mitgeringer Dichte für den Škoda Scala ............................................... 20

Materialversorgung: Card-Granulattrockner mit Sleep-Moderegulieren Luftmenge und Trocknungstemperatur automatisch .. 21

PUR-Verarbeitung: Sonderhoff präsentiert neue Dosierzelle 3Eund Fast-Cure Dichtungsschäume .................................................. 24

Recycling: RIGK gründet neue Handels- und Serviceplattform .... 26

Fügetechnik: Lichtfixierung für zweikomponentige Epoxidharze . 27

KURZ BERICHTET

Flexibel, drallfrei und knickstabilFür unterschiedlichste Spritzgießwerkzeuge bietet Hasco ein Schlauch-programm mit passenden Merkmalen für alle Einsatzbereiche an. Der neue EPDM-Schlauch Z8525/… ermöglicht aufgrund der hochfesten synthetischen Gewebeeinlage den Einsatz im Bereich der Temperierung mit Heißdampf oder Wasser. Durch die Verfügbarkeit in den drei Farben Rot, Blau und Schwarz können die Temperierleitungen einfach und übersichtlich angeordnet werden. Der fl exible, drallfreie und knicksta-bile EPDM-Schlauch eignet sich durch die Gewebeeinlage für Betriebs-drücke bis zu 20 bar und ist im Temperaturbereich –70 °C bis +140 °C einsetzbar. In den Systemdurchmessern 9, 13 und 19 mm ist dieser neben konfektionierten Standardlängen von 10 m und 50 m auf Anfrage auch in Sonderlängen erhältlich. SL

Neues OnlinetoolNordson hat ein Onlinetool entwickelt, das berechnet, wie viel Kunst-stoff durch den Einsatz einer Zahnradpumpe vom Typ BKG Bluefl ow ein-gespart werden kann. Daneben ermittelt dieses Tool auch, in welchem Zeitraum sich die Pumpe voll amortisiert hat.Dabei werden die Kosteneinsparungen von dem zu verarbeitenden Roh-stoff und die Amortisationszeit ausgehend von Rohstoffpreis, Durchsatz, Druckschwankung mit und ohne Zahnradpumpe sowie der Kapital-investition berechnet. Die Eingaben in das Tool können in unterschied-lichen Einheiten und Währungen erfolgen. SL

Virtueller AgentDer Epicor Virtual Agent (EVA) von Epicor Software ist ein digitaler Agent, der Anwender bei ihrer Arbeit unterstützt und hilft, unterneh-mensweit die Prozessgeschwindigkeit zu steigern. Er wurde für die Ausführung von Aufgaben entwickelt sowie für Empfehlungen, Vorher-sagen und Anpassungen von Aktionen innerhalb gesetzter Parameter. Auf Bildschirmen erscheint er als virtueller Assistent, auf den Anwender über Text- oder Spracheingaben Zugriff haben. Neben kognitiven Fähig-keiten wie Text und Sprache kann der EVA für eine intuitive Benutzer-führung auch Daten visualisieren, um Aktionen auf zugehörigen Geräten durchzuführen. DB

Digital absichernS-Connect vertreibt das neue LBK Radarsystem X, das zur Über-wachung von dreidimensionalen Schutzräumen verwendet werden kann. Es ist dabei unempfi ndlich gegenüber äußeren Einfl üssen. Eine der Stärken des Radarscanners liegt in der Bereichsabsicherung. So können Mensch und Maschine bei einer Zugangssicherung sicher unterschieden werden. Mittels integrierter Mutingeingänge und digitaler Ausgänge lassen sich Applikationen überwachen, in denen gleichzei-tig Material zu- und abgeführt wird. Das System blendet bis zu drei Bereiche aus. Dadurch werden Stillstandzeiten vermieden und die Pro-duktivität erhöht. Mit der Safety APP lassen sich bis zu sechs Sensoren und die Steuereinheit sowie Warn- und Sicherheitsbereiche einfach und schnell konfi gurieren. DB

Mit Bildern protokollierenMit der Photostation powered by Ivii hat KHT ein Bilderfassungssystem im Portfolio, das mittels Foto den ausgehenden Auftrag protokolliert, der durch Zeitstempel und Routinglabel eindeutig identifi zierbar ist. Das von der Ivii GmbH entwickelte Bilderfassungssystem umfasst Konstruktion, Elektrik, Kamera sowie Beleuchtung. Die Inbetriebnahme, so der Her-steller, sei dabei innerhalb eines Tages möglich. Ebenso lasse sich das System fl exibel in bestehende Arbeitsprozesse integrieren.Nachdem das System die Bilder erstellt hat, werden diese auf einem FTP-Server im Kundennetzwerk abgelegt. Der Name des Bildes setzt sich aus Zeitstempel und gelesenem Routinglabel zusammen. So kann jedes Bild einwandfrei einem Auftrag zugeordnet werden. DB

Simulation Die intelligente Kombi-nation aus Kunststoff und Metall in einem Hybridbauteil minimiert das Gewicht; Produzenten sparen Kosten, weil Nachbearbeitungen entfallen und Prozesse in einem Arbeitsgang möglich sind. Bisher werden bei der Herstellung vorher in einem separaten Herstellungs-prozess gefertigte Metallteile um-spritzt.Das Forschungsprojekt „Medi-mold“ ging einen Schritt weiter: Der Experte für Spritzgießsimula-tion Simcon, das Gießerei-Institut der RWTH Aachen und das Kunst-stoff-Institut Lüdenscheid entwi-ckelten dabei mit weiteren Indus-triepartnern (Krauss Maffei, Ravi und vielen mehr) einen schnelleren und wirtschaftlicheren, einstufi-

gen Prozess für die Herstellung der Hybridbauteile. Dabei wird in ein und demselben Werkzeug der metallische Leiter auf das Kunst-stoffteil aufgespritzt. Das Bundes-ministerium für Wirtschaft und Energie fördert das Projekt.

Spitzenreiter bei der Entwicklung

„Dieser einstufige Zweikompo-nenten-Prozess ist für alle Projekt-partner Neuland“, so Max Mades, Projektverantwortlicher bei Sim-con. „Mit der Projektteilnahme bleiben wir Spitzenreiter bei der Entwicklung neuer Prozesse.“Für das Forschungsprojekt entwi-ckelten die Partner eigens ein Spritzgießwerkzeug mit einer

Metalleinspritzeinheit. Bei der Auswahl der Werkstoffe berück-sichtigte das Team neben thermi-schen und elektrischen Eigen-schaften auch die Recyclingfähig-keit. Die Wahl der Metallkompo-nente fiel auf eine zinnbasierte Legierung; bei der Kunststoffkom-ponente setzen die Partner sowohl auf Thermoplaste wie auch Duro-plaste.In zahlreichen Versuchen ermit-telten die Forschungspartner die Wechselwirkungen zwischen Metall und Kunststoff sowie die optimalen Prozessparameter. Sim-con unterstützte das Projekt mit umfangreichen Simulationen und dem Einbringen seiner Expertise im Bereich der Kunststoffverar-beitung. Die Ergebnisse zeigen,

dass der einstufige Prozess großes Potenzial für Taktzeiten, Produk-tionseffizienz und Maschinenaus-lastung bietet.Die Untersuchungen zeigten auch, dass die Trägheitskräfte ein wich-tiger Faktor sind. „Bei Kunststoff-schmelzen sind die Trägheitskräf-te aufgrund der hohen Viskosität vernachlässigbar“, erklärt Mades. „Bei Metallen ist das anders. Dieses Phänomen kann Cadmould nun berücksichtigen und auch Metall-schmelzen simulieren.“ Diese Pio-nierarbeit kommt auch den Sim-con-Kunden zugute: Ab Oktober 2019 ist Cadmould 3D-F in der Version 12 zum ersten Mal mit der erweiterten Funktionalität für Metallschmelzen erhältlich. SL

www.medimold.de

Simcon entwickelte mit Forschungspartnern einen einstu� gen Herstellungsprozess für Metall-Kunststo� -Hybride

Vereinfachter Herstellungsprozess

1324. MAI 2019 | AUSGABE 10

TECHNOLOGIE

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Duroplast-Verarbeitung Krauss Maffei bietet die Funktion APC plus für Spritzgießmaschinen nun auch für Duroplaste an. Der Auto-mobilzulieferer Baumgarten nutzt sie bereits.Sie sind anspruchsvoll in der Ver-arbeitung, aber der ideale Werk-stoff für Bauteile, die unter mas-siven Bedingungen langfristig dimensionsstabil bleiben müssen: rieselfähige Duroplaste. Zum Ein-satz kommen sie zum Beispiel bei Bremskolben und Komponenten für Ölpumpen. Diese haben viel auszuhalten: Temperaturen bis 400  °C und aggressive Medien dürfen ihre Funktionstüchtigkeit

nicht beeinträchtigen. Die Tole-ranz liegt teilweise bei nur 10 μm – für die gesamte Fahrzeuglebens-dauer.Faserverstärkte Duroplaste sind das ideale Material für die hoch-komplexen technischen Teile, stellen aber besondere Ansprüche hinsichtlich ihrer Verarbeitung in der Spritzgießmaschine. So muss ohne Rückstromsperre gearbeitet werden, weil die Vernetzung teil-weise schon in der Schnecke statt-findet, außerdem sind Chargen-schwankungen ausgeprägter als bei Thermopolasten. Die Schuss-gewichtskonstanz wird zur Her-ausforderung.

Krauss Maffei hat deshalb die Maschinenfunktion APC plus (APC = Adaptive Process Control) weiterentwickelt und bietet sie nun auch für Duroplaste an. APC plus misst unter Berücksichtigung von Materialeigenschaften, etwa der jeweiligen Kompressionskurve, konstant die Viskosität der Masse und passt anhand eines prognos-tizierten Einspritzvolumens die Umschaltposition und die Nach-druckhöhe im aktuellen Schuss an.

Füllstoffgehalte von bis zu 80 Prozent

Dies ist besonders bei hohen Füll-stoffgehalten von bis zu 80  % wichtig. Denn durch sie und die niedrigen Verarbeitungstempera-turen sind die Formmassen im Vergleich zu Thermoplasten kaum kompressibel. Minimale Abwei-chungen des Füllbeginns, die für das Bedienpersonal im Prozess nicht sichtbar sind, oder des Rest-massepolsters schlagen sich direkt im eingespritzten Volumen nieder. Ohne automatisierte Korrektur-möglichkeit steht man dem macht-los gegenüber.APC plus hingegen hält die volu-metrische Füllung der Kavität konstant, sowohl bei rieselfähigen Duroplasten, bei BMC (Bulk Moulding Compound) wie auch bei Flüssig- und Feststoffsilikonen (LSR und HTV). Steigt beispiels-

weise bei der BMC-Verarbeitung die Zylindertemperatur um 2 °C, was bei einem driftenden Tempe-riergerät oder sommerlicher Hitze schnell der Fall sein kann, und wird der Kunststoff dadurch flüs-siger, schaltet APC plus früher vom Einspritz- auf den Nachdruck um. Außerdem wird die Nachdruck-höhe herabgesenkt. Beides ge-schieht mit dem Zweck, um eine

Überfüllung des Bauteils zu ver-meiden.„Sowohl in zahlreichen Versuchen im Labor, aber auch bei unseren Kunden konnten wir den Varia-tionskoeffizienten des Bauteil-gewichts halbieren und somit eine deutlich gesteigerte Gutteilaus-beute erreichen“, sagt Cordula Wieland, Produkt- und Techno-logiemanager bei Krauss Maffei.

APC plus für Duroplaste hat sei-ne Feuertaufe bereits bestanden: Baumgarten Automotive Technics mit Sitz in Burbach war schon in die Entwicklung eingebunden und fertigt damit seit einem Jahr Öl-pumpenstellringe im kontinuier-lichen Drei-Schicht-Betrieb. Da-durch konnte der Ausschuss sig-nifikant verringert werden. SK

www.kraussmaffei.com

Das Projektteam für die erfolgreiche Integration von APC plus in der Duroplast-Großserie (v.l.n.r.): Nicolina Topic (Krauss Maffei), Linus Schneider und Jan Hirz (beide Baumgarten) sowie Cordula Wieland (Krauss Maffei) Foto: Krauss Maffei

Automatisierung Zur Plastpol Ende Mai reist Boy mit vier Spritzgieß-automaten – zwei davon werden vollautomatisiert sein.Neben einer XXS mit 63  kN Schließkraft und der 35 E (350 kN) wird im polnischen Kielce auch eine vollautomatisierte 60 E mit integriertem Entnahmehandling LR 5 gezeigt. Abgerundet wird dieser Messeauftritt durch Boy-Zusatzspritzaggregate (in den Größen XS, S, M und L erhältlich), die eine herkömmliche Spritzgieß-maschine in eine Zwei- beziehungs-weise Mehrkomponentenmaschi-ne verwandeln.Auf dem Messestand der polni-schen Boy-Vertretung 1. Plastcom-

pany Polska werden mit der voll-automatisierten Produktionszelle Zweikomponenten-Weinausgie-ßer gefertigt. Im Verbund mit dem Zusatzspritzaggregat 2C S fertigt der kompakte Spritzgießautomat 60 E den transparenten Teil des Ausgießers aus NAS, die 2C  S umspritzt dann den Flaschenaus-gießer mit zwei Dichtlippen aus TPE. Das fertige Teil wird danach mit dem Entnahmehandling LR 5 aus dem Werkzeug entnommen und auf ein Förderband abgelegt. Die kompakte Fertigungszelle ist mit einem Schutzzaun eingehaust und setzt somit die geforderten Sicherheitsrichtlinien konsequent um.

Der vierholmige Spritzgießauto-mat 35 E mit 350 kN Schließkraft wird hingegen seine Eignung für die Fertigung von technischen Teilen in engen Toleranzbereichen unter Beweis stellen. Mit einer Aufstellf läche von nur 1,94 m2 punktet die Maschine insbeson-dere mit dem energieeffizienten Servoantrieb. Dazu bietet eine Universalspritzeinheit bei den Schneckendurchmessern 14, 18 und 22 mm die Wahlmöglichkeit für schnelles Einspritzen oder Einspritzen mit Standard-geschwindigkeit und hohem spezi-fischen Einspritzdruck. So lassen sich vor allem dünnwandige Teile mit langen Fließwegen oft nur mit der Differential-Einspritztechno-logie der Universalspritzeinheiten präzise herstellen. Größere Schne-ckendurchmesser mit 24, 28 und 32 mm gewährleisten die präzise Herstellung von Spritzgussteilen aus PS mit Teilegewichten bis zu 69,5 g.Mit seiner polnischen Vertretung 1.  Plastcompany Polska ist der Hersteller sehr zufrieden. „Wir haben in der kurzen Zeit eine Vielzahl an Projekten angestoßen und gemeinsam umsetzen kön-nen“, sagt Wolfgang Schmidt, Exportleiter bei Boy. „Wir sehen große Potenziale auf dem polni-schen Kunststoffmarkt.“ SK

www.dr-boy.de

Boy mit zwei Spritzgießautomaten einschließlich Automation auf der Messe in Polen

Vierfach präsent auf der Plastpol

Die 60 E ist mit dem Entnahmehandling LR 5 ausgestattet. Foto: Boy

Medizintechnik Auf der Medizin-technik-Fachmesse Medteclive hat Kistler Prozessüberwachungs-systeme und Sensoren für die Produktion und Qualitätsprüfung gezeigt.Der Werkzeuginnendruck ist als direktes Gütekriterium für die Bauteilqualität von besonderer Relevanz. Dementsprechend kon-zentriert sich Kistlers Über-wachungs- und Regelungssystem Comoneo auf diese Kerngröße. Der Werkzeuginnendruck und Maschinenparameter können vom Comoneo während des Spritzgieß-prozesses überwacht werden. Die Messdaten sorgen für 100%ige Transparenz und garantieren da-mit die Verlässlichkeit des Spritz-gießprozesses.Dabei setzt die Lösung nicht erst bei der Prozessüberwachung, sondern bereits bei der Versuchs-planung an. Die integrierte DoE-Schnittstelle im Feature Comoneo Predict vereinfacht das Ermitteln von Prozessgrenzen und die Mess-daten erzeugen 100%ige Sicherheit bereits während der Qualifizie-rungsphase. Außerdem steigert das Prozessüberwachungssystem die Fertigungseffizienz von Medi-zinprodukten.Das mittels der Versuchsplanungs-software Stasa QC erstellte Vor-hersagemodell ermöglicht es dem Kunden, bauteilspezifische Attri-

bute direkt im Spritzgießprozess zu bewerten.

Wettbewerbsfähig durch Inlinemessung

Auf der Messe in Nürnberg zeig-te Kistler zudem das Überwa-chungssystem Maxymos für die

lückenlose Prozessüberwachung. Gewonnene Sensordaten können für Freigabe- und Dokumentati-onsprozesse erneut herangezogen werden. Der Nachweis der Pro-zessstabilität mit Maxymos wird

dadurch erheblich erleichtert und Risiken werden minimiert, denn eine 100-%-Prüfung erfolgt bereits während des Herstellungsprozes-ses.Gerade in der Fertigung von Medizin produkten, wo Zeit ein besonders kritischer Faktor ist, sind verringerte Qualifizierungs-

und Validierungsaufwände ein wesentlicher Hebel, um die Effi-zienz zu steigern und die Markt-einführung zu beschleunigen. SK

www.kistler.com

Sichere Prozessüberwachung von Kistler für die Medizintechnikfertigung

Intelligenter spritzgießen

Comoneo überwacht den Werkzeuginnendruck und sorgt für Transparenz und Verlässlichkeit – bereits ab der Qualifizierungs-phase. Foto: Kistler

Spritzgießmaschinenfunktion APC plus auch für Duroplaste verfügbar – Anwendung bereits in automobiler Großserie bei Baumgarten

Gewichtskonstanz auch bei duroplastischen Bauteilen

Erfolgreiche Feuertaufe in der Duro-plast-Großserie: Mit APC plus konnte Baumgarten den Ausschuss bei der Herstellung der Ölpumpenstellringe signi fikant verringern. Foto: Krauss Maffei

14 24. MAI 2019 | AUSGABE 10

SPRITZGIESSTECHNIK TECHNOLOGIE

Sabine KollZuständig für den Bereich Spritzgießtechnik

07031 [email protected]

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Turnkey-Lösungen Mit dem Fokus auf kleinen Losgrößen greift Engel auf der Plastpol 2019 Ende Mai einen wichtigen Trend auf. In vie-len Bereichen nimmt die Varian-tenvielfalt zu, und damit sinken die Losgrößen. Beispiele sind Gebrauchsgüter wie Schreibgerä-te, technische Teile in den Berei-chen Automobil und Elektro, aber auch eine Reihe von medizintech-nischen Produkten. Um im Spritz-guss eine hohe Variantenvielfalt wirtschaftlich abbilden zu können, kommen vielfach Werkzeuge mit Wechseleinsätzen zur Anwen-dung. Mit seinem Messeexponat geht Engel gemeinsam mit dem Werkzeugbauer Braunform und weiteren Systempartnern noch einen Schritt weiter. Die präsentier-te Systemlösung ermöglicht einen vollautomatisierten Wechsel der Werkzeugeinsätze in nur 1 min. Die E-motion 170/120 TL Spritz-gießmaschine ist dafür mit einem Werkzeug mit der von Braunform patentierten Schnellwechsel-mechanik ausgerüstet.Um das Potenzial der neuen Lösung anschaulich zu demons-trieren, werden die beiden geome-trisch unterschiedlichen Kompo-nenten eines Messschiebers im schnellen Wechsel nacheinander hergestellt. Bereits nach zehn Schüssen meldet die Spritzgieß-maschine dem integrierten Easix Knickarmroboter, dass das Los erfüllt ist, und entriegelt die Werk-

zeugeinsätze. Der Roboter ent-nimmt zunächst das zuletzt pro-duzierte Bauteil, wechselt dann den Greifer und tauscht die Werk-zeugeinsätze aus. Von Gutteil zu Gutteil dauert dieser Prozess nur 1 min. Die Kommunikation zwi-schen Spritzgießmaschine und Peripherie erfolgt über Authentig, das MES der Engel-Tochter TIG.

