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Donaudeutsche Nachrichten Mitteilungen für die Banater Schwaben, Donauschwaben und Deutschen aus Ungarn Folge 1 – Februar 2019 – 64. Jahrgang BdV Rheinland-Pfalz: „Rentenproblematik für Spätaussiedler überdenken“ Der Landesvorstand des Bundes der Vertriebenen in Rhein- land-Pfalz unterstützt die von den Landsmannschaften der Banater Schwaben, der Deutschen aus Russland und der Siebenbürger Sachsen formulierte u.a. Resolution an die Bundesregierung. Dieser Resolution war eine Initiative der bayrischen Staatsregierung vor- ausgegangen, die in den Fachgremien des Bundesrats beraten wur- den. „Der BdV Rheinland-Pfalz bedauert, dass die rheinland-pfälzi- sche Landesregierung in den Fachgremien des Bundesrats gegen die bayrische Initiative gestimmt hat.“, so der Landesvorsitzende des BdV, Tobias Meyer (Haßloch/Pfalz). „Im Sinne der betroffenen Spätaussiedler fordern wir die Landesregierung auf diese Haltung grundlegend zu überdenken. Mit der von uns unterstützten Resoluti- on liegen nun auch konkrete Vorschläge vor. Wir bitten die Landes- und Bundesregierung sowie die Landtags- und Bundestagsabgeord- neten aller Fraktionen die Thematik voranzutreiben.“ Gemeinsame Resolution der Landsmannschaft der Banater Schwaben e.V. der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. namens ihrer Mitglieder Forderung an die Bundesregierung: Spätaussiedlerbenachteiligung im Rentenrecht beenden! Als Folge des Zweiten Weltkriegs kamen insgesamt 4,54 Millio- nen Aussiedler und Spätaussiedler (Quelle: Bundesverwaltungsamt, Stand: Dezember 2017) in das Gebiet der Bundesrepublik Deutsch- land. Diese Gruppe von deutschen Staatsbürgern, für welche die Vorgaben des Gesetzes über die Angelegenheiten der Vertriebenen und Flüchtlinge (Bundesvertriebenengesetz – BVFG) gelten, haben sich schnell und gut integriert und beteiligen sich am wirtschaftli- chen, sozialen, politischen und kulturellen Leben der Bundesrepub- lik Deutschland. Dies ist für unser Land eine Erfolgsgeschichte. Umso mehr schmerzt es uns, dass sozialrechtliche Einschnitte aus der Vergangenheit bis heute keine Korrektur erfahren haben. Die Landsmannschaften der Deutschen aus Russland und der Ba- nater Schwaben und der Verband der Siebenbürger Sachsen fordern die Bundesregierung auf, das Risiko der Altersarmut bei Spät-/Aus- siedlern mit geeigneten Maßnahmen abzumildern und somit die be- stehende Generationenungerechtigkeit im Rentenrecht für diesen Personenkreis zu beseitigen. In dem von der Bundesregierung im Jahre 2018 erlassenen Rentenpaket findet der Personenkreis der Spätaussiedler keine Berücksichtigung und deren Lebensarbeits- leistung ungenügende Anerkennung. Diese Benachteiligungen der Spätaussiedler im Rentenrecht kön- nen mit folgenden Maßnahmen beseitigt werden, die der Bund der Vertriebenen (BdV) als Dachverband aller deutscher Vertriebenen- verbände und Landsmannschaften in einer einstimmig beschlosse- nen Resolution während seiner Bundesversammlung am 30.11.2018 in Berlin der Bundesregierung vorgeschlagen hat: • Anhebung der anrechenbaren FRG-Entgeltpunkte sowohl bei Alleinstehenden als auch bei Verheirateten, Aufhebung der pauschalen Kürzung der FRG-Rente um 40 Prozent, • Abbau bürokratischer Hürden und finanzieller Belastungen beim Rentenbezug aus dem Ausland, • Beseitigung der Benachteiligung der Spät-/Aussiedler bei der An- erkennung von Kindererziehungszeiten Begründung: Rentenkürzungen durch Gesetze der 1990er Jahre ziehen Alter- sarmut bei Spätaussiedlern nach sich, wie z.B. die 40-Prozent- Kürzung der Entgeltpunkte aus den Zeiten im Herkunftsgebiet und die Einführung der lebensleistungsunabhängigen Deckelung der Entgeltpunkte auf einen Betrag unterhalb der Armutsgrenze. Als Vorwand dieser Kürzungen wurde eine angebliche Begünsti- gung von Spätaussiedlern, die in Wirklichkeit nicht vorhanden war, angeführt. Das damals als Grund ebenfalls angeführte unterschied- liche Rentenniveau zwischen Ost und West ist heute zur Begründung überholt, weil eine Angleichung der Ost-Renten an das West-Niveau beschlossen wurde. Zudem führen Aussiedler und ihre Nachkom- men auf Grund der jüngeren Altersstruktur ökonomisch schon im- mer zu erheblichen Vorteilen für die Rentenkasse, so dass deren systematische Benachteiligung sehr ungerecht ist. Lösungsvorschläge: § 22 Abs. 4 FRG (Fremdrentengesetz) Aufhebung der 40 % Kürzung Fortsetzung auf Seite 2

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Donaudeutsche

NachrichtenMitteilungen für die Banater Schwaben, Donauschwa ben und Deutschen aus Ungarn

Folge 1 – Februar 2019 – 64. Jahrgang

BdV Rheinland-Pfalz: „Rentenproblematik für Spätaussiedler überdenken“

Der Landesvorstand des Bundes der Vertriebenen in Rhein-land-Pfalz unterstützt die von den Landsmannschaften der Banater Schwaben, der Deutschen aus Russland und der Siebenbürger Sachsen formulierte u.a. Resolution an die Bundesregierung. Dieser Resolution war eine Initiative der bayrischen Staatsregierung vor-ausgegangen, die in den Fachgremien des Bundesrats beraten wur-den. „Der BdV Rheinland-Pfalz bedauert, dass die rheinland-pfälzi-sche Landesregierung in den Fachgremien des Bundesrats gegen die bayrische Initiative gestimmt hat.“, so der Landesvorsitzende des BdV, Tobias Meyer (Haßloch/Pfalz). „Im Sinne der betroffenen Spätaussiedler fordern wir die Landesregierung auf diese Haltung grundlegend zu überdenken. Mit der von uns unterstützten Resoluti-on liegen nun auch konkrete Vorschläge vor. Wir bitten die Landes- und Bundesregierung sowie die Landtags- und Bundestagsabgeord-neten aller Fraktionen die Thematik voranzutreiben.“

Gemeinsame Resolutionder Landsmannschaft der Banater Schwaben e.V.der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V.des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V.namens ihrer Mitglieder

Forderung an die Bundesregierung:Spätaussiedlerbenachteiligung im Rentenrecht beenden!Als Folge des Zweiten Weltkriegs kamen insgesamt 4,54 Millio-

nen Aussiedler und Spätaussiedler (Quelle: Bundesverwaltungsamt, Stand: Dezember 2017) in das Gebiet der Bundesrepublik Deutsch-land. Diese Gruppe von deutschen Staatsbürgern, für welche die Vorgaben des Gesetzes über die Angelegenheiten der Vertriebenen und Flüchtlinge (Bundesvertriebenengesetz – BVFG) gelten, haben sich schnell und gut integriert und beteiligen sich am wirtschaftli-chen, sozialen, politischen und kulturellen Leben der Bundesrepub-lik Deutschland. Dies ist für unser Land eine Erfolgsgeschichte. Umso mehr schmerzt es uns, dass sozialrechtliche Einschnitte aus der Vergangenheit bis heute keine Korrektur erfahren haben.

Die Landsmannschaften der Deutschen aus Russland und der Ba-nater Schwaben und der Verband der Siebenbürger Sachsen fordern die Bundesregierung auf, das Risiko der Altersarmut bei Spät-/Aus-siedlern mit geeigneten Maßnahmen abzumildern und somit die be-

stehende Generationenungerechtigkeit im Rentenrecht für diesen Personenkreis zu beseitigen. In dem von der Bundesregierung im Jahre 2018 erlassenen Rentenpaket findet der Personenkreis der Spätaussiedler keine Berücksichtigung und deren Lebensarbeits-leistung ungenügende Anerkennung.

Diese Benachteiligungen der Spätaussiedler im Rentenrecht kön-nen mit folgenden Maßnahmen beseitigt werden, die der Bund der Vertriebenen (BdV) als Dachverband aller deutscher Vertriebenen-verbände und Landsmannschaften in einer einstimmig beschlosse-nen Resolution während seiner Bundesversammlung am 30.11.2018 in Berlin der Bundesregierung vorgeschlagen hat:• Anhebung der anrechenbaren FRG-Entgeltpunkte sowohl bei

Alleinstehenden als auch bei Verheirateten, • Aufhebung der pauschalen Kürzung der FRG-Rente um 40 Prozent, • Abbau bürokratischer Hürden und finanzieller Belastungen beim

Rentenbezug aus dem Ausland, • Beseitigung der Benachteiligung der Spät-/Aussiedler bei der An-

erkennung von Kindererziehungszeiten

Begründung: Rentenkürzungen durch Gesetze der 1990er Jahre ziehen Alter-

sarmut bei Spätaussiedlern nach sich, wie z.B. die 40-Prozent- Kürzung der Entgeltpunkte aus den Zeiten im Herkunftsgebiet und die Einführung der lebensleistungsunabhängigen Deckelung der Entgeltpunkte auf einen Betrag unterhalb der Armutsgrenze.

Als Vorwand dieser Kürzungen wurde eine angebliche Begünsti-gung von Spätaussiedlern, die in Wirklichkeit nicht vorhanden war, angeführt. Das damals als Grund ebenfalls angeführte unterschied-liche Rentenniveau zwischen Ost und West ist heute zur Begründung überholt, weil eine Angleichung der Ost-Renten an das West-Niveau beschlossen wurde. Zudem führen Aussiedler und ihre Nachkom-men auf Grund der jüngeren Altersstruktur ökonomisch schon im-mer zu erheblichen Vorteilen für die Rentenkasse, so dass deren systematische Benachteiligung sehr ungerecht ist.

Lösungsvorschläge:§ 22 Abs. 4 FRG (Fremdrentengesetz)Aufhebung der 40 % Kürzung

Fortsetzung auf Seite 2

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Fortsetzung von Seite 1

§ 22 b FRGAufhebung der Deckelung der Entgeltpunkte, zumindest Anhe-

bung auf 30 EP bei Einzelpersonen bzw. 50 EP bei Ehepaaren.Folgen dieser o.g. Änderungen in § 22:• Systemübergreifender Bürokratieabbau • Entlastung der Sozialgerichte • Entlastung der Kommunen (Grundsicherung und Wohngeld-

zuschuss entfallen in vielen Fällen)• 31 FRG Änderung des zur Schaffung eines anrechnungsfreien

Selbstbehaltes bei Durchsetzung von anrechenbaren Leistungen aus den Herkunftsgebieten. Folgen dieser Änderung:

• Anreiz für die Rentner, die Antragsverfahren in den Herkunftsge-bieten durchzuführen und nicht im Rahmen EU-rechtlich zulässi-ger Gestaltung (Art. 50 EU-VO 883/2004) darauf zu verzichten

• dadurch Entlastung der Rententräger

Beseitigung der Benachteiligung der Spät-/Aussiedler bei der Anerkennung von Kindererziehungszeiten

Es ist nicht vermittelbar, weshalb die Spät-/Aussiedler bei der An-rechnung der Kindererziehungszeiten schlechter gestellt sein sollen als die Einheimischen. Verlängerung der Erklärungsfrist für Kinderer-ziehungszeiten

Wir unterstützen die der Bundesregierung unterbreiteten o.g. Vor-schläge des Bundes der Vertriebenen zur Beseitigung der Benach-teiligungen der Spät-/Aussiedler durch das FRG nachhaltig und for-dern deren Umsetzung.

Mit freundlichen GrüßenTobias Meyer, LandesvorsitzenderBund der Vertriebenen in Rheinland-PfalzIm Tiefenthal 12, 67454 Haßloch/[email protected]

Der Verein Haus der Donauschwaben in Sindelfingen hat einen neuen Vorstand

Am 24. Januar hat nach 2015 wieder eine Hauptversammlung des Vereins stattgefunden in der ein neuer Vorstand gewählt wurde.

Der bisherige Vorstand, der laut Satzung aus drei Personen be-steht, waren der Vorsitzende Heribert Rech, Innenminister a.D. und die beiden Stellvertreter der OB Sindelfingens Dr. Bernd Vöhringer und aus dem Bereich der Landsmannschaften Ernst Jäger. Heribert Rech ist aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten und Ernst Jäger wollte sein Amt in jüngere Hände legen.

Die Leitung der Versammlung lag in den Händen des OB´s, der die Tagesordnungspunkte bis zur Wahl des neuen Vorstandes zügig abarbeitete.

Zur Neuwahl standen zur Verfügung: für den Vorsitzenden Herr Raimund Haser MdL und Frau Dr. Hertha Schwarz, die auch Mitglied im Arbeitskreis donauschwäbischer Familienforscher (Akdff) ist. OB Dr. Bernd Vöhringer hielt sein bisheriges Amt des Stellvertreters aufrecht. Alle drei wurden nach der Vorlesung der Kassenberichte und Entlastung des bisherigen Vorstandes en Block per Akklamation gewählt.

Danach wurden Heribert Rech und Ernst Jäger mit Dankesworten des OB´s und einem Geschenk verabschiedet. Zu den Wahlberech-tigten zählten die Vertretung des Landes Baden-Württemberg die Bundes- und Landes-Landsmannschaften, die Stadt Sindelfingen und der Stifterbeirat.

Auf die Frage eines der Teilnehmer an den OB, warum über die Situation des Hauses nicht gesprochen wurde sagte der OB, man müsse jetzt zu einem sog. Brainstorming zusammenkommen und beraten, wie es weitergehen soll und dabei müsse man nach allen Seiten offen sei!

