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umfrage remotework hidden champion: pinterest crm, community & newsletter-tests ISSN 2512–9368 dpr # 23/2018 digital publishing report das magazin zur digitalen transformation der medienbranche

digital publishing report 23/2018 · gen wir, dass Social Intranets und Enterprise So-cial Networks weniger interne Redakteure brau- ... der unternehmenskommunikation // oliver chaudhuri

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Page 1: digital publishing report 23/2018 · gen wir, dass Social Intranets und Enterprise So-cial Networks weniger interne Redakteure brau- ... der unternehmenskommunikation // oliver chaudhuri

umfrage remoteworkhidden champion: pinterest

crm, community & newsletter-tests

ISSN 2512–9368dpr # 23/2018d i g i t a l p u b l i s h i n g r e p o r t

das magazin zur digitalen transformation der medienbranche

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ein paar worte zum geleit Wenn „tradierte Unternehmenskultur auf

neue Arbeitsformen wie Co-Working, Cloudworking und Crowdworking“ treffen, kön-ne man von einem „Clash of Cultures“ sprechen – zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie von Deloitte zum Thema Mittelstand und Arbeit 4.0. Von diesen Entwicklungen sind auch Verlage nicht ausgenommen, weswegen wir uns in die-sem Heft ausführlich der Analyse der zweiten „Blitzumfrage Arbeits(zeit)modelle in Medienun-ternehmen“ widmen. Zwar gibt es in den meisten Verlagen inzwischen halbwegs flexible Arbeits-zeitmodelle, und auch das Thema RemoteWork, also Arbeiten von überall, ist immer mehr im Fo-kus. Aber fast die Hälfte aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Umfrage ist nicht zufrieden mit den Regelungen im eigenen Haus. Und die technischen Voraussetzungen dafür seitens der Unternehmen sind, vorsichtig ausgedrückt, eher rudimentär. Über die Hälfte der Mitarbeiter be-kommt das nötige Werkzeug nur teilweise oder gar nicht vom eigenen Unternehmen. Prozess-technisch, vor allem aber auch unter dem Ge-sichtspunkt der immer wichtigeren IT-Sicherheit, ein Debakel. Über die Hälfte aller Mitarbeiter, die Homeoffice nutzen, fühlt sich nicht oder nicht ausreichend durch digitale Prozesse in der eige-nen Effizienz unterstützt. Natürlich ist das The-ma RemoteWork auch eine finanzielle (Ausrü-stung) und mentale (Vertrauen zum Mitarbeiter) Herausforderung. Aber wie schrieb ein Teilneh-mer der Umfrage so treffend: „Meines Erachtens ist es dringend überfällig, Homeoffice anzubie-ten, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu motivieren, zu halten und neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen.“

Gewinnen lässt sich auch an ganz anderer Stel-le etwas. Die Rede ist von Pinterest. Gehört ha-ben fast alle schon von diesem sozialen visuellen Netzwerk, tatsächlich waren auch schon viele Verlage dort aktiv – um dann vor 2 bis 3 Jahren größtenteils die Aktivitäten einzustellen. Im Nach-gang vielleicht etwas fahrlässig, denn von vielen unbeachtet boomt Pinterest, mehr sogar als das in Verlagskreisen so gehypte Instagram. Sicher kein Kanal für jede Zielgruppe – aber unsere Pra-xisberichte zweier Kollegen aus landwirtschaft-lichen Verlagen zeigen, dass man sich Pinterest zumindest einmal genauer ansehen sollte.

Immer wieder im digital publishing report Thema: Direktkundenbeziehung, gestützt auf technische Systeme und Prozesse, in kurz: CRM. Das kostet neben vielen anderen Dingen erst einmal Geld. Und dessen Return-on-Invest kann schnell ge-fährdet werden – wir zeigen, womit und was man dagegen tun kann. Daneben findet sich ebenfalls ein häufiges Thema: Kennzahlen, in dieser Ausga-be am Beispiel von Newsletter-Tests.

In den nächsten Ausgaben werden wir uns auch verstärkt dem Thema „Unternehmensinterne Kommunikation“ widmen. In diesem Magazin zei-gen wir, dass Social Intranets und Enterprise So-cial Networks weniger interne Redakteure brau-chen, die pausenlos Inhalte produzieren, sondern „Intranet-Gärtner“. Gärtnern Sie mit!

Viel Spaß bei der Lektüre und reichlich Erkennt-nisse,

Steffen Meier

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4 pinterest für verlage -so geling der optimale einstieg //dani schenker

10 5 fehler, die ihnen den return-on-invest ihrer crm-digitalisierung kosten // jürgen wolf

13 #meinedigitaleagenda manuela seubert

14 nutzen sie newsletter-tests zum optimieren ihrer kennzahlen! // melanie wimmer

12 vom content zur community. der wandel der unternehmenskommunikation // oliver chaudhuri

20 remotework. für viele verlage (noch) ein fremdwort // steffen meier

26 facebook-ranking der buchverlage oktober 2018

i n ha l t

impressum Der digital publishing report ist ein 14-tägig erscheinendes Magazin zur digitalen Transformation der Medienbran-che. Format: PDF. Herausgeber und V.i.S.d.P.: Steffen Meier. Redaktion: dpr / Postfach 12 61 / 86712 Nördlingen. Co-Herausgeber: Daniel Lenz. Art Direction: Cornelia Zeug. Textredaktion: Nikolaus Wolters - ISSN zu-geteilt vom Nationalen ISSN-Zentrum für Deutschland: Digital publishing report ISSN 2512–9368

bildquellen Alle Bilder sind entweder im Artikel direkt vermerkt oder von den Autoren

25 heftübersicht

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pinterest für verlage -so gelingt der optimale einstiegdani schenker

Während Facebook am Algorithmus schraubt, für Google+ das letzte Stündlein

geschlagen hat und Twitter sich weiterhin in Deutschland nicht durchsetzen kann, hat ein an-deres soziales Netzwerk (fast unbemerkt, dafür umso deutlicher) Marktanteile hinzugewonnen. Dabei handelt es sich nicht etwa um das hippe Instagram, sondern um das andere auf visuelle Inhalte spezialisierte Netzwerk: Pinterest. Im Januar dieses Jahres lag Pinterest hinter Face-book auf Platz zwei bei den Marktanteilen deut-scher Nutzer. Ich behaupte mal, das haben nur wenige Marketer auf dem Schirm.

Mit welchen Maßnahmen Selbständige und Unternehmen auf Pinterest starten sollten und was es generell beim „Pinnen“ zu beachten gilt, habe ich in diesem Beitrag auf Basis eines ei-genen Projekts und unserer gerade startenden Zielbar-Präsenz auf Pinterest zusammenge-tragen.

Hintergrund: Wer zuletzt das Gefühl hatte, dass die Reichweite der eigenen Facebook-Fan-page abgenommen hat, liegt damit richtig. Und das, obwohl die Fanzahlen oftmals gestiegen sind. Nach Recherchen von Hubspot haben Fan-pages über die letzten Jahre massiv an Reich-weite verloren. Einer Studie von Social@Ogilvy zufolge erreichen Fanpages gerade einmal zwei Prozent ihres Publikums auf organischem Weg.

Was ist Pinterest überhaupt?

Pinterest ist hingegen eine Plattform, die bei vielen Marketern unter dem Radar fliegt. Ein Grund dafür ist, dass die Vernetzung unter den Nutzern innerhalb des Netzwerks anders funk-tioniert als zum Beispiel bei Facebook oder Twi-tter. So gibt es zwar eine Messaging-Funktion, der Schwerpunkt liegt bei Pinterest aber ganz deutlich auf dem Teilen von Grafiken und Fotos. Darüber hinaus stehen visuelle Plattformen wie Instagram mit 800 Millionen aktiv genutzten Konten grundsätzlich stärker im Rampenlicht.

Die Wahrheit aber lautet: Pinterest ist nur schwer mit den klassischen sozialen Netzwer-ken vergleichbar.

So werden nicht eingeloggte Nutzer bei Pin-terest empfangen:

"Willkommen bei Pinterest – Finde neue Ideen zum Ausprobieren"

Ganz deutlich: Hier steht nichts von Freunden, Vernetzung, Folgen oder Mitteilen. Vielmehr geht es bei Pinterest darum, Interessantes zu entdecken. In der Vergangenheit hatte das Netz-werk allerdings eher den Ruf als digitaler Treff-punkt für Handwerker und Hausfrauen. Themen wie Essen & Trinken, Mode, Wohnen und DIY sind zwar nach wie vor stark vertreten, als täg-

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lich aktiver Pinterest-Nutzer spreche ich jedoch aus Erfahrung, wenn ich sage, dass inzwischen so gut wie jedes Thema seine Fans findet.

Bei Pinterest können ausschließlich Bilder gepinnt, sprich hochgeladen werden. Diese Bil-der lassen sich dabei jeweils mit einer kurzen Beschreibung, Hashtags und einem Link verse-hen. Das Resultat ist ein endloser Stream an Bil-dern, den Pins. Diese lassen sich in sogenannten „Boards“ speichern. Private Boards sind auch möglich, die bis zur Freischaltung für andere Nutzer nicht sichtbar sind. Das hat folgenden Hintergrund: Anfangs sehen Boards noch recht „nackt“ aus. Auf privaten Boards können Nutzer daher in aller Ruhe einen Grundstock an Pins sammeln, bevor sie damit an die Öffentlichkeit gehen. Am einfachsten geht das Pinnen übri-gens mit einem Browser Addon.

Im Weiteren können Nutzer anderen Nutzern respektive anderen Boards folgen, wobei die erste Variante oft sinnvoller ist. Denn während ein Nutzer viele verschiedene Interessen hat, so sind Boards in der Regel thematisch abgegrenzt.

Ist die Plattform für Unternehmen interessant?

Kurze Antwort: Ja, absolut!Selbstverständlich trifft das nicht auf je-

des Unternehmen zu, aber insbesondere im B2C-Bereich stellt Pinterest eine große Chance dar. Denn im Gegensatz zu anderen Netzwerken suchen Nutzer hier auch aktiv nach Produkten, speichern diese ab und klicken sich zum Shop durch.

Dabei macht es Pinterest den Nutzern extrem einfach, auf die Ursprungsseite des jeweiligen Produkts zu gelangen: Aus dem Stream heraus können Bilder angeklickt und damit vergrößert werden. Der nächste Klick auf das Bild bringt den Nutzer direkt zur Website bzw. Landingpa-ge eines Unternehmens.

