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D a s E r n ä h r un g s - H e f t T H EM A : Ausgabe #02 Oktober 2012 kostenlos Gscheit essen – mit Genuss und Verantwortung Umweltbildung .Bayern

Dreipunktnull: Was gibt's denn heute?

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Jugendplattform für nachhaltige Lebenskultur

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Das Ernährungs-Heft

THEMA:

Ausgabe #02 Oktober 2012 kostenlos

Gscheit essen –mit Genuss und Verantwortung

Umweltbildung .Bayern

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Der Vorsitzende der Jury: Verleger Jacob Radloff

Was gibt’s Denn Heute?Making of Dreipunktnull

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Dreipunktnull #02 Was gibt’s denn heute?

Essen? Gerade denken wir auch dran. Ehrlich gesagt, haben wir ziemlich Hunger. In der Nähe des Münchner Goetheplatzes, wo der kleine oekom verein residiert, haben wir eine große Auswahl: Gehen wir zum Mütterzentrum, in dem allein erziehende Mütter aus Marokko, dem Kongo und der Türkei verdammt gut kochen? Oder dem Borito-Laden, den zwei junge Männer neulich aufgemacht haben und der nur Bio-Fleisch verwendet? Oder doch zum konventionellen, aber leckeren und freundlichen Stehitaliener? Kommt sein Fleisch aus Massentierhaltung? Die Tomaten aus riesigen spanischen Gewächs-häusern, in denen illegale Einwanderer aus Afrika schuften müssen? Tja, wie man sieht, ist das Thema „Ernährung“ recht lebensnah, es fängt schon bei der Frage an, wohin wir selber in unserer Mittagspause spachteln gehen: „Was gibt’s denn heute?“ Das war dann auch unsere Wettbewerbsfrage an euch: „Was gibt’s denn heute?“ Leckere, selbst gemachte Muffins? Oder gar nichts, weil ihr solidarisch mit eurer magersüchtigen Freundin seid? Oder könnt ihr nichts kochen und Mutter ist auch nicht zu Hause? Was gibt’s denn heute für das indische Mädchen, das den ganzen Tag auf dem Feld arbeitet und den Reis anbaut, den wir Monate später mit extravagantem Sushi auffuttern?

Die 129 Beiträge von 340 Jugendlichen, die uns nach und nach ins Haus geflattert sind, haben uns gezeigt, dass euch die Frage zu vielen tollen, vielseitigen, kreativen, klugen und lustigen Antworten inspiriert hat. Dabei wurde deutlich, dass das aktuelle Wettbewerbsthema gar nicht so weit von der Frage des letzten Wettbewerbs „Was ist dir wirklich was wert?“ (www.was-ist-dir-wirklich-was-wert.de) entfernt ist: Um Werte, Ideale, Liebe und Glück geht es auch beim Essen. Und natürlich um’s pure Genießen, wie die zahlreichen eingeschickten Rezepte beweisen.

So manchem Jurymitglied ist beim Sichten der Beiträge das Wasser im Mund zusammengelaufen. Die finale Entscheidung über die Texte, Zeichnungen, Bilder, Installationen, Videos und Audiobeiträge fiel im Münchner Zukunftssalon des oekom vereins am Goetheplatz. Hier steckten die Jurymitglieder ihre Köpfe zusammen, berieten sich, tauschten ihre Meinungen aus und wählten die fünfzehn Preisträgerinnen und Preisträger. Als wir diese dann zu einem Workshop-Wochenende in den oekom verlag und die Designliga einluden, waren wir schon etwas verdutzt: Zwölf Mädels und kein einziger Junge standen vor der Tür! Sind Mädchen einfach kreativer? Nein, nicht unbedingt, die Jury hatte auch die Beiträge von einigen Jungs gekürt. Aber die schienen wohl alle verhindert zu sein. Die Mädels dachten sich ihren Teil und verstanden sich prächtig. Ein lustiger und spannender Workshop folgte. In zwei intensiven Tagen wurde getextet, fotografiert, gekocht, geplauscht und gelernt. Die Autoreninfos, das Coverfoto und die Fotos der Teilnehmerinnen, die ihr im Magazin findet, kamen unter anderem dabei heraus.

Im Juli trafen sich noch mal alle, diesmal auch die Jungs, zur offiziellen Preis-verleihung auf der Landesgartenschau in Bamberg. Umwelt-Staatssekretärin Melanie Huml übergab den 15 Gewinnern Urkunden und einen Kräutertopf mit einem 150-Euro-Gutschein. Der Workshop und der Abdruck des Beitrags in dieser Ausgabe des Jugend-magazins Dreipunktnull gehören quasi auch zum Preis dazu.

Ach ja, seit diesem Wettbewerb haben wir die Website www.dreipunktnull.org runderneuert! Ihr findet dort sämtliche (!) Beiträge und könnt checken, was sonst noch so in Sachen Dreipunktnull geht! Bis kurz vor der offiziellen Preisverleihung gab’s außerdem auf www.dreipunktnull.org ein Publikums-Voting: Jeder konnte seinen drei Favoriten je eine Stimme geben. 1.693 Jugendliche haben sich innerhalb von zwei Monaten an dem Online-Voting beteiligt!!! And the winner is … auf Seite 28!

Last but not least möchten wir uns beim bayerischen Umweltministerium für die 72.000 Euro und die tolle Zusammenarbeit und bei den Sponsoren Herrmannsdorfer Landwerkstätten und Hofpfisterei für die ergänzende Finan-zierung des Jugendwettbewerbs und des Magazins ganz herzlich bedanken!

Diese Ausgabe von Dreipunktnull wird im Herbst 2012 in einer sensationellen Auflage von 100.000 Exemplaren an allen bayerischen Schulen (außer Grundschulen) verteilt.

Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen!

Euer Dreipunktnull-TeamBernd, Christian und Anja

Beim Workshop sehen sich die Teilneh-merinnen verschiedene Magazine an.

Am Tisch von rechts nach links die Jurymit-glieder Maria Hermann (Bund Naturschutz), Katrin Pötzsch (on3, Bayerischer Rundfunk), Claudia Stein (bayerisches Umweltministe-rium) und Jacob Radloff (oekom verlag)

Am Tisch von rechts nach links die Jurymit-glieder Stefanie Fischer (Häfft Verlag), Nicole Stocker (Chefin der Hofpfisterei), Karl Schweisfurth (Chef der Herrmanns-dorfer Landwerkstätten) und Armin Stegbauer (Inhaber des Café Kubitscheck und der Kochschule Wirtschaftswunder)

www.dreipunktnull.orgwww.oekom-verein.dewww.umweltbildung.bayern.de

Ganz frisch: die neue dreipunktnull.org

Preisverleihung auf der Landesgartenschau in Bamberg mit Umwelt-Staatssekretärin Melanie Huml

Gscheit essen –mit Genuss und Verantwortung

Umweltbildung .Bayern

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Die Herkunft unserer NahrungMarissa Hofmann

Der große Muffin-Test Klasse 8 der Mittelschule Haibach

ErnährungSina Simbürger

Kinderlebensmittel unter der LupeSandra Maiwald, Antonia Horsch, Laura Gliedl

FaktenMarkus Mehling

BotulismusMarkus Mehling

Schülerradio GurkentopfJennifer Leistner, Helena Blüml

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Die Geschichte einer MagersuchtSandra Do, Martina Gilch

Traumfigur Nikolai Drignat

Übergewicht – was tun?Schülerzeitung Volltreffer

Nachhaltig FrühstückenBettina Finzel

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KerndlfresserVanessa Penzkofer

Das perfekte Lehrerdinner Vanessa Wischer, Amelie Lömpel

Besuch bei McDonald’s Hendrik Cwielong

Koch-Kunst Klassen 7a und b der Realschule Amorbach

G’scheit essen – mit Genuss und VerantwortungBayerisches Umweltministerium

Alles Banane?