Zum Schluss sei bemerkt, dass die Geschäftsführerin des Vereins, Frau Henriette Mojem, aus gesundheitlichen Gründen leider nicht dabei sein konnte. Sie wurde sehr vermisst! Alle Anwesenden wünschten ihr eine sehr baldige Genesung! superjo

Der Ob bedankt sich bei Ernst Jäger und überreicht ihm einen Geschenkkorb. Ernst Jäger wurde in Batschsentiwan, heute Prigrevica/Vojvodina geboren

V.l.n.r.: Raimund Haser MdL, Heribert Rech, OB Dr. Bernd Vöhringer und Frau Dr. Hertha Schwarz Fotos: HdD

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In der Maiausgabe der Mitteilungen von 1999 konnte man lesen: „Kaum zu glauben, unser lieber Hans wurde 60. Rein äußerlich, aber vor allem durch seinen jugendlichen Elan und seine unermüdliche Schaffenskraft, wirkt er eher wie ein 50er“. Nun kann man sagen „Es ist kaum zu glauben, dass seit der Mai-Ausgabe 1999 lange 20 Jahre vergangen sind“. 20 Jahre in denen er mit seinen Vor-standsmitgliedern viel für die Donauschwäbische Sache erreichte. 20 Jahre, die auch geprägt sind vom unermüdlichen Engagement eines Mannes.

Hans Supritz, der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft der Donauschwaben und Vorsitzende des Landesverbandes Baden- Württemberg kann am 18 April 2019 seinen 80. Geburtstag feiern.

Dass auch er seit dieser Ausgabe der Mitteilungen 20 Jahre äl-ter geworden ist, lässt er niemanden spüren. Als „Institution“ ist er nicht nur deutschland- sondern auch weltweit eine kompetente Anlaufstelle für die vielen Fragen und Probleme unserer Landsleute geworden. Es war allerdings ein langer Weg, dieses große Vertrauen aufzubauen.

Als Supritz am 3. Mai 1997 den Vorsitz im Landesverband Ba-den-Württemberg übernahm, trat er ein schweres Erbe an. Der Lan-desverband befand sich in einem desolaten finanziellen Zustand. Seine Sanierung und die Wiederherstellung des verlorenen Vertrau-ens gegenüber der Landesregierung in Stuttgart waren Mammut-aufgaben. Ähnlich fordernd war das Amt des Bundesvorsitzenden, das Supritz seit dem 29. Juli 2001 bekleidet. Seine Vorgänger als Bundesvorsitzende hatten lediglich Aufgaben in der Bundesrepublik

Der Bundesvorsitzende und Landesvorsitzender der Landsmannschaft der Donauschwaben

in Baden-Württemberg, Hans Supritz, wird 80

zu erfüllen und konnten auf reichliche Fördermittel der Regierung zurückgreifen. Diese institutionelle Förderung durch die Bundesre-gierung gibt es nicht mehr, dadurch hat sich die finanzielle Situation der Landsmannschaft total verändert.

Zudem sah sich Supritz durch die politische Wende und nach dem Zerfall des Staates Jugoslawien, in den ehemaligen Heimat-gebieten mit Aufgaben konfrontiert, die seinen Vorgängern komplett fremd waren. Themen wie Wiedergutmachung (Restitution) für Ent-eignungen, Errichtung von Gedenkstätten in den Orten der einstigen Vernichtungslager des damaligen Jugoslawien, Aufarbeitung der Vertreibung und kulturelle Begegnungen gehörten nun zum Tages-geschäft des Verbandes.

Es waren in den vergangenen 20 Jahren schwierige Aufgaben, die Hans Supritz viel Kraft abverlangt haben, denen er aber mit sei-ner offenen und ehrlichen Art begegnete und nach Lösungen suchte.

Hans Supritz wurde als erstes von 4 Kindern, am 18. April 1939 als Johann Valentin Supritz in Batschka Palanka geboren.

Im Herbst 1944 erlebte Hans die Trennung vom Vater. Der Fünf-jährige musste mit ansehen, wie Anton Supritz mit den anderen deutschen Männern des Ortes von Partisanen abgeholt wurde. In einem Todesmarsch trieben sie sie nach Vrdnik in Srem, wo in der Kohlengrube Zwangsarbeit auf die Männer wartete. Hans wurde kurze Zeit später mit seiner Mutter und Schwester aus dem Haus getrieben und von den Partisanen in das berüchtigte Vernichtungs-lager Backi Jarek deportiert. 1946, nach Auflösung des Lagers wur-den sie in verschiedenen anderen Arbeitslagern des Tito-Regimes untergebracht.

Nach der endgültigen Entlassung aus dem Lager war die erste Station der Familie ein staatliches Gut bei Tscheb, heute Celarevo nahe Palanka. Der Vater wurde als Fassbinder in der dortigen Bier-brauerei gebraucht und die Mutter wurde für die neuen Herren als Köchin zur Zwangsarbeit verpflichtet. Die Familie aber war zusam-men und das war in dieser Zeit eine Seltenheit. Den deutschen Kin-dern war es zu dieser Zeit wieder erlaubt eine Schule zu besuchen. Nachdem es keine deutschen Schulen gab, auch keinen Unterricht in Deutsch, ging Hans erst in eine ungarische Grundschule und da-nach für drei Jahre auf das serbische Gymnasium in Tscheb.

1954 kam die Familie Supritz nach Deutschland. Als Spätheim-kehrer kamen sie in das Landesdurchgangslager Sedankaserne in Ulm und wohnten dort für die nächsten drei Jahre. Hans Supritz besuchte nun die 8. Klasse der Hauptschule. Nach dem Abschluss absolvierte er eine Lehre zum Radiomechaniker und anschließend ein Technikerstudium der Elektronik. Supritz wollte aber noch mehr erreichen: Auf dem zweiten Bildungsweg erlangte er 1966 die Hoch-schulreife und studierte Nachrichtentechnik. 1970 schloss er sein

Fortsetzung auf Seite 4

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Studium mit „sehr gut“ ab und erlangte den akademischen Grad „Diplomingenieur“.

Sein weiterer Berufsweg führte ihn von der Leitung der Ent-wicklungsabteilung einer Radio- und Fernsehgerätefabrik in Ulm zu leitenden Positionen bei Telefunken, AEG, Daimler-Benz-Aerospace und EADS. Auf Wunsch von EADS blieb Supritz auch nach seinem Ruhestand 2002 dem Unternehmen weiterhin als technischer Bera-ter erhalten und schied erst mit 67 endgültig aus den Berufsleben aus.

Seit 1963 ist Hans Supritz mit seiner Ehefrau Brigitte, geborene Dorsch, eine echte Ulmerin, verheiratet. Aus der Ehe gingen die Kin-der Michael, geboren 1964 und Daniela, geboren 1971 hervor. 1973 konnte die Familie ein neu erbautes Einfamilienhaus in Wiblingen bei Ulm beziehen. Zur Familie gehören heute auch die beiden Enkel Lennart und Vincent.

Schon in den Jahren seines sehr engagierten Berufslebens muss-ten Frau und Kinder oft auf ihn verzichten, was sich bis heute un-wesentlich änderte. Die vielfältigen Aufgaben als Vorsitzender in der Landsmannschaft der Donauschwaben wurden ihm zum Beruf.

Was wenige wissen: bereits seit annähernd 30 Jahren engagiert sich Hans Supritz für die Belange der Donauschwaben. Zuerst im Kreisverband Ulm und seit 1993 im Landesverband Baden-Würt-temberg. Er war und ist Kreisvorsitzender des Kreisverbandes der Donauschwaben Ulm, war Stellvertreter des BdV Kreisverbandes Ulm, war und ist bis heute Vorsitzender seiner Heimatortsgemein-schaft Palanka an der Donau.

Unter seiner Mitwirkung entstanden auch zwei große Geschichts- und Bildbände über „Palanka an der Donau“ sowie die Ahnentafel an der historischen Stadtmauer in Ulm, zu der er entscheidend beigetragen hat. Weitere Meilensteine seines Wirkens bilden ein Gedenkkreuz im Haus der Donauschwaben in Sindelfingen, die Zu-sammenführung der KLV-Jungs aus Hamburg mit ihren ehemaligen Palankaer Gastgebern und die Organisation der Heimattreffen in Ulm.

Wer sich in einem Landesverband mit viel Erfolg einbringt, für den ist der logische nächste Schritt zur Verwirklichung der Ziele ein entsprechendes Amt im Bundesverband. So auch für Hans Supritz: Er wurde Mitglied im geschäftsführenden Bundesvorstand, einer der stellvertretenden Bundesvorsitzenden und anschließend 2001 Bundesvorsitzender. Weiterhin ist er Vorstandsvertreter der Lands-mannschaften im donauschwäbischen Zentralmuseum sowie dem Stifterbeirat der donauschwäbischen Kulturstiftung des Landes Ba-den-Württemberg und seit 2004 einer der Vizepräsidenten des Welt-dachverbandes der Donauschwaben.

Alle Aufgaben, die durch seine Ämter an Hans Supritz gestellt wurden, machte er zu seinen persönlichen Anliegen. Dies spiegelt sich vor allem in seiner Gründlichkeit und systematischen Arbeits-weise wieder.

Ein besonders Anliegen war und ist für Hans Supritz das An-denken und Gedenken an die Vorfahren in der alten Heimat sowie die Erinnerung an den Leidensweg in der jüngeren Geschichte der Donauschwaben. Die Errichtung von Gedenkstätten in den einstigen Orten mit Vernichtungslagern ist, nachdem bisher weder Kroatien noch Serbien die AVNOJ-Dekrete (Gesetze) aufgehoben haben, die

einzige Möglichkeit, den unschuldig in den Lagern umgekommen Donauschwaben, ihr Antlitz und ihre Würde wieder zurückzugeben.

Die Gedenkstätten in Valpovo/Kroatien und Gakovo/Serbien wur-den zusammen mit der Donauschwäbischen Arbeitsgemeinschaft (DAG) in Österreich, dem Bundesverband der Donauschwaben in Deutschland und dem Weltdachverband der Donauschwaben er-richtet. Die Entwürfe für Kruschiwl und Mitrowitz stammen aus der Feder von Hans Supritz, ebenso führte er die Gespräche mit den dortigen Handwerkern und Behörden. Bereits bei den Verhandlungen in Gakovo führte die Taktik von Supritz zu Ergebnissen. Denn erst durch seine Vertrauensbildung wurde eine Zusage erteilt, die bei der Textgestaltung noch manche Hürde nehmen musste.

Nachdem die Projekte in Valpovo und Gakovo abgeschlossen waren, zog sich die DAG aus den Projekten „Gedenkstätten“ zu-rück. Für die, den Landsleuten bereits zugesagten Zeichen für die Opfer der Vernichtungslager in Kruschiwl, Mitrowitz und Jarek blieb es für Hans Supritz und seinen Mitgliedern im Bundesvorstand ein Herzensanliegen diese Vorhaben zu Ende zuführen. Kruschiwl und Mitrowitza, wurden wie bekannt relativ schnell ausgeführt. In Jarek (Backi Jarak) bzw. in Temerin haben Supritz und Jerger vierzehn Jahre verhandelt, bis nach Einschaltung der Bundeskanzlerin die Genehmigung erteilt und die Gedenkstätte im Mai 2017 eingeweiht werden konnte.

Durch die Kontakte zur Landesregierung Baden-Württemberg öff-nete Supritz so manche Türe für Begegnungen von Vertretern der Provinzregierung und des Parlaments der Woiwodina mit hiesigen Behörden. Erwähnt sei, dass er die serbische Sprache gut beherrscht und keinen Dolmetscher benötigt; was ihm bei den Gesprächen und Verhandlungen zugute kommt.

Wichtig ist Hans Supritz auch der Blick in die Zukunft, zu der auch die Begegnung junger Menschen zählt. So ist es ihm gelungen Schülerinnen und Schüler eines Gymnasiums aus Sr. Karlovci nach Ulm zu holen, wo sie am Unterricht teilnehmen konnten.

Neben den bereits erwähnten Aufgaben hat Hans Supritz nach dem Tode von Johann Wacke auch die Schriftleitung der Verbands-zeitung „Der Donauschwabe, Nachrichten für die Donauschwaben“ übernommen. Für die Verbandszeitung muss laufend gearbeitet, müssen Artikel verfasst und gestaltet werden. Zudem wird für die Landsleute aus Palanka zweimal im Jahr eine Zeitung herausgege-ben, die ebenfalls weltweit versendet wird, wie auch die Verbands-zeitung des Landesverbandes Baden-Württemberg.

Nicht aufzuzählen sind die vielen Veranstaltungen, die der Lan-des- und Bundesvorsitzende im Jahr besucht und die vielen Kilome-ter, die er dabei zurücklegt.

Hans Supritz hat Ämter nicht seiner selbst willen übernommen, sondern um seinen Schicksalsgefährten, seinen Landsleuten zu die-nen. Dieser Dienst wird oftmals verkannt und nicht anerkannt. Diese seine Tätigkeit kann nicht gebührend genug honoriert werden. Wir machen uns wenig Gedanken darüber, was da für Gotteslohn geleis-tet wird und wie viel Zeit, für die Gemeinschaft der Donauschwaben eingesetzt wird. Und so soll dieser runde Geburtstag auch ein Anlass sein, um DANKE zu sagen für seinen unermüdlichen Einsatz, der mit viel Arbeit aber auch mit Freude und Erfolg für unsere Landsmann-schaft verbunden ist.

Fortsetzung von Seite 3

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Im November 2011 wurde Hans Supritz von der Donaudeutschen Landsmannschaft in Rheinland-Pfalz mit der Johann-Eimann- Plakette geehrt. Für seine Ehrenamtliche Tätigkeit erhielt Supritz aus der Hand von Innenminister Reinhold Gall am 30.April 2012 im Rathaus von Ulm das vom Bundespräsidenten verliehene Bundes-verdienstkreuz am Bande.