Seit 2017 macht Pinterest auch in Deutschland ernst. Im vergangenen Jahr wurde die .DE-Do-main eingerichtet, und diese schoss in der Goo-gle-Bildersuche gleich um 344 Prozent nach oben. Während das sicherlich für das SEO-Team von Pinterest spricht, zeigt Martin Mißfeldt die damit einhergehende Probleme auf.

Trotz allem gilt: Für Unternehmen, die Schwie-rigkeiten damit haben, ihre Bilder in der Suchma-schine ganz nach vorne zu bringen, könnte Pin-terest ein Weg sein, deutlich mehr Sichtbarkeit und Reichweite zu erhalten.

Wie andere Plattformen hat Pinterest einen Algorithmus entwickelt, der bestimmt, nach welchen Kriterien den Benutzern Inhalte ange-zeigt werden – egal ob im Stream oder in den Suchergebnissen. Im Moment ist dieser Algo-rithmus allerdings noch relativ simpel, so kön-nen auch neue Nutzer relativ schnell organische Reichweite aufbauen.

Die nachfolgenden Praxistipps sollten Selbstständige und Unternehmen

dabei beachten:

• Wandle dein Pinterest-Konto in ein Ge-schäftskonto um! Dadurch bekommst du die Möglichkeit, Anzeigen zu schalten, hast Zugriff auf Pinterest Analytics und andere Features.

• Mehr Pins = mehr Reichweite! Im Moment belohnt Pinterest vornehmlich Aktivität. Das bedeutet: Wenn du mehr erreichen willst, musst du mehr machen.

• Pinterest ist eine einfache Suchmaschine. Wenn du hier nach „Auto“ suchst, dann wer-den dir Bilder angezeigt, die mit „Auto“ be-schrieben wurden.

• Nutze das Suchfeld, um herauszufinden, was bereits gesucht wird. Dann benennst du deine Bilder und Boards genau nach den entsprechenden Keywords.

Alle reden über Facebook, Youtube, Instagram und Twitter - die Marktanteile von Pinterest sprechen aber eine eindeutig andere Sprache.

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• Finde einen Stil, der zu dir oder deinem Unternehmen passt, und ziehe diesen Stil durch. Mache deine Bilder unverwechselbar.

• Poste keine plumpen Produktbilder. Zeig deine Produkte in Aktion oder in einem net-ten Setting.

• Schließe dich gut besuchten Boards an. Kurztutorial: Suche ein Board zu deinem Thema, das von mehreren Nutzern bearbei-tet wird. Versuche herauszufinden, wer der Betreiber ist, oder schreibe einen Kommen-tar beim aktuellsten Pin. Frage, ob du eben-falls Zugang zum Board bekommst.

• Erstelle ein Board zu jedem deiner wichtigen Keywords.

• Verlinke jeden Pin mit einer relevanten Un-terseite deiner Website.

• Bilder im Hochformat fallen oft auf, weil sie in voller Höhe angezeigt werden und viel Platz einnehmen.

• Pinne mehr eigene Pins als fremde.

Tipp: Blogposts für Pinterest

Blogger können profitieren, wenn sie für Pin-terest optimierte Artikel erstellen. Diese zeich-nen sich insbesondere durch Auflistungen aus, die visuell begleitet werden – so wie etwa: „5 Outfits fürs Wochenende“. In einem solchen Beitrag liegt der Fokus auf den Bildern und nicht auf dem Text.

Weiterhin sollte ein für Pinterest vorgese-henes Bild bereitgestellt werden. Dieses muss den Inhalt des Artikels rüberbringen, sowohl vi-suell als auch mit Text. Zahlen scheinen dabei besonders gut anzukommen (wie im Beispiel mit den „5 Outfits“).

Mache es den Lesern so einfach wie möglich, den Artikel zu pinnen! Für WordPress gibt es beispielsweise diverse Plugins, mit denen Leser ein Bild direkt bei Pinterest pinnen können.

Tipp: Pinnen statt folgen

Wie bereits angesprochen funktioniert Pin-terest in vielerlei Hinsicht anders. Während dir zum Beispiel bei Twitter andere User oft zu-rückfolgen, wenn du ihnen folgst, geht es Pin-terest-Nutzern mehr um die Inhalte. Du wirst daher wenig Erfolg haben, wenn du Hunderten von Leuten folgst, in der Hoffnung, dass sie dir auch folgen. Konzentriere dich also auf quali-tativ hochwertige, aus der Masse herausste-chende Pins. Dann kommen die Follower quasi automatisch.

Persönliche Erfahrungen mit dem Traffic

Bei meinem Projekt Tropenwanderer (Costa Rica-Portal) kommen mittlerweile mehr als 60 Prozent des Social-Media-Traffics über Pin-terest. Diese Tatsache an sich ist aber wenig in-teressant. Spannend ist hingegen, dass der Pin-terest-Account vier Mal weniger Follower hat als die Facebook Fanpage.

Dazu kommt noch, dass wir bei Facebook nicht nur eine Fanpage täglich mit Posts versorgen, sondern auch noch eine Costa-Rica-Gruppe führen, in der auch immer wieder Hinweise auf das Tropenwanderer-Projekt gepostet werden. Im Prinzip muss man sagen, dass der Aufwand für Facebook in keinem Verhältnis steht.

• Pinterest – 204 Follower: ~60 Prozent SoMe-Traffic

• Facebook – 878 Fans (plus Gruppe mit 366 Mitgliedern): ~30 Prozent SoMe-Traffic

Da stellt sich die Frage: Warum machen wir Facebook überhaupt noch? Zwei Gründe sind diesbezüglich entscheidend. Zum einen fin-det via Facebook mehr Interaktion mit Nutzern statt. Das heißt: Wir kommunizieren dort aktiv

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dani schenkerbietet als selbstständiger Web-worker seit 2010 Dienstleistungen in den Bereichen Online Marketing, Blogging und Social Media an. Beim Gemeinschaftsprojekt Zielbar.de ist er als Redakteur tätig und kümmert um SEO und den Bereich Veranstaltungen. Als Auswande-rer hilft er zudem anderen, sich in Costa Rica zurechtzufinden. Dies sowohl über die Website Tropen-wanderer als auch durch persön-liche Beratung.

Trafficboost durch Pinterest!

Pinterest ist bekannt für seine inspirierende und kreative Community. Gleichzeitig vereint das Netzwerk aktuellen Nutzerzahlen nach rund 250 Mio. Nutzer im Monat, was im Ver-gleich zu Facebook und Co. gering erscheint. Dennoch lohnt sich ein genauer Blick auf das Netzwerk, schließlich bietet es ein hohes Potential, um den Traffic der eigenen Websi-te zu steigern!

Die Nutzer des sozialen Netzwerkes er-stellen eigene digitale Pinnwände und „hef-ten“ an diesen Content, den sie im Internet gefunden haben. Oft dreht sich dieser um Themeninhalte wie DIY, Food oder Lifestyle. Viele Nutzer pinnen Links zu interessanten Websites, die auch andere Nutzer des Netz-werkes wiederum finden und pinnen können. Aus Sicht von Medienunternehmen kann dadurch eine schnelle und kostengünstige virale Verbreitung von Inhalten erfolgen.

Wogegen der Traffic aus Netzwerken wie Facebook, twitter und Co. aufgrund von Än-derungen im Algorithmus oftmals sinkt, bie-tet Pinterest die Möglichkeit, Wachstum zu erzeugen. Bereits heute beziehen viele Web-sites Traffic aus dem Netzwerk, ohne dort eine eigene Präsenz zu unterhalten. Dies geschieht dadurch, dass Nutzer Inhalte von alleine pinnen und verbreiten. Ein Blick in die aktuellen Social-Media-Traffic-Quellen lohnt sich! Wird bereits Traffic aus Pinterest erzeugt sollte der Entwicklung einer eigenen Präsenz der Marke auf Pinterest nichts mehr im Wege stehen.

Nicht zuletzt ziehen bereits sehr viele Blog-ger einen beachtlichen Traffic-Anteil (oft mehr als 30 Prozent des Gesamt-Traffics) aus dem Netzwerk. Warum nicht auch Fachmedien?

Michael Höcker, Leiter Online Marketing Strategie, Landwirtschaftsverlag GmbH, Münster

mit den Fans und können so zum Beispiel An-meldungen zum Newsletter oder den Verkauf von Services erreichen. Zum anderen ist die Zu-kunft von Facebook als Social Network unserer aktuellen Einschätzung nach sicherer als die von Pinterest.

Zwischenfazit: Selbstständige und Unterneh-men können mit Pinterest den Traffic auf die eigene Webpräsenz relativ einfach erhöhen. Allerdings sollten sie niemals nur ein soziales Netzwerk bespielen, da jede Plattform individu-elle Stärken (und Schwächen) hat.

Fazit: Pinterest ist in Deutschland weiter auf dem Vormarsch

Genau wie Twitter und Facebook weist auch Pin-terest keine Wachstumsraten von 100, 50 oder 30 Prozent mehr auf. Zudem kann Pinterest gerade einmal mit etwas mehr als 200 Millio-nen Usern aufwarten – und davon befindet sich nur ein kleiner Teil in Deutschland. Das Potenzi-al scheint aber vorhanden. So zeigt etwa diese Statistik aus dem Januar 2018 einen massiven Marktanteil für Pinterest.

Während der Pinterest-Markt in den USA schon gesättigt scheint, betrug das Wachstum in Deutschland im Jahr 2017 über 70 Prozent. Somit sieht das Bild hier ganz anders aus.

Pinterest ist im DACH-Raum also definitiv noch auf dem aufsteigenden Ast. Für dich oder dein Unternehmen ist daher jetzt der Moment, um einzusteigen. Hier ist insbesondere im B2C-Be-reich viel Potenzial vorhanden, das du nicht ver-schenken solltest.

Obwohl es schon einige Jahre auf dem Buckel hat, ist Pinterest ein noch vergleichsweise jun-ges Netzwerk. Dafür wächst es in Deutschland rasant. Für Unternehmen, Solopreneure und Freelancer eignet sich die Plattform ideal, um Sichtbarkeit zu gewinnen. Vorausgesetzt, die optische Qualität der Pins stimmt – nicht nur im Sinne des Corporate Designs. Wenn dem so ist, steht einem erfolgreichen Marketing mit Pin-terest nichts mehr im Wege.

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Mit kraut&rüben erfolgreich auf Pinterest

Seit knapp drei Jahren nutzen wir bei dem Ma-gazin kraut&rüben Social Media nicht nur als schnellen Traffik-Lieferanten. Wir haben da-mals angefangen die Postinganzahl (auf Face-book) zu erhöhen und uns neben Links verstärkt auf Visual Statements zu konzentrieren.

