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Donaudeutsche Nachrichten Mitteilungen für die Banater Schwaben, Donauschwaben und Deutschen aus Ungarn Folge 1 – Februar 2015 – 61. Jahrgang Sehr geehrte Herren und Damen, eine große Tradition feiert ihr 60-jähriges Bestehen. Das Landestrachtenfest der Donaudeutschen Landsmannschaft in Rheinland-Pfalz ist eine Institution im Rahmen der Brauchtumspflege und damit auch ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens in unserem Land. Als Schirmherrin grüße ich die Mitglieder, Freunde und Freundinnen der Donaudeutschen Landsmannschaft in Rheinland-Pfalz, vor allem aber die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Landestrachtenfestes am 18. April 2015 in Mutterstadt sehr herzlich. Das Landestrachtentreffen ist ein Kernelement der regen Verbands- und Vereinstätigkeit. Wer verfolgt, wie vielfältig, lebendig und oftmals gut besucht die Veranstaltungen sind, kann nur zu dem Schluss kommen, dass die Donaudeutsche Landsmannschaft in Rheinland-Pfalz eine große und vitale Familie ist. Mit dem Haus Pannonia in Speyer haben Sie sich ein wunderbares Heim geschaffen, das den Mittelpunkt dieser regen Landsmannschaft darstellt. Die Banater Schwaben, Donauschwaben und Deutschen aus Ungarn sind ein seit Jahrzehnten bestens integrierter Teil der Bevölkerung unseres Landes Rheinland-Pfalz. Sie haben sich hier eine neue Heimat geschaffen und tragen zur erfolgreichen Entwicklung des Landes bei. Mit der Pflege der Bräuche und Traditionen aus den Herkunftsländern Rumänien, dem ehemaligen Jugoslawien und Ungarn bereichern Sie die kulturelle Vielfalt in Rheinland-Pfalz. Die Landes- trachtenfeste sind ein ganz besonderer Ausdruck dieses engagierten Wirkens. Ich wünsche Ihnen eine unvergessliche Jubiläumsveranstaltung und danke vor allem den vielen ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen, ohne die ein solches großes Fest nicht möglich wäre. Dieses fortgesetzte Engagement ist die Grundlage für eine gute Zukunft der Donaudeutschen Landsmannschaft in Rheinland-Pfalz. Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz Liebe Mitglieder und Freunde der Donaudeutschen Landsmannschaft, es ist mir eine große Freude Sie zum 60. Landestrachtenfest der Donaudeutschen Landsmann- schaft Rheinland-Pfalz, auch im Namen unserer Bürgerschaft, herzlich in Mutterstadt willkom- men heißen zu dürfen. Das 60. Jubiläum dieses Landestreffens der Banater Schwaben, Donauschwaben und Deut- schen aus Ungarn ist nach den sechs Jahrzehnten des Bestehens des Landesverbands im Jahre 2011 ein weiterer Anlass für die Donaudeutsche Landsmannschaft mit Stolz zurück zu blicken. Mit Stolz deshalb, weil es erstens in relativ kurzer Zeit gelungen ist, den Mitgliedern nach Flucht und Vertreibung in Folge des Zweiten Weltkrieges zu helfen in ihrer neuen Heimat Fuß zu fassen. Zum Zweiten hat der Landesverband sich auch erhebliche Dienste erworben, als es in der Folge darum ging aus damals Einheimischen und damaligen Flüchtlingen eine Gemeinschaft zusammenwachsen zu lassen. Dies war schließlich die Voraussetzung dafür, dass es gelingen konnte zusammen unser Land wieder aufzubauen und gemeinsam den wirt- schaftlichen Aufschwung herbei zu führen, von dessen Auswirkungen wir bis heute profitieren. Es erfüllt mich mit Stolz zusammen mit Frau Ministerpräsidentin Malu Dreyer die Schirmherr- schaft für dieses Jubiläumstrachtenfest übernehmen zu dürfen, weil gerade diese Veranstal- tung dazu beiträgt donaudeutsche Traditionen verbunden mit Werten wie Fleiß, Ausdauer, Zu- verlässigkeit aber auch Optimismus und Frohsinn in Erinnerung zu bringen und damit zu bewahren. Ich wünsche Ihnen beim 60. Landestrachtenfest im Palatinum viel Spaß, einen vergnüglichen Austausch von Erinnerungen und interessante Gespräche. Ihr Hans-Dieter Schneider, Bürgermeister der Gemeinde Mutterstadt 60. Landestrachtenfest der Donaudeutschen Landsmannschaft

Donaudeutsche Folge 1 – Februar 2015 – 61. Jahrgang ... · eine neue Heimat geschaffen und tragen zur erfolgreichen Entwicklung des Landes bei. Mit der Pflege der Bräuche

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Donaudeutsche

NachrichtenMitteilungen für die Banater Schwaben, Donauschwa ben und Deutschen aus Ungarn

Folge 1 – Februar 2015 – 61. Jahrgang

Sehr geehrte Herren und Damen,eine große Tradition feiert ihr 60-jähriges Bestehen. Das Landestrachtenfest der Donaudeutschen Landsmannschaft in Rheinland-Pfalz ist eine Institution im Rahmen der Brauchtumspflege und damit auch ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens in unserem Land.Als Schirmherrin grüße ich die Mitglieder, Freunde und Freundinnen der Donaudeutschen Landsmannschaft in Rheinland-Pfalz, vor allem aber die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Landestrachtenfestes am 18. April 2015 in Mutterstadt sehr herzlich.Das Landestrachtentreffen ist ein Kernelement der regen Verbands- und Vereinstätigkeit. Wer verfolgt, wie vielfältig, lebendig und oftmals gut besucht die Veranstaltungen sind, kann nur zu dem Schluss kommen, dass die Donaudeutsche Landsmannschaft in Rheinland-Pfalz eine große und vitale Familie ist. Mit dem Haus Pannonia in Speyer haben Sie sich ein wunderbares Heim geschaffen, das den Mittelpunkt dieser regen Landsmannschaft darstellt.Die Banater Schwaben, Donauschwaben und Deutschen aus Ungarn sind ein seit Jahrzehnten bestens integrierter Teil der Bevölkerung unseres Landes Rheinland-Pfalz. Sie haben sich hier eine neue Heimat geschaffen und tragen zur erfolgreichen Entwicklung des Landes bei. Mit der Pflege der Bräuche und Traditionen aus den Herkunftsländern Rumänien, dem ehemaligen Jugoslawien und Ungarn bereichern Sie die kulturelle Vielfalt in Rheinland-Pfalz. Die Landes-trachtenfeste sind ein ganz besonderer Ausdruck dieses engagierten Wirkens.Ich wünsche Ihnen eine unvergessliche Jubiläumsveranstaltung und danke vor allem den vielen ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen, ohne die ein solches großes Fest nicht möglich wäre. Dieses fortgesetzte Engagement ist die Grundlage für eine gute Zukunft der Donaudeutschen Landsmannschaft in Rheinland-Pfalz.

Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz

Liebe Mitglieder und Freunde der Donaudeutschen Landsmannschaft,es ist mir eine große Freude Sie zum 60. Landestrachtenfest der Donaudeutschen Landsmann-schaft Rheinland-Pfalz, auch im Namen unserer Bürgerschaft, herzlich in Mutterstadt willkom-men heißen zu dürfen.Das 60. Jubiläum dieses Landestreffens der Banater Schwaben, Donauschwaben und Deut-schen aus Ungarn ist nach den sechs Jahrzehnten des Bestehens des Landesverbands im Jahre 2011 ein weiterer Anlass für die Donaudeutsche Landsmannschaft mit Stolz zurück zu blicken. Mit Stolz deshalb, weil es erstens in relativ kurzer Zeit gelungen ist, den Mitgliedern nach Flucht und Vertreibung in Folge des Zweiten Weltkrieges zu helfen in ihrer neuen Heimat Fuß zu fassen. Zum Zweiten hat der Landesverband sich auch erhebliche Dienste erworben, als es in der Folge darum ging aus damals Einheimischen und damaligen Flüchtlingen eine Gemeinschaft zusammenwachsen zu lassen. Dies war schließlich die Voraussetzung dafür, dass es gelingen konnte zusammen unser Land wieder aufzubauen und gemeinsam den wirt-schaftlichen Aufschwung herbei zu führen, von dessen Auswirkungen wir bis heute profitieren.Es erfüllt mich mit Stolz zusammen mit Frau Ministerpräsidentin Malu Dreyer die Schirmherr-schaft für dieses Jubiläumstrachtenfest übernehmen zu dürfen, weil gerade diese Veranstal-tung dazu beiträgt donaudeutsche Traditionen verbunden mit Werten wie Fleiß, Ausdauer, Zu-verlässigkeit aber auch Optimismus und Frohsinn in Erinnerung zu bringen und damit zu bewahren.Ich wünsche Ihnen beim 60. Landestrachtenfest im Palatinum viel Spaß, einen vergnüglichen Austausch von Erinnerungen und interessante Gespräche.

Ihr Hans-Dieter Schneider, Bürgermeister der Gemeinde Mutterstadt

60. Landestrachtenfest der Donaudeutschen Landsmannschaft

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Nachweis der Verwandtschaft des Antrag stellers/der Antragstel-lerin mit der zu re habilitierenden Person (Auszug aus dem Ge-burtsregister/Sterberegister, Ge burtsurkunde, Familienbuch)

Nachweis des Todes der zu re habilitierenden Person (Auszug aus dem Sterberegister, Sterbeurkunde, Todes erklärungsbeschluss)

Nachweis der Rechtsverletzung, wenn vorhanden (wie oben schon angeführt sind uns die Lageraufzeichnungen zugänglich, je-doch könnten zusätzliche Dokumente für die Be weisführung nütz-lich sein)

Antragsteller, für die die Rehabilitation zwecks Rückgabe des ent-eigneten Eigen tums (Restitution) schon eingereicht wurden, brau-chen die unter Nr. 2 und 3 angeführten Unterlagen nicht wiederholt zuzuschicken3.

In diesen Fällen ist jedoch eine neue, auf die Einreichung des Entschädigungs antrags ge richtete Vollmacht einzureichen und die an hängige Rehabilitations prozedur mit der zu sätzlichen Rechtsver-letzungen ergänzt werden.

Die Landsmannschaft der Donau schwaben, Bundesverband e. V., wird die Landsleute als ehrenamtliche Dienstleistung beraten und bei der Antrag stellung unter stützen. Die Antragstellung, Bearbeitung und Verantwortung in der Folge zeit über nimmt eine namhafte deutschsprechende Anwaltskanzlei in Novi Sad (Neusatz). Die Landsmannschaft fungiert als Vermittler.

Wer sich ernsthaft mit dem Gedanken trägt, den Antrag auf Rehabilitations wiedergut machung zu stellen, wende sich in schrift-licher Form an:

LM Donauschwaben Postfach 2802, 89018 Ulm Fax: 0731-483155E-Mai: [email protected]

oder an:Josef JergerAnebosstr. 7, 67065 LudwigshafenTel.: 0621 -575876E-Mail: [email protected]

Landsleute, die sich für Rehabilitations wiedergutmachung inter-essieren, erhalten dann per Post von der Landsmannschaft die Un-terlagen zur Antragstellung und die dazu nötigen Informationen.

1 Die Anwaltskanzlei, die die Anträge bearbeiten und einreichen wird, ist hier gemeint!

2 Dazu gibt es bereits eine Absprache zwischen Landsmannschaft und einer Anwaltskanzlei in Novi Sad.

3 Gilt nur, wenn es sich um den gleichen Anwalt handelt.

Der serbische Gesetzgeber hat mit dem Re habilitationsgesetz die Möglichkeit geschaffen, dass alle Personen, die z.B. in einem Lager interniert waren, dort zu Tode kamen oder ohne Gerichtsentschei-dung hingerichtet wurden, eine Entschädigung vom serbischen Staat verlangen können. Diese Möglichkeit der Entschädigung steht jeder Person zu, also auch Personen, die damals erst Kinder waren. Auch deren Kinder haben die Möglichkeit für bereits verstorbene Vorfahren diese Art der Ent schädigung geltend zu machen.

Im Rahmen der Geltendmachung wird die betreffende Person re-habilitiert, daher von jeder zu unrecht ausgesprochenen Pauschal-verurteilung freigesprochen. Nach der Re habilitation kann die Ent-schädigung bei einer dafür eingerichteten Kommission geltend ge macht werden. Gegen Ent scheidungen dieser Kommission kön-nen die ordentlichen Gerichte angerufen werden.

Antragsteller sind alle Personen, die auf dem Gebiet der Republik Serbien ohne gerichtliche oder verwaltungsbehördliche Entschei-dung oder aufgrund einer Ent scheidung, die ent gegen den Prinzipien eines Rechtsstaates ge fällt wurden, des Lebens, der Freiheit oder anderer Rechte (z.B. Vermögensrechte) be raubt wurden. Dies be-deutet beispielsweise, dass der Tod (Hinrichtung) ohne Gerichts-entscheidung, der Tod in Internierungslagern, Zeiten, die in Internie-rungslagern zugebracht werden musste, von Serbien entschädigt werden. Ist diese Person bereits verstorben, können Ehepartner, uneheliche Lebens gefährten (eine dauernde Lebensgemeinschaft ist Voraussetzung), Kinder (eheliche, unehe liche, adoptierte und Stief-kinder) und Ge schwister den Antrag auf Rehabilitations ent-schädigung stellen.

Frist: Der Antrag auf Rehabilitation ist spätestens bis zum 15.12.2016 zu stellen.

Entschädigung: Eine erfolgreich re habilitierte Person hat An-spruch auf eine Rehabilitations entschädigung. Diese Ent schädigung beinhaltet Schadenersatz für materielle Schäden und immaterielle Schäden (Schmerzensgeld) nach den all gemeinen Schadenersatz-regeln in Serbien.

Nach unseren1 und den Erfahrungswerten von unseren Anwalts-kollegen (daher eine unver bindliche Grobschätzung) liegt die Re-habilitationsentschädigung für zum Tode ge kommene Personen bei ca. EUR 3.000,- bis EUR 5.000,- pro Person. Für einen Tag in einem Internierungslager erhält man ca. EUR 30,- bis EUR 50,-.