Kein Zucker-schlecken

Gut Kirschen essen

Impressum

Dreipunktnullwww.dreipunktnull.org

ISSN 2190-1694

Herausgeber: oekom e.V., Tel. Tel. +49 (0)89 54 41 84-11Fax +49 (0)89 54 41 84-49, [email protected], www.oekom-verein.de

Redaktion: Bernd Orendt (verantwortlich), Christian Hillengaß

Verlag: oekom verlag, Gesellschaft für ökologische Kommunikation mbH, Waltherstraße 29, D-80337 München, Tel. +49 (0)89 544184-0, Fax +49 (0)89 544184-49, [email protected], www.oekom.de, Gesellschafter und Anteile: Jacob Radloff, Feldafing, 77 Prozent, Christoph von Braun, München, 23 Prozent

Gestaltung und Satz: Designliga, Hans-Preißinger-Str. 8, Halle A, 81379 München, www.designliga.com

Fotografen: Patrick Ranz, Yves Krier

Druck: Kessler Druck + Medien GmbH & Co. KG, Michael-Schäffer-Straße 1, 86399 Bobingen

Erscheinungsweise: einmal im Jahr

Erscheinungsort: München; wird an allen bayerischen weiterführenden Schulen kostenlos verteilt

Gedruckt auf Circleoffset White 100% Recycling von Arjo Wiggins/Igepagroup

Die Autoren sind für ihre Beiträge selbst verantwortlich, ihre Meinung entspricht nicht immer der Ansicht des Herausgebers. Nachdruck nur nach Absprache mit dem Herausgeber. Alle Rechte vorbehalten. Diese Ausgabe von Dreipunktnull ist das Ergebnis des Schülerwettbewerbs „Was gibt’s denn heute?“. Der Wettbewerb und das Magazin wurden vom Kampagnenteam der bayerischen Umweltbildungskampagne „G’scheit essen – mit Genuss und Verantwortung“ initiiert und sind ein Projekt im Rahmen der Kampagne „G’scheit essen – mit Genuss und Verantwortung“. Die Kampagne ist der bayerische Beitrag zum Jahresthema „Ernährung“ der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung. Der Wettbewerb und das Magazin werden vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit gefördert und von den Herrmanns-dorfer Landwerkstätten und der Hofpfisterei gesponsert. Projektträger ist der oekom e.V.

Dreipunktnull #02 Was gibt’s denn heute?

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Alles Banane

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In Marissas Legostein-Film geben die Bauern ihre komplette Karottenernte und all ihren Wein einem Zwischenhändler, der dafür von fiesen Konzernvertretern 100 Euro bekommt. Davon gibt der Zwischen-händler nur 10 Euro an die Bauern weiter, denen ein bisschen Grünzeug zum Essen bleibt, während sich die Reichen an einer großen Tafel das Essen schmecken lassen. Die armen Bauern, das ist nicht gerecht!

Wenn man den Weg der Lebensmittel, die so im Supermarkt sind, zurückverfolgt, wird man öfter als einem lieb ist darauf stoßen, dass es bei der Herstellung vieler Produkte Gewinner und Verlierer gibt. Faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen sind nicht immer selbstverständlich. Oft steckt hinter einem niedrigen Preis für uns ein niedriger Lohn für andere. Das ist wie beim Fußball, wenn die Sieger nur deshalb gewonnen haben, weil sie gefoult haben. Also kein Fair Play. Wenn du auch der Meinung bist, dass sich Gewinnen auf diese Art nicht wirklich gut anfühlt, kannst du Produkte mit einem Fairtrade-Siegel kaufen, da wird darauf geachtet, dass niemand leer ausgeht. Fairtrade heißt „fairer Handel“ und bei Produkten mit dem Fairtrade-Siegel kann man sich sicher sein, dass die Bauern in Ländern wie Afrika, Asien und Südamerika für ihre Arbeit gerecht bezahlt werden und gute Arbeitsbedingungen haben. Fairtrade-Produkte sind garantiert nicht durch Kinder- und Zwangsarbeit hergestellt.

Die Herkunft unserer Nahrung

Marissa Hofmann, 14 Jahre jung, geht auf die Staatliche Realschule Zirndorf und wohnt in Veitsbronn (Landkreis Fürth). Kartoffeln sind ihre Lieblings-speise, sie isst diese gerne in jeder Form. Marissa betreibt seit vielen Jahren die Kampfkunst Ju Jutsu. Sie spielt seit ihrem sechsten Lebensjahr Gitarre und ist künstlerisch sehr begabt. Nach dem Schulabschluss plant sie eine Ausbil-dung zur Mediendesignerin. Außer ihren Eltern besteht ihre Familie aus ihrem zwei Jahre jüngeren Bruder namens Moritz. Eine Reise nach Afrika ist ein großer Traum von ihr.

www.fairtrade-deutschland.de

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Dreipunktnull #02 Was gibt’s denn heute?

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Alles Banane

Der Grosse Muffin-TestFertigprodukte sind wunderbar praktisch. Aber sind sie auch gesund? Kein Schnippeln, kein Kochen, kaum Abwaschen und im Handumdrehen eine warme Mahlzeit. Das Angebot an Fertigprodukten ist riesig. Wo Zeit, Talent oder Lust fehlen, hat die Industrie stets eine Lösung parat. Zwei Drittel unserer Lebensmittel sind industriell verarbeitet. Tendenz steigend. Da die Anzahl der Fertigprodukte in den letzten Jahren deutlich größer geworden ist, haben wir, die Schüler der 8. Klasse der Mittelschule Haibach, am 1. Februar 2012 eine Informationsveran-staltung angeboten. Bei dieser Gelegenheit haben wir den Gästen der Grundschule aus der 4. Klasse (25–30 Personen) die Wahrheit über „Industrie-Essen“ am Beispiel von Muffins vermittelt.

Das Gesamtergebnis:Am Beispiel Muffins konnten wir das den Grundschülern sehr gut ver-deutlichen, da sie bei Tests einen deutlichen Unterschied hinsicht-lich des Geschmacks, des Geruchs und der Farbe erkennen konnten. Auch den unterschiedlichen Fett-, und Zuckergehalt konnten wir mit Realmedien sehr gut zeigen. Die Grundschüler haben uns am Ende der Präsentation mitgeteilt, dass sie selbst gebackene Muffins in Zukunft bevorzugen, denn sie haben weniger Zucker, weniger Fett, weniger Farb-, Geschmacks- und Duftstoffe.

