45
September 2014 © Erich Draxler 1 Dimensionieren von Trinkwasserleitungen in Gebäuden 22. September 2014 DIN 1988-300 ÖNORM EN 806-3

Dimensionieren von Trinkwasserleitungen in Gebäuden · PDF fileQuelle: DIN 1988-300 Der Spitzendurchfluss in jeder Teilstrecke einer NE ist der Summendurchfluss der beiden größten

Embed Size (px)

Citation preview

September 2014 © Erich Draxler 1

Dimensionieren von

Trinkwasserleitungen in Gebäuden

22. September 2014

DIN 1988-300

ÖNORM EN 806-3

September 2014 © Erich Draxler 2

Inhalt

Ermittlung der Rohrdurchmesser nach

DIN 1988-300

Berechnen der Rohrinnendurchmesser nach

ÖNORM EN 806-3

September 2014 © Erich Draxler 3

Normalinstallationen

Spezialinstallationen

Vergangenheit/Gegenwart

September 2014 © Erich Draxler 4

ÖNORM B 2531-2 DIN 1988-300 ÖNORM EN 806-3

O Trinkwasser-Installationen innerhalb von Gebäuden und Grundstücken

O Kalt- und Warmwasserleitungen

O Einfamilienhäuser

O Wohngebäude

O Bürogebäude

O Wohngebäude

O Bürogebäude

O Verwaltungsgebäude

O Hotelbetriebe

O Kaufhäuser

O Krankenhäuser

(Bettenstationen)

O Schulen

O Einfamilienhäuser

O Wohngebäude

O Bürogebäude

Anwendungsbereiche

September 2014 © Erich Draxler 5

DIN 1988-300

September 2014 © Erich Draxler 6

Anwendungsbereich

Spezialinstallationen

Drucknachweise (DEA)

Wohngebäude

Büro- und Verwaltungsgebäude

Hotelbetriebe

Kaufhäuser

Krankenhäuser (Bettenstationen)

Schulen

September 2014 © Erich Draxler 7

Wesentliche Änderungen

Absenkung der Berechnungsdurchflüsse von Wasch- und

Geschirrspülmaschinen

Anpassung der Spitzenvolumenströme (z. B. Stockwerksbereich)

Ausschluss sog. vereinfachter Rechengänge

Beginn der Bemessung der Rohrleitungen nach dem

Wasserzähler

differenzierte Berechnung der Ringleitungen in der

Stockwerksverteilung

modifizierte Berechnung der Zirkulationssysteme

(ähnlich DVGW W 553)

Dokumentation der Berechnungsergebnisse!!!!

Quelle: DIN 1988-300

hydraulisch

ungünstigste

Entnahmestelle

bei

Spitzenvolumenstrom

Gebrauchstauglich

September 2014 © Erich Draxler 8

Berechnungsdurchfluss und

Mindestfließdruck

Quelle: DIN 1988-300, Beuth Kommentare zu DIN 1988 1-8

September 2014 © Erich Draxler 9

Berechnungsdurchflüsse und die

Mindestfließdrücke

Grundsätzlich sind für die Bemessung der

Rohrdurchmesser die Angaben der Hersteller

über die Berechnungsdurchflüsse und die

Mindestfließdrücke der Entnahmearmaturen zu

berücksichtigen. Die in der Tabelle 2

angegebenen Referenzwerte dürfen nur unter

den dort genannten Voraussetzungen verwendet

werden.

Quelle: DIN 1988-300

September 2014 © Erich Draxler 10

Tabelle 2

Quelle: DIN 1988-300

September 2014 © Erich Draxler 11

Wichtige Hinweise in Tabelle 2

Hersteller müssen den Mindestfließdruck und die

Berechnungsdurchflüsse auf der Kalt- und auf der

Warmwasserseite angeben.