Hans Supritz und seine Frau Brigitte lernte ich erstmals bei ei-nem Bundestrachtenfest in Sindelfingen kennen. Aus einer losen Bekanntschaft wurde eine enge Zusammenarbeit zweier Gleichge-sinnter, es wurde eine Freundschaft, in der man sich durch Rat und Tat ergänzt.

Im Namen aller Landsleute wünsche ich Hans Supritz zum 80.  Geburtstag viel Gesundheit, weiterhin Schaffenskraft, Wohler-gehen im Kreise der Familie und aufrechter Freunde sowie Gottes reichen Segen. J.J.

Fortsetzung von Seite 4

Die seit fast 25 Jahren von Herrn Robert Lahr verteilte „DONAUSCHWÄBISCHE HUMANITÄRE HILFE“, die von der Bun-desregierung finanziert wurde, wird nun in einer anderen Form fortgesetzt werden. Herr Lahr ist daran nicht mehr beteiligt!

Dazu hat das Bundesministerium des Innern (BMI), an die beson-ders bedürftigen Mitglieder der deutschen Minderheit in Serbien, im Dezember 2018, einen Rundbrief verteilt, den wir nachfolgend wie-dergeben:

Sehr geehrte Dame, sehr geehrte Herren, wir freuen uns, dass Sie auch in diesem Jahr ein Weihnachtspaket erhalten können, das von der Bundesregierung Deutschlands finan-ziert wird. Wir hoffen, dass das Paket Ihnen eine weihnachtliche Freude und zumindest eine kleine Aufbesserung Ihrer Lebensum-stände verschafft.

Sie haben sicher in den vergangenen Monaten gehört, dass es ab diesem Jahr zu einer eingeschränkten Verteilung der Hilfspakete kommt. Wir möchten die Gelegenheit dieses Weihnachtsbriefes nut-zen, um Ihnen die Gründe hierfür zu erklären: Die Bundesregierung wird Ihr Wohlergehen nicht aus den Augen verlieren. Gleichwohl müssen wir bei unserer Hilfe auch an die Zukunft denken und das langfristige Wohl der deutschen Minderheit sicherstellen.

Aus diesem Grund ist es zu einer Änderung der Zielsetzung unse-rer Minderheitenförderung gekommen. Nachdem die Bundesregie-rung ihre Hilfsleistungen bislang ausschließlich auf Nahrungsmittel-pakete beschränkte, wurde im vergangenen Jahr der Beschluss gefasst, auch Jugendveranstaltungen, Sprachkurse und ethnokultu-relle Projekte in den Fokus zu nehmen.

Die dadurch ermöglichten Veranstaltungen sind dringend not-wendig, um ein langfristiges Bestehen der deutschen Minderheit zu gewährleisten. Ohne nachfolgende Generationen, die mit der deut-schen Sprache und Kultur vertraut sind, ist die deutsche Gemein-schaft in Serbien über Kurz oder Lang dem Untergang geweiht.

Das für die Minderheitenförderung zuständige Bundesministeri-um des Innern, für Bau und Heimat hat daher beschlossen, Teile der Unterstützungsleistungen umzuwidmen und den neuen Aufgaben-feldern zukommen zu lassen.

Da leider keine zusätzlichen Gelder bereitgestellt werden konn-ten, ist damit zwangsläufig eine Einschränkung der Pakethilfen ver-bunden*

Ich möchte Ihnen versichern, dass dieser Schritt keineswegs in böser Absicht geschah und es zu keiner Kürzung der Gesamtmittel gekommen ist. Vielmehr wird das Ziel verfolgt, der deutschen Ge-meinschaft die bestmögliche und langfristig wirkungsvollste Unter-stützung Zukommen zu lassen.

Einen besonderen Dank für die vertrauensvolle Zusammenarbeit möchten wir dem Deutschen Verein St. Gerhard aussprechen. Trotz knappen Personals hat er neben der Verteilung der Pakete nun auch die Beschaffung der Lebensmittel übernommen.

Dies ist nicht selbstverständlich und wir hoffen, dass Sie alle sich bewusst sind, dass die Mitarbeiter ihre Freizeit zur Verfügung stellen, um die Pakete für Sie zusammenzustellen und zu verteilen.

In diesem Sinne möchte ich lhnen frohe Weihnachten und ein ge-segnetes Fest wünschen. Genießen Sie das familiäre Glück und kommen Sie gut ins nächste Jahr.

Im Auftrag, Fabian Talkenberg Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat Hausanschrift: Alt-Moabit 140, 10557 Berlin www.bmi.bund.de

* Bemerkung der Redaktion: Konkret bedeutet das, dass es sich verglichen mit der Art der Pa-kethilfe, wie sie von Herrn Lahr durchgeführt wurde, um eine Kür-zung wegen Umverteilung der Gesamtmittel handelt! Was auch erwähnt werden muss ist, dass in der Zeit, als Robert Lahr die humanitäre Hilfe in Form von Lebens- und Hygienemitteln orga-nisiert hat, es auch zu Versorgung unserer Landsleute mit gespen-deten Hilfsgeräten kam, die sie sich sonst hätten nicht leisten kön-nen. Diese Hilfsgeräte wurden aber leider nicht von der Bundesrepublik finanziert, sondern waren ausschließlich Spenden, auch die Transportkosten.

Die Lieferung dieser dringend benötigten Hilfsgeräte, insbesondere Rollstühle, Gehilfen, orthopädische Hilfen u.s.w., ist jetzt unter-brochen! suprjo

Neuregelung der humanitären Hilfe für unsere Landsleute in Serbien.

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4. Welttreffen donauschwäbischer

Kulturgruppen „Donauschwaben, steht dazu: weltoffen, traditionsbewusst“

Der Weltdachverband der Donauschwaben e.V. für Aktive in Trach-ten- und Kulturgruppen vom 24. Juli bis 7. August 2019 ein Welt-treffen mit Seminaren über die Geschichte, Kultur- und Brauchtums-pflege der Donauschwaben. Es werden Volkstänze und überlieferte Lieder ein geübt.

Das 4. Welttreffen wird in der Zeit vom 24. bis 30. Juli in Baje/Baja, Ungarn und ab dem 31. Juli bis 4. August in Hatzfeld/Jimbolia, Rumänien stattfinden. Am 5. August fahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach Kleinturwall/Biatorbagy, Ungarn. Für den 6. August ist eine Stadtbesichtigung in Budapest vorgesehen. Am 7. August erfolgt nach dem Frühstück die Verabschiedung und Heimreise.

Nach dem Stand der Anmeldungen werden auch diesmal die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den USA, Kanada, und Südamerika kommen.Auskunft und Programm erhalten Interessenten beim Präsidenten des Weltdachverbandes: Stefan Ihas, Schlesienstraße 1, D 74821 Mosbach, E-Mail: [email protected]

11. Wallfahrt in der Rhein-Neckar-Region nach Ludwigshafen-Oggersheim Liebe Aussiedler und Heimatvertriebene!Eine der bekanntesten Wallfahrten in un serer Rhein-Neckar-

Region ist die Wallfahrt der Aussiedlerseelsorge für Aussiedler und Heimatvertriebene, zu der auch Sie und alle, die sich mit ihnen verbunden fühlen, eingeladen sind.

Sie findet am Sonntag, den 05. Mai 2019 statt.Das Wallfahrtsamt um 11,00 Uhr wird diesmal von Domkapitular

Andreas Reinholz, Rektor der Wallfahrtskirche Maria Radna/Rumäni-en zelebriert. Mitzelebrant ist Msgr. Andreas Straub.

Der Frankenthaler Singkreis unter der Leitung von Frau Eicher-Müller, Herrn Albert Schankula an der Orgel, die Blaskapelle „Pfalzklang“ Frankenthal, unter der musikalischen Leitung von Jakob Groß, werden diesen Gottesdienst musikalisch umrahmen.

Zu dieser Wallfahrt nach Oggersheim, Kapellengasse 10a, 67071  Ludwigshafen am Rhein laden wir Sie für Sonntag, den 5. Mai 2019, sehr herzlich ein.

Ab ca. 12:30 Uhr ist im Kolpinghaus Gelegenheit zum Mittag-essen. Es gibt Paprikasch nach heimatlicher Art, wie anschließend Kaffee und Kuchen.

Weitere Informationen zu dieser Wallfahrt erhalten Sie von: Pfr. P. Kollar, Telefon 06135 2877, Pfarrbüro Hl. Franz v. Assisi, Telefon 0621 5590982-0, P. Darek, Fam. K. und P. Schmidt, Telefon 06237 5683, Josef Jerger, E-Mail: [email protected]

Mitgliedsbeiträge 2019Liebe Landsleute,

jeder Verein benötigt Geld, auch die Donaudeutsche Landsmannschaft. Mit dem Jahresbeitrag helfen Sie mit, die Aufgaben der Landsmannschaft zu erfüllen.

Der Beitrag (wie bisher) in Höhe von 25 € wird am 4. März 2019 eingezogen. Auf dem Kontoauszug werden folgende Nummern erscheinen und die Abbuchung durch die Landsmannschaft legitimieren:

Gläubigeridentifikationsnummer der Donaudeutschen Landsmannschaft:

DE69ZZZ00000638539 Mandatsreferenznummer Mitgliedsnummer bei der Donaudeutschen Landsmannschaft

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Mitglieder, die bisher noch keine Einzugsermächtigung erteilt haben, können ihren Beitrag wie bisher entrichten. Bei einer Überweisung wird um Beachtung der neuen Kontonummer gebeten:

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Wäre das in Deutschland auch möglich?Lidl und die österreichische M-Finance Corporation errichten auf

dem ehemaligen Gelände der Seidenfabrik (Svilara) in Sremska Mit-rovica ein modernes Einkaufszentrum. Ob die Investoren wissen, dass in der ehemaligen Seidenfabrik, neuerdings spricht man vom Gelände einer ehemaligen Möbelfabrik, ein Vernichtungslager für Donauschwaben bestand?

Dass die Toten erst auf dem Hof des Lagers verscharrt wurden und als der Platz zu klein wurde, die Toten auf den kath. Friedhof gebracht wurden, wo die Landsmannschaft mit Spenden eine Ge-denkstätte errichtete? Neben dem Gelände, das zum neuen Einkauf-scenter gehört, hat Stevic Jovica mit Steinen des abgetragenen Fa-brik-/Lagergebäudes eine kleine Gedenkstätte errichtet. Es ist zu hoffen, dass dieses kleine Mahnmal nicht auch noch dem Großpro-jekt weichen muss.

Es ist nicht vorstellbar, dass in Deutschland auf dem Gelände ei-nes ehemaligen NAZI-KZ ein Supermarkt oder ein anderes gewerb-lich genutzte Gebäude errichtet wird. Hier gäbe es genügend Orga-nisationen, die dagegen Sturm laufen würden.

Frau Gertrud R. (Name ist dem Schriftleiter bekannt) schreibt Nachfolgendes: „Diese Nachricht von Jovica Stevic hat mich etwas nachdenklich gemacht, in Gedanken habe ich nochmals all die schreckliche Zeit, die ich als Kind im Lager Molidorf verbracht habe durchgemacht. Sollten wirklich auf so einem geschichtsträchtigen Boden ein riesiges Einkaufszentrum errichtet werden? In seinem 2017 erschienenem Buch „Izgubljeni u ravnici“ (Verloren in der Ebe-ne) schreibt der serbische Journalist Zikica Milosevic im Kapitel über die Donauschwaben „Das Lager in Mitrovica war das schrecklichste – 80% der Lagerinsassen sind hier verstorben. Das Hauptlager ne-ben der Sava, die ehemalige Seidenfabrik, wurde 1945 errichtet. Hier wurden Volksdeutsche nach der Schließung des Lagers „Kalva-rija“ in Zemun (Semlin) untergebracht. Die Kinder waren von den Frauen getrennt in einem anderen Gebäude, außerhalb des Fabrikgeländes.

Frau K. V, (Name ist dem Schriftleiter bekannt), die ab November 1945 im Lager „Svilara“ war, bezeugt Folgendes: „ Es wurde uns gesagt wir sollten uns ein Dach über dem Kopf suchen, wohl irgend-

wo im Gebäude. Als wir in ein Zimmer eintraten verschlug es uns den Atem. Nur wer diesen Schmutz, dieses Elend, Kranke und Hilflo-se gesehen hat, kann sich dieses Elend vorstellen.

Die Menschen lagen auf nur aus groben Brettern gezimmerten Betten, oder auf dem nackten Boden, ohne Decken, ohne Waschge-legenheit. Der Gestank war schier unerträglich. Viele waren nur noch ein Skelett. Die meisten waren so von Hunger und Krankheit ge-schwächt, dass sie nicht mehr aufstehen konnten“

Abschließend fragt Frau G. ob dies der Geschäftsführung von Lidl bekannt ist. Oder zählt nur noch der Profit. Angeblich wurden die Verantwortlichen über das was auf diesem Gelände geschah infor-miert. Das Gelände sollte nach Jahrzehnten, in denen es als Vernich-tungslager diente, nicht brach liegen bleiben, denn durch eine sol-che Investition werden Arbeitsplätze geschaffen, die für die dort lebenden Menschen notwendig sind. Dass die Investoren den be-nachbarten Fußballverein fördern will, kann nur begrüßt werden.

Aber Lidl sollte auch überlegen, ob es aus Ehrfurcht vor den Op-fern nicht angebracht ist auf einer Tafel in Serbisch und Deutsch darauf hinzuweisen was nach dem Zweiten Weltkrieg auf diesem Gelände geschehen ist.

(In Kursiv Geschriebenes wurde vom Schriftleiter hinzugefügt).‚ger

Landesvorsitzender Paul Nägl wurde 70

Der Landesvorsitzende der Donaudeutschen Landsmannschaft in Rheinland-Pfalz und stellvertretender Vorsitzender des Stadtver-bandes Speyer, Paul Nägl, konnte am 28. Januar 2019 im Kreis der Familie den 70. Geburtstag feiern. Paul ist im März 1980 der Lands-mannschaft als Mitglied beigetreten. Schon davor gehörte er als aktives Mitglied der Trachtengruppe Speyer an.