Wir, die Schüler und Schülerinnen der Klasse 8 der Mittelschule Haibach (13-15 Jahre alt)

Erst wurde gründlich recherchiert …

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dann starteten wir die Befragung: Seht, spürt und schmeckt ihr Unterschiede?

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Dreipunktnull #02 Was gibt’s denn heute?

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Alles Banane

Sina Simbürger ist 15 Jahre alt, kommt aus Neufahrn und besucht dort die Realschule. Sinas Lieblingsessen ist Lasagne. In ihrer Freizeit zeichnet und liest sie gerne.Mit ihrem Bild will Sina erreichen, dass die Menschen mehr über das, was sie essen, nachdenken. Mit Stiften, Papier und einem Radiergummi bringt sie die heutige Ernäh-rungssituation auf den Punkt. Die Fünf-zehnjährige will einmal Grafikerin werden und hat den Wettbewerb dazu genutzt, ihr Talent schon mal auszuleben.

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Kinderlebensmittel Unter der LupeBunt stehen sie in den Regalen der Supermärkte. Alle lieben sie. Die Kinderlebensmittel. In allen Farben und Formen sind sie schon von Weitem zu erkennen. Mit Actionfiguren und Spielchen locken sie die kleinen Kunden an. Die Werbung erzählt uns und den Eltern, wie „gesund“ sie sind. Aber was steckt hinter all dem, was da versprochen wird? Sind sie wirklich für Kinder geeignet? Was steckt hinter den Angaben „ohne Zuckerzusatz“ oder „reich an Vitaminen?“. Wir haben die cleveren Tricks der Hersteller aufgedeckt. Von Calcium bis Vitamin C, wir haben all das unter die Lupe genommen und möchten euch nun gerne davon berichten. Hier ein paar Beispiele von dem, was wir herausgefunden haben.

FruchtzwergeIn 100 g Fruchtzwergen stecken 105 kcal, 12,8 g Zucker und 2,9 g Fett. Um sich diese Werte besser vorstellen zu können, habe ich sie mit einem selbst gemachtem „Prinzessinnenquark“ verglichen (Rezept siehe unten). Dabei ist uns aufgefallen, dass in Fruchtzwergen doppelt so viel Kalorien und Zucker enthalten sind, Fett fast dreimal so viel wie im „Prinzessinnen-quark“.Der hohe Calciumanteil (240 mg) wird vom Hersteller zugesetzt um ein schlagkräftiges Verkaufsargument in der Hand zu haben. Interessant ist dabei, dass Fruchtzwerge fast doppelt so viel kosten wie selbstgemischter „Prinzessinnenquark“.

Ferdi FuchsFerdi Fuchs, die Wurst der Firma Stockmeyer, ist extra für Kinder gemacht. Die Comics auf der Verpackung und die kleinen Spielchen, mit denen geworben wird, locken die Kinder an. Stockmeyer bietet eine schöne, bunte und kindgerechte Website an. Dort können die Kinder verschiedene Online-Spiele spielen.

In 100 g Stockmeyer-Ferdi Fuchs sind 24 g Fett, 2 g Salz und 274 kcal enthalten. Bereits eine Packung dieser Wurst deckt den minimalen Tagesbedarf eines Kindes an Salz. Eine Ferdi Fuchs-Kinderwurst enthält die gleiche Menge Salz und Fett wie ein herkömmliches Wiener Würstchen.Das ist bedenklich, weil Kinder ohnehin schon viel zu viel Salz zu sich nehmen und sich daran gewöhnen. Damit erhöhen sie das Risiko, in höherem Alter Bluthochdruck zu bekommen.

Wenn die Eltern eines sechsjährigen Kindes ihrem Kind ein Päckchen Ferdi Fuchs mit in die Schule geben, ist sein Fettbedarf an diesem Tag schon zur Hälfte gedeckt.

Capri-Sonne„Natürlich Spaß“, so lautet der Werbeslogan. Auch wird mit den „vielen Früchten“ geworben. Mit 12 % Fruchtsaftkonzentrat sind das jedoch nicht gerade viele Früchte. Der meiste Geschmack wird mit den vielen Aromen gewonnen. Kinder lieben Sachen, die leuchten, und davon profitiert Capri-Sonne mit dem „einzigartigen“ Folienstandbeutel mit zum Beispiel Orangen. Jedoch stecken nur 7 % Orangen in dem Produkt, das sind etwas mehr als zwei Esslöffel pro Packung. Dass je Beutel 21 g Zucker enthalten sind, das sind 6,5 Stück Würfelzucker, wurde sogar vor einiger Zeit verschwiegen und nicht auf die Packung geschrieben.

Alles Banane

Sandra Maiwald, Laura Gliedl und Antonia Horsch sind 15 Jahre alt und Schülerinnen der 9. Klasse an der Realschule in Kösching. Sandra kommt aus Ingolstadt / Lip-pertshofen, Laura aus Pförring und Antonia aus Stammham. Laura freut sich sehr, wenn es Sauerbraten gibt, das ist ihr Lieblingsessen. Sandra und Antonia lieben beide Erdbeeren, Sandra vor allem in Form von Erdbeerkuchen. Lauras Berufswunsch ist es, technische Modellbauerin zu werden. Für den gemeinsamen Beitrag zum Wettbewerb hat Antonia viel in Büchern und im Internet recherchiert. Sie spielt Volleyball und reitet gerne. Pferde sind daher ihre Lieblingstiere. Was sie mal für einen Beruf ausüben will, weiß sie noch nicht. Hauptsache, er macht ihr Spaß. Zu Sandras Hobbys gehören Gitarre und Querflöte spielen, singen und lesen. Außerdem fotografiert sie auch sehr gerne. Ihre Lieblingsfarbe ist türkis und sie liebt Pandas! Für die Zukunft stellt sich Sandra vor, mal im medizinischen Bereich mit Menschen, vor allem Kindern, zu arbeiten, am Wichtigsten ist für sie dann aber die Freude am Beruf. Se

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Milchschnitte„Schmeckt leicht. Belastet nicht. Ideal für zwischendurch“, so lautet der Werbeslogan von Ferrero. Die Werbespots werden schlau ver-packt, indem sie von Spitzensportlern wie z.B. den Speedkletterern Huberbuam, den Klitschko-Brüdern oder der Boxweltmeisterin Susi Kentikian gespielt werden. Ferrero vermarktet das Produkt als Zwischen-mahlzeit, aber Milchschnitte ist alles andere als eine Zwischenmahlzeit. In einer Milchschnitte sind 8,3 g Zucker, 7,8 g Fett und 118 kcal enthalten. Zwei Drittel der Milchschnitte besteht aus Fett und Zucker. Diese „Zwischenmahlzeit“ haut mehr rein als Schoko-Sahnetorte.Wenn man den Namen Milchschnitte hört, denkt man an eine gesunde Milchmahlzeit, dabei enthält sie nur 11,8 g Milch, was ungefähr so wenig ist wie auf einen großen Esslöffel passt.

