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Natürliches Kraftwerk Solarenergie, die sinnvolle Alternative Kraft dank innerer Ruhe John Lash, Tai-Chi-Lehrer Energieeffiziente Mobilität Emissionsarm, kostengünstig und gut fürs Image 1 | 2013 Kundenmagazin von Energie Wasser Bern DiREKT.

DiREKT 1 2013 WEB

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DiREKT 1/2013

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Natürliches KraftwerkSolarenergie, die sinnvolle Alternative

Kraft dank innerer Ruhe John Lash, Tai-Chi-Lehrer

Energieeffiziente Mobilität Emissionsarm, kostengünstig und gut fürs Image

1 | 2013

Kundenmagazin von Energie Wasser Bern

DiREKT.

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Eröffnungsfest derEnergiezentrale Forsthaus

Seite 10

Impressum

I N h a l T

Willkommen

Für uns sonnenklar!

AkTUell

Mehr Power aus erneuerbaren Energien

Service PUblic

Energieeffiziente Mobilität

SolArenergie

Natürliches Kraftwerk

Wohin flieSST ihre energie?

John lash, Gründer der Berner Tai-Chi-Schule «harmonische Drachen»

rATgeber

Tipps zum bewussten Umgang mit lebensmitteln

kinder

Eine Mühle ohne Wind und Wasser

Seite 3

Seite 4

Seite 11

Seite 16

Seite 17

Seite 14

herausgeberinenergie Wasser bern, monbijoustrasse 11, 3001 bern, Telefon 031 321 31 11, fax 031 321 34 95, [email protected], www.ewb.ch

Redaktionenergie Wasser bern, ressort kommunikation

gesamtverantwortung: claudia kohlschütter (koc) redaktionsleitung: raphaël Wyss (wyr) Autoren: claudia kohlschütter (koc), raphaël Wyss (wyr)

freie mitarbeitende: karin hänzi (kh), Thomas hügli (hue) FotosAndrea campiche, Adrian moser, michaela eicher

Gestaltung Polyconsult Ag, bern

Druck Stämpfli Publikationen Ag, bern

auflage 92’000 exemplaredirekT erscheint 3-mal jährlich und geht an die kunden von energie Wasser bern.

Seite 12

Seite 9

inTervieW alternativen zum Erdöl

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W I l l K o M M E N

Für unssonnenklar!andré Moro, leiter Energiewirtschaft Energie Wasser Bern

lange Zeit konnte die weltweit installierte fotovoltaik- leistung jährliche Wachstumsraten im hohen zweistelligen Prozentbereich aufweisen. momentan ist der Zuwachs jedoch rückläufig: viele haben beim Ausbau ihrer Produktionskapazi-täten auf eine anhaltend hohe Absatzsteigerung gesetzt. daher die momentanen Überkapazitäten, die massiv auf die Preise drücken.

Wir durchschreiten derzeit eine konsolidierungsphase mit niedrigen Wachstumsraten. für die Zukunft rechnen experten allerdings wieder mit einem weltweit wachsenden bedarf an modulen und energiespeichern – wie auch an qualifizierten Arbeitskräften.

energie Wasser bern ist überzeugt, dass die solare Talsohle erreicht ist. entsprechend engagieren wir uns für die förde-rung der Solarenergie. Als Querverbundunternehmen sehen wir es als unseren Auftrag, unsere kunden aktiv und bedarfs-gerecht auf dem Weg zur energiewende zu begleiten und dabei eine verantwortungsbewusste und sichere energie- versorgung zu gewährleisten.

für uns sonnenklar!

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S o l a R E N E R G I E

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Natürliches KraftwerkSie ist im Überfluss vorhanden und lässt sich vielseitig einsetzen: Die Kraft der Sonne kann künftig einen wesentlichen Beitrag zu einer nachhaltigeren Energieversorgung leisten. Energie Wasser Bern nutzt sie schon heute.

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die Sonne – ein fast fünf milliarden Jahre alter, heisser gas-ball aus Wasserstoff und helium. Sie liegt 150 millionen ki-lometer von der erde entfernt und ist dennoch dafür verant-wortlich, dass es auf unserem Planeten leben gibt. in jeder Sekunde produziert die Sonne mehr energie, als die men-schen seit ihrer bisherigen existenz verbraucht haben. nur ein winzig kleiner Teil dieser Strahlung gelangt auf die erde. doch selbst diese menge übertrifft den gesamten energie-bedarf auf der Welt um ein x-faches.

Strom und Wärme gewinnenAuch die fossilen energieträger, beispielsweise kohle und erdöl, sind nichts anderes als gespeicherte Sonnenenergie aus früheren erdzeitaltern. da sie bei der verbrennung aber viel co2 ausstossen und beim konventionell gewonnenen erdöl die fördermenge allmählich abnimmt (siehe inter- view Seite 9), sind sinnvollere Alternativen gefragt – wie die Solarenergie.

mit ihr lässt sich einerseits in Sonnenkollektoren Wasser er-wärmen. Andererseits kann die Strahlung der Sonne in foto-voltaikanlagen zu Strom umgewandelt werden. eine neuar-tige Technologie kommt in sogenannten solarthermischen kraftwerken zur Anwendung: Auf riesigen Spiegelflächen wird das Sonnenlicht gebündelt und auf Wasserleitungen gerichtet. die dadurch entstehende hitze erzeugt dampf, der über eine Turbine und einen generator Strom herstellt. energie Wasser bern ist am weltweit ersten kommerziellen kraftwerk dieser Art beteiligt, das im herbst 2012 im Süd-osten Spaniens den betrieb aufgenommen hat.