Bemessung der Rohrdurchmesser mit Angaben der Hersteller

Abweichungen von Tabelle 2

Herstellerangaben unter den in der Tabelle genannten Werten

Dimensionierung mit geringeren Werte (hygienische und wirtschaftliche

Gründen), muss mit dem Bauherrn vereinbart werden

Dimensionierung nicht mit geringeren Werte, Tabellenwerte einsetzen

Herstellerangaben über den in der Tabelle genannten Werten

Dimensionierung mit den Herstellerwerten (MUSS)

Quelle: DIN 1988-300

September 2014 © Erich Draxler 12

Küchenarmatur

7,1 l/min = 0,118 l/s

KW: 0,059

WW: 0,059

Quelle: Hansa

pmin = 1 bar, Vmin = 5,2 l/min → VR = (9+5,2)/2 =

September 2014 © Erich Draxler 13

Badewanne-Thermostat

16 l/min = 0,266 l/s

KW: 0,133 l/s

WW: 0,133 l/s

Quelle: Kludi

September 2014 © Erich Draxler 14

Summendurchfluss

Bei der Berechnung von Leitungsanlagen sind

grundsätzlich alle Entnahmestellen mit ihren

Berechnungsdurchflüssen einzusetzen. Hiervon

ausgenommen ist der Fall, wenn in einer Nutzungseinheit

(NE) ein zweites Waschbecken, eine Duschwanne

zusätzlich zur Badewanne, ein Sitzwaschbecken, ein

Urinal oder Zapfventile in Vorräumen von

Toilettenanlagen vorhanden ist.

Quelle: DIN 1988-300

September 2014 © Erich Draxler 15

Spitzendurchfluss

Nutzungseinheit (NE)

Quelle: DIN 1988-300

Der Spitzendurchfluss in jeder Teilstrecke einer NE

ist der Summendurchfluss der beiden größten an

der Teilstrecke installierten Entnahmestellen

(unabhängig vom berechneten Spitzendurchfluss).

Wird an eine Teilstrecke (z. B. in der Steigleitung)

eine zweite NE angeschlossen, addieren sich die

Spitzendurchflüsse der beiden NEs, sofern der

sich damit ergebende Spitzendurchfluss kleiner ist

als der berechnete.

September 2014 © Erich Draxler 16

Spitzendurchfluss

Nutzungseinheit (NE)

September 2014 © Erich Draxler 17

Spitzendurchfluss

Quelle: DIN 1988-300

F

𝑉𝑆 = 𝑎 ∙ 𝑉 𝑅

𝑏

− 𝑐

September 2014 © Erich Draxler 18

Volumenstrom Schule

September 2014 © Erich Draxler 19

Spitzendurchfluss Schule

0,00

0,20

0,40

0,60

0,80

1,00

1,20

1,40

1,60

1,80

06:00 06:30 07:00 07:30 08:00 08:30 09:00 09:30 10:00 10:30 11:00 11:30 12:00

Vo

lum

en

str

om

[l/

s]

September 2014 © Erich Draxler 20

Spitzendurchfluss Schule

0,00

0,10

0,20

0,30

0,40

0,50

0,60

0,70

0,80

0,90

1,00

1,10

1,20

1,30

1,40

1,50

1,60

1,70

09:00:00 09:05:00 09:10:00 09:15:00 09:20:00 09:25:00 09:30:00

Vo

lum

en

str

om

[l/

s]

September 2014 © Erich Draxler 21

Spitzenvolumenströme

Schule

0,00

0,25

0,50

0,75

1,00

1,25

1,50

1,75

2,00

2,25

2,50

2,75

3,00

3,25

3,50

3,75

4,00

4,25

4,50

4,75

5,00

5,25

5,50

5,75

6,00

6,25

6,50

6,75

7,00

7,25

7,50

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25

DIN 1988-3, Kurve H/I DIN 1988-300

September 2014 © Erich Draxler 22

Spitzendurchfluss

Quelle: DIN 1988-300

Dauerverbraucher

Der Durchfluss bei Dauerverbrauch wird zum Spitzendurchfluss

der anderen Entnahmestellen addiert. Als Dauerverbrauch werden

Wasserentnahmen mit einer Dauer von mehr als 15 min

angesehen, z. B. Gartensprengventil.