Das Haus Pannonia, an dem er beim Bau aktiv mitgearbeitet hat, ist für ihn so etwas wie seine zweite Wohnung. Es vergeht wohl kein Tag, an dem er nicht im Haus ist, nach dem Rechten sieht und falls erforderlich, diverse Arbeiten verrichtet. Übrigens zum Arbeiten gibt es in solch einem Gebäude immer etwas. Es heißt ja nicht umsonst „ein Haus braucht keinen Herrn, aber immer einen Diener“.

Die Mitglieder des Landesvorstandes und des Stadtverband-vorstandes Speyer wünschen Paul Nägl für die kommenden Lebens-jahre viel Gesundheit, Glück, Zufriedenheit und Wohlergehen im Kreise der Familie und guter Freunde.

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Zum Gedenken an Abt Adalbert von Neipperg Benediktiner-Kloster auf badischem Gebiet, in der Nähe von Heidel-berg; dann als Mönch und Jugendseelsorger in Seckau in der Stei-ermark und schließlich in Windisch-Feistritz in der Südsteiermark.

Mit Eifer arbeitete er während des Krieges in der Südsteiermark, wo er zur Zeit der deutschen Besetzung fünf Pfarreien zu betreuen hatte. Nebenbei übernahm er auch noch als Militärseelsorger und Stadtseelsorger die Betreuung der deutschen Soldaten.

Als die Bombenangriffe begannen, ließ er sich als Sanitäter aus-bilden und man sah ihn dann auch noch im Dienste der Bombenop-fer in den Industrieorten seines Seelsorgebereiches.

Nach der Kapitulation wurde er aus seiner Kirche vertrieben und schloss sich dem großen Treck in Richtung österreichische Grenze an. Kurz vor der Grenze wurde er mit allen anderen von bulgarischen Einheiten gefangengenommen. Ein bulgarischer Oberst forderte den Abt auf zu fliehen. Der aber fragte: „Was wird mit den Soldaten, den Kranken, den Verwundeten?“ „Die werden nach Bosnien gejagt“, antwortete der Oberst. „Dann bleibe ich bei ihnen, denn sie haben keinen Arzt und keinen Priester mehr“.

So wurde Graf Adalbert von Neipperg Kriegsgefangener und zwar als Offizier auf Anordnung eines bulgarischen Kommandeurs. Seine erste Station war das Lazarett von Thesen, die Halle einer ehemali-gen deutschen Flugzeugfabrik. Dort war er Lazarettchef, Priester, Beichtvater und Sanitäter in einer Person. Arzt gab es keinen, Ver-pflegung ein Brot pro Tag für 16 Mann und pro Person einen Schöp-fer Wassersuppe.

Später wurde das Lazarett im Fußmarsch nach Marburg an der Drau verlegt. Man sah den Abt in seiner schwarzen Kutte, die Tragstangen der Bahre auf den Schultern, schweigend in diesem Elendszug.

In Marburg war es dem Abt gelungen, eine Ausgehgenehmigung zu erhalten. Er erbettelte Brot und Kartoffeln, um die Kranken und Verwundeten vor dem ärgsten Hunger zu bewahren. Nicht allzu lan-ge konnte der Abt seinen Dienst der Nächstenliebe in Marburg ver-sehen. Eines Tages – warum, weiß man nicht –, wurde er einem Transport zugeteilt und ab ging‘s in endlosem Fußmarsch ins Offi-zierslager 233, Werschetz.

Der Krieg war zu Ende.Der Rachefeldzug begann Die auf dem Balkan während des Krie-

ges gefallenen Soldaten waren nicht die letzten Opfer des grausa-men Partisanenkrieges. Das große Sterben begann vielmehr erst nach der Kapitulation des Großdeutschen Reiches.

Für die Masse der Gefangenen hatten sich die Sieger auf dem Balkan eine Sonderbehandlung ausgedacht: Die deutschen Gefan-genen mussten zu Sühnemärschen antreten. Viele Tausende sind dabei zugrunde gegangen, wurden erschossen oder zu Tode geprü-gelt beziehungsweise sind vor Erschöpfung gestorben.

Ein hochgewachsener Mann in der schwarzen Mönchskutte der Benediktiner, schlohweißes Haar über dem edlen Gesicht, war mit in einer Elendskolonne: „Der Abt“, so nannten sie ihn. Freilich die Wächter schimpften ihn „Pope“ und schlugen ihm höhnend den Kol-ben ins Kreuz.

Die Lager für die deutsche zivile Bevölkerung im kommunisti-schen Jugoslawien wurden im Frühjahr 1948 aufgelöst. Das große Hungern und Sterben von tausenden alten Männern, von Frauen und Kindern war vorbei, auch wenn die Menschen noch nicht frei, son-dern zur Zwangsarbeit verpflichtet waren. Die Lager für deutsche Kriegsgefangene bestanden nach wie vor. Eines davon war in Werschetz (damals Titov Vrsac genannt) im nordöstlichen Banat. In dieser kleinen Stadt wurde wenige Tage vor Weihnachten 1948 Abt Adalbert bestialisch ermordet. In der Gedenkstätte am Haus Panno-nia in Speyer wird auf einer Gedenktafel Abt Adalbert und des ev. deutschen Bischof Dr. Dr. Philipp Popp, der in Kroatien ermordet wurde gedacht. Mit freundlicher Genehmigung der Abtei Neuberg bei Heidelberg veröffentlichen wir nachstehenden Beitrag.

Der Märtyrer von Werschetz: Vor 70 Jahren wurde Abt Adalbert ermordet Ein Zeitungsbericht unbekannten Jahres, geschrieben von einem Lagerkameraden

„Karl Graf Adalbert von Neipperg: Geboren am 31. März 1890 zu Meran. Ermordet in Werschetz am 23. Dezember 1948. Victima caritas“ – so ist es auf der Gedenktafel in der Abtei-Kirche von Neu-burg eingemeißelt. Wenn es ein Mann verdient hätte, als Vorbild für christliche Tugend und Glaubenskraft in finsterer Zeit gerühmt und geehrt zu werden, dann er, der Tröster und Märtyrer, der Abt von Werschetz und Zrenjanin: Karl Graf Adalbert von Neipperg.

Von 1929 bis 1934 war er Abt auf Stift Neuburg, dem ersten

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Die Sonne brannte unbarmherzig, es gab weder zu trinken noch zu essen. Der Abt schritt in seiner schwarzen Kutte, scheinbar mü-helos, barfuß, in aufrechter Haltung. Wie alle, besaß er keine Schuhe mehr, man hatte sie auch ihm abgenommen. Er war mit vielen ande-ren auf dem Marsch in das Lager Werschetz, ins Lager 233.

In Werschetz war das berüchtigte Offiziersgefangenenlager. Die dort gewesen sind und doch noch überlebt haben, werden diesen Ort als den Vorhof zur Hölle, als das schlimmste Lager der Kriegs-gefangenengeschichte nie vergessen. Die Sterbeziffer war so hoch, dass täglich viele Kameraden tot und nackt in selbstgezimmerten Leichenwagen zur Vergrabung weggefahren werden mussten. Wie alle, musste auch der Abt auf dem nackten Boden liegen. Die Dächer der alten Kraftfahrzeughallen (sie dienten als Unterkunft) waren lö-chrig. Erst im Herbst 1946 gab es für die Pritschen Stroh. Der Ge-sundheitszustand der Kriegsgefangenen war entsprechend. Bis Weihnachten 1946 sind von den rund 3000 Kriegsgefangenen mehr als 1000 gestorben.

Der Abt, selbst gesundheitlich schwer angeschlagen, war uner-müdlich als Krankenpfleger, als Seelsorger und Priester tätig. Er leis-tete den Sterbenden Beistand, obwohl er selbst schwer krank war. Wegen eines Lungenleidens, Dysenterie und einer schweren Herzer-krankung kam er Ende 1946 in ein Lazarett. Von den deutschen La-gerärzten wurde versucht, die Repatriierung durchzudrücken. Als der Abt davon erfuhr, verlangte er sofort, alle diesbezüglichen Schritte einzustellen. „Meine Aufgabe ist hier, hier zu bleiben und zu helfen“, sagte er mit klarer Stimme.

Im November wurde der Abt wieder nach Werschetz gebracht. Die Kriegsgefangenen freuten sich, aber man wusste auch, dass er nicht bleiben würde. Bald wurde er ins Lager Zrenjanin überstellt, um dort unter verschärften Bedingungen neben anderen Seelsorgern, Stabs-offizieren und sogenannten Kriegsverbrechern in einer von Schika-nen stöhnenden, von der Außenwelt isolierten Umgebung auszuhar-ren. Der Abt ging gerne, sehr gerne dorthin, nirgends war sein Beistand so wesentlich wie in Zrenjanin. Noch einige Male wurde der Abt ins Lazarett nach Werschetz und zurückverlegt. Obwohl sich die Haltung der Lagerleitung gegenüber dem Abt zusehends verschärf-te, bekam er plötzlich Ausgeherlaubnis. Er nutzte diese Möglichkeit, um für die Mitgefangenen Lebensmittel, Kleidung und Medikamente zu erbetteln. Diese Ausgeherlaubnis brachte ihm wohl etwas Frei-heit, vor allem, um seinen Lagerkameraden besser helfen zu kön-nen, sie barg aber auch die große Gefahr der Schutzlosigkeit in sich. Um den Gefangenen immer nahe zu sein, meldete sich der Abt noch dazu als Arbeiter und zog in Reih und Glied mit den anderen Gefan-genen zum Bauplatz. Er wurde bald auch bei der einheimischen Be-völkerung eine ehrfürchtig beachtete Gestalt. Wenn er durch die Straßen der alten Stadt ging, eilten die Kinder zu ihm und küssten ihm die Hände; die Menschen, die die Treue zu ihrem Glauben be-wahrt hatten, grüßten ihn und luden ihn in ihre Häuser ein. Er hatte die zwingende Macht derer, die in Gott sind. Für die Mitgefangenen, die nie aus dem Lager herauskamen, war es immer ein Erlebnis, den Abt von seinen Streifzügen durch die Stadt erzählen zu hören. Nie kam er mit leeren Taschen. Er brachte für die Kranken Heilkräuter, er schleppte Kannen mit Milch ins Lager, er bat um Fett bei den Bauern, um es seinen Kameraden zukommen zu lassen. Er brachte es sogar

fertig, einen Mitgefangenen mit hinaus zu nehmen, der ihm ohne Zeugen seine seelische Not beichten wollte. Er war Vater – er war noch mehr als das. Alle spürten es, was einmal ein Sterbender sagte, als der Abt seine Hände hielt: „Nun ist Er nah“. Unsere Augen fragten „Wer?“, aber unsere Herzen wussten die Antwort: Gott

Am 23. Dezember 1948, einen Tag vor dem Heiligen Abend, wird der Abt zur Kommandantur bestellt. Von diesem Weg kehrte er nicht mehr zurück. Von der Lagerleitung wurden die verschiedensten Ge-rüchte verbreitet. Aber bald kam die höllische Wahrheit ans Licht. Unter einem Maisschrothaufen hatte ein Schweinehirt die Leiche eines entkleideten Mannes entdeckt. Der Tote wurde ins Leichen-schauhaus gebracht, ein Friedhofsarbeiter erkannte den Toten: es war der Abt Adalbert Graf Neipperg. Er lag nackt mit durchschnitte-ner Kehle auf dem Holzrost. Die Nägel der großen Zehen waren ab-gerissen, der Körper mit schwarzen Flecken bedeckt, die von schwe-ren Schlägen herrühren mussten – Opfer des Hasses.

Der Totengräber des Friedhofes von Werschetz, der den Abt ver-ehrt hatte, bewahrte die Leiche vor dem Verscharrt-Werden. Er ver-steckte den Sarg in einer Familiengruft. Ein kleines schwarzes Holz-kreuz kennzeichnete die Ruhestätte des Märtyrers.

Abt Adalbert starb als Märtyrer. Seine Seele ruhe in Gottes Frieden.

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Einladungzur landesweiten Tagung der Tanz-, Trachten- und Kulturgruppen

im Haus der Donauschwaben in Mosbach vom 29. bis 31. März 2019

Dazu lädt die Landsmannschaft der Donauschwaben Landesver-band Baden-Württemberg e.V. herzlich sowohl Kinder-, wie auch Jugendtanzgruppen und Erwachsene ein.

Das vorläufige Programm beinhaltet u.a. Tanzseminare mit Tän-zen für unterschiedliche Altersstufen (von Kinder bis Erwachsenen), die wir dann in zwei unterschiedlich großen Runde gemeinsam ein-studieren und tanzen möchten. Dazu bitten wir Euch, Eure USB Sticks oder auch SD Karten mitzubringen um Lieder, Videos und auch Bilder gleich mitzunehmen.

Bei der kommenden Veranstaltung möchten wir gerne die Grup-pen aufteilen und altersgerecht einteilen, daher ist es für uns sehr wichtig die genaue Teilnehmerzahl, wie auch Altersgruppen zu wissen. Auch werden der informelle sowie der gesellige Austausch untereinander nicht zu kurz kommen. Ebenso wird es Workshops für die unterschiedlichen Altersstufen geben und auch die kreative Ader wird gefördert.

Ein detailliertes Programm wird nach Anmeldeschluss an die teil-nehmenden Gruppen mit weiteren Infos zur Anreise und zum Ablauf versendet.

Die Veranstaltung beginnt am Samstag, den 30. März 2019 um 9.00 Uhr (die Anreise ist bereits am Freitagabend, 29. März 2019 ab

17.00 Uhr möglich) und endet am Sonntag, den 31. März 2019 gegen 14.00 Uhr nach dem Mittagessen und einer Aussprache.

Die Kosten für Unterkunft und Verpflegung werden vom Landes-verband übernommen. Vielen Dank vorab schon einmal an den Lan-desverband dafür und an Mosbach für das bekochen der Trachten-gruppen. Getränke können – wie immer – vor Ort gekauft werden.