KinderriegelMit dem Werbespot „Extra-Portion Milch“ will Ferrero die Kinderriegel für die kleinen Kunden bewerben. Der Slogan soll den Eltern das Gefühl vermitteln, dass ihre Kinder viel von den Naschereien essen können und sich dabei gesund ernähren. Doch die ganze Milch, die in dem Produkt versprochen wird, ist eigentlich nur Milchpulver. Ein Kind müsste 13 Kinderriegel essen, um seinen Tages-bedarf an Calcium zu decken. Dabei würde es aber auch 48 Würfelzucker und ein halbes Paket Butter zu sich nehmen. Außerdem sind in diesem Riegel mehr Fett und Kalorien enthalten, als in Vollmilchschokolade.

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Dreipunktnull #02 Was gibt’s denn heute?

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Das ganze Video könnt ihr euch hier ansehen:

Markus Mehling ist 15 Jahre alt und kommt aus Würzburg. Er möchte nach dem Abitur Physik und Geografie studieren und später als Journalist arbeiten. Sein Video für den Wettbewerb erstellte er während eines Schüleraustauschs in Nordamerika. Dort lebte er in einer Stadt mit 30.000 Einwohnern, wo mangels ÖPNV fast alle Wege mit dem Auto zurückgelegt werden mussten, in der Hauptstraße zehn verschiedene Schnellrestaurants standen, im Supermarkt jedoch weder Vanilleschoten noch unbehandelte Zitronen zu bekommen waren.

Quellen:www.wfp.orgwww.welthungerhilfe.dewww.face-hunger.dewww.un-kampagne.dewww.weltagrarbericht.dewww.unicef.chwww.caritas-europa.dewww.bmelv.de

Fotos: wenn nicht anders angegeben, http://commons.wikimedia.org

Alles Banane

BotulismusWie fast jeden Morgen das gleiche Ritual: 5:30 Uhr Aufstehen, Bodypflege, Pausenbrot machen, 6:00 Uhr Frühstücken und Zeitunglesen (Günzburger Zeitung). Die News werden von mir von hinten nach vorne gelesen, dabei bin ich über den Satz gestolpert „Was gibt’s denn heute?“. Vor meinem geistigen Auge glitt in Zeitlupe Rindsrouladen, Zwiebelrostbraten mit Röstkartoffeln und Spätzle mit Blaukraut vorbei. Um die Visionen in die Tat umzusetzen, fragte ich meine Mutter: „Was gibt’s denn heut?“ – „Weiß noch nicht, mal schauen!“, antwortete sie mir. Da auf meine Mutter küchentechnisch und kulinarisch stets Verlass ist, lies ich mich mit der Antwort „abspeisen“. In die Tageszeitung vertieft, arbeitete ich mich weiter nach vorn – „Dritte Seite“ „Das rätselhafte Leiden der Rinder“. Rindsrouladen – Rinder? Rätsel-haftes Leiden? O.k. es gibt bestimmt Schöneres für ein Rind, als in Form von Rinds-roulade auf meinem Teller zu landen. Aber als ich den Artikel las, hätte ich am liebsten mein Hartwurstbrot für die Pause wieder ausgepackt – da half auch das Salatblatt-alibi auf der Wurst nicht viel. Der Artikel in der Günzburger Zeitung handelte von „Botulismus“ – Botox kannte ich zwar (in Schönheitsfarmen wird das „Gift zur Fal-tenglättung“ gespritzt – benötige ich aber nicht), aber was hat ein Nervengift mit Rindern und meinen Rindsrouladen zu tun? (Die Rindsrouladen kauft meine Mutter ja eh vom Metzger „Ihres Vertrauens“) Als ich jedoch in dem Artikel las, dass ein Bio- Bauer aus unserer Gegend (Allgäu) habe schließen müssen, weil seine Rinder und der Bauer selbst an „Botulismus“ erkrankt seien, wurde ich „wach“. Ich dachte zurück, als ich als Grundschulkind bei meiner Tante auf ihrem Bauernhof Urlaub machte, mithalf, die Kühe auf die Weide zu treiben und die Hühner über den Hof jagte, ja da war für mich die Welt noch in Ordnung! Und nun Botulismus – eine Krankheit, bei der die Rinder zuerst weniger Milch geben, lichtempfindlich werden, Lähmungserscheinungen zeigen, zusammenbrechen – aber oh Schreck – danach geschlachtet werden dürfen und das Fleisch (sowie die Milch) auch noch verkauft werde kann und bei mir vielleicht als Rindsroulade auf dem Teller landen könnte, da Botulismus bzw. chronischer Botulismus nicht als Tierseuche gilt. Über die Milch oder das Fleisch von erkrankten Rindern kann beim Verzehr eventuell die Krankheit auf den Menschen übertragen werden. Mich beruhigte auch die Aussage der Verbraucherschutzministerin, dass nach dem gegenwärtigen Stand kein Gesundheitsrisiko durch tierische Lebensmittel in Zusammenhang mit dem sogenannten chronischen Botulismus bestehe, reichlich wenig, wenn das Krankheitsbild des Bio-Bauern dieselben Störungen wie das der Rinder – Lähmung der Muskulatur, Störungen des autonomen Nervensystems, Verlust der Sehkraft, Magen-Darm-Probleme usw. aufweise. Die im Artikel beschriebene Geschichte des Landwirts mit dem Resultat: „Alle Kühe tot – Familie krank“ (Söhne verlieren Sehkraft, Magen-Darm-Trakt zerstört) ließ meine Rindsrouladen in weite Ferne rücken. Um halb sieben ist die Welt doch nicht in Ordnung? Ich packte meine Schulmappe, ging zum Bus, fuhr zur Schule. In der ersten Stunde schrieben wir TZ-Schulaufgabe. Als ich früher fertig war, grübelte ich, wie Botulismus wohl aussieht – kann man es zeichnerisch darstellen? Der Schulalltag ging weiter … als ich aber um 18:00 Uhr zu Hause ankam (vom Hunger geplagt), die Türe aufriss und meiner Mutter die tägliche Frage zurief: „Was gibt’s denn heute?“ und meine Mutter antwortete: „Kaiserschmarren mit Apfelkompott“ war ich schon erleich-tert – kein „Botulismus“, aber ich dachte Moment mal! Im Kaiserschmarren sind doch Eier, oder? Diese kommen von Hühnern, sind die Hühner o.k. oder vielleicht doch nicht? Ich sagte mir im Stillen, doch, die Eier sind o.k., denk an deine Kindheit, als du bei deiner Tante auf dem Bauernhof die qietsch-fidelen Hühner über den Hof gejagt hast … die Hühner haben höchstens eine ausgeprägte „Schenkelmuskulatur“ durch dein Hofjogging … sonst fehlt ihnen doch nichts! ODER?

Morgens um halb sieben ist die Welt noch in Ordnung – denkt man.

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Maximilian Neumeier, mittlerweile 17 Jahre jung, 180 cm groß, rank und schlanker Fachoberschüler aus dem „bayrischen Schwaben“, schätzt die regionalen Köstlichkeiten aus dem All-gäu – am besten stets frisch und nach-haltig zubetreitet und mit dem Wissen, wo der Ursprung der Nahrungskette zu finden ist. Außer seiner Vorliebe für gutes Essen reist er sehr gerne, spendet dem Regenwald sein Engagement und liebt die Höhen im Hochseilgarten.