Verfahren: Nach dem erfolgreichen Re habilitationsverfahren kann ein Antrag auf Rehabilitationsentschädigung an die Kommission für Rehabilitationsent schädigung gestellt werden. Diese Kommission kann den Antrag annehmen, tut sie das nicht oder ent scheidet nicht innerhalb von 90 Tagen über den Antrag oder weist ihn ab, kann in-nerhalb eines weiteren Jahres ein gerichtliches Verfahren eingeleitet werden.

Beweisführung: Als Beweis kommen einer seits die uns zugängli-chen Lagerauf zeichnungen in Frage, wie auch Zeugen, sonstige Ur-kunden (z.B. eidesstattliche Er klärungen), eigene Aussagen, usw. Unterlagen: Damit der Antrag gestellt werden kann, wird eine Voll-macht sowie eine Rahmenvereinbarung zwischen An tragsteller und dem beauftragten Anwalt bzw. Anwaltskanzlei2 benötigt.

Die Übergabe von Unterlagen, die einer Beweisführung dienlich sind, wäre natür lich sehr zweckmäßig.

Für die Einleitung des gerichtlichen Re habilitationsverfahrens er-forderliche Unterlagen: Vollmacht

Aktuelle Information des Bundesverbandes der Lands mannschaft der Donau schwaben zum:

REHABILITATIONSENT SCHÄDIGUNG

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Heimat ewig fließen deine Quellen

Einladung zum

Landestrachtenfest

Wir laden Sie am Samstag, dem 18. April 2015 zur über regionalen Veranstaltung der Donaudeutschen Landsmannschaft im Palatinum in Mutterstadt herzlichst ein.Schirmherrschaft: Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz und Hans-Dieter Schneider, Bürgermeister von Mutterstadt

Das Programm gestalten Trachtengruppen in heimatlichen Trachten.

Für Stimmung sorgt die Kapelle Pfalzklang – Bileder Musikanten

Saalöffnung: 19 Uhr Beginn: 20 Uhr Unkostenbeitrag: 13,- €

Auf Ihren Besuch mit Freundeskreis freuen sich die Mitglieder des Landesvorstandes und der Vorstand des Ortsverbandes Mutterstadt.

Kartenvorbestellung bei: Elisabeth Ziemer, Tel.: 0621 6295236 (ab 16 Uhr)E-Mail: [email protected] und bei nachfolgenden Landsleuten in:

Mutterstadt, Anton Gantner, Telefon 0 62 34 5 03 63Haßloch, Alexander J. Breinich, Telefon 0 63 24 5 93 09 89Frankenthal, Adam Lulay Telefon 06 21 67 43 84Dannstadt, Michael Welbl, Telefon 0 62 31 23 10Restkarten an der Abendkasse

Vorbestelle Karten werden nur reserviert, wenn der Unkostenbeitrag bei den oben genannten Personen entrichtet oder auf das Konto der Landsmannschaft bei der VR Bank Rhein-Neckar IBAN:DE84 6709 0000 0002 1483 90, BIC: GENODE61MA2 überwiesen wurde.

Bezahlte Eintrittskarten können an der Abendkasse abgeholt werden. Bestellte und nicht bezahlte Eintrittskarten gehen ab dem 13. April 2015 wieder in den Verkauf. Bezahlte Eintrittskarten können leider nicht zurückgenommen werden.

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„Hohe Erwartungen können zu großen Ergebnissen führen“

Klaus Johannis als Präsident vereidigt

Der neue rumänische Staatschef Klaus Johannis ist am 21. De-zember im Rahmen einer feierlichen Sitzung beider Häuser des Par-laments in Bukarest vereidigt worden. Nach Ion Iliescu, Emil Cons-tantinescu und Traian Băsescu ist der gebürtige Hermannstädter der vierte rumänische Präsident seit dem Sturz der Ceauşescu-Diktatur vor 25 Jahren.

In seiner ersten Ansprache als Präsident erklärte Johannis, dass er sich der Bedeutung dieses Moments für die Zukunft Rumäniens bewusst sei und betonte, dass „hohe Erwartungen zu großen Ergeb-nissen führen können“. „Rumänien wird ein Land sein, in dem die Politiker die Bürger respektieren. Die Menschen werden Rumänien nicht mehr verlassen wollen, und die Ausgewanderten werden zu-rückkehren wollen“. Johannis unterstrich außerdem die Notwendig-keit einer Reform des Bildungswesens, des Gesundheitswesens und der Altersvorsorge. Als die drei wichtigsten Pfeiler der rumänischen Außenpolitik nannte er die NATO-Partnerschaft, die EU-Mitglied-schaft und die Zusammenarbeit mit den USA. „Rumänien kann nicht das Land der begonnenen, aber nie zu Ende geführten Projekte blei-ben“, so Johannis.

Klaus Johannis hatte die Präsidentenwahl im November überra-schend vor dem anfangs als klarer Favorit geltenden amtierenden Premier, dem Sozialdemokraten Victor Ponta (PSD), gewonnen. Der Rumäniendeutsche war erst vor rund zwei Jahren in die Landes-politik eingestiegen und hatte sich davor als erfolgreicher Bürger-meister der siebenbürgischen Stadt Hermannstadt einen Namen gemacht. Mit einer stark auf Antikorruption und Arbeitsethik zent-rierten Botschaft gelang es Johannis im Endspurt des Wahlkampfs, Pontas ursprünglichen Vorsprung von zehn Prozent umzukehren. Zudem hatte die Regierung Ponta bei der Bevölkerung Empörung ausgelöst, weil sie offenbar vorsätzlich versuchte, die Auslandsru-mänen, die traditionell gegen die Sozialdemokraten wählen, durch schlechte Wahlorganisation an der Stimmabgabe zu hindern.

P.D.L.Aus Banater Post, Folge 1-2015

Feierliche Zeremonie in Stockholm

Stefan Hell nimmt Nobelpreis entgegen

Der Göttinger Forscher Stefan Hell wurde am 10. Dezember in Stockholm mit dem Chemie-Nobelpreis geehrt. Der 51-jährige Wis-senschaftler nahm die Auszeichnung von Schwedens König Carl XVI. Gustaf entgegen. Hell, der sich das Preisgeld von umgerechnet rund 860.000 Euro mit den US-Forschern Eric Betzig und William Moerner teilt, wirkt am Göttinger Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie. Die drei Forscher erhielten gemeinsam den Preis für die Entwicklung der hochauflösenden Fluoreszenz-Mikroskopie. Hell hat Lichtmikroskope konzipiert, die Einblick in lebende Körperzellen ge-währen. Diese Erfindung mache es möglich, die „innersten Geheim-nisse des Lebens abzubilden“, heißt es in der Begründung der Kö-niglich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften.

Die in Schwedens Hauptstadt verbrachten Tage und insbesondere die feierliche Preisverleihung vor mehr als 2000 Gästen in der Stock-holmer Konzerthalle wird Stefan Hell mit

Sicherheit nie vergessen. Er war mit einem großen Tross ange-reist: Seine Frau Anna, die Söhne Sebastian und Jonathan und Toch-ter Charlotte, sein in Ludwigshafen lebender Vater Stefan Hell, Freunde, langjährige Mitarbeiter und Kollegen aus dem Göttinger Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie waren mit nach Stockholm gekommen. Der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Martin Stratmann, war ebenso einer der Gäste von Hell wie dessen einstiger Schulfreund aus Ludwigshafen Walter Kohl, Unternehmer und Sohn von Alt-Bundeskanzler Kohl.

Bei der feierlichen Zeremonie sorgte Måns Ehrenberg, Mitglied des Nobel-Komitees für Chemie, für eine Überraschung. An Stefan Hell gerichtet, beendete der Laudator auf die Chemie-Nobelpreisträ-ger 2014 seine auf Schwedisch gehaltene Rede mit deutschen Wor-ten: „Stefan, dein Mut wird Generationen von Wissenschaftlern ins-pirieren“. Damit brachte er zum Ausdruck, dass der Göttinger Forscher für künftige Generationen ein Zeichen gesetzt habe, indem er den Mut aufbrachte, in schwierigen Zeiten durchzuhalten. „Das war außerhalb des Protokolls und hat mich sehr berührt“, sagte Ste-fan Hell in einem Interview mit der Zeitschrift „Bunte“. Dann traten der Reihe nach die drei Preisträger auf die Bühne, um unter Fanfa-renklängen aus den Händen von König Carl XVI. Gustaf Urkunde und goldene Nobel-Medaille zu empfangen.

Beim anschließenden Bankett im Rathaus schritt Stefan Hell an der Seite von Prinzessin Madeleine in den Blauen Saal. Seine Tisch-dame sei „eine äußerst charmante Gesprächspartnerin“ gewesen, sagte Hell der Zeitschrift „Bunte“. Am Ende des Banketts dankte Hell, spürbar gerührt, im Namen der Chemie-Nobelpreisträger für die Ehre, die ihnen mit dem Preis erwiesen wurde. Er machte noch einmal deutlich, dass Wissenschaft immer auch bedeutet, das un-möglich Gehaltene möglich zu machen. Danach wurde noch auf ei-ner von Studenten organisierten Nobel-Party bis in den frühen Mor-gen gefeiert.

Nach seiner Rückkehr nach Göttingen wurde Stefan Hell am 18. Dezember von Kollegen und Mitarbeitern im Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie begeistert begrüßt. Am Abend wurde der Nobelpreisträger in der Aula der Universität in einem Festakt gewür-digt. Dazu hatten Max-Planck-Gesellschaft und Georg-August-Uni-versität 450 Gäste eingeladen. BP

Aus Banater Post, Folge 1-2015

Bildunterschrift: Nach seiner Vereidigung gab Präsident Klaus Johannis (links seine Ehefrau Carmen) einen Empfang im Palais Cotroceni. Quelle: www.presidency.ro

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Fortsetzung auf Seite 6

sagen uns nicht die Politiker und auch nicht die Sprecher lands-mannschaftlicher Gruppierungen, mit denen man darüber verhan-deln könnte, son dern die hohe Wissen schaft und deren international an erkannte Größen (Geographen, Historiker und Volkskundler). Es seien hier nur einige Namen solcher Wissenschaftler ge nannt: Ro-bert Sieger (Graz), Hermann Rüdiger (Stuttgart), Jakob Bleyer (Buda-pest)1, Fritz Vaijavec (München), Egon Lendl (Salz burg), Karl Kurt Klein (Innsbruck) und Alfred Kara sek-Langer (Berchtesgaden).

Diese und andere Wissenschaftler und Forscher haben festge-stellt, wer von der Ge schichte her zu den Donauschwaben gehört. Ihre Aussage lautet: jene Deutschen, die nach der Zurückdrängung der Türken aus Südosteuropa im Bereich der mittleren Donau zwi-schen Raab und dem Eisernen Tor im historischen Ungarn angesie-delt wurden. Dies waren zur Zeit der Ansiedlung Deutsche aus fast allen deutschen Stämmen, daher ein buntes Mosaik mit vielen Trachten und Mund arten, die 1918 noch nicht ganz zusammen-gewachsen waren zum jüngsten deutschen Neustamm und doch schon durch die im Friedensvertrag von Trianon festgelegten Gren-zen auf die drei Nachfolgestaaten Un garn, Jugoslawien und Rumäni-en zerteilt wurden. Sie waren nicht Grenz-, sondern Inseldeutsche, zerstreut in über tausend Dörfern und einigen Städten, die erst 1922 von der österreichischen, deutschen und ungarischen hohen Wis-senschaft den Namen „Donau schwaben“ erhielten. Einen wohlbe-gründeten Namen, den aber viele Kleingeister und Kleinkrämer zu bestreiten und willkürlich abzuändern sich das Recht anmaßen, weil sie sich einbilden, es besser zu wissen als unsere gelehrten Männer, die unter ihresgleichen Rang und Namen haben.

Kleinkariert, wie sie sind, haben unsere donauschwäbischen Bes-serwisser keine Ah nung davon, dass auch die Bezeichnung „Sude-tendeutsch“ nur etwa zwanzig Jahre älter ist als die Bezeichnung „Donau schwäbisch“. Der Unterschied zwischen den beiden Be-zeichnungen besteht nur darin, dass die Sudetendeutschen ihren späten Stammesna men, den sie im Alter von siebenhundert Jahren erhalten haben, mit großer Selbstdiszi plin sich zu eigen gemacht ha-ben, während die Donau schwaben als die Deutschen aus über tau-send Dörfern an der mittleren Donau sich Zeit ließen und lassen, ih-ren schönen „Taufnamen“ sich zu eigen zu machen. Aber Vorsicht, Landsleute! Das Tor der Ge schichte, in die wir im Begriffe sind, die-selbe abschließend, einzugehen, wird bald zufal len! Es bleibt uns nicht mehr viel Zeit.

Wie ist er entstanden, dieser jüngste Neu stamm der Donau-schwaben? Wann und warum sind unsere Vorfahren just nach Un-garn in die fast menschenleeren Gefilde an der mittleren Donau ge-zogen? Sie wurden von den Großgrundbesitzern (auch der ungari sche König war ein solcher Grund herr) des Ungarlandes angeworben und gerufen.2 Weil es so wichtig ist, wieder hole ich es noch einmal: Nur weil sie angeworben und gerufen wurden, verließen sie die Heimat und zogen in die Fremde. Sie alle zogen gegen Osten, donau abwärts ins Ungewisse.

Das große Ansiedlungsjahrhundert (1686-1787) der Donau-schwaben, wie es Dr. An ton Tafferner mit Recht nennt,3 war viel dif-ferenzierter als wir es normalerweise zu sehen gewohnt sind. Das erste Drittel dieses Jahrhunderts brachte die deutsche Besiedlung der ungarländischen Städte (so z.  B. Gran/Esztergom, Ofen/Buda, Pest, Stuhlweißen burg/ Szekesfehervar, Baja/ Frankenstadt,

Vorwort der Redaktion: Es ist schon lange her, dass uns Prälat Haltmayer den unten abge-druckten Text für die Chronik hinterlassen hat. Weil er in seiner Zeit mit klaren Worten den „Besserwissern“ erklärt hat, wer die Donau schwaben sind, wurde er oft hart angegriffen, zum Teil auch von den damaligen landsmannschaftlichen Funktions-trägern.In seiner Nieder schrift steckt auch viel donau schwäbische Geschich-te und deswegen hielt es die Redaktion für an gebracht, einen ver-dienten Donauschwaben in Erinnerung zu rufen.