Reihenanlagen

Grundlage für die Berechnung ist der Summendurchfluss. Mit

dem Betreiber ist die Gleichzeitigkeit der Wasserentnahme

festzulegen. Die Spitzendurchflüsse der Reihenanlage und

anderer Teilbereiche im Gebäude sind zu addieren, wenn sie

gleichzeitig auftreten können.

September 2014 © Erich Draxler 23

Spitzendurchfluss

Quelle: DIN 1988-300

Sonderbauten, Gewerbe- und Industrieanlagen

In Industrie-, Landwirtschafts-, Gärtnerei-, Schlachthof-, Molkerei-,

Wäschereibetrieben, Großküchen, öffentlichen Bädern usw. muss

der Spitzendurchfluss in Absprache mit dem Betreiber der

Anlage aus dem Summendurchfluss ermittelt werden. Dies gilt

auch für Teilbereiche von Trinkwasser-Installationen, z. B.

Gewerbebetriebe in Wohnhäusern. Die Spitzendurchflüsse der

Teilbereiche der Trinkwasser-Installation sind zu addieren, wenn

sie zeitlich zusammenfallen.

September 2014 © Erich Draxler 24

Druckliniengefälle

Rohrreibungsdruckgefälle

Versorgungsdruck

Höhenunterschied

Wasserzähler

Apparate

Mindestfließdruck

Stockwerksleitungen

Rohrreibung

Einzelwiderstände

Gerades Rohr

0,00 m

1,00 m

2,70 m

4,40 m

7,25 m

10,10 m

12,95 m

m3

4

4,8

2

5,4

1

8,7

15

10,3

5

3,5

6

2,85

7

2,85

19

3,3

18

2,85

17

2,85

16

6,0

14

1,6

12

1,2

W9

1,8

W8

0,1

W7

3,110

3,1

11

0,1

9

1,2

13

0,6

*

°C

3

2,3

20

5,3

W1

1,3

W10

6,2

W2

8,5

W11

2,85

W3

2,85

W12

2,85

W4

2,85

W13

3,38

3,3

W5

3,3

W6

1,2

Brausekopfhöhe

I II

III

0,00 m

1,00 m

2,70 m

4,40 m

7,25 m

10,10 m

12,95 m

m3

4

4,8

2

5,4

1

8,7

15

10,3

5

3,5

6

2,85

7

2,85

19

3,3

18

2,85

17

2,85

16

6,0

14

1,6

12

1,2

W9

1,8

W8

0,1

W7

3,110

3,1

11

0,1

9

1,2

13

0,6

*

°C

3

2,3

20

5,3

W1

1,3

W10

6,2

W2

8,5

W11

2,85

W3

2,85

W12

2,85

W4

2,85

W13

3,38

3,3

W5

3,3

W6

1,2

Brausekopfhöhe

I II

III

September 2014 © Erich Draxler 25

Mindestversorgungsdruck

WVU

Mindest-Versorgungsdruck pmin,V

an der Anschlussstelle

Hauseintritt

Druckminderventile

Ausgangsdruck

Dp Druckminderventil

DEA (DIN 1988-5)

F

September 2014 © Erich Draxler 26

geodätischer Höhenunterschied

Messstelle von pminV

hydraulisch ungünstigsten, z. B.

höchstgelegenen, Entnahmestelle

F

September 2014 © Erich Draxler 27

Druckverluste in Apparaten I

Herstellerangaben

Diagramme

Wertepaar

Durchfluss

Druckverlust

kVS-Wert

ζ-Wert

September 2014 © Erich Draxler 28

Mindestfließdruck

Mindestfließdruck an der hydraulisch

ungünstigsten, meist höchstgelegenen,

Entnahmestelle.