Auf einer fläche von 91 fussballfeldern produziert das solarthermische kraftwerk in der spanischen region murcia 50 gWh Strom pro Jahr.

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Grosse Fortschrittedie idee, Sonnenkollektoren und foto-voltaikanlagen im grösseren Stil einzu-setzen, kam in der erdölkrise der 1970er-Jahre auf. Seither haben die Technologien rasante fortschritte ge-macht. obwohl die Anlagen immer leis-tungsfähiger werden, sinken ihre Preise. die installation von Sonnen-kollektoren zur Wassererwärmung und zur Unterstützung der heizung rentiert sich in vielen fällen schon nach weni-gen Jahren, weil dadurch die heizkos-ten deutlich abnehmen. beim Solar-strom fällt die Wirtschaftlichkeits- rechnung zwar noch nicht ganz so po-sitiv aus. doch die mehrkosten gegen-über dem konventionell produzierten Strom sind in den letzten zehn Jahren ebenfalls markant gesunken.

Unabhängig vom auslanddass Solarenergie viel Sympathie ge-niesst, hat mehrere gründe: Als erneu-erbare und vor allem einheimische

energie steht sie für eine umweltscho-nendere und unabhängigere energie-versorgung – unabhängiger von impor-ten und damit auch von den global bestimmten, stark schwankenden ener-giepreisen. Zudem bleibt bei der Solar-energie ein grösserer Teil der Wert-schöpfung in der Schweiz. laut dem verband Swissolar beschäftigt allein die fotovoltaikbranche schon heute rund zehntausend mitarbeitende und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von rund zwei milliarden franken.

Trotz diesen vorteilen konnte sich die Solarenergie bisher nicht im grossen Stil durchsetzen. Zu stark war ihre konkurrenz. Jahrzehntelang kosteten erdöl zum heizen und Strom aus Was-ser- und kernkraftwerken so wenig, dass offenbar kein grund für einen Wechsel bestand. entsprechend gering ist der Anteil des Solarstroms am ge-samten Strommix: er beträgt heute noch weniger als ein halbes Prozent.

Wie viel staatliche Förderung?dies soll sich ändern: in seiner energie-strategie sieht der bundesrat bis ins Jahr 2050 einen Solarstromanteil von 20 Prozent vor. besonders für die Zeit zwischen 2035 und 2050 ist ein starker Ausbau geplant. die begründung für das hinauszögern liegt in den Produk-tionskosten für Solarstromanlagen, die auch in naher Zukunft sinken werden. der verband Swissolar will nicht so lange warten. er hält es für realistisch, dass der Solarstrom schon 2025 einen fünftel des Schweizer Strombedarfs ab-deckt. hierfür müssten zwölf Quadrat-meter Solarmodule pro einwohner der Schweiz installiert werden.

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S o l a R E N E R G I E

Solarkataster: online-check für jedes dach

Wer auf seinem haus eine Solarstromanlage oder Sonnenkollektoren ins-tallieren will, kann sich im internet informieren, ob das eigene dach dafür infrage kommt: der neue Solarkataster für die Stadt bern zeigt für jede dachfläche die Ausrichtung, die neigung, die Sonneneinstrahlung sowie das Potenzial für die energieproduktion. dank einer vierstufigen Skala mit unterschiedlichen farben lässt sich auf einen blick erkennen, wie gut das dach für eine Solaranlage geeignet ist. die basis dafür liefert die klima-datenbank des Unternehmens meteotest, die mithilfe von Satellitendaten und speziellen messstationen entsteht.

www.ewb.ch/solarkataster

der Ansturm auf die fördergelder für die installation von fotovoltaikanlagen ist riesig.

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Wie rasch sich der Solarstrom hierzu-lande durchsetzt, hängt stark von der staatlichen förderung von fotovoltaik-anlagen ab. Schon heute bezahlen die konsumentinnen und konsumenten mit jeder verbrauchten kilowattstunde Strom eine förderabgabe zugunsten der erneuerbaren energien. gerade bei den fotovoltaikanlagen ist der An-sturm auf diese fördergelder riesig; längst besteht eine Warteliste. des-halb berät das nationale Parlament zurzeit über einen Umbau des förder-systems – der kostendeckenden ein-speisevergütung (kev).

gute chancen hat der vorschlag, bei kleinen Solarstromanlagen anstelle einer entschädigung pro hergestellte kilowattstunde Strom einen einmali-gen kostenbeitrag für die installation zu gewähren. Sie soll maximal 30 Pro-zent der investitionskosten betragen und auch für Projekte auf der aktuel-len Warteliste gelten. gratis wird diese Änderung allerdings nicht sein: Zur debatte steht, die förderabgabe auf

maximal 1.5 rappen pro kilowatt-stunde zu erhöhen. gegenüber heute entspricht dies mehr als einer verdrei-fachung. Wie und vor allem wie stark die Schweiz künftig den Solarstrom fördert, wird zweifelsohne noch für diskussionsstoff sorgen – zumal in deutschland die hohe förderabgabe für erneuerbare energien heftig um-stritten ist.