„Ich bin kein Donauschwabe“ – mit dieser oder einer ähnlich klin-genden Aussage ha ben mich schon des Öfteren aus der ungarischen Reichshälfte der öster reichisch-ungari schen Monarchie kommende Südostdeutsche auf ihr vom Donauschwäbischen ver schiedenes deutsches Volkstum aufmerksam gemacht. Ganz gleich, ob es Deut-sche aus West ungarn, der heutigen Slowakei oder aus Siebenbürgen waren, die sich damit vom Donauschwabentum distanzieren woll-ten, durch ihre verneinende Aussage haben sie mich jedes Mal vor die Frage gestellt: „Wer gehört, ob er will oder nicht, von der Ge-schichte her zu den Donauschwaben?“ oder kurz: „Wer sind die Donau schwaben?“

Es gibt viele Landsleute, die da meinen, es stehe in ihrem Belie-ben, auf die gestellte Frage eine beiläufige Antwort zu geben. Dem ist aber keineswegs so. Wer die Donauschwaben waren und sind,

Die Donauschwaben – nur eine einzige Volks gruppe!Von Prälat Prof. Josef Haltmayer

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Fortsetzung von Seite 5

schwaben zusammen wachsen lassen. Doch noch bevor sie ihre geschichtliche Volljährigkeit und volkliche Reife erlangt hatten, wur-den sie 1918/19 auf drei Gruppen in drei Staaten zerrissen. Weil aber der ältere Mensch dazu neigt, seine Jugenderlebnisse zu ver-absolutieren, bestehen für uns, die so genannte Erlebnisgeneration, noch immer die Trianon-Grenzen, obwohl sie in unserem Leben nur etwa 25 Jahre lang eine Rolle ge spielt haben.

Seit 1944/45, also seit fast 40 Jahren, be stehen sie für die meis-ten von uns nur mehr auf dem Papier, das heißt auf der Land karte. Trotzdem haben sie dem Bewußtsein nach einen absoluten Richt-wert. So ist es möglich, daß ein aus dem jugoslawischen Teil des Banats kommender Schwabe sonderbarerweise doch kein Banater Schwabe ist, weil die Bezeichnung „Banater Schwabe“ legitimer-weise nur den aus Rumänien kommenden Schwaben zusteht. War-um dies? Weil es die ein geführte Redeweise so verlangt. Hoff entlich berufen sich die Verantwort lichen dabei nicht auf den Erzschwaben Adam Mül ler-Guttenbrunn, für den alle Südost schwaben „Banater Schwaben“ waren.

Wenn sie das täten, müßte man ihnen vor halten, daß sie es ein-fach übersehen haben, daß Adam Müller-Guttenbrunn die 1922 durch die hohe Wissenschaft erfolgte neue Na mengebung in seinen Schriften nicht mehr zur Kenntnis nehmen, und sich zu eigen ma-chen konnte, da er schon im Januar 1923 verstorben ist. Und jenen, denen die von Prof. Heinrich Schmidt eingeführte gutklingende Be-zeichnung „Donau deutsch“ sympathi scher vorkommt als der von der Mehrheit akzeptierte Stammes name „Donauschwabe“, könnte man vor halten, daß Prof. Heinrich Schmidt die Deutschen im Bako-nyer Wald, im Schild gebirge und in den Ofner Bergen als „Donaubai-em“ bezeichnet hat,12 sodass nach der Wegnahme unseres nordwest lichen und unseres südöstlichen Siedlungs gebietes für das Donauschwabentum – welch maßlose Selbstverstümmelung – nur mehr eine ver stümmelte Mitte übrig bliebe.

Laßt uns daher lieber unsere Besser wisserei abstreifen und den Männern der hohen Wissenschaft und der einheitlichen Paten schaft des Landes Baden-Württemberg folgen und einfach Donau schwaben sein. In diesem schönen Namen sind sowohl unser ge schichtlicher Werde gang und unsere Tragik als auch alle unsere Vorzüge und Schwä chen enthalten.

Anmerkungen – Fußnoten:1 Anton Scherer, Donauschwabische Biblio graphie 1935-1955,

Verlag Südostdeutsches Kultur-werk, München 1966, S. VII f.2 Konrad Schünemann, Österreichs Be völkerungspolitik unter Ma-

ria Theresia, Berlin 1935, Band 1, S. 115.3 Anton Taffemer, Die Donauschwaben (Eckartschriften Heft 51),

Wien 1974, S. 18-19.4 Eugen Bonomi, Die Ansiedlungszeit des Ofner Berglandes, in:

Südostforschungen, Heft 2/31940, S. 13-20.5 Stefan Vonhäz, Die Ansiedlung Deutscher im Komitat Sathmar

(ungarisch), Fünf kirchen/Pecs1931, S. 3-61.6 Johann Weidlein, Schwäbische Türkei, Band 1, S. 66-84.7 vgl. K. Schünemann a. a. O., S. 118-119.8 vgl. K. Schünemann, in: Handwörterbuch des Grenz- und Aus-landdeutschtums (= HwbGAD), Band 1, S. 228 und 308.9 vgl. K. Schünemann, in: HwbGAD, Band 1, S. 310.10 vgl. A. Tafferner a.a.O., S. 38.11 vgl. A. Scherer a.a.O., 5. VII, Fußnote 2.12 vgl. Donauschwaben (s. v.), in: HwbGAD, Band 2, S. 290.

Aus: Der Donauschwabe – Mitteilungen – Folge 6-2014

Fünfkirchen/Pecs, Gyula/ Julau, Großwardein/ Nagyvarad und Temeswar/Temesvär). Neben der Be siedlung der Städte begann schon im aus laufenden 17. und im anlaufenden 18. Jahrhundert die Besiedlung des Ofner Berglandes durch die jeweiligen Grund herr-schaften, so 1692/93 in Werischwar/

Pilisvöresvar,in 1696 in Weindorf/Pilisborosjenö, 1698 in Johan-nistal/ Budakeszi, 1699 in Ürben/ Üröm, 1700/01 in Großturwall/ Tärökbelint,1701/02 in Großkowatsch/Nagykovacsi, 1703 in Bu-dajenä-Telki, 1706 die Dörfer auf der Insel Csepel, 1711 in Kalten-brunn/Pesthidegkut, 1710-1720 in Falkenstein/Solymar, 1715-1720 in Schambek/Zsambek und 1718-1720 in Wudersch/Budaärs.4

Nach dem Sathmarer Frieden von 1711 begann der ehemalige Kurutzengeneral Alex ander Kärolyi die Sathmarer Schwaben anzu-siedeln, denen es erst all mäh lich gelang, in dem ganz unwirt lichen Sathmar Fuß zu fassen, zuerst 1714/16/18 in SchinaVCsanalos, dann 1720 in Fienen/Mezäfeny und 1722 in Maitingen/ Nagymajte-ny, daraufhin erst ka men 1722 die Franziskaner nach Kaplau/Kaplo-ny und 1724 die Piaristen nach GroßkaroV Nagykaroly.5

Mit den ungarischen Gesetzartikeln 18, 103, 116 und 117 ex 1723 begann eigent lich das zweite Drittel des Ansiedlungs-jahrhunderts, das vor allem die Besiedlung der Schwäbischen Türkei und den Abschluß der Besiedlung der Schomodei, des Bakonyer Waldes und des Ofner Berglandes brachte, eine großartige Leistung, wenn man bedenkt, daß sie ohne staatliche Förderung zustande-kam.6 Erst gegen Ende desselben zweiten Drittels des Ansiedlungs-jahrhunderts ging man im Banat daran, die durch den Türken krieg 1736/37 ihrer Deutschen fast zur Hälfte entblößten Siedlungen mit Siedlem aus dem Reich aufzufüllen, und setzte um Temeswar herum einige neue Orte an, so Neube schenowa, Sanktandrees, Groß-Sankt-Nikolaus, Sankt-Peter, Lippa und Guttenbrunn. Die Überleitung zum letzten Drittel des Ansiedlungsjahrhunderts bildete die Siedlungstä-tigkeit des Präsidenten der ungarischen Hofkammer Graf Anton von Grassalkovich in der Batschka und im Maroschdistrikt.7

Dem letzten Drittel dieses Jahrhunderts gaben der staatlich ge-förderte spät theresiani sche Schwabenzug (1763-1773) unter dem Ansiedlungskommissar Anton von Coth mann (für die Batschka) und unter dem Administrationsrat Johann Wilhelm von Hilde brand (für das Banat) a sowie die ebenfalls staatlich geförderte Massen-kolonisation unter Joseph II. (1782-1787)9 ihren Stempel. Mit diesen kurzen Hinweisen ist nur ein skizzen hafter Über blick über das große Ansiedlungsjahr hundert geboten. Und wenn jemand nach der Zahl der im großen Ansiedlungsjahr hundert nach Ungarn ausgewander-ten Deutschen fragt, hier ist sie, natürlich nur vorsichtig geschätzt: Die Gesamtzahl der deut schen Einwanderer nach Ungarn be trug am Ende des Ansiedlungsjahr hunderts, also etwa um 1790, rund 150 000 Seelen.10

Hier stellt sich nun gleich auch die Frage: Wo sind heute die Donauschwaben geblie ben, deren Zahl sich im Jahre 1940 auf mehr als 1,6 Millionen vermehrt hatte? Wirfassen. die Antwort möglichst kurz: In der alten Heimat geblieben sind ihrer ins gesamt etwa 400000(240 000 in Ungarn, 150 000 in Rumänien und kaum 10000 in Jugoslawien). Im deutschen Sprachraum leben heute etwa 750 000 Donauschwaben, während etwa 250 000 im westlichen Aus-land, besonders in USA, Canada, Süd amerika und Australien leben. Zur Zahl der Kriegsvertuste eine Aussage zu machen wird hier nicht versucht.

Zum Abschluß noch ein Wort über die Einheit und Geschlossenheit der Volks gruppe der Donauschwaben: Das Leben im historischen Ungarn und die geschichtliche Ent wicklung des Landes hat die ein-gewanderten Deutschen allmählich zum Neustamm der Donau-

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Tagung der Heimatortsgemeinschaften (HOG) am 25. 10. 2015

Person 250 und am Tag. Insgesamt werden 2350 bedürftige Donau-schwaben versorgt. Voraussetzung dafür sind Kopien des Auswei-ses, Kopie seiner deutschen Abstammung und Kopie der Rentenauszahlung, Die zu verteilenden Hilfsgüter belaufen sich auf ca. 140.000 kg mit einem Wert von ca. 150 TSD Euro. Dies kann nur mit Hilfe der Bundesregierung, mit erheblichen Zuschüssen von Freunden, Bekannten usw. gestemmt werden.

Herr Lahr erzählte noch von Erlebnissen die sich im Zusammen-hang mit der Verteilung der Hilfsgüter zugetragen haben. Er monier-te noch, dass er sehr wenig Hilfe von den hiesigen Donauschwaben erhält und seine Spendenaufrufe kaum Wirkung zeigen. Wenn er nicht Spenden von Firmen wir Nestle, Maggi und auch die Bundes-wehr nicht hätte, könnte er diese humanitäre Hilfe nicht mehr leis-ten. Zu Schluss seines Vortrages wies er noch darauf hin, dass er am Eingang 40 Bücher „Unsere Mottersproch“ ausgelegt hat, die kos-tenlos mitgenommen werden können. Er hat von diesen Büchern 3.000 Stück in Serbien drucken lassen und für 5,00 Euro zum Ver-kauf angeboten. Es sind nur sehr wenige Exemplare verkauft wor-den. Daraufhin hat er diese Bücher kostenlos angeboten einschließ-lich Verpackung und Versand. Auch hier sind nur wenige angefordert worden. Das Buch ist 3-spaltig aufgebaut. Die 1 Spalte ist serbisch, die 2. hochdeutsch und die 3. donauschwäbisch. Der Vorsitzende bedankte sich bei Herrn Lahr für seinen interessanten Vortrag und für die deutlichen Worte.

Im Anschluss zeigte Hans Supritz Bilder zur humanitären Hilfe die von Herrn Lahr kommentiert wurden. Nun konnten noch Fragen an Herrn Lahr gestellt werden, von aber niemand Gebrauch machte. Eine Dame meldete sich, sie wollte keine Frage stellen, bestätige jedoch die Angaben von Herrn Lahr über die große Not und Armut und appellierte an die Anwesenden, großzügig zu spenden.

Als nächsten Punkt auf der Tagesordnung zeigte Hans Supritz ei-nen Film von der am 10. Oktober 2014 stattgefunden „Gedenkfeier“ 70 Jahr nach Flucht und Vertreibung der Donauschwaben. Im Vorfeld gab er noch einige Erläuterung ab, wie es zu dieser Gedenkfeier kam, die von der Provinzregierung der Wojwodina initiiert und getra-gen wurde. Hans Supritz kommentierte den Film. Nach den Feier-lichkeiten in der schönen Karmeliter-Kirche in Sombor, wurde der Film angehalten und es gab Gelegenheit zu einer Kaffeepause. Der nächste Teil des Filmes zeigte die Ansprachen in Gakowo am Gedenkkreuz, welche musikalisch von einem Duo untermalt wurden.

Da Hans Supritz dieser Gedenkfeier in Sombor und Gakowo bei-wohnte und auch als Redner für die Donauschwaben auftrat, gab er noch einen Kommentar zu seinen persönlichen Eindrücken vor Ort ab. (Zu der Gedenkfeier gibt es in dieser Mitteilung auf den Seiten 5 und 6 noch einen gesonderten Bericht mit der Überschrift „Geden-ken Gedenkfeier zu 70 Jahre Vertreibung der Donauschwaben, auch in der alten Heimat“).

Der nächste Bericht handelt vom Fortschritt der Gedenkstätte in (Backi Jarak), vorgetragen von Joschi Jerger. Er berichtete über den Stand in Jarek und über die von serbischer Seite nicht eingehaltenen Versprechungen. Er und Hans Supritz sind Anfang Juli 2014 nach Serbien geflogen, mit der Hoffnung, dass die ihnen beim letzten Be-such versprochene Genehmigung zur Errichtung der Gedenkstätte erteilt wird. Leider wurde auch der bereits in Aussicht gestellt Termin

Die diesjährige HOG-Tagung fand im Anschluss an die Gedenkfei-er „70 Jahre Flucht, Vertreibung und Leidensweg der Donau-schwaben“ statt. und begann mit einem „Donauschwäbischen Buffet“, da die meisten der Gäste bereits der Gedenkfeier beiwohn-ten und seit dem frühen Morgen unterwegs waren.