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Einmal hin – Bio drin!Was ist Bio? Wer kauft Bio und warum? Wer produziert Bio?

Umfrage von Radio Gurkentopf: Warum kaufen Sie hier auf dem AltöttingerBauernmarkt ein?

„Weil das günstig für mich ist und ich frische Ware bekomme.“

„Ich kaufe eigentlich immer nur regionale Lebensmittel auf Bauernmärkten oder beim Bauern selbst.“

„Weil es die Erzeuger selbst sind, die hier verkaufen.“

Wie groß ist Ihre Bereitschaft, mehr für Bioprodukte auszugeben?

„15 bis 20 Euro“

„Etwa 20 Prozent“

Frage an Bio-Verkäufer: Wie verändert sich das Verbraucherverhalten nach aktuellenLebensmittelskandalen?

„Es kommen auf jeden Fall mehr Leute. Leider bloß eine Zeit lang.“

„Erst denken die Verbraucher darüber nach und kaufen bewusster ein. Und wenn dann wieder ein bisschen Gras darüber gewachsen ist, nehmen sie wieder das Billige und regen sich dann wieder darüber auf, wenn es einen neuen Skandal gibt.“

Frage an Bauern Georg Stadler (seit vielen Jahren Demeter-Bauer): Was sind faire Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft?

„Die Arbeitsbedingungen sind dann fair, wenn der Bauer nachhaltig von seiner Arbeit leben kann und er die Natur nicht ausnutzen muss. Es ist sehr wichtig, dass die Bauern die Möglichkeit haben, ihr Leben und ihr Arbeiten zu gestalten, und das geht nur über einen gerechten Preis. Wichtig ist auch eine richtige Arbeitszeit, dass man seine Arbeit in einer Zeit erledigen kann, dass auch noch Zeit für die Familie bleibt.“Kurz: „Es muss für alle – Natur, Tiere und Verbraucher – von Nutzen sein, dann ist es fair.“

Schülerradio GurkentopfDas Schülerradio Gurkentopf der AWO Jugendsozialarbeit an der Weiß-Ferdl-Mittelschule hat eine Radiosendung zum Thema Gesunde Ernährung über den Äther geschickt.Hier ein kleiner Auszug. Achtung, Sendung!

Jennifer Leistner und Helena Blüml waren als Vertreterinnen des Schülerradios Gurkentopf beim dreipunktnull-Workshop. Zusammen mit ihren Mitschülern kamen sie durch die aktuellen Lebensmittelskandale auf die Idee, einen Radiobeitrag zum Thema Bio-Ernährung zu machen. Sie wollen damit zu einem bewussten Einkaufen anregen und sind dafür, dass nicht nur nach Skandalen auf gesunde Ernährung geachtet wird, sondern immer. Helenas Interessen sind Babysitten und Kochen. Später möchte sie Kinderpflegerin werden. Jennifer kocht gerne und spielt leidenschaftlich Gitarre und möchte nach der Schule Gesundheits- und Krankenpflege lernen.

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Service-TippEinen eigenen Radiosender für eure Schule? Wie man so etwas macht, erfahrt ihr hier: www.svtipps.de/kleinprojekte/medien/schulradiowww.schulradio-bayern.de

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Dreipunktnull #02 Was gibt’s denn heute?

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Die Geschichte einer MagersuchtEin bewegender Film über:

Es gibt Menschen, die jeden Bissen abwägen und sofort in Kalorien umrechnen; sich tagelang herunterhungern und stundenlang auf dem Lauftrainer stehen, um Kilos abzutrainieren, die sie gar nicht besitzen. Die in den Spiegel sehen und sich selbst nicht mehr wahrnehmen; die sich und anderen vorlügen, gesund zu sein; die Abführ-mittel schlucken oder sich den Finger in den Hals stecken; die bis auf die Knochen abgemagert sind und die Zahl auf der Waage immer noch nicht akzeptieren können – weil Knochen und Haut mehr als 0 kg wiegen. Sandra und Martina erzählen die „Geschichte einer Magersucht“.

Youtube: http://www.youtube.com/watch?v=neVn8gJXfC4 454 Stimmen*

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*Alle Gewinner des Publikumsvotings auf www.dreipunktnull.org: Sandro Do (siehe diese Seite): 454 StimmenKlasse 8b des Olympia-Morata-Gymnasiums Schweinfurt: (siehe www.vimeo.com/42690004): 319 StimmenAntonia Horsch, Sandra Maiwald und Laura Gliedl: (siehe Seite 20): 230 Stimmen

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www.bzga-essstoerungen.dewww.magersucht.de

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Dreipunktnull #02 Was gibt’s denn heute?

Kein Zuckerschlecken

Sandra Do und Martina Gilch Sandra singt, tanzt und zeichnet gerne und spielt außerdem Geige. Ihre Freunde lieben an ihr, dass sie bei Problemen anderer nicht eher aufgibt, bis diese gelöst oder – bei besonders komplizierten Fällen – durch Fressattacken oder Ablenkungsaktionen – schnell vergessen sind. Nach der Schule hat sie vor, in Richtung Psychologie zu gehen, was sich bestimmt nochmal ändert, da sie eher der spontane Typ ist. Sie ist stolze Besitzerin eines Blogs, wo sie regelmäßig ihre Meinung, meist auch zu speziellen Themen, abgibt. Am Wettbewerb nahm sie mit ihrer besten Freundin teil und setzte dabei ihre Kreativität und Leidenschaft für Fotografie ein. Bei der Frage nach ihrem Lieblingsessen antwortet sie ohne Zögern: Sauerbraten! Martina ist 16 Jahre alt und besucht das Eschenbach-Gymnasium. Bei Tacos wird sie immer schwach. Da Martina häufig und gerne über sozialkritische Themen schreibt und sich damit auseinandersetzt, schien der Teilbereich Magersucht des Wettbewerbsthemas Ernährung passend, um ihrer kreativen Ader in Form ihres Hobbys Fotografie freien Lauf zu lassen. Gleichermaßen stellt sie sich ihren zukünftigen Job vor: abwechslungsreich, kreativ und mit Menschen in Kontakt treten. Martina, auch Tinsch genannt, ist große Schwester eines Zwillingspärchens, musikalisch begabt und vor allem tollpatschig.

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TraumfigurZu sehen ist ein zentral platzierter, schwarzer senkrechter Strich, der den Raum in zwei Hälften teilt. Aufgrund des weißen Hintergrunds entfaltet der dadurch hervorgerufene Kontrast seine besondere Wirkung. Im unteren Drittel ist in der Schriftart „Miriam“ bei einer Schriftgröße von 80 das Wort „T R A U M F I G U R.“ zu lesen. Nach jedem Buchstaben wurde je einmal die Leertaste betätigt, damit dieses Wort dem Betrachter förmlich ins Auge springen möge.

Das Kunstwerk findet besonderen Ausdruck in seiner Simplizität. Durch die minimalistische Gestaltung erübrigt sich die Gefahr einer mehrdeutigen Interpretation, sodass es sich dem Betrachter schnell erschließt, dass es sich hierbei um eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema „Magersucht“ handelt.