Solarenergie macht Sinnenergie Wasser bern bringt sich in die-sen politischen Prozess aktiv ein, hauptsächlich über den Stadtwerkver-bund Swisspower. gleichzeitig nutzt das Unternehmen die Sonnenenergie schon heute ganz konkret. entspre-chend der Produktionsstrategie inves-tiert der Stadtberner energieversorger sowohl im in- als auch im Ausland in Solarstromanlagen: da die Sonne vor allem in den südeuropäischen ländern intensiv scheint, hat sich energie Wasser bern bereits an mehreren So-larkraftwerken in Spanien und italien beteiligt.

im inland liegt der fokus bisher auf An-lagen im espace bern. Unter anderem produziert energie Wasser bern Solar-strom auf dem bunkerdach der energie-zentrale forsthaus, auf dem dach des neuen Tramdepots von bernmobil, auf dem dach eines kuhstalls in melchnau, auf dem Stadiondach der Arena Thun und seit kurzem auf dem hallendach der bigla Ag. mit letzterer hat energie Wasser bern im november 2012 die Solar- kraftwerke bigla Ag (SkWb) gegründet. das Unternehmen baut, betreibt und ver-marktet Solaranlagen auf den dächern von Schweizer firmen und soll so die lo-kale Produktion von Solarstrom steigern.

da sich Solarenergie gerade auch für Privatgebäude optimal eignet, unter-stützt energie Wasser bern zudem die hausbesitzerinnen und -besitzer in bern bei der Wahl der richtigen An-lage. die energieberater zeigen ihnen beispielsweise passende kombinatio-nen mit dem heizsystem auf, helfen bei der richtigen dimensionierung der Anlage und geben Tipps für die reali-sierung. mehr noch: der Ökofonds von energie Wasser bern fördert Sonnen-kollektoren und Solarstromanlagen durch investitionshilfen (siehe Seite 8).

mieterinnen und mieter in bern können die kraft der Sonne nutzen, indem sie sich für ewb.Öko.Strom entscheiden, der zu einem grossen Teil aus Solar-strom stammt. denn auch bei der Son-nenenergie gilt: Am ende entscheiden kundinnen und kunden, ob der Solar-strom Zukunft hat. (hue)

energie Wasser bern produziert Solarstrom auf dem dach des neuen Tramdepots von bernmobil.

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Das neue Förderkonzept ewb.SOLARHAUS

Endlich Selbstversorger

Viele Dächer in der Stadt Bern eignen sich bestens für die Installation von Solarstromanlagen. Das Förder- konzept ewb.SOLARHAUS von Energie Wasser Bern ermöglicht es den Hauseigentümerinnen und -eigen-tümern jetzt, beim Strom zu Selbstversorgern zu werden.

mit dem neuen förderkonzept motiviert energie Wasser bern die hausbesitzerinnen und -besitzer der Stadt bern gleich doppelt dazu, eine fotovoltaikanlage auf ihrem dach zu ins-tallieren. Zum einen erhalten sie aus dem Ökofonds eine in-vestitionshilfe von 1’500 chf pro kilowatt installierter leis-tung. die Anlage wird dabei so ausgelegt, dass sie 80 Prozent

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Alle informationen zum förderkonzeptAuf www.ewb.ch wird das förderkonzept ewb.SolArhAUS samt Anmeldung Schritt für Schritt erklärt. das ent- sprechende Anmeldeformular und eine liste der einzu-reichenden Unterlagen lassen sich direkt herunterladen.

www.ewb.ch/foerderprogramme

des jährlichen Strombedarfs liefert. die idee dahinter: der gesamte produzierte Strom soll für den eigenverbrauch genutzt werden.

Zum anderen stellt energie Wasser bern das Stromnetz im rahmen des förderkonzepts als eine Art «virtueller Strom-speicher» zur verfügung: Wenn die fotovoltaikanlage an einem sonnigen Tag mehr energie liefert, als im gebäude verbraucht wird, fliesst der überschüssige Strom ins netz von energie Wasser bern und wird den kunden als guthaben angerechnet. An einem regnerischen Tag mit wenig Sonneneinstrahlung lässt sich dieses guthaben wieder abbauen. die hausbesitze-rinnen und -besitzer beziehen den zusätzlich benötigten Strom von energie Wasser bern. ist ihr Stromkonto leer, kaufen sie für den restlichen bedarf je nach netznutzungs- kategorie ewb.Öko.Strom oder ewb.nATUr.Strom.

anreiz zum Sparendadurch, dass die unterstützten Solarstromanlagen bewusst nur auf 80 Prozent des bisherigen Jahresverbrauchs ausgelegt sind, entsteht ein zusätzlicher Sparanreiz: Um sich vollstän-dig mit selbst produziertem Strom versorgen zu können, sollen die hausbesitzerinnen und -besitzer ihren verbrauch reduzieren. Auch energie Wasser bern profitiert letztendlich vom förderkonzept, da der eigenverbrauch der kunden das Stromnetz entlastet. (hue)

ewb.SOLARHAUS

Kosten

Nur Netznutzungs-entgelt und Abgaben

Wirkenergiepreis undökologischer Mehrwertsowie Netznutzungsentgeltund Abgaben

– Die Speicherung wird durch ewb gefördert, der Kunde hat nur Netznutzung und die Abgaben zu begleichen– Bei Unterdeckung bezieht der Kunde Ökostrom/Naturstrom

von Energie Wasser Bern (für Economy-Kunden: ewb.ÖKO.Strom,für Business/Professional-Kunden: ewb.NATUR.Strom)