Heimat, reifte der Entschluss von Herrn Lahr, seinen in Serbien verbliebenen Landsleuten zu helfen. Robert Lahr begrüßte die anwe-senden Gäste und erklärte, dass er donauschwäbisch reden wird, da ja heute ein Donauschwabentag ist. Er begann seine Ansprache mit der Erklärung, wer hinter der humanitären Hilfe steht, es sind dies seine Frau und er und die Kirche. Es handelt sich nicht um einen Verein oder ähnliches. Es sind 2 Privatpersonen, die mit viel Mühe und großem persönlichem Engagement sich um die humanitäre Hil-fe kümmern. Als er im Winter 1990/1991, da begann die humanitäre Hilfe, weil er hörte, dass die Serben das ganze Getreide und Vieh in der Nacht in die Sowjetunion fahren ließen und dafür Waffen beka-men und die Menschen unten nichts mehr hatten, weil nichts mehr da war. An Weihnachten 1990 ist er dann mit einem Geländewagen, voll bepackt mit allem was er bekommen konnte nach Serbien ge-fahren. Bald merkte er, dass die Sachen die er gebracht, nur einen Tropfen auf einen heißen Stein waren. Um künftig eine organisierte Verteilung vornehmen zu können, hat er Adressen gesammelt und den Herr Bürgermayer mit ins Boot geholt. Er sollte die Verteilung vor Ort organisieren. Leider hat es dabei Unregelmäßigkeiten gegeben. Die gespendeten Güter wurden teilweise verkauft und das Geld hier-für wanderte in private Taschen. Nachdem diese Unregelmäßigkei-ten trotz eidesstattlicher Verpflichtung von den Beteiligten nicht auf-hörten, suchte Herr Lahr sich 20 loyale Unterverteiler, welche die Hilfsgüter an die bedürftigen Landsleute verteilten. Die Hilfe ist nach Einkommen gestaffelt, so Herr Lahr. Personen mit einem Einkommen von 200,00 Euro monatlich erhalten 2 Pakete à 50 kg, über 200-400 Euro monatliches Einkommen 1 Paket à 50 kg. Und Personen über 400,00 Euro Einkommen im Monat erhalten keine humanitäre Hilfe mehr, da das Geld hier nicht mehr ausreicht. Die erhaltene Ration muss von Oktober bis März reichen. Überschlagen sind dies pro

Von links: Robert Lahr und Bundesvorsitzender Hans Supritz

Fortsetzung auf Seite 8

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wieder mal storniert. Dies im 8. Jahr der Bemühungen zur Erstellung der Gedenkstätte. Herr Jerger berichte weiter, wie der weitere Ver-lauf der Verhandlungen war. Die letzte Aussage war, dass die Geneh-migung bis Ende Nov. 2014 da ist. Die Verantwortlichen von do-nauschwäbischer Seite sind nun zuversichtlich, dass dieser Termin bestand hat, da auch der Parlamentspräsident und sein Büro die Genehmigungsprozedur verfolgen. Aus diesem Grund ist nun der 20. Mai. 2015 als Einweihungstermin eingeplant. Der Bundesvorstand wird sich um die Reiseplanung kümmern. Zu den Ausführungen von Herrn Jerger zeigte Hans Supritz einige Bilder von den Planskizzen mit Einzeichnung der Gedenkstätte und gab zu den Bildern entspre-chende Erklärungen ab.

Bei der Aussprache zu diesem Bericht wurde über den Text auf den vorgesehenen Tafeln bzw. die Übersetzung vom Serbischen in Deutsche kontrovers diskutiert. Abschließend informierte Josef Jerger die Versammlung über Neuigkeiten der Restitution. Es soll auch Entschädigungen geben für Personen die im Lager waren. Über die weitere Vorgehensweise unterrichtet auf Wunsch die Lands-mannschaft. Die HOG-Tagung endete mit den abschließenden guten Wünschen von Hans Supritz um 17.00 Uhr. gfu.

Fotos privat. Aus „Der Donauschwabe – Mitteilungen“

Stellvertretender Bundesvorsitzender Josef Jerger bei seinen Ausführungen.

Fortsetzung von Seite 7

Frühjahrstreffen der Heimatortsgemeinschaften

Jabuka und GlogonZum bereits traditionellen Frühjahrstreffen mit Spanferkelessen laden wir alle Landsleute mit Freundeskreis herzlichst ein.Wie üblich wird zum Mittagessen Spanferkel frisch aus dem Ofen mit drei Beilagen angeboten. Am Nachmittag werden selbstgebackene Kuchen und Kaffee ge-reicht. Ab 10 Uhr Frühschoppen.Termin: Sonntag, 31. Mai 2015Ort: Haus Pannonia, Friedrich-Ebert-Str. 106,

67346 Speyer, Tel. 06232 44190Mittagessen: ca.12 UhrKaffee u. Kuchen: ca. 15 Uhr, Kuchenspenden werden gerne und

dankend angenommen.Anmeldungen bei: Mathias Ulrich, Tel. 0 62 36 5 14 94Heinrich Reiser, Tel. 0 62 34 26 45Georg Nessel, Tel. 0 62 35 14 87Josef Jerger, Tel. 06 21 57 58 76, E-Mail: [email protected]

Frage an Landsleute aus Apatin und Tscheb

Sicherlich gibt es noch Landsleute, die als Bierbrauer in den Brauereien in Apatin oder Tscheb beschäftigt waren. Eventuell ist ihnen noch das Rezept bekannt nach dem das bei unseren Lands-leuten bekannte Apatiner und Tscheber Bier gebraut wurde.

Für dieses Rezept interessiert sich die Bierbrauerei der Donauschwaben siedlung in Entre Rios in Brasilien. Die dortigen Landsleute würden sehr gerne ein Bier nach alter heimatlicher Rezeptur brauen. Wer die Rezeptur besitzt oder weiß von wem man diese erhalten kann, wende sich bitte an Josef Jerger, Telefon 0621 575876, E-Mail: [email protected] oder an Hans Supritz, 0731 43618, E-Mail: [email protected].

Für Ihre Bemühung bedanken wir uns im Voraus auf das Herz-lichste.

Delegiertenversammlung 2015 Die ordentliche Jahreshauptversammlung/Delegiertenversammlung des Landesver-bandes mit Neuwahlen findet am Sonntag, 1. März 2015 im Donauschwabenhaus in

Frankenthal statt.

Schriftliche Einladungen mit Tagesordnung und Anzahl der Delegierten der Unterglie-derungen werden fristgerecht per Post versendet.

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Einladung zur 7. WallfahrtZur bereits zur Tradition gewordenen Wallfahrt der Spätaussiedler und Heimatvertrieben zur Muttergottes in der Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt in Ludwigshafen – Oggersheim am10. Mai 2015 laden wir alle Landsleute herzlichst ein.

Hochpreis meine Seele den Herren und mein Geist jubelt über Gott meinen Retter. Lukas, 1. 46/47

11.00 Uhr Wallfahrtsamt mit Predigt, Pontifikalamt mit Erzbischof em. Dr. Robert Zollitsch*, Mitzelebranten: Msgr. Andreas Straub und Pfarrer Paul Kollar

Musikalische Mitgestaltung: Chor des Stadtverbandes Frankenthal und Blaskapelle Pfalzklang aus Frankenthal.

12.30 Uhr Gelegenheit zum Mittagessen und anschließendem Kaffee und Kuchen in der Festhalle gegenüber der Wallfahrtskirche.

14.30 Uhr Marienliedersingen in der Wallfahrtskirche15.00 Uhr Maiandacht mit Predigt und sakramentalen Segen Pfarrer Paul Kollar, Aussiedler – Seelsorger des

Bistums Mainz

Auskunft: Pfarrer Paul Kollar, Tel. 06135 2877 und Peter Schmidt, Tel. 06237 6583*Erzbischof em. Dr. Zollitsch stammt aus Filipowa in der Batschka, war Erzbischof des Erzbistums Freiburg, Metropolit der Süddeutschen Kirchenprovinz und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.

Redaktionsschluss

für die nächste Ausgabe:

10. März 2015

Beiträge bitte an:

Josef Jerger,

Anebosstraße 7,

67065 Ludwigshafen/Rhein

Telefon: 0621 575876

E-Mail: [email protected]

Information zur Reise nach Jarek

Nach verlässlicher Information sollen wir in absehbarer Zeit die schriftliche Erlaubnis zur Errichtung der Gedenkstätte in Backi Jarak (Jarek) aus Temerin erhalten. Eigentlich sollte dies schon ende des vergangenen Jahres geschehen, aber wegen Wechsel an der Spitze der Verwaltung gab es eine Verzögerung, die wir leider hinnehmen müssen.

Der Termin zur Einweihung ist nach wie vor für Samstag, den 16. Mai 2015 geplant.

Auch die Vorbereitungen für eine Gruppenreise laufen und müs-sen nun schnellstens beendet werden. Dies bedeutet, dass wir Plät-ze für den Flug von Stuttgart nach Belgrad und Hotelunterkunft fest reservieren müssen. Der Flugpreis beträgt ca. 220,- € p. P. und muss sofort bezahlt werden. Deshalb bitten wir interessierte Landsleute sich sofort bei Josef Jerger, Tel. 0621 575876, E-Mail: [email protected] oder Michael Rettinger, Tel. 07203 1621, E-Mail: [email protected], mit Angabe der Personenzahl anzumelden.

Flugdaten: Hinflug Donnerstag, 14. Mai 2015, Abflug in Stuttgart 9:55 Uhr, Ankunft in Belgrad 11:45 Uhr, Rückflug Montag, 18. Mai 2015, Abflug in Belgrad 18:05 Uhr Ankunft in Stuttgart 20:00 Uhr. Die Preise für die Hotelunterkunft und Busfahrten können leider noch nicht verbindlich genannt werden.

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Vertreibungen sind Unrecht – gestern wie heute

Leitwort 2015 verurteilt Menschenrechtsverletzungen

Zum Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember 2014 erklärt BdV-Präsident Dr. Bernd Fabritius MdB:

Die aktuelle Nachrichtensituation ist von Flucht und Vertreibung geprägt. Menschenrechtsverletzungen, wie wir sie aus unserer eige-nen deutschen Vergangenheit kennen, wiederholen sich derzeit in großem Stil. Niemals zuvor waren weltweit so viele Menschen gleichzeitig auf der Flucht wie heute. Vertreibungen und Terror rich-ten sich erneut willkürlich gegen Menschen anderer Volks- und Re-ligionszugehörigkeit.

Mit unserem Leitwort für 2015 „Vertreibungen sind Unrecht – gestern wie heute“ stellen wir uns an die Seite aller Opfer von Vertreibungen und

anderen Menschenrechtsverletzungen weltweit.Vor fast 70 Jahren fanden die furchtbaren, menschenrechts-

verachtenden Verbrechen ein Ende, die von Deutschen im Namen der perfiden nationalsozialistischen Ideologie begangen wurden.

Fast zeitgleich aber hatten weitere Menschenrechtsverletzungen begonnen: die millionenfache Vertreibung der Deutschen aus ihren Heimatgebieten im Osten und Südosten Europas. Hunderttausende von deutschen Zivilisten – Männer, Frauen und Kinder – wurden ent-eignet, entrechtet, abtransportiert, körperlich und seelisch misshan-delt und in Lager gesperrt, wo viele verhungerten. Vertreibung, Ver-folgung und Deportation richteten sich unterschiedslos gegen die gesamte deutsche Zivilbevölkerung dieser Länder. Es erfolgten eth-nische Säuberungen ganzer Regionen.

Hinzu kam die Zeit der kommunistischen Unrechtsregime in Eu-ropa, in denen noch mehrere Jahrzehnte Menschen- und Volks-gruppenrechte massiv eingeschränkt und verletzt wurden.

Jahr für Jahr ist der Tag der Menschenrechte für die deutschen Heimatvertriebenen und Flüchtlinge, Aussiedler und Spätaussiedler gleichermaßen ein Tag der Erinnerung an das eigene, schwere Schicksal wie ein Ansporn, sich aus der persönlichen Erfahrung ge-gen Vertreibungen und sämtliche Menschenrechtsverletzungen ein-zusetzen.

Stuttgart knüpft tiefere Bande mit Region in Serbien

Vojvodina? Diesen autonomen Teil Serbiens kennt kaum jemand. Das Regierungspräsidium Stuttgart ist gleichwohl eine Partnerschaft mit der Provinz eingegangen und will bei Bildung, Landwirtschaft, Verwaltungsaustausch und Wirtschaft damit punkten. „Im ge-schichtsträchtigen Jahr 2014 haben es die Menschen in der Vojvo-dina verdient, dass wir ihnen den Weg in die EU ebnen“, sagte Schmalzl. Die Partnerschaft mit der „Kornkammer Serbiens“ ist ein-gebettet in die baden-württembergische EU-Donauraumstrategie und kam auf Anregung des Europaministers Peter Friedrich (SPD) zustande.

Schmalzl betonte die Chancen für deutsche Unternehmen auf dem Balkan. „Durch die zu Beginn des Jahres aufgenommenen EU-Beitrittsverhandlungen mit Serbien, die serbische Zollunion mit Russland und die in Serbien ungewöhnlich niedrige Körperschafts-steuer ergeben sich beste Perspektiven.“ Es gebe hohe Zuschüsse für Investitionen, das Lohnniveau von rund 600 Euro brutto sei at-traktiv. Serbien biete interessante Perspektiven für deutsche Direk-tinvestitionen.

Die Region Vojvodina liegt zwischen Belgrad und den Grenzen zu Kroatien, Ungarn und Rumänien. Sie war bis zum Ersten Weltkrieg Teil der Habsburger-Monarchie, gehörte dann zu Jugoslawien und bildet heute den nördlichsten Teil Serbiens. Bis zum Ende des Zwei-ten Weltkrieges lebten dort 400.000 Donauschwaben. Sie waren im 18. Jahrhundert angesiedelt worden. Der ehemalige serbische Prä-sident Slobodan Milosevic hatte 1990 verfassungswidrig die unter Tito eingeführte Autonomie der Provinz aufgehoben. Sie erhielt sie vor einigen Jahren zurück.

Baden-Württemberg ist ein wichtiger Handelspartner für Serbien. Mit einem Volumen von über 180 Millionen Euro betrugen die Expor-te nach Serbien fast zwölf Prozent der deutschen Ausfuhren in das Land auf dem Balkan. Zu den attraktivsten Branchen gehören die Automobil- und Zuliefererindustrie, die Landwirtschaft, der IT-Sektor und die Bauindustrie.