Pro Gruppe können sich max. 4 Personen (inklusive Fahrer/Trainer) anmelden. Fällt eine Gruppe aus, erhöht sich die max. An-zahl pro Gruppe!!! Wir bitten Euch daher dringlichst, dass Ihr Euch bis zum 10. März 2019 schriftlich an- oder abmeldet bei Maja Kirschenheuter, Oberstetter Straße 5, 72531 Hohenstein. E-Mail: [email protected]

Wir freuen uns heute schon auf Eure Teilnahme an dieser mittler-weile erfolgreich etablierten Veranstaltungsreihe und bitten um Ver-ständnis, dass diese inkl. Referenten und Organisatoren auf maximal 28 Personen zur Übernachtung ausgelegt ist.

Gerne können jedoch zusätzliche Gruppen anmelden, die nur am Samstag am Seminar teilnehmen möchten.

Mit landsmannschaftlichen GrüßenGez. Hans Supritz Gez. Maja KirschenheuterLandesvorsitzender Veranstaltungsleitung

„Deutsche Minuten“…… ist als Fernsehsendung, ausgestrahlt in Novi-Sad, eine neue

Errungenschaft für die deutsche Minderheit in Serbien/Vojvodina, aber auch für die weltweit interessierten Donauschwaben, ihrer Freunde und Förderer.

Die Sendung wird jeden dritten Montag im Monat um 22.30 Uhr gesendet und ist über das Internet zu empfangen unter: media.rtv.rs/sr_ci/deutsche-minuten/43645

Im Rahmen der Sendung werden ganz unterschiedliche Themen in deutscher Sprache bezüglich der deutschen Minderheit bearbei-tet, wie auch Veranstaltungen und Ereignisse in Serbien/Vojvodina, die mit der deutschen Sprache und Kultur zu tun haben. Die Zu-schauer werden auch über die Aktivitäten der deutschen Vereine in der Vojvodina informiert.

Spendenaufruf der Donauschwäbischen Jugend

Jugendkonto der LM der Donauschwaben Bundesverband e.V.IBAN: DE93 6039 0000 0333 7630 09 BIC: GENODES1BBVVereinigte Volksbank AG Böblingen

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Termine des Stadtkreisverbandes Frankenthal

Samstag, 16. 03. 2019 Sulzpaprikasch, Musik „Die Palomas“Sonntag, 14. 04. 2019 Singender Nachmittag, mit GaudibandSamstag, 29.06.2019 Grillfest, mit Blaskapelle Billed/Alexanderhausen

Anmeldungen und Auskunft: Donauschwabenhaus Telefon 06233 63310 und beim Vorsitzenden Johann Schmalz, Telefon 06233 27095, E-Mail: [email protected].

Änderungen vorbehalten!

Neujahrskonzert 2019„Musik kennt nur eine Sprache und zwar die der Harmonie,“ er-

klärte Willi Huber alias Willi März den zahlreich erschienenen Gästen am 11.01.2019 zum „Neujahrskonzert“ im Schwowehaus in Fran-kenthal, nachdem er die einzelnen, internationalen Künstler aus England,Frankreich,Bulgarien,Siebenbürgen, Banat und Deutsch-land vorgestellt hatte. Bereits zum dritten mal gastierte das „Salonorchester Baden-Baden“ unter der Leitung von Anton „Toni“ Hollerbach im Donauschwabenhaus in Frankenthal. Und dies aus gutem Grund. Das Ensemble ist bei den Frankenthaler Gästen sehr beliebt. Die Musik des Orchesters macht einfach Spaß. Bekannte Melodien von Franz Liszt, Johann Strauß, Eduard Strauß, Mancini, Augustin Lara, Franz Schubert, Joss Baselli, Leroy Anderson, Ger-hard Winkler usw., die zum größten Teil von Willi März als auch von Anton Hollich arrangiert wurden, spielte das Orchester zum Besten. Der aus Kronstadt stammende Violonist Harald Paul begeisterte das Publikum mit seiner charmanten und witzigen Art als „Stehgeiger“, das Orchester zu führen. Willi März verstand es außerdem, interes-sante und witzige Anekdoten von den Komponisten zwischendurch

zu erzählen. Na ja, Willi März kann auch mit der Zither hervorragend umgehen. Dies bewies er, als er „Dr. Schiwago“ auf diesem Instru-ment interpretierte. 

Die Musiker des Salonorchesters mussten außerdem flexibel sein. Weil Orchestermitglied Alois Müller (Akkordeon) kurzfristig ge-sundheitsbedingt absagen musste, wurde kurzfristig Andreas Nebel engagiert, der vorher noch nie in diesem Orchester mitgespielt hatte. Und hier konnte man die hundertprozentige Professionalität der Künstler erkennen. Bei Andreas Nebel hatte man den Eindruck, dass er schon immer zu diesem Ensemble gehört. „Hast Du gesehen wie schön die gespielt haben?“ Bei dieser Frage musste ich schmun-zeln, als sie mir die nette Dame stellte. In der Tat, man musste Augen und Ohren bei diesem Konzert offen halten. Das Publikum hat einen wunderbaren Abend mit wunderbaren Künstlern erleben dürfen. Der Vorsitzende der Donaudeutschen Landsmannschaft Johann Schmaltz hofft, dass das Salon Orchester Baden-Baden auch nächs-tes Jahr wieder in Frankenthal gastieren wird. Horst Geier

Silvesterball 2018/2019Ich war überrascht und sehr erfreut als mich Walter Berberich

beim Sektempfang antippte. „Sag bloß Du machst hier bei dem ‚Schwowe-Express‘ mit?“ , fragte ich ihn. Klar spielte Walter da mit. Es war die Überraschung schlechthin. Nur ganz wenige Leute kann-ten bis dato den „Schwowe-Express“. Wer sind aber „Schwowe- Express?“ Die Leitung hat Bernath Wilfried. Und zusammen mit Wal-ter Berberich, Johann Keller und Nicki Loris bilden sie den „Schwowe-Express.“  Günther Klein, (u.a. auch für die Musik zu-ständig), versteht es immer wieder, musikalische Überraschungen fürs Schwowehaus zu gewinnen. Und für die letzte Veranstaltung im Jahr ist jede angenehme Überraschung gut. Man hörte sofort, vom ersten Ton an, dass hier Vollblutmusiker auf der Bühne stehen. Und

der Saal war, wie jedes Jahr, restlos ausverkauft. Und man hatte mächtig Lust auf Party, mächtig Lust zum Tanzen und der „Schwowe- Express“ legte zügig los. Auch an Silvester kommen sehr viele Leute von weit angereist. Denn an Silvester ist im Schwowehaus stets eine super tolle Party angesagt. Auch für diese Veranstaltung galt: ohne die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer kann man einfach eine solche Veranstaltung nicht stemmen. Schon Tage zuvor wurde ein-gekauft, der Saal geschmückt, die Tische gedeckt und während der Feier waren die Helfer in der Küche und hinter der Theke unermüd-lich im Einsatz bis in die frühen Morgenstunden. Was diese Helferin-nen und Helfer allerdings auszeichnet ist: sie sind allesamt Freunde fürs Leben. Horst Geier

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KesselfleischessenSonntag, der 13.01.2019, 10:00 Uhr in Frankenthal im Schwowe-

haus und der Saal platzt aus allen Nähten! Der Grund? Blasmusik mit „Pfalzklang“ und Kesselfleisch zum Mittagessen. Diese Veran-staltung ist mittlerweile zur Tradition geworden. Das Blasmusikor-chester „Pfalzklang“ unter der Leitung von Jakob Groß war von der ersten Sekunde an dabei als diese Veranstaltung vor vielen Jahren ins Leben gerufen wurde. Und von der ersten Veranstaltung an war der Saal restlos ausverkauft! Nicht nur Frankenthaler Gäste waren anwesend. Immer mehr Gäste scheuen nicht den langen Weg zu unserem Schwowehaus, denn sie wissen was hier Sonntags aller-hand geboten wird. Bleiben wir mal einfach bei der Musik. „Pfalz-klang“ ist hierzulande ein Begriff. Jeder Mensch der Blasmusik liebt, liebt auch „Pfalzklang.“ Jakob Groß, der Kapellmeister, beweist je-des mal, dass man Perfektion nochmals perfektionieren kann. Es macht einfach Spass diesen Musikern zuzuhören. Und wenn die im-mer fröhliche Andrea Griffaton singt, dann will man einfach nicht mehr nach Hause gehen. Zusammen mit Fredi Schütz sind die bei-den schon seit langem ein „eingesungenes“ Duo, dass dem „Pfalz-

klang“ nochmals eine spezielle Note verpasst. Andrea und Fredi sind die Stimmen der Kapelle. Und wie bringt man so viele Leute zum Lachen? Ganz einfach: man lässt den Günther ans Mikrofon. Günther Klein, selbst Musiker bei „Pfalzklang“ und der das größte Instru-ment, die Tuba, bläst, ist auch jedes mal für die Ansage(n) zuständig. Und genau diese Ansagen haben es in sich. Man freut sich jedes mal und ist gespannt, wenn Günther das Mikro in die Hand nimmt... Und pünktlich zum Mittag wurde das Essen serviert. Es war ein Gaumen-schmaus und mit Blasmusik als Beilage ein göttlicher Genuss. Und ja, es gab auch jede Menge Kuchen!! Viele Frauen waren bereit Ku-chen zu backen! Dementsprechend riesig war das Angebot an die-sen köstlichen Süßigkeiten und man hatte die Qual der Wahl. Aber das Wichtigste kommt bekanntlich zum Schluss: es gäbe kein Kesselfleischessen, es würde keine Musik spielen und es wären auch keine Gäste zugegen, wenn es nicht die Leute in der Küche, die Leute an der Theke und die Leute draußen am Kessel gäbe! Die Gäste im Saal waren voll des Lobes über die super geleistete Arbeit unserer ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Horst Geier

Filmvorführung „Der Rest ist Österreich – Der Vertrag von St. Germain und die Folgen“ und Buchpräsentation „Titos Erbe: 70 Jahre danach: Das Ende der Vernichtungs- und Todeslager 1948“

Am Montag, den 14. Jänner 2019 lud der Verband der deutschen altösterreichischen Landsmannschaften in Österreich (VLÖ) zu einer Doppelveranstaltung im Rahmen der Veranstaltungsreihe ‚Forum Heimat’ ein. VLÖ- Generalsekretär Ing. Norbert Kapeller konnte dabei gemeinsam mit VLÖ-Präsident Dipl.- Ing. Rudolf Reimann zahlreiche Besucher und Ehrengäste im Kulturzentrum „Haus der Heimat“ be-grüßen. Darunter: Domdekan Prälat Karl Rühringer, Gesandter aD Dr. Hans- Martin Windisch-Graetz sowie die Vertreter des VLÖ-Präsidi-ums und Verantwortliche der einzelnen im VLÖ beheimateten Lands-mannschaften.

Besonders freute es die VLÖ-Verantwortlichen, dass Prof. Walter Seledec (in Begleitung von LAbg. aD KR Ute Meyer) persönlich sei-nen bekannten Dokumentarfilm ‚Der Rest ist Österreich – Der Ver-trag von St. Germain und die Folgen’ präsentierte, der die Ereignisse von 1919 in Spielszenen und mit Originalaufnahmen nacherzählt. Am 10. September 1919 unterzeichneten Österreich und die Alliier-ten den Vertrag von St. Germain, der die Auflösung Österreich-Un-garns regelte und die politischen Bedingungen für die Republik fest-hielt. „Die politischen Probleme, die wir heute in Europa sehen, hängen in großen Bereichen mit den damaligen Ereignissen zusam-men. Wir versuchen ein gerechtes Europa aufzubauen, haben aber noch immer nicht den Frieden mit unserer Vergangenheit geschlos-sen“, so Walter Seledec in seinen einleitenden Worten.

Daran anschließend präsentierte VLÖ-Generalsekretär Ing. Nor-

VLÖ lud zur Veranstaltung „Titos langer Schatten“ einbert Kapeller als Herausgeber sein nunmehr achtes Buch mit dem Titel Titos Erbe: 70 Jahre danach: Das Ende der Vernichtungs- und Todeslager 1948. „Für die Verantwortlichen des VLÖ und insbeson-dere der Donauschwäbischen Arbeitsgemeinschaft in Österreich (DAG) war und ist es ein Muss, an die grauenhaften Ereignisse vor mehr als 70 Jahren zu erinnern und der beispiellosen Zahl an zivilen donauschwäbischen Opfern – etwa 60.000 – würdig zu gedenken. Ich bedanke mich in diesem Zusammenhang ganz herzlich bei OStR. Prof. Dr. Georg Wildmann, der uns mit seinem profunden Fachwissen bei der Konzeption und Erstellung dieses Buches zu Seite stand und uns freundlicherweise umfangreiche Texte und Inhalte zur Verfügung stellte. Ein eigenes, mit aktuellen Fotos reich bebildertes Buchkapitel zeigt dabei eine umfassende Auswahl der Gedenkstätten im ehema-ligen Jugoslawien, die darin ebenfalls näher beschrieben und mit GPS-Koordinaten versehen sind“, so VLÖ-Generalsekretär Kapeller, der einige Textpassagen aus dem Buch vortrug.

Das Buch „Titos Erbe: 70 Jahre danach: Das Ende der Vernich-tungs- und Todeslager 1948“ (106 Seiten, Harteinband) ist über den VLÖ (www.vloe.at) sowie über die Landsmannschaft der Donau-schwaben in Oberösterreich (www.donauschwaben-ooe.at) zum Preis von € 10,– (zzgl. Versandkosten) zu beziehen.