Netzeinspeisung

Stromzähler

überschüssige Energie

Rückbezug der bereits eingespeisten Energie

Bezug Unterdeckung mit ewb-Ökostrom

Eigenverbrauch

Strom vom eigenen Dach

Das Netz von Energie Wasser Bern dient als Batterie für die eingespeiste Energie (roter Pfeil)– Die Speicherung wird durch ewb gefördert, der Kunde hat nur die Netznutzung und die Abgaben zu begleichen– Bei Unterdeckung bezieht der Kunde erneuerbaren Strom von Energie Wasser Bern (ewb.ÖKO.Strom oder ewb.NATUR.Strom)

S o l a R E N E R G I E

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Interview mit Dr. Daniele Ganser

alternativen zum Erdöl In den nächsten Jahren wird das konventionell geförderte Erdöl immer spärlicher fliessen, davon ist Dr. Daniele Ganser überzeugt. Deshalb plädiert er dafür, rasch auf Alternativen umzusteigen und erneuerbare Energien zu nutzen – unter anderem die Solarenergie.

Sie sprechen bei Ihren öffentlichen Auftritten oft von «Peak Oil». Was ist damit gemeint?daniele ganser: in den letzten 50 Jah-ren befand sich die Welt in einem regel-rechten erdölrausch und verbrauchte immer mehr energie. inzwischen hat die fördermenge beim konventionellen erdöl ihren höhepunkt – den Peak – aber überschritten. in verschiedenen ländern wie grossbritannien, norwe-gen, indonesien oder mexiko fliesst das Öl bereits spärlicher. Um den energie-hunger zu stillen, müssen vor allem die industriestaaten zu zwei massnahmen greifen: Sie führen erdölkriege und nutzen aufwendigere fördermethoden.

Bedeuten solche modernen Techno- logien nicht auch eine Chance?daniele ganser: kurzfristig erscheinen neue methoden wie die förderung in der Tiefsee und am nordpol, der Ölsand und das sogenannte fracking vielver-sprechend. doch ihre risiken sind gross.

beim fracking beispielsweise werden chemikalien eingesetzt, um aus ge-steinsschichten im boden erdöl und erdgas herauszuholen. die mittel versi-ckern und bedrohen das grundwasser – das wichtigste gut der menschen. des-halb muss sich die Schweiz dagegen wehren, dass solche verfahren auch hierzulande zum einsatz kommen. Stattdessen sollte sie auf erneuerbare energien setzen.

Wie schnell kann der Umstieg gelingen?daniele ganser: mir gefällt die vision einer Schweiz, die bis 2050 zu 100 Pro-zent erneuerbare energien nutzt. Als historiker bin ich mir natürlich be-wusst, dass niemand eine so lange Pe-riode überblickt. Wir können aber sofort erste massnahmen ergreifen, beispiels-weise durch den kauf sparsamerer Au-tos und eine bessere gebäudeisolation. Zum heizen lässt sich mehr einheimi-sche energie nutzen, sodass auch ein

grösserer Teil unseres geldes in der Schweiz bleibt. ich denke etwa an holz und erdwärme – kombiniert mit Solar-energie fürs Warmwasser.

Stichwort Solarenergie: Welche Rollen wird sie Ihrer Meinung nach künftig spielen?daniele ganser: An erster Stelle muss die energieeffizienz stehen, also der ge-ringere energieverbrauch. bei den neuen erneuerbaren energien sehe ich die grössten chancen für die Windkraft, da sie immer günstigeren Strom liefert. die Solarenergie ist eine wertvolle er-gänzung – sowohl für den Strom als auch fürs Warmwasser. Zudem spielt sie eine wichtige emotionale rolle: Wie kein anderer energieträger begeistert sie die leute und steht als Symbol für eine nachhaltigere energiezukunft. (hue)

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I N T E R v I E W

Zur Persondr. daniele ganser ist historiker und friedensforscher. 2011 gründete er das Swiss institute for Peace and energy research (SiPer). er doziert an den Universitäten St. gallen sowie basel und arbeitet im wissenschaftli-chen beirat des Wirtschaftsverbandes Swisscleantech mit. Sein neues buch «europa im erdölrausch. die folgen einer gefährlichen Abhängigkeit» schildert den globalen kampf ums erdöl.

www.danieleganser.ch

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Kurzmeldungen

Neues Besucherzentrum ewbin diesen Tagen eröffnet das besucher-zentrum ewb in der energiezentrale forsthaus. besucher erfahren hier alles rund um die Aktivitäten von energie Wasser bern: im fokus stehen zentrale fragen zur nachhaltigkeit und energie-effizienz, zu innovation und versor-gungssicherheit sowie zu erneuerbaren energien. besuchen Sie die interaktive Ausstellung und erfahren Sie, wo auch Sie einfluss nehmen können. informa-tionen finden Sie auf www.ewb.ch