Quelle: Der Teckbote, Montag, 1.12.2014

Spenden für Gedenkstätte Jareksowie die Pflege der erstellten Gedenkstätten

Überweisen Sie bitte Ihre Spende an:Landsmannschaft der Donauschwaben – Bundesverband – IBAN: DE53 6039 0000 0320 5500 01, BIC: GENODES1BBV,

Vereinigte Volksbank AG Böblingen, Kennwort: Gedenkstätten

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lentin Fernbach, der Jüngere (geb. 1871, gest. 1926), Großgrundbe-sitzer in Sonta, Inhaber einer reichen Sammlung afrikanischer Tro-phäen und einer ägyptologischen Sammlung; Karl Fernbach, Besitzer des Schlosses Bábapuszta, Abgeordneter im ungarischen Parlament und Obergespann; Dora Karácsony de Boszok, eine bedeutende Or-nithologin; Peter Fernbach war Statthalter; Anton Fernbach, Groß-grundbesitzer aus Omoravitza, sowie Josef Fernbach, der Besitzer des Schlosses in Temerin war.

Die Arbeiten in der Krypta werden von Graf Esteban Teleky de Szék, einem Nachkommen der Familie, die in Deutschland lebt, fi-nanziert. Er äußerte unlängst, dass diese Restaurierung „ein Triumph über Vandalismus und Ignoranz sei“ und bedankte sich bei der Ge-meinde Apatin und ganz besonders bei Boris Masic, der die Initiative zur Rettung dieses sakralen Denkmals ergriffen hat.

Für das Jahr 2015 ist auch die Erneuerung der Inneneinrichtung der Kapelle vorgesehen, d. h. die Aufstellung des Altares und der Bänke, die bis heute noch erhalten sind. Am 13. Juni 2015, dem Tag des Kirchenpatrons, des hl. Antoni, ist die feierliche Einweihung durch den Bischof vorgesehen, an der auch die Nachkommen der Familie Fernbach teilnehmen werden. Ihnen wird auch eine Ausstel-lung im donauschwäbischen Museum in der Herz-Jesu-Kirche ge-widmet sein.

Mit der abgeschlossenen Restaurierung der Friedhofskapelle, der Instandsetzung des Friedhofs, der Renovierung der Herz-Jesu-Kir-che und des Pfarrhauses und der Eröffnung des donauschwäbischen Museums stellt sich die Frage nach der Erhaltung dieses Areals, das Zeugnis gibt von vergessener deutscher Kultur in diesem Land. Es mehren sich die Meinungen, dass dieser Komplex unter den staatli-chen Denkmalschutz gestellt werden sollte, als Erinnerung an die Zivilisation der Donauschwaben, die definitiv aus diesem Teil Euro-pas verschwinden. B. M.

Aus: „Neue Zeitung“, Budapest, Folge 1- 2015

Die Erneuerung der Fernbach-Kapelle in Apatin„Ein Triumph über Vandalismus und Ignoranz“

In Apatin befindet sich ein umfangreicher Baukomplex von außer-ordentlicher Bedeutung für das deutsche Kulturerbe in der Woiwodi-na. Dazu gehört die Herz-Jesu-Kirche, in der sich das deutsche Kirchenmuseum befindet, das am 24. Juli 2014 eröffnet wurde. Da-neben das frühere Pfarrhaus, in dem die Redaktion des kirchlichen Wochenblatts „Die Donau“ untergebracht war, welches gegen die nationalsozialistische Politik im Zweiten Weltkrieg ankämpfte. In die-sem Haus wirkt heute der deutsche Verein „Adam Berenz“. Hier be-findet sich auch ein Archiv über die ehemaligen deutschen Siedlun-gen, mit ca. 40.000 Büchern und Periodika aus den zerstörten deutschen Kirchen in der Woiwodina.

Gegenüber der Kirche und dem „Berenz“ - Haus liegt der einzige in der Woiwodina erhaltene deutsche Friedhof. Neben der bemer-kenswerten Friedhofsarchitektur finden sich dort auch zwei Famili-enkapellen: die Kapelle der Familie Hermannsdorf und die Kapelle der wohlhabenden donauschwäbischen Familie Fernbach von Apa-tin. Alle anderen Friedhofskapellen bekannter Familien in der Woiwo-dina sind vollständig ausgeplündert und zerstört worden.

Die Fernbach-Kapelle ließ der reiche Kaufmann Anton Fernbach 1875 erbauen, noch bevor seine Söhne Valentin und Anton vom ös-terreichischen Kaiser Franz Joseph 1896 geadelt wurden. Die Kapel-le wurde über dem Grab des 1760 aus Schönwald (Baden) einge-wanderten Johann Georg Fernbach errichtet. Dieses Kolonistengrab aus dem 18. Jahrhundert wurde in die äußere Mauer der heutigen Kapelle eingefügt und stellt somit ein einzigartiges Denkmal dar. In der Krypta unter der Kapelle waren 26 Mitglieder der angesehenen und vermögenden Familiendynastie beerdigt worden.

Die Kapelle wurde im eklektischen Stil erbaut und dem hl. Antoni-us gewidmet. 20 Jahre lang blieb die Grabstätte zerstört und ent-weiht, bis die Gemeinde Apatin 2004 eine Renovierung beschloss, um dieses Bauwerk für Bestattungen nutzbar zu machen. Obwohl bei der Instandsetzung der größte Teil der Skulpturen an der Außen-fassade sowie das Interieur zerstört wurden, konnte die Kapelle bei Begräbnissen benutzt und so vor weiterem Verfall bewahrt werden. Bei der Gelegenheit wurden auch die Krypta aufgeräumt und die aufgebrochenen Grabkammern zugemauert. In der ganzen Woiwodi-na der einzige Fall, dass eine Friedhofskapelle von der Gemeinde-verwaltung erneuert wurde. Dank dieser großzügigen Geste wird auch die weitere Restaurierung der Kapelle ermöglicht, die bis 2015 abgeschlossen sein soll. Apatin wird damit nicht nur eine touristi-sche Attraktion ersten Ranges erhalten, sondern auch ein Kulturgut von überragender Bedeutung für die ganze Region.

Dieser Tage werden in der Fernbach-Kapelle intensive Arbeiten durchgeführt: Anhand der Sterbedaten, die Boris Masic 1991 notiert hatte, sind alle Grabplatten der Familie Fernbach zurück an ihren ursprünglichen Platz gesetzt worden. Der Hauptrestaurator der Krypta, Neven Popovic, ist sehr an der Geschichte der Donauschwaben interessiert. Er ist ein kundiger Meister, der viel Verständnis für diese Arbeit mitbringt, denn jeder Grabstein in der Krypta ermöglicht wei-tere Forschungsergebnisse in der Geschichte dieser bedeutenden Familie, deren Schlösser viele Orte in der Woiwodina geschmückt haben.

Obwohl die Fernbachs Anfang des 20. Jahrhunderts Apatin ver-lassen hatten, wurden alle Mitglieder dieser Dynastie in der Apatiner Krypta beerdigt. Die bedeutendsten Mitglieder der Familie sind: Va-

Die restaurierte Krypta

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Der Weg nach UngarnEine der ältesten Bürgerinnen von Bócsa

Nach einigen Wochen Fahrt war die erste Station Almasch/Bác-salmás in Südungarn, wo wir einquartiert wurden. Da habe ich mei-nen künftigen Mann kennen gelernt. Wir haben geheiratet, dann zog meine Familie weiter, nach Deutschland. Meine Schwester lebt heu-te noch in München.

Konnten Sie damals Ungarisch?Kaum etwas. Dann habe ich aber immer mehr gelernt. Wegen der

damaligen Situation haben wir mit unseren drei Kindern hauptsäch-lich Ungarisch gesprochen. Und als wir hörten, dass in Bócsa Acker-land und Tanya zu verkaufen sind, zogen wir hierher. Und das ist schon eine rein ungarische Gegend. Ich lebe hier, mit 90 Jahren, meine ungarische Schwiegertochter betreut mich, und ich bin sehr dankbar. Lajos Káposzta

Aus der Neuen Zeitung aus Budapest, Folge 1-2015 übernehmen wir nachfolgenden Beitrag über eine Landsmännin aus Tscherwen-ka, die auf der Flucht in Ungarn eine neue Heimat fand.

Die Schriftleitung

Gerade bei der Vorbereitung zum Mittagessen trat ich in die Kü-che: Auf dem Herd kochte Wasser und die Hausfrauen waren beim Karotten- und Kartoffelschälen. Altmutter und Schwiegertochter – letztere ist auch schon im Großmutteralter. Frau Magdalene Kne-belspisz ist mit vollendeten 90 immer noch aktiv: ohne sie darf keine Küchenarbeit stattfinden. Ich kam zu ihr zu Besuch, gerade deshalb, weil sie eine der ältesten Bürgerinnen von Bócsa (Komitat Batsch-Kleinkumanien/Bács-Kiskun) ist. Ich wollte mir auch die Ehrenur-kunde anschauen, die sie vom Ministerpräsidenten Viktor Orbán zum Geburtstag erhalten hat.

Nach der Begrüßung nahmen wir am großen Tisch auf der ver-glasten Veranda Platz. Im schön beleuchteten Raum kamen die Schätze von Frau Knebelspisz hervor: Alben aus der Heimat, Memoi-ren, Fotos und mit denen auch die Erinnerung an eine schon längst vergangene Welt. Die alte Dame stammt aus der Kleinstadt Tscher-wenka, die heute in der Vojvodina, in Serbien liegt. Und unsere ge-meinsame Sprache ist neben dem Ungarischen jetzt das Deutsche. Sogar mit donauschwäbischem Akzent. Eine Zeitreise!

Frau Knebelspisz, wir sind in Bócsa, in einem rein ungari-schen Dorf. Wie sind Sie hierher gekommen, oder anders ge-fragt: wie ist Ihre Lebensgeschichte?

Ich bin in Tscherwenka geboren, das damals zu Jugoslawien ge-hörte. Das war schon nach dem Ersten Weltkrieg, 1924. Schauen Sie, hier sind die alten Fotos von meiner Heimat: die „Hochbrick“, der „Wochnmarksplatz“ und die evangelische Schule, wo ich auch gelernt habe. Meine Eltern hießen Adam Schmidt und Maria Grüßer. Mein Vater hat in der Zuckerfabrik gearbeitet, meine Mutter war zu Haus, „bei tr Kindr“. Die meisten Leute waren da Bauern. Sie haben Früchte, Kukrutz und Hanf angebaut. Im Dorf lebten neben den Deut-schen Serben und auch Ungarn. Das war eine friedliche Zeit. Neben den Katholiken (hauptsächlich Ungarn) gab es Reformierte und Evangelische – diese „deutschen Kirchen“ stehen nicht mehr.

Wie vergingen die Jugendjahre von Magdalene Schmidt?Ganz abenteuerlich: Mit 14 Jahren fuhr ich zusammen mit fünf

anderen Mädchen nach Deutschland, um in einer Papierfabrik zu arbeiten. Das war bei Heilbronn, dann auch bei München. Wir waren drei Jahre lang dort, aber als die Bombardierungen im Krieg anfin-gen, musste ich nach Hause zu den Eltern zurück.

Das waren schon die angelsächsischen Flieger?Ja, das war der Zweite Weltkrieg: wenn wir die Sirenen hörten,

mussten wir aus der Fabrik in den tiefen Keller hinuntergehen. Das war sonst eine stark gemischte, internationale Gesellschaft, der der Krieg ein Ende setzte. Dann geriet ich nach Hause, und meine Mutter sagte: „Du bleibst hier, neben mir!“ Es hat aber nicht lange gedauert: Wir mussten fliehen, weil die Tito-Partisanen sich näherten. Alle Deutschen wussten: entweder die Flucht oder die Gräueltaten der Serben. 1944 verließen wir unser frisch gebautes Haus und das Dorf Tscherwenka mit Pferdekutschen, auf denen unser Hab und Gut war.

Die „deutschen Kirchen“ in Tscherwenka stehen nicht mehr

Tanznachmittag mit dem Trio Franz Keller

am Mittwoch, 11. März 2015 Liebe Landsleute, liebe Freunde,seit vielen Jahren ist es schon zur Tradition geworden, einen Nach-mittag mit Tanz zu veranstalten. Auch in diesem Jahr dürfen wir Sie wieder einladen zum Tanznachmittag ab 14 Uhr in das Haus Pannonia in Speyer.Der Eintritt beträgt 7,- €Es gibt selbstgebackenen Kuchen und Kaffee und später original donauschwäbische Bratwurst.Wir freuen uns auf Ihren BesuchSiegfried Liebel Jakob ZimmererVorsitzender SeniorenbeauftragterKartenreservierung bei: Jakob Zimmerer, 06234 4405, Manfred Kö-nig, 06232 35113 und zu Öffnungszeiten an der Theke im Haus Pannonia, 06232 44190.Eintrittskarten sind je nach Verfügbarkeit auch an der Tageskasse erhältlich.

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ernannt. „Aus eigener Kraft“ (Ex proprio marte) war sein Motto. „Im-mer höflich und artig sein“, ermahnte er seine in Willand lebenden vier Enkelsöhne, damit konnte er wohl auch dort Geschäfte machen, wo andere nicht.

Um 1890 herum errichtete er das eigene Haus mit einem großen Keller und mit einem Binderhof. Aus Deutschland kamen die mit S. V. gekennzeichneten Weinflaschen, in die zahlreiche Sorten abgefüllt wurden. Die Weinetiketten, die Briefumschläge und das Briefpapier bezeugen seinen besonderen Sinn und das Gespür dafür, wie das Produkt Wein verkauft werden kann. Anfang des 20. Jahrhunderts besaß die Familie zwei Häuser in der heutigen Deákstraße (im Volks-mund früher Schuthgasse genannt) mit Werkstätten, Ställen usw. Im Garten fehlte auch die Kegelbahn nicht. Ein Vermögen von etwa 500 000 Kronen. Im Geschäft erfolgreich, war er in den Finanzen weniger glücklich. Er ließ zwar seine Kunden von seiner Hausbank in Wien auf Verlässlichkeit prüfen, verspekulierte sich aber an der Börse und als Patriot, der er geworden war, glaubte er den Versprechungen von Franz Joseph und legte den Gegenwert von 2000 Hektoliter Wein – 120 000 Kronen – in Kriegsaktien an und glaubte in der Hoffnung auf die versprochenen 6 Prozent Zinsen, für seinen Lebensabend ausge-sorgt zu haben... Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges gingen auch die Märkte für den Wein verloren, während in den Weinorten, so auch in Willand, weiter produziert, aber kaum verkauft wurde. „Einst war ich der Erste in Villány, jetzt bin ich der Allerletzte“, meinte er alt, krank und gebrechlich. Am 29. August 1928 starb Wilhelm Schuth als Schuth Vilmos und ruht im von ihm errichteten Familiengrab auf dem Friedhof in Willand.