Der einleitend erläuterte Strich karikiert ohne jeden Zweifel die Silhouette einer magersüchtigen Person. Diese Bedeutung erklärt sich allerdings nur in Verbindung mit dem darunter platzierten Schriftzug.

Dass die Wahl der Schriftart auf eine alltäglich anmutende wie „Miriam“ fiel, ist kein Zufall. Dies soll die Illusion von Magersucht betroffener Personen zunichte machen, die sich durch exzessives Abnehmen eine bessere gesellschaftliche und soziale Resonanz erhoffen. Vielmehr reihen sie sich dadurch in die Schlange vieler anderer ein, die ihr Schönheitsideal der von den Medien und der Industrie indoktrinierten Vorstellung angleichen. Genau aus diesem Grund fiel bei der Wahl des Satzzeichens die Entscheidung auf den Punkt. Dieser muss an Aussagekraft hinter dem Frage- und dem Ausru-fezeichen deutlich zurückstecken. Der Punkt spiegelt somit auch die gesellschaftliche Stellung einer an Essstörung leidenden Person wieder, die aufgrund ihrer Sucht jegliche Individualität und Einzigartigkeit aufgibt und sich selbst die Möglichkeit nimmt, wie ein Ausrufezeichen unter den Mitmenschen zu sein.

Dieses Kunstwerk möchte also dazu aufrufen, sich nicht vom Trugbild täuschen zu lassen, erst durch eine übertrieben schlanke Figur von den anderen akzeptiert zu werden.

Mach deine Figur zur Traumfigur. Sei du selbst. Du bist einzigartig.

Nikolai Drignat ist 18 Jahre alt und hat vor Kurzem sein Abitur am Johann-Philipp-von-Schönborn-Gymnasium in Münner-stadt bestanden. Er spielt leidenschaft-lich gerne Schach.

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Übergewicht – was tun?Die Schülerzeitung Volltreffer fragt nach:

Sie sind Ernährungsberaterin. Was ist Ihre Aufgabe in der Praxis?

Ich betreue Patienten, die Probleme mit der Ernährung haben, z.B. Milchzucker- und Fruchtzuckerunverträglichkeit, oder Personen, die übergewichtig sind. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Betreuung von Diabetikern.

Welche Methoden wirken am besten, um das Übergewicht zu reduzieren oder zu vermeiden?

Bewegung und fettarme Kost.

Ihr Tipp für die Jugendlichen?

Bewegung statt Burger. Fußball statt Nintendo. Radfahren statt Fernseher, usw. Im Grunde genommen wissen sie es selbst, aber der innere Schweinehund …

Warum ist Fast Food so gefährlich?

Die Kalorien sind in der Regel extrem hoch, das Sättigungsgefühl hält nur sehr kurz an und es sind kaum wertvolle Nahrungsbestandteile enthalten. Und ist nicht auch der Verzehr von weichen Semmeln ein Zeichen von Bequemlichkeit (beim Kauen)?

Es ist besonders bei uns Mädchen immer das Gleiche: „Ich bin zu dick!“. Wir hungern uns ab, machen viel Sport und wenn es dunkel ist und wir es selber nicht bedenken, schlagen wir uns den Bauch voll. Ob vor dem Fernseher die einen oder anderen Chips, Flips und Gummibärchen, bei einem Besuch die fette Torte, weil die gute Freundin Geburtstag hat, oder bei McDonald’s die Hamburger. Wir essen, ohne zu denken. Wenn wir zwei Wochen später auf die Waage schauen, gefällt uns das Ergebnis aber gar nicht. Dabei wäre alles so einfach, wie unser Bericht zeigt.

Die Volltreffer-Autoren dieses Beitrags: (von links) Luisa, Nilüfer, Jasmin, (Frau Rüttinger), Merve, Marianne, Manuel, Sonja und Nico

Übergewicht – was tun? Wir fragen die Ernährungsexpertin Frau Rüttinger

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Wer weiß schon, wie viel Zucker in unseren Speisen und Ge-tränken ist? Während es bei einer Tafel Schokolade wohl jedem klar ist, dass da viel Zucker drin sein muss, ist es bei einigen Nahrungsmitteln völlig unerwartet. Vor allem bei Getränken verschätzt man sich total. Wir haben für euch einige Nahrungsmittel auf Zucker überprüft und die entsprechende Menge in Würfel-zucker danebengelegt.

Stellen Sie Ihre Top Ten der dick machenden Nahrungsmittel vor.

Chips, Flips, Süßigkeiten, Streichwurst, Alkohol, im Fett rausgebackenes Gebäck, Bratwürstchen, zuckerhaltige Getränke wie z.B. Coca Cola (1 Flasche Coca Cola enthält 40 Würfelzucker),Fast Food – siehe hierzu auch entsprechende Angaben in diversen Fast-Food-Restaurants – und fetthaltige Lebensmittel wie Sahne, Wiener, Gelbwurst etc.

Welche Stoffe baut die Lebensmittelindustrie in ihre Produkte ein, dass man davon „süchtig“ wird und immer mehr davon essen will (z. B. Schokolade)?

Das ungesüßte Kakaopulver, welches zur Herstellung von Schokolade verwendet wird, enthält einen koffeinähnlichen Stoff. Dieser wirkt sich stimulierend auf den Menschen aus. Auch Glückshormone werden kurzfristig ausgeschüttet. Schoko- lade ist nicht gesundheitsschädlich, wenn man sie in Maßen genießt. Kupfer, Eisen, Phosphor und andere Mineralien sind wichtige Bestandteile der Schokoladen. Bei Flips, Chips, Erdnüssen etc. ist es das Natriumglutamat. Die Geschmacksknospen reagieren auf den Geschmacksverstärker mit der Folge, wir essen, bis die Tüte leer ist!

Vielen Dank für das Interview!

Kein Zuckerschlecken

Viel zu oft werden die süßen Sachen unterschätzt. Vor allem bei den Getränken. Wer nachmittags nebenbei eine große Flasche Cola trinkt tut dasselbe, als würde er drei Tafeln Schokolade essen!

Eine große Flasche Cola = 3 Tafeln Schokolade

Eine Flasche Orangensaft = fast 2 Tafeln Schokolade

Nachhaltig FrühstückenDem Umweltbildungsteam des Naturpark- und Biosphärenreservats Rhön e.V. ist es sehr wichtig, Kindern eine nachhaltige Ernährung nahezulegen, da der Kauf, sowie der Verzehr verschiedener Produkte soziale (z. B. Gesundheit), wirtschaftliche (z. B. Einfluss auf regionale Märkte) und umweltbezogene Konsequenzen (z. B. Abgase der Transportmittel) mit sich bringt.