Wie viel kostet Ihr Wunsch-E-Bike?electrodrive bietet ihnen eine breite Auswahl an hochwertigen marken-e-bikes. im internet steht ihnen neuer-dings ein online-Preisrechner zur verfügung, mit dem Sie sich eine offerte für die miete ihres Wunsch- e-bikes erstellen können. die bestel-lung des e-bikes und der Abschluss des mietvertrags erfolgen beim jewei-ligen electrodrive-Servicepartner. eine entsprechende liste finden Sie ebenfalls unter folgendem link: ewb.ch/preisrechner-electrodrive

Weniger Teilrechnungen für ewb-Kundennach der Zählerablesung erhalten die kunden von energie Wasser bern jeweils die Jahresrechnung mit de-taillierten Angaben betreffend ihren energieverbrauch. dazwischen werden ihnen Teilrechnungen ausgestellt, deren Anzahl reduziert und deren Schwellenwert erhöht wurde: bei einem jährlichen rechnungsbetrag über chf 600.– erhalten sie neu nur noch alle drei monate eine Teilrech-nung. ist der Jahresrechnungsbetrag unter chf 600.–, erhalten sie nur noch eine Teilrechnung. damit spart energie Wasser bern nicht nur Auf-wand, sondern auch Papier.

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a K T U E l l

Eröffnungsfest der Energiezentrale Forsthausmit einem grossen fest für die berner bevölkerung hat energie Wasser bern am Samstag, 23. märz 2013, die energiezentrale forsthaus eröffnet. rund um den offiziellen eröffnungsakt erhielten mehr als 12’000 besucher einblick in die moderne Anlage und bekamen den ganzen Tag hindurch vielfältige Attraktionen geboten: für die früh eintreffenden gäste gab es vormittags einen brunch und rassige Appenzeller volksmusik von nicolas Senn. Am nachmittag vergnügte sich der nachwuchs am kinderkonzert von christian Schenker. Abgerundet wurde das fest auf der bühne mit der Soulmusik des Schweizer Sängers Seven und den gitarrenriffen der bieler rockband Pegasus. Weitere eindrücke der eröffnungs-feier finden sie auf www.ewb.ch (wyr)

offizieller eröffnungsakt mit (von links): Peter magnaguagno, barbara egger-Jenzer, daniel Schafer,

doris leuthard, Alexander Tschäppät, André moro.

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a K T U E l l

im Januar 2012 lancierten die beiden energieversorger zu-sammen mit der investitionsfirma Aravis die «leading swiss renewables Ag» (lSr). die beteiligungsgesellschaft hat den Auftrag, mittelfristig in europa ein nachhaltiges, diversifi-ziertes Portfolio von Produktionsanlagen für erneuerbare energien aufzubauen. damit beabsichtigt energie Wasser bern, im rahmen der versorgungsstrategie den neubau und betrieb von entsprechenden Produktionskapazitäten im in- und Aus-land konsequent zu fördern und dank einem ausgewogenen Strommix die geplante energiewende abzusichern.

mitte 2012 erwarb die lSr eine spanische Windparkgesell-schaft, welche zwischenzeitlich zwei Windparks mit einer ge-samtleistung von total 70 megawatt übernommen hat. die beiden benachbarten Windkraftwerke in der nähe der Univer-sitätsstadt Salamanca liefern jährlich 180’000 megawattstun-den umweltverträglichen Strom. gemäss dem Anteil am betei-ligungskapital hat energie Wasser bern Anspruch auf einen drittel des dort produzierten Stroms, der den bedarf von etwa 15’000 Schweizer vierpersonenhaushalten deckt.

Windparks in Spanien für die Energiewende in Bern

Mehr Power aus erneuerbaren Energien

mit dieser investition hat energie Wasser bern einen weiteren Schritt richtung «berner energiewende» gemacht: ende 2010 beschloss das berner Stimmvolk den Atomausstieg bis 2039. Aufgrund dieses entscheids erhielt der städtische energieversorger den politischen Auftrag, die Produktion sowie den kauf und verkauf von Strom innert dieser frist vollständig auf erneuerbare energien wie Wind-, Wasser- oder Sonnenkraft umzustellen.

Um dieses Ziel zu erreichen, muss energie Wasser bern den Strom an Standorten mit optimalen bedingungen produzieren, d.h. dort, wo der Wind stetig bläst oder die Sonne immer scheint. entsprechend hat das Unternehmen im benachbarten Ausland ebenfalls Wasserkraft zugekauft, betreibt zwei foto-voltaikanlagen in italien und ist an einer Windkraftanlage in deutschland sowie an einem solarthermischen kraftwerk und drei fotovoltaikanlagen im Süden Spaniens beteiligt. (wyr)

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In der Region Kastilien und Léon, nördlich von Madrid, weht der Wind oft und heftig. Dort, auf einem Hochplateau inmitten von Olivenbaumplantagen und Korkeichen, stehen zwei Windparks, die sich Energie Wasser Bern zusammen mit der Elektra Birseck Münchenstein (EBM) gesichert haben.

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Umweltschonende Antriebstechnologien zahlen sich auch für Geschäftskunden aus

Energieeffiziente MobilitätHohe Mobilität bestimmt heute weitgehend unsere Lebensqualität. Sie verschafft uns wirtschaftliche Vorteile, verursacht aber auch vielfältige Umweltprobleme. Deshalb fördert Energie Wasser Bern die Erdgas/Biogas- und die Elektromobilität im Grossraum Bern mit innovativen Angeboten. Je nach Einsatzzweck sind die umweltschonenden Antriebstechnologien gerade auch für Geschäftskunden eine sinnvolle Alternative zu den klassischen Verbrennungs-motoren. Denn energieeffiziente Mobilität ist nicht nur emissionsarm und kostengünstig, sondern auch gut fürs Image.