Im Garten des Schuth-Hauses erinnert nun eine zweisprachige Tafel, geschaffen vom in Fünfkirchen lebenden Bildhauer Franz Trischler, an die unvergänglichen Verdienste des Weingroßhändlers, der nach einem zeitgenössischen Zeugnis Mitglied des Gemeindera-tes, ungarischer Bürger untadeliger Moral und Lebensführung, ehr-bare Person, solider Weingroßhändler und Weinproduzent war.

Johann Schuth, Urenkel

Im Gasthaus zur Krone in Rauenthal wurde Wilhelm Schuth vor 170 Jahren geboren. Das Gasthaus war bis in die 70er Jahre in Betrieb

Foto: privat

Von Rauenthal nach Willand – Aus eigener Kraft

Jahr 1867 wurde er zum „besten Wein der Welt“ gekürt. Hier im Gasthaus zur Krone – gegenüber der Heiligen-Antonius-

Kirche – erblickte Philipp Wilhelm Schuth, fünftes von zehn Kindern, das Licht der Welt. Aufgewachsen in den Weinbautraditionen – er lernte in der Kelterei in Frankfurt am Main – kam er 1866 mit Emp-fehlung des Grafen von Ingelheim nach Willand/Villány in Südun-garn, um in der erzherzoglichen Kellerei der Habsburger „Weine nach rheinischem Geschmack“ herzustellen. Er wurde bald Keller-meister und pachtete die Kellerei. Da das Geschäft gut lief, rief er seinen Bruder Vinzenz nach Willand, sie gründeten eine gemeinsa-me Firma, machten sich aber bald beide selbständig. Den guten Start förderte sicher auch die Mitgift (5000 Kronen) seiner Frau Ma-ria Weldt, Tochter eines aus Dresden stammenden Kellermeisters in Willand. Die Monarchie bot einen riesigen Markt, und Wilhelm Schuth wusste die Chance zu nutzen. Mit seinen Weinen errang er überall in Europa Anerkennung, davon zeugen unzählige Diplome, Ehrungen, Medaillen: goldene Medaille in Brüssel (1888), im gleichen Jahr sil-berne Medaille mit zwei Urkunden erster Klasse bei der Weltausstel-lung in Melbourne (Australien) oder goldene Medaille bei der Welt-ausstellung in Paris (1889). Damit hat er den Ruf des Willander Weines in die weite Welt getragen und begründet. Deswegen wurde er in die Jury der Millenniumsausstellung in Budapest berufen und von Franz Joseph zum „kaiserlich und königlichen Hoflieferanten“

Nachfolgenden Artikel wurde mit freundlichem Einverständnis des Verfassers aus, der „Neuen Zeitung“ Budapest, Folge 2/2015, übernommen. Der Schriftleiter

Rauenthal ist mit 255 Metern der höchst gelegene Weinbauort im Rheingau und wurde 1977 als Ortsbezirk in die Sekt-, Wein- und Rosenstadt Eltville eingegliedert. Seit dem 8. Jahrhundert förderten die Mainzer Erzbischöfe den Weinbau im Rheingau. Erstmals ur-kundlich erwähnt wurde Rauenthal am 23. März 1274, als der da-malige Mainzer Erzbischof Werner von Eppstein dem deutsch-römi-schen König Rudolf von Habsburg bestätigte, dass er das Rheingauer Dorf in den Besitzstand des Erzstiftes eingebracht habe. Markantestes Bauwerk des Ortes ist die katholische Kirche St. Anto-nius (erbaut 1468 - 1491). Im 16. und 18. Jahrhundert waren die „Rauenthaler Weinmärkte“ berühmt. Europäische Fürstenhäuser schätzten Rauenthaler Wein, und auf der Pariser Weltausstellung im

Gasthaus zur Krone

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Der Vorstand des Ortsverbandes Mutterstadt der Donaudeutschen Landsmannschaft lud die Mitglieder am 16.12. 2014 zur traditionel-len Weihnachtsfeier ein, die im Haus der Vereine in der Heimatstube des Ortsverbandes stattfand. Diese Feier ist seit Jahren eine gut be-suchte Veranstaltung, mit dem Ziel, die Mitglieder und Familienange-hörigen auf das bevorstehende Weihnachtsfest einzustimmen. Um 15 Uhr war der Saal 9 bereits mit Tannenzweigen, Kerzen und Weih-nachtssternen, also festlich-weihnachtlich, dekoriert und Zimt- und Kaffeeduft verbreitete sich im geräumigen Saal. Die Vorsitzende Ka-tharina Eicher-Müller begrüßte die Anwesende, besonders freute sie sich über das Kommen des Ehrenlandesvorsitzenden Josef Jerger und des Geigenkünstlers und Musikgeschäftsinhabers János Ecseg-hy, der wie in der letzten Zeit mit seiner Geige den musikalischen Teil des Programms mitgestaltete. Als musikalische Einführung spielte Frau Eicher-Müller und János Ecseghy feierliche klassische Stücke aus der Barockzeit von Georg Philipp Telemann, Georg Friedrich Hän-del, schwungvolle Melodien von Wolfgang Amadeus Mozart und Mo-dernes aus England. Das weitere Programm bestand aus Weih-nachtsgedichten vorgetragen von Rosl Köhler und Joachim Bartsch, aus einer Weihnachtsgeschichte, erzählt von Katharina Mohr, die in der alten Heimat passierte. In der pfälzischen Mundart las Elisabeth Képes eine rührende Geschichte vor und Theresia Weintz, ebenfalls pfälzisch, trug ein Gebet vor, das gute Ansätze mit unmöglichem Ausgang beinhaltete. Anton Broder erzählte in seiner Heimatmundart (Karavukovo) von lustigen Geschehnissen, die sich in der Batschka vor dem 2. Weltkrieg hätten zugetragen können, die die Zuhörer zum Schmunzeln brachten. Die Mundartgeschichten denkt sich Toni, wie er von den Freunden genannt wird, jedes Jahr für die Weihnachtsfei-er in Mutterstadt aus. Die Mitglieder sangen Weihnachtslieder mit Geigenbegleitung. Als musikalischen Ausklang gab es Weihnachts-stücke aus den verschiedenen europäischen Ländern und Regionen und traditionsgemäß zwei ungarische Weihnachtslieder: Engel aus dem Himmel und Ehre dem Gott im Himmel. Dem einstündigen Pro-gramm folgte der kulinarische Teil. Die Vorsitzende bedankte sich bei den fleißigen Helfern und Spenderinnen, die die leckeren Kuchen mitgebracht und den Saal geschmückt haben. Nach der gut gelun-genen Feierstunde blieb man noch lange bei angeregten Gesprächen zusammen. Foto und Text: (E-M)

Weihnachtsfeier in Mutterstadt

im Haus der Vereine

Rückschau 60 Jahre Ortsverband Dannstadt-Schauernheim

Das Jubiläumsjahr 2014 des Ortsverbandes begann mit Gesprä-chen innerhalb des Vorstandes über die Gestaltung der Veranstaltun-gen. Dabei erreichte uns die Nachricht vom Tode unseres langjähri-ges Mitgliedes Anna Ruschar. Damit nicht genug mussten wir gegen Mitte des Jahres unser Mitglied und Träger des Johann Eimann-Plakette Heinz-Werner Ziegler zu Grabe tragen. Die Vorbereitungs-gespräche gingen weiter und so konnten wir den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Dannstadt-Schauernheim Stefan Veth als Schirmherr der Veranstaltungen gewinnen. Er zeigte großes Interes-se an den Donaudeutsche, was auch durch die Ausstellung „Das Verbrechen an den Donauschwaben in Jugoslawien von 1944 bis 1948“ im Rathaus in Dannstadt dokumentiert ist.

Bei der Eröffnung der Ausstellung waren auch der Landrat des Rhein-Pfalz Kreises Clemens Körner und sein Stellvertreter Konrad Heller zugegen. Teile der Ausstellung wurden auf Bitten des Herrn Bürgermeister Stefan Veth am Kirchweihfest der Gemeinde in den Räumen des Kultur- und Heimatkreises nochmals gezeigt. In einer eindrucksvollen Veranstaltung hat sich der Ortsverband im „Zentrum Alte Schule“ in seinem Festakt dargestellt. Über diese Veranstaltun-gen wurden in der Folge 5 der Donaudeutsche Nachrichten ausführ-lich berichtet.

Der Ortsverband Dannstadt-Schauernheim kann auf ein gutes, wenn auch anfangs trauriges Jahr zurück schauen. Wir haben uns wie auch mehrfach bestätigt in eindrucksvoller Weise dargestellt und haben dabei auch einen Gönner in Bgm. Stefan Veth gefunden.

M. Welbl

Adventsfeier in HaßlochAm 1. Adventsonntag treffen sich die Haßlocher Donaudeutschen

immer zur Weihnachts- bzw. Adventsfeier. Auch im vergangenen Jahr wurde daran festgehalten.

Der Einladung sind rund 60 Personen gefolgt. Franz Keller und Jakob Schied waren wieder bereit die kleine Feier musikalisch mit ihren Instrumenten zu unterstützen. Mit dem Lied „Alle Jahre wie-der“ wurde der Nachmittag eingeleitet. Zwischen den Weihnachts-liedern gab es verschiedene Vorträge wie Weihnachtsgeschichten und Gedichte. Nach einer knappen Stunde sang man gemeinsam „Stille Nacht, heilige Nacht“ und beendete dadurch den ersten Teil der Feier. Alexander Breinich dankte den Musikern und den Helfern und wünschte allen eine frohe Weihnachtszeit und ein gutes und gesunden neues Jahr.

Während die Musiker ihre Instrumente wieder verstauten deckten die fleißigen Helfer das Kuchenbuffet. Auf den schön geschmückten Tischen schmeckte der Kuchen nochmal so gut.

Am frühen Abend verließen die letzten Gäste den Saal und die Helfer räumten wieder alles auf. A. J. Breinich

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den am 31. 8. 1946. Zwischendurch wurde die Mutter im Lager er-schossen und die zwei Schwestern kamen nach dem Auflösen des Lagers nach Österreich in die russische Zone, mit Hilfe von Rosalia gelang ihnen die Flucht nach Deutschland. Das Ehepaar Köhler zog nach München und baute sich ein Transportunternehmen auf. Aus der Ehe entstammen drei Kinder: Johanna Carola, Brigitte Caroline und Harry. Die Gesundheit von Hans Köhler verschlechterte sich und die beiden beschlossen, das Unternehmen zu verkaufen und einen neuen Wohnort mit warmem Klima zu suchen. Die Entscheidung fiel auf die Pfalz, ganz konkret auf Mutterstadt, wo neue Häuser gebaut wurden. 1980 war es soweit, es stand nichts mehr im Wege eines Umzuges, da passierte was Tragisches. Der Ehemann, Hans Köhler, verstarb. So zog Rosalia alleine in die Pfalz. Seit 35 Jahren lebt Ro-salia Köhler in Mutterstadt und fühlt sich hier wohl. 1982 trat sie in die Landsmannschaft ein und arbeitet seitdem im Verein aktiv mit. Für ihre Tätigkeit in der Landsmannschaft wurde sie mit den Ehren-nadeln in Silber“ und in Gold“ geehrt. Zu Ihrem runden Geburtstag gratulierten ihr die Kinder, vier Enkel: Stefan, Sebastian, Nico und Petra und die zwei Urenkelkinder Paul und Lorenz. Auch die Mitglie-der des Vorstandes des Ortsverbandes übermittelten der Jubilarin die besten Wünsche für ihr weiteres Leben.

Katharina Eicher-Müller

Rosalia Köhler, das älteste aktive Mitglied in Mutterstadt, wurde 90

Am 11. Dezember 2014 feierte eine kleine zierliche Frau, Rosl, wie sie genannt wird, mit einer großen Schar von Freunden, Bekann-ten und Familienmitgliedern den runden Geburtstag. Rosalia Köhler, geb. Teufel, erfreut sich bester Gesundheit, ist sportlich und Energie-beladen, geht regelmäßig wandern mit dem Pfälzer Wanderverein, fährt Fahrrad, leistet Nachbarschaftshilfe, arbeitet in der katholi-schen Kirche, tritt bei den Fastnachtveranstaltungen auf und ist im-mer dabei, wenn im Ortsverband eine Veranstaltung organisiert wird. Sie kommt regelmäßig zu den Familienabenden jeden zweiten Dienstag und macht am Ende den Abwasch. (Sie wäre beleidigt, wenn sie das nicht machen dürfte.) Kurz gesagt, Rosl ist trotz ihres hohen Alters mobil, gesellig und aktiv. Die Jubilarin erblickte das Licht der Welt in Filipowa/Batschka, in ihrer Kindheit war ihr größter Traum, Krankenschwester zu werden. Deshalb verließ sie in Beglei-tung ihres Bruders und ihrer Schwägerin 1941 ihr Geburtsort und kam nach einer abenteuerlichen Reise nach Deutschland. Die Stati-onen waren: Dresden, Leipzig und zuletzt Meuselwitz (Thüringen). Zuerst arbeitete sie in der Industrie, nach der Kündigung dort fing sie vom 1. September 1942 eine Ausbildung als Krankenschwester in Jena an. Während dieser Zeit machte sie ein Praktikum in Erfurt und Dresden, um Gemeindeschwester zu werden. Nach dem Erhalt eines Telegramms, in dem ihr eine Stelle in Innsbruck als Gemeinde-schwester angeboten wurde, begann sie dort ohne Papiere zu arbei-ten, weil diese durch die Bombenangriffe auf Dresden verloren ge-gangen sind. Auf ihrer Station war ein verletzter junger Mann, Hans Köhler, die Zwei kamen sich näher. Als 1946 Rosalia aufgefordert wurde, das Land zu verlassen und nach Ungarn und interessanter-weise nicht in ihre Heimat zurück zu kehren, machte ihr Hans Köhler einen Heiratsantrag. Rosalia musste ein „Ehefähigkeitszeugnis“ aus Filipowa besorgen, zum Glück war der Pfarrer noch im Ort, die ande-ren Deutschen waren im Lager Gakowa, auch die Mutter und zwei Schwestern. Nach dem Eintreffen des Zeugnisses heirateten die bei-

Karl Dechsler verstarb unerwartet in Limburgerhof

In den Weihnachtsfeiertagen, ein Monat nach seinem 84 Geburtstag starb Karl Dechsler. Der Verstorbene war seit 1957 Mitglied im Ortsverband Mutterstadt, also fast 60 Jahre, er war von 1997 bis 2005 Mitglied des Vor-standes als Vertreter von Limburgerhof. Karl war hilfsbereit und arbeitete mit, wenn der Ortsverband Veranstaltungen organisierte. Er packte bei den Waldfesten und bei

den zahlreichen Tanzveranstaltungen in Mutterstadt zu. Für seine Treue zu der Landsmannschaft wurde er für 30-, 40- und 50-jährige Mitgliedschaft geehrt. Karl Drechsler wurde am 22. 11. 1930 in Schibrowska/Serbien im ehemaligen Jugoslawien in eine Großfami-lie mit 9 Kindern geboren. Er wurde am 08.05.1945 aus seiner Hei-mat vertrieben und kam 1955 in die Pfalz nach Limburgerhof. Mit seiner Frau, Anna Drechsler, geborene Mondes, hat er zwei Kinder Hartmann und Brigitte. Er arbeitete bis zu seinen Rentenjahren bei der Firma Heberger in Schifferstadt, bei der Firma Kufler in Frankenthal und zuerst bei der Firma Möhler in Mannheim-Neckarau als Polier. Seit 1993 war er in der Rente. Auf dem letzten Weg beglei-teten ihn zahlreihe Landsleute, u. a. die Mitglieder des Vorstandes mit der Vorsitzenden des Ortsverbandes Mutterstadt der Donaudeutschen Landsmannschaft.