Rückfragehinweis:Ing. Norbert KAPELLER, Generalsekretär

Pressedienst des Verbandes der deutschen altösterreichischen Landsmannschaften in Österreich (VLÖ) PA2019-01; 15.01.2019

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Jahreshauptversammlung des Ortsverbandes Mutterstadt der Donaudeutschen Landsmannschaft im Palatinum

1. Vorsitzende, Katharina Eicher-Müller begrüßte die Anwesenden am 16.6. 2018, besonders den Ehrenvorsitzenden des Landesver-bandes Josef Jerger in Vertretung des Landesvorsitzenden Paul Nägl. Nachdem eine Schweigeminute der verstorbenen Mitglieder eingelegt wurde, berichtete die Vorsitzende über die Tätigkeit des Vereins. Es gibt jeden zweiten Dienstag im Monat einen Familien-abend in der „guten Stube“ (Haus Vereine). Weitere Zusammenkünf-te erwähnte die Vorsitzende, wie die Weihnachtsfeier, bei der der Geigenkünstler und Musikgeschäft-Inhaber János Ecseghy mit sei-ner Geige teilnahm. Statt Tagesausflug wurden die Mitglieder zum gemeinsamen Essen ins Restaurant des Palatinums im Juni 2017 eingeladen. Der Vorstand und einige Mitglieder besuchten das Totengedenken in Landau, regelmäßig sind die Mutterstadter in Dannstadt an den Kaffeenachmittagen oder am Mittagessen dabei. Die Mitglieder waren Gäste an den Veranstaltungen in Frankenthal, Haßloch, Speyer. Zum Punkt „Regelmäßige Informationen“ führte die Vorsitzende aus, dass die Mitglieder jährlich zweimal durch die „Mitteilungen“ des Ortsverbandes über die landsmannschaftliche Arbeit informiert werden. Über die Arbeit des Landesverbandes kann man in den „Donaudeutschen Nachrichten“ nachlesen. Zum Punkt „Mitgliederbetreuung“ sagte die Sprecherin, dass bei runden und eckigen Geburtstagen, bei goldenen Hochzeiten Vorstandsmitglieder die Jubilare besuchen und ihnen zum Ereignis im Namen des Orts-verbandes gratulieren. Diese besonderen Geburtstage werden auch in den Mitteilungen bekannt gegeben. Bei Todesfall eines Mitglieds bekam die Familie eine Karte mit einer Blumenspende. Die Spreche-rin bedankte sich bei den Mitgliedern des Vorstandes und den Hel-fern für ihr Engagement für den Ortsverband. Zwei Vorstandsmitglie-der hob die Sprecherin hervor, Anton Gantner, der seine Vorstandsmitgliedschaft aus Familiengründen „ruhen“ zu lassen bat. Die Vorsitzende dankte ihm für seine zuverlässige Tätigkeit beim Austragen der Mitteilungen, Vorbereiten des Saales bei Veranstal-

tungen, für den Einkauf, die Mitgliederbetreuung und Unterstützung der Vorsitzenden, Verwaltung des Geschenkweines und das über 20 Jahre lang. Anton Broder war über 12 Jahre im Vorstand aktiv tätig, immer anpackte, wenn es nötig war, zuverlässig an den Beratungen teilnahm und die Interessen des Ortsverbandes vertrat Nach dem positiven Finanzbericht der Rechnungsprüfer wurde der Vorstand entlastet. Bei der Neuwahl wurde einstimmig Joachim Bartsch zum 2. Vorsitzenden gewählt.

Den Höhepunkt des Nachmittags bildeten die Ehrungen, die der Ehrenlandesvorsitzende Josef Jerger vornahm. Die folgenden Mit-glieder bekamen Auszeichnungen: für 60 Jahre Mitgliedschaft Anna Drechsler, für 50 Jahre Mitgliedschaft Wilhelm Wallner, für 40-jähri-ge Mitgliedschaft: Gerhard Stiefel und Emma Matz. Für Ihre langjäh-rige, gute Arbeit in der Landsmannschaft bekamen Jakob Dippong und Gerhard Stiefel die Auszeichnung “Verdienst Gold“.

Katharina Eicher-Müller

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe:

15. März 2019Beiträge bitte an:

Josef Jerger, Anebosstraße 7, 7065 Ludwigshafen/Rhein

Telefon 0621 575876, E-Mail: [email protected]

Von links: Katharina Eicher-Müller, Gerhard Stiefel, Emma Matz, Jakob Dippong, Anton Broder, Josef Jerger

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Weihnachtsfeier im Haus der Vereine

Der Vorstand des Ortsverbandes Mutterstadt der Donaudeut-schen Landsmannschaft lud die Mitglieder am 11.12. 2018 zur tra-ditionellen Weihnachtsfeier ein, die im Haus der Vereine in der Hei-matstube des Ortsverbandes stattfand. Diese Feier ist seit Jahren eine gern besuchte Veranstaltung, mit dem Ziel, die Mitglieder und Familienangehörigen auf das bevorstehende Weihnachtsfest einzu-stimmen. Um 15 Uhr war der Saal 9 bereits mit Kerzen und Weih-nachtssternen, also festlich-weihnachtlich, dekoriert und Zimt- und Kaffeeduft verbreitete sich im geräumigen Saal aus. Die Vorsitzende Katharina Eicher-Müller begrüßte die Anwesenden und teilte mit, dass an diesem Nachmittag mehrere Überraschungen auf das Pub-likum warten. Sie begrüßte recht herzlich den Ehrenvorsitzenden

Joschi Jerger und den Stellvertretenden Vorsitzenden des Landes-verbandes Adam Lulay, den Vorsitzenden des Ortsverbandes Dann-stadt-Schauernheim Andreas Schmitz, besonders freute sie sich über das Kommen des Geigenkünstlers und Musikgeschäftsinha-bers János Ecseghy und der Geigerin Dorit Ernst, die mit der Sonate in D-Dur von Georg Philipp Telemann die musikalische Einführung spielten. Joachim Bartsch trug ein Weihnachtsgedicht vor, Katharina Eicher-Müller erzählte eine Weihnachtsgeschichte über einen Engel, Joschi Jerger las Geschichten heimatlicher Art vor, Lisi Kepes belus-tigte die Anwesenden mit einer witzigen Geschichte in Pfälzer Mund-art. Zwischendurch sangen die zahlreich Erschienenen Weihnachts-lieder mit Geigenbegleitung. Als zweite Überraschung spielte Isabel Voiß, 6 Jahre alt, ein Weihnachtslied auf der Geige vor. Als musikali-schen Ausklang hörten die Zuhörer Frau Ernst und Herr Ecseghy mit dem 3. und 4. Satz der Sonate in D-Dur von Georg Philipp Telemann. Als 3. Überraschung kam der Nikolaus (Erich Mayer) mit seinem Krampus (Dagmar Schmitz) und verteilten kleine Geschenke den Teilnehmern, vor allem den fleißigen Helfern Josef Klemm, dem Ehe-paar Mayer und Bartsch, Anton Gantner und den Kuchenspenderin-nen), „den nicht artigen Mitgliedern“ teilten sie symbolische Hiebe aus. Nach dem mehr als einstündigen Programm folgte der kulinari-sche Teil. Die von den Damen des Ortsverbandes gebackenen Torten und Kuchen waren eine Augenweide. Nach der gut gelungenen, mit Überraschungen gefüllten Feierstunde blieb man noch lange bei an-genehmen Gesprächen zusammen. Katharina Eicher-Müller

Sonntag, 24. 02. 2019 Ab 12 Uhr Mittagessen, am Nachmittag Kaffee und Kuchen*Sonntag, 17. 03. 2019 Ab 15 Uhr Gemütlicher KaffeenachmittagMontag, 22. 04. 2019 Ab 15 Uhr Kaffee und Kuchen* und Abendessen mit RieslingschinkenFreitag, 03. 05. 2019 18 Uhr Hauptversammlung des OrtsverbandesSonntag, 19. 05. 2019 Ab 15 Uhr gemütlicher KaffeenachmittagSonntag, 16. 06. 2019 Ab 12 Uhr Mittagessen am Nachmittag Kaffee und Kuchen*

* Alle Kuchen werden von den Frauen frisch und nach bewährten Rezepten gebacken.

Alle Veranstaltungen finden in der Heimatstube, Friedenstraße 21, in Dannstadt, statt.Anmeldungen und Auskunft zum Mittagessen bis Montag vor der Veranstaltung bei Andreas Schmitz, Telefon 0621 6834202, E-Mail: [email protected]

Änderungen vorbehalten!

Termine Ortsverband Dannstadt-Schauernheim

Landsleute, besuchen Sie das Donauschwäbische Zentralmuseum in Ulm

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Vortrag im Haus der Vereine in MutterstadtJosef Jerger berichtete über die Entstehung der Gedenkstätten für die donauschwäbischen Opfer im ehemaligen Jugoslawien

Am 20. November hat der Vorstand der Donaudeutschen Lands-mannschaft in Mutterstadt zu einem Vortrag ins Haus der Vereine eingeladen. Der Anlass war, dass die Auflösung der Vernichtungsla-ger, die für die Donauschwaben im ehemaligen Jugoslawien einge-richtet wurden, vor 70 Jahren passierte. Diese Vernichtungslager existierten von 1944 bis 1948. Der Vortragende war Josef Jerger, Ehrenvorsitzender des Landesverbandes in Rheinland-Pfalz, Stell-vertretender Vorsitzende des Bundesverbandes der Landsmann-schaft der Donauschwaben, der maßgeblich dazu beigetragen hat, dass die vorgestellten Stätte des Gedenkens zustande gekommen sind. Seinen Bericht untermauerte er mit Fotos über die Gedenkstät-ten selbst, die Einweihung und erzählte über die Schwierigkeiten, juristische Probleme bei den Verhandlungen im Vorfeld mit den kom-munalen Politikern in Kroatien und Serbien. Die Errichtung der Orte des Gedenkens wurde von der Bundeslandsmannschaft der Do-nauschwaben, vor allem aus privaten Spenden finanziert. Bei eini-gen wirkte auch die Österreichische Landsmannschaft der Do-nauschwaben mit. Er stellte am Anfang zwei Gedenkstätten: Krndija/Kerndia und Valpovo/Walpach in Kroatien vor. Die Gedenkstätte in Krndija wurde auf dem katholischen Friedhof des Ortes errichtet. Das Lager dort existierte vom Mai 1945 neun Monate lang und dort starben während dieser Zeit 150 bis 500 Personen, die genaue Zahl wurde nicht ermittelt. Das Barackenlager in Valpovo existierte ein Jahr lang, von Mai 1945 bis Mai 1946. Dort sind nach Schätzungen

1000 bis 2000 Menschen an Hunger und Krankheiten gestorben, vor allem Alte und Kinder. Danach folgte die Vorstellung der Gedenkstät-ten in Serbien: Gakovo/Gakowa, Krusevlje/Kruschiwl, Sremska Mit-rovica/Mitrowitz, Backi Jarak/Jarek und Knicanin/Rudolfsgnad. Das Vernichtungslager in Gakovo bestand vom März 1945 bis Januar 1948 und dort mussten 8500 Menschen ihr Leben lassen. Die Ein-weihung erfolgte am 20. September 2008. In Krusevlje, dieser Ort existiert heute nicht mehr, wurde die Gedenkstätte am Rande des ehemaligen Friedhofes errichtet. Die Inschriften sind deutsch und serbisch. Dort starben 3500 Menschen. In Sremska Mitrovica fielen dem partisanischen Terror 2000 Menschen zum Opfer, die zuerst auf dem Hofgelände der Seidenfabrik verscharrt wurden, später kamen die Toten auf den katholischen Friedhof. Am Rande des Geländes der ehemaligen Seidenfabrik steht eine kleine Gedenkstätte, die sich der unschuldig Gestorbenen erinnert. In Backi Jarak wurde die Gedenk-stätte am 6. Mai 2017 eingeweiht, bis zur Entstehung dieser sind 14 Jahre vergangen. Das lag an den kommunalen Politikern am Ort, die zuerst mit unbegründeten Forderungen die Errichtung der Gedenk-stätte verhinderten. Auf Verlangen der Berliner Regierung hat sich der Sache der damalige Staatsoberhaupt, später Ministerpräsident Aleksandar Vučić angenommen und hat an der Einweihungsfeier selbst die Rede gehalten. Es kam die Pflege der Gedenkstätten zur Sprache. Nachdem ein Abkommen zwischen der Deutschen Kriegs-gräberfürsorge und Serbien zustande kommen wird, übernimmt die-se Organisation die Pflegearbeiten. Josef Jerger zeigte noch Fotos und erzählte über andere Orte des Gedenkens an die Opfer, die durch die Heimatsortsgemeinschaften errichtet wurden, wie Knicanin/Ru-dolfsgnad. Dort bestand das Vernichtungslager vom Oktober 1945 bis Mitte März 1948 und forderte 11000 Todesopfer, u.a. auch die Urgroßmutter und Großmutter des Vortragenden, der selbst als 8-jähriges Kind drei Jahre unten menschenunwürdigen Verhältnis-sen sein Leben verbringen musste. Der Redner erwähnte u.a. noch die Gedenkstätten in Kikinda, Mramorak/Bawanischte, Jabuka, Glo-gon, Molidorf, Bulkes, Filipowa, Tscheb, Hodschag, Petlovac, Katsch, Palanka. Der Vortrag endete mit Fragestellung der Anwesenden. Katharina Eicher-Müller

Termine des Kreisverbandes Haßloch

Sonntag, 07.04.2019 Spanferkelessen*Fr.–So. 17.–19.05.2019 Leisböhler WeinfestSonntag, 30.06.2019 Grillfest*

* Die Speisen werden als Mittagessen serviert. Bitte Teller und Bestecke mitbringen.Anmeldungen und Auskunft bei Alexander J. Breinich, Telefon 06324 5930989, E-Mail: [email protected]Änderungen vorbehalten!

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Kulturelle Vielfalt gegen ideologische EinfaltUngarn begeht Gedenktag für die vertriebenen Deutschen

Am 19. Januar 2019 begeht Ungarn seinen jährlichen Gedenktag zur Erinnerung an die Vertreibung der Ungarndeutschen. Im Dezem-ber 2012 einstimmig in der ungarischen Nationalversammlung ver-abschiedet, wurde der Gedenktag im Januar 2013 zum ersten Mal feierlich begangen.