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Sparsam und dennoch leistungsstark im arbeitsverkehrbei vielen Unternehmen orientiert sich das mobilitätsbedürfnis zunehmend an kriterien wie weniger Schadstoffen und geringeren kosten. Auf der Suche nach entsprechenden lösungen bezog bei-spielsweise die gfeller elektro Ag 2006 über das förderprogramm von energie Wasser bern – vorerst versuchshalber – ein erstes erdgasauto. «Wir suchten nach möglichkeiten, im bereich der nutzfahrzeuge den verbrauch und die emissionen zu reduzieren», erinnert sich geschäftsführer Andreas Jost. Sechs Jahre später umfasst die firmenflotte bereits 18 erdgasfahrzeuge. «der ent-scheid, auf erdgasautos umzusteigen, ist eine von vielen c02-minimierungsmass-nahmen des Unternehmens», so Jost.

für den geschäftsführer liegen die vor-teile der erdgasfahrzeuge auf der hand: «die beschaffungskosten sind zwar et-was höher, diese Preisdifferenz gleicht sich jedoch schnell mit den günstige-ren Treibstoffkosten aus.» Wer mit erd-gas/biogas fährt, hat heute schon mehr als 30 Prozent tiefere Treibstoff-kosten und profitiert beim kauf eines neuwagens in den meisten regionen von fördergeldern. im gegensatz zu den massiv gestiegenen benzin- und dieselpreisen ist der Preis für erdgas/biogas als Treibstoff in den letzten Jahren zudem konstant geblieben.

heutzutage stehen die erdgasautos den herkömmlichen benzin- und dieselau-tos auch bezüglich reichweite und leistung in nichts mehr nach: «mit der

neuen motorengeneration erbringen die fahrzeuge mehr leistung. dadurch ver-loren auch unsere schwereren nutzfahr-zeuge an Trägheit. diese entwicklung überzeugte die letzten Zweifler in un-serer firma», bestätigt Jost. für ihn sind die erdgasfahrzeuge obendrauf ein positiver imageträger: «von unseren kunden erhalten wir regelmässig posi-tive feedbacks und unsere mitbewerber interessieren sich zunehmend für die gemachten erfahrungen mit den gas-fahrzeugen.»

für die gfeller elektro Ag ist der Umstieg auf erdgasfahrzeuge eine einzige erfolgs- geschichte: «Wir pflegen eine gute Zu-sammenarbeit mit energie Wasser bern und wollen unsere erdgasflotte weiter ausbauen. ein biogasupgrade betrachten

S E R v I C E P U B l I C

«mit dem grünen erdgasfahrzeug von

energie Wasser bern können wir die

energiesparbotschaft noch augen-

fälliger auf die Strasse bringen»,

Andreas Jost, geschäftsleiter der

gfeller elektro Ag.

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S E R v I C E P U B l I C

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ideal für kurzstrecken und bürofahrten: die elektrofahrzeuge von electrodrive

der l&h dienste gmbh.

wir als weitere möglichkeit, in erneuer-bare energie zu investieren und unseren co2-Ausstoss weiter zu reduzieren. da, wo es Sinn macht und unsere vision umsetzbar ist, wollen wir diesen Weg konsequent weitergehen», versichert der geschäftsführer.

Effizient und umweltschonend im Stadtverkehrelektrofahrzeuge sind für kurze Strecken und im Stadtverkehr optimal. Wenn häufig beschleunigt und gebremst wird, fahren sie mit zertifiziertem Ökostrom besonders umweltschonend: elektro- antriebe arbeiten im vergleich zu ver-brennungsmotoren deutlich effizienter, zeichnen sich durch einen niedrigen energieverbrauch, geringe Wartungs-kosten und ihr Potenzial zur nutzung von erneuerbaren energien aus. damit sind sie auch für geschäftsfahrten im urbanen raum bestens geeignet.

die l&h dienste gmbh ist hauptsäch-lich in der Stadt und Agglomeration bern tätig und setzt seit über zehn Jahren auf elektrofahrzeuge. die fir-menflotte des liegenschafts- und haus-wartdienstes zählt mittlerweile 17 elek-tromobile: nebst verschiedenen nutzfahrzeugen und e-Autos sind die mitarbeitenden des Unternehmens

«für kurzstrecken ohne material oder für bürofahrten» auch auf zwei rädern mit dem e-bike oder e-Scooter unter-wegs. «Strom ist günstiger als benzin oder diesel, die versicherungskosten und Steuern sind deutlich tiefer als bei fahrzeugen mit verbrennungsmotor und die Servicekosten entfallen grössten-teils», nennt geschäftsführer björn charczuk die beweggründe, weshalb er elektromobile in die firmenflotte aufgenommen hat.

für den geschäftsführer sind die vor-züge der elektromobilität nicht nur finanzieller Art: «Weitere gründe sind natürlich die nachhaltigkeit und zeit-gemässes denken. die fahrzeuge bieten eine umweltbewusste Transportmöglich-keit, sehen anders aus und fallen deshalb auf. dadurch werden wir viel

bewusster wahrgenommen und heben uns von der konkurrenz ab.» Auch die limitierte reichweite und die lade- zeiten an der Steckdose stellen das Unternehmen vor keine Probleme: «Wir laden die fahrzeuge über nacht auf», erklärt charczuk.

