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Dient einander als gute Verwalter
der vielfältigen Gnade Gottes,
jeder mit der Gabe, die er empfangen hat!
1. Petrus 4, 10
Evangelische Kirchengemeinde Alt-Wittenau
5 Mai 2020
Andacht
2
Welt vorhanden ist. Und wir werden als Verwalter
dieser Gnade angesprochen. Das setzt voraus, dass
wir uns dieser Gnade bewusst sind. Es geht also
hier um mehr als nur einfach Mitmenschlichkeit.
Hier geht es um die Weitergabe von Empfangenem.
Woran denken wir, wenn wir an die Gnade Gottes
denken? Natürlich in erster Linie an die Gnade,
dass wir leben dürfen, daran, dass wir gesund sind
und eben nicht an einem Beatmungsgerät auf einer
Intensivstation liegen. Vielleicht denken wir auch
an unsere Familien, unsere Freunde, daran, dass wir
ein Dach über dem Kopf und satt zu essen haben.
Und war es das dann schon? Kommt danach nicht
gleich die Unzufriedenheit über die Ausgangsrege-
lung, über die Fehler der Politiker, über die ausver-
kaufte Lieblingswurst im Supermarkt oder die Ein-
schränkungen bei dem wunderschönen Osterwetter?
Ich möchte die Gnade Gottes gern noch weiter fas-
sen. Es ist auch eine Gnade, in diesem Land leben
zu können, in einem freiheitlich demokratischen
Rechtsstaat. In einem Staat, in welchem sich die
Politiker*innen Gedanken um das Wohl ihrer Bür-
ger machen, in dem sie versuchen, sie vor der Aus-
breitung eines gefährlichen Virus zu schützen. Si-
cher machen sie dabei auch Fehler. Das bleibt nicht
aus. Aber sie handeln nach bestem Wissen und Ge-
wissen. Davon bin ich überzeugt. In meinen letzten
drei Wochen in Lima habe ich Menschen aus Kuba,
Mauritius und anderen Ländern kennen gelernt, die
warten müssen, bis die Flughäfen wieder öffnen,
die nicht wussten, wann das alles für sie ein Ende
hat. Ich hingegen hatte das Glück, dass sich eine
Liebe Gemeinde,
während ich diese Andacht schreibe, sitze ich, erst
vor ein paar Tagen durch einen Rückholflug der
Bundesregierung aus Lima (Peru) in Deutschland
gelandet, am Samstag zwischen Karfreitag und Os-
tersonntag im doch seit meiner Abreise sehr verän-
derten Berlin. Durch den glücklichen Umstand, in
den drei Wochen unfreiwilligen Aufenthaltes eine
gut funktionierende Internetverbindung zu haben,
konnte ich neben den Kontakten zur Familie,
Freunden und vielen lieben Menschen auch die Er-
eignisse in Deutschland und Berlin mitverfolgen.
Politiker*innen und Pfarrer*innen haben bei Reden,
Predigten und Interviews immer wieder von Solida-
rität und Mitmenschlichkeit gesprochen. So haben
wir das „Dient einander“ schon in vielfältiger Form
gehört. Viele haben es auch schon praktiziert. Ich
selbst durfte das in den letzten Wochen auch ganz
persönlich erfahren. Viele Menschen aus den musi-
kalischen Gruppen haben Kontakt zu mir gehalten
und mir die lange Wartezeit dadurch erheblich er-
leichtert.
Wozu jetzt also noch einmal so ein Bibelwort? Hat
uns doch die Coronakrise schon mit der Nase da-
rauf gestoßen, dass es jetzt gilt, füreinander da zu
sein. Da kaufen Menschen für ihre alten Nachbarn
ein. Da rufen Menschen andere an, von denen sie
wissen, dass sie einsam sind. Da wird Hilfe angebo-
ten, wo man spürt, dass sie nötig ist. Längst ist das
alles in Gang und jede und jeder schauen danach,
welche Fähigkeiten sie haben, die sie einsetzen
können. In dem Monatsspruch des Wonnemonats
geht es aber auch um mehr. Der Briefeschreiber
setzt voraus, dass die Gnade Gottes per se in der
Dient einander als gute Verwalter
der vielfältigen Gnade Gottes,
jeder mit der Gabe, die er empfangen hat!
1. Petrus 4, 10
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2020 5
lichkeiten und Gaben, um die Gnade Gottes an an-
dere weiterzugeben und ihnen so zu dienen.