BdV-Präsident Dr. Bernd Fabritius erklärt hierzu: „Ungarn hat früh erkannt, dass mit einer konsequenten Aufarbeitung dunkler Kapitel der eigenen Geschichte große Chancen verbunden sind. Ich bin dankbar für die Anerkennung, dass nach dem Zweiten Weltkrieg Menschen- rechte verletzt wurden und dass kulturelle Vielfalt – nicht ideologische Einfalt – schon immer Teil des Landes war. Heute gehö-ren die angestammten Minderheiten ganz selbstverständlich zur ungarischen Gesellschaft. Ihre Sprache, ihre Identität und ihre politi-sche Vertretung werden gefördert.“

Zwischen den vertriebenen Ungarndeutschen und den Deutschen in Ungarn erleichtere dies den seit Jahrzehnten auf der Verbandse-bene geleisteten Brückenbau und wirke dadurch in die übrige Ge-sellschaft hinein.

„Menschenrechte sind aber unteilbar“, mahnt Fabritius. „Gerade in Zeiten spaltender nationalistischer Tendenzen überall auf der Welt und auch in Teilen Europas wird sich der Bund der Vertriebenen da-her auch weiterhin für eine Verständigung auf der Basis von Wahr-heit und für die Einhaltung sämtlicher Menschenrechte einsetzen.“

Dies sei seit der Charta der deutschen Heimatvertriebenen vor rund sieben Jahrzehnten ein wichtiger Beitrag zur Friedenssiche-rung in Europa, betont der BdV-Präsident und weist damit auf das Leitwort des Verbandes für 2019 Menschenrechte und Verständi-gung – Für Frieden in Europa hin.

Leserbrief

Herbert ProkleZeppelinstraße 20 A76887 Bad BergzabernTelefon 06343 9390895

An das Presseorgan der Donaudeutschen Landsmannschaft

Betrifft: Gedenkrede von Erzbischof em. Dr. Robert Zollitsch im Haus der Donauschwaben in Sindelfingen am 14. April 2018

Ihre Gedenkveranstaltungen aus Anlass des 70. Jahrestages der Auflösung der Lager in Jugoslawien sind dem Thema sehr würdig angepasst. Ich selbst hatte mich zum 60. Jahrestag intensiv damit beschäftigt und ich glaube, ich darf mir eine Beurteilung erlauben: Ihre Arbeit ist hervorragend.

Es gibt nur einen Punkt, zu dem ich Sie um eine kleine Korrektur bitten muss, nämlich meine Herkunft. Ich stamme nicht aus Moli-dorf, sondern wurde vor mehr als 85 Jahren in Modosch, im West-banat geboren. Es gibt aber seitens meiner Familie sehr wohl eine den damaligen Zuständen entsprechende Verbindung zu diesem grausamen Todeslager: Meine beiden Großmütter verhungerten in Molidorf.

Viel wichtiger als die leicht korrigierbare Ortsverwechslung ist, was Ihre Autoren zu sagen haben. Dass diese weitgehend auf mein Buch „Der Weg der deutschen Minderheit Jugoslawiens nach Auf-lösung der Lager 1948“ zurückgriffen und auch ihre Quellen sach-lich offenlegen (was fair gegen Andere ist und die Informationskraft insgesamt erweitert), freut mich sehr.

Im Jahr 2008 gedachten die Donauschwaben der 60 Jahre früher erfolgten Auflösung der jugoslawischen Lager. Auch ich hatte mich damals intensiv mit diesem Teil unserer Geschichte beschäftigt. Die Ergebnisse sind im Wesentlichen in meinem vorstehend benannten Buch zusammengefasst, das 2008 im Verlag der Donauschwäbi-schen Kulturstiftung München erschien.

Es ist sehr wichtig, die historischen Tatsachen für die Nachwelt zu dokumentieren, wobei diese Aufgabe von den Zeitzeugen allmählich auf die Nachkommen übergehen muss. Wir sind in diesem Prozess schon sehr weit fortgeschritten, dürfen aber nicht erlahmen, sonst könnten wir den Wettlauf gegen die Zeit verlieren. Ich glaube zum Beispiel nicht, dass es nach weiteren zehn Jahren, also zum 80. Jahrestag der Lagerauflösung, weiterhin aktive Teilnehmer der Erlebnisgeneration geben wird.

Die mehrfache Zitierung und Kommentierung meiner Veröffentli-chungen durch Erzbischof em. Dr. Robert Zollitsch in seiner Gedenk-rede am 14. April 2018 ist mir eine Ehre. Der Erzbischof war vom 12. April 2008 bis zu seiner Emeritierung Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Ich denke, das Wort eines derart ranghohen, an-gesehenen Geistlichen wird unsere Bemühungen zur Offenlegung der Wahrheit unseres Schicksals fördern.

Danke!

Glücklich allein ist die Seele, die liebt.

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Eine beeindruckende, mit Preisverleihung verbundene Gala veranstaltete die Landesselbstverwaltung der Ungarndeut-schen am 12. Januar im Kongresszentrum Budapest. Niveau-volle Ensembles und preisgekrönte Kulturgruppen der Ungarn-deutschen brachten das Galaprogramm auf die Bühne. Großen Applaus ernteten die zahlreichen, vor allem aus dem Volkslied-, Volksmusik- und Volkstanzgut der Ungarndeutschen schöpfen-den Produktionen.

Die Landesselbstverwaltung widmete die diesjährige Gala Otto Heinek. Der unlängst verstorbene LdU-Vorsitzende habe zwei Jahr-zehnte hindurch, durch zahlreiche gravierende Initiativen dazu bei-getragen, dass das Ungarndeutschtum zu neuem Selbstbewusstsein und einer stärkeren Gemeinschaft gefunden hat – betonte in ihrer Grußansprache Olivia Schubert. Die neue Vorsitzende der Landes-selbstverwaltung der Ungarndeutschen stehe für Kontinuität und Fortsetzung dieser Arbeit: „Wenn wir nach der Zukunft der Ungarn-deutschen fragen, so müssen wir uns mit der sich rasant entwi-ckelnden, verändernden und oft polarisierenden Welt auseinander-setzen. Zuversicht und Hoffnung geben uns dabei der Zusammenhalt und die Kooperation der ungarndeutschen Nationalitätenselbstver-waltungen, der Vereine und der Institutionen.”

Olivia Schubert blickte in ihrer Rede auf die vor 30 Jahren ge-schehenen Ereignisse, wie die politische Wende in Ungarn und der Fall der Berliner Mauer zurück, und erörterte deren Wirkungen auf die ungarndeutsche Gemeinschaft: „Familien schöpften neue Hoff-nung, Grenzen öffneten sich, Verwandte fanden wieder zueinander, der lange Weg der Demokratisierung, des Dialogs und des Wieder-aufbaus begann. Die LdU hat sich im Namen der ungarndeutschen Gemeinschaft in den letzten Jahrzehnten stets für die demokrati-schen Werte, gegen nationalistische Tendenzen und für ein vereintes Europa ausgesprochen. In diesem Jahr können wir es gleich zwei-mal beweisen: im Frühjahr bei der Wahl des Europaparlaments, so-wie im Herbst bei der Wahl der kommunalen und der Nationali-tätenselbstverwaltungen. Im Bereich der kulturellen Autonomie sind wir aufgerufen, die Arbeit der in unserer Trägerschaft stehenden Einrichtungen zu unterstützen und zu sichern. Dazu halten wir auch weiterhin eine fachliche und finanzielle Berechenbarkeit und Stabili-tät für wichtig. Große Sorge bereitet uns aber die Sicherung des Nachwuchses auf allen Gebieten unserer Tätigkeit. Unsere Schulen und Kindergärten, unsere Zivilvereine, aber auch die Nationalitä-tenselbstverwaltungen und die ungarndeutschen Medien kämpfen mit der gemeinsamen großen Aufgabe. Uns stehen große Herausfor-derungen bevor, die wir nur meistern können, wenn wir die Interes-sen unserer Gemeinschaft einheitlich und entschlossen vertreten, die fachliche und personelle Arbeit unserer Gremien, Organisationen und Einrichtungen unterstützen.”

Schirmherr der Landesgala war diesmal Prof. Dr. Bernd Fabritius. Der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nati-onale Minderheiten würdigte in seiner Festansprache ebenfalls Otto Heinek’s Verdienste, und bedankte sich anschließend bei der Lan-desselbstverwaltung und bei den örtlichen deutschen Selbstverwal-tungen für ihren Einsatz für ihre eigene Nationalität und die Völker-verständigung. Die Ungarndeutschen seien – so Fabritius – ein Bindeglied zwischen Deutschland und Ungarn, und spielten darüber hinaus auch eine wichtige Rolle in der Europäischen Union, sowie auch im wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Leben von Ungarn. „Es ist von essentieller Bedeutung, dass die Bindung an die deutsche Sprache, und dadurch die Sicherung der kulturellen Identität erhalten bleibt. Die von Ihnen betriebenen ungarndeutschen Bildungseinrichtungen halten dafür ein umfassendes Angebot bereit. Der Unterricht der deutschen Sprache wird auch von staatlicher Sei-te gefördert. Es wäre zu wünschen, wenn auch die anderen Länder um uns herum eine solch vorbildliche Sprachförderung für die deut-sche Minderheit hätten, wie wir diese in Ungarn finden. Dafür ein ausdrücklicher Dank an die ungarische Regierung!”

Bernd Fabritius äußerte sich anerkennend über Arbeit und Initia-tiven der deutschen Vereine und der sonstigen Organisationen, sprach sich für die Wichtigkeit der Jugendarbeit aus und sicherte den Ungarndeutschen auch künftige Förderungen Deutschlands zu.

Im Rahmen der Gala wurde die höchste Auszeichnung der Un-garndeutschen, die „Ehrennadel in Gold für das Ungarndeutschtum“ an drei Persönlichkeiten überreicht. Die Auszeichnungen erhielten dieses Jahr:

Josef EmmertJosef Emmert wurde 1963 im Branauer Wemend geboren, er lebt

und arbeitet momentan in Baja. Seine für das Ungarndeutschtum ausgeübte Tätigkeit bezieht sich vor allem auf die Pflege der Musik- und Tanztraditionen.

Seine Jugendjahre knüpfen sich an die südungarische Stadt Fünfkirchen, wo er neben seinem Studium immer Zeit für die Tradi-tionspflege hatte: 17 Jahre lang nahm er als Musiker an der Arbeit der Leőwey Tanzgruppe teil, 15 Jahre hindurch beteiligte er sich an der Verwirklichung von traditionspflegenden ungarndeutschen Volkstanzlagern und Tanzhäusern, jahrzehntelang war er Mitglied der Schütz Kapelle, und leitet seit 33 Jahren den deutschen Chor von Wemend. Er war Mitbegründer der Gemeinschaft Junger Ungarn-deutscher, Vorsitzender des von ihm ins Leben gerufenen Wemender GJU-Freundeskreises, aber auch Abgeordneter der deutschen Selbstverwaltung seines Heimatdorfes. Im Landesrat der Ungarn-deutschen Chöre, Kapellen und Tanzgruppen arbeitete er als Vize-vorsitzender der Sektion „Chöre“.

Olivia Schubert: „In der sich rasant verändernden, polarisierenden Welt gibt uns der Zusammenhalt innerhalb unserer ungarndeutschen Gemeinschaft Zuversicht und Hoffnung”

23. Landesgala am Tag der Ungarndeutschen Selbstverwaltungen

Fortsetzung auf Seite 18

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Derzeit ist er der Leiter der Kulturabteilung des Ungarndeutschen Bildungszentrums. Er leitet die Tanzgruppe und den Chor der Bil-dungseinrichtung, und begleitet auch noch den Rosenkranz-Chor in Baja.

Des Weiteren wurden geehrt:Johann FuchsUngarndeutsche Traditionen zu pflegen und zu leben, und dazu

auch anderen Lust zu machen, das ist die Mission von Johann Fuchs. Er wurde 1952 in Maan, Komitat Weißenburg, geboren. Er lebt und arbeitet heute noch in seinem Geburtsort.

Dr. Eva GernerEva Gerner stammt aus dem Tolnauer Badeseck, sie lebt und ar-

beitet in Fünfkirchen als ungarndeutsche Fernsehjournalistin. Das Abitur absolvierte sie am Deutschen Nationalitätenklassen-

zug des Klara-Leőwey-Gymnasiums in Fünfkirchen, anschließend studierte sie Germanistik und Geschichte an der Ernst-Mo-ritz-Arndt-Universität Greifswald.

In diesem Jahr wurde der Valeria-Koch-Preis zum sechzehnten Mal an ungarndeutsche MittelschülerInnen für ihre außergewöhnli-chen schulischen Leistungen und ihre Tätigkeit im Nationalitäten-

Fortsetzung von Seite 17

bereich, bzw. an HochschulabsolventInnen für ihre Diplomarbeit über ein ungarndeutsches Thema überreicht. Die Auszeichnung er-hielten Bettina Klász aus Fünfkirchen (Valeria-Koch-Bildungszent-rum Fünfkirchen), Petra Stefán aus Bawaz (Béla-Bartók-Musikfach-mittelschule Budapest), Vivien Szolnoki aus Hartian (Deutsches Nationalitätengymnasium Budapest), sowie Bernadett Berek aus Schomberg (József-Eötvös-Hochschule Baja) und Gabriella Sós aus Nadasch (Universität Fünfkirchen, Eötvös-Loránd-Universität Buda-pest).

