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Retrospektive. Allergie- und Hautpraxis 2004 bis 2011 Dr. med. E. Paul Scheidegger

Dr. med. E. Paul Scheidegger · 2013. 1. 9. · Autor Dr. med. E. Paul Scheidegger Erste Auflage 2011 Satz und Layout Janine Hartmann [email protected] Herstellung und

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  • Retrospektive.Allergie- und Hautpraxis 2004 bis 2011 Dr. med. E. Paul Scheidegger

  • AutorDr. med. E. Paul ScheideggerErste Auflage 2011www.allergieundhaut.ch

    Satz und LayoutJanine Hartmannwww.gestaltungswerkstatt.chkontakt@gestaltungswerkstatt.ch

    Herstellung und DruckSpiegelberg Verlagwww.spiegelberg-verlag.com

    Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung vom Autor reproduziert oder unter Verwendung elektroni-scher Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

    ISBN 978-3-939043-15-7

  • Liebe Freunde, liebe Kolleginnen und Kollegen,

    anlässlich des Jahresausklanges 2011 möchte ich Euch/Ihnen eine Zusammenstellung einiger prägnanter Bilder meines dermatologisch-allergologischen Alltags der ver-gangenen sieben Jahre Praxistätigkeit in Brugg zukommen lassen.Ohne Eure/Ihre Zuweisungen und Fragestellungen wäre dieses Buch nicht möglich gewesen. Vielen herzlichen Dank für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.

    In diesem Sinne wünsche ich Euch/Ihnen alles Gute für das kommende Jahr.

    HerzlichE. Paul Scheidegger

  • Tumoren

    Infektionen

    Allergien | Ekzeme

  • Epikutantestung – gut gemeinte Topika können zum Bumerang werden.

  • Swatch-Dermatitis – aufgrund der Epikutan-Testung fanden wir eine Sensibilisierung auf ein Konservierungsmittel (Formaldehyd).

  • Rektumprolaps – von der Patientin zunächst als Anal-ekzem über zwei Wochen mit einer Zinkpaste behandelt.

  • Langjährige Intertrigo – in diesem Fall lag eine Psoriasis inversa vor, eine MTX-Therapie hat zur Abheilung geführt.

  • Akute Kontaktallergie auf Henna – mit Blasenbildung nach Tätowierung, in diesem Fall auf das zugesetzte PPD (Paraphenylendiamin).

  • Prick-to-prick-Testung mit Positivität auf Brot (Weizen) – bei einem jungen Mann mit einer schweren anaphylaktischen Reaktion (Kreislaufzusammenbruch). Die Serologie auf Weizen war grenzwertig positiv.

  • Lipödem – muss von Lymphödem und chronischer venö-ser Insuffizienz differenziert werden.

  • Stauungsblasen – bei entsprechender Kompression und Einnahme von Kalzium-Kanal-Blockern.

  • Angioödem des Penis – muss notfallmässig behandelt werden, ansonsten droht eine hämorrhagische Nekrose der Glans.

  • Zoon-Balanitis (Balanitis plasmacellularis) – sehr häufig im höheren Alter auftretend, wahrscheinlich toxisch-degenerativ bedingt, oft als Candida-Balanitis entsprechend ohne Erfolg vorbehandelt.

  • Onychogrypose oder Krummnagel – stark gewölbte, verdickte, häufig verfärbte, krallenartige, harte Nagel- platte, oft als Nagelmykose vorbehandelt, meist als Endzustand mechanischer Traumatisierung bei älteren Patienten als «Normvariante» zu werten, Behandlung nur bei Schmerzen.

  • Purpura jaune d‘ocre – Name aufgrund der Ocker-Verfärbung des Unterschenkels, es handelt sich um eine post- läsionäre Hyperpigmentierung im Rahmen einer chronischen venösen Insuffizienz.

  • Chronischer diskoider Lupus – differentialdiagnostisch muss eine Tinea und Lupus vulgaris (Tuberkulose) ausge-schlossen werden.

  • Nicorandil/Dancor-assoziierte medikamentös bedingte Ulzerationen – typischerweise anogenital. Es wird ein pharmakologischer Effekt auf die Durchblutung vermutet.

  • Nummuläres Ekzem – besser als mikrobiell-dysregula-tives Ekzem bezeichnet, typisch sind die die an römische Münzen erinnernden Ekzemherde.

  • Prurigo-Erkrankung – praktisch immer mit psychogenem Hintergrund, selten werden andere Ursachen gefunden.