Angesichts des laufenden Ausbaus der fahrzeugflotte mit elektrofahrzeugen hat die l&h dienste gmbh auch auf die electrodrive-Angebote von energie Wasser bern zurückgegriffen: «der vor-teil der Angebote von energie Wasser bern ist, dass das risiko für die firma eingeschränkt wird, da vieles wie die garantie, ein allfälliger Akkuwechsel, der bezug von Ökostrom oder mögliche Wartungskosten und reparaturen ver-traglich geregelt werden kann», ist der geschäftsführer überzeugt. (wyr)

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«Unsere Wu-Shi-Männer, die jeweils freitagabends am Bahnhof

als kostenlose Sicherheitseskorte für Frauen bereitstehen, brauchen keine

Waffe. Ihnen reicht Tai-Chi.»

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hätte mir früher jemand gesagt, dass ich einmal Tai-chi-lehrer werde, ich hätte ihm nicht geglaubt. cowboy war meine be-stimmung, mit rodeo und allem, was dazugehört. Als farm-erkind hatte ich den Umgang mit den kühen und Pferden gewissermassen im blut.

der grundstein zu meinem heutigen lebensinhalt wurde an der militärschule gelegt, wo ich meine spirituelle lehrerin traf. Seit damals praktiziere ich Tai-chi. in die lehrtätigkeit bin ich ganz klassisch gerutscht: Als wir uns 1982 nach zahl-reichen reisen in der Schweiz niederliessen, wollte die Schwester meiner frau mehr über Tai-chi erfahren und bat mich um zwei, drei Privatlektionen. freunde und bekannte er-fuhren davon, bekundeten ebenfalls interesse und erzählten ihrerseits wieder anderen leuten davon. So zog das ganze im-mer weitere kreise, bis wir schliesslich die Schule «harmoni-sche drachen» gründeten.

hier stellen wir den spirituellen Aspekt von Tai-chi in den vordergrund. heute wird die altehrwürdige lehre allzu oft als chinesische gymnastik für gute gesundheit und langes leben verstanden. natürlich hat Tai-chi vielerlei gesundheitliche vorteile; es hilft beispielsweise bei rheuma, fördert die durchblutung und beweglichkeit, die geschicklichkeit und

vieles mehr. für traditionelle Taoisten wie mich sind dies aber lediglich positive nebeneffekte. Zentral ist für mich vielmehr die frage «Was bringt dir ein langes leben, wenn du es mit etwas verbringst, das dich nicht glücklich macht?».

Worum es bei Tai-chi wirklich geht, ist die vereinigung von Spirituellem und Physischem. erst, wenn körper und Seele im einklang sind, kommen die bewegungen. erst dann praktizie-ren wir echtes Tai-chi, sind eins mit der natur. Zu ihr sollten wir alle mehr Sorge tragen. ein weiterer wichtiger Aspekt des Tai-chi ist die Selbstverteidigung. nicht mithilfe von muskeln, sondern alleine mit unserer inneren kraft. durch die langsa-men bewegungen und die ruhe, die dabei entsteht, sind wir so entspannt und präsent, dass wir uns – wenn gutes Zureden nichts mehr hilft – zur not mit einem einzigen Schlag zu hel-fen wissen. Wie eine explosion, die aus dem nichts kommt. deshalb brauchen unsere Wu-Shi-männer, die jeweils freitag-abends am bahnhof als kostenlose Sicherheitseskorte für frauen bereitstehen, keine Waffe. ihnen reicht Tai-chi.

den cowboy in mir habe ich trotzdem nie ganz verloren. Un-seren bauernhof in Uettligen teilen wir uns zwar inzwischen nur noch mit hühnern, dafür grasen auf meiner farm in Texas umso mehr kühe und Pferde. (kh)

John Lash, Gründer der Berner Tai-Chi-Schule «Harmonische Drachen»

«Wir stellen den spirituellen aspekt von Tai-Chi in den

vordergrund»

W o h I N F l I E S S T I h R E E N E R G I E ?

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www.tai-chi.ch

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R a T G E B E R

Tipps zum bewussten Umgang mit Lebensmitteln

Ein Drittel unserer Nahrung landet im abfallIn der Schweiz werden jährlich zwei Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Das entspricht rund einem Drittel der für die Schweizer Bevölkerung produzierten Nahrung. Hauptverantwortlich sind die Haushalte, die fast die Hälfte dieser Verluste verursachen. Durch einen sorgfältigen Umgang mit den Produkten liesse sich diese Verschwendung aber deutlich reduzieren und damit auch Energie und Geld sparen.