Tabelle 2

Herstellerangaben

September 2014 © Erich Draxler 29

Auswahl der Rohrdurchmesser I

Daten

Herstellerangaben

Rohrabmessungen

Zeta-Werte

Bezugstemperatur

Kaltwasser 10 °C

Warmwasser 60 °C

Quelle: DIN 1988-300

September 2014 © Erich Draxler 30

Auswahl der Rohrdurchmesser II

Fließgeschwindigkeit

Quelle: DIN 1988-300

September 2014 © Erich Draxler 31

Auswahl der Rohrdurchmesser III

Druckverlust Rohr

Quelle: DIN 1988-300

September 2014 © Erich Draxler 32

Auswahl der Rohrdurchmesser IV

Einzelwiderstände

Quelle: DIN 1988-300

September 2014 © Erich Draxler 33

Auswahl der Rohrdurchmesser V

Einzelwiderstände

Quelle: DIN 1988-300

September 2014 © Erich Draxler 34

ÖNORM EN 806-3 Vereinfachtes Verfahren

September 2014 © Erich Draxler 35

ÖNORM B 2531-2 DIN 1988-3 ÖNORM EN 806-3

O Trinkwasser-Installationen innerhalb von Gebäuden und Grundstücken

O Kalt- und Warmwasserleitungen

O Einfamilienhäuser

O Wohngebäude

O Bürogebäude

O Wohngebäude

O Bürogebäude

O Verwaltungsgebäude

O Hotelbetriebe

O Kaufhäuser

O Krankenhäuser

(Bettenstationen)

O Schulen

O Einfamilienhäuser

O Wohngebäude

O Bürogebäude

Anwendungsbereiche

September 2014 © Erich Draxler 36

Anwendungsbereich

Normalinstallationen

kein größerer Entnahmearmaturendurchfluss

als in Tabelle 2 (1,5 l/s),

kein höherer Spitzendurchfluss als nach

Bild B.1

keine Dauerverbraucher mit Trinkwasser

versorgen

12 Wohneinheiten

September 2014 © Erich Draxler 37

Druckbedingungen

Ruhedruck an der Entnahmestelle

max. 500 kPa (Ausnahme: Entnahmearmatur für

Garten/Garage: max. 1 000 kPa);

Fließdruck an der Entnahmestelle min. 100 kPa.

Einige Entnahmearmaturen, z. B. thermisch

gesteuerte Mischer, können einen höheren

Fließdruck erfordern.

September 2014 © Erich Draxler 38

Anmerkungen

Einsetzbar für

Einfamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser

Vorprojektierung, wenn kein Drucknachweis

erforderlich ist,

Berücksichtigt keine unterschiedlichen

Gebäudetypen

Dimensionierung der Rohrleitungen für alle

anderen Fälle nach DIN 1988

September 2014 © Erich Draxler 39

Tabelle 2

Quelle: ÖNORM EN 806-3

September 2014 © Erich Draxler 40

LU-Werte eintragen

4

2

2

1 1 1 1

2

2

1

2 9 8 6 4

11

5 4

6

September 2014 © Erich Draxler 41

Auswahl der Rohrdurchmesser

Quelle: ÖNORM EN 806-3

September 2014 © Erich Draxler 42

Auswahl der Rohrdurchmesser

4

2

2

1 1 1 1

2

2

1

2 9 8 6 4

11

5 4

6

16x2

16x2

16x2

16x2 16x2 16x2 16x2

16x2

16x2

16x2

16x2 20x2,5 20x2,5 18x2 16x2

26x3

16x2 16x2

18x2

September 2014 © Erich Draxler 43

Auswirkungen

F

September 2014 © Erich Draxler 44

Viel Erfolg !!!! [email protected]

September 2014 © Erich Draxler 45

Bild B.1

Quelle: ÖNORM EN 806-3