Im zweiten Quartal, DEM Gartenquartal schlechthin, haben wir bei den Social Referrern einen Anstieg der Zugriffe via Pinterest festge-stellt. Und zwar war der Traffic von Facebook und Pinterest nahezu gleich hoch.

Das hat uns aufhorchen lassen. Klar, Pinterest ist stark beim Thema DIY, Kochen und natürlich Garten. Aber wir selber haben darauf bis zu die-sem Zeitpunkt leider keinen Fokus gelegt.

Damals hatte diejenige Kollegin auch weni-ger Zeit für Social Media. Somit haben wir uns weiter für Facebook entschieden - wir wissen ja alle: Redaktionen sollen alles machen und haben kaum Zeit. Ein Pinterest-Account wurde zwar erstellt und man nahm sich vor diesen zu befüllen - aber gepostet wurde dann am Ende leider doch nicht.

In meinen monatlichen Jour fixes mit der Re-daktion habe ich vermutlich jedes Mal gefleht doch mehr bei Pinterest zu tun, da die Zahlen langsam weiter stiegen und immer wieder an die Facebook-Sitzungen heranreichten. Die Re-daktion nutzte bis dato Pinterest eher als Re-cherche, um schöne Dinge für das Heft zu ent-decken.

Wir haben uns im nächsten Schritt dann erst einmal auf den Einbau des "Merken"-Button auf die Website geeinigt. Sprich: es den Leserinnen leicht gemacht, unsere Inhalte zu teilen. Und dieser Plan ging auf: Im zweiten Quartal 2018 konnten wir die Sitzungen nahezu verdreifa-chen.

Und in Q3/18 war Pinterest zum ersten Mal auf Platz eins der Social Referrer. Diesen Erfolg nahmen wir zum Anlass, unsere Agrarwebsiten

nun auch mit einem "Merken"-Button zu verse-hen. Ebenso haben wir nun endlich angefangen, Pinterest professioneller einzusetzen:

- Wir erstellen eigene Pins, die für Pinterest optimiert sind.

- Wir sortieren diese in passende Pinnwände.- Wir nutzen Pinterest SEO, um besser gefun-

den zu werden.

Lutz Staacke, Head of Social Media, Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH

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LOW BUDGET MARKETING | CONFERENCEINNOVATIVES, DISRUPTIVES UND PROFESSIONELLES MARKETING FÜR KLEINE BUDGETS MIT GROSSER WIRKUNG

ZENTRALE FRAGEN SIND:· Wie kann zügig mehr Umsatz erzielt werden?· Wie lässt sich das Budget noch gewinnbringender einsetzen?· Wie können schnell umsetzbare Ideen entwickelt werden?· Wie lassen sich mehr Neukunden generieren und der Umsatz mit Stammkunden erhöhen?· Wie kann der Bekanntheitsgrad weiter gesteigert werden?

Weitere Informationen und Buchung unter:https://www.marketing-on-tour.de/konferenzen

EINTÄGIGE POWER-KONFERENZ:WIEN - 27. NOVEMBER 2018Austria Trend Hotel - Schloss WilhelminenbergMÜNCHEN - 05. DEZEMBER 2018municon Tagungszentrum

Die Low Budget Marketing Conference richtet sich an alle, die mit wenig Marketing-Budget viel erreichen müssen!

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Die Digitalisierung von Vertrieb, Marketing und Service wird häufig auf die Einführung

einer Software beschränkt. Dahinter steht je-doch ein ganzheitlicher Denkansatz. Was pas-siert, wenn Sie dies nicht berücksichtigen, lesen Sie hier.

Die Digitalisierung und Automatisierung von Vertrieb, Marketing und Service ist auch in den mittelständischen Unternehmen nicht mehr aufzuhalten. Systeme wie Salesforce, SAP, Microsoft konzentrieren weltweit ihre Kom-petenzen auf das Thema Kundenmanagement und bieten zahlreiche Möglichkeiten, um effizi-enter Neukunden zu gewinnen und den Umsatz langfristig zu steigern. In vielen Unternehmen entsteht plötzlich eine operative Hektik, schnell ein System einzuführen, um hier den Anschluss an den Wettbewerb nicht zu verlieren.

Klar ist, dass keiner mehr an dieser Entwicklung vorbeikommt. Als Unternehmer, Manager und Vertriebler können wir es uns nicht leisten, den Kunden nur zu 80 Prozent zu kennen, den Au-ßendienst nicht aktiv zu steuern und immense Kosten für die Leadgenerierung zu investieren.

Was Sie vermeiden sollten

Aber: In der Praxis ist erfolgreiches Kundenma-nagement mehr als eine Software. Es braucht eine ganzheitliche Betrachtungsweise des CRM-Projektes auf den Dimensionen Strate-gie, Kultur, Prozesse, Daten und Systeme. Und hier verspielen gerade mittelständische Un-ternehmen häufig ihr Investment und verlie-ren ihre Top-Performance Mitarbeiter, weil der Anschluss an den digitalen Vertrieb, Marketing und Service nicht gelingt.

5 fehler, die ihnen den return-on-invest ihrer crm-digitalisierung kostenjürgen wolf

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Wenn Sie einen gesicherten und schnellen Return-on-Investment Ihres CRM-Projektes si-cherstellen wollen, dann machen Sie folgende fünf grundlegende Fehler nicht.

1. Das CRM-Projekt wird auf die Auswahl und Implementierung einer Software

beschränkt

Ein Unternehmen auf den Kunden auszurichten und zu digitalisieren kann nicht alleinig Aufga-be der IT sein. Eine erfolgreiche Beziehung und Interaktion vom und zum Kunden ist kein tech-nisches Projekt, es ist ein ganzheitlicher Denk-ansatz, der in den Köpfen der Menschen, in den Prozessen des Unternehmens und schlussend-lich im Handeln abgebildet werden muss. Die IT kann Sie mit einer geeigneten Software unter-stützen, aber nicht die Aufgaben des Manage-ments lösen.

2. Es findet kein Change Management im Gesamtunternehmen statt

Eine ganzheitliche CRM-Strategie braucht als Grundlage die konsequente Ausrichtung des Denkens und Handelns aller Mitarbeiter auf den Kunden – auch derjenigen, die mit dem Kunden nur indirekt in Kontakt stehen. Das können die Mitarbeiter in der Regel nicht allein „erlernen“. Es braucht eine gezielte Neuausrichtung auf die Belange des Kunden und vor allem auch eine praxisnahe Unterstützung der Mitarbeiter. Das ist in erster Linie Aufgabe des Managements. Mit gutem Beispiel vorangehen und den Kunden in den Mittelpunkt stellen, Digitalisierung leben und die Mitarbeiter motivieren. Leben die Füh-rungskräfte eine kundenzentrierte Unterneh-menskultur nicht vor, ist das CRM-Projekt zum Scheitern verurteilt.

3. Kundenzentrierte Prozesse sind von Systemen determiniert und starr

zementiert

Hier kommt wiederum die Tatsache zum Tra-gen, dass in vielen Unternehmen das Thema CRM der IT zugeschrieben wird. Sind die we-sentlichen Stakeholder aus Vertrieb, Marketing und Service nicht in das CRM-Projekt integriert, werden häufig die „alten“ bestehenden Pro-

zesse genommen und in einem neuen System abgebildet. Diese Prozesse sind in der Regel kei-ne Best practices mehr und somit auch nicht als Standard in den modernen Systemen abbildbar. Die Folge: Es werden hochkomplexe und indivi-duelle Prozesse für das System programmiert, die in der Regel mehr Kosten als sie nützen. Up-dates können nicht mehr automatisiert laufen, Mitarbeiter haben erhebliche Mehraufwände und unterwandern die Prozesse, um nur einige der Folgen zu nennen.

Mit der Digitalisierung des Kundenmanage-ments müssen zwangsweise auch neue Pro-zesse im Unternehmen entstehen, die die ge-änderten Kundenerwartungen widerspiegeln, keine Medienbrüche mehr enthalten und vor allem effizienter sind.

4. Qualitatives Datenmanagement ist nicht Teil des CRM-Projektes

Um eine 360-Grad-Sicht auf den Kunden über-haupt zu ermöglichen, braucht man die rich-tigen und richtige Daten. Die richtigen Daten werden darüber bestimmt, was wir wirklich über den Kunden wissen müssen. Und natürlich auch, was wir nicht unbedingt wissen müssen. Frustration im Vertrieb entsteht oftmals da-durch, dass Vertriebler Daten erfassen müssen, die sie in ihrer Zielerreichung nicht unterstüt-zen. Das beeinträchtigt die Qualität aller Daten, also auch derer, die Sie zwingend brauchen. Die richtigen Daten helfen Ihnen aber nur, wenn die-se auch richtig sind. Hier gilt es vor allem eine Transparenz bei den Mitarbeitern zu schaffen und die Qualität regelmäßig zu prüfen.

5. Historisch gewachsene Systemland-schaften bestimmen die Auswahl des

CRM- Systems

Die Entwicklung der Softwares war in den letz-ten Jahren so rasant, dass es heute kein Pro-blem mehr ist, wenn die Systeme im Gesamtun-ternehmen von unterschiedlichen Anbietern kommen. Die Schwierigkeiten, welche wir aus dem Zusammenspiel unterschiedlicher Sys-teme (zum Beispiel ERP, CRM, Mail) von früher kennen, sind längst überwunden. Im Vorder-grund sollte also nicht die technische Frage stehen, was Sie heute schon haben, sondern

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Wieder mal nicht mitbekommen, dass der aktuelle digital publishing report erschienen ist?

Kein Problem! Der Newsletter kann hier kostenlos abonniert werden:

www.digital-publishing-report.de/newsletter

manue

la seu

bertjürgen wolf

Dr. Jürgen Wolf ist seit fast 30 Jah-ren Unternehmer und hat sich in verschiedenen Unternehmen zu-meist auf den Bereich Vertrieb und Wachstumsstrategie konzentriert. Daneben nimmt er seit über zehn Jahren diverse Aufsichts- und Bei-ratsfunktionen wahr und ist seit 2006 auch als Unternehmens-berater tätig. Vor seinem Einstieg bei curexus fungierte Jürgen Wolf fünf Jahre als Geschäftsführer der Agenturgruppe Design GmbH und

konzentrierte sich hier auf die Beratung von Marketing- und Ver-triebsstrategien sowie auf die Optimierung des Customer Manage-ment speziell in Firmen des gehobenen deutschen Mittelstands.

welche Anforderungen das CRM-System heute und in Zukunft erfüllen muss. Auf Basis dessen kann dann ein neutraler Vergleich zwischen verschiedenen Anbietern stattfinden und Sie können das System auswählen, welches Ihre Anforderungen am besten erfüllt.