Einkaufen mit Köpfchen, lagern mit verstand, prüfen mit der Naseherr und frau Schweizer entsorgen durchschnittlich über 100 kg esswaren pro Person und Jahr. das entspricht fast einer mahlzeit pro Tag! etwa ein drittel davon könnten wir ohne viel Aufwand vermeiden. viele haushaltsabfälle fallen an, weil die Produkte verderben, ihr haltbarkeitsdatum abläuft oder weil sie als kochüberschüsse und Tellerreste im müll landen. vor dem einkauf empfiehlt es sich deshalb, einen blick in den kühlschrank zu werfen, menüs zu planen und eine entsprechende einkaufsliste zu erstellen. die gekauften lebensmittel sollten anschliessend luftdicht verschlossen und kühl aufbewahrt werden. dadurch verlän-gert sich ihre haltbarkeit.

ist diese dennoch überschritten, sollte man zuerst prüfen, ob das abgelaufene Produkt tatsächlich nicht mehr geniess-bar ist. viele Produkte wie Joghurt und käse können lange über das Ablaufdatum hinaus genossen werden. vorsicht ist hingegen bei fleisch geboten. grundsätzlich ist zwischen verfallsdatum und mindesthaltbarkeitsdatum zu unterschei-den: lebensmittel mit einem mindesthaltbarkeitsdatum («mindestens haltbar bis») sind lange haltbar und können auch nach Ablauf des datums noch gegessen werden – die eigene nase dient hier oftmals als verlässlicher indikator. dagegen sollte man esswaren mit einem verbrauchsdatum («zu verbrauchen bis») nach dem Ablauf des datums nicht mehr verzehren.

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Saisonale Frischprodukte, lokale anbieter und kreative Rezeptelebensmittelabfälle belasten nicht nur das Portemonnaie, sondern auch die Umwelt: die herstellung, der Transport und die lagerung von nahrungsmitteln brauchen jede menge energie und ressourcen. besonders bedenklich ist das Wegwerfen von fleischprodukten. Über weite distanzen transportierte esswaren belasten die Umwelt ebenfalls stärker als das gemüse vom bauernhof aus der region. richten Sie ihren einkauf deshalb wann immer möglich nach dem saisonalen Angebot aus und berücksichtigen Sie lokale Anbieter. Ausserdem sind frischprodukte gegenüber conve-nience-food aus aufwendiger herstellung vorzuziehen.

bleibt trotzdem einmal etwas liegen, so können kochüber-schüsse und Speisereste weiterverwertet werden. im internet finden sich unzählige kreative rezepte dazu. Unvermeidbare essensabfälle sind, wenn schon, korrekt zu entsorgen: Sinnvoll ist es, reste an haus- oder nutztiere zu verfüttern. Ansonsten sollte grüngut idealerweise auf dem kompost beseitigt werden. Alle übrigen essensabfälle gehören dringend in den kehrichtsack und nicht ins Abwasser, denn die nachträgliche Aufbereitung in der kläranlage braucht wiederum zusätzliche energie. (wyr)

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K I N D E R

es ist nicht lange her, da haben emma und herr mutz ein Wasserrad gebaut. Stundenlang haben sie draussen damit gespielt, bis sie pitschnass waren. die eltern möchten den beiden zeigen, wie man ein rad auch ganz ohne Wasser

Die Kraft der Sonne kennt Emma bisher nur vom Sonnenbrand, den sie sich letzten Sommer in der Badi geholt hat. Dass man mit ihr sogar eine Mühle zum Drehen bringt, kann sie sich aber kaum vorstellen.

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Eine Mühle ohne Wind und Wasser

oder Wind zum drehen bringt und bauen mit ihnen eine Sonnenmühle. Aus Alufolie und einem Streichholz basteln sie ein kleines mühlerad und bemalen zwei der vier flügel mit schwarzer farbe. Anschliessend hängen sie das rädchen an einem faden in ein leeres konfitürenglas.

emma schnappt sich herrn mutz und die Sonnenmühle, rennt auf den balkon und stellt das glas in die Sonne. nach einigen Augenblicken beginnt sich die Sonnenmühle tatsächlich zu drehen. die zwei staunen nicht schlecht. Wie von geisterhand angetrieben kreist das kleine rädchen im glas. Und nass werden die beiden rabauken auch kein bisschen.

die eltern erklären, dass hier nicht etwa geister ihre hände im Spiel haben, sondern die Wärme der Sonne das rädchen antreibt: Während die silbernen flügel das Sonnenlicht wie ein Spiegel reflektieren, nehmen die schwarzen flügel die energie der Sonne auf und erwärmen sich. durch den Wärmeunter-schied beginnt die luft zwischen den flügeln zu wirbeln und die mühle dreht sich.

entdecke auch du die kraft der Sonne und bastle dir eine Sonnenmühle für zu hause. die Anleitung dazu findest du auf unserer Website. (wyr)

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Kundencenter energie Wasser bern, monbijoustrasse 11, 3001 bern, www.ewb.ch/kundencenter

allgemeine Fragen Tel. 031 321 31 11, montag bis freitag, 8.30 bis 16 Uhr

Umzug melden und www.ewb.ch/umzug, www.ewb.ch/rechnung, Tel. 031 321 37 10 Fragen zur Rechnung montag bis donnerstag, 8.30 bis 11.30 Uhr und 14 bis 17 Uhr, freitag, 8.30 bis 11.30 Uhr und 14 bis 16 Uhr

Störungsmeldungen Stromausfall, Wasserunterbruch, gasgeruch, fernwärmeunterbruch www.ewb.ch/stoerungen, Tel. 031 321 31 11 installationspikett für Stromausfall und bei Störungen in der hausinstallation: Tel. 031 311 84 84

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