Während der Aktionswochen „Frühstücken: Gesund – Regional – Nachhaltig!“ für Schüler ab der dritten Jahrgangsstufe wurden relevante Themen zusammen mit den Kindern kognitiv, spielerisch, experimentell und sogar sportlich-aktiv behandelt. Daneben lernten die Schüler mit uns, was sie beachten müssen, wenn sie Inhaltslisten lesen, wie häufig sie bestimm-te Lebensmittel zu sich nehmen sollten und was die enthaltenen Stoffe in unserem Körper bewirken. Dafür verglichen wir Produkte und machten sogar ein paar Experimente. Sportlich und lustig zugleich war es, als die Schüler auf dem Pausenhof die Inhaltsstoffe Fett, Eiweiß, Kohlenhydrate und Vitamine in Bewegungen darstellen sollten. Doch das war noch lange nicht alles. In kleinen Teams durften die Teilnehmer eine Ernährungs-Pyramide aus 25 Kärtchen legen, die alle wichtigen Lebensmittel in der richtigen Aufteilung enthalten sollte.Abschließend diskutierten wir über die Vorteile vom Einkauf regionaler und saisonaler Produkte. Da ich für die Aktionswochen „Frühstücken: Regional – Nachhaltig“ ein Quiz entwickelt habe, dürft ihr nun euer eigenes Wissen anhand einer ausgewählten Frage testen:

Ein kleines Beispiel aus dem Pro-grammpunkt gemeinsames Frühstücken (Vorschlag zum Ausprobieren):

Das mutige Schleckermaul (vor allem Kohlenhydrate & Fett zum Entschlüsseln der Vitamine): Eine Sesamstange mit Butter, Nusscreme, Frischkäse und Bananenscheibchen (in dieser Reihenfolge!) dazu eine Tasse Hafer-drinkWenn ich Vitamine esse, brauche ich Fett, sonst kann der Körper sie nicht

nutzen. Das heißt, wenn ich mir eine Karotte nehme, esse ich anschließend noch eine Tüte Pommes mit Mayonnaise und trinke ein Glas Limonade. Ist das sinnvoll?

a) Klar. Wenn der Zucker in der Limo ebenfalls in Fett umge- wandelt wird, können mir die Vitamine gar nicht entwischen! Da übertreibe ich gerne.b) Nein das finde ich nicht sinnvoll. Damit die Vitamine aus der Karotte in meinen Körper gelangen, brauche ich nicht so viel Fett.

Warum mir dieses Thema besonders wichtig ist:Wenn unsere Kinder stressfrei, ge-sund und trotzdem vielfältig sowie regional essen, dann geben wir ihnen die Chance, in einer Umgebung zu leben, die ökologisch, sozial und wirt-schaftlich stabil ist. Und das auf längere Sicht. Beim Frühstück können wir also anfangen, Nachhaltigkeit zu verwirklichen. Doch das Wichtigste dabei ist: Was wir nicht kennen, lehnen wir meist zunächst ab. Deshalb ist es von großer Bedeutung, die Bildung mit Spaß zu verbinden und die Kinder mitsprechen, mitdenken und entdecken zu lassen. Das ist für mich erfolg-reiche Umweltbildung.

Wer sich für das gesamte Konzept interessiert, kann Bettina unter [email protected] kontak-tieren oder sich auf den Internet-seiten des Naturpark- und Biosphä-renreservats Rhön e.V. informieren.

www.biosphaerenreservat-rhoen.dewww.naturpark-rhoen.de

Die Lösung der Quizfrage lautet: b

Bettina Finzel ist 21 Jahre alt. Letztes Jahr hat sie ihr Abitur gemacht und entschied sich anschließend für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr. Da sie sich für Ernährung und Gesundheit interessiert, schrieb sie, obwohl ihr nur noch 2 Wochen bis zum Wettbewerbseinsendeschluss blieben, alles zu ihrem FÖJ-Projekt auf und nahm teil. Das zeigt wieder einmal, dass es sich lohnt, sich zu trauen! Die nächste spannende Station für Bettina ist sicherlich das Studium ab Oktober.

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KerndlfresserVegan geht’s auch

Schoko Walnuss Tartelettes

ZutatenTeig:100 g Weizenmehl120 g Weizenvollkornmehl1 EL Zucker1 gute Prise Salz150 g gefrorene Margarine4 EL kaltes Wasser Füllung:40 g Mehl100 ml Agavendicksaft2 Eiersatz ( je 1 TL Sojamehl + 3 TL Mineralwasser)80 g geschmolzene Margarine125 g gehackte Walnüsse150 g gehackte Kuvertüre2 EL Rum1 TL Vanille1 Prise Salz

www.kerndlfresser.blogspot.de

ZubereitungFür den Teig alles außer Margarine und Wasser vermengen. Die Margarine grob klein schneiden und auch in die Schüssel geben. Das Ganze so lang mit der Küchenmaschine oder einem Hand-rührer kräftig bearbeiten bis von der Margarine nur noch kleine „Erbsen“ übrig sind. 4 EL kaltes Wasser zufügen, dann gut verkneten. Den Teig für mind. 1 Stunde kalt stellen. Währenddessen für die Füllung einfach alle Zutaten zusammen rühren. Wenn der Teig fertig geruht hat, diesen auf einer mit Mehl bestäubten Arbeitsfläche ca. 2–3 mm dick ausrollen und Kreise austechen (z.B. mit einem Glas). Die Teigkreise anschließend in 2 gefettetete Muffinbleche in die Förmchen eindrücken. Die Füllung gleichmäßig auf die Teigschälchen verteilen (vll. noch zur Zierde eine Walnusshälfte dekorieren). Die Bleche für ca. 20 Minuten bei 180°C in den Ofen geben.

Vegetarisch? Ok. Aber vegan? Was würden wohl eure Eltern, Freunde und Bekannten sagen, wenn ihr komplett auf tierische Produkte verzichten würdet? Kein Fleisch, keine Milch, kein Joghurt, kein Käse, keine Eier und so weiter? Die Frage, ob dann außer Salat und Körnern überhaupt noch etwas zu essen übrig bleibt, käme bestimmt. Mit einem Blick auf Vanessas Blog würden die Zweifel jedoch sehr schnell kleiner. So war das auch gedacht, als die Sechzehnjährige anfing, ihre veganen Rezepte zu bloggen. Ihre Eltern sollten sehen, dass man sich vegan durchaus vollwertig und gesund ernähren kann. Und wirklich, die vielseitigen Rezepte mit tollen Bildern lassen einem regelrecht das Wasser im Munde zusammenlaufen! Mittlerweile ist der Blog nicht mehr nur ein Mittel zum Zweck, sondern zu Vanessas Hobby geworden.

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Dreipunktnull #02 Was gibt’s denn heute?

Vanessa Penzkofer ist 16 Jahre alt und geht auf das St. Gotthard Gymnasium in Niederalteich. Dort hing auch das Wettbewerbsplakat aus, das sie zur Teilnahme motivierte. Wegen ihrer Hobbys Kochen, Essen & Bloggen kam für sie gar nichts anderes in Frage, als ihren veganen Foodblog „KERNDLFRESSER – von wegen!“ zum Wettbewerb einzureichen. Seit 3 Jahren ist sie nun Vegetarierin, strebt jedoch danach, sich irgendwann komplett vegan zu ernähren. Durch diesen Wunsch ange-trieben, begann sie auch ihren Blog, um zu zeigen, dass man sich als Veganer nicht von „Kerndl“ ernähren muss. Am liebsten isst sie übrigens Spinat mit Bratkartoffeln.