Wichtig ist es, dass als erstes ein Umdenken im Unternehmen stattfindet: Erfolgreiches Kun-denmanagement ist mehr als eine Software. Es basiert auf fünf Dimensionen:1. CRM-Strategie, die aus der Unternehmens-

und Vertriebsstrategie abgeleitet wird2. Schaffung einer kundenfokussierten Unter-

nehmenskultur, die von allen gelebt wird3. 100-prozentige Ausrichtung der Unterneh-

mensprozesse auf den Kunden4. Aufbau eines qualitativen Datenmanage-

ments, das eine 360-Grad-Sicht auf den Kunden ermöglicht

5. Systeme, die modernes und intelligentes Kundenmanagement ermöglichen

Nur, wenn es Ihnen gelingt, die Vorausset-zungen erfolgreichen Kundenmanagements

auf diesen fünf Dimensionen herzustellen, kön-nen Sie langfristig mehr Kunden gewinnen, die Kosten pro Lead senken und mehr Umsatz pro Kunde machen – bei gleichzeitig sinkendem in-ternem Aufwand.

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#m e i n ed i g i t a l e

a g e n d a

Aktuell höchste Prio in meinem JobIm Augenblick überarbeite ich die Leistungsbeschreibung auf meiner Website – ein Projekt, das mich piesackt. Für mich selbst fällt es mir schwer, meine vielfältigen Er-fahrungen und meine Angebote kompakt und verständlich in Worte zu fassen.

Meine zuletzt beste IdeeGleichzeitig mit meiner Websiteoptimierung recherchiere ich erwartungsfroh eine neue Produktidee für kleine und mittelständische Unternehmen. Darin gehen meine langjährigen Erfahrungen in Marktforschung, Kommunikation und Storytelling sowie Affinität zu Zahlen auf und werden – hoffentlich auch aus Kundensicht - zu einem nutzwertigen Angebot geschnürt. Die Idee ist nur noch nicht spruchreif.

„Scheitern als Chance“Kürzlich habe ich spontan eine Idee fürs Bloggen aufgegriffen: 30 Tage lang 10 Mi-nuten bloggen – Thema finden, nur 10 (!) Minuten freies Schreiben, eine Korrektur, veröffentlichen. Wer mich kennt und in meinem Blog liest, weiß um meine auf-wändig recherchierten, langen Blogposts. Dieser Schubs aus meiner Komfortzone hat mich wirklich Überwindung gekostet. Bin ich gescheitert? Ja, wenn es um die tatsächlich eingehaltenen 10 Minuten freien Schreibens ging. Bin ich gescheitert? Nein, denn ich habe gelernt: Auch kurze Artikel haben für meine Leser Mehrwert und erzielen Resonanz. Und: Meine Augen sind (wieder) offen für die kleinen Themen in meinem PR-Fachblog.

Wenn ich einen Wunsch frei hätte…Immer an erster Stelle: Frieden auf der Welt mit ganz viel Respekt, Toleranz und Wertschätzung - in einem solchen Rahmen hat der Mensch die Freiheit, sein Po-tenzial zu entfalten. Für meine Branche: Mehr Wertschätzung für Kommunikation und Text. Nicht jeder, der sprechen kann, ist ein guter Kommunikator. Nicht jeder, der schreiben kann, ist ein guter Texter. Für mich selbst: Viele zufriedene und gesunde Lebensjahre – um mit meinem Mann die Welt zu entdecken, meine Kinder im Leben zu begleiten, liebgewonnene Freundschaften zu pflegen und mit viel Neugier wei-terhin im Analogen und Digitalen zu lernen.

Industriekauffrau, Studium der Wirtschafts-wissenschaften mit Schwerpunkt Marketing – Dipl.-Hdl.; Unternehmensberaterin, Marktfor-scherin, Leiterin Interne PR und PR-Managerin in Anstellung. Seit 2011 selbstständige Beraterin für strategische Kommunikation und Markenführung. Schwerpunkte: Kommunika-tionsstrategie, Online-PR, Social Media, Text, Schreibseminare; Mentorin, Bloggerin, Autorin. Morgens nie ohne ihr Haferl Kaffee. Gebürtige Frankfurterin mit bayrischem Herz.

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Mit Newsletter-Tests lassen sich Öffnungs- und Klickraten erhöhen, Conversion Rates

verbessern und Abmelderaten verringern.Wie zufrieden sind Sie mit Ihren Newslet-

ter-Kennzahlen? Der Großteil von Ihnen wird diese Frage vermutlich nicht mit einem ehrlichen und überzeugten „sehr zufrieden“ beantworten – mehr geht doch bekanntlich immer. Leider gibt es kein Patentrezept für die Optimierung Ihrer Newsletter-Ergebnisse, doch heute beschäftigen wir uns mit einem der wichtigsten Elemente: Newsletter-Tests – in allen unterschiedlichen Varianten. Entscheiden Sie sich dazu, professio-nelle Newsletter-Tests bei Ihren Aussendungen durchzuführen, so gibt es eine weite Bandbreite an Möglichkeiten. Beginnen Sie bei Ihren Überle-

gungen am besten mit der Entscheidung, was Sie eigentlich mit dem Test-Prozess erreichen wollen und wie Sie den Erfolg messen können. Kurz gesagt: Welche Newsletter Kennzahlen wollen Sie wie verbessern? Sobald Sie sich für Ihr Ziel entschieden haben, können Sie an den entsprechenden Stellschrauben arbeiten. Hier ein paar Beispiele, wie sich die jeweiligen Kenn-zahlen durch gezielte Maßnahmen beeinflus-sen lassen: • Öffnungsrate: Betreff, Absender, Versandzeitpunkt etc. • Klickrate: Relevanz der Inhalte, Segmentierung der Zielgruppe, Einsatz von Bildern etc. • Conversion Rate: Call-To-Acti-on, Länge von Text / Newsletter, Linkdichte, etc. • Abmelderate: Versandfrequenz, Struktur des Newsletters etc.

nutzen sie newsletter-tests zum optimieren ihrer kenn-zahlen!melanie wimmer

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Einsteiger vs. Fortgeschrittene

Das Tolle dabei ist, dass sich manche der ange-führten Stellschrauben mit nur wenig Aufwand in einen aufschlussreichen A/B-Test verwan-deln lassen. Betrachten wir zum Beispiel den Betreff zur Optimierung der Öffnungsrate. Im Rahmen eines A/B-Tests vergleichen Sie zwei Versionen eines Betreffs für Ihre E-Mail Kampa-gne, um herauszufinden welcher besser bei der entsprechenden Zielgruppe ankommt. Dabei arbeitet man mit zwei Testgruppen, denen je-weils eine Version zur Verfügung gestellt wird. Professionelle Newsletter Tools unterstützen Sie bei der Wahl des Gewinners und senden die besser performende Variante automati-siert an den Großteil der Empfänger. Ähnlich funktioniert der Prozess auch mit dem Absen-der. Anstatt der anonymen Ansprache über den Unternehmensnamen können Sie zum Beispiel einmal den entsprechenden Kundenbetreuer der Empfänger ins Rennen schicken. Bleiben wir beim Thema Öffnungsrate, so spielt auch der Versandzeitpunkt Ihrer Aussendungen eine wichtige Rolle für den Erfolg der Kampagne. Un-terstützt Sie Ihre E-Mail-Marketing-Software nicht bei der Auswahl des optimalen Zeitpunkts, so können Sie einen Test selber vornehmen. Er-stellen Sie dazu im ersten Schritt einen Plan, indem Sie festlegen welche Aussendung an welchen Tag und zu welcher Uhrzeit verwendet wird. Halten Sie sich an diesen Plan und führen Sie nach Ablauf der entsprechenden Testperio-de die Analyse der Ergebnisse durch. Dazu eig-net sich beispielsweise die Verwendung eines Excel-Datenblattes. Vergleichen Sie die un-terschiedlichen Kennzahlen wie zum Beispiel Öffnungs- und Klickrate. Damit Sie Ausreißern entgegenwirken können, testen Sie die unter-schiedlichen Zeiten mehrmals und berechnen Sie den Durchschnitt der Ergebnisse. Egal für welchen Bereich Sie sich entscheiden, ein Test Ihrer Newsletter sollte immer ein paar wichtige Basics beachten:

• Legen Sie ein konkretes Ziel für Ihr Vorhaben fest.

• Entscheiden Sie sich optimaler Weise für ein zu testendes Element.

• Erstellen Sie einen Plan zur Durchführung Ihres Tests.

• Teilen Sie die Empfänger-Liste nach dem Zufallsprinzip und arbeiten Sie mit ähn-lichen Zielgruppen.

• Werten Sie die Ergebnisse aus und beurtei-len Sie diese objektiv.

• Arbeiten Sie konkrete Schlussfolgerungen sowie Maßnahmen aus.

Erfolgsfaktor Analyse

E-Mail-Marketing-Tests planen und durchfüh-ren ist die eine Sache, doch dabei darf man nicht die Wichtigkeit der Analyse vergessen. Damit ein wertvoller Beitrag für die Zukunft geschaf-fen werden kann, müssen Sie Ihre Ergebnisse auswerten und entsprechend beurteilen. Ent-scheiden Sie auf Basis des festgelegten Ziels, ob tatsächlich eine aussagekräftige Darlegung über den Erfolg der einen Variante gegenüber der anderen getroffen werden kann. Machen Sie sich zusätzlich Gedanken darüber, was dies für Ihre zukünftigen Aussendungen bedeutet und setzen Sie konkrete Maßnahmen. Übrigens: Sie müssen beim Thema Testing nicht bei null starten. Die Ergebnisse vergangener Newslet-ter-Kampagnen können bereits wichtige Ein-blicke geben. Besonders bei Themen, wie zum Beispiel der Versandzeitpunkt oder Inhalte, die von Ihrer Zielgruppe gerne gelesen werden, können Sie auf Vergangenheitswerte zurück-greifen. Auf Basis dieser Ergebnisse lassen sich die möglichen Testelemente für die Zukunft ganz einfach definieren. Professionelle News-letter-Tests sind außerdem ein kontinuierlicher Prozess. Sie haben Ihrer Meinung nach bereits die beste Betreffzeile und den optimalen Ver-sandzeitpunkt gefunden? Dann gehen Sie über zu einem anderen Element und finden zum Bei-spiel heraus, welcher Call-To-Action-Button am effektivsten ist. Ganz nach dem Motto: Nach dem Test ist vor dem Test.

melanie wimmerMelanie Wimmer ist Marketing Leiterin beim österreichischen E-Mail-Marketing-Software-An-bieter mailworx. In dieser Funk-tion beschäftigt sie sich täglich mit aktuellen Trends sowie Op-timierungsmöglichkeiten im E-Mail-Marketing. Unter ande-rem ist sie Fachartikelautorin für das E-Mail-Marketing-Forum und

schreibt für den E-Mail-Marketing-Blog von mailworx.