Das Galaprogramm gestalteten auch heuer niveauvolle und preisgekrönte Ensembles der Ungarndeutschen: so die Blas-kapelle des Musikvereins Wetschesch, das Ensemble „Sax Buam“ aus Leinwar-Werischwar, das Ensemble der Deutschen Bühne Un-garn in Seksard, der Kinderchor der Deutschen Selbstverwaltung von Dorog, die Kindertanzgruppe „Füzes“ aus Großturwall, der Ge-sangkreis „Heimatklang“ aus Waschludt, die Willander Jugendblas-kapelle, SchülerInnen (Dávid Bényi, Lena Klein, Hannes Gerner und Kata Forray) mit Mundartvorträgen, der Deutsche Nationalitätenchor des László-Lovassy-Gymnasiums Wesprim, die Katona-Familienmu-sik aus Pußtawam, die Deutsche Nationalitätentanzgruppe aus We-mend, sowie die „Bergländer Buam“ aus Werischwar.

Sonntag, 03.03. Spanferkelessen Frühschoppen Mittagessen Kaffee und Kuchen (Krapfen)Montag, 04.03. Spanferkelessen Frühschoppen Mittagessen Kaffee und Kuchen (Krapfen)Mittwoch, 06.03. Heringsessen Ab 18 Uhr werden Heringe oder Speisequark mit Pellkartoffel serviert.Sonntag, 07.04. Starkbierfest Frühschoppen Mittagessen Kaffee und KuchenMittwoch, 10.04. Seniorentanz, ab 14 Uhr Musik: Johann Gallo und seine Freunde Für Speise und Getränk ist bestens gesorgt Platzreservierung bei: Jakob Zimmerer,

Tel. 06234 4405

Termine im Haus Pannonia Speyer

Mittwoch, 01.05 Maifest Frühschoppen Mittagessen: Verschiedene Spezialitäten des Hauses Pannonia, Kaffee und KuchenSamstag, 18.05. HOG Budisawa Frühschoppen Mittagessen: Paprikasch nach heimatlicher Art Kaffee und Kuchen Anmeldung: Baldur Schmidt, Tel. 06237 5461 Josef Jerger, Tel. 0621 575876Sonntag, 16.06. HOG Liebling Frühschoppen Mittagessen: Spanferkel mit Beilagen Kaffee und Kuchen Anmeldung: Adam Hedrich, Tel. 06232 40403 Josef Jerger, Tel. 0621 575876

Anmeldungen und Auskunft, wenn bei den einzelnen Terminen nicht anders angegeben, bei Manfred König, Tel. 06232 35113, E-Mail: [email protected] oder an der Theke im Haus Pannonia, Tel. 06232 44190

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Das Jahrbuch der Deutschen aus Ungarn. 71. Jahrgang. 144 Seiten. Redaktion, Layout und Gestaltung, Umschlagentwurf: Klaus J. Loderer. ISBN: 978-3-7966-1773-7. 2016. Preis: 13,50 € zuzüglich Porto und Verpackung. Bezug: Schwabenverlag Me-dia, Senefelderstraße 12, D-73760 Ostfildern.

Den blau-weißen Umschlag, mit dem Wappen der Deutschen aus Ungarn, gezeichnet von Josef de Ponte, auf der Impressumsseite von Paul Ginder gedeutet, schmücken auf der Vorder- und Rückseite Exponate ungarndeutscher Heimatmuseen in der alten und neuen Heimat, die ihre Fortsetzung auf den rechten Seiten des Kalendari-ums finden. Dessen linke Seiten bieten eine Fülle an Informationen: Zeichnungen von Josef de Ponte mit Motiven aus dem Leben der Ungarndeutschen im Jahreskreislauf, zum jeweiligen Monat pas-send; Auflistung der Namenstage (nach dem katholischen und evan-gelischen Kalender).

Nachstehend die Inhaltsübersicht:Die Beiträge zur Geschichte verdienen besondere Aufmerksam-

keit. Unter dem Titel „Ferne Länder sehen und etwas erfahren wol-len“ stellte Emmerich Kretz den in Haigerloch im Hohenzollerschen geborenen Theologen und Koranübersetzer Salomon Schweigger (1551–1622) vor, der 1577 als Begleiter des kaiserlichen Gesandten Joachim von Sintzendorff zur Reise nach Konstantionopel an den Hof des Sultans aufbrach. Der Bericht Schweiggers über die einzelnen Etappen der Reise durch die zerstörten Länder und der Aufenthalt in der Türkei wird von E. Kretz auf 11 Seiten (S. 77–88) sehr informativ besprochen. Wir gewinnen einen guten Einblick in die damaligen Be-ziehungen zu den Türken. Zu dieser Zeit gab es keine kriegerischen Auseinandersetzungen, die Delegation wurde während ihrer Reise überall freundlich empfangen. Es gab Positives und Negatives über die Lebensverhältnisse im Osmanischen Reich zu berichten, auch über dessen Machtbestrebungen, die von christlicher Seite falsch eingeschätzt wurden. Nicht zu vergessen sind die zehn zeitgenössi-schen Illustrationen zu dem Bericht. – Anton Tressel † schrieb über die „Kriegsereignisse in und um Tarian (Tarján)“ (S. 93–102). Der Vormarsch der Russen wurde gegen Weihnachten 1944 an der Linie vom Plattensee bis Esztergom (Gran) an der Donau, wo Tarian lag, gestoppt. Die Front wechselte zweimal die Ortschaft, die Kämpfe dauerten bis Mitte März 1945. Über das Leiden der Zivilbevölkerung, die Grausamkeiten, die Erschießung der Gefangenen durch die Rus-sen wird ausführlich berichtet. – „Erinnerung an die Opfer des Mas-sakers; Der 26. Oktober 1956 in Ungarisch-Altenburg (Magyaróvár)“ (S. 129-130) von A. Tressel, der als Student an einer Demonstration teilnahm, die mit einem durch die Staatssicherheitspolizei (ÁVH) an-gerichteten Blutbad endete. Die Täter sind bis heute nicht zur Re-chenschaft gezogen worden. – „Flucht aus Budapest“ von Theresia Widmann (S. 71–72), die durch ihre Flucht der Deportation nach Russland entrann. – „Die Russen kommen“ von Heinrich Opper-mann (S. 73–75) über den Einmarsch der Russen im Ort Jergesch (Kaposszekcső) in der Schwäbischen Türkei. – Mathias Schmausser berichtet über heitere Episoden in den Gefangenenlagern, über die „Fidele Kriegsgefangenschaft in England“ seines Onkels Andreas (S.

Unser Hauskalender 2019

35–37), wo man sich trotz guter Behandlung zu kleineren Entwen-dungen hinreißen ließ, die manchmal danebengingen. – „Histori-sches und Kulinarisches in Ópusztaszer, Orosháza und Almáska-marás“ von Joschi Ament (S. 123–126).

Beiträge zu verschiedenen Themen (Auslese): „Zur Förderung der Musikpflege“ von Höningmayer Erzsébet (S. 38). – „Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde in Wandorf (Sopronbánfalva)“ von Karl Pröhle (S. 107–118). – „Die evangelisch-lutherische Kirchenge-meinde Ragendorf (Rajka) von Michael Schneemeier (S. 119–123). – „Besuch der Passionsspiele“; Kulturfahrt 2018 des Wuderscher Heimatvereins in die alte Heimat (S. 55–69). – „Fastenzeit und Os-tern in Cikó“ (S. 127–128). „Die letzte Wassermühle von Maria Gah-ling“ von Josef Vecsey † (S. 64). – „Herbst in Somogydöröcske“ von Gerlinde Schilling (S. 54). – „Wiedereinweihung des Denkmals »Der gute Hirte« in Győrsövényház“ von Johann Geigl (S. 39–50). – „Das Jahr 2018 war das Jahr der Heimat“ von Marianne Elisabeth Moser (S. 67). – „Ein Stern leuchtet auf in dunkler Nacht“ von Anna Ranger (S. 69–70) – und noch vierzehn weitere Beiträge. – Nachruf auf Otto Heinek, den Vorsitzenden der Landesselbstverwaltung der Ungarn-deutschen (S. 143–144).

Den Kalender zeichnen schon seit jeher die Beiträge von hohem Niveau aus. Dies gilt ebenso für die vielen Bilder, bis auf die histori-schen Bilder nur Farbbilder in höchster Qualität.

Zur Gesamtgestaltung des Kalenders möchte ich den Redakteur, Klaus J. Loderer, beglückwünschen in der Hoffnung, dass er uns im nächsten Kalender mit einem Beitrag wieder verwöhnen wird.

Unseren Landsleuten darf ich den Kalender bestens empfehlen.Josef Schwing

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Von: Johann Steiner

Mit 17 hat er die Flucht gewagt. Das war 1980. Damals hatte Zsolt-Georg Böhm schon mit einigen Erfolgen auf sich aufmerksam gemacht und war rumänischer Tischtennis-Nationalspieler gewor-den. 1977 wurde er im Doppel mit seinem zwei Jahre älteren Bruder Josef rumänischer Meister; 1978 wiederholten die beiden diesen Erfolg, und Zsolt-Georg fügte diesem Titel noch den im Einzel hinzu; 1979 wurde er zum zweiten Mal rumänischer Meister im Einzel; 1978 Jugendeuropameister im Mixed mit Eva Ferenczi und im Dop-pel mit Simion Crişan. Doch die ganz großen Erfolge wird der Nach-komme von Sathmarschwaben nach seiner Flucht in Deutschland feiern. Dazu gehören in erster Linie 14 deutsche Meistertitel. Heute ist Zsolt-Georg Böhm 51, doch ein Ende seiner Tischtennislaufbahn ist nicht abzusehen. In diesem Frühjahr hat der Schiller-Verlag mit Sitz in Hermannstadt und Bonn Böhms Autobiographie veröffentlicht unter dem Titel „Mein Wunder von Bern. Kindheit, Flucht und Karrie-re eines siebenbürgischen Tischtennisspielers“. Doch kaum war sie auf dem Markt, hätten dem Buch ein paar weitere Zeilen hinzugefügt werden müssen. Böhm ist mit dem TTC Hagen als Spielertrainer in die Erste Tischtennis-Bundesliga aufgestiegen. In der kommenden Saison wird er für den saarländischen Regionalligisten TTC Wehrden (ein Völklinger Stadtteil) antreten. Außerdem: Seiner langen Erfolgs-liste hat er in diesem Frühjahr noch zwei Titel hinzugefügt. Am 1. Juni ist er in Bremen mit dem ebenfalls aus Siebenbürgen stam-menden Andreas Fejer-Konnert Senioreneuropameister über 40 ge-worden. Im Einzel ist er bei den mehr als 50-Jährigen Bronzemedail-lengewinner geworden. Böhms Buch ist nicht einfach eine Aufzählung seiner biographischen Daten. Vielmehr ist seine Lebens- und Sport-geschichte eingebettet in die siebenbürgische und die rumänische Geschichte. Böhm geht auf die Verhältnisse in dem an der ungari-schen Grenze gelegenen Ort Salze (Sălacea) ein, wo seine Eltern als Ärzte 1960 hingezogen sind und wo sich schon vor 800 Jahren Deutsche niederlassen hatten. Der Vater weckt in ihm und dem Bru-der die Leidenschaft für das Tischtennisspiel und wird ihr erster Trai-ner.  Der Sportklub Salze wird 1969 ihr erster Verein werden. Mit dem Umzug der Eltern nach Großwardein/Oradea wechseln die bei-den Brüder den Klub. Damit die Söhne im Tischtennis weiterkom-men, sorgt der Vater recht bald für einen Transfer nach Klausenburg/Cluj, wo der legendäre Paneth Farkas, damals Trainer des Arbeiter-sportklubs CSM und der rumänischen Nationalmannschaft Zsolt-Ge-org und Josef unter seine Fittiche nimmt. Weil sich das Leben im kommunistischen Rumänien Ende der 1970er Jahre sichtlich ver-schlechtert, keimt in Zsolt-Georg allmählich der Fluchtgedanke. 1980 nutzt er die Europameisterschaften in der Schweiz, um sich nach Deutschland abzusetzen. Ungarische Fluchthelfer ermöglichen ihm den Grenzübertritt. Böhm – er ist noch keine 18 Jahre alt – schließt sich dem TTC Mörfelden bei Frankfurt am Main an. Über den TTC Heusenstamm kommt er zum ATSV Saarbrücken (1982-1986) und zum um TTC Zugbrücke Grenzau im Westerwald (1986-1996),

wo er die größten Erfolge feiern wird. Seinen ersten deutschen Meis-tertitel  erringt er 1982 im Einzel, seinen letzten 1995. 1987 kommt Zsolt-Georg ganz groß heraus. Mit der Mannschaft des TTC Grenzau wird er deutscher Pokalsieger und deutscher Einzelmeister, und dazu gewinnt er noch mit seinem Klub den Europapokal der Landes-meister. Im jährlich ausgetragenen Bundesliga-Ranglistenturnier belegt er von 1981 bis 1997 sechsmal den ersten, fünfmal den zwei-ten, einmal den dritten und zweimal den vierten Platz. In der von Trainern und Verbandsfunktionären aufgestellten Rangliste der deut-schen Tischtennisspieler belegt er von 1982 bis 1988 Jahr für Jahr den ersten Platz. Er gewinnt dreimal den Europapokal der Landes-meister, 1988 nimmt er an den Olympischen Spielen in Seoul teil, er ist achtmal bei Weltmeisterschaften dabei, davon zweimal mit Ru-mänien. Vertreten war er ferner auf einer Reihe von internationalen Wettbewerben. In den 1980er Jahren ist Böhm der beste deutsche Tischtennisspieler, in den 1990er Jahren ist er immerhin noch der zweitbeste nach dem für Borussia Düsseldorf spielenden Jörg Roß-kopf. Obwohl Böhm bei seiner Flucht erst knapp 18 Jahre alt ist, macht er, anfangs auf sich allein gestellt, seinen Weg. Die rumäni-schen Behörden erteilen seinen Eltern und dem Bruder 1981 die Ausreisegenehmigung. Zsolt-Georg Böhm macht das Abitur, studiert und arbeitet heute in Andernach bei Koblenz als Sportlehrer und spielt weiter Tischtennis, recht erfolgreich.

Tischtennis – und kein EndeDer 14malige deutsche Meister Zsolt-Georg Böhm legt seine Biographie vor

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