Katharina Eicher-Müller

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Spende für Friedhof Mit Unterstützung von Frau Anna Rupic, geb. Kostolani, wurden

auf dem Friedhof von Jabuka noch vorhandene alte Grabsteine neu aufgestellt und damit als Kulturdenkmale erhalten, zudem wird die Fläche mit unseren alten Grabsteinen am neuen Friedhofseingang regelmäßig gepflegt. Leistungen wofür wir der Verwaltung des Ortes und allen Beteiligten dankbar sein müssen. Wir sollten aber auch bedenken, dass dies zwar alles umsonst geschieht, aber nicht als selbstverständlich hingenommen werden sollte. Bedanken können wir uns mit einer bescheidenen Spende an die Menschen, die die Arbeiten ausführen und für Ordnung sorgen. Deshalb erlaube ich mir erneut meine Landsleute um eine Spende zu bitten, die ohne irgend-welche Abzüge nach Jabuka überwiesen werden. Spenden können auf das Konto von Josef Jerger, IBAN DE13 5455 0010 0000 5299 74, BIC LUHSDE6AXXX bei der Sparkassen Vorderpfalz überwiesen werden. Bitte Kennwort „Jabuka 2015“ nicht vergessen.

Die Namen der Spender werden in unserer Heimatpresse veröf-fentlicht, wer dies nicht möchte soll dies auf dem Einzahlungsschein vermerken. J.J.

Aufruf an die Landsleute aus Jabuka

Das im September 1988 erschienene Heimatbuch „Jabuka“ und auch der Bildband, der ein Jahr später gedruckt wurde sind seit vie-len Jahren vergriffen. Eine Neuauflage der Bücher ist aus Kosten-gründen, zu geringe Stückzahl, nicht mehr möglich.

Nun wird immer wieder von einzelnen Landsleuten nach den Bü-chern gefragt. Gerne würde man den Interessierten ein Buch vermit-teln, aber aus besagten Gründen ist dies nicht möglich.

Deshalb wende ich mich mit der Bitte an Landsleute aus Jabuka oder deren Nachkommen, die das Heimatbuch oder den Bildband besitzen und nicht mehr benötigen an mich gegen Bezahlung abzu-geben. Gleichzeitig bitte ich diesen Aufruf an Landsleute weiterzusa-gen.

Meine Anschrift: Josef Jerger, Anebosstraße 7, 67065 Ludwigshafen, Tel. 0621 575876,E-Post: [email protected].

(sk.) Der Vorsitzende der Landsmannschaft der Donauschwaben, Anton Kindtner, begrüßte im Vereinsheim viele Gäste und freute sich, für das Programm neue Mitwirkende gewinnen zu können. Darunter waren: die Bläsergruppe unter der Leitung von Georg Sundermann, die mit einem reichhaltigen Repertoire, wie zum Beispiel dem öster-reichischen „Andachtsjodler“, „Tochter Zion“ und „Macht hoch die Tür“, die Adventsfeier einläuteten. Nach dem Zeitzeugenbericht „Stille Nacht-dreisprachig gesungen“, vorgetragen von der zweiten Vorsitzenden Sabine Kreß, erfreuten die Schüler der Freien Johan-nesschule Flein die Gäste mit dem Krippenspiel „Ein großer Gott kommt in die Welt“ unter der Leitung von Viola Reich-Dollmann. Der

Gelungene Adventsfeier bei den Donauschwaben in Mosbach

Kontakt zu den Fleinern wurde bereits im Sommer geknüpft, als die Schüler, anlässlich einer Wanderung durch unsere Region und der Vorführung von Lessings „Nathan der Weise“ auf dem Mosbacher Marktplatz, im Haus der Donauschwaben logierten. Nach der Pause konnte man die Darbietungen vom Gesangsduo Franz Gräff und Karlheinz Jupe, Rosemarie Schreiner und Wolfgang Stach, der als Kulturausschussvorsitzender auch durch das Programm führte, ge-nießen. Selbstverständlich durften die legendären Lichtertänze der Kindergruppe, unter der Leitung von Isabell Gaiser, nicht fehlen. Den Abschluss machte die Gesangsgruppe der Donauschwaben. Sabine Kreß bedankte sich bei allen Mitwirkenden, Kuchenspendern und natürlich bei den zahlreichen Gästen, die am 1. Advent den Weg ins Donauschwabenheim gefunden hatten. Alle waren sich einig: es war ein gelungener Adventsnachmittag, der auf jeden Fall nach Wieder-holung verlangte.

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Zum 80. Geburtstag von Martin Klemm

Geboren wurde der Jubilar als fünftes von sechs Kindern am 8. Januar 1935 in Welischkovci im kroatischen Gebiert Slawonien. Seine Kindheit verbrachte er bis zur Internierung im bäuerlichen An-wesen der Eltern im Geburtsort. 1945, am Ende des Zweiten Welt-krieges, ereilte die Familie das Schicksal der meisten nicht geflohe-nen Donauschwaben, sie wurde enteignet und in Lagern interniert. Martin war zunächst im Lager Valpovo, wo beide Großväter verstor-ben sind. Nach der Auflösung dieses Lagers kam er in das berüch-tigte Vernichtungslager Knicanin (Rudolfsgnad) im Banat, wo er mit Familienangehörigen bis zur Auflösung des Lagers lebte. Damals hat man wohl kaum ans Überleben gedacht geschweige an ein freies Leben in Deutschland. Nach der Lagerzeit kam Martin Klemm wie-der in seinen Geburtsort, wo er von guten Menschen aufgenommen wurde. 1955 wurde mit Katharina Brem der Bund fürs Leben ge-schlossen.. Der Ehe entstammen zwei Töchter wobei die ältere noch in Welischkovci geboren wurde.

Im Jahre 1956 kam die junge Familie, mit Vater und Großmutter nach Deutschland. Erste Bleibe war in Deidesheim, wo Martin im Weinbau für drei Jahre Arbeit fand. Danach fand er in der BASF eine Arbeitstelle, die er für 33 Jahre, bis zur Pensionierung inne hatte. Die Familie Martin Klemm kam 1959 nach Dannstadt wo in ruhiger Orts-lage ein Eigenheim errichtet wurde.

Martin wurde mit seiner Familie 1958 Mitglied der Donaudeutschen Landsmannschaft und engagierte sich über Jahrzehnte im Ortsverband Dannstadt-Schaernheim. So war sehr aktiv beim Aus-bau der zweiten Heimatstube und sorgte 35 Jahre beim Fischball und 43 Jahre beim Kathreinball mit einem Stab von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für das leibliche Wohl der Gäste. Auch bei internen Veranstaltungen für die Mitglieder des Ortsverbandes war Martin stets präsent. 18 Jahre wirkte Martin Klemm als zweiter Vorsitzen-der des Ortsverbandes und danach als Mitglied des Beirates. Für sein Engagement für die Landsmannschaft und seine Landsleute wurde Martin Klemm sowohl vom Ortsverband Dannstadt- Schauernheim als auch vom Landesverband geehrt.

Die Geburtstagsgrüße des Ortsverbandes überbrachten Anna Kunz, stellv. Vorsitzende, und Ehrenvorsitzender Michael Welbl.

Die Grüße und Glückwünsche Landesvorstandes zum 80. Ge-burtstag überbrachte Josef Jerger, der als Landesvorsitzender die über Jahrzehnte wehrende Mitarbeit des Jubilars sehr schätzte.

Michael Welbl gratulierte mit einem Gedicht in Putinzer Mundart:

Tart wu im Tarf so schee un praat die Ga’ss,in tem Land tas mir hen mi’ß vrla’s.Tart wu ti Pau’r uf ti Feldr ack’r,un im Hof ti Hing’l gack’r,wu tr Kuh- un Schweinhaldr in dr Fruh tut plo’seun ich peim Schpile hab vri’ß mei Ho’s.Tart wu die Leit alli Sundag in die Kirch sin gan’gUn wu mr ti Muck midm Muck’picker hot gfan’g.Tart wu uf tr Gass steht tr großi Nuss’poom,sikrt Leit tart war tr Martin trhom.

Tart wu im Herbscht tr Kukkrutz wird g’broch,taurts pis zum Schlach’t nar mehr o par Wo’ch.Tart wu mr peim Schlach’t schun vum nei’j Wie g’trun’k,un in dr Kammr hen’g ti Protwirscht un ti Schun’g.Tart wu tr Palwie’r noch ins Haus is ku’mUn ti Pau’r fars ack’r die Patsch’kr hen knu’m.Tart wu zur Kirweih sin ku’m viel Kescht,um zu fei’r tes scheni Kirweifescht.Tart wu uf ti Milichtäg’l trei Fingrtick tr Rom,siktr Leit tart war tr Martin trhom.

Tart wu tr Trummelmann ti Neichkei’d hot ausg’trummelt,un ti Schnittr ufm Feld sich hen g’tummelt.Tart wu var fr Kirch tr Piatz war jedi Woch,un wu mrs Schnapspre’nn vun wie’tm schun hot kroch.Tart wu ti Weiwr G#Kocht hen ti Sar’m un ti Poo’n un ti Nud’l,un g’pack hen ti ku’d Nuß’s un Mag Strud’l.Tart wu ti Schwo’w hen tes Land urbar kmacht, un ich als Kind hab kschpielt un klacht.Tes is tes Land vun tem ich noch immer troom,siktr Leit tart war tr Martin trhom.

M.W./J.J.

Foto: Privat

Spendenaufruf der Donauschwäbischen JugendJugendkonto der LM der Donauschwaben Bundesverband e.V.IBAN: DE93 6039 0000 0333 7630 09 BIC: GENODES1BBVVereinigte Volksbank AG Böblingen

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„Es war uns klar: wenn wir jetzt keine Besserung bewirken können, wird es nie dazu kommen!”

Die Nationalitäten Ungarns erhalten um zwei Milliarden Forint mehr Unterstützung aus dem Staatshaushalt

Die Rahmensumme für die Austragung muttersprachlicher Kin-der- und Jugendlager der 13 ungarländischen Nationalitäten wird ab dem kommenden Jahr von 40 Millionen Forint auf 100 erhöht. Die Landesselbstverwaltungen und deren Institutionen bekommen für ihre Betriebskosten um 666 Millionen Forint mehr zugesprochen, für die Programme und sonstige Aufgaben der örtlichen Nationalitäten-selbstverwaltungen wird um 25% mehr Geld zur Verfügung stehen. Das Haushaltsgesetzt für das Jahr 2015 bestimmt aufgrund des Mo-difizierungsantrags der Sprecher der Minderheiten auch, dass die von den Nationalitäten getragenen Institutionen zu ihren Investitio-nen, Sanierungsarbeiten - falls sie diese durch EU-geförderte Pro-jekte verwirklichen – für den Eigenanteil aus einem zentralen Fond von 441,2 Millionen Forint finanzielle Unterstützung erhalten kön-nen.

Um 50% mehr Unterstützung als bisher: insgesamt erhalten die 13 Nationalitäten beinahe 6 Milliarden Forint aus dem zentralen Staatshaushalt. Das Parlament stimmte am 15. Dezember über das Haushaltsgesetz 2015 ab, welches diesmal zum ersten Mal auch der Nationalitätenausschuss des ungarischen Parlaments begutachtet hat. Das aus den Sprechern der 13 Nationalitäten bestehende Gre-mium legte bezüglich des Gesetzesvorschlags noch im Oktober ei-nen Modifizierungsantrag vor, welcher vor allem zwei Problemberei-che regeln wollte: einerseits, dass die Unterstützung der Nationalitäten aus dem zentralen Budget bereits seit etwa einem Jahrzehnt stagniert; andererseits wurde initiiert, dass die von den Nationalitätenselbstverwaltungen getragenen Institutionen die Sum-me, die sie im Falle einer Investition oder Sanierung als eigenen Zu-schuss mitfinanzieren müssen, vom zentralen Budget erhalten kön-nen.

Robert Zollitsch: Ein Leben für die Gemeinschaft des Glaubens in Bildern erzählt.