Übrigens, am 10. Mai ist der Sonntag „Kantate“. Er
fordert uns auf: „Singet!“ Wie wäre es denn, an die-
sem Sonntag Menschen anzurufen, von denen wir
wissen, dass sie allein und einsam sind, um mit
ihnen ein schönes Lied gemeinsam zu singen? Ich
stelle mir vor, dass an diesem Sonntag alle, die gern
in den Gottesdienst gehen würden, es aber vielleicht
noch nicht können (im Moment weiß ja noch kei-
ner, was zu dieser Zeit sein wird), am Telefon mit-
einander singen. Ist das nicht eine schöne Vorstel-
lung?
Ich wünsche Ihnen, dass Sie die vielfältige Gnade
Gottes erfahren und dienend an andere weitergeben.
Bleiben Sie gesund und passen Sie gut auf sich auf.
Ihr Kantor Gottlieb Stephan Heinroth
Botschaft um mich gekümmert hat, die mir zwei bis
drei mal in der Woche eine E-Mail schickte mit
Informationen, wie es weitergeht, und die am Ende
dafür gesorgt hat, dass ich in einem Flugzeug nach
Frankfurt saß und in der Folge nach Hause konnte
und meine Liebsten wiedersah. Auch das empfinde
ich als Gnade. Und nun kann ich diese vielfältige
Gnade verwalten, das heißt weitergeben an andere
mit den Gaben, die ich empfangen habe. Und da
muss man gar keine Superbegabungen haben, um
diese Gnade weiterzugeben. Reden und Zuhören
kann jede und jeder. Warum also nicht die eigene
Telefonnummer einem Pflegeheim mit der Bitte um
Weitergabe an die Bewohner mitteilen, damit diese
einen anrufen können, wenn sie jemanden zum re-
den brauchen. Oder mal in der Kirchengemeinde
anrufen, ob sie Namen, Adressen oder Telefonnum-
mern von Menschen hat, die irgend eine Art von
Hilfe benötigen. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien
Lauf. Ich bin sicher, wir alle finden diverse Mög-
Foto: pixabay
Kurze Geschichten zum Nachdenken und Weitererzählen
Foto. pixabay
4
verbot! Keine Gottesdienste und Versammlungen in
den Kirchengemeinden. Schwere Einschnitte in un-
ser Zusammenleben, um Leben zu retten, aber un-
zählige Menschen leiden, sind in ihrer Existenz be-
droht.
Dieser Stillstand des gesellschaftlichen Lebens, die-
se Stille, könnte sie nicht auch eine Einladung sein,
in unserem Tun anzuhalten und nachzudenken?
„Jetzt ist das Wasser ruhig, und man sieht sich sel-
ber“ sagte der Einsiedler. Wer bin ich? Wofür bin
ich dankbar? Was belastet mich? Wovor habe ich
Angst? Was gibt mir Kraft weiterzuleben? Worauf
hoffe ich? Mit wem bin ich verbunden? Um wen
mache ich mir Sorgen? Was möchte ich (noch) er-
reichen? Was ist mir wichtig? Was soll (muss) sich
in unserer Gesellschaft verändern?
Eberhard Gutjahr
„Heute mach ich mir eine Freude und besuche mich
selbst… Hoffentlich bin ich daheim.“
Ein bekanntes Wort von Karl Valentin. Können wir
überhaupt noch „daheim“ sein und Stille ertragen?
In der Zeit vor der Corona-Krise stellte der Psychia-
ter Thomas Fuchs fest: „Die westliche Kultur kennt
keinen Stillstand, keine Handlungshemmung, kein
Verweilen.“ Immer mehr Wachstum, Wohlstand und
Selbstoptimierung seien unsere Lebensziele, meint
er. Das kann man wohl so sehen. Wir leben schon
lange in einem System, das auf wirtschaftlicher und
gesellschaftlicher Beschleunigung basiert.
Februar/März 2020 – mitten hinein in unser aller
Leben diese Entschleunigung, verursacht durch das
Corona-Virus. Auf einmal steht vieles still, muss
viel still stehen. „Shutdown“ des gesellschaftlichen
Lebens mit schmerzhaften Auswirkungen für uns
alle: Kindergärten und Schulen geschlossen, auch
Geschäfte und viele Fabriken ebenfalls. Kontakt-
Die Stille
Zu einem Einsiedler kamen eines Tages Menschen. Sie fragten
ihn: „Welchen Sinn siehst du in deinem Leben der Stille?“
Er war gerade mit dem Schöpfen von Wasser beschäftigt, aus
einer tiefen Zisterne. Er überlegte. Er sprach: „Schaut in die Zis-
terne. Was seht ihr?“
Die Besucher blickten in die tiefe Zisterne: „Wir sehen nichts.“
Nach einer Weile forderte der Einsiedler die Leute wieder auf:
“Schaut in die Zisterne. Was seht ihr?“ Sie blickten hinunter und
sagten: „Jetzt sehen wir uns selbst!“
Der Einsiedler sprach: „Als ich vorhin Wasser schöpfte, war das
Wasser unruhig, und ihr konntet nichts sehen. Jetzt ist das Was-
ser ruhig, und man sieht sich selber. Das ist die Erfahrung der
Stille.“
Parabel
5
2020 5
meinsamen Plan verabschiedet und stattdessen be-
schlossen, unsere Kirchen in der Region am Kar-
freitag und Ostersonntag für stilles Gebet und An-
dacht offen zu halten. In Alt-Wittenau haben an bei-
den Tagen mehr Menschen diese Möglichkeit ge-
nutzt als wir erwartet hatten und haben damit ein
deutliches Zeichen dafür gesetzt, wie wichtig für
Viele nach wie vor kirchliche Orte sind.