Assistenzsysteme mit Intelligenz

Zu den Herausforderungen dieser Anwendung gehört, dass die beiden Bauteile unterschiedliche Schussgewichte aufweisen. Um dennoch nach dem Umrüsten schon mit dem ersten Schuss ein Gutteil zu produzieren, optimiert sich die Spritzgießmaschine mit-hilfe von drei intelligenten Assis-tenzsystemen aus dem Inject 4.0 Programm von Engel kontinuier-lich selbst. Während IQ Weight

Control für jeden einzelnen Schuss das Schmelzevolumen nachjus-tiert, ermittelt IQ Clamp Control die optimale Schließkraft und stellt diese automatisch ein. IQ Flow Control regelt auf Basis der von E-Flomo ermittelten Mess-werte Temperaturdifferenzen im Kühlwasserverteilerkreis automa-tisch aus und passt die Pumpen-leistung in den E-Temp Tempe-riergeräten an die aktuellen Pro-zessbedingungen an.Ein besonderer Hingucker auf der Plastpol ist der extrem kompakte Aufbau der Fertigungszelle. Der Easix Roboter im Zentrum ist für das komplette Handling der Werk-zeugeinsätze und Bauteile, das Kennzeichnen der Spritzgussteile und deren Montage sowie für das Ausschleusen der Messschieber verantwortlich. Die Spritzgießma-schine, der Bahnhof für die Grei-fer und Werkzeugeinsätze, der Laserprinter, die Montagevorrich-

tung und die Fördereinheit sind dafür sternförmig um den Robo-ter herum angeordnet. Zur platz-sparenden Anordnung der einzel-nen Komponenten trägt unter anderem die holmlose Schließein-heit der E-motion TL Spritzgieß-maschine bei. Der barrierefreie Zugang zum Werkzeugraum er-möglicht es, dass der Roboter ohne Bewegungseinschränkungen sehr nah an die Schließeinheit heran-rücken kann.

Fertig dekorierte Deckel in einem Schuss

Mit der One-Shot-Produktion von verkaufsfertig dekorierten Eimer-deckeln zeigt Engel zudem wäh-rend der vier Messetage, wie sich auch für kleinere Stückzahlen IML-Konzepte wirtschaftlich um-setzen lassen. Der österreichische Maschinenbauer kombiniert hier-für eine mit einem Viper 20 Linear-

roboter ausgerüstete E-motion 740/220 Spritzgießmaschine mit einer IML Uni-Line von TMA Automation, Gdynia/Polen. Der Roboter entnimmt aus der IML-Zelle das Label, platziert dieses im Werkzeug der Spritzgießmaschi-ne, entnimmt gleichzeitig das zuletzt gespritzte Fertigteil und übergibt es zum Ausschleusen wieder an die Uni-Line.Dank ihres standardisierten An-lagenkonzepts ist die kompakte IML-Zelle besonders einfach zu integrieren. Innerhalb sehr kurzer Zeit kann die Spritzgießmaschine flexibel für andere Aufgaben – mit

oder ohne In-mould Labeling – umgerüstet werden. Damit rückt IML auch für Anwendungen außer halb des Schnelllaufbereichs in den Fokus der Prozessentwick-ler.Als Generalunternehmer über-nimmt Engel für seine Kunden die Abstimmung mit dem Automati-sierungspartner TMA Automation und liefert aus einer Hand die komplette Fertigungszelle.Auch das steigert die Effizienz, denn weniger Schnittstellen be-deuten oft eine schnellere Projek-tierung. SK

www.engelglobal.com

Zu den Herausforderungen bei der Fertigung des Messschiebers gehört, dass die beiden Bauteile sehr unterschiedliche Schussgewichte aufweisen. Foto: Engel

Engel auf der Plastpol mit hochintegrierter Fertigungszelleeinschließlich vollautomatisierter Lösung für den schnellen Werkzeugeinsatzwechsel

Wechsel der Werkzeugeinsätze in einer Minute

Verpackung Mit der Ecopower Xpress zeigt Wittmann Battenfeld auf der Plastpol Ende Mai seine Kompetenz im Bereich der Verpa-ckungsmaschinen. Die Ecopower Xpress ist eine schnelllaufende, vollelektrische Hochleistungsma-schine, die vor allem für Dünn-wandanwendungen in der Verpa-ckungsindustrie interessant ist.Die vorgestellte Maschine, eine Ecopower Xpress 160/1100+ mit einer Schließkraft von 1.600 kN, ist die kleinste Maschine der Bau-reihe, die derzeit bis zu einer Schließkraft von 5.000 kN ange-boten wird. Auf der Messe in

Kielce wird mit der Maschine mit einem 4-fach-Werkzeug ein De-ckel aus PP von Borealis unter Einsatz der IML-Technologie von Wittmann gezeigt.

Mit Side-Entry-Roboter

Bei der IML-Anlage handelt es sich um eine Hochleistungsanlage mit Side-Entry-Roboter des Typs W837 pro. Durch einen voraus-schauenden und in Echtzeit über-tragenen Signalaustausch zwi-schen Maschine und Roboter kann die Formöffnungszeit auf das absolute Minimum begrenzt wer-

den. Diese von Wittmann entwi-ckelte und patentierte Technologie läuft unter dem Namen Smart Removal.Die Deckel werden mit einer Zyk-luszeit von circa 3 s gefertigt. Die Maschine ist mit dem CMS Con-dition Monitoring System von Wittmann Battenfeld ausgestattet, das eine kontinuierliche Zustands-überwachung ihrer wichtigsten Parameter gewährleistet.Daneben wird die neue Vertikal-maschinenreihe im Powerserien-Design, vertreten durch eine Vpower 160/750 mit einem Rund-tisch mit 1.600 mm Durchmesser,

erstmals in Polen vorgestellt. Die neue Vpower zeichnet sich durch hohe Energieeffizienz, Kompakt-heit und Bedienerfreundlichkeit aus. Ihr großzügig dimensionier-ter Rundtisch wird standardmäßig servoelektrisch angetrieben und ist für kurze Drehzeiten ausgelegt.

Das Spritzaggregat kann auch nach der Inbetriebnahme von vertikal auf horizontal und um-gekehrt umgerüstet werden. Der Verzicht auf einen Mittelholm ermöglicht eine zentrale Medien-versorgung durch den Drehteller von unten oder die Anbringung

eines kompakten Drehverteilers. Durch ihre offene Bauweise ist die Maschine besonders gut für die Einbindung in Automatisierungs-systeme mit Einlegeteilezufüh-rung und Fertigteilentnahme geeignet. SK

www.wittmann-group.com

Wittmann Battenfeld auf der Plastpol mit zwei Spritzgießmaschinen – Ecopower Xpress für Verpackungen – vertikale Vpower mit großem Rundtisch

Hochleistung für Dünnwandartikel

Für die vollautomatisierte Variantenfertigung integriert die Systemlösung auf sehr kompakter Fläche die Spritzgießmaschine mit Knickarmroboter, einen Bahnhof für die Greifer und Werk-zeugeinsätze, einen Laserprinter, eine Montagevorrichtung und eine Fördereinheit zum Ausschleusen der einsatzbereit montierten Messschieber. Foto: Engel

Die Ecopower Xpress 160/1100+ mit Unilog B8 Steuerung fertigt auf der Plastpol dünnwandige Deckel aus PP. Foto: Wittmann Battenfeld

Die Ecopower Xpress ist mit einer IML-Anlage mit Side-Entry-Roboter W837 pro ausgestattet.Foto: Wittmann Battenfeld

1524. MAI 2019 | AUSGABE 10

SPRITZGIESSTECHNIK TECHNOLOGIE

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K-ZEITUNG – das Branchenblatt

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Industrie 4.0 Auf der Plastpol Ende Mai 2019 in Kielce/Polen legt Arburg die Schwerpunkte auf die Themen Digitalisierung, Turnkey und Automation. Eine f lexibel automatisierte Fertigungszelle produziert auf dem Messestand elastische Spannseile und bindet Kundenwünsche online in den laufenden Spritzgießprozess ein. Das zweite Maschinenexponat, ein elektrischer Allrounder der Bau-reihe Golden Electric, fertigt auto-matisiert Kabelbinder.„Die Plastpol ist der zentrale Treff-punkt der Kunststoffbranche Mittel- und Osteuropas, wo wir seit Jahrzehnten sehr erfolgreich vertreten sind“, erläutert Dr. Sla-womir Sniady, Geschäftsführer von Arburg Polska. „Als Vorreiter in Sachen Digitalisierung und kompetenter Partner für Turnkey-Lösungen gehen wir gemeinsam mit unseren Kunden den Weg in die digitale Zukunft der Kunst-stoffverarbeitung und zeigen in Kielce praxisnahe Lösungen und Anwendungen.“Das Angebot von Arburg für die produktionseffiziente Kunststoff-teilefertigung reicht von digitalen Assistenzpaketen über Predictive Maintenance und den Arburg Remote Service bis zum neuen

Kundenportal Arburgxworld und dem eigenen MES, dem Arburg Leitrechnersystem ALS. Als zen-traler Baustein von Industrie 4.0

ermöglicht ALS den Onlinedaten-austausch über Produktionsein-richtungen und -standorte hinweg (horizontale Integration) ebenso

wie mit einem PPS/ERP-System (vertikale Integration). Auf der Plastpol 2019 sind die beiden Ex-ponate mit dem ALS vernetzt. Die Arburg-Experten zeigen an einem Monitor, wie sich damit alle rele-vanten Produktions- und Quali-tätsdaten erfassen und archivieren lassen und eine durchgängige Rückverfolgbarkeit von Aufträ-gen, Chargen oder Einzelteilen möglich ist.

Serienfertigung nach Kundenwunsch

Als smartes Exponat produziert eine kompakte Turnkey-Anlage rund um einen vertikalen Allroun-der 375 V von Schuss zu Schuss flexibel elastische Spannseile on demand – dank eines cleveren Produkt- und Werkzeugdesigns und Industrie-4.0-Bausteinen ganz ohne Umrüsten. Die Kunden-wünsche werden online in den laufenden Spritzgießprozess ein-gebunden. Auf der Plastpol kann man zwischen drei verschieden langen Spannseilen in drei Farben sowie zwischen drei Endstück-kombinationen wählen und die gewünschte Variante direkt am Terminal eingeben. Nach Über-tragung des Auftrags an die zen-

trale Selogica-Steuerung wird das Spannseil auf die gewählte Länge geschnitten und von einem platz-sparend innerhalb der Maschinen-aufstellf läche angeordneten 6-Achs-Roboter gehandhabt. Er platziert die Seilenden im 4-fach-Werkzeug, wo in einer Zykluszeit von rund 40 s die Kombinationen Haken/Haken, Haken/Öse oder Öse/Öse angespritzt werden. In der industriellen Praxis ist eine solche Anwendung prädestiniert etwa für die Kabelkonfektionie-rung in der Automobilindustrie.

Elektrische, effiziente Spritzteilproduktion

Mit einem zweiten Exponat zeigt Arburg auf der Messe das große Potenzial der elektrischen Baureihe Golden Electric für die wirtschaftliche automatisierte Kunststoffteilefertigung. Ein All-rounder 570 E Golden Electric mit 2.000 kN Schließkraft und einer Spritzeinheit der Größe 800 pro-duziert mit einem 8-fach-Werk-zeug in einer Zykluszeit von rund 20 s Kabelbinder aus PP. Die Spritz-gießmaschine ist kompakt auto-matisiert mit einem Multilift Se-lect. Das in die Selogica-Steuerung integrierte lineare Robotsystem

entnimmt die Spritzteile aus dem Werkzeug und legt sie auf ein För-derband ab.

Individuelle Turnkey-Lösungen

Über die Automation lassen sich immer mehr und aufwendigere Arbeitsschritte im Spritzgieß-prozess realisieren sowie Material-fluss und Logistik vereinfachen. Die Turnkey-Experten von Arburg am Stammsitz in Loßburg und von der polnischen Niederlassung bieten schlüsselfertige Anlagen und erarbeiten in enger Zusam-menarbeit mit den Kunden indi-viduelle Lösungen, die Teilequa-lität, Prozesssicherheit, Verfügbar-keit, Produktivität und Wirtschaft-lichkeit der Fertigungsprozesse steigern.Zudem lassen sich mit Turnkey-Anlagen zusätzliche Funktionen in Bauteile integrieren. Wichtig ist in jedem Fall eine ganzheitliche Betrachtung: angefangen vom Produktdesign über die Werk-zeug- und Verfahrenstechnik bis hin zur Konfiguration der Ferti-gungszelle samt Funk tionstests und Datenbereitstellung. SK

www.arburg.com

Flexible Serienfertigung on demand: Eine Turnkey-Anlage rund um einen vertikalen Allrounder 375 V und einen platzsparend ange-ordneten 6-Achs-Roboter produziert auf der Plastpol 2019 elasti-sche Spannseile auf Kundenwunsch. Foto: Arburg

Arburg auf der Plastpol 2019 – automatisierter vertikaler Allrounder fertigt variantenreich und � exibel nach Kundenwunsch – Allrounder der Baureihe Golden Electric produziert Kabelbinder

Digitalisierte und automatisierte Spritzgießtechnik

16 24. MAI 2019 | AUSGABE 10

SPRITZGIESSTECHNIK TECHNOLOGIE

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E&E Elektronik, Elektromotoren und Sensoren erobern immer mehr Lebensbereiche – nicht nur im Elektroauto. Daher werden Werkstoffe, die elektromagneti-sche Abschirmeigenschaften mit dem wirtschaftlichen Spritzguss verbinden, immer wichtiger. Bar-log Plastics bietet mit Kebablend EC eine Werkstofffamilie für die-sen Einsatzbereich an.Das Stichwort heißt elektromag-netische Verträglichkeit (EMV). Obwohl die Dämpfungseigen-schaften von Kebablend EC-Com-pounds zum Teil an die von Metal-len heranreichen können (bis zu 70 dB), bieten sie alle Vorteile des Spritzgießverfahrens: hohe De-signfreiheit und Funktionsinteg-ration sowie einen wirtschaftli-chen Verarbeitungsprozess, der viele Arbeitsschritte wie etwa eine nachträgliche Galvanisierung oder die umständliche Montage metallischer Gehäusekomponen-ten überflüssig macht.

Maßgeschneiderte EMV-Kunststoffe

Werkstoffe für die Abschirmung elektromagnetischer Felder zeich-nen sich entweder durch magne-tische Eigenschaften aus oder sind elektrisch leitfähig. Barlog verfügt über Erfahrungen mit entspre-

chenden Kunststoffcompounds: Viele Kunden setzen diese seit Jahren erfolgreich in EMV-sen-siblen Anwendungen ein. Die neue Kebablend EC-Familie bündelt dieses Know-how nun und bringt dem Kunden eine auf EMV-Fragen zugeschnittene Beratung. So unter stützt Barlog den Anwender etwa dabei, für jede Aufgabe und jeden Wellenlängenbereich (etwa Radarfrequenzen) eine Lösung zur EMV-gerechten Bauteilauslegung zu finden – etwa durch die Wahl geeigneter Compounds mit pas-senden mechanischen Eigenschaf-

ten und Beständigkeit gegenüber spezifischen Medien. Typische Anwendungen sind zum Beispiel Batterieeinhausungen, Gehäuse von (Radar-)Sensoren oder Kom-ponenten von Elektromotoren.„Je mehr Elektronik zum Beispiel in Automobilen eingesetzt wird, desto wichtiger ist, dass sich diese Komponenten gegenseitig nicht stören“, erklärt Robert Konnerth, Produktmanager bei Barlog Plas-tics. Im modernen Automobil gilt das insbesondere für Radarsen-soren, die „Augen“ der Bordelek-tronik: Diese müssen aufwendig

elektromagnetisch eingekapselt werden, denn jede Störung von außen könnte zu schweren Unfäl-len führen. Gleichzeitig müssen sie natürlich so konstruiert sein, dass ihre Strahlung selbst keine Irritationen verursacht.

EMV-Prüfung für alle Fahrzeuge mit E-Motor

Diese und ähnliche Anforderun-gen sind unter anderem in der Richtlinie UNECE-R10 geregelt, die sich mit dem Themenfeld Funkentstörung beschäftigt.

Unter diesem scheinbar simplen Oberbegriff fordert sie etwa für Elektrofahrzeuge die Abschir-mung aller Bauteile vom Stecker bis zum Kabel, um Kopplungs-effekte mit anderen elektrischen Bauteilen zu verhindern; sämtliche Leitungen zwischen Batterie, Schaltteilen und Motor müssen hochfrequenzdicht sein. Alle Hybrid- und Elektrofahrzeuge müssen auf ihre elektromagneti-sche Verträglichkeit geprüft wer-den, um Ausfälle zu vermeiden.Bisherige Alternativen zu schwe-ren Metallabschirmungen, die zudem aufwendig zu montieren sind, sind das Aufbringen leit-fähiger Lacke, das Galvanisieren oder Bedampfen, alles zusätzliche Arbeitsschritte, die zudem häufig Lücken, also „Strahlungslöcher“, hinterlassen; das Hinterspritzen metallischer Folien schränkt die Gestaltungsfreiheit ein. „Die Lö-sung ist der Spritzguss mit Kunst-stoffen, die bereits von Haus aus die nötigen Abschirmeigenschaf-ten mitbringen“, so Konnerth. „Wie unsere Kebablend EC-Ty-pen.“

Auswahl und Dosierung der Additive

„Ob ein Compound Radarsignale oder UKW-Frequenzen absor-

biert, durchlässt oder gar reflek-tiert, hängt stark von Art und Dosierung der gewählten Additive ab“, so Konnerth. „Wir verfügen über breite Erfahrungen mit Addi-tiven wie Grafit, Kupfer, weich-magnetische Ferrite oder Stahl-fasern, um nur einige Beispiele zu nennen. Der Kunde sagt uns, was er braucht – und wir kümmern uns um die Produktentwicklung von der Idee bis zur Serie. Bei Be-darf machen wir sogar eine aus-führliche Simulationen zur Mag-netflussführung.“ MG

www.barlog.de

Unter dem Namen Kebablend EC bündelt Barlog kün� ig hochspezialisierte Compounds, die elektronische Bauteile gegen elektromagnetische Felder mit einer Dämpfung bis zu 70 Dezibel abschirmen

Smarter EMV-Schutz aus dem Spritzguss

Robert Konnerth, Produkt-manager bei Barlog Foto: Barlog

Elektroantrieb Erstmals nahm Lan-xess mit einem eigenen Stand an der Battery Show in Stuttgart teil. Diese Veranstaltung gilt als die größte europäische Fachmesse für Batterie- und Hybridfahrzeug-technik. Im Fokus des Auftritts standen Rohstoffe und Werkstof-fe, die bei der Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien sowie Bauteilen des elektrischen An-triebsstrangs zum Einsatz kom-men.„Lanxess bietet zahlreiche Pro-dukte und Materialien entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Batterien an“, erklärt Dr. Wolf-gang Ebenbeck, Experte für Elek-tromobilität und Batteriemateri-alien. „Unser Produktportfolio reicht von Rohstoffen zur Synthe-se von Lithium-Chemikalien über Flammschutzmittel und Hilfsstof-fe zur Gewinnung hochreiner Nickel- und Cobaltverbindungen für Kathodenmaterialien bis hin zu Hightechpolyamiden und -poly estern für Bauteile der Bat-terie und des elektrischen An-triebsstrangs.“

Elektroautos werden wettbewerbsfähig

Lithium-Ionen-Batterien spielen eine Schlüsselrolle bei Energie-speicherung und Verbraucherelek-tronik. Vor allem der Trend zur Elektromobilität treibt die Inves-titionen in Batterien stark an.

Allein in Europa ist bis zum Jahr 2025 der Aufbau von Batteriezell-fabriken mit einer Jahresproduk-tion von über 100 GWh geplant. Laut einer Prognose der P3 Group beim Battery Experts Forum im April 2019 werden im Jahr 2020 die Kosten für Lithium-Ionen-

Batteriesysteme so weit gefallen sein, dass batteriebetriebene Fahr-zeuge gegenüber ihren Pendants mit Verbrennungsmotoren wett-bewerbsfähig sind.

Kunststoffe für den elektrischen Antrieb

Lanxess hat für Bauteile der Lithi-um-Ionen-Batterie, des elektri-schen Antriebsstrangs und der Ladeinfrastruktur maßgeschnei-derte Polyamide (PA) und Poly-

butylenterephthalate (PBT) der Marken Durethan und Pocan entwickelt. „Die Battery Show ist die ideale Gelegenheit für uns, mit internationalen Batterieherstel-lern direkt in Kontakt zu treten und ihnen die Vorteile unserer Thermoplaste etwa im Hinblick

auf Kostenreduktion, Funktions-integration, Flammwidrigkeit, Wärmeleitung und Leichtbau zu demonstrieren“, erläutert Dr. Anika van Aaken, Spezialistin im „e-Powertrain-Team“ des Lan-xess-Geschäftsbereichs High Performance Materials. Poten-zielle Batterieanwendungen der Thermoplaste von Lanxess sind zum Beispiel Modulabdeckungen und -trenner, Hochvoltkonnek-toren, Gehäuseteile von Steuer-geräten, Zellhalter, Spacer, End-

platten von Modulen sowie Medien leitungen.Ein Beispiel einer Materialinno-vation für Batterien ist das leicht-f ließende, mit 45 % Glasfasern verstärkte Durethan BKV45FN04. Das halogenfrei flammgeschützte Polyamid 6 besteht den UL 94-

Flammwidrigkeitstest des US-Prüfinstituts Underwriters Labo-ratories Inc. mit der besten Klas-sifizierung V-0 (0,4 mm) und ist auch bei hohen elektrischen Span-nungen kriechstromfest. Wegen seiner Steifigkeit und Festigkeit eignet es sich besonders zur Fer-tigung von Strukturbauteilen für die Batterie – wie etwa Zellrahmen und Endplatten. Außerdem bietet es sich für Hochvoltstecker an. MG

www.lanxess.de

Polyamide und PBT haben im Bereich der Batterie zahlreiche Anwendungschancen.Foto: Lanxess

Breites Sortiment an Polyamiden und PBT für den elektrischen Antriebsstrang

Thermoplaste für die Elektromobilität

Pantone als MasterbatchKunststo� e mit den

Pantone-Trendfarben 2019 einfärbenFarbmasterbatches Auch in diesem Jahr haben sich die Koloristen des Masterbatchherstellers Deifel an die Umsetzung der aktuellen Pantone Trendfarben gemacht. Mit Namen wie Princess Blue, Mango Mojito oder Living Coral werden Emotionen geweckt. Wenn man diese Farbtöne erst einmal vor Augen hat, dann können Pro-duktdesigner ihrer Fantasie freien Lauf lassen.Die aktuellen Farbtöne aus dem Hause Pantone sind allerdings eine Herausforderung für Farben-hersteller der unterschiedlichsten Branchen. Das Deifel Team hat es sich zum Ziel gesetzt, diese neuen Farbnuancen für ein möglichst breites Anwendungsspektrum im Bereich der Kunststoffe seinen Kunden zugänglich zu machen.