HIRTENWERKNiemand ahnte, dass das achtjährige Flüchtlingskind, das 1946

nach Verfolgung und Vertreibung ins Badische kam, einmal Erzbi-schof von Freiburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonfe-renz werden würde. In beiden Aufgaben hat Robert Zollitsch Akzente gesetzt und seine Handschrift erkennen lassen. 2014 übergab er beide Ämter in die Hände von Nachfolgern.Dieser großformatige, reich illustrierte Bildband erzählt in Hunderten von Fotos aus seinem Leben – wie aus kleinen Anfängen Großes entstand, wie unerwartet Türen aufgingen, wie Menschen zueinan-derfanden, wie der Wahlspruch „In der Gemeinschaft des Glaubens“ zum Leitmotiv wurde und Versöhnung zum Lebensthema. Von Jo-seph Pölzelbauer meisterhaft gestaltet, belegt das Buch eindrucks-voll, dass nicht das Amt den Menschen prägt, sondern der Mensch das Amt. Es ist Dank und Anerkennung für Robert Zollitsch und dar-über hinaus ein Zeugnis für das wirklich Wichtige im Leben.Ein Muss für alle, die Erzbischof Dr. Robert Zollitsch persönlich ver-bunden sind oder dienstlich verbunden waren. Ein Buch für die, die das Leben der Erzdiözese Freiburg und der Kirche in Deutschland mitverfolgen oder sogar mitgestalten.

Die Herausgeber:Dr. Fridolin Keck, geb. 1943, Generalvikar im Erzbistum Freiburg.Dr. Bernd Uhl, geb. 1946, Dompropst, Weihbischof und Bischofsvi-kar für die Caritas im Erzbistum Freiburg.

Herausgegeben von Fridolin Keck und Bernd UhlHIRTENWERK, Robert Zollitsch, Erzbischof von Freiburg

Für Bücherfreunde

Verlag Katholisches Bibelwerk, Stuttgart. Format 280 x 297 mm, 272 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag, durchgehend vierfarbig, 429 Abbildungen, ISBN 978-3-460-32132-8€ [D] 29,95 / € [A] 30,80 / sFr 40,90

Verlag Katholisches Bibelwerk • Frau Eva Engesser • Silberburgstr. 121 • 70176 Stuttgart, Tel. 0711 / 61920-24 • Fax 0711 / 61920-8024 • [email protected]

BücherverkaufNachfolgende Bücher können bei Josef Jerger, Tel. 0621 575876, E-Mail: [email protected], bestellt werden:

Der deutsche Kolonist, Johann Eimann, erweiterte Neuauflage 10,00 €

Verbrechen an den Deutschen in Jugoslawien 1944 – 1948, Arbeitskreis Dokumentation, Taschenbuch, Neuauflage 10,00 €

300 Jahre Donauschwaben, Festschrift zum 50. Bestehen der Donaudeutschen Landsmannschaft in Rheinland-Pfalz 8,50 €

40 Jahre Donaudeutsche Landsmannschaft in Rheinland-Pfalz, Festschrift, Restbestände 6,00 €

Not und Brot, Rudolf Reimann, Geschichte einer Familie 19,80 €

Weißbuch der Deutschen aus Jugoslawien Ortsberichte 1944–1948, 990 Seiten (Restbestand) 10,00 €Preise zuzüglich Versandkosten!

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Bursać“ und „Vladimir Nazor“, ihr Repertoire um Tänze der Donauschwaben zu erweitern. In Zusammenarbeit mit dem Deut-schen Verein „St. Gerhard“ und freundlicher Unterstützung der Deut-schen Botschaft Belgrad fanden drei Fortbildungen statt. Im Rahmen dieser erlernten die Mitglieder der Tanzvereine jeweils eine Tanzcho-reografie. Der Tanzpädagoge Helmut Heil blickte am Ende des Abends mit großer Zufriedenheit auf die Auftritte der zwei Gruppen, mit denen er gearbeitet hatte, zurück. Alle vier beteiligten Organisa-tionen sind daran interessiert, die bestehende Zusammenarbeit fort-zusetzen.

Anton Beck, Vorsitzender Deutscher Verein „St. Gerhard“ Matije Gupca bb SRB-25000 Sombor

Am Samstag, den 13. Dezember 2014 veranstaltete der Deut-scher Verein „St. Gerhard“ in Sombor mit freundlicher Unterstützung der Deutschen Botschaft Belgrad einen Donauschwäbischen Tanz-abend in den Räumlichkeiten des Tanzvereins „Vladimir Nazor“. Im Rahmen des Programms zeigten die zwei Tanzvereine „Marija Bursać“ aus Banatsko Veliko Selo und „Vladimir Nazor“ aus Sombor, zum ersten Mal vor einer breiten Öffentlichkeit die Resultate der zweijährigen Zusammenarbeit mit dem Tanzpädagogen Herrn Hel-mut Heil. Dieser arbeitet u. a. auch als Choreograf mit der Tanzgrup-pe Lövei in Pécs/ Ungarn, mit der er an diesem Abend auch zu Gast war. Die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Organisationen begann vor drei Jahren, mit dem Wunsch der Tanzvereine „Marija

Donauschwäbischer Tanzabend

Termine des Stadtkreisverbandes Frankenthal

Samstag, 14. Februar Maskenball

Samstag, 21. März Sulzpaprikasch

Weitere Termine: Bitte erfragen bei: Siehe unten

Anmeldungen und Auskunft: Donauschwabenhaus Tel. 0 62 33 6 33 10 und beim Vorsitzenden Johann Schmalz, Tel. 0 62 33 2 70 95

E-Mail: [email protected]

Termine des Kreisverbandes Haßloch

Sonntag, 08. März Sommertagszug

Sonntag, 15. März Lätareumzug in Iggelheim

Sonntag, 22. März Schlachtfest, pfälzische-donaudeutsche Spezialitäten Ort: Kath. Pfarrhaus in Böhl

Sonntag, 26.April Spanferkelessen

Die Speisen werden als Mittagessen serviert. Bitte Teller und Bestecke mitbringen.

Anmeldungen und Auskunft bei: Alexander J. Breinich, Tel. 0 63 24 59 30 989E-Mail: [email protected]

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Termine im Haus Pannonia

Montag, 16. Februar Rosenmontag Spanferkelessen Frühschoppen Mittagessen: Ofenfrisches Spanferkel

mit Salaten und Brot Frische Krapfen und Kaffee

Dienstag, 17. Februar Fasching-Dienstag Spanferkelessen Frühschoppen Mittagessen: Ofenfrisches Spanferkel

mit Salaten und Brot Frische Krapfen und Kaffee

Mittwoch, 18. Februar Heringessen, ab 18 Uhr Angeboten werden: Hering und weißer

Käse mir Pellkartoffeln

Sonntag, 8. März Starkbierfest Frühschoppen mit Andechser Bier vom

Fass Mittagessen, Wahlweise: Schweinehaxe oder Schweinebraten mit Knödel und bayerisches Kraut

Bitte bei Voranmeldung angeben welches Menü gewünscht wird Kaffee und Kuchen

Mittwoch, 11. März Tanz in den Frühling, für Jung und Junggebliebene mit dem Trio Franz Keller, Beginn: 14 Uhr

Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt. Anmeldung bei: Jakob Zimmerer, Tel. 06234–4405

Samstag, 14. März Verleihung der Johann-Eimann-Plakette

Beginn der Feierstunde 15 Uhr Anschließend Empfang (Öffentliche Veranstaltung des Landes-

verbandes)

Mittwoch, 25. März Seniorentreff, ab 14 Uhr

Sonntag, 29. März Jahreshauptversammlung, Stadtverband Speyer

Beginn: 15 Uhr

Mittwoch, 29. April Seniorentreff, ab 14 Uhr

Freitag, 1. Mai Maifest im und ums Haus Pannonia, Frühschoppen mit Fassbier

Mittagessen, auf dem Speiseplan stehen: Cevapcici mit Dschuwetsch reis und Pommes Frittes, Schweinesteak mit Beilage und Käse pfännchen

Maibaumaufstellen Kaffee und Kuchen

Samstag, 16. Mai Treffen der HOG Budisava Anmeldung bei: Baldur Schmidt,

Tel. 06237–5461

Mittwoch, 27. Mai Seniorentreff, ab 14 Uhr

Sonntag, 31. Mai Spanferkelessen, HOG Jabuka und Glogon

Frühschoppen, Mittagessen, Kaffee und Kuchen

Anmelden bei: Josef Jerger, Tel. 0621–57 58 76

Anmeldungen, wenn nicht anders angegeben, bei: Manfred König, Tel. 0 62 32–3 51 13, E-Mail: [email protected] und im Haus Pannonia, Tel. 0 62 32–4 41 90. Hier erhalten Sie auch Auskunft über weitere Veranstaltungen im Haus Pannonia

Einladung zur Mitgliederversammlung

Hiermit lädt der Stadtverband Speyer seine Mitglieder zur ordentli-chen Mitgliederversammlung 2015 ein.Ort: Haus Pannonia, Friedrich-Ebert-Str. 106, 67346 SpeyerTermin: 29. März 2015, Beginn: 15 Uhr

Tagesordnung:Eröffnung – Begrüßung – TotenehrungWahl der ProtokollbeglaubigerBeschlussfassung zum Protokoll der letzten HauptversammlungBerichte des VorstandesBericht der KassenprüferAusspracheEntlastung des VorstandesVerschiedenes

Anträge zur Tagesordnung können beim Vorsitzenden Siegfried Liebel, Schlesierstr. 9, 67306 Lingenfeld, schriftlich bis zum 15. März 2015 eingereicht werden.

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MitgliedsbeiträgeLiebe Landsleute,

jeder Verein benötigt Geld, auch die Donaudeutsche Landsmannschaft. Mit dem Jahresbeitrag hel-fen Sie mit die Aufgaben der Landsmannschaft zu erfüllen. Zu diesen Aufgaben gehört die Informa-tion der Mitglieder, die Gestaltung von landsmannschaftlichen Festen und Feiern und die finanzielle Unterstützung der Trachten-, Gesangs- und Brauchtumsgruppen unserer Landsmannschaft.

Der Beitrag (wie bisher) in Höhe von 25 € wird am 2. März 2015 eingezogen. Auf dem Kontoauszug werden folgende Nummern neu erscheinen und die Abbuchung durch die Landsmannschaft legiti-mieren:

Gläubigeridentifikationsnummer der Donaudeutschen Landsmannschaft: DE69ZZZ00000638539Mandatsreferenznummer – Mitgliedsnummer bei der Donaudeutschen Landsmannschaft

IBAN-Nr. 84670900000002148390 – Bankverbindung der Donaudeutschen Landsmannschaft.

Mitglieder, die bisher noch keine Einzugsermächtigung erteilt haben, können ihren Beitrag wie bis-her entrichten. Bei einer Überweisung wird um Beachtung der neuen Kontonummer gebeten:

VR Bank Rhein NeckarIBAN 84670900000002148390BIC GENODE61MA2

20. Matinee der deutschen Poesie in Novi SadNachfolgend veröffentlichen wir einen Bericht des Deutschen Vereins Donau in Neusatz.

Der Deutsche Verein „Donau“ organisierte am 22. November 2014 in Novi Sad/Neusatz die

20. Matinee der deutschen Poesie. Die Veranstaltung fand im Saal des Handwerkerheimes im Zentrum der Stadt statt.

An den Matineeveranstaltungen der deutschen Poesie nahmen durchschnittlich 54 Schülerinnen und Schüler teil, d. h. im Laufe der 20 Jahre sind es über 1.000 Personen aus Gymnasien gewesen. Aus diesem Personenkreis sind bis heute 10 Professoren der deutschen Sprache hervorgegangen.

Am Wettbewerb nahmen Gymnasiasten aus: Belgrad, Ada, Senta, Novi Becej, Novi Sad, aus Kroatien und Ungarn teil. Das Rahmenpro-gramm gestalteten Mitglieder des Vereins „Donau“ der Chor „Neu-satzer Echo“ und Schüler der Musikschule „Isidor Bajic“.

Im ersten Teil des Programms trugen die Gymnasiasten, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, Gedichte, Prosawerke und Sketche von bekannten Autoren vor. Damit bewarben sie sich um die drei

ersten Plätze. In der Zeit bis zur Verkündigung des Ergebnisses der Jury wurde ein musikalisches Programm geboten.

Die Mitglieder der Jury waren: Frau Mila Marinkovic - Brocic vom Goetheinstitut in Belgrad, die Professorinnen für deutsche Sprache, Zorica Popic und Magdalena Busch, sowie als Vertreterin des Vereins „Donau“ Marija Lovric.

Preise und Urkunden wurden für die drei Erstplazierten über-reicht. (Leider wurden in dem Bericht keine Namen genannt, nur Fotos eingefügt, die für unsere Leser ohne Nennung der Preisträger nichts aussagen).

Die Veranstaltung schloss mit dem gemeinsam gesungenen Lied „Ein bis’ chen Frieden“.

Finanziell wurde die Veranstaltung von der Stadt Novi Sad unter-stütz. Der TV-Kanal 9 hat die von Andreas Bürgermayer und dem Deutschen Verein „Donau“ organisierte Veranstaltung aufgezeich-net.

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Zudem ist es sinnvoller pro Artikel ein oder zwei aussagekräftige Fotos selbst auszuwählen, als mir unaufgefordert eine ganze Serie von Bildern zuzusenden. Papierfotos können selbstverständlich nach wie vor eingesandt werden.Ich bitte alle Einsender von Beiträgen obige Hinweise zu beachten, um mir ehrenamtliche Arbeit zu erleichtern.Josef Jerger

ImpressumHerausgeber und verantwortlich: Donaudeutsche Landsmannschaft in Rheinland-Pfalz e.V., Friedrich-Ebert-Straße 106, 67346 Speyer. Schriftleitung: Josef Jerger, Telefon (06 21) 57 58 76, E-Mail: [email protected] – Erscheinungsweise: 5 Ausgaben im Jahr (Februar, April, Juli als Doppelfolge, Oktober und Dezember) – Bezugspreis/Mitgliedsbeitrag: 25,–  Euro im Jahr. Unterbezug nicht möglich – Bankverbindung neu: VR Bank Rhein-Neckar eG, IBAN: DE84 6709 0000 0002 1483 90, BIC: GENODE61MA2, alt: BLZ 670 900 00, Konto Nr. 2 148 390 – Die mit Namen oder Chiffre gezeichneten Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder. – Satz und Layout: 4 ALL Medien GmbH, 67227 Frankenthal, E-Mail: [email protected] – Druck: Chroma-Druck & Verlag GmbH, 67354 Römerberg-Berghausen

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