Schon seit Beginn der Kontakteinschränkungen ist
der Vorraum unserer Dorfkirche täglich von 10.00
bis 18.00 Uhr geöffnet und ein Buch für das Eintra-
gen von Gebetsanliegen ausgelegt.
Um möglichst viele Gemeindeglieder zu Ostern zu
erreichen ist der April-Gruß in alle evangelischen
Haushalte in Wittenau ausgetragen worden. Wir
hoffen, dass auch Sie dieser Ostergruß erreicht und
angesprochen hat.
Gegenwärtig sind die Gespräche über die Frage,
wie und ab wann Gottesdienste wieder gefeiert wer-
den können, zwischen den Kirchenleitenden und
den politisch Verantwortlichen in vollem Gange.
Sobald es zu einer Klärung gekommen ist, werden
wir sie zügig über die neuen Entwicklungen infor-
mieren.
Volker Lübke
Seit Mitte März leben wir in unserer Stadt mit den
inzwischen schon gewohnten Einschränkungen.
Gerade in einer Kirchengemeinde, deren Leben von
der Gemeinschaft und den Begegnungen der Ge-
meindeglieder bestimmt ist, wirken sich die Kon-
taktbeschränkungen und Gottesdienstverbote gra-
vierend aus und so hat uns Verantwortliche in der
Gemeinde von vornherein die Frage bewegt, wie
wir unserem Auftrag in diesen schwierigen Zeiten
gerecht werden können. Die positive Erfahrung im
Rückblick auf die hinter uns liegenden Wochen:
Wir sind bei der Beantwortung der Frage nicht auf
uns allein gestellt.
Die Landeskirche und der Kirchenkreis stehen mit
uns im ständigen Austausch, liefern Hilfestellungen
und Informationen darüber, was gegenwärtig für
uns noch möglich und verantwortbar ist. Vor allem
die Zusammenarbeit in der ja für uns noch neuen
Region NoOMi (Nordost-Mitte) hat durch den Aus-
tausch über die vielen Fragen, die sich uns gemein-
sam stellten, Fahrt aufgenommen und sich schnell
bewährt.
Gemeinsam haben wir Ideen entwickelt und ihre
Umsetzbarkeit diskutiert. Haben Verabredungen
getroffen und das Mögliche umgesetzt.
Ein Ergebnis dieser Überlegungen ist der wöchent-
liche Newsletter der Region, der auf der Website
222evangelisch.de abonniert werden kann. Er ent-
hält jeweils eine Meditation zu den Sonn- und Fei-
ertagen und die aktuellen Informationen aus unse-
ren vier Gemeinden.
Intensiv waren auch unsere Vorüberlegungen zum
Osterfest, denn gerade an den Osterfeiertagen war
es für uns nur schwer vorstellbar, ohne Gottesdiens-
te auskommen zu sollen. Und so entstand die Idee
eines Autokino-Gottesdienstes, bei dem wir die Ab-
standsvorgaben und Kontaktbeschränkungen einge-
halten hätten. Doch nach einer Reihe von Gesprä-
chen zeigte sich, dass die Amtsärzte der angefragten
Bezirke unserem Plan ablehnend gegenüber stan-
den. Mit Bedauern haben wir uns von unserm ge-
Die Gemeindearbeit in Zeiten der Corona-Krise
Am 21. April 2020 hat der Berliner Senat bekannt
gegeben, dass Gottesdienste mit bis zu fünfzig Perso-
nen ab dem 4. Mai 2020 unter Berücksichtigung der
Hygiene- und Abstandsregeln wieder gefeiert werden
dürfen.
Wir laden Sie daher herzlich zu unserem
Gottesdienst am Sonntag Kantate,
dem 10. Mai 2020 um 10.00 Uhr
im Hermann-Ehlers-Haus ein.