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Was sind relevante Kennzahlen im digitalen Marketing? Sind meine Zahlen im digitalen Mar-keting im Vergleich zu anderen Unternehmen jetzt gut oder schlecht?Der Medienmonitor „Kennzahlen im digitalen Marketing“ des digital publishing report hat sich genau diesen Fragen (und deren Beantwortung) gewidmet: neben der Definition und Erklä-rung relevanter Kennzahlen wurden auch über 160 Marketingexperten befragt und erstmals Benchmarks für Verlage ermittelt.Themenbereiche sind:

• Website-Performance• eCommerce• E-Mail-Marketing• Social Media

Den Medienmonitor „Kennzahlen im digitalen Marketing“ gibt es kostenlos zum Download.

»»»» zum download

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Kein Zweifel: Durch die digitale Transforma-tion wandeln sich die Anforderungen an die

Kommunikationsabteilungen weiter rasant. Im Sog der Digitalisierung steigen die Erwartungen an effizienten Ressourceneinsatz, erhöhte Ge-schwindigkeit und die Schaffung von Syner-gien. Die Herausforderungen lassen sich zu drei großen Blöcken verdichten:

• Organisatorisch. Immer häufiger organisiert sich die Unternehmenskommunikation über Newsroom-Konzepte mit einem zentralen „Content Desk“. Von hier sollen die relevanten Botschaften für alle Unternehmensmedien geplant und auf die einzelnen On- und Off-linepublikationen verteilt werden. Das ver-ändert die Arbeitsprozesse der Kommuni-kationsmanager erheblich, da sie stärker in Themen statt in Kanälen denken müssen.

• Technologisch. Die Potenzierung der Aus-gabeformate und Touchpoints setzt sich unbeirrt fort, das Nutzungsverhalten entwi-ckelt sich stetig weiter in Richtung digitaler Medien. Im Moment lässt sich nur erahnen, wie die Technologien Chatbots, Sprachassi-stenten oder auch Wearables die Unterneh-menskommunikation in den kommenden Jahren weiter verändern werden.

• Inhaltlich. Content Marketing bleibt ein Me-gatrend. Es gilt, die Bedürfnisse der Ziel-gruppen durch relevante und unterhaltende Inhalte zu befriedigen. Die Rezipienten müssen dabei durch interaktive Elemente so einbezogen werden, dass das eigene Un-ternehmen als glaubwürdige Informations-quelle genutzt und empfohlen wird.

vom content zur communityder wandel der unternehmens-kommunikationoliver chaudhuri

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Mehr Interaktion und Dialog, kürzer und enger getaktet: Die Digitalisierung macht auch vor der Mitarbeiterkommunikation nicht halt. Ein we-sentlicher Treiber hierbei sind Social Intranets und Enterprise Social Networks, die bereits in vielen Unternehmen einen festen Bestandteil im Kanalmix darstellen. Für interne Kommu-nikationsmanager und Redakteure bedeutet ihr verstärkter Einsatz, dass sie ihre Rolle zwi-schen Inhalten, ihrem Leistungsportfolio und der Relevanz ihrer Angebote neu ausrichten müssen. Statt „nur“ Medien zu befüllen, gilt es für sie, Wissensträger dazu zu befähigen, ak-tiv am lebendigen Austausch in der Unterneh-mensöffentlichkeit teilnehmen zu können. Aber was bedeutet das konkret und worin liegen die Chancen?

Weniger Redakteur, mehr Coach und Berater

Redaktionelle News und Stories werden auch künftig noch ihren festen Platz in der Mitarbei-terkommunikation haben. Doch um die digitale Transformation erfolgreich zu gestalten, ge-winnt das Thema Zusammenarbeit und Aus-tausch an Bedeutung: In der agilen, vernetzten Organisation ist die Fähigkeit zur Interaktion und zu produktiven Dialogen ein wesentlicher Erfolgsfaktor.Die Kommunikation in internen Netzwerken und Mitmach-Intranets sowie die damit verbundene „Grammatik“ sind jedoch für viele Mitarbeiter Neuland und stellen eine (emotionale) Heraus-forderung dar. Wird alles bisher Informelle for-mell? Wie poste ich, ohne mich zu blamieren? Gelte ich als schwacher Teamleiter, wenn ich öffentlich um Hilfe oder Feedback bitte? Was soll ich überhaupt schreiben und wie bleibe ich authentisch? Um Antworten hierzu zu finden, können Kommunikationsprofis einen enormen Beitrag leisten – als Coach, Berater und wenn es darum geht, Mitarbeiter zu befähigen, ihren eigenen Weg zur ausgewogenen Nutzung der digitalen Plattformen zu finden.

Weniger Medienproduzent, mehr „Schiedsrichter und Gärtner“

Mit dem Start eines Social Intranets wird das interne Medienportfolio häufig bereinigt. E-Mail-Newsletter, Wandzeitungen oder sogar Mitarbeiterzeitschriften werden abgelöst und gehen im internen Firmen-Network auf. Damit verschiebt sich auch die Gewichtung der Arbeit interner Redakteure. Ihre neuen Freiräume wer-den unter anderem dafür benötigt, auf Einhal-tung von Guidelines und Governance zu achten. Ebenso werden sie zum „Intranet-Gärtner“, der gelegentlich das Unkraut zupft und redundante Inhalte entfernt, die Themen Taxonomie, Tag-ging und Verschlagwortung beharkt sowie die Community-Landschaft hegt, pflegt und gedei-hen lässt.

Weniger Themenfindung, mehr Moderation und Community Management

Welche Themen und Botschaften bewegen die Mitarbeiter – und welche (noch) nicht? Wie pro-duzieren wir Content, der für unsere Belegschaft auch relevant ist und gelesen und geschaut wird? Ein Social Intranet ist ein wertvoller Seis-mograph und ein leistungsstarkes Themenra-dar. Mit seiner Hilfe können Kommunikatoren gut feststellen, welche Inhalte von den Mitar-beitern geliked, geteilt und in virtuellen Team-räumen vertiefend besprochen werden. Dies geht weit über eine bloße Screening- und Moni-toring-Funktion hinaus. Vielmehr gilt es, interne Stakeholder zu aktivieren und ihnen Raum und Struktur bereitzustellen, in dem sie ihr gemein-sames Thema vertiefen können und zu dem sie Wissen und Erfahrungen zusammentragen möchten. Darüber hinaus kann die Kommuni-kationsabteilung natürlich auch eigene „Com-munities of Interest“ ins Leben rufen und vom niedrigschwelligen Austausch profitieren.

Weniger Freigabeprozesse, mehr Dialogimpulse setzen

Künftig wird es für Kommunikationsmanager weniger darum gehen, Inhalte und Zitatfetzen mit Fachansprechpartnern abzustimmen. Im Social Intranet werden die Fachbereiche und ihre Protagonisten selbst zum Sender jenseits der Unternehmenskommunikation – in ihren

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„eigenen“ Themen-Kanälen oder Projekträu-men.Koppeln sie sich dadurch vollständig ab und agieren autark? Mitnichten. Sie brauchen auch künftig die Unterstützung der Berufskommuni-katoren; zum Beispiel, wenn es darum geht, die Unternehmenssicht auf Fragen und Kommen-tare der Nutzer einzubringen oder um Themen und Diskussionen „weiterzudrehen“, etwa durch Pulse Checks, Blitzumfragen oder Kontextinfor-mationen.

Fazit

Mit einem Social Intranet steht den Kommuni-kationsmanagern ein mächtiges Hilfsmittel und strategisches Führungsinstrument zur Verfü-gung, um in der eigenen Organisation digitale Schwellen abzubauen und die firmeninterne Vernetzung und den Wissensaustausch signi-fikant zu verbessern. Dass neben redaktionell gepflegten und abgestimmten Inhalten nun auch solche in der Infrastruktur der Mitarbei-terkommunikation kursieren, die Nutzer selbst erstellen, geht eben nicht mit einer De-Pro-fessionalisierung oder einem Relevanzverlust einher: Es sind genau diese neuen Formen der

oliver chaudhurirOliver Chaudhuri, Geschäftsstel-lenleiter Düsseldorf und Unit-Leiter Communications, HIRSCHTEC, ist seit April 2016 Leiter der Geschäfts-stelle Düsseldorf und Unit-Leiter Communications bei der Full-Ser-vice Intranet Agentur HIRSCHTEC. Er unterstützt Unternehmen da-bei, Schwellen auf dem Weg zum Digital Workplace durch Kommu-nikation zu überwinden und den kulturellen Wandel gemeinsam mit den Mitarbeitern erfolgreich

zu gestalten. Vor seinem Wechsel zu HIRSCHTEC war der diplomierte Sozialwissenschaftler bei der Kommunikationsagentur JP KOM als stellvertretender Geschäftsführer und Leiter des Digital-Teams tätig.

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Kommunikation und Kollaboration, die nicht nur dem einzelnen Menschen helfen, effizienter und vernetzter zu arbeiten. Sie haben auch das Po-tenzial, der gesamten Organisation in der digi-talisierten Geschäftswelt Nutzen zu stiften. Die Interne Kommunikation rückt damit näher an die Wertschöpfung heran und kann künftig ei-nen höheren strategischen Wertbeitrag leisten.

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Immer schneller, immer flexibler – das gilt für viele Prozesse in Unternehmen, vornehmlicher

Treiber dafür: die Digitalisierung. Zwangsläu-fig sind auch die Arbeitsmodelle davon betrof-fen, Buzzwords wie NewWork, Arbeit 4.0 oder RemoteWork schwirren durchs Netz. Wie aber sieht die Realität in Unternehmen aus? Wir ha-ben Kolleginnen und Kollegen aus Medienun-ternehmen, aber auch Dienstleister einmal dazu befragt, wie eigentlich real ihre Arbeitssituation in den Unternehmen aussieht. An der „Blitzum-frage Arbeits(zeit)modelle in Medienunter-nehmen“ haben 561 Personen teilgenommen. Gleichzeitig war dies die zweite Erhebung ihrer Art, die erste fand im September 2017 statt.

Warum gehen wir eigentlich arbeiten?