  • Elastolytisches Riesenzellgranulom – kann nur bioptisch diagnostiziert werden, eine Borelliose und eine Tinea müssen ausgeschlossen werden, wahrscheinlich eine aktinisch bedingte Dermatose.

  • Erythema anulare centrifugum – typisch ist der sogenannte «trailing scale», die einwärts gekrauste Schuppung, die «kleienartig» aneinanderhaftet , wichtig ist der Ausschluss einer Mykose und einer pityriasisformen Dermatose, die Diagnose erfolgt in Zusammenschau mit der Klinik und einer Biopsie.

  • Akute Radiodermatitis – im Rahmen einer Nach- bestrahlung eines Melanoms.

  • Akute Radiodermatitis – im Rahmen einer Behandlung einer Präkanzerose (Cheilitis actinica).

  • Leukoplakie – bei Cheilophagie (Morsicatio). Eine Biopsie zum Ausschluss einer Neoplasie ist empfehlenswert.

  • Pityriasis rubra pilaris – typisch sind die sogenannten «nappes claires», scheinbar nicht befallene Inseln der Haut.

  • Keratosis punctata (Keratoderma) – eine genetisch fixierte Verhornungsstörung, nicht zu verwechseln mit War-zen oder Keratoma sulcatum.

  • Tüpfelnägel (Onychosis punctata) – nicht mit einer Onychomykose zu verwechseln, kann zum Beispiel bei Psoriasis, Ekzem oder Alopecia areata beobachtet werden.

  • Panaritium – meistens streptogen verursacht, bei chronischen Verläufen sollte auch an eine Candida-Infektion oder an eine Sonderform der Psoriasis (Akropustulose) gedacht werden.

  • Keratoma sulcatum – eine durch Corynebakterien verursachte Dermatose, oft von starkem Brennen begleitet. Wichtig ist die «Trockenlegung» des «Terrains» mit Antihidrotika. Typisch sind die schüsselförmigen Defekte in der Oberfläche der Epidermis.

  • Mollusca contagiosa – müssen bei Kindern nicht behandelt werden, in diesem Fall war eine Laserintervention notwendig.

  • Impetigo – meistens streptogen, gelegentlich staphylogen verursacht. Wichtig ist die Rezidivprophylaxe mit Haut-schutzmassnahmen.

  • Skabies – juckende Dermatose, oft am Genitale, sehr typisch ist der nächtliche Juckreiz.

  • Condylome – meist nicht juckende Hautveränderung am Genitale.

  • Schleimhautwarzen (HPV) – im Zweifelsfall muss biopsiert werden.

  • Leukoplakie – in diesem Fall EBV assoziiert, eine Neoplasie sollte allerdings immer bioptisch ausgeschlossen werden! Es empfiehlt sich, den HIV-Status zu erheben.

  • Amelanotisches Melanom – im oberen Anteil ist noch ein Restpigment sichtbar, die rötliche Farbe spiegelt die atypische Vaskularisation wider.

  • Keratoakanthom – rasches Handeln ist wichtig, da dieser an sich gutartige Tumor innert Wochen sehr rasch wachsen kann und dann nicht mehr operabel ist. Typisch ist der zentrale keratotische Pfropf.

  • Tinea corporis – die sich aber in der Histologie als Morbus Paget «entpuppte». Es handelte sich um eine intrakutane Metastase eines Kolonkarzinoms.

  • Multiple Café-au-Lait-Flecken – führt zur Verdachtsdiagnose einer Neurofibromatose (wurde bestätigt).

  • Nävus sebaceus – ein gutartiger hamartomatöser Tumor, oft bei Geburt schon vorhanden, eine bösartige Entartung ist extrem selten, typisch ist die gelappte weiche Oberfläche mit speckiger Farbgebung.

  • Noduläres Melanom – der Patient kam erst, nachdem der Tumor nicht mehr aufgehört hatte zu bluten.

  • Melanotischer Fleck der Vaginalschleimhaut – ein Schleimhautmelanom muss umgehend bioptisch ausgeschlossen werden.

  • Zungenkarzinom – rasches Handeln ist erforderlich, um eine Metastasierung zu verhindern.

  • Noduläres Basaliom – gut erkennbar aufgrund der sogenannten «arborisierenden» Gefässen.

  • Hämangiom der Oberlippe – Ausschluss eines Melanoms nur mit Dermatoskopie/Biopsie mit Sicherheit möglich.

  • Danke.Adriano FontanaBrunello WüthrichJohn LowePeter ItinWolfgang ZenkerMeinen ElternZuweisenden Ärzten