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Seite 2 von 3 Vor uns liegen immense Herausforderungen. Armut und Hunger bedrohen im-
mer noch Millionen von Menschen auf der Welt. Dabei haben Menschen ein
Recht auf Nahrung. Es ist nicht nur ein elementares Menschenrecht, sondern
auch unsere ethisch-moralische Verpflichtung, Menschen und Länder dabei zu
unterstützen, dieses Recht zu verwirklichen. Zugleich haben wir dabei auch ein
Eigeninteresse, denn es ist keine Lösung, dass immer mehr Menschen aus ar-
men Ländern ihren einzigen Ausweg in Europa sehen und dabei ihr Leben ris-
kieren. Während die Weltbevölkerung insbesondere in den Entwicklungs- und
Schwellenländern stetig zunimmt, sind die Ressourcen unseres Planeten be-
grenzt. Wir müssen alles daran setzen, die natürlichen Lebensgrundlagen auf
der Erde – unsere Schöpfung – zu bewahren. Entwicklungspolitik ist für mich
deswegen mehr als Projektarbeit, sie ist globale Zukunfts- und Friedenspolitik
und bietet großartige Gestaltungschancen!
Mit den Millenniumsentwicklungszielen sind wir als Weltgemeinschaft damit be-
reits ein großes Stück vorangekommen, aber es reicht noch nicht. Um Armut
und Hunger weltweit entschieden entgegenzutreten, müssen wir uns um die
Entwicklung ländlicher Regionen kümmern. Hier leben weltweit die meisten ar-
men Menschen, und hier wird auch die Nahrung für einen großen Teil der Welt-
bevölkerung produziert. Ebenso wichtige Bereiche kommen hinzu, wie die Ver-
wirklichung der Menschenrechte, gute Regierungsführung, wirtschaftliches
Wachstum und Beschäftigung, Bildung und Gesundheitsversorgung, Schutz
globaler öffentlicher Güter mit besonderem Blick auf das Weltklima, Sicherheit
und Frieden.
Das Jahr 2015 als entwicklungspolitisches Schicksalsjahr steht vor der Tür. Wir
müssen ein globales Zielsystem erarbeiten, ein neues Fundament für die inter-
nationale Zusammenarbeit, das Entwicklung und Nachhaltigkeit miteinander
Seite 3 von 3 verbindet. Ich werde mich in meiner Amtszeit gemeinsam mit unseren Partnern
in Europa und in der Welt dafür einsetzen, diesen Prozess zum Erfolg zu füh-
ren.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich freue mich, mit Ihnen gemeinsam diese
große Zukunftsaufgabe anzupacken! Ihre Perspektive ist mir wichtig, denn Sie
sind diejenigen, die vor Ort in die Tat umsetzen und steuern, was wir im fernen
Bonn oder Berlin beschlossen haben. Schon bald möchte ich mit möglichst vie-
len Akteuren gemeinsam in einer Zukunftscharta für die Entwicklungspolitik die
wichtigen Herausforderungen benennen.
Vielleicht verbringen Sie das Weihnachtsfest in diesem Jahr zu Hause in
Deutschland, vielleicht aber auch in Ihrem Einsatzland, vielleicht in einer ganz
anderen Kultur und viele tausend Kilometer von zu Hause entfernt. Wo immer
es sein mag: Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein friedliches und erhol-
sames Weihnachtsfest und für das neue Jahr Glück, Kraft und Gesundheit und
danke Ihnen von Herzen für Ihren unermüdlichen und engagierten Einsatz für
unser gemeinsames großes Projekt – die weltweite Entwicklungszusammenar-
beit!
Ihr