„Arbeitest du, um zu leben – oder lebst du, um zu arbeiten?“ – diesen Satz haben sicher viele stressgeplagte Berufstätige schon zu hören bekommen. Tatsächlich wird hier ein Gegen-satz suggeriert, der für viele heutzutage kein Widerspruch ist (oder sein sollte). Die aktuelle Studie „Von der Personalnummer zur Person“ von ADP, einem internationalen Anbieter von HR-Lösungen, kommt zu dem Ergebnis: „Das Gehalt ist immer noch der Ausgangspunkt für jede Art von Motivation. Doch über alle Alters-gruppen hinweg zeigt unsere Umfrage, dass die Zufriedenheit am Arbeitsplatz fast genauso

remoteworkfür viele verlage (noch) ein fremdwortsteffen meier

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stark motiviert wie die Bezahlung. Kein Aspekt überwiegt. Beide sind extrem wichtig zur Auf-rechterhaltung der Motivation der Belegschaft, und keiner sollte auf Kosten des anderen ver-nachlässigt werden.“

„Weiche“ Faktoren abseits der monetären Entlohnung rücken in einer Dienstleistungsge-sellschaft immer mehr in den Mittelpunkt. Zu diesen gehört auch die Art und Weise der jewei-ligen Tätigkeit und deren Umfeldbedingungen.

Wie wollen wir arbeiten?

Deloitte, internationales Wirtschaftsprüfungs-unternehmen und Analyst, hat sich im Rahmen der Studie „Arbeitswelten 4.0 im Mittelstand“ einmal genauer angeschaut, wie sich das Kon-strukt „Arbeit“ im Moment verändert: „Die be-fragten Unternehmen verstehen dabei unter Arbeitswelten 4.0 eine Flexibilisierung der Ar-beit … weniger aber konkrete Veränderungen von Strukturen und Prozessen … Bezogen auf den konkreten Arbeitsplatz nehmen Heimar-beit und mobile Arbeit zu, jedoch meist nicht als aktives Programm, sondern eher aus der Not heraus, wenn potenzielle Mitarbeiter dies for-dern. Dabei sind Unternehmen, die derartige Ar-beitsformen freiwillig anbieten und vertraglich regeln, erfolgreicher als andere.“ In der Studie wurden Unternehmen auch danach befragt, wie sie „Arbeitswelt 4.0“ eigentlich definieren: „Wie die Ergebnisse zeigen, spielen Flexibilisierung der Arbeit (64 %), lebenslanges Lernen (58 %) und neue Qualifikationsanforderungen (55 %) die wichtigste Rolle, aber auch die Vereinbar-keit von Familie und Beruf.“ Dennoch hat man den Eindruck, dass Unternehmen hier eher Ge-triebene, nicht aktive Gestalter dieser Verände-rungen sind.

Arbeitsmodelle in Verlagen

In der „Blitzumfrage Arbeits(zeit)modelle in Me-dienunternehmen“ wurden die 3 Kernelemente jeder Arbeit, nämlich das eigentliche Zeit-Mo-dell, dessen Flexibilität (Gleitzeit) und die Kö-nigsdisziplin, Homeoffice/RemoteWork abge-fragt. Beim Thema Arbeitszeit zeigt sich ganz klar: eine Kernarbeitszeit mit flexiblen Regelungen ist die Struktur der Wahl (88 %), nur 7 % der Befragten haben noch feste Arbeitszeiten – aber auch nur 4 % haben völlig freie Zeit-Regelungen. Auch die Nutzung von Gleitzeit ist den meisten erlaubt: in 73 % der Unternehmen haben alle Mitarbeiter die Möglichkeit dazu, in 27 % der Unternehmen hat nur ein Teil der Belegschaft die Möglichkeit zu „gleiten“.

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Wie aber sieht es mit Heimarbeit aus? Diese ist in 25 % der Unternehmen offiziell für alle Mitar-beiter erlaubt, in 63 % für Teile der Belegschaft – und in 12 % ist Heimarbeit nicht erlaubt. In Summe also auf den ersten Blick ein hoher Grad der Flexibilisierung in den Verlagen, wobei dies natürlich nichts über Quantität und schon gar nichts über die Zufriedenheit der Mitarbeiter mit den geltenden Regelungen aussagt.

Homeoffice: Angebote und Nutzung

Gefragt wurde auch, für welche Bereiche re-spektive Abteilungen in Verlagen denn Home-office angeboten wird. Klar an der Spitze lie-gen Geschäftsführung und Abteilungs- und Bereichsleiter (37 %), gefolgt von Lektorat und Redaktion (30 %). Für Mitarbeiter aus den Be-reichen Marketing (13 %), Vertrieb (12 %) und Herstellung/Produktion (8 %) sind die Ange-bote, auch einmal von zu Hause aus zu arbeiten, eher unterentwickelt.

Aber wie oft nutzen Mitarbeiter eigentlich die Möglichkeit zur Heimarbeit? Im Durchschnitt verbringen alle, die auch die Möglichkeit dazu haben, 4,2 Tage im Monat am Heimschreibtisch, also etwa 1 Tag in der Woche (zum Vergleich: bei den ebenfalls befragten Dienstleistern für die Medienbranche liegt diese Zahl doppelt so hoch). Und gefragt danach, wie viele Heimar-beitstage alle(!) Teilnehmer der Umfrage gerne hätten, geben sich diese gar nicht revolutionär: im Durchschnitt würden 5,7 Tage im Monat aus-reichen.

Auch die abgefragten Kern-Forderungen („Was würden Sie im Zusammenhang mit Ihren Unter-nehmensregelungen zu Arbeitszeit, Gleitzeit, Homeoffice, Kinderbetreuungsmöglichkeiten verbessern?“) klingen ebenso vernünftig wie vermeintlich realisierbar:

• Verbindliche, für alle Mitarbeiter gültige Re-gelungen, keine Abhängigkeit von irgend-welchem „goodwill“

• Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch größere Flexibilität der Arbeitszeiten und -orte

• Schaffung einer Unternehmenskultur, die RemoteWork auch anerkennt ("Weg von der Kontroll-Kultur")

• Schaffung einer technischen und organisa-torischen Struktur und Arbeitsumgebung, um sinnvoll im Homeoffice arbeiten zu können

Dass all diese Maßnahmen auch dazu dienen, ein Unternehmen zukunftsfähig zu machen, schimmert übrigens in vielen Antworten durch, wie etwa hier: "Meines Erachtens ist es drin-

gend überfällig, Homeoffice anzubieten, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu motivieren, zu halten und neue Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter zu gewinnen.“

Wenn nun also in 87 % der Verlage Homeoffice ganz oder teilweise erlaubt ist und die Nutzung derer, die daheim arbeiten dürfen, nicht sehr weit weg von den Wünschen liegen, könnte man eigentlich ein halbwegs positives Bild der der-zeitigen Arbeitssituation in Verlagen zeichnen. Dem widerspricht aber die Antwort auf die Fra-ge „Ich finde die offiziellen Regelungen zur Ar-beitszeit, Heimarbeit usw. in meinem Unterneh-men ausreichend und bin zufrieden“: Nur 53 % bejahen diese Frage, 47 % sind nicht zufrieden.

Aus den Antworten lässt sich der Grund da-für ablesen: zwischen offizieller Regelung und tatsächlicher Handhabung besteht oft eine große Lücke (Thema „goodwill“), zumal 63 % der Verlage Heimarbeit auch nur für einen Teil der Belegschaft anbieten (in der Regel meist die Führungskräfte), was zu einer gefühlten „Ge-rechtigkeitslücke“ führt.

Dabei sind die Schritte zu deren Vermeidung ganz klar: transparente Regeln, für alle gültig, und eine Ausweitung und Flexibilisierung dieser Regeln. Und am Ende des Tages auch das Ver-trauen von Führungskräften in die eigenen Mit-arbeiter – Flexibilisierung hat immer etwas mit „Loslassen“ zu tun. Aber gerade Unternehmen abseits von Fließbändern, Stückzahlen, phy-sischer Kundenfrequenz und 9to5-Jobs sollten hierzu in der Lage sein. Allein die Messung von Arbeitsleistung auf der Grundlage von Anwe-senheit in einem Unternehmen statt in echter Projektarbeit ist eigentlich ein Unding.

Digitales Arbeiten: Zwiespältig

Wer „Heimarbeit“ sagt muss auch „Arbeitsum-gebung“ sagen. Wie werden (vertrauliche) Da-ten gehandelt, wie sieht es mit Tools zur effek-tiveren Zusammenarbeit aus? Auch dies wurde in der Umfrage ermittelt. Auf die Frage „Falls Sie die Möglichkeit zur Heimarbeit (Homeoffice) haben - nutzen Sie Arbeitsausrüstung (Telefon, Computer etc.) des Unternehmens oder eige-ne?“ antworteten gerade einmal 42 ´% der Be-fragten, dass sie ihre Arbeitsausrüstung vom Unternehmen gestellt bekämen, 33 % bekom-men diese nur teilweise und 25 % kümmern sich selbst um die technische Ausrüstung des heimischen Arbeitsplatzes. Dies ist aus Investi-tionsgründen zwar nachvollziehbar, unter dem Aspekt der heutzutage dringend nötigen IT-Si-cherheit eigentlich ein Desaster.

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Und wie sieht es mit prozessunterstüt-zenden Tools aus?

Die Frage „Werden digitale Tools (Skype, Slack, Trello etc) zur Zusammenarbeit genutzt, um dezentrales Arbeiten zu erleichtern?“ beant-worten gerade einmal 46 % der Befragten, die Heimarbeit nutzen, mit „Ja“, 24 % würden gerne mehr dieser Tools einsetzen und 30 % sagen: „Nein, aber ich würde gerne digitale Tools zur Zusammenarbeit einsetzen.“

Der Einsatz von Heimarbeit mag ein probates Mittel sein, Mitarbeiter zu binden oder über-haupt für neue Mitarbeiter attraktiv zu werden. Letzten Endes darf dies aber nicht zu einem Verlust an Produktivität führen. Über die Hälfte aller Mitarbeiter, die Homeoffice nutzen, fühlt sich nicht oder nicht ausreichend durch digitale Prozesse in der eigenen Effizienz unterstützt.