Bitte achten sie auf unsere Bekanntmachungen, wo
dann an den folgenden Sonn- und Feiertagen die Got-
tesdienste stattfinden werden.
noch unter dem Eindruck eines Osterfestes, das oh-
ne unmittelbare Gottesdienst- und Abendmahlsge-
meinschaft und ohne nachmittäglichen Familienbe-
such schon bedeutend anders war! Es gab (und gibt
weiterhin) Fernsehgottesdienste und vielfältige In-
ternet- und Medienangebote, das muss für diese
Ostern genügen, kann zwar die Gottesdienstge-
meinschaft nicht wirklich ersetzen (ich bin sicher:
Auch unser Bischof predigte lieber einer antworten-
den Gemeinde als in einer leeren Großkirche den
roten Aufnahmelichtern der Kameras), kann und
soll aber Hoffnung und Zuversicht aus der Bot-
schaft von der Auferstehung Jesu Christi wieder in
uns stärken!
Der virtuelle Familienbesuch am Nachmittag über
„WhatsApp“, „Skype“ oder „FaceTime“ ist natür-
lich auch nur ein Ersatz, immerhin mit Bild und Ton
von den Enkel*innen, freilich auch nur für Großel-
tern, die entsprechende Geräte besitzen und auch
handhaben können.
Am Karfreitag und Ostersonntag haben wir unsere
Dorfkirche von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet für
Menschen, die sie zum stillen Gebet aufsuchen
Liebe Leserin, lieber Leser,
wie leitet man eine Gemeinde, die sich nicht ver-
sammeln darf? Wie ermöglicht man Gemeinschaft,
wenn persönliche Begegnung nicht möglich ist?
Seit jenem Freitag, dem 13. März 2020, an dem wir
den „Shutdown“, die „Stilllegung“ des gesellschaft-
lichen Lebens sofort und umfassend auch in unserer
Kirche umsetzen mussten, ist das die Frage, mit der
wir uns täglich beschäftigen.
Heute ist Ostermontag, 22.00 Uhr, und viele stehen
Fotos: M. Kopplin, S. Stry
6
Aus dem Gemeindekirchenrat
7
2020 5
Foto: M. Kopplin
wollten – natürlich unter Einhaltung des Abstands-
gebotes. Eine ganze Reihe von Menschen hat dieses
Angebot gern angenommen. Der Vorraum unserer
Kirche bleibt auch weiterhin von 9.00 bis 18.00 Uhr
geöffnet. Sie können dort einzeln eintreten und
wenn Sie wünschen, in dem ausliegenden Buch ein
Gebets-Anliegen notieren. In den anderen Kirchen
unserer Region „NoOMi“ gibt es ähnliche Angebote.
Unsere Kindertagesstätten müssen vorerst weiterhin
für die meisten Kinder geschlossen bleiben, bleiben
aber als „Notbetreuungskitas“ weiter in Betrieb.
Kinder von Eltern mit sogenannten „system-
relevanten“ Berufen (Ärzt*innen, Pflegekräfte, Po-
lizist*innen, Feuerwehrleute, Sanitäter*innen, Mit-
arbeiter*innen in Versorgungsbetrieben, Logistik…)
können auf Antrag weiter betreut werden, außerdem
Kinder mit Behinderungen. Damit unsere Erzie-
her*innen das leisten können, müssen ihre Kinder
in deren Kitas auch weiterbetreut werden; Erzie-
her*in ist deshalb auch ein systemrelevanter Beruf.
Die Liste der systemrelevanten Berufe wurde von
der Senatsverwaltung mehrfach konkretisiert und
erweitert.
Die Gruppenangebote bleiben vorerst weiter ausge-
setzt; auch Gottesdienste sind weiterhin nicht mög-
lich. Aber: Jeden Tag können Änderungen eintre-
ten! Achten Sie deshalb bitte auf Aushänge in unse-
ren Schaukästen und schauen Sie ab und zu auf un-
sere Website www.dorfkirchewittenau.de .
Dort finden Sie unter anderem auch Predigten zum
Download.
Seit Kurzem gibt es in unserer Region zudem einen
Newsletter, in dem auch unsere Pfarrer*innen
schreiben, den können Sie (natürlich kostenlos) be-
stellen auf www.222evangelisch.de .
Bleiben Sie gesund!
Michael Kopplin
Foto: S. Stry
8
den Apostel Thomas und die Märtyrerin Katharina
darstellten. Klar erkennbar wird aus der Gestaltung
der Holzfiguren, dass es sich um vorrefomatorische
Kunstwerke handelt. Wann sich die Reformation in
Dalldorf durchsetzte, lässt sich ebenfalls nicht ge-
nau belegen.