Kartoffel Curry

Zutaten 2 Lauchzwiebeln 1 Zwiebel 1 Knoblauchzehe 1 EL Curry 1 EL Garam Masala 800 g Kartoffeln 1 TL Chili 2 EL Tomatenmark 100g rote Linsen 1 1/4 l Gemüsebrühe ZubereitungLauchzwiebeln, Zwiebel und Knob-lauchzehe klein hacken und in einem Topf in Öl anschwitzen. Danach Curry, Garam Masala und Tomatenmark kurz mit anbraten. Alles mit Ge-müsebrühe ablöschen sowie die geschäl-ten und gewürfelten Kartoffeln hinzugeben. Nun 10 Minuten im zuge-deckten Topf köcheln lassen. An-schließend die gewaschenen Linsen hinzugeben und weitere 15 Minuten kochen. Zum Schluss nochmals mit Curry, Salz und Pfeffer würzen.Seitan

Viele Veganer und Vegetarier schwören auf Seitan. Das ist verarbeitetes Din-kel- und Weizeneiweiß, das prima als Fleischersatz taugt, weil es sehr viel Eiweiß hat, im Gegensatz zum Fleisch aber weniger fett ist und so gut wie kein Cholesterin enthält. Erfunden haben es buddhistische Mönche in Asien, wo es heute in zahlreichen Varianten verzehrt wird. Seitan gibt’s in Bio-Läden und kann gebraten, gegrillt und gekocht werden.

Sehr, sehr leckere Rezepte verrät „Das Seitan-Kochbuch“ von Torsten Mertz. Vom selben Autor gibt es auch tolle Ideen für’s vegetarische Grillen! Die findet ihr in seinem Buch „Gemüse ist mein Fleisch – Vegetarisch grillen“. Beide Bücher sind im Verlag Parkstraße erschienen.

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Gut Kirschen essen

das perfekte Lehrerdinner

Liebe geht durch den Magen und liebevolle Erziehung natürlich auch. Daher testeten wir unsere Lehrer, was sie auf dem Gebiet der Kochkunst zu bieten haben. Um herauszufinden, welcher Lehrer die leckerste Mahlzeit zaubern kann, starteten wir den Wettbewerb „Ein perfektes Lehrerdinner“. Unglaublicherweise erklärten sich schon bald einige Lehrer bereit, für uns zu kochen: Frau März, Frau Royé und Herr Pohl.

Die JuryDie Schüler-Jury bewertete Kochen und Essen der Lehrer auf: - Geschmack- Hygiene- optische Gestaltung- Zutaten - Arbeitsstil

Frau Eva März erreichte mit „Harakiri“ bei starker Kon-kurrenz den zweiten Platz

Frau März überzeugte nicht nur mit ihrem ruhigen und gelassenen Arbeitsstil, sondern vor allem mit dem hervorragenden Geschmack ihres außergewöhnlichen Gerichtes, dessen seltsamer Name

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„Kritharaki“, von ihr zu „Harakiri“ umgewandelt worden ist. Eine Art von Harakiri (Selbstmord) war es auf jeden Fall nicht. Insgesamt waren wir alle vom Geschmack des Essens hellauf begeis-tert und wünschten uns, auch einmal mittags am Esstisch der Familie März zu sitzen.

Frau Sandra Royé erzielte mit Ihren „Nudeln in Wein-Sah-ne-Sauce“ ebenfalls einen guten 2. Platz

Frau Royé faszinierte uns nicht nur durch ihre Kreativität beim Erfinden einer eigenen Soße, sondern vor allem durch ihre Flexi-bilität. Sie hatte nur zwei Tage Vorbereitungszeit bis zu unserem Lehrerkochen und zauberte trotzdem ein wunderbares Gericht. Respekt! Das Essen war sehr lecker und hatte eine gute optische Gestaltung. Da hat Herr Royé aber großes Glück, wenn seine Frau jeden Tag so etwas Genüssliches und Erfinderisches kocht. Deshalb wird er wohl auch nie beim Pizza-Taxi anrufen müssen.

Herr Martin Pohl erkämpfte sich mit „Filet Egbert an Champignon-Risotto im Hokkaido-Töpfchen“ den 1. Platz

Herr Pohl beeindruckte nicht nur mit seinem exotischen Essen, sondern auch mit seinem ausgeprägten Sinn für optische Gestaltung und Ambiente. Aus seinem Korb wurden Gläschen mit Kerzen und herbstlicher Kastaniendekoration auf den Tisch gezaubert, gefolgt von vier Hokkaido-Kürbissen. Diese wurden geschickt und ohne größere Verletzungen zurechtgeschnitten und ausgehöhlt. Nach kurzer Suche mit Hilfe von Frau Heidrich platzierte er die Kürbisse in zwei Auflaufformen. Dann verschwanden sie (die Kürbisse natür-lich) im Backofen. Der Risottoreis kam in den Topf und wurde mit Weißwein vom Weingut „Pohl“ angereichert, so konnte das Gemisch langsam vor sich hin köcheln. Mühevoll wurden Champignons ge-putzt, in dünne Scheiben geschnitten und in einer Pfanne angebra-ten. Diese, gefolgt von Sahne und Parmesan, verfeinerten das Risotto. In der Zwischenzeit schnitt Herr Pohl das mitgebrachte Rindfleisch in kleine Stückchen und entfernte natürlich sorgfältig das Fett. Nachdem die Stückchen gewürzt waren, wurden sie angebra-ten. Nach kurzer Wartezeit, die mit einem Gläschen Prosecco überbrückt wurde, holte er die Kürbisse aus dem Ofen und füllte sie mit der Reis-Champignon-Masse auf. Die Rindfleisch-Stückchen wurden neben dem Kürbis angerichtet. Selbst gebackene Maisbröt-chen rundeten das Essen harmonisch ab.Alles in allem, da war sich die Jury einig, ein sehr gelungenes Gericht. Sollte Herr Pohl seine Karriere als Lehrer aufgeben, wäre er als Chefkoch eines Sternerestaurants bestimmt auch sehr glücklich und überaus erfolgreich.

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Vanessa Wischer und Amelie Lömpel sind beide 13 Jahre alt und besuchen das Egbert Gymnasium in Müsterschwarzach. Ihre Heimat ist Bergtheim. Ein Lieblingsessen haben sie nicht, da sie beinahe alles mögen. Zu ihren Hobbies zählen Lesen, Klavier spielen und Voltigieren. Zu diesem Artikel kamen Amelie und Vanessa durch ihr Schülerzeitungsseminar auf Kloster Banz. Amelie nahm an dem Wettbewerb durch die spontane Anmeldung ihres Lehrers Teil. Ihr Projekt bestand aus einem Lehrer-Dinner, welches dem bekannten „Das perfekte Promi Dinner“ glich. Die gekochten Gerichte wurden durch eine Schüler-Jury bewertet und danach in der Schülerzeitung veröffentlicht. Später würde sie eventuell gerne Lehrerin werden.

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McDonald's und anderes GummiessenKoch - KunstDas Auge isst mit. Aber in diesem Fall bitte nur das Auge! Diese ansprechenden Mahlzeiten sind nämlich aus Fimo (Modelliermasse) und wären