Auch hier müssen klare Regeln und Vorbilder her, nicht jeder Arbeitnehmer, der auf der einen Seite gerne eine Flexibilisierung des Arbeits-ortes möchte, ist auf der anderen Seite beden-kenlos bereit, Unternehmensprozesse auch daheim digital abzubilden. Michael Kroker, Jour-nalist (u.a. WirtschaftsWoche) hat sich kürzlich eine Studie des Netzwerkausrüsters Cisco zu diesem Thema genauer angeschaut: „Digitales Arbeiten – damit verbinden die Erwerbstätigen in Deutschland hauptsächlich flexibles Arbei-ten: 45,2 % der 2500 Befragten nennen dies als größten Wunsch an den digitalen Arbeitsplatz. Das papierlose Büro folgt mit großem Abstand auf Platz zwei mit 13,4 % der Nennungen. Der Weg zum Wunschbild ist aber offenbar unklar: 43 % der Erwerbstätigen sagen, sie haben kein Interesse an der Arbeit mit digitalen Tools für die virtuelle Zusammenarbeit. Rund 7 % geben an, davon überhaupt noch nie gehört haben. Unter Führungskräften ist der Einsatz digitaler Tools am weitesten verbreitet: 27,6 % nutzen sie sehr häufig, 16,3 % verwenden sie, würden dies aber gern intensivieren. Doch auch hier sperrt sich rund ein Drittel gegen die Nutzung entsprechender Werkzeuge (33,7 %). Das zeigt: Es mangelt offenbar an den Leitfiguren in den Unternehmen, die ihre Mitarbeiter ganz konkret durch den Wandel führen und begleiten. Die Manager müssen ihre Beschäftigten bei der Di-gitalisierung endlich mitnehmen."

In der eingangs zitierten Studie von Deloit-te wird ebenfalls ein sehr gemischtes Bild der technischen Ausstattung in mittelständischen Unternehmen ermittelt: „Am Arbeitsplatz an sich ergibt sich eine recht bunte Mischung von Lösungen … einige Unternehmen vertrauen

nach wie vor auf E-Mails und persönliche Kom-munikation, andere hingegen wenden sich ei-gens programmierten oder standardisierten Instant-Messaging-Services wie Skype oder Webex zu, die nicht nur für Web- und Telefon-konferenzen, sondern auch für die tägliche Kommunikation verwendet werden.“

Nicht verwunderlich: Der Arbeitsplatz in Verlagen ist noch nicht im 21. Jahrhundert

angekommen

Die Mitarbeiter in Verlagen wollen, eingebettet in klare Regeln, eine freizügigere Gestaltung von Arbeitszeit und Arbeitsplatz. So viel ist klar. Und dabei nicht einmal Wildwest und völlige Auflö-sung der bisherigen Struktur – mit einem Tag in der Woche ist hier schon viel gewonnen. Und viele Verlage sind hier schon auf gutem Weg, auf dem Rest der Strecke müssen jetzt aber auch technische Strukturen geschaffen werden.

Dazu noch einmal die Deloitte-Studie: „Im Mit-telstand trifft die tradierte Unternehmenskul-tur auf neue Arbeitsformen wie Co-Working, Cloudworking und Crowdworking. In Anlehnung an Samuel Huntington kann von einem ‚Clash of Cultures‘ gesprochen werden. Dieser muss jedoch nicht unbedingt negativ sein … Bezüg-lich anderer Aspekte wie Work-Life-Integra-tion, Home Office und mobiler Arbeit müssen die Unternehmen nach einem Weg suchen, wie verbindliche und zugleich strategisch sinnvolle Ansätze gefunden werden können, die weder den Alt-Mitarbeitern noch neuen Mitgliedern der Belegschaft ein Gefühl der Isolation geben.“

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Eins ist Fakt: Der Erfolg eines Unternehmens hängt zu einem Großteil von zwischenmensch-lichen Beziehungen ab. Doch wie kann man die Harmonie und Zufriedenheit im Team durch gezieltes Personalmanagement sicherstellen? Eine der größten Herausforderungen ist die Be-rücksichtigung gegensätzlicher Bedürfnisse: Das Unternehmen will flexibler werden, die Mitar-

beiter wünschen sich mehr Individualisierung. Schlüsselworte, um dieses Spannungsfeld auszugleichen, sind u.a. Planung, Organisa-tion, Führung, direkter Austausch und Steuerung. In diesem Nach-schlagewerk sind Lehrbriefe aus der Reihe Executive Education zu-sammengefasst.Prof. Dr. Dieter Wagner hielt von 1993-2012 den Lehrstuhl für BWL mit Schwerpunkt Organisation und Personalmanagement an der Univer-sität Potsdam inne. Sein Co-Autor, Stephan A. Rehder, war dort wis-senschaftlicher Mitarbeiter.

Nachschlagewerk zum Personalmanagement

Joerg Knoblauch, Benjamin Kuttler: Das Geheimnis der

Champions. Wie exzellente Un-ternehmen die besten Mitarbei-

ter finden und binden

Ein exzellentes Unternehmen baut auf exzellenten Mitarbeitern auf. Doch wie können Sie die finden und dafür sorgen, dass sie bleiben? Die Antwort vermittelt Ihnen dieser Band, leicht leserlich und eingängig. Die Autoren präsentieren die 30 er-folgreichsten Vorreiter des HRM, in-klusive Google und Unilever. Mit da-

bei sind aber nicht nur Mega-Konzerne, sondern auch erfolgreiche Unternehmen aus dem Mittelstand. Der Weg zum Erfolg? Das sind die besten Mitarbeiter, die perfekt zu Ihrem Unternehmen passen. Lernen Sie von den ‚Champions,‘ welche 25 Faktoren Sie anwen-den können, um erfolgreiches HRM zu betreiben. Prof. Dr. Jörg Knoblauch ist geschäftsführender Gesellschafter der preisgekrönten tempus-Gruppe, darunter der Best Factory Award und der Ludwig-Erhard-Preis. Benjamin Kuttler ist Betriebswirt und Assistent der Geschäftsführung bei tempus.

Die perfekten Mitarbeiter finden und binden

Bruno Staffelbach: HRM Basics. Zentrale Arbeitsfelder und The-orien im Personalmanagement

In kompakter Form vermittelt dieses Werk die Grundlagen des Human Ressource- oder Personal-Manage-ments. Es bietet eine Einführung in die wichtigsten Aufgabenfelder und die Theorie hinter dem Personal-management. Das Werk richtet sich sowohl an Einsteiger ins Thema, als auch erfahrene Praktiker, die umfas-sende Einblicke in die Themen Moti-

vation, Zufriedenheit auf der Arbeit, Arbeitsgestaltung und -bewer-tung erhalten möchten. Auch die Aspekte Lohn und Anreize werden thematisiert. Der Autor schlägt damit die Brücke zwischen Theorie und Praxis, um ein ganzheitlicheres Verständnis des HRM zu vermit-teln. Sowohl Studenten als auch erfahrene Führungskräfte werden angesprochen.Prof. Dr. Bruno Staffelbach ist Rektor der Universität Luzern und Pro-fessor für Betriebswirtschaftslehre. Er liefert mit diesem Band ein fundamentales Nachschlagewerk.

Brücke zwischen Theorie und Praxis

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facebook-rankingder buchverlage oktober 2018

VorbemerkungDie Diskussion um Sinn und Unsinn von Face-book-Rankings tobte eigentlich, seit das Institut für Kreativwirtschaft in Stuttgart zusammen mit dem Blog meier-meint.de ein solches vor ei-nigen Jahren aus der Taufe gehoben hatte. Doch neben Wettbewerb sollte vor allem das Lernen voneinander und den Nutzern im Mittelpunkt stehen, zumal die wenigsten Verlage den Erfolg der eigenen Facebook-Auftritte geschweige das übergreifende Benchmarking mangels vorhan-dener KPIs messen konnten. Trotz großer Nach-frage (und erbitterten Diskussionen, warum man jetzt auf Platz 48 statt 33 sei) konnte das Projekt aus verschiedenen Gründen nicht wei-terverfolgt werden.Dies hier ist ein neuer Versuch, auf der Daten-basis von 319 Buchverlagen. Buchhandel und Fachpresse sind in Vorbereitung. Der Erfassungszeitraum für die vorliegende Analyse ist der Monat Oktober 2018.

BegriffserklärungDas Ranking ergibt sich nicht wie in vielen an-deren Analysen aus der Zugriffszahl resp. dem Facebook-Pendant, den Fans. Jeder Verlag hat seine ganz eigene Zielgruppe, mal größer, mal kleiner - entscheidender ist aber in der Ziel-gruppendurchdringung, wie diese auf das ei-gene „Verhalten“ reagiert. Deswegen orientiert sich das Ranking klar am „Engagement“. Der Engagement-Wert gibt an, wie oft ein Fan mit Beiträgen der Seite im Durchschnitt interagiert hat. Dazu wird zuerst eine tägliche Engagemen-trate errechnet. Diese ergibt sich aus der Sum-me aller Reaktionen, Kommentare und Shares an einem Tag geteilt durch die Fananzahl dieses Tages. Betrachtet man nun einen längeren Zeit-raum, wird aus den täglichen Engagementraten der Durchschnitt gezogen.Die anderen aufgeführten Faktoren wie Anzahl der Fans, Wöchentliches Wachstum, Posts pro Tag sowie Reaktionen, Kommentare, Shares sind weitgehend selbsterklärend. Die Post-In-teraktion gibt an, wie aktiv die Fans einer Seite mit einzelnen Posts interagieren. Es stellt die durchschnittliche Menge sämtlicher Interakti-onen pro Fan pro Post dar.

PageAn-zahl Fans

Wöchent-liches

WachstumEngage-

mentPost-

Interakti-on

Posts pro Tag

Reak-tionen, Kom-

mentare, Shares

1 teNeues 19.802 0,04% 5,98% 5,01% 1,19 36.6192 MANTIKORE-VERLAG 2.224 3,74% 3,61% 2,04% 1,77 2.296

3 Art Skript Phantastik Verlag 1.457 0,12% 3,56% 2,51% 1,42 1.605

4 Leseratten Verlag 541 0,42% 3,2% 4,13% 0,77 5315 Verlag der Schatten 732 1,01% 2,83% 2,74% 1,03 6296 OCM Verlag 332 0,98% 2,8% 3,77% 0,74 2837 Lappan Verlag 11.153 0,57% 2,51% 1,44% 1,74 8.5738 Chaospony Verlag 733 1,31% 2,03% 3,5% 0,58 450

9 Kinderbuchverlag Biber & Butzemann 1.204 0,61% 1,91% 2,97% 0,65 703

10 Carl-Auer Verlag 1.686 0,91% 1,65% 0,84% 1,97 84611 Stephan Moll Verlag 198 0,23% 1,59% 9,85% 0,16 9712 Ulmer Verlag 3.940 1,42% 1,52% 1,52% 1,00 1.81713 Residenz Verlag 6.495 0,73% 1,42% 1,47% 0,97 2.82114 Gerth Medien Bücher 3.211 0,16% 1,36% 1,51% 0,90 1.35115 Berenkamp Verlag 265 1,88% 1,27% 1,57% 0,81 99