Eine Visitationstafel aus dem Jahr 1540, die im Zu-
sammenhang mit einer neuen kurfürstlichen Kir-
chenordnung steht, beinhaltet aber den Namen des
damaligen Pfarrers von Dalldorf, Benedikt Kurpen,
der als einziger Pfarrer der Region auch die Kirchen
von Hermsdorf, Lübars und Tegel zu versorgen hatte.
Volker Lübke
Sie ist nicht nur das älteste erhaltene Gebäude Wit-
tenaus, sondern zugleich auch seit über fünfhundert
Jahren das Zentrum des gemeindlichen Lebens hier
am Ort, der über die längste Zeit Dalldorf hieß und
erst 1905 in Wittenau umbenannt wurde. Wann sie
erbaut wurde, können auch die Historiker nur schät-
zen, denn urkundliche Belege gibt es darüber nicht,
vermutet wird aber, dass sie im Zeitraum von 1482
bis 1491 errichtet wurde. Als ziemlich gesichert gilt
auch, dass es schon einen Vorgängerbau gab, eine
einfache Fachwerkkirche, die den früheren Dorfbe-
wohnern seit etwa 1230 für ihre Gottesdienste dien-
te und erbaut wurde, nachdem unter den Markgra-
fen von Brandenburg Siedler aus den westelbischen
Gebieten in unsere Region gekommen waren. Die
erste urkundliche Erwähnung Dalldorfs datiert ins
Jahr 1322. Vermutlich ist die alte Holzkirche abge-
brannt und man hat sich dann entschlossen, an ihrer
Stelle mitten im Dorfanger einen massiven Bau aus
Feldsteinmauerwerk zu errichten.
Die sogenannten Feldsteine mussten bei der Anle-
gung der Ackerflächen ohnehin aus dem Boden ent-
fernt werden und waren so ein einfach nutzbares
Baumaterial. Ein Hinweis auf den Zeitpunkt der
Errichtung der Dorfkirche bietet die älteste der vier
Kirchenglocken, auf der sich die Jahreszahl 1484
findet.
Aus der Zeit der Erbauung der Dorfkirche dürften
auch die drei Holzfiguren stammen, die heute an
der südlichen Seitenwand angebracht sind. Sie ge-
hörten zum mittelalterlichen Flügelaltar, der bei
einem Umbau im 18. Jahrhundert aus der Kirche ent-
fernt wurde. Dargestellt sind Anna (die Mutter Ma-
rias), Maria (die Mutter Jesu) und Nikolaus von
Myra (der frühere Schutzpatron der Dorfkirche).
Diese drei Figuren wurden nach dem Abbau des
Flügelaltars auf dem Kirchenboden gelagert, wo sie
etwa hundert Jahre unbeachtet liegen blieben, um
erst bei einer weiteren Umgestaltung der Kirche wie-
derentdeckt zu werden. Verloren gegangen sind in
jener Zeit zwei weitere Altarfiguren, die vermutlich
Geschichte unserer Gemeinde und unserer Dorfkirche
Teil 1 - Von den Anfängen bis zur Reformation
9
2020 5
Foto: pixabay
Wichtig ist die gemeinsame „Startfahrt“.
Diese findet in der zweiten Herbstferienwoche
(19.10 bis 23.10.2020) statt.
Um alle wichtigen Fragen zu klären und Infor-
mationen zum Konfirmandenunterricht zu be-
kommen, findet am 03.09.2020 um 19.00 Uhr ein
Infoabend für Eltern und Konfirmand*innen im
Saal der Scheune, Alt-Wittenau 64, statt.
Wir freuen uns auf euch!
Pfarrer Volker Lübke
Raika Brosowski (Diakonin)
Im Konfirmandenunterricht soll es nicht wie in der
Schule zugehen. Klar sollt ihr etwas lernen, aber ihr
sollt dabei Spaß haben und viele neue Methoden
ausprobieren. Ihr könnt Glaubensaussagen von ges-
tern und heute überprüfen und eigene Standpunkte
festlegen. Eine eigene Meinung zu haben ist wich-
tig. Sagen zu können, was man gut oder schlecht,
richtig oder falsch findet. Eine Idee vom eigenen
Glauben zu entwickeln. Mit all diesen Dingen und
noch vielen mehr, wollen wir uns im Konfirman-
denunterricht beschäftigen.
Nach den Sommerferien 2020 beginnt der neue
Konfirmandenkurs. Wer im Frühjahr 2022 die Kon-
firmation feiern möchte und mindestens dreizehn
Jahre alt ist, kann sich jetzt im Gemeindebüro dafür
anmelden.
Der Unterricht findet wöchentlich statt. Zudem gibt
es vier bis fünf Projektsamstage, sowie gemeinsame
Fahrten und Wochenenden.
Im Dezember 2020 findet kein Konfirmandenunter-
richt statt. Stattdessen werden die Konfis gemein-
sam am Krippenspiel der Gemeinde arbeiten. Es
wird Aufgaben auf und hinter der Bühne geben, so
dass für jeden etwas dabei ist. Das Krippenspiel
wird am 24. Dezember um 16.00 Uhr im Gottes-
dienst aufgeführt.
Herzliche Einladung zum Konfirmandenunterricht
Liebe GruppenleiterInnen,
bitte schicken Sie uns rechtzeitig Ihre Termine für die Juni/Juli-Ausgabe des „Gruß“,
sowie Ihre Planung für das zweite Halbjahr - in der Hoffnung, dass alle Gruppenstun-
den und Veranstaltungen bald wieder stattfinden können...
Grafik: Pfeffer
10
Und als der Pfings ag gekommen
war, waren sie alle an einem Ort beiei-
nander. Und es geschah plötzlich ein Brausen
vom Himmel wie von einem gewal"gen Wind und
erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es
erschienen ihnen Zungen zerteilt, wie von
Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von
ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem hei-
ligen Geist und fingen an, zu predigen in andern
Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.
Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren go es-
fürch"ge Männer aus allen Völkern unter dem Him-
mel. Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge
zusammen und wurde bestürzt; denn ein jeder hörte
sie in seiner eigenen Sprache reden. Sie entsetzten sich
aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese
alle, die da reden, aus Galiläa? Wie hören wir denn jeder sei-
ne eigene Mu ersprache?
Sie entsetzten sich aber alle und wurden ratlos und sprachen einer
zu dem andern: Was will das werden? Andere aber ha en ihren Spo
und sprachen: Sie sind voll von süßem Wein.
Da trat Petrus auf mit den Elf, erhob seine S"mme und redete zu ihnen: Ihr
Juden, liebe Männer, und alle, die ihr in Jerusalem wohnt, das sei euch kund-
getan, und lasst meine Worte zu euren Ohren eingehen! Denn diese sind nicht
betrunken, wie ihr meint, ist es doch erst die dri e Stunde am Tage; sondern das
ist’s, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist: „Und es soll geschehen in den
letzten Tagen, spricht Go , da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch.“
Apostelgeschichte 2,1–8.12–17
11
2020 5
Grafiken: Benjamin, pixabay
Ein Schmetterling zum Muttertag (10. Mai.)
14
Wir sind für Sie da
Spießweg 7-9, 13437 Berlin E-Mail: [email protected]
Pfarrerin Sabine Lettow
Telefon: 404 54 01
E-Mail: [email protected]
Pfarrer Volker Lübke Telefon: 335 53 35
(0174 173 72 57)
E-Mail: [email protected]
Pfarrer Christoph Anders Telefon: 411 902 05
E-Mail: [email protected]
Vikarin Sarah Schattkowsky
Kontakt über Gemeindebüro
Telefon: 437 212 62
E-Mail: [email protected]
Kirchenmusik Gottlieb Stephan Heinroth Telefon: 411 32 70 oder
Küsterei: 437 212 65
E-Mail: [email protected]
Senioren - und Gemeindearbeit Henry Grafke (Dipl. Soz. Pädagoge)
Telefon: 437 212 68
E-Mail: [email protected]
Jugendarbeit Raika Brosowski (Diakonin)
Telefon: 0176 20 47 55 05
Jugendhaus: 347 401 74
E-Mail: [email protected]
GKR-Vorsitzender Michael Kopplin Telefon: 477 557 00
E-Mail:
Gemeindebüro Alt-Wittenau 29, 13437 Berlin Fax: 437 212 66 E-Mail: [email protected]
Küsterin Angelika Noack E-Mail: [email protected]
Gemeindesekretärin Monika Stiller E-Mail: [email protected] Telefon: 437 212 62
Sprechstunden: Dienstag: 10.00 - 11.30 Uhr Mittwoch: 15.00 - 17.30 Uhr Freitag: 9.00 - 11.30 Uhr
Kindertagesstätten Kita Blunckiburg Leitung: Heike Eichholz und Katja Perschk Blunckstr. 14 - 16 Telefon: 414 27 40 www.ev-kita-blunckiburg.de E-Mail: [email protected]
Kita Sonnenblume Leiterin: Anica Russell Stellv. Leiterin: Trixie Sonnen Spießweg 7 - 9, Telefon: 411 23 11 www.kita-sonnenblume.de E-Mail: [email protected]
KIDS - Teilzeitkita Leiterin: Conny Partyka Stellv. Leiterin: Pola Zobel Alt-Wittenau 64 Telefon: 417 051 16 Mo.-Fr. 8.30 - 15.00 Uhr Website im Aufbau E-Mail: [email protected]
Hauswart Jürgen Sack über Gemeindebüro
Telefon: 437 212 62
Evangelische Familienbildungsstätte
Impressum Herausgeber Gemeindekirchenrat der Evangelischen Kirchengemeinde Alt-Wittenau
Redaktion (V.i.S.d.P.) Sabine Lettow, Volker Lübke
E-Mail: [email protected]
Layout Jonas Stry
Übertragung Sabina Stry
Druck Kirchendruckerei Bankverbindung
Empfänger: Ev. Kirchengemeinde Alt-Wittenau IBAN: DE50 5206 0410 2103 9955 50 Kreditinstitut: Evangelische Bank eG Für Spenden bis 200 € gilt Ihr Kontoauszug als Spendenbescheinigung. Falls Sie darüber hinaus eine Spendenbescheinigung wünschen, geben Sie bitte Ihren Namen und Ihre Anschrift im Verwendungszweck an. Wenn Sie für einen bestimmten Bereich unserer Gemeindearbeit spenden wollen (z.B. Arbeit mit Kindern, Jugendlichen, Kirchenmusik…), geben Sie diesen bitte als Verwendungszweck an.