Da Deifel neben Masterbatches auch konzentrierte Pigment-präparationen herstellt, bietet das Unternehmen die Farben sowohl als pulverförmige Pigmentmi-schungen als auch als Master-batches auf Basis einer Vielzahl von Polymeren an. Des Weiteren können die Farbtöne nach Wunsch auf ein spezifisches Trägermate-rial abgestimmt, mit Effekten aufgepeppt oder für die Laserbe-schriftung optimiert werden.Auch für die Anwendung in Bio-polymeren lassen sich Rezepturen entwickeln und Masterbatches auf einem Bioträgersystem aufbauen. Das Gleiche gilt für Haushalts-waren, Spielzeuge und Produkte mit Lebensmittelkontakt. MG

www.deifel-masterbatch.de

Die Blüte der Klivie vereint in sich einige der aktuellen Pantone-Trendfarben. Foto: Deifel

Wärmeleitfähiges EMV-Gehäuse aus Kunststoff für die Abschirmung elektromagnetischer FelderFoto: Barlog

1724. MAI 2019 | AUSGABE 10

WERKSTOFFE TECHNOLOGIE

Matthias GutbrodZuständig für den Bereich Werkstoffe

0511 [email protected]

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Weltrekord Dem japanischen Poly-merhersteller Toray ist es gelun-gen, ein neues, hochflexibles Poly-phenylensulfid (PPS) zu entwi-ckeln. Die PPS-Type zeichnet sich durch den weltweit höchsten Flexibilitätsgrad bei PPS aus, ohne dabei die gewohnte Hitze- und chemische Beständigkeit des Hochleistungskunststoffs einzu-büßen.

Polymerchemie trifft auf Nanotechnologie

Um den außergewöhnlich nied-rigen E-Modul von 1.200 MPa zu erreichen, optimierte Toray die Polymerstruktur. Entscheidend dafür waren ein neues Material-design sowie die firmeneigene Nanoalloy-Technologie. Der neue Kunststoff verbindet damit Poly-merchemie und Nanotechnologie – zwei Kernkompetenzen der Toray-Gruppe.

Trotz der weltbesten Flexibilität nimmt die mechanische Festigkeit des neuen PPS-Kunststoffs auch nach 1.000 Stunden Behandlung bei einer Temperatur von 170 °C nicht ab. Darüber hinaus weist das Material eine hohe Beständigkeit

gegen Säuren und Kühlmittel auf, was für automobile Anwendungen unerlässlich ist. Toray prüft gerade die Verarbeitbarkeit des Materials

und hofft, die Materialeigenschaf-ten noch weiter zu optimieren. Ziel ist es, erstmals den Einsatz von thermoplastischen Kunststoffen für Rohrformteile im Auto zu er-möglichen.Dies würde die Anzahl der ver-wendeten Teile reduzieren und den Produktionsprozess vereinfachen. Zu diesem Zweck bereitet Toray derzeit ein Produktionssystem vor, um das Material umfassend zu vermarkten.

PPS immer beliebter

Mit einem wachsenden Umsatz von jährlich rund 7 % werden PPS-Kunststoffe immer beliebter. Auf-grund ihrer sehr guten Beständig-keit gegen Chemikalien und Hit-ze, ihres geringen Gewichts und ihrer hohen mechanischen Festig-keit ersetzen sie häufig Metall teile. PPS mit zugesetztem Elastomer kommt zum Einsatz, wenn Flexi-bilität gefragt ist, etwa bei Unter-legscheiben. Diese Flexibilität konnte allerdings nur bedingt erhöht werden, ohne dabei die Hitze- und Chemikalienbestän-digkeit einzuschränken. Die Ent-wicklung eines PPS-Kunststoffs hoher Flexibilität war daher über viele Jahre eine große Herausfor-derung. MG

www.toray-ind.eu

Masterbatches Sie sind prächtig, selten und ein Geschenk der Natur: glitzernde Edelsteine. Mit ihrer magischen Schönheit nehmen sie jeden Blick gefangen. Samtiges Bordeauxrot, verführerisches Lila, sattes Tiefgrün, brillanter Aqua-marin, royales Mitternachtsblau – der Faszination von Farbedel-steinen kann man sich kaum ent-ziehen.

Außergewöhnliche Farben im Kunststoff

Die Effektpigmente der BASF Marke Colors & Effects wecken ähnliche Begehrlichkeiten und schaffen es mit einzigartigen Farb-

kreationen, das Auge des Betrach-ters positiv zu fangen. Gilt es doch gerade heute die Differenzierung und den Blickfang von erfolgrei-chen Produkten zu unterstützen.„Wie verwirklichen und präsen-tieren wir die Farbenvielfalt und außergewöhnlichen Eindrücke von Juwelen wie Garnet, Ruby, Turmaline, Saphire, Turquoise, Emerals und Citrin in Kunst-stoff?“ – Mit dieser Frage startete der Masterbatchhersteller Gabriel- Chemie das Kooperationsprojekt Plastic Jewels gemeinsam mit BASF, die die Pigmente Colors & Effects produziert. Das Colors & Effects-Projektteam der BASF besteht aus Nikolaus Pekler, Jürg

Zingg und Banu Arif und das Team Gabriel-Chemie wird von Michael Heindl, Ulf Trabert, Juliane Krü-semann und Luana Köttler ver-treten.Herausgekommen sind 18 faszi-nierende Farbkreationen in Kunst-stoff, die in glänzenden und mat-ten Oberf lächen in Form von Flip-Top-Verschlüssen präsentiert werden. Die erste Ausführung der „Caps & Closures“ Box beinhaltet in Summe 36 Flip-Top-Verschlüs-se, um ausgewählte Kunden für zukünftige Projekte zu inspirieren und um deren individuelle Begehr-lichkeiten zu wecken. MG

www.gabriel-chemie.com

www.basf.com

Plastic Jewels heißt die neue Farbpalette, die Gabriel-Chemie mit Pigmenten von BASF realisiert hat, die glitzern wie Edelsteine

Kunststoff wie glitzernde Juwelen

Ulf Trabert, Michael Heindl, Nikolaus Pekler, Luana Köttler, Jürg Zingg, Juliane Krüsemann und Banu Arif (v.l.n.r.) realisierten das Plastic Jewels Projekt. Foto: BASF Colors & Effects

Lichttechnik Gemeinsam haben Injecao Plastica, Albis Plastic und Covestro das Straßenlampen-modell „Diamond“ von Strapitec optimiert, das in verschiedenen Gemeinden in den Niederlanden im Einsatz ist. Ziele der Verbes-serung waren einerseits ein wär-meres Licht als bisher und anderer-seits weitere ökologische Vorteile durch ein hohes Lumen-Watt-Ver-

hältnis und Recyclingfähigkeit am Ende des Lebenszyklus. Das Er-gebnis der Zusammenarbeit: Das Gehäuse der Lampe „Diamond“ wird jetzt aus dem Polycarbonat Makrolon 2407 021180 gefertigt.

Polycarbonat für optimale Lichtverteilung

Hergestellt wird das diamant-förmige Gehäuse der Lampe von Injecao Plastica. Das gut durch-dachte, robuste und wasserdichte Gehäuse ist besonders langlebig und wetterbeständig. Dies garan-tiert lange Betriebszeiten. Die hohe vertikale Beleuchtungsstärke sorgt für eine effiziente Lichtverteilung und somit für eine sichere Umge-bung. Um die Lampe weiter zu verbessern, wandte man sich an

Ronald Brink, Managing Director von Albis Benelux. „Vom Vertrieb bis zum technischen Support sind unsere Ansprechpartner bei Albis Benelux für uns da und finden immer eine passende Lösung. Albis hat viel Erfahrung und denkt immer mit, wie dieses Lampen-projekt zeigt“, so Niels van Duijn, Operations Manager bei Injecao Plastica.

Ronald Brink sagt: „Wir pflegen seit mehreren Jahren eine Part-nerschaft mit Injecao Plastica. Diese Straßenlampe ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich die Leis-tung und Wirtschaftlichkeit eines Produkts dank enger Zusammen-arbeit und klarer Analyse weiter optimieren lassen. Letztendlich konnten wir so das bestmögliche Material wählen.“Die Wahl fiel auf Makrolon 2407 021180, ein Polycarbonat von Covestro, welches die Anforde-rungen an Lichtfarbe, Lumen-Watt-Verhältnis sowie an Lang-lebigkeit und Recycling erfüllt.„Albis ist eindeutig ein Experte, wenn es darum geht, Kunden-bedürfnisse zu verstehen und mit geeigneten Materialien wie dem Makrolon Light Diffusion Port-

folio zusammenzubringen. Am Beispiel der Lampe Diamond un-terstreicht Albis einmal mehr die Vorteile, die sich für Covestro und die Endkunden durch die Ver-triebspartnerschaft mit Albis er-geben. Gemeinsam streben wir Materiallösungen an, mit denen effiziente LED-basierte Leuchten an die zukünftigen Anforderun-gen der städtischen Infrastruktur

angepasst werden können“, sagt Achim Gustorf, VP Head of Dis-tribution PCS EMEA bei Coves-tro.

Enge Zusammenarbeit

Zudem hat Injecao Plastica in enger Zusammenarbeit mit Albis einen weiteren Teil der Straßen-lampe verbessert: Altech PA6 Eco 2030/219 wurde für den Lampen-fuß gewählt, weil das Material umweltfreundlich und zugleich kostengünstig ist. Es bietet zudem zusätzlichen Schutz vor Frost und Trockenheit, denen die Straßen-lampe ausgesetzt sein könnte. MG

www.albis.com

www.covestro.com

Injecao Plastica, Albis Plastic und Covestro optimieren mit Poly-carbonat die Straßenlampe „Diamond“ von Strapitec für den Ein-satz in niederländischen Gemeinden. Fotos: Strapitec

Injecao Plastica, Albis und Covestro verbessern Lichtfarbe, Lumen-Watt-Verhältnis und Langlebigkeit von Straßenlampen

Kunststoffexpertise für optimales Licht

Dank der hohen Flexibilität könnte der neue PPS-Kunst-stoff in Rohrformteilen für den Automobilbau Anwendung fin-den. Foto: Toray

PPS-Kunststo� mit weltweit höchstem Flexibilitätsgrad – möglicher Einsatz für Rohrsysteme im Auto

Superflexibles PPS

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18 24. MAI 2019 | AUSGABE 10

WERKSTOFFE TECHNOLOGIE

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Fahrzeugbau Welcher Automobil-antrieb wird sich in Zukunft durchsetzen? Wie können Ener-gieverbrauch und Emissionen im Automobil weiter reduziert wer-den? Diese und weitere Fragen stellen sich nicht nur Automobil-hersteller, sondern auch die BASF als wichtiger Chemielieferant für die Automobilindustrie. Nicht nur beim batteriebetriebenen Elekt-roauto, sondern auch rund um das Thema Brennstoffzelle schreitet die Entwicklung voran. In enger Zusammenarbeit mit Joma-Poly-tec und der Daimler-Tochter Mercedes-Benz Fuel Cell ist es gelungen, einige Komponenten des Brennstoffzellensystems aus dem technischen Kunststoff Ultramid, einem Polyamid der BASF, her-zustellen.Eingesetzt wird diese Lösung serienmäßig im neuen Mercedes GLC F-Cell, der mit einer Kom-bination aus Brennstoffzelle und Lithium-Ionen-Batterie über-zeugt.Beim Mercedes GLC F-Cell punktet das Polyamid Ultramid

dank seines umfangreichen Profils: gute thermische und chemi sche Beständigkeit, dyna-mische Festigkeit, Zähigkeit und gute Dauergebrauchseigenschaf-ten.

Hohe Anforderungenan den Kunststoff

„Da sich bei vorherigen Tests mit anderen Materialien mechanische Auffälligkeiten gezeigt haben, hatte Daimler konkrete Anforde-rungen an das Material“, erklärt Stefan Milimonka, Key Account Manager Performance Materials bei BASF. „Dank unserer Exper-tise bei Kunststoffbauteilen im Automobil und der großen Aus-wahlmöglichkeiten an vorhande-nen Compounds haben wir den passenden Werkstoff identifi-ziert.“Gemeinsam mit Joma-Polytec und Mercedes-Benz Fuel Cell wurde ein Entwicklungsprojekt ins Leben gerufen, um die Anforderungen zu erfüllen: Temperaturbeständig-

keit, Medienresistenz, Langlebig-keit. Aufgrund der breiten Mate-rialbasis sowie aufgrund von

Werkstoffanalysen hinsichtlich der chemischen und mechani-schen Beständigkeit wählten die

beteiligten Unternehmen die Ultramid-Typen A3WG10 CR und A3EG7 EQ aus.

Nach erfolgreicher Erprobung aller Komponenten werden die beiden glasfaserverstärkten Poly-amide nun serienmäßig zur Her-stellung der Anoden- und Katho-denendplatte in der Brennstoff-zelle eingesetzt. Und bei der Me-dienverteilerplatte und der Was-serabscheidereinheit, die mit dem Kühlwasser-, Luft- und Wasser-stoffkanal verschiedenen Medien ausgesetzt sind, beweist Ultramid A3EG7 EQ seine sehr gute Bestän-digkeit und erfüllt alle Anforde-rungen an die hohe Reinheit des Materials.

Brennstoffzelle in Serie

„Dank des umfangreichen Port-folios der BASF und des Wissens aller Beteiligten haben wir einen großen Schritt bei der Serienent-wicklung der Brennstoffzelle ge-macht“, fasst Stefan Heinz, stell-vertretender Leiter Entwicklung Kunststofftechnik von Joma-Poly-tec, das Projekt zusammen. MG

www.basf.com

Brennstoffzelle mit Komponenten aus Polyamid. Eingesetzt wird sie im neuen Mercedes GLC F-Cell, der mit einer Kombination aus Brennstoffzelle und Lithium-Ionen-Batterie überzeugt. Foto: BASF

Ultramid von BASF in der Brennsto� zelle des neuen Mercedes GLC F-Cell

Polyamid für die Brennstoffzelle

Lichttechnik Spezielle Additiv-masterbatches können trans-parente Kunststoffe wie PMMA, SAN, PC und PET derart verän-dern, dass sie das Licht streuen. Und das, ohne die Oberflächen-struktur des Kunststoffs zu ver-ändern und auch ohne Einschrän-kung ihrer Lichtdurchlässigkeit. Gleichzeitig werden störende Hot Spots vermieden.Der Hersteller von Masterbatches und Compounds Lifocolor erwei-tert nun sein Sortiment um die neue Additiv-Masterbatchreihe Lifopal. Sie ermöglicht es, trans-parente Polymere – ähnlich dem Milchglas- oder Frosteffekt im Glas – „vereist“ erscheinen zu las-sen. Lifopal-Masterbatches sind für Streuscheiben, Lampenab-deckungen, Bauplatten und -pro-file sowie für dekorative Verpa-ckungen geeignet.

Ausgefallene Frosteffekte

Für effektvolle Anwendungen mit „coolen“ Frosteffekten im deko-rativen Bereich, zum Beispiel für die Verpackungsbranche, insbe-sondere die der Kosmetikindust-rie, sind die hervorragenden funk-tionalen und technischen Eigen-schaften der Lifopal-Serie prädes-tiniert. Ihre innovative Techno-logie, Kunststoffe zum Beispiel auch mit ausgefallenen Pastell-tönen individuell farblich anzu-passen, bietet eine Vielzahl an

optisch außergewöhnlichen Design varianten. Mit Lifopal-Produkten lassen sich insbeson-dere Gläser, Flaschen, Tiegel und Dosen für die Kosmetikindustrie mit ganz besonderem Charme herstellen – ohne dabei die Ober-flächenstruktur zu verändern.

Diffusor vermeidet Hot Spots

Ein Diffusor im Masterbatch sorgt für eine weiche und homogene Lichtstreuung über die gesamte Fläche, ohne Lichtdurchlässigkeit und Lichtspektrum zu beeinflus-sen. Dank dieser Eigenschaften ist Lifopal besonders für die LED-Lichttechnik von Interesse. Direk-tes LED-Licht wird vom mensch-lichen Auge meist als unangenehm empfunden. Daher wird die Licht-strahlung der LEDs mit Platten oder Profilen abgedeckt. Je nach Art der Abdeckung wird das Licht über die Fläche nicht gleichmäßig verteilt, es entstehen Hot Spots und es bleiben scharfe Konturen der Lichtquelle sichtbar. Oder aber die lichtstreuende Wirkung der Ab-deckung ist zu stark, dann wirkt das Formteil dunkler, da die Licht-transmission zu gering ist. Dank eines besonderen Lichtdiffusors im Lifopal-Masterbatch wird bei-

des vermieden. Damit hilft das Produkt bei der Herstellung bril-lanter LED-Lichttechnik.Lifopal bietet je nach Dosierung und eingesetztem Basispolymer vielfältige Variationen. Anhand einer Illustrationsmappe stellt Lifocolor verschiedene Produkt-beispiele anschaulich dar: trans-parentes SAN, PMMA, PC und PET mit unterschiedlichen Zuga-bemengen des lichtstreuenden Additivs, das den Frosteffekt bewirkt. Hierbei spielen Eigen-schaften wie Lichtstreuung, Diffusion und Transparenz des Kunststoffartikels eine zentrale Rolle.Besonders in der Automobilindus-trie ist beim Einsatz technischer Kunststoffe höchste Qualität ge-fragt. Tag-Nacht-Designs im In-terieur sollen mithilfe von Diffu-soren das Licht über eine große Fläche ohne Änderung des Lichtspektrums streuen. Lifopal-Produkte geben den Kunststoffen die optimale Balance zwischen Lichtdurchlässigkeit und -streu-ung. Wichtig für die Verarbeiter: Bei Zugabe des Additivs bleiben die Parameter im Produktions-prozess von Spritzguss und Ext-rusion unverändert. MG

www.lifocolor.de

LED-Hot-Spots verschwimmen umso mehr, je höher die Lifopal-Additivdosierung und je dicker die Wandstärke: Das Bild zeigt den Effekt am Beispiel PMMA (v.l.): 12 % Lifopal, kein Lifopal, 6 % Lifo-pal Foto: Lifocolor

Transparente Kunststo� e mittels Di� usor-Masterbatch dezent veredeln

Vom Milchglas- bis zum Frosteffekt

Reproduzierbarkeit Die Rowa Group in Pinneberg stellt unter anderem Masterbatches (Rowa Masterbatch) und Compounds (Romira) her. Um bei den auf die Kunden zugeschnittenen Produk-ten eine hohe reproduzierbare Qualität zu gewährleisten, unter-halten Rowa Masterbatch und Romira gemeinsam ein techni-sches Herzstück: das sogenannte

Schneckenhaus, in dem die Wel-lenpaare der Extruder gelagert sind.

3.100 Elemente,55 Wellen

Die Räumlichkeiten des Schne-ckenhauses sind so konstruiert, dass die Experten von Rowa Master batch und Romira im Handumdrehen die gewünschten Schneckenwellen und Schnecken-elemente zur Hand haben, um defekte Teile schnell austauschen

oder notwendige Änderungen der Schneckenkonfigurationen vor-nehmen zu können. Sauber sortiert nach Funktion und Größe in ge-räumigen Schubladen und schmie-deeisernen Wandkonsolen lagern die Schätze: Über 3.100 Schne-ckenelemente, etwa 55 Schnecken-wellen und mehr als 300 verschie-dene Typen – so die beeindrucken-den Bestandszahlen im Schne-

ckenhaus, das gemeinsam von Rowa Masterbatch wie von Romi-ra genutzt wird. Aber nicht nur die systematische und effektive Lagerung zeichnet die Räumlich-keiten aus. Das Schneckenhaus wurde auf eine optimale Hand-habung zugeschnitten.

Ausbauen, kühlen, reinigen, warten, lagern

Im ersten Schritt erfolgt an der Produktionsmaschine der Ausbau der Extruderschnecke, die dann

abkühlen muss, bevor sie zum Schneckenhaus transportiert wird. In der Strahlmaschine wird die Extruderschnecke zunächst gereinigt, um anschließend über die installierten Laufbänder aus der Strahlkabine heraus in den mittleren Raum transportiert zu werden, der zur Begutachtung dient. Hier prüfen Fachleute die Schnecken auf Sauberkeit und veranlassen gegebenenfalls eine Nachbehandlung.Falls Schäden oder Verschleiß an den Elementen zu verzeichnen sind, werden die defekten Teile nun mithilfe einer Schnecken-Abzugsvorrichtung schonend ausgetauscht und die Schnecke nochmals einer intensiven Prü-fung unterzogen. Die präventive Wartung macht sich auch an die-ser Stelle bezahlt. Alle Schnecken-elemente werden über das vorhan-dene ERP-System bestandsmäßig geführt, so dass jederzeit sicher-gestellt ist, dass die zur Herstellung der Compounds und Masterbat-ches notwendigen Komponenten verfügbar sind.Schließlich gelangt die Extruder-schnecke über Laufbänder in den Lagerraum, wo sie ihren Platz in den gekennzeichneten Wandkon-solen findet.Das Schneckenhaus ermöglicht einen effizienten Workflow, mini-miert Fehlerquellen und ermög-licht, dass die gewünschten Schne-ckenkonfigurationen jederzeit dargestellt werden können. Die Kunden von Rowa Masterbatch und Romira können sich somit darauf verlassen, dass die Com-pounds und Masterbatches repro-duzierbar hergestellt wurden. MG

www.romira.de

www.rowa-masterbatch.de

Schnecke zur Inspektion: Kundespezifische Compounds und Masterbatches stets in hoher Qualität reproduzieren Foto: Rowa

Schneckenhaus als Herzstück für kundenspezi� sche Masterbatches und Compounds

Schneckenmanagement garantiert Qualität

1924. MAI 2019 | AUSGABE 10

WERKSTOFFE TECHNOLOGIE

Page 20: DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF˜ UND …...Der kostenlose Newsletter DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF˜ UND KAUTSCHUKINDUSTRIE AUSGABE 10 | 24. MAI 2019 50. JAHRGANG 50 JAHRE. EDITORIAL Über

Fahrzeugbau Die Anforderungen der Automobilindustrie an die Bauteilqualität bei gleichzeitiger Kostenersparnis steigen. Unter dieser Zielstellung hat Grafe neue Farbadditiv-Kombimasterbatches entwickelt. Diese Masterbatches erzielen schon bei sehr geringer Dosierung eine verbesserte Stabi-lisierung von ABS gegen UV-Strahlung und Verformung bei Wärme.UV-Strahlung beschleunigt die Alterung von Kunststoffmateri-alien. Besonders im Automobil sind viele Anwendungen im In-nen- und Außenbereich der direk-ten Sonnenstrahlung ausgesetzt. Die betroffenen Kunststoffe müs-sen nicht nur UV-stabilisiert, sondern auch wärmeformbestän-

dig sein. Der Kunststoffspezialist aus Blankenhain hat nun die Entwicklung neuer UV/TS-Sta-bilisierungsvarianten für ABS abgeschlossen, welche in Kombi-nation mit Farbe eine hohe Ober-flächenqualität und eine ausge-zeichnete Stabilisierung des ein-gesetzten Grundpolymers ge-währleisten.

Kosteneinsparung bis zu 30 Prozent

„Unser Entwicklungsziel war es hier, die erforderliche Dosierung der Masterbatches bei gleichblei-bender Qualität und Wirkung von 6,5 Prozent auf vier Prozent zu senken. Ausgehend von den bis-herigen Stabilisationspaketen

unserer Automotive-Kombi-masterbatches für ABS haben wir mit modifizierten Rezepturen Xenontests nach PV1303 durch-geführt. Auf Basis der Ergebnisse konnten wir die Stabilisierungs-pakete sukzessive optimieren“, so Dr. Jan Stadermann, Leiter der Abteilung Material Sciences. „Im Xenontest zeigen die Prüfkörper mit der optimierten Stabilisierung eine höhere Lichtechtheit bei gerin gerer Batchdosierung“, so Stadermann.Aufgrund der verbesserten Per-formance der Farbadditivmaster-batches ergeben sich für die Ver-arbeiter laut Grafe Potenziale zur Kosteneinsparung im Rohstoff-einkauf von bis zu 30 %. MG

www.grafe.com

Grafe verringert notwendige Dosierung bei Kombimasterbatches für UV- und � ermostabilisierung

Masterbatch für stabiles ABS

Autointerieur Bauteile aus ASA/PA-Blends sind bekannt für ihre gute Oberf lächenqualität. Ihre Optik und Haptik auf strukturier-ten Oberflächen ohne anschlie-ßende Lackierung sowie die Ba-lance der technischen Eigenschaf-ten und die gute Chemikalien-beständigkeit zeichnen diese Produktgruppe aus. Romira, ein Unternehmen der Rowa Group in Pinneberg, vertreibt derartige Blends unter dem Namen Romi-loy.

Anwendungen aus Romiloy ASA/PA-Blend finden sich im Interieur von Automobilen, etwa in diversen Abdeckungen, Säulenverkleidun-gen, Gurtaustrittsblenden und Gurtführungen. Gerade bei Gurt-führungen mit sehr komplexer Teilegeometrie und großem Sicher heitsanspruch sind die Material anforderungen hoch. Ne-ben der hoher Zähigkeit und guter dynamischer Belastbarkeit sollen die Bauteile optischen und hapti-schen Anforderungen genügen.

Das bereits in Serie eingesetzte ASA/PA-Blend Romiloy 3020/11 erfüllt diese Vorgaben.

Mehrere Tage ohne Werkzeugreinigung

Bekanntlich neigen polyamid-haltige Compounds je nach Werk-zeuggeometrie, Angussgestal-tung, Fließwegen, Narbung und Restfeuchte im Material zur Bil-dung von Ablagerungen im Werk-zeug. Diese hinterlassen bei fort-währendem Spritzguss immer mehr Spuren im Werkzeug und beeinträchtigen die Oberflächen-qualität der Teile. Aus diesem Grund müssen die Werkzeuge regelmäßig gereinigt werden – für gewöhnlich!Abhilfe schafft jetzt ein neues ASA/PA-Compound von Romira. Das neue Compound erlaubt für längere Zeit als bisher üblich die Teileherstellung im Spritzgieß-prozess, ohne dass derartige Ab-lagerungen entstehen. Gerade bei großf lächigen Teilen oder bei Lautsprechergittern ein großer Vorteil: Die Abbildungsgenauig-keit der vorgegebenen Oberfläche ist selbst nach mehreren Tagen Serienlauf ohne aufwendige, zwi-schenzeitliche Werkzeugreini-gung gewährleistet. MG

www.romira.de

Neues ASA/PA-Compound für langen Serienlauf im Spritzguss von Teilen mit perfekter Ober� äche

Weniger Belag im Werkzeug

Automobil Auf dem PIAE-Kongress in Mannheim stellte Covestro drei neue Polycarbonat-Blends vor, die verschiedene Anforderungen für den Einsatz im Innenraum eines Automobils erfüllen.So ist das PC+ABS-(Acrylnitril-Butadien-Styrol-)Blend Bayblend T85 XAT antistatisch ausgestattet und sorgt für dauerhaft staubfreie Innenverkleidungen – in Über-einstimmung mit Spezifikationen großer Autohersteller. Zudem ist es beständig gegen UV-Strahlung und bietet Eigen-schafts- und Kos-tenvorteile gegen-über dem bisheri-gen PC+ASA-(Acrylnitril-Styrol-Acrylat-)Standard-produkt.Das Eigenschafts-profil von Bayblend T85 XUV zeichnet sich durch dauer-hafte Lichtstabili-tät, hervorragende Sch lag z ä h ig keit und geringe Emis-sion flüchtiger organischer Be-standteile (VOC) aus.Und das PC+PBT-(Polybutylen-Terephthalat-)Blend Makroblend SR60 wiederum bietet gute mechani sche Eigenschaften und Preisvorteile, vor allem bei Anwen dungen mit hochglänzen-den Oberf lächen ohne Lackie-rung.

Ein aktueller Trend im Auto sind Hybrid-Speedometer, die die Lü-cke zwischen analogen Instrumen-ten und rein digitalen Display-lösungen bei Anzeigeinstrumen-ten überbrücken. Studien zufolge dürften solche Hybridlösungen bis 2025 den globalen Automarkt dominieren. Covestro stellte auf dem PIAE-Kongress ein Hybrid-Speedometer mit Black-Panel- und Fade-out-Effekt sowie mit präzise kontrollierten Lichtfunktionen vor. Die 3D-Oberfläche des Inst-

ruments besteht aus der Poly-carbonatfolie Makrofol LM und wurde mittels Hochdruckformen (High Pressure Forming, HPF) hergestellt; hinterleuchtete Sym-bole sind nahtlos integriert. So bietet die Folie Gestaltungsfreiheit und erlaubt die funktionelle Inte-gration digitaler und analoger

Elemente. Das Gehäuse wurde mittels 3D-Druck aus thermoplas-tischem Polyurethan (TPU) her-gestellt.

PC-PBT für Batterien

In künftigen Elektro- und Hybrid-fahrzeugen wird eine Lithium-Ionen-Batterie das Herzstück sein. Covestro hat für Batterie verschie-dene Polycarbonat-Blends ent-wickelt, welche die Anforderungen erfüllen und zudem in einem

weiten Temperaturbereich – vor allem auch bei Minusgraden – schlagfest sind, unter anderem ein extrem schlagzähes PC-PBT der Marke Makroblend. Sie eignen sich für Batteriemodule, Zellhal-ter, Crashabsorber und andere Produkte. MG

www.covestro.com

Materiallösungen auf Basis von Polycarbonat für Interieur und Batterie bei der Mobilität von morgen

Kunststoffe im Auto der Zukunft

Leichtbau Für die Automobil-branche hat Borealis sein Port folio an Polypropylen (PP) mit niedri-ger Dichte mit einem weiteren Compound für Innenanwendun-gen erweitert: Daplen EE058AI. „Das zu zehn Prozent talkum-gefüllte und elastomermodifi-zierte, hochreine Material ent-spricht den neuesten OEM-An-forderungen für geruchs-, emis-sions- und beschlagarme Kunst-stoffe im Fahrzeuginterieur. Es sorgt zudem für maßgebliche Gewichtseinsparungen im Ver-gleich zu früheren Lösungen, mit 20 Prozent Talkumfüllung“, er-klärt Nicholas Kolesch, Head of Automotive Marketing, Borealis.

„Es vereint ein ausgewogenes Ver-hältnis von Steifigkeit und Schlag-zähigkeit mit sehr guter Oberflä-chenästhetik und hoher Kratz-beständigkeit.“

Bis zu 6,5 Prozent weniger Gewicht

Daplen EE058AI ist in allen Ver-triebsregionen von Borealis und Borouge erhältlich und soll als nächstes Ziel weltweit zugelassen werden. Erste Anwendungen sind Formteile für das untere Armatu-renbrett, das Handschuhfach und die Mittelkonsole des neuen Škoda-Kompaktwagens Scala so-wie des neuen Stadt-SUV Kamiq.

Die Gewichtseinsparungen liegen bei bis zu 6,5 %.„Wir haben Daplen-Produkte bereits für ähnliche Bauteile ver-wendet, aber das neue Material bietet noch nicht da gewesene Gewichtseinsparungen von bis zu 6,5 Prozent ohne Leistungs-einbußen“, ergänzt Luděk Bělka, Coordinator Development Dash-board, Škoda.Im neuen Scala kommen auch andere PP-Typen von Borealis aus der Daplen- und Fibremod-Palette zum Einsatz wie zum Beispiel für Türverkleidungen. Armaturenbrettträger und im Frontend-Modul. MG

www.borealisgroup.com

Modi� ziertes Polypropylen mit geringer Dichte fürs Interieur – erste Anwendungen im neuen Škoda Scala

Superleicht und emissionsarm

Das untere Armaturenbrett, das Handschuhfach und die Mittelkonsole des neuen Škoda Scala wurden aus Daplen EE058AI gefertigt, einem neuen Polypropylen-Compound von Borealis. Foto: Borealis

Neue ASA/PA-Compounds erlauben die Teileherstellung im Spritz-guss über mehrere Tage ohne Reinigung des Werkzeugs: Anwen-dung finden sie zum Beispiel bei Lautsprechergittern, wo es auf Optik und Haptik strukturierter Oberflächen ankommt. Foto: Romira

Eingefärbte Kombimasterbatches machen ABS-Kunststoffe im Auto robust gegen UV-Strahlung und Wärmeverformung – eine neue Rezeptur kommt dabei mit ungewöhnlich geringer Dosierung aus. Foto: Grafe

Covestro entwickelt unter anderem neue Blends und Folien auf Basis von Polycarbonat für den Autoinnenraum. Foto: Covestro

20 24. MAI 2019 | AUSGABE 10

WERKSTOFFE TECHNOLOGIE

Page 21: DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF˜ UND …...Der kostenlose Newsletter DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF˜ UND KAUTSCHUKINDUSTRIE AUSGABE 10 | 24. MAI 2019 50. JAHRGANG 50 JAHRE. EDITORIAL Über

Folge 61 Durchsatz ist nicht gleich Durchsatz – das gilt im Speziellen für Durchsatzangaben beim Spritzgießen. Da können selbst Fachleute durchaus aneinander vorbeireden, wenn es beispielsweise um die Auslegung oder Auswahl eines geeigneten Synchrondosiergeräts mit einem freien Einlauf der Hauptkompo-nente geht. Denn der maximal mögliche Durchsatz des Dosier-geräts muss erheblich größer sein als (vordergründig) jener der Spritzgießmaschine.

Zum Hintergrund: Spritzgießma-schinen arbeiten zyklisch, wobei ein Prozessschritt Plastifi zieren ist. Synchrondosiergeräte mit freiem Einlauf der Hauptkom-ponente arbeiten nur während der Plastifi zierzeit der Maschi-ne. Anhand eines Signals der Maschine erkennen sie, wann die Plastifi zierung beginnt und die Hauptkomponente fl ießt. Dann wird synchron dazu das (oder die) Additiv(e) im eingestellten Verhältnis zudosiert.Um nun die erforderliche Dosier-leistung zu ermitteln, ist zunächst die aktuelle Plastifi zierleistung der Spritzeinheit der Maschine zu berechnen – die nicht mit dem Maschinendurchsatz verwechselt werden darf.Der Unterschied lässt sich mit einem Zahlenbeispiel verdeutli-chen.

• Schussgewicht [g] 100• Zykluszeit [s] 20• Plastifi zierzeit [s] 6• Anteil Additiv [%] 5Die erforderlichen Daten für die Berechnung der aktuellen Plas-tifi zierleistung der Spritzeinheit sind:

• das Schussgewicht [g] und• die Plastifi zierzeit [s]

Aus dem damit ermittelten Wert lässt sich dann der Additivanteil ermitteln. Die Plastifi zierleistung [g/h] berechnet sich wie nach-stehend:

� = (Schussgewicht [g] × 3.600)/(Plastifi zierzeit [s])� = (100 [g] × 3.600)/(6 [s]) = 60.000 kg/h = 60 kg/hVon diesen 60 kg/h Gesamtdo-sierleistung, die das Dosiergerät bringen muss, wird dann die Mindestdurchsatzleistung der

Additivstation berechnet – im Beispiel entsprechen demnach 5 % Additivanteil 3 kg/h.In die Berechnung des Maschi-nendurchsatzes geht hingegen die Zykluszeit ein:Ġ = (Schussgewicht [g] × 3.600)/(Zykluszeit [s])Ġ = (100 [g] × 3.600)/(20 [s]) = 18.000 kg/h = 18 kg/hAus dem Zahlenbeispiel wird deutlich, dass ein Dosiergerät immer so auszuwählen ist, dass es die erforderliche Durchsatz-leistung sicher zur Verfügung stellen kann. Eine wichtige Größe ist in diesem Zusammenhang das Schussgewicht, denn es muss immer mindestens so viel ge-mischtes Material zur Verfügung stehen, wie für einen Schuss benötigt wird.

www.motan-colortronic.de

www.moscorner.de

Stichwörter • Durchsatzleistung• Maschinendurchsatz• aktuelle Durchsatzleistung• Synchrondosiergerät

Trocknen Beim Spritzgießen ver-bleibt das überschüssige Granulat aus dem vorherigen Prozess meist im Trockner. So wird eine sofor-tige Wiederaufnahme des Verar-beitungsprozesses gewährleistet. Im Trockner wird das Material bis zum Einsatz einer neuen Form frei von Feuchtigkeit gehalten. Ge-schieht dies jedoch unter her-kömmlichen Bedingungen, droht das Material zu übertrocknen – trotz der aufgewendeten Energie für Druckluft und Heizleistung müsste das Granulat dann entsorgt werden.

Card-System mit Energierückgewinnung

Farrag Tech hat aus diesem Grund seinen Card-Granulattrockner mit einem sogenannten Sleep-

Mode ausgestattet. Dieser drosselt die zugeführte Luftmenge nach einer individuell einstellbaren Zeit automatisch auf ein Minimum und reduziert die Trocknungstempe-

ratur auf einen beliebig regulier-baren Wert. Dadurch werden weniger Druckluft und Heizleis-tung benötigt und das Material ist jederzeit für die nächste Produk-tion verfügbar. Neben dem Sleep-Mode arbeitet das nahezu war-tungsfreie Card-System zudem mit Energierückgewinnung: Beim PET-Blasverfahren über eine ER-Box können beispielsweise die Prozessabluft sowie die überschüs-sige Wärme aus Heißwasser oder Öl für die Trocknung wiederver-wendet werden. Der Energieauf-wand und die damit verbundenen Kosten lassen sich somit erheblich reduzieren.„Um eine wirklich energiesparende Kunststoffverarbeitung zu garan-tieren, müssen vorab Einspar-potenziale identifiziert werden“, betont Aaron Farrag, Geschäfts-

führer von Farrag Tech. „Die Zeit-spanne zwischen zwei Produkti-onsprozessen – wenn beispielsweise eine neue Spritzgießform einge-setzt wird – eignet sich hierfür

ideal. Denn häufig verbleibt das aus dem vorherigen Prozess übrig gebliebene Material im Granulat-trockner, wo es vor Feuchte ge-schützt wird, um im Anschluss eine sofortige Wiederaufnahme der Produktion sicherzustellen.“

Übertrocknen entgegenwirken

Unter der konstanten Einwirkung der temperierten Druckluft kann dies jedoch dazu führen, dass das Material übertrocknet und somit für eine weitere Verarbeitung un-geeignet ist – das Granulat muss in der Folge entsorgt werden. Zwar ließe sich der Trockner nach Ende eines Durchlaufs ebenso leerfah-ren, allerdings müsste dann im Falle einer erneuten Produktions-aufnahme die gesamte Anlage wieder von vorne gestartet werden – bei einer initialen Trocknungs-zeit mancher Kunststoffe von bis zu sechs Stunden stünde die Pro-duktion folglich über einen längeren Zeitraum still. Hinzu kommt, dass der Trockner bei einem Produktionsstopp auf-grund eines technischen Problems gar nicht leergefahren werden kann. Das Material verbleibt in einem solchen Fall also im Trock-ner, wo es häufig durch die ein-tretende Übertrocknung beschä-digt und somit für die Weiterver-arbeitung unbrauchbar wird.Der Sleep-Mode, der Teil der Card-Serie von Farrag Tech ist, wird mittels der integrierten FIT-Steu-erung automatisch nach einer programmierbaren Zeit aktiviert und reduziert die Trocknungstem-peratur auf einen individuell ein-stellbaren Wert. Da er gleichzeitig die zugeführte Druckluft auf ein Minimum begrenzt, lässt sich eine Übertrocknung des Materials effek tiv vermeiden; anstelle der Entsorgung kann das Granulat dadurch schnell weiterverarbeitet werden.

„Aufgrund der Drosselung der Luftmenge verbraucht der Card-Granulattrockner außerdem we-niger Druckluft, was die Kosten deutlich senkt“, erklärt Farrag. „Gleiches gilt auch für die Heiz-leistung, die wegen der Druckluft-ersparnis und der geringeren Temperatur in doppelter Hinsicht reduziert werden kann.“

Energiekosten senken

Der Sleep-Mode ist in seiner Funk-tionsweise eines von mehreren Features, um reduzierte Kosten während des Card-Betriebs zu garantieren. So sorgt etwa auch die optionale Energierückgewin-nungsbox, kurz ER-Box, für ein nachhaltiges und rentables Ener-giemanagement: Prozessabluft sowie überschüssige Wärme aus Heißwasser oder Öl speist diese etwa beim PET-Blasverfahren mittels eines Wärmetauschers wieder ins System ein und ermög-licht auf diese Weise deren Wie-derverwendung für die Trock-nung. „Will ein Hersteller von PET-Flaschen seine Produktion beschleunigen, dann geht das im-mer mit einem erhöhten Bedarf an Rohmaterial einher, das zusätz-lich getrocknet werden muss“,

führt Farrag aus. „Die ER-Box spielt hier eine nicht zu unterschät-zende Rolle, weil sie beispielsweise die heiße Spülluft aus der Abluft des IACS-Systems in den Druck-luftkreislauf einbindet.“ Dadurch lassen sich – je nach Situation – die Energiekosten pro Jahr um einen beträchtlichen Betrag senken.Des Weiteren ist auch die war-tungsarme Arbeitsweise des Gra-nulattrockners Teil des Nachhal-

tigkeitskonzepts, das auf Umwelt-schutz und Kostenreduktion ba-siert. So verfügt das Card-System über keinerlei Verschleißteile wie zum Beispiel Dichtungen, die durch Reibung zerstört werden könnten; auch auf ein Molekular-sieb, das mit der Zeit an Leistung verliert und ein sich ständig än-derndes Trocknungsresultat zur Folge hat, wird verzichtet.

Wider das Schwitzwasser

Dies gilt auch für den Betrieb des Mould Area Protectors (MAP) von Farrag Tech, der mit Kaltwasser anstelle eines Molekularsiebs ar-beitet. Um Kondensatbildung an der Formoberfläche zu verhin-dern, versorgt das MAP-System hierbei den abgeschotteten For-menbereich der Maschine mit gefilterter, trockener Luft – in der Folge bildet sich kein Schwitzwas-ser an der Außenseite, was eine permanente Verwendung von Kaltwasser ermöglicht und einen schnellen Produktionsfluss ge-währleistet. Gleichzeitig wirkt dieses Prinzip Korrosionsbildung an der Formoberfläche effektiv entgegen und reduziert damit den Wartungsaufwand sowie den Ver-

schleiß der Werkzeugform; im MAP-Gerät selbst muss zudem lediglich die Filtermatte gelegent-lich gereinigt werden. „Das erspart – wie beim Card-Trockner auch – kostenintensive Reparaturen oder gar Neuanschaffungen und entlastet die Umwelt durch das reduzierte Müllaufkommen er-heblich“, sagt Farrag.Neben Card-Trockner und Schwitzwasserschutz trägt außer-

dem die interne Formenkühlung von Farrag Tech zu einer insgesamt nachhaltigeren Produktion bei. So ist das eigens entwickelte Internal Air Cooling-System (IACS) in der Lage, die Masse eines Kunststoff-behälters – neben der standard-mäßigen äußeren Kühlung – auch von innen zu kühlen, wodurch sich die Gesamtkühlzeit signifikant verringert. Gleichzeitig verhindert der Prozess durch die homogene Kühlung das Auftreten von Ma-terialstress, was eine erhöhte Pro-duktqualität zur Folge hat – dies erlaubt wiederum, die Wandstär-ke des Behälters um bis zu 10 % zu reduzieren. „Somit ist es auch beim IACS möglich, unter gerin-gerem Energie- und Materialauf-wand die Produktion zu steigern“, wie Farrag betont. DB

www.farragtech.com

Die optionale ER-Box (Bildmitte): Sie speist Prozessabluft sowie überschüssige Wärme aus Heißwasser oder Öl wieder ins System ein und ermöglicht auf diese Weise deren Wiederverwendung für die Trocknung. Foto: Farrag Tech

Übertrocknen ausschließenDie Card-Granulattrockner von Farrag Tech arbeiten mit einem energiee� zienten Sleep-Mode –

dieser reguliert Lu� menge und Trocknungstemperatur automatisch

Vereinfachter zeitlicher Ablauf für einen Zyklus mit Werkzeugschließen (1), Spritzeinheit fährt vor (2), Einspritzen (3), Nachdruck (4) Plastifizieren (5), Materialeinzug (6), Spritzeinheit fährt zurück (7), Küh-len (8) und Werkzeugöffnen/Entformen (9) Foto: Motan-Colortronic

Stichwörter

Der Durchsatz ist entscheidendMo erklärt: Das ist bei der Auslegung von Dosiersystemen zu beachten

Die Card-S-Serie wurde um einen zweiten Trocknungskreis ergänzt. Dieser heizt das Gra-nulat mit Heißluft vor, bevor es im zweiten Schritt mit Druck-luft getrocknet wird. So wer-den im Card M bei gleichem Trocknungsergebnis über zwei Drittel der benötigten Druckluft eingespart. Foto: Farrag Tech

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2124. MAI 2019 | AUSGABE 10

MATERIALVERSORGUNG TECHNOLOGIE

Dominik BechlarzIhr Ansprechpartner für den Bereich Materialversorgung

0821 [email protected]

Page 22: DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF˜ UND …...Der kostenlose Newsletter DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF˜ UND KAUTSCHUKINDUSTRIE AUSGABE 10 | 24. MAI 2019 50. JAHRGANG 50 JAHRE. EDITORIAL Über

Kleben Delo, der Maschinenbauer Mühlbauer und der Chiphersteller Impinj haben gemeinsam an der Entwicklung des Delo Monopox AC6545 Klebstoffs gearbeitet und

so die nächste Stufe bei der Hoch-geschwindigkeits-RFID-Produk-tion eingeläutet. Mit dem Klebstoff soll das Hochgeschwindigkeits-Kleben von Kupfer-RFID-Chips wie beispielsweise Impinjs Monza 6-Familie auf Anlagen des Unter-nehmens Mühlbauer erreicht werden.Der neue Klebstoff ist ein wichti-ger Schritt auf dem „Path to 100k UPH“, der Herstellung von

100.000 Rain-RFID-Labels pro Stunde auf einer einzigen Ferti-gungslinie. Damit sollen Inlay-Hersteller in die Lage versetzt werden, den Durchsatz zu erhöhen

und Betriebskosten zu senken, was zu einer höheren Durchdringung von Rain-RFID-Tags in hoch-volumigen Branchen wie Beklei-dung, Einzelhandel, Versand und Fluggepäck-Tracking führen soll.Delo Monopox 6545 haftet beson-ders gut auf Kupfer. Der lösungs-mittelfreie, anisotrop leitfähige Klebstoff kann mit innovativen Jet-Technologien aufgetragen wer-den und zeigt auch beim Verkleben

goldener Chips eine verbesserte Leistung.

In einer Sekunde ausgehärtet

Neben dem schnellen Dosieren ist eine extrem rasche Aushärtung für höchste Fertigungsgeschwin-digkeiten essenziell. Beim Einsatz einer 230 °C heißen Thermode erlaubt der Klebstoff ein Aushär-ten innerhalb von 1 s, was den Klebstoff zu einem der schnellsten Produkte innerhalb des umfang-reichen RFID-Portfolios von Delo macht.Mit höheren Temperaturen lassen sich sogar noch kürzere Aushär-tungszeiten erreichen. Durch die verbesserte Geschwindigkeit können DDA-(Direct Die Attach-)Anlagen von Mühlbauer nun mehr als 40.000 Einheiten pro Stunde produzieren.„Die Tatsache, dass unsere Kleb-stoffe in 80 Prozent der Milliarden jährlich hergestellten Rain-RFID-Labels sind, ist das Ergebnis all unserer Bemühungen, die Branche voranzubringen“, sagt Karl Bitzer, Gesamtleiter Produktmanage-ment bei Delo. DB

www.delo.de

www.muehlbauer.de

www.impinj.com

Rain-RFID-Label aus Antenne (Silber), Chip (Schwarz) und Kleb-stoff (Magenta) Foto: Delo

In Rekordzeit zum RFID-LabelDelo und Industriepartner arbeiten daran, das Hochgeschwindig-

keitskleben von Kupfer-RFID-Chips weiter zu beschleunigen

Abdeckung Freeleaves präsentierte auf der Kuteno erstmals die paten-tierte Schüttgutabdeckung Seal-IT für Behälter von Kunststoff-granulaten. Premiere feierte die neue Lösung dabei auf dem Messe-stand von Peripheriespezialist Digicolor.Mit den Schüttgutabdeckungen von Seal-IT können Verarbeiter von Kunststoffen aus unterschied-lichsten Liefergebinden den Inhalt ihrer individuellen Behälter vor Staub, Feuchtigkeit und anderen Umwelteinflüssen schützen. Gro-ßer Vorteil dabei: Die Abdeckun-gen sind faltbar. Sie können somit platzsparend zusammengelegt und in einer sicheren Umverpa-ckung verstaut werden. Außerdem sind sie schnell wieder zur Hand, um Schüttgutbehälter einfach und effektiv abzudecken, zu entleeren und ihren Inhalt trocken zu halten.

Staub und Feuchtigkeit fernhalten

In der Praxis kommt es immer wieder zu Verunreinigungen in schlecht oder nicht abgedeckten Materialgebinden, aus denen Kunststoffe direkt zur weiteren Verarbeitung gefördert werden. Staub und andere Gegenstände, aufgrund eines unsachgemäßen Umgangs oder durch Verschmut-zung mit anderen Materialien aus der unmittelbaren Umgebung, führen zu unnötigen Folgekosten. Hygroskopische Materialien neh-men durch offene oder nicht aus-reichend geschlossene Behälter

Feuchtigkeit aus der Umgebung auf. Störungen im Gesamtprozess sind die Folge.Die Qualität des Schüttguts ver-ringert sich und die Anzahl feh-lerhafter Produkte steigt. Höhere

Energieaufwendungen zum Trocknen des Granulats können dadurch ebenso entstehen wie ein Maschinenstillstand aufgrund von Verunreinigungen und mög-licherweise sogar längere Ausfall-zeiten wegen Schäden an Förder-einrichtungen und Verarbeitungs-maschinen.Seal-IT ist darauf bedacht, mit seinen Schüttgutabdeckungen Rohstoffe einfach und sicher vor Umgebungseinflüssen zu schüt-

zen. Personal wird nicht durch das Umlagern von Materialien oder die Behebung von Störungen auf-grund von Verunreinigungen gebunden. Hinzu kommen ein geringerer Arbeitsaufwand durch

Mehrmaschinenbeschickung, eine geringere Nacharbeit und Instandhaltung sowie weniger Produktionsausfälle.

Einfache Alternative neu gedacht

„Wir haben das Thema Schüttgut-abdeckungen völlig neu gedacht. Und dabei auch von Grund auf neue Überlegungen in die Reali-sierung unserer Hardware einflie-

ßen lassen. Wir haben nach einer einfachen Lösung und Alternati-ven zu bisherigen Produkten ge-sucht, die zwischen dem üblichen Loch in der Kartonabdeckung und automatischen Kippmechanismen mit Behältern aus Edelstahl ange-siedelt ist. Gemeinsam mit Mate-rialmanagement, Materialhand-ling an Aufgabestationen, Tech-nikern sowie Mitarbeitern aus Hochschulen und Laboren haben wir Seal-IT für Praktiker entwi-ckelt – eben einfach und zweck-orientiert“, sagt Ralf Ackermann, Geschäftsführer von Freeleaves und Entwickler der Schüttgutab-deckungen.Die Schüttgutabdeckungen sind dabei universell für sämtliche Schüttgutbehälter und jegliche Größe lieferbar. Optional sind sie mit bis zu drei individuellen Öff-nungen für Saugrohre zur Mehr-maschinenbeschickung erhältlich – der Durchmesser ist dabei zwi-schen 30 und 80  mm wählbar. Zudem sind sie aus verschiedenen Materialien herstellbar und gegen statische Aufladung geerdet, mit Vlies zur Feuchtigkeitsaufnahme ausstattbar und mit vordefinierten Positionen zur Aufnahme von Sensorik wie etwa Temperatur-fühler, Füllstandsanzeigen oder Feuchtigkeitsmessung ausgerüs-tet. Die Abdeckungen sind darü-ber hinaus mit einem glasklaren Mittelteil zum direkten Einblick in den Behälter bestückt und seit-lich aufklappbar. DB

www.freeleaves.de

www.digicolor.de

Die Seal-IT-Schüttgutabdeckungen sind faltbar und passen, so der Hersteller, auf sämtliche Schüttgutbehälter. Grafik: Freeleaves

Schüttgutabdeckung Seal-IT von Freeleaves für Behälter von Kunststo� granulaten

Schüttgut sauber halten

Vernetzt und sparsamMoretto präsentiert sich auf der Plastpol

Peripherietechnik Im polnischen Kielce stehen für Moretto insbe-sondere die Energieeffizienz und das Thema Industrie 4.0 im Mittel-punkt. Zu den Höhepunkten auf der Messe zählt das adaptive Kon-troll- und Fördersystem One Wire 6. Mithilfe der sogenannten Vibe-Technologie kann es die zu liefern-de Granulatmenge bestimmen und gleichzeitig maximieren. Der gesamte Transport wird dabei über ein drahtloses Touch-Interface verwaltet – auch hier ist das Mo-wis-Kontrollsystem angebunden.Zusammen mit der One Wire 6-Station vervollständigen die Fördergeräte der Venturi- und Kasko-Serie sowie die automati-sche Kupplungsbahn vom Typ Dolphin die auf der Plastpol ge-zeigten Förderlösungen.Außerdem zu sehen: Eureka Plus, das laut Moretto „fortschrittlichs-

te verbrauchsarme Trocknungs-system auf dem Markt“. Im Ver-gleich zu herkömmlichen Trock-nungssystemen soll so der Ener-gieverbrauch um bis zu 56 % ge-senkt werden können. Bei Eureka Plus setzt Moretto auf vier paten-tierte Kerntechnologien: Neben dem X Max, einem Hochleistungs-Mehrbett-Modultrockner, sind auch das Luftstrommanagement-system Flowmatik, der Trock-nungstrichter OTX sowie der Moisture Meter Manager integ-riert, der die zurückbleibende Restfeuchte von Kunststoffgranu-laten inline misst. Darüber hinaus werden die Mini-Trockner X Comb sowie die neue Dosierein-heit vom Typ DPK, die gravime-trische Dosiereinheit DGM Gravix und DBK Gramixo für den Ext-rusionsbereich präsentiert. DB

www.moretto.com

Moretto zeigt auf der Plastpol auch sein Eureka Plus-System, das den Energieverbrauch um bis zu 56 % senken soll. Foto: Moretto

Wiegetechnik Die modulare Abfüll-waage mit Rohr-Metalldetektor kann auch auf kleinstem Raum in vorhandene Linien eingepasst werden. Prozesse wie Verwiegen, Abfüllen, Rezeptieren, Metallde-tektion und -separation können so flexibel kombiniert werden.Die Abfüllwaage des in Georgs-marienhütte beheimateten Unter-nehmens Höfelmeyer ist für Frei-fallanwendungen von gut fließ-fähiger Bulkware vorgesehen. Nahtlos eingebettet in die vorhan-denen Rohrleitungssysteme füllt die Kombianlage unter anderem Pulver, Granulate, Fasern und Schnitzel direkt in die jeweiligen Groß- oder Kleingebinde ab. Gleichzeitig detektiert sie Metall-verunreinigungen. Werden diese detektiert, erhält die Prozesssteu-erung ein Signal – Signalgeber und Separiersystem werden zusätzlich angesteuert. So werden auch kleinste magnetische und nicht magnetische Metallteile sicher erkannt.

Wägebereiche bis3.000 Kilogramm

Möglich macht dies auch eine in-tegrierte Selbstlernautomatik. Die Ausscheidevorrichtungen der Anlage arbeiten, so der Hersteller,

dabei besonders reaktionsschnell und garantieren noch dazu eine verlustarme Ausschleusung. An-lage und Abfüllprozess können an unterschiedlichste Gebinde wie Säcke oder Big Bags angepasst werden. Es sind Wägebereiche bis 3.000 kg realisierbar. Je nach Art

und Größe kommen dabei ver-schiedene, auch eichfähige Wäge-plattformen zum Einsatz. Für besondere Flexibilität sorgt eine in Arbeitsposition abklappbare Wägebrücke für Kleingebinde, die optional mit einer zusätzlichen Bodenwaage oder Durchfahrwaage für Großgebinde kombiniert wer-

den kann. Ein schneller Wechsel im laufenden Prozess ist dadurch möglich.Über das Wägeterminal können Artikelauswahl, Prozesssteuerung und -analyse vorgenommen wer-den. Die Waagenapplikation er-laubt es, den Abfüllprozess abzu-bilden und kundenseitige Abfüll-organe anzusteuern. Bei erreich-tem Füllgrad der Gebinde stoppt die Abfüllung vollautomatisch. Die Anlage lässt sich auch manu-ell befüllen. Der Austausch mit übergeordneten Systemen erfolgt über die Netzwerkanbindung. Somit können auch komplexe Rezep turen sowie kurzfristige Änderungen von Fertigungsauf-trägen umgesetzt und ein zuver-lässiges Datenmanagement mit lückenloser Protokollierung und Rückverfolgbarkeit sichergestellt werden. Mobil wird die Anlage über Transportrollen; sämtliche gängigen Rohrleitungsnennweiten sind zudem anpassbar. Durchsatz, die Position des Auslaufs und die Freifallhöhe können ebenso den Erfordernissen entsprechend aus-gerichtet werden. In einer techni-schen Abwandlung kann die mo-bile Abfüllwaage auch bei flüssigen und pastösen Medien eingesetzt werden. DB

www.hoefelmeyer.de

Abfüllwaage von Höfelmeyer mit integriertem Metalldetektor – für Freifallanwendungen von gut � ießfähiger Bulkware

Dem Metall auf der Spur

Auf kleinstem Raum einsetzbar und mobil: Die Abfüllwaage mit Rohr-Metalldetektor von Höfel-meyer Foto: Höfelmeyer

22 24. MAI 2019 | AUSGABE 10

MATERIALVERSORGUNG TECHNOLOGIE

Page 23: DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF˜ UND …...Der kostenlose Newsletter DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF˜ UND KAUTSCHUKINDUSTRIE AUSGABE 10 | 24. MAI 2019 50. JAHRGANG 50 JAHRE. EDITORIAL Über

Umfassende Systemlösungen für die Produktion von Sandwich-Paneelen

Mit innovativen Technologien und dem weltweit breitesten Anlagenspektrum für faszinierende Polyurethan-Erzeugnisse, legt Hennecke Polyurethane Technology seit mehr als 70 Jahren den Grundstein für überlegene Produktqualität und effiziente Rohstoff-nutzung in sämtlichen Anwendungs- bereichen.

HENNECKE-OMS bietet seinen Kunden seit mehr als 50 Jahren integrierte Produktionslösungen

im Bereich der PU-Verarbeitung. Das Produktport-folio umfasst effiziente Dosiermaschinen sowie

das weltweit größte Anlagenspektrum zur Herstellung von Bauelementen und Dämmplatten

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Hennecke Roll Forming Technology entwickelt, konstruiert und baut seit mehr als 40 Jahren

hochpräzise Profilieranlagen. Das Portfolio umfasst neben Rollformanlagen für isolierte Dach-, Wand- und

Sektionaltorelemente auch Hochleistungs-Trapezblech- Profilieranlagen.

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Die Spezialisten für qualitativ hochwertige Profilieranlagen

Textil Aufgrund seiner hohen Elastizität und hervorragenden mechanischen Belastbarkeit eig-net sich das TPU Elastollan BASF zufolge zur Herstellung einer großen Bandbreite an Materialien für die Textilindustrie. Elastollan überzeuge nicht nur im Bereich atmungsaktiver und wasser-dampfdurchlässiger Membranen, sondern auch bei besonders reiß-festen Geweben, wie sie in der Bauindustrie benötigt werden: So zeigen aus Elastollan gefertigte Dachunterspannbahnen neben einer langen Lebensdauer eine besonders hohe Weiterreißfestig-keit. Zudem zeichnen sie sich dadurch aus, dass sie sich hervor-ragend verkleben und verschwei-ßen lassen.

Auch für Medizintechnik gefragt

Ähnliche Eigenschaften spielen auch bei der Verwendung von Elastollan in Medizinfolien eine wichtige Rolle. So bietet die neue

opake Folientype Elastollan SP 818 eine sehr hohe Wasserdampf-durchlässigkeit verbunden mit guten Haftungs- und Verarbei-tungseigenschaften speziell in der Blasfolienextrusion.

Im Rahmen der Techtextil 2019 wurden auch mit Elastollan um-mantelte Polyester- und Polyether-fasern präsentiert, die unter ande-rem zu UV-beständigen und hochflexiblen Geweben für Be-

schattungssysteme oder auch Freizeitmöbel weiterverarbeitet werden können. Sie zeichnen sich den Herstellerangaben zufolge durch Flexibilität sowie eine hohe mechanische Belastbarkeit und

Reißfestigkeit aus. Mit zwei wei-teren Produkten zeigte die BASF auf der Fachmesse ihre Kompetenz als Anbieter von integrierten Lösun gen für TPU und TPU-basierte Klebstoffe. Elastollan Bondura ist ein TPU für lösungs-mittelhaltige Klebstoffe und Ext-rusionsbeschichtungen. Es kann als Basispolymer für Einkompo-nenten-Klebstoffe oder in Kom-bination mit Vernetzungsmitteln verwendet werden. Elastollan Hotbond ist ein TPU für Schmelz-klebstoffe. Der Schmelzflussindex kann abhängig vom jeweiligen Typ angepasst werden.

Freeflex-Fasern aus TPU

BASF präsentierte ebenfalls die gesamte Produktpalette der aus TPU Elastollan gesponnenen Freeflex-Fasern. Von sehr steifem bis zu weichem und elastischem Material war auf der Messe alles vertreten. Jede Faser erfüllt ver-schiedene Anforderungen, bei-

spielsweise als Schuhobermateri-al, Kleidung oder Antilauf-maschen-Strumpfhosen. Dank der enormen Elastizität sorgen die Fasern für eine ideale Passform. Sie sind außerdem in Farbe und Beschaffenheit variabel, pflege-leicht und nachhaltig.

Auf die Laufstege der Welt

Freeflex hat auch das US-ameri-kanische Modelabel Seven Crash inspiriert und zu einer Zusam-menarbeit mit BASF geführt. Die daraus entstandene Kollektion „Quantus“ steht für die Verbin-dung von modischem Design und hoher Funktionalität und war dieses Jahr auf der New York Fashion Week zu sehen.Als Highlight konnten Besucher der Techtextil ein Kleidungsstück aus der Kollektion anprobieren und sich vor Ort von der Verar-beitung überzeugen. PL

www.basf.com

Elastollan überzeugt nicht nur im Bereich atmungsaktiver und wasserdampfdurchlässiger Membra-nen, sondern auch bei besonders reißfesten Geweben. Foto: BASF

BASF präsentierte auf der internationalen Fachmesse für Technische Textilien und Vliessto� e in Frankfurt ihre Kompetenz beiGeweben, Folien, Vliesen und Garnen sowie Schmelzklebsto� en – alle basierend auf Elastollan, dem TPU des Unternehmens

Belastbar und flexibel auch als Faser

Grundstoffe Chemische Lösungen zur Herstellung hochwertiger alter nativer Polyole aus PU- und PET-Reststoffen, PSA sowie aus nachwachsenden und biobasierten Rohstoffen präsentierte Rampf Eco Solutions auf der PSE Europe 2019 in München. Das Unterneh-men lobt die Qualität der Fach-gespräche auf der Messe, allerdings sei die Veranstaltung etwas zu gering besucht gewesen.

Alternative Polyole

Rampf Eco Solutions mit Sitz in Pirmasens ist ein führender Spe-zialist für die Entwicklung hoch-wertiger alternativer Polyole. In zwei der größten Anlagen Europas stellt das Unternehmen in einem speziell entwickelten chemischen Verfahren aus PUR-Reststoffen maßgeschneiderte Polyole im in-dustriellen Maßstab her. Nach Angaben von Rampf kommen die PUR-Restmaterialien meist von PUR-Produzenten wie etwa Iso-lationsmaterialherstellern, Block-weichschaumherstellern oder Formschäumern, die etwa Lenk-räder, Büromöbel, Dekorleisten, Reibebretter oder Fitnessgeräte

herstellen. Allein die Anlage im heimischen Pirmasens hat eine Kapazität von rund 3.500 t pro Jahr. Diese können mit einigen Modifikationen kurzfristig auf rund 5.000 t erhöht werden. Die so gewonnenen Basispolyole wer-den wieder in den Produktions-prozess der Kunden integriert, so dass ein Kreislauf entsteht, der sowohl ökologische als auch öko-nomische Vorteile bietet.Polyole auf Basis von PUR-Rest-stoffen sind nämlich nicht nur umweltverträglicher als solche aus herkömmlicher Quelle. Darüber hinaus sind sie auch noch durch-schnittlich um etwa 10 bis 20 % günstiger als Neupolyole. Dabei sind potenzielle Entsorgungs-kosten, die beim Recycling ent-fallen, noch nicht einmal einge-rechnet. Auch der Energiever-brauch ist überschaubar. 5 Euro-Cent betragen nach Unterneh-mensangaben die Kosten, um 1 kg Polyol zu erzeugen.

Nicht nur PUR oder PET als Ausgangsstoffe

Darüber hinaus hat Rampf Eco Solutions chemische Verfahren

entwickelt, mit denen PET/PSA, andere Polyester (PLA, PC, PHB) sowie nachwachsende beziehungs-weise biobasierte Rohstoffe wie Pflanzenöle als Rohstoffquellen für die Herstellung hochwertiger alternativer Polyole eingesetzt werden können.Marco Werth, Vertriebs- und Marketingleiter bei Rampf Eco Solutions, weist auf die Vorteile der Polyole hin: „Unsere alterna-tiven Polyole entsprechen den

höchsten Qualitätsstandards und sind genau auf die Produktion des Kunden zugeschnitten. Mit dem Einsatz von Rampf-Polyolen wer-den aber nicht nur erstklassige Produkte hergestellt, auch die Abhängigkeit von volatilen Märk-ten sowie der Rohstoff- und Ener-gieverbrauch werden verringert. Zudem setzen unsere Kunden mit diesem ökologisch nachhaltigen Produktionszyklus ein starkes Zeichen im Markt.“

Rampf Eco Solutions ist der marktführende Partner für die ganzheitliche Planung und Er-richtung von Multifunktions-anlagen zur Herstellung maßge-schneiderter alternativer Polyole auf der Basis von PU-Reststoffen, PET/PSA, Polyestern wie PLA oder PHB und Biomonomeren. Die Anlagen ermöglichen Kun-den die eigene Herstellung von Polyolen vor Ort. Diese können anschließend wieder direkt der

Produktion zugeführt werden. Rampf gibt an, bereits vier der Anlagen verkauft zu haben. Eine ging an einen deutschen Kunden, eine nach Russland, eine nach Frankreich und eine in die Ver-einigten Arabischen Emirate. Projekte laufen zurzeit mit Unter-nehmen aus Polen, Spanien, den Niederlanden, Kanada und den USA. PL

www.rampf-group.com

Die Anlagen werden mittlerweile international verkauft. Foto: Rampf

Rampf liefert die Technik für die Kreislaufwirtscha�

Polyole aus PUR- und PET-Resten

2324. MAI 2019 | AUSGABE 10

PUR-VERARBEITUNG TECHNOLOGIE

Philipp LubosZuständig für den Bereich PUR-Verarbeitung

0821 [email protected]

Page 24: DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF˜ UND …...Der kostenlose Newsletter DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF˜ UND KAUTSCHUKINDUSTRIE AUSGABE 10 | 24. MAI 2019 50. JAHRGANG 50 JAHRE. EDITORIAL Über

Dosiertechnik Wenn es um das Abdichten von Schaltschränken und Elektrogehäusen geht, hat Sonderhoff Italia für jedes Pro-duktionsvolumen die geeignete Lösung anzubieten. Für kleine Mengen an abzudichtenden Bau-teilen sind die selbstklebenden Polyurethan-Schaumdichtun-gen Geko-Spider eine schnelle und flexible Lösung. Sie werden auf Rollen geliefert, in Größen von 9 × 5 mm bis 14 × 8 mm (Breite × Höhe). Für Blechbear-beiter, die stark gewachsen sind und daher überlegen, das Ab-dichten und Verkleben von Schaltschrank teilen zu automa-tisieren, hat Sonderhoff Italia die neue Dosierzelle 3E sowie die schnell aushärtenden Fast-Cure Dichtungsschäume für kurze Verbauzeiten im Angebot.

Place-, Plug-and-Work-Einsteigermodell

Der Name 3E der Zweikompo-nenten-Niederdruckdosierzelle steht für ökonomisch, effizient und ökologisch. Sie ist gebaut als Einsteigermodell für Standardan-wendungen mit der FIP-(Formed In-Place-)Dichtungstechnologie. FIP ist der Produktionsstandard für das Dichtungsschäumen, Kle-ben und Vergießen in vielen Industrie zweigen. Das 2K-Mate-rial auf Polyurethanbasis wird direkt auf das Bauteil aufgebracht, frei programmierbar und präzise. Die CE-konforme Dosierzelle 3E wird fertig montiert in einem Transportcontainer geliefert. Sie kann daher nach dem Prinzip Place, Plug and Work sofort in Betrieb genommen werden. Lan-

ge Einrichtezeiten und Kosten fallen somit gar nicht erst an. Für den kontur genauen Auftrag von Dichtungsschäumen oder Kleb-stoffen fährt der Mischkopf der Dosierzelle bei einer Geschwin-digkeit von bis 15 m/min Schalt-schrankteile bis zu einer Höhe von 250 mm in einem Bereich von 2.500 × 1.250 mm (Breite × Tiefe)

ab. Der optional verfügbare Wechseltisch der 3E Dosierzelle ermöglicht das Bearbeiten der Bauteile auf zwei im Pendelbetrieb arbeitenden Aufnahmeplatten in einer Ebene. Damit können kur-ze Taktzeiten und ein kontinu-ierlicher Betrieb gewährleistet werden. Bei größeren Schalt-schrankteilen können die beiden

Tische zu einem großen Wech-seltisch verbunden werden. Schaltschränke und Elektroge-häuse sorgen für die Stromver-teilung der Industrieproduktion und nehmen die Steuerungs- und Sicherheitselektronik hochauto-matisierter Fertigungsanlagen auf. Die Polyurethan-Schaum-dichtungen Fermapor K31 von

Sonderhoff dichten den Schalt-schrankkorpus und die Türen perfekt ab, damit Feuchtigkeit, Spritzwasser und Staub nicht in das Innere eindringen und die Elektronik beschädigen. Sonder-hoff bietet den Herstellern von Schaltschränken für den Innen- oder Außeneinsatz ein breites Spektrum an Material typen mit unterschiedlichen Eigen schaften an: geringe Verbau- und Klebfrei-Zeiten dank der sehr schnell re-agierenden Fast-Cure Schäume, ein hoher Flammschutz gemäß Brandschutznorm UL 94 HF-1 sowie ein gutes Rückstellverhal-ten der Schaumdichtungen, damit durch das Öffnen und Wieder-schließen der Schaltschranktür die Dichtwirkung auch nach Jahren noch erhalten bleibt.In der Gesamtkonstruktion mit dem Schaltschrank werden hohe Dichtigkeiten nach den Prüfklas-sifizierungen gemäß NEMA für Nordamerika oder den IP-Klas-sen (Eindringschutz) in Europa erreicht. Zusätzlich entsprechen die Schaumdichtungen Fermapor K31 den US-Prüfnormen UL 50E für Schaltschränke und Elektro-nikgehäuse in nicht explosions-geschützten Bereichen.

Fast-Cure Schäume sparen Kosten

Bei der Entwicklung von Dich-tungsrezepturen berücksichtigt Sonderhoff auch die spezifischen Fertigungskonzepte der Kunden. So kommt es bereits bei der Ent-wicklung von Zweikomponenten-Schaltschrankdichtungen darauf an, das Reaktionsverhalten und die Topfzeit bis zum Beginn des

Aufschäumens sowie die Aushär-tezeit der Schaumdichtung opti-mal auf die Fertigungsprozesse der Kunden im Schaltschrankbau abzustimmen.Im Schaltschrankbau ist unter anderem die Verbauzeit entschei-dend, also die Zeit, die für das Aushärten der Schaumdichtung notwendig ist und nach der die beschäumten Einzelteile erst zu einem Schaltschrank zusammen-gesetzt werden. Bis zur Endmon-tage werden die Schaltschrank-einzelteile – Seitenteile, Rück-wand und Türen – meist in Stapeln zur kompletten Aushärtung zwischengelagert. Durch Einsatz der sehr schnell reagierenden Polyurethan-Schaumdichtungen Fermapor K31 von Sonderhoff werden ge-genüber herkömmlichen Dich-tungen Klebfrei-Zeiten von circa 3  min und Aushärtezeiten bis circa 20 min realisiert. Der Vor-teil ist: Das Teilehandling und Weiterverarbeitungsprozesse können frühzeitiger beginnen. Die genannten Zeitangaben kön-nen allerdings bedingt durch Temperatur, Verarbeitungs- und Maschineneinflüsse variieren.Dank der kurzen Verbauzeiten durch Einsatz von Fast-Cure Schäumen müssen Einzelteile nur noch für eine kürzere Dauer ge-stapelt werden. Das spart Lager-fläche und Lagerkosten. Investi-tionen in Temperöfen wie für die Aushärtung von 1K-Schaumdich-tungen sind dank des deutlich schnelleren Reaktionsverhaltens der Fermapor K31 Fast-Cure Schäume bei Raumtemperatur auch nicht erforderlich. PL

www.sonderhoff.com

Die neue Dosierzelle 3E ist die Place-, Plug-and-Work-Lösung zum Dichtungsschäumen, Kleben und Vergießen. Foto: Sonderhoff

Sonderho� präsentiert in Italien neben der neuen Dosierzelle 3E sein umfangreiches Technologie- und Serviceportfolio, darunter die schnell aushärtenden Fast-Cure Dichtungsschäume und die selbstklebende

Polyurethan-Schaumdichtung Geko-Spider

Kurze Verbauzeiten für Schaltschrankhersteller

Die PUR-Schaumdichtungen Fermapor K31 dichten Schaltschränke gegen Feuchtigkeit, Spritzwasser und Staub ab. Foto: Sonderhoff

24 24. MAI 2019 | AUSGABE 10

PUR-VERARBEITUNG TECHNOLOGIE

Page 25: DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF˜ UND …...Der kostenlose Newsletter DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF˜ UND KAUTSCHUKINDUSTRIE AUSGABE 10 | 24. MAI 2019 50. JAHRGANG 50 JAHRE. EDITORIAL Über

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Polyolefine Die Kunststoffindust-rie muss neue Wege finden, um immer größere Mengen an Recy-clingmaterial sinnvoll und öko-nomisch wiederzuverwerten und möglichst lange im Kreislauf zu halten. Die uneinheitliche Char-genqualität der Rezyklate in Bezug auf ihre Farbe kann dabei für die farbliche Gestaltung zum Problem werden. Gegebenenfalls müssen große Pigmentmengen einge-bracht werden, um die Schwan-kungen auszugleichen.

Innen Rezyklat, außen Neuware

Finke hat zur Herstellung von Polyolefin-Flaschen mit einem hohen Rezyklatanteil ein Verfah-ren entwickelt, bei dem auch mit geringem Einsatz von Pigmenten ein verlässliches Farbergebnis er-zielt wird. Mittels Coextrusion können Recyclingmaterial und Neumaterial getrennt verarbeitet und in verschiedene Schichten eingebracht werden. Die Außen-

schicht besteht dabei immer aus neuem Material. Das Färbemittel kann hier äußerst sparsam einge-setzt werden, da es die Farbe des Rezyklats nicht überdecken muss. Dadurch kann sich – bezogen auf

das Gesamtmaterial – ein sehr geringer Pigmentanteil ergeben. Die Pigmentmenge bewegt sich im Rahmen dessen, was auch für Produkte aus 100 % Neumaterial üblich ist.

Bis zu fünf Schichten können in dem von Finke entwickelten Ver-fahren coextrudiert werden. So ist es möglich, Barriereschichten einzubauen, die den Kontakt zwi-schen Recyclingmaterial und Füllgut verhindern.

Farbschwankungen bislang ein Problem

Da die äußerste Schicht nicht aus Rezyklat besteht, ergibt sich für die Dekoration zusätzlicher Ge-staltungsspielraum. So kann auf dunklem Untergrund für die Außen schicht ein Masterbatch mit Interferenzfarbe aus der Fibaplast-Reihe verwendet werden. Und mit einem hochgefüllten Compound aus der Fibafekt-Reihe lassen sich schöne Pastelltöne einstellen. Auch lässt sich dem Produkt ein Vintage-Look verleihen und damit die Recyclingidee auch in der Ge-staltung unterstreichen. Auch bei hoher Pigmentbeladung im Com-pound gelingt dabei eine streifen-freie Einfärbung.

Uneinheitliche Materialqualität, insbesondere in Bezug auf die Farbe, ist ein häufiges Problem bei der Verarbeitung von Rezyklaten. Das hat zur Folge, dass Rezyklie-rer Färbemittel (meist Titan-dioxid) zumischen, um Farbunter-schiede der Chargen auszuglei-chen. Dies beeinträchtigt aller-dings die physikalischen Eigen-schaften und die Verarbeitbarkeit der Kunststoffe, was wiederum deren Einsatz einschränkt. Insbe-sondere wird ein weiteres Recyc-ling erschwert, da mit jedem Zy-klus zusätzliche Färbemittel ein-gebracht werden, die die Eigen-schaften des Polymers weiter verschlechtern.Wenn das Rezyklat nicht einge-färbt wird, ist der Verarbeiter mit diesem Problem konfrontiert. Mittels Coextrusion kann der Verarbeiter mit einem deutlich geringeren Pigmenteinsatz arbei-ten und hat für die Gestaltung seiner Produkte mit Rezyklat mehr Gestaltungsspielraum. MG

finke-colors.eu

Polyolefin-Flaschen in Metallic und Pastell: Chargenschwankun-gen bei Rezyklaten spielen dank eines Coextrusionsverfahrens keine Rolle mehr. Foto: Finke

Färbeverfahren, das mit nur wenigen Pigmenten ein sehr gutes Ergebnis erzielt

Rezyklatflaschen attraktiv einfärben

Aus Reststoffen werden WertstoffeBallenpressen von HSM amortisieren sich bei Hornbach in kürzester Zeit

Kompaktierung Mit einem Abfall-managementkonzept optimiert die Hornbach Baumarkt AG Pro-zesse in ihren Bau- und Garten-märkten und verdient so auch Geld mit der Entsorgung der anfallen-den Wertstoffe.Herzstück des innovativen Kon-zepts: vertikale Ballenpressen von HSM. 330 Schrankballenpressen der Typen HSM V-Press 860 und HSM V-Press 1160 max verdichten in 180 Anfallstellen – Märkten, Logistikzentren und Verwaltun-gen in neun europäischen Ländern – Papier, Kartonagen und Folie. Die Pressen amortisieren sich in-nerhalb kürzester Zeit.Das Konzept, sagt Andreas Back, Leiter Qualitätsmanagement, Um-welt & CSR bei Hornbach, habe die Recyclingquote stark erhöht:

„Aus vielen Reststoffen wurden Wertstoffe.“ Aktuell verfügt Horn-bach über 330 HSM-Pressen in neun europäischen Ländern. Ein großer Vorteil der Schrankballen-pressen aus dem Hause HSM sei deren Mobilität. Wenn ein Wa-reneingang neu organisiert wird, ließen sich die Maschinen von HSM leicht an einem anderen Standort aufstellen, erläutert Back. Auch aus Managementsicht ist die Neuorganisation auf Basis der HSM Produkte bei Hornbach ein Erfolg.Heute liefert Hornbach jährlich etwa 12.000  t PPK und 3.000  t Folie an seine Recyclingpartner. Das Baumarktunternehmen erlöst damit bares Geld. PL

www.hsm.eu Eine HSM V-Press 860 wird mit Folie befüllt. Foto: HSM

Rezyklate MKV Kunststoffgranu-late beschäftigt sich seit 1960 mit der werkstofflichen Verwertung von sortenreinen Kunststoffab-fällen und Nebenprodukten sowie der Compoundierung von Roh-polymeren und der Wiederauf-bereitung und Lohnverarbeitung von Mahlgütern und Reststoffen. Hauptprodukte des Unterneh-mens sind hochwertige Rezyklate aus technischen Kunststoffen. Besondere Stärken sieht das Un-ternehmen in der gleichmäßigen Qualität und der kontinuierlichen Produktionskontrolle. Die Wie-derverwertung von Kunststoffen sei durch die hohen Anforderun-gen des Marktes eher strenger als bei Neuware.

In der letzten Zeit mussten sich die Recyclingspezialisten bei der Zeitungslektüre öfters ärgern: „Es sind einige eher fragwürdige und teilweise fehlerhafte Berichte in den Medien erschienen, die nicht nur das Recycling, sondern die gesamte Kunststoffbranche in ein unverdient schlechtes Licht rü-cken.“ Dabei sei von den Mio. Tonnen Plastikmüll, die unsachge-recht im Meer entsorgt wurden, nur etwa 1 % Europa zuzurechnen.Auch das beliebte Hassobjekt „Plas-tiktüte“ erweise sich bei näherer Betrachtung ökobilanziell besser als Vergleichsprodukte wie Papier-tüte oder Baumwolltragetasche. Für die zweifach verwendete Plas-tiktüte – zuerst als Einkaufstüte

und dann als Abfalltüte – müsste die Papiertüte viermal und die Baumwolltasche 173-mal wieder-verwendet werden, um eine gleich günstige Ökobilanz aufzuweisen.Dieses Beispiel zeige, dass sogar bei Neuwaren Artikel aus Kunststoff bessere Ökobilanzen aufweisen können als alternative Werkstoffe.

Aufbereitung spart CO2-Emissionen

„Kunststoffe sind branchenüber-greifende Allroundrohstoffe für unzählige Produkte unseres täg-lichen Lebens und aus diesem nicht mehr wegzudenken“, so MKV.Bei der Herstellung dieser Artikel fallen Produktionsrückstände und

Abfälle an wie etwa Angüsse oder Ausschussteile. Bei der werkstoff-lichen Wiederverwertung von industriellen Produktionsabfällen werden diese Produktionsrück-stände sortenrein gesammelt, vermahlen und wieder neu auf-bereitet, so dass ein neues wieder-verarbeitbares Kunststoffgranulat entsteht, das den Anforderungen des Marktes entspricht und zudem im Vergleich zu Neuware CO2-Emissionen einspart und somit einen wichtigen Beitrag zum Um-weltschutz leistet. Rezyklate sind für MKV zwar keine Neuwaren, können aber in vielen Anwendun-gen Neuware substituieren. PL

www.mkv-kunststoff.com

Bei MKV versteht man sich auf alle Aspekte des Kunststo� recyclings und sieht die Zeit gekommen, einiges klarzustellen

Neues aus Abfall – Near to Prime

Weit besser als ihr Ruf: Die Plastiktüte wird zu Unrecht verdammt. Foto: MKV

2524. MAI 2019 | AUSGABE 10

RECYCLING TECHNOLOGIE

Philipp LubosZuständig für den Bereich Recycling

0821 [email protected]

Page 26: DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF˜ UND …...Der kostenlose Newsletter DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF˜ UND KAUTSCHUKINDUSTRIE AUSGABE 10 | 24. MAI 2019 50. JAHRGANG 50 JAHRE. EDITORIAL Über

Maier-Unitas GmbH – MaschinenfabrikTel. +49 (0) 70 24 - 97 02 - 0Fax +49 (0) 70 24 - 97 02 - 10Mail mail@maier - unitas.de

www.maier - unitas.de

Unternehmensgründung Plastship ist eine neue, europaweit aktive Handels- und Serviceplattform mit drei klaren Zielen: den Einsatz von rezyklierten Kunststoffen zu ver-einfachen und zu beschleunigen, einheitliche Qualitäts- und Infor-mationsstandards für rezyklierte Kunststoffe aufzubauen und neue Anwendungsgebiete für rezyklierte Kunststoffe zu etablieren. Kern-funktionen sind das Anbieten und Einkaufen von Mahlgütern, Regra-nulaten, Rezyklaten und zugehö-rigen Dienstleistungen. Plastship bietet darüber hinaus auch die unabhängige Bewertung der Re-cyclingfähigkeit von Kunststoff-verpackungen und -produkten und berät zum Einsatz von Regranula-ten. Die K-ZEITUNG sprach mit den Geschäftsführern Andreas Bastian und Konstantin Humm über weitere Unterscheidungs-merkmale zu herkömmlichen Plattformen dieser Art.

: Was kann auf Plastship ge-handelt werden?Andreas Bastian: Das Spektrum umfasst Materialien und Dienst-leistungen. Auf Plastship lassen sich Spotmengen, beispielsweise aus

Überkapazitäten, ebenso einstellen und abrufen wie Regranulatypen-ware aus konstanter Produktion. Ergänzend können Lohnleistungen vom Vermahlen oder Granulieren bis hin zum Compoundieren ge-sucht und angeboten werden. Po-tenzielle Käufer können Ausschrei-bungen platzieren, wenn ihre Suche zunächst zu keinem Ergebnis führt. Sie können ebenfalls Kunststoffe, zum Beispiel aus Produktionsüber-schüssen, oder Produktionsabfäl-le anbieten. Über die Vermittlung von Werkstoffen hinaus kann unser Support auch die Organisa-tion des Materialtransports und die Lieferung von Mustermengen ein-schließen.

: Welches Kosten-Nutzen-Verhältnis bietet Plastship?

Konstantin Humm: Nach einer Re-gistrierung sind alle auf Plastship verfügbaren Angebots- und Such-funktionen kostenlos nutzbar. Eine Provisionszahlung von einem bis fünf Prozent des Gesamtbe-trags – je nach vermittelter Men-ge – wird erst mit Vertragsschluss zwischen Nutzern fällig. Plastship bietet Unternehmen damit Mög-lichkeiten, Kosten im Vertrieb oder Einkauf einzusparen. Für Markeninhaber kann Plastship den Einsatz von Regranulaten vom Beginn eines Projekts bis zur er-folgreichen Umsetzung begleiten. Kunststoffverarbeiter können Re-granulate beziehen, Dienstleistun-gen der Rezyklierer in Anspruch nehmen und ihre Produktionsab-fälle anbieten. So erhalten sie Zu-gang zu neuen Abnehmern, kön-nen aber auch an interessante Mengen für ihren Input gelangen. Die eingesparte Zeit können sie für ihr Kerngeschäft nutzen.

: Welchen Aufwand erfordert die Nutzung von Plastship?Humm: Wir bieten einen umfang-reichen Support für alle Beteiligten. Unsere Nutzerführung ist durch-dacht und anwenderfreundlich. Sie

macht es sehr leicht, den Typ und die Eigenschaften sowie gegebe-nenfalls die Handelsnamen aller angebotenen Materialien zu erfas-sen. Dabei sorgt ein einheitlicher Standard für Vergleichbarkeit.

: Wie entstehen Angebote auf Plastship?Humm: Der erste Schritt ist das Erfassen der Daten von Rohstoffen, beispielsweise von Typenwaren. Diese sind dann die Basis, auf der sich schnell und unkompliziert Angebote erstellen lassen, sobald entsprechende Kapazitäten verfüg-bar werden. Wir arbeiten daran, möglichst einheitliche Informati-onen zu Rohstoffen bereitzustellen, damit eine qualifizierte Kaufent-scheidung getroffen werden kann. Unsere Suchfunktion ermöglicht

dadurch die zielgenaue Definition der Rohstoffparameter für die je-weilige Anwendung. Über die Möglichkeit, Suchaufträge zu er-stellen, bieten wir Abnehmern einen weiteren Service, der diesen das Auffinden des passenden Lie-feranten vereinfacht. Auf Wunsch begleiten wir das Erstellen der Ba-sisdaten und übernehmen das Versenden von Materialmustern an Interessenten.

: Können Sie dazu beitragen, un seriöse Angebote zu vermei-den?Bastian: Alle Angebote werden im ersten Schritt neutral angezeigt. Der Abnehmer erhält erst dann die Unternehmensdaten eines Anbie-ters, wenn dieser ein verbindliches Angebot erstellt. Das erhöht für beide Seiten die Seriosität des An-gebots und sorgt dafür, dass beste-hende Geschäftsbeziehungen nicht unterlaufen werden. Wir bilden so auch einen Vertriebsprozess ab, der die Wahrscheinlichkeit eines Ge-schäfts erhöht und dabei für alle Parteien Zeit einspart. Zusätzlich stellen wir sicher, dass es sich bei den Nutzern der Plattform um Produzenten und Kunststoffver-

arbeiter handelt, mit denen sich im besten Fall langfristige Verträge einleiten lassen. So kann sich über die Zeit eine Stabilität auf dem Markt etablieren.

: Sie propagieren ein „beglei-tetes“ Modell. Was steht dahin-ter?Bastian: Unser begleitetes Modell hilft uns, auf individuelle Bedürf-nisse unserer Nutzer einzugehen, die über den Rohstoff selbst hin-ausgehen. Dabei stehen wir gerade solchen Anbietern zur Seite, die bisher keine guten Erfahrungen mit Rohstoffbörsen gemacht haben, indem wir ihr Angebot zur Einlei-tung einer Geschäftsbeziehung mit klar vorqualifizierten produzieren-den Abnehmern nutzen. Wir ver-suchen auch, Projekte an Teilneh-

mer zu vermitteln, die an der ge-meinsamen Entwicklung von Produkten oder Rohstoffen inter-essiert sind. Mit unserem ganzheit-lichen Ansatz zur Nutzung digita-ler Hilfen in der Kreislaufwirtschaft können wir flexibel Lösungen für bestehende Problemstellungen erarbeiten. Dafür sind das wach-sende Netzwerk sowie der Zugang und das Angebot von Dienstleis-tungen aus der Branche ebenso entscheidend wie die angebotenen Rohstoffe.

: Wohin soll die Entwicklung der Plattform gehen?Bastian: Im Mittelpunkt unserer Entwicklung steht die Verbesse-rung der Nutzerfreundlichkeit unseres Modells durch eine weite-re Automatisierung, wobei die Prozesse an den entscheidenden Punkten individuell ausgestaltbar bleiben. Wir werden die Plattform auch um Funktionen erweitern wie Statusübersichten zu laufenden Transaktionen und die Möglichkeit einer zentralen Speicherung aller Dokumente zu einer Transaktion. Rohstoffseitig planen wir, unser Angebot auf Füllstoffe und Addi-tive zum Maßschneidern von Re-

zyklateigenschaften zu erweitern. Aktuell arbeiten wir an einem Konzept, das es erlaubt, die Wir-kung von bestimmten Additi ven auf einen Rohstoff vorherzuse hen, abzubilden und entsprechende Rezepturen dann direkt zu bezie-hen. Das Ziel ist, eine ganzheitliche Lösung rund um die Verwendung und Verwertung von Kunststoffen zu etablieren. Dabei werden wir jederzeit direkt ansprechbar blei-ben und uns intensiv den Aufgaben widmen, die von Kundenseite an uns herangetragen werden. Denn letztendlich ist immer der persön-liche Kontakt mitentscheidend für den Erfolg einer Lösung, und hier unterscheiden wir uns signifikant von weniger betreuten Plattform-modellen. PL

www.plastship.com

Eine neue Handels- und Serviceplattform wurde unter dem Dach der RIGK ins Lebengerufen – ein Interview mit den Geschä� sführern Konstantin Humm und Andreas Bastian

Neues Portal für Recyclingkunststoffe

Bildverarbeitung Wenn die indus-trielle Bildverarbeitung die Gren-zen ihrer Möglichkeiten erreicht, dann erschließt die Technologie des Hyperspectral Imaging (HSI) viele bislang ungenutzte Anwen-dungsfelder, quer über fast alle Industriebranchen. Das menschliche Auge und die traditionellen RGB-Kameras se-hen die Umwelt multispektral in den Grundfarben Rot, Grün und Blau. Hyperspektrale Sensoren dagegen liefern komplexe umfang-reiche Daten für eine detaillierte Differenzierung der Materialober-fläche und deren chemische Zu-sammensetzung.HSI unterteilt das Spektrum vom langwelligen Infrarot bis ein-schließlich kurzwelligem Ultra-violett in mehrere Gundert schmale Farbkanäle. Hyperspek-trale Bilder werden durch bild-gebende Spektroskopie erzeugt und beinhalten sehr große Daten-mengen.Das ermöglicht das Klassifizieren, Identifizieren und Quantifizieren von Materialien etwa beim Recy-cling, in der Oberflächentechnik oder bei Kunststoffen.Spektroskopie ist die Wissen-schaft von den Eigenschaften des Lichtes, das von Materialien ab-sorbiert oder reflektiert wird. Ein Gitter oder Prisma splittet das Licht im Spektrometer in viele sehr schmale benachbarte Bänder auf. Die Energie in jedem Band wird im separaten Detektor in seiner Wellenlänge gemessen. Durch Hunderte oder sogar Tausende

Detektoren kann das Spektro-meter Messungen – von extrem schmalen Bändern im Nanome-terbereich über den gesamten Wellenlängenbereich – liefern.

Software erzeugt 3D-Datenwürfel

Mit unterschiedlichen Software-techniken werden sogenannte hyperspektrale 3D-Datenwürfel mit zwei räumlichen Dimensionen (Fläche – x,y) und einer spektralen Dimension (Lamda) als „Tiefe“ erzeugt.HSI liefert einen unverwechsel-baren „Fingerabdruck“ von Mate-rialien. In den Satelliten zur Erd-beobachtung und Weltraum-forschung wird diese Technologie einschließlich der Algorithmen der künstlichen Intelligenz schon seit Jahrzehnten erfolgreich ein-gesetzt.Sowohl die steigende Leistungs-fähigkeit und Kompaktheit der Hyperspektral-Kameras als auch der Embedded-Computer machen diese Technologie für industrielle Anwendungen zunehmend attrak tiver. Damit erweitert sich der Einsatz der Hyperspektral-technologie für viele Branchen. Die Steuerungs-, Auswerte- und Visualisierungssoftware ist heute in Bedienung und Detektionsmög-lichkeiten viel komfortabler. Sie kann auch Algorithmen der künst-lichen Intelligenz enthalten und bietet ein sehr breites Anwen-dungsfeld. SK

www.luxflux.de

In der Entsorgung und im Recycling können mit Hyperspectral Imaging am laufenden Band Gefahrstoffe wie Asbest oder der Unter schied von Polypropylen zu Polyethylen sicher für die Aus-sortierung detektiert werden. Foto: Luxflux

Hyperspectral Imaging erschließt große Potenziale beim Kunststo� recycling

Der unverwechselbare Fingerabdruck

Geschäftsführer der Handels- und Service-plattform Plastship sind Konstantin Humm (l.) und Andreas Bastian.Foto: Plastship

26 24. MAI 2019 | AUSGABE 10

RECYCLING TECHNOLOGIE

Page 27: DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF˜ UND …...Der kostenlose Newsletter DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF˜ UND KAUTSCHUKINDUSTRIE AUSGABE 10 | 24. MAI 2019 50. JAHRGANG 50 JAHRE. EDITORIAL Über

Hochgeschwindigkeit Fünf Jahre hat die französische Firma Lagniel SAS aus Douvres-la-Délivrande/Frankreich in die Entwicklung einer neuen Rundläufermaschine gesteckt, mit der bis zu 600 Teile pro Minute mittels Ultraschall verschweißt werden können. Das bedeutet eine Verzehnfachung des Outputs. Der Ultraschallspezialist Herrmann Ultraschall lieferte die Ultraschallkomponenten und unterstützte bei der komplexen Entwicklung dieses schnellen Schweißprozesses.

Prozess in Einzelschritte aufgeteilt

Die Rundläufermaschine mit kon-tinuierlicher Bewegung arbeitet mit einer servogesteuerten Dreh-scheibe (Rundschaltteller), wobei die Werkzeugbewegung kurven-gesteuert ist. Die Drehscheibe steuert Bewegungs- und Zeitab-läufe. Um die hohe Geschwindig-keit beim Schweißen zu realisieren, wurde der Schweißprozess in Ein-zelschritte aufgeteilt – diese sind Hub, Aufsetzen auf dem Schweiß-teil, Schweißvorgang, Abkühlen unter Druck und Rückhub. Der

Verlauf der Schweißkurve wurde als Vorlage für die mechanische Bewegung verwendet.

Hochleistungs-generator

Bezüglich des Ultraschallgenera-tors hatte Lagniel hohe Anforde-rungen spezifiziert, die Herrmann Ultraschall erfüllen konnte:

• schneller Wechsel zwischen ver-schiedenen Schweißparametern

• schnelle Übertragung der Pro-zessdaten per Bussystem inklu-sive der für die Medizintechnik geforderten Nachverfolgbarkeit

• Ausgleich der normalen mecha-nischen Toleranzen der Maschi-ne aufgrund der Geschwindigkeit

Die große Herausforderung war, die Bewegung der Werkstückauf-

nahmen mit den Impulsen des Generators zu harmonisieren. Herrmann Ultraschall hat eine spezielle Simulationssoftware entwickelt, mit deren Hilfe der schnelle Prozess überhaupt erst eingerichtet und optimiert werden kann. Leistung, Schweißweg, Druck und Zeit mussten parame-triert werden, wobei ein Generator bis zu sechs Sonotroden steuert.

Aufgrund der Ingenieursleistung von Lagniel war es möglich, über einen Masterparametersatz zu arbeiten, statt jedes einzelne Schwinggebilde individuell zu parametrieren. Trotzdem war die Abstimmung der Parameter mit-tels DOE-Methode (Design of Experiment) eine anspruchsvolle Aufgabe und erforderte viel Er-fahrung in der Ultraschallanwen-

dungstechnik. Mithilfe der Simu-lationssoftware können die Pro-zesstoleranzen erweitert und der Prozess stabilisiert werden; auch die Anzeige-, Speicher- und Nach-verfolgbarkeitsoptionen waren hilfreich.

Ausblick

Die neue Maschine ist Beweis für die gute Zusammenarbeit zweier Spezialisten auf ihrem Gebiet. Sechs Anlagen an zwei Großkun-den wurden bereits ausgeliefert; mit je vier Generatoren zur Steu-erung von 24 Ultraschallschwing-gebilden wird eine Geschwindig-keit von 600 Teilen pro Minute erreicht. Hergestellt werden Drip-per für landwirtschaftliche Bewäs-serungsanlagen sowie Teile für die Medizintechnik. Weitere Anwen-dungen könnten Massenartikel wie Spritzen, Kugelschreiber, Ver-packungskomponenten oder Bat-terien sein. Zusätzliche Bearbei-tungsschritte wie Crimpen, Laser-markieren oder Etikettieren sind leicht in die Maschine zu integ-rieren. ASTRID HERRMANN

www.herrmannultraschall.com

Lagniel CEO Bruno Neyret ist zufrieden mit der französisch-deutschen Zusammenarbeit.

Wie Herrmann Ultraschall an die Grenzen des Machbaren geht

Extrem schnell getaktet

Die Maschine kann pro Sekunde bis zu zehn Schweißvorgänge ausführen. Fotos: Herrmann Ultraschall

2K-Klebstoffe Delo-Duopox DB8989 ist so schnell wie kein zweikomponentiger Epoxidharz-klebstoff zuvor. Bereits nach wenigen Sekunden Belichten sind die Bauteile so stark gegen Ver-rutschen geschützt, dass sich die gesamte Baugruppe sofort weiter-verarbeiten lässt.Die sichere Endaushärtung – in-klusive Schattenzonen – erfolgt anschließend wie bei normalen Zweikkomponenten-Produkten bei Raumtemperatur oder be-schleunigt in typischerweise 60  min bei 80 °C.Die erste Option dürfte für die meisten Anwender interessanter sein, da in diesem Fall Investitions- und Energiekos ten für das Warm-härten entfallen, Platz in der Fer-tigung gespart und Takt- und Durchlaufzeiten extrem verkürzt werden.Indem Dosieren, Fügen und Licht-fixieren weniger als 1 min benö-tigen, kann der nächste Ferti-

gungsschritt deutlich schnellerals bislang nach 15 bis 90 min starten.Darüber hinaus vereinfacht die neue Technologie aus Sicht von Delo die Logistik für Anwender spürbar, da die Produkte nicht gekühlt transportiert oder gela-gert werden müssen. Zudem er-laubt die zwölfmonatige Haltbar-keit mehr Flexibilität in der Fer-tigung wie auch den Einsatz größerer und damit wirtschaftli-cherer Gebinde.

Ein echter Durchbruch

„Diese Neuentwicklung ist ein wirklicher Durchbruch“, sagt Karl Bitzer, Gesamtleiter Produktma-nagement bei Delo. „Sie kombi-niert die Vorteile der Lichthärtung mit den Stärken von 2K-Produk-ten. Künftig brauchen Anwender nur noch eine Mischanlage und Lampen. Öfen, Energie sowie Platz

in der Fertigung lassen sich ein-sparen – und ganz viel Zeit.“Delo-Duopox DB8989 bietet den Herstellerangaben zufolge gute Festigkeiten auch unter Tempera-tur- und Feuchtigkeitseinfluss. So erreicht der Klebstoff auf Alumi-nium eine Zugscherfestigkeit von 28 MPa und behält diesen Wert auch bei im Automobilbereich geforderten Alterungssimulatio-nen, zum Beispiel nach 500 Stun-den Lagerung bei 85 °C und 85 % relativer Luftfeuchtigkeit oder bei 150 °C.Daher eignet er sich für struktu-relle Klebungen, etwa von von Seltenerdmagneten in Elektro-motoren. Darüber hinaus kommt das Produkt dank seiner niedrigen Ausgasung und des geringen Schrumpfes selbst für optoelekt-ronische Anwendungen wie Kame ras infrage.

Kleben mit zwei Komponenten

Zweikomponentige Klebstoffe sind bekannt für gute Festigkeit, zuverlässiges Aushärten bei Raumtemperatur, gute chemische Beständigkeit und eine einfache Logistik. Für viele hochvolumige Anwendungen galt dies lange Zeit bis zum Erreichen der Anfangs-festigkeit allerdings als großer Nachteil – bis jetzt. Für die Zu-kunft plant Delo die Entwicklung zahlreicher weiterer 2K-Produkte mit Lichtfixierung, darunter Ver-gussmassen für den Sensorik-bereich. PL

www.delo.de

Das neue 2K-System bringt erhebliche Vorteile mit sich. Foto: Delo

Delo hat eine Licht� xierung für zweikomponentige Epoxidharze vorgestellt. Das vereinfacht Fertigungsprozesse und Logistik

Eine superschnelle Revolution mit zwei Komponenten

Haftung Mit einer neu entwickelten Methodik konnte ein Team um den Wissenschaftler Prof. Valentin Popov von der TU Berlin wichtigs-te Einflussfaktoren auf die Haftig-keit adhäsiver Kontakte erforschen. „Die sogenannte Haftigkeit, der adhäsive Kontakt an den Grenz-flächen zwischen zwei Körpern, kann stark von der makro- und mikroskopischen Beschaffenheit der jeweiligen Oberflächen abhän-gen“, erklärt Prof. Popov. „Auch in der Tierwelt sind diese Adhäsions-kräfte am Werk. Heuschrecken und Geckos beispielsweise nutzen die adhäsive Haftung ihrer Füße zu den verschiedensten Oberflächen, um auch an Wänden und Fenstern zu laufen. Die Stärke der Adhäsion zwischen biologischen Zellen be-stimmt auch deren Beweglichkeit und Wachstum. So kann eine Stö-rung sogar Ursache für die Ent-wicklung von Tumoren sein“, sagt Popov.

Atomare Haftung

Um Störungen zu vermeiden, sei die Kraft der Adhäsion in der Me-chanik sehr sorgfältig zu beachten und zu dosieren, denn nicht immer ist sie nützlich. Eine zu starke Ad-häsion kann zu Fehlfunktionen führen. In den Experimenten der Forscher spielt die sogenannte Trennungsenergie eine große Rol-le. In diese Kenngröße „Trennungs-energie“ fließen alle Details der adhäsiven Wechselwirkung der Oberflächen: Die physikalische Beschaffenheit, Reibungselektri-zität, Wasserstoffbrücken, elektro-chemische Doppelschicht-Wech-selwirkungen oder Interdiffusion

von Polymerketten gehören dazu. „Je größer die Trennungsenergie, desto stärker die Haftkraft, die Adhäsion“, so Dr. Roman Pohrt, Mitautor des Artikels. Allgemein gilt: Je rauer zwei Oberflächen, desto geringer die Haftkraft. Um diese zu erhöhen, könne man bei-spielsweise den Spalt mit langsam erstarrender Flüssigkeit füllen (Klebetechnik) oder mit einem sehr weichen Gegenkörper. Roman Pohrt gibt ein simples Beispiel: „Diesen Effekt kann jeder Mensch zu Hause erfahren, indem er einen Löffel an die Götterspeise drückt und dann versucht, den Löffel lang-sam zu heben. Das funktioniert ebenso gut mit einem zerkratzten,

also rauen Löffel.“ Dr. Roman Pohrt entwickelte eine Methode zur Com-putersimulation des Ablöseprozes-ses. Er baute ein Gerät, in welchem die Ablösung einer Haftverbin-dung, zum Beispiel von verschieden geformten Pflastern oder von Glas-würfeln auf gallertartiger Materie, gemessen und live mit einer Video-kamera beobachtet werden konn-te. Das Gerät und die Experimente sind ebenfalls in einem allgemein

verständlich gehaltenen Youtube-Video zu sehen, in dem auch der dritte Autor der Studie, Dr.-Ing. Qiang Li, die spezifischen Com-putercodierungen für die Simula-tionen erklärt. Der gezeigte Effekt, dass scharfe Ecken, zum Beispiel bei Pflastern, sich zuerst ablösen, ist aus dem Alltag gut bekannt. „Eine wesentliche ins Bild gesetzte Erkenntnis ist jedoch, bei welchen Formen die Ablösung an welchen Stellen stoppt und erst bei signifi-kanter Krafterhöhung weiter vor-anschreitet. Dies ist für das Design von Klebeverbindungen in der Industrie von Bedeutung, zum Beispiel als Frühwarnung vor ei-nem kritischen Versagen der Kle-

beverbindung“, so Roman Pohrt.Auch auf die Frage, ob es zum Beispiel möglich ist, ein Pflaster zu entwerfen, welches gut hält, beim Abziehen aber nicht wehtut, gibt das Paper eine Antwort. Va-lentin Popov: „Wir empfehlen die Verwendung eines ‚Gradienten-materials‘ als Zwischenschicht, das an der Oberfläche viel weicher ist als in den tieferen Bereichen.“ PL

www.tu-berlin.de

Studie aus der Reibungsphysik mit grundlegenden mechanischen Erkenntnissen für Mikro- und Medizintechnologie

Was die Welt zusammenhält

In vielen Fällen ebenso wichtig wie das Klebenbleiben ist das Wie-derloskommen. Foto: Pixabay

2724. MAI 2019 | AUSGABE 10

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Page 28: DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF˜ UND …...Der kostenlose Newsletter DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF˜ UND KAUTSCHUKINDUSTRIE AUSGABE 10 | 24. MAI 2019 50. JAHRGANG 50 JAHRE. EDITORIAL Über

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der K-ZEITUNG für das Jahr 2019

Ausgabe Erscheinungstermin Anzeigenschluss

11 07. Juni 21. Mai

12 21. Juni 04. Juni

13 05. Juli 19. Juni

14 19. Juli 03. Juli

15/16 02. August 17. Juli

17 06. September 21. August

18 20. September 04. September

19 07. Oktober 18. September

20 18. Oktober 30. September

21 22. Oktober 02. Oktober

22 05. November 17. Oktober

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Laserschweißen Mit der neuen Schweißmaschine Evo 2800 hat die Evosys Laser auf Kundenwün-sche reagiert und ein System ent-wickelt, das mit neuester Technik zum Laserkunststoffschweißen ausgestattet ist sowie schnell, platzsparend und wirtschaftlich in der Produktion eingesetzt wer-den kann.Die Evo 2800 ist als universelle Laserschweißmaschine für die Bearbeitung von kleinen und mitt-leren Serien positioniert. Das Sys-tem kann je nach Applikation mit unterschiedlichen Laserquellen und Optikmodulen ausgestattet werden und bietet dadurch weit-reichende Einsatzmöglichkeiten. Mit einem Platzbedarf von circa 1 m2 passt das System dabei in jede Anwendungsumgebung. Nahezu wartungsfrei und servicefreund-lich ist die Evo 2800 für den Ein-satz in der 24/7-Produktion prä-destiniert.

Intuitive Bedienung

Für die komfortable Bedienung ist das System serienmäßig mit der intuitiven Prozesssoftware

Evolap ausgestattet und kann so-mit auch eine Vielzahl unter-schiedlicher Bearbeitungsauf-gaben umsetzen.Die neue Anlage ist für den Einsatz im Automotivebereich sowie in den dafür entwickelten Varianten auch in der Medizintechnik und Pharmaindustrie bestens geeignet. Denkbar ist hier zum Beispiel die

Herstellung von sterilen Verpa-ckungen, Mikrofluidikkompo-nenten sowie Lab-on-a-Chip-Systemen. Dabei ist die Evo 2800 von Haus aus für die manuelle Bestückung durch einen Bediener wie auch für die automatische Bestückung durch ein Handling- beziehungsweise Robotersystem ausgelegt.Die Evo 2800 durchläuft das fir-meneigene, anspruchsvolle CQC-Prozedere der Evosys Laser. Durch das sogenannte „Calibrated Qua-lity Concept“ wird gewährleistet, dass die Schweißprozesstechnik verschiedener Systeme vergleich-bar ist.Um auch während der Produktion beim Kunden die Qualität sicher-zustellen, ist die Anlage mit ver-schiedenen Onlineüberwachungs-modulen erhältlich.„In die Entwicklung der Evo 2800 ist die jahrzehntelange Erfahrung unserer Ingenieure im Bereich Laserschweißen von Kunststoffen gef lossen. Wir sind überzeugt davon, dass das System Bench-mark in diesem Bereich ist“, sagt Frank Brunnecker, Geschäftsfüh-rer bei Evosys Laser. PL

www.evosys-laser.com

Evosys Laser präsentiert mit der Evo 2800 die nächste Generation an Laserschweißmaschinen für die industrielle Produktion

Kompakte Ausmaße

Die neue Evo 2800 ist mit mo-dernster Technik ausgerüstet.Foto: Evosys

Prüftechnik Das SKZ nutzt die unilaterale Kernspinresonanz (NMR) in einem neuen For-schungsprojekt zur Ermittlung der Aushärtung von Klebstoffen in Klebeverbindungen. Das Verfah-ren erlaubt eine nicht invasive Prüfung von geklebten Bauteilen in kurzer Zeit und eignet sich zur Onlineprozesskontrolle. Im neu gestarteten Forschungsvorhaben NMR Bond wird in den nächsten zwei Jahren intensiv an der zerstö-rungsfreien Untersuchung zahl-reicher unterschiedlicher Klebe-verbindungen geforscht.„Der stetig wachsende Bedarf an Leichtbaulösungen sowie die kon-tinuierliche Verbesserung der Klebstoffe dienen dabei als trei-bende Kraft. Die bisher verwen-deten Methoden zur Prüfung von Klebeverbindungen liefern zwar zuverlässige Ergebnisse, sind aber nur stichprobenartig und meistens zerstörend“, erklärt SKZ-Wissen-schaftler Norbert Halmen.Eine Möglichkeit zur zerstörungs-freien Untersuchung von Klebe-verbindungen bieten NMR-Mess-systeme mit einseitigem Proben-zugang. Durch ihren besonderen Aufbau ermöglichen sie die Mes-

sungen der Aushärtekinetik von Klebstoffen in Klebeverbindungen – durch das geklebte Bauteil hin-durch und direkt im Prozess.Das Forschungsvorhaben NMR Bond des SKZ, das bis Februar 2021 läuft, will die unilaterale NMR zur zerstörungsfreien Prü-fung von Klebeverbindungen nutzbar machen. Es werden Kle-beverbindungen mit klassischen 2K-Klebstoffen sowie feuchte- und UV-härtenden 1K-Klebstoffen betrachtet. Als Referenz dienen verschiedene in der Praxis gängi-ge Messverfahren. Zusätzlich werden die Einflüsse unterschied-licher Vorbehandlungsmethoden

sowie der Klebstoff- und Magnet-temperatur an sich auf die NMR-Messungen untersucht.Am Ende soll eine für Klebstoff-anwender nutzbare Korrelation der NMR-Messungen mit relevan-ten Kenngrößen wie beispielsweise der Festigkeit möglich sein. Es soll dadurch eine zerstörungsfreie Prüfmöglichkeit aufgezeigt wer-den, die einen Klebstoff von der Entwicklung bis hin zur Anwen-dung begleiten kann. Interessierte Unternehmen können gerne Kon-takt mit dem SKZ aufnehmen, um mehr über das Vorhaben zu er-fahren. SK

www.skz.de

Berührungslose Bestimmung derAushärtung von Klebsto� en

Unter der magnetischen Lupe

Im Rahmen eines Forschungsvorhabens wird am SKZ das Ziel ver-folgt, die unilaterale Kernspinresonanz zur zerstörungsfreien Prü-fung von Klebeverbindungen zu nutzen. Foto: SKZ

28 24. MAI 2019 | AUSGABE 10

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Page 29: DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF˜ UND …...Der kostenlose Newsletter DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF˜ UND KAUTSCHUKINDUSTRIE AUSGABE 10 | 24. MAI 2019 50. JAHRGANG 50 JAHRE. EDITORIAL Über

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Farben für Kunststoffe

G. E. Habich’s Söhne34356 ReinhardshagenTelefon 0 55 44/7 91-0Telefax 0 55 44/82 38

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Page 32: DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF˜ UND …...Der kostenlose Newsletter DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF˜ UND KAUTSCHUKINDUSTRIE AUSGABE 10 | 24. MAI 2019 50. JAHRGANG 50 JAHRE. EDITORIAL Über

Elastomere Auf dem Markt für Haustierspielwaren wächst das Bewusstsein für sichere und nach-haltige Materialien, die keine ge-fährlichen Stoffe enthalten und dabei besonders ästhetisch und

langlebig sind. Auf der Suche nach einem flexiblen Compound, das diese Anforderungen erfüllt, wandte sich ein US-Hersteller von Kauspielzeug für Hunde an Krai-burg TPE.

Zu den wichtigsten geforderten Eigenschaften gehören eine Ver-arbeitbarkeit ohne Kompromisse, hohe Fließfähigkeit, Reißfestig-keit, Haftung auf Nylon 6 (PA6) und Einfärbbarkeit. „Haustier-

spielwaren sind ein wachsendes Segment im Konsumgütermarkt und der Verbraucher erwartet, dass sie genauso sicher, nachhaltig und robust sind wie Spielwaren für Kinder“, sagt Kevin Gase, Sales

und Marketing Director bei Krai-burg TPE Americas. „Gleichzeitig benötigen die Hersteller innovati-ve Materialien, die ihre Anforde-rung an Wirtschaftlichkeit erfül-len und dazu beitragen, die Wett-bewerbsfähigkeit zu stärken.“ Kraiburg TPE verfügt über um-fassende Erfahrungen mit Hart-Weich-Kombinationen.

Breite, bewährte Anwendungspalette

Das ausgewählte Thermolast K-Compound lässt sich präzise auf die Hartkomponente abstimmen und erfordert auch beim Ansprit-zen an teilkristalline Harze wie PA6 und PA66 keine Haftvermitt-ler. Die breite Palette bewährter Anwendungen reicht von Pflege-artikeln über Werkzeugmaschinen bis hin zu Befestigungselementen für die Automobilindustrie.Darüber hinaus lässt sich das für den Hundeknochen gewählte natur farbene Material in leuchten-den, intensiven Tönen einfärben und sorgt für eine attraktive und kratzfeste Oberfläche. Thermo-last K ist laut Kraiburg TPE zudem äußerst UV-, ozon- und witte-rungsbeständig. „Wir konnten die mechanischen Eigenschaften des

Compounds auch exakt auf die benötigte Härte und Flexibilität einstellen, um die gewünschten Rückstelleigenschaften und wei-che Haptik zu erreichen“, bemerkt Gase.

Strenge Qualitäts- und Reinheitsstandards

Eine weitere wichtige Vorgabe des Kunden war der Wunsch nach einem „heimischen“ Produkt, das unbedenklich ist. Das TPE-Com-pound wird nach strengen Quali-täts- und Reinheitsstandards im Werk des Lieferanten in Buford GA/USA hergestellt. Materialien von Kraiburg TPE erfüllen sowohl die REACH- als auch die RoHS-Bestimmungen. Den Materialien werden keine Phthalate, Halogene, Latex oder Schwermetalle beige-mischt. Und als thermoplastisches Material lässt sich Thermolast K nach Ende des Gebrauchs rezyk-lieren. „Beim Hundespielzeugpro-jekt haben wir den Kunden von der Materialwahl bis zur Bemus-terung begleitet und demonstrier-ten damit die lokale Präsenz von Kraiburg TPE als Kompetenzfüh-rer bei thermoplastischen Elasto-meren“, fügt Gase hinzu. JL

www.kraiburg-tpe.com

Oberfläche Die Sea Life Bangkok Ocean World in Thailands Hauptstadt umfasst auf einer Fläche von rund 10.000 m2 und in Becken mit insgesamt 5 Mio. l Wasser gleich Hunderte von ver-schiedenen Arten und Exponaten – darunter Seesterne, Spinnen-krabben, Oktopusse, Stachel-rochen und Haie. Die Unterwas-serwelt bietet ihren Besuchern inspirierende Einblicke in die Weltmeere und ihre Lebewesen. Besonderer Anziehungspunkt ist die Pinguinstation. Hier können die Besucher die quirligen und verspielten Tiere hautnah erleben: Mal rutschen sie auf ihrem Bauch die vereisten Passagen herunter, mal tauchen sie ins Meerwasser ab.

Rutschunfälle bei den flinken Pinguinen

Immer wieder gab es jedoch Unfälle, bei denen sich die Pin-guine sogar verletzten. Auf dem „Penguin’s walkway“, also dem Weg zwischen den Felsenforma-tionen und dem Wassertank, gab es eine Art Zementboden mit einer weißen Polyurethane-Be-schichtung. „Diese Oberfläche mit Mörtel auf Epoxidharzbasis war sehr rutschig und konnte auch nie wirklich abtrocknen. Die klei-nen Tiere schlitterten darauf eher unfreiwillig. Daher wurde nach einer Lösung gesucht“, erinnert sich Jelmer Stellingwerf von Grip Safety Coatings. Das Schweizer Unternehmen widmete sich ge-

meinsam mit Myako Thailand als Partner vor Ort und führender Distributor in Thailand dem Pro-jekt.Dass die Entscheidung auf die Oberflächenbeschichtung Grip Anti-Rutsch fiel, hatte mehrere Gründe: Die körnige, wasser-basierte Zweikomponenten-Be-schichtung ist umweltfreundlich, erfüllt alle gängigen Hygienestan-dards und ist unempfindlich gegen über Desinfektionsmitteln. Die Oberfläche kann mit üblichen Reinigungsmitteln und sogar Hochdruckreinigern mühelos gereinigt werden. Das Material ist transparent und verändert die Optik und das Design im Pinguin-

haus nicht. Bei Bedarf kann die Beschichtung wieder leicht und rückstandslos entfernt werden.

Vielseitig einsetzbar

Stellingwerf führt weiter aus: „Hinzu kommt, dass Grip Anti-Rutsch die einzige weltweit zerti-fizierte Antirutschbeschichtung ist.“ Er selbst sei immer wieder erstaunt, wo sich das Material überall einsetzen lässt, um Ober-f lächen rutschfest und damit siche rer zu machen: „Wir haben Grip Anti-Rutsch auf Flächen aus Keramik, Naturstein und Holz genauso wie aus Metall, Glas und Stein schon eingesetzt. Vor allem

als nachträgliche Optimierung für Duschwannen, Bodenfliesen und Außentreppen, im privaten Be-reich, der Hotellerie und in öffent-lichen Gebäuden sind wir gefragt. Dass nun sogar die Pinguine in Thailand von unserem Produkt profitieren, ist eine echte Beson-derheit.“Das Team von Myako rückte Ende August 2018 an, um in einem sehr engen Zeitplan Abhilfe zu schaf-fen. Grip Anti-Rutsch wurde auf einer Fläche von insgesamt 60 m2 aufgebracht. Besondere Vorberei-tungen waren nicht erforderlich, lediglich eine gründliche Reini-gung ging den Arbeiten voraus. Eingesetzt wurde Grip Anti-

Rutsch-Boden der Rutschsicher-heitsklasse R11.

Unkomplizierte Anbringung

„Das Kit ist einfach anzuwenden und effektiv, unsere Techniker sind damit gut zurechtgekommen, da die Anbringung unkompliziert und einfach in der Handhabung ist“, erklärt Wanna Napathorn, Betriebsleiterin von Myako Thai-land.Die Oberflächenbeschichtung ist leicht aufzubringen, nach bereits zwölf Stunden ist die Fläche wie-der benutzungsbereit. „Der Faktor Rutschfestigkeit war hier sehr

hoch – es musste schlichtweg funktionieren. Daher haben wir uns auch für das verlässliche und erprobte Schweizer Produkt ent-schieden.“Die Vögel konnten Mitte Septem-ber in das Pinguinhaus zurück-kehren. Wanna Napathorn ist immer wieder dort und erkundigt sich bei Sea Life Bangkok Ocean World, wie sich die Situation für die Tiere durch die neue Anti-rutschbeschichtung verbessert hat. „Seither gab es keine Rutsch-unfälle mehr, wenn die Vögel vom Pool zum Gehweg springen.Der Aufwand hat sich also ge-lohnt.“ KUS

www.grip-antirutsch.com

Obwohl für die Pinguine das Eis kein Problem ist, rutschten sie in ihrem Gehege in der Sea Life Bangkok Ocean World immer wieder aus. Der Zementboden mit PU-Beschichtung war viel zu rutschig. Eine Lösung musste her. Foto: Grip Safety Coatings

In der Sea Life Bangkok Ocean World rutschten die Pinguine immer wieder in ihrem Gehege aus – die Ober� ächenbeschichtung Grip Anti-Rutsch aus Kunststo� macht die Wege im Pinguingehege für die Aquariumsbewohner rutschfest

Wo die Pinguine jetzt trittsicher watscheln und hüpfen

Grip Anti-Rutsch wurde auf einer Fläche von insgesamt 60 m² aufgebracht. Dank der einfachen Anwendung kein Problem für das Team von Partner Myako. Foto: Grip Safety Coatings

Sicherer und nachhaltiger KauspaßKraiburg TPE entwickelt ästhetisches Hundespielzeug mit � ermolast K-Umspritzung

Haustierspielwaren aus Thermolast K von Kraiburg TPE: Nachhaltiges und wirtschaftliches Material, das sich hervorragend verarbeiten lässt und sehr ästhetisch ist Foto: Kraiburg TPE

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