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16 Ronin - Hörverlag 562 0,37% 1,21% 1,13% 1,06 20917 Ankerherz 0,26% 1,2% 0,21% 5,61 46.00218 Acabus Verlag 2.370 0,27% 1,14% 1,18% 0,97 83619 edition keiper 1.761 0,08% 1,1% 1,18% 0,94 60120 Mitteldeutscher Verlag 1.523 0,39% 1,09% 2,25% 0,48 50721 Molden Verlag 227 0,2% 1,01% 1,84% 0,55 7122 Penguin Verlag 6.877 1,31% 0,99% 0,99% 1,00 2.06123 Edition Wannenbuch 3.473 0,15% 0,98% 0,61% 1,61 1.05124 Gmeiner-Verlag 3.268 0,53% 0,97% 2,74% 0,35 97225 STARK Verlag 1.888 0,67% 0,94% 1,08% 0,87 537

26 Splitter Verlag – Comics für Erwachsene 5.612 0,45% 0,91% 0,48% 1,90 1.559

27 Eisermann-Verlag 4.063 0,17% 0,89% 0,71% 1,26 1.119

28 Verlag Kiepenheuer & Witsch 20.543 0,12% 0,86% 1,33% 0,65 5.456

29 TESSLOFF VERLAG 8.706 0,04% 0,83% 1,43% 0,58 2.24030 Manz Verlag 1.799 0,34% 0,83% 0,6% 1,39 45931 Ueberreuter Verlag GmbH 3.652 0,18% 0,82% 2,12% 0,39 925

32 Coppenrath Verlag & Die Spiegelburg 12.107 0,57% 0,8% 1,19% 0,68 2.964

33 Hörbuch Hamburg Verlag 5.261 1,06% 0,75% 1,16% 0,65 1.20334 August Dreesbach Verlag 510 0,91% 0,74% 4,56% 0,16 11335 Bilgerverlag 487 0,37% 0,72% 2,24% 0,32 10836 Nachtschatten Verlag 7.933 0,11% 0,72% 0,82% 0,87 1.75337 Dryas Verlag 1.531 0,13% 0,71% 0,87% 0,81 33438 Argon Verlag 15.424 0,91% 0,7% 1,28% 0,55 3.30539 Tulipan Verlag 2.724 0,31% 0,7% 1,97% 0,35 58640 Verlag Urachhaus 1.981 0,17% 0,7% 1,44% 0,48 425

41 Feder&Schwert – Wir ver-edeln die Wirklichkeit! 2.663 0,02% 0,68% 1,24% 0,55 561

42 VNR Verlag für die Deut-sche Wirtschaft AG 1.756 0,3% 0,68% 1,24% 0,55 367

43 Septime Verlag 2.539 0,12% 0,67% 1,31% 0,52 52944 GABAL Verlag 5.215 1,52% 0,67% 0,24% 2,81 1.05945 oekom verlag 3.080 0,38% 0,64% 0,82% 0,77 604

46DÖRLEMANN VERLAG - Verlag für Literatur und

Sachbuch3.010 0,26% 0,64% 0,41% 1,55 593

47 Schäffer Poeschel Verlag 382 0,12% 0,62% 0,66% 0,94 7348 mare 5.547 0,25% 0,61% 1,19% 0,52 1.04849 humboldt Verlag 690 0,43% 0,58% 2,01% 0,29 12450 Gerstenberg Verlag 2.733 0,19% 0,58% 0,56% 1,03 48651 AvivA Verlag 1.121 0,28% 0,57% 0,8% 0,71 19652 Luftschacht Verlag 3.625 - 0,01% 0,55% 1,14% 0,48 62053 Verbrecher Verlag 10.163 0,11% 0,55% 0,17% 3,23 1.72254 binooki 3.786 0,05% 0,55% 0,77% 0,71 63955 btb Verlag 13.765 0,55% 0,54% 0,42% 1,29 2.31356 Campus Verlag 3.939 0,2% 0,53% 1,1% 0,48 64857 Klartext Verlag 9.957 0,0% 0,53% 0,38% 1,39 1.627

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58 Drachenmond Verlag 18.647 0,12% 0,52% 0,7% 0,74 2.98459 Wörterseh Verlag 1.294 0,11% 0,52% 1,0% 0,52 20660 Folio Verlag/Editore 1.928 0,13% 0,51% 0,69% 0,74 30361 WBG Wissen verbindet 6.376 0,06% 0,49% 0,46% 1,06 96462 transcript Verlag 4.562 0,22% 0,49% 0,14% 3,48 68663 Literaturverlag DROSCHL 2.198 0,07% 0,48% 0,53% 0,90 328

64 GeraNova Bruckmann Ver-lagshaus 489 0,28% 0,48% 1,65% 0,29 72

65 Diogenes Verlag 18.324 0,15% 0,48% 0,13% 3,74 2.71466 Knesebeck Verlag 3.978 0,17% 0,48% 0,44% 1,10 589

67 Thieme liebt Ergotherapeuten 10.596 0,06% 0,48% 1,06% 0,45 1.568

68 Styria Verlag 295 0,7% 0,48% 1,84% 0,26 4369 Kynos Verlag 2.754 0,35% 0,47% 1,34% 0,35 40170 Klett-Cotta Verlag 9.071 0,34% 0,46% 0,41% 1,13 1.29071 Verlag Monika Fuchs 658 0,0% 0,46% 2,04% 0,23 9472 Kneipp Verlag Wien 1.201 0,19% 0,45% 0,56% 0,81 16873 Bastei Lübbe 54.557 0,22% 0,45% 0,2% 2,29 7.57974 Verlag Freies Geistesleben 2.056 0,34% 0,45% 0,92% 0,48 28175 JUMBO Verlag 2.517 0,09% 0,45% 0,34% 1,32 34776 Ernst Reinhardt Verlag 431 - 0,05% 0,44% 1,25% 0,35 5977 astikos Verlag 893 0,05% 0,44% 1,23% 0,35 121

78 UTB - der Verlag fürs Studium 1.805 - 0,09% 0,44% 0,64% 0,68 244

79 Cross Cult - Comics & Romane 14.164 0,29% 0,43% 0,34% 1,29 1.889

80 Psychosozial-Verlag 1.288 0,23% 0,43% 1,03% 0,42 17181 Plassen-Verlag 9.011 0,07% 0,41% 1,6% 0,26 1.15082 C. Bertelsmann Verlag 11.436 0,1% 0,41% 0,51% 0,81 1.45083 Grafit Verlag 1.372 0,08% 0,4% 1,57% 0,26 17284 Thieme liebt Retter 16.354 0,76% 0,4% 0,84% 0,48 2.018

85 Peter Lang International Academic Publishers 2.318 0,3% 0,4% 0,11% 3,68 288

86 Manesse Verlag 3.295 0,02% 0,4% 1,53% 0,26 40487 Michael Müller Verlag 4.976 0,04% 0,39% 0,51% 0,77 60888 Edition Nautilus 2.758 0,27% 0,39% 1,2% 0,32 330

89 Verlagshaus Jacoby & Stuart 2.393 0,08% 0,38% 0,79% 0,48 285

90 Schirner Verlag 15.854 0,14% 0,38% 0,25% 1,52 1.87791 Aufbau Verlag 15.188 0,17% 0,38% 0,45% 0,84 1.77592 Chicken House 4.907 0,35% 0,38% 0,9% 0,42 57193 Reclam Verlag 9.887 0,21% 0,38% 0,32% 1,16 1.14794 Amrun Verlag 4.375 0,07% 0,37% 0,5% 0,74 49995 Brandstätter Verlag 3.137 0,18% 0,36% 0,42% 0,87 35296 Gütersloher Verlagshaus 1.810 0,09% 0,36% 0,47% 0,77 20297 BUCHFUNK Hörbuchverlag 2.227 2,73% 0,36% 1,59% 0,23 24598 FinanzBuch Verlag 1.342 0,05% 0,36% 0,33% 1,10 14999 Hörcompany 1.247 0,04% 0,35% 0,42% 0,84 137100 Cadmos Verlag 3.302 - 0,01% 0,34% 0,48% 0,71 348

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digital publishing report Ausgabe 22/2018Wenn Verlage Diskurs-Plattform wer-den, gilt es einige Herausforderungen zu meistern. Vordergründig muss die Community der Leser aufgebaut und gemanagt werden. Natürlich muss der Content modifiziert werden: Ent-scheidend sind dabei Inhalte, die dem Diskurs dienen, beispielsweise nutz-wertig sind und die Probleme oder Fragen bestimmter Zielgruppen lösen; Inhalte, die auch aus der Community beigesteuert und vom Verlag veredelt werden. Grund genug, uns dem Thema "Community-Aufbau" in einem kleinen Schwerpunkt zu widmen.Im Kontext der Diskussion um das Endkundenmarketing geht es auch um Reichweite, die man mit Anzeigen auf Google und Facebook erreichen kann - wir zeigen, wie man es richtig macht, und bringen zwei Einschätzungen aus dem Verlagsbereich dazu.Download: http://digitalpublishingreport.de/dpr_Heft22_2018.pdf

digital publishing report Ausgabe 21/2018Guerilla-Marketing steht eher für die hohe Kunst im Marketing - und durch den minimalen Mitteleinsatz mit dem Ziel maximaler Reichweite ist Gueril-la-Marketing auch ideal geeignet für Verlage und Buchhandel. Entschei-dend ist Kreativität, nicht die Porto-kasse.Im E-Mail-Marketing sind der Krea-tivität manchmal schlicht juristische Grenzen gesetzt. Hier gibt es nach wie vor viele Mythen und Irrtümer, die wir fachkundig beleuchten. Weitere The-men sind Perspektiven des Influencer Marketing und die gute alte Webseite, die (richtig eingesetzt) auch in Zeiten überbordender Kommunikationska-näle ein wichtiges Instrument in der Digitalen Kommunikation zum Kunden spielt. Download: http://digitalpublishingreport.de/dpr_Heft21_2018.pdf

digital publishing report Ausgabe 20/2018Eines der größten Probleme der Medi-enbranche ist es, geeignete Mitarbei-ter zu finden, die auch dem digitalen Wandel stand halten. In einem großen Schwerpunkt widmen wir uns dieser Thematik, etwa modernem und zeit-gemäßem Recruiting, arbeitnehmer- und familienfreundlichen Arbeitsbe-dingungen, aber auch der Frage, wie richtige Führung im Zuge der Digita-lisierung aussieht. Auch den Themen Mobile Video Advertising (Bewegtbild nimmt auch unter Verlagen immer mehr Fahrt auf!) sowie Klickpreisen bei Facebook-Anzeigen geben wir Raum. Und dem Net Promoter Score, einem eigentlich ziemlich simplen Index für die Kundenzufriedenheit, den aber die wenigsten in der Verlagsbranche ken-nen respektive überhaupt einsetzen.

Download: http://digitalpublishingreport.de/dpr_Heft20_2018.pdf