Einsendeschluss für den Juni/Juli- Gruß:
15. Mai 2020
www.dorfkirchewittenau.de
Fotorechte Titel: Sabina Stry Seite 20: pixabay
2020 5 Leben in der Gemeinde
15
Älteste des Gemeindekirchenrats Birgit Beck Angela Büttner Jörg-Peter Koberstein Michael Kopplin, Vorsitzender (siehe Seite 14) Siegfried Koß Sebastian Kratzke Anke Petters Katharina Schorn Klaus Zecher Kontakt: über Gemeindebüro
15
Förderverein der Gemeinde Kirchbauverein Alt-Wittenau e.V.
Vorsitzender: Siegfried Koß, Windhalmweg 28, 13403 Berlin Telefon: 411 82 28 E-Mail: [email protected]
Bankverbindung für Spenden und Mitgliedsbeiträge
Empfänger: Kirchbauverein Alt-Wittenau e.V.
IBAN: DE27 1004 0000 0610 0333 00
Kreditinstitut: Commerzbank AG
Für Spendenbescheinigungen bitte Name und Anschrift vermerken.
Älteste des Gemeindekirchenrats Birgit Beck Angela Büttner Jörg-Peter Koberstein Michael Kopplin, Vorsitzender (siehe Seite 14) Siegfried Koß Sebastian Kratzke Anke Petters Katharina Schorn Klaus Zecher Kontakt: über Gemeindebüro
16
Leben in der Gemeinde
HEH = Hermann-Ehlers-Haus, Alt-Wi enau 71-72
Kinder/Jugendhaus, Tenne, Pavillon und Scheune, Alt Wi enau 64
Erwachsene
Frauenkreis Dorfkirche Entfällt Kontakt: Frau Gutjahr, Frau Lorenz Telefon 414 57 21
Töpfern Entfällt Scheune/Töpferkeller Kontakt: Henry Grafke, Telefon: 437 212 68 (AB)
Töpfern Entfällt Kontakt über Gemeindebüro
Bastelgruppe Entfällt Kontakt: Barbara Freihube, Telefon: 414 27 87
Atem, Bewegung, Entspannung Entfällt Kontakt: Renate Rietz, Telefon: 414 50 25
Kochgruppe für Senioren
Entfällt Alt-Wittenau 29a (Nebengebäude) Kontakt: Uwe Fischer, Telefon: 411 11 34
Montagstreff für aktive Rentnerinnen Entfällt Termine bitte erfragen. Kontakt: Pfarrerin Lettow, Telefon: 404 54 01
Biografisches Schreiben Entfällt Kontakt: Beatrice Schütze, Telefon: 940 430 96
Jugendliche Konfi-Treff freitags, 18.30 - 22.00 Uhr - Jugendhaus - Entfällt Kontakt: Raika Brosowski
Kirchencafé
Kontakte: siehe Seite 14 / Kindertagesstätten
Schnuppertreffen für interessierte Eltern in der
Kita Sonnenblume jeden Entfällt
(Schnuppertreffen finden nicht in den Ferien statt.)
Burgbesichtigung in der Kita Blunckiburg:
Entfällt (Termin siehe Homepage /Seite 14)
Kinder Kinderkirche am Sonntag (KIKISO) sonntags, einmal monatlich, (Termin siehe letzte Seite) Entfällt Kontakt: Pfarrer Lübke
LAIB und SEELE Lebensmittelausgabe für
Menschen mit geringem Einkommen
Wann: jeden Freitag von 13.00 bis 14.30 Uhr
Ausgabe von Wartenummern ab 13.00 Uhr
Wo: Alt-Wittenau 29a
Findet im FREIEN statt
Wer: Menschen, die von Sozialhilfe,
Arbeitslosengeld II oder einer Rente unter 900 Euro leben. Ein Bescheid und der Per-
sonalausweis müssen vorgelegt werden.
Erbeten wird eine Spende von 1,00 Euro.
Entfällt
Alt-Wittenau 64
17
2020 5 Leben in der Gemeinde
Trauergruppe für verwaiste Eltern Entfällt Kontakt: Sabina Stry, Telefon: 411 43 40
LAIB und SEELE Lebensmittelausgabe Alt-Wittenau 29a Im Freien! freitags, 13.00 -14.30 Uhr Kontakt: Annette Meisen, Telefon: 409 105 29
Basteln und Werken Entfällt Kontakt: Henry Grafke, Telefon: 437 212 68 (AB)
Spielerunde Entfällt Kontakt: Henry Grafke, Telefon: 437 212 68 (AB)
Bogenschießen Entfällt Kontakt: Henry Grafke, Telefon: 437 212 68 (AB)
Boccia Entfällt Kontakt: Henry Grafke, Telefon: 437 212 68 (AB)
Skat Entfällt Kontakt: über Gemeindebüro Kontakt: Henry Grafke, Telefon: 437 212 68 (AB)
Mandala legen Entfällt Kontakt: über Gemeindebüro Termine bitte erfragen. Kontakt: Henry Grafke, Telefon: 437 212 68 (AB)
Senioren-Geburtstagsfeier im Mai Entfällt
EVAs Entfällt Auseinandersetzung mit biblischen Frauengestalten Kontakt: Sabina Stry, Telefon: 411 43 40
Bewegung und Meditation Entfällt Kontakt: Brigitte Bollnow-Sorg, Telefon: 411 22 53
Mitmachtänze Entfällt Kontakt: Verena Seider, Edith Schulz Telefon: 414 43 27
Besuchsgruppe Entfällt Kontakt: Herr Seider, Telefon: 414 43 27
Meditative Tänze Entfällt Kontakt: Erika Reinke, Telefon: 402 88 46
Wandern und Stadtspaziergänge
Evtl. treffen wir uns am 26. Mai um 9.40 Uhr am S-Bhf. Wannsee und zwar an der Bushaltestelle Nr. 316 (Richtung Glienicker Brücke), Busabfahrt um 9.47 Uhr. Diesmal geht es auf verschlungenen wegen durch den Babelsberger Park. Die Tour ist ca. 8 km lang. Eine Einkehr ist da-nach in Babelsberg vorgesehen. Anmeldung erbeten Kontakt: Helga Fischer, Telefon: 411 11 34
Bibeldialog Entfällt Kontakt: Pfarrer Anders, Telefon: 411 902 05
Lektorenkreis Entfällt Kontakt: Pfarrer Lübke
Gruppe Offene Kirche Entfällt Kontakt: über Gemeindebüro
2020 5 Gottesdienste in der Dorfkirche Alt-Wittenau
Der Gottesdienst entfällt! Gottesdienst Hermann-Ehlers-Haus Gottesdienst Open-Air-Regionalgottesdienst in Waidmannslust, Königin-Luise-Kirche, Bondickstr. 14 Gottesdienst mit Abendmahl (Wein) Gottesdienst Regionalgottesdienst in Lübars, Christkönig-Kirche, Zabel-Krüger-Damm 219 Gottesdienst mit Abendmahl (Saft) mit Taufe
Sonntag, 3. Mai Jubilate Sonntag, 10. Mai Kantate Sonntag, 17. Mai Rogate Donnerstag, 21. Mai Christi Himmelfahrt Sonntag, 24. Mai Exaudi Sonntag, 31. Mai Pfingstsonntag Montag, 1. Juni Pfingstmontag Sonntag, 7. Juni Trinitatis
10.00 Uhr
10.00 Uhr
11.00 Uhr
10.00 Uhr
10.00 Uhr
10.00 Uhr
10.00 Uhr
Pfarrerin Lettow, Pfarrer Lübke Pfarrer Lübke Pfarrteam Pfarrer Lübke Vikarin Schattkowsky Pfarrteam Pfarrerin Lettow
„GOTT ist in der Mitten“ musikalisch-meditative Andacht zur Wochenmitte Offene Kirche Gottesdienstcafé Kinderkirche am Sonntag
jeden Mittwoch jeden Samstag nach jedem Gottesdienst keine Kinderkirche im Mai
18.00 Uhr
15.00 Uhr bis
18.00 Uhr
11.00 Uhr
10.00 Uhr bis
14.00 Uhr
Sie sind herzlich eingeladen! Du bist herzlich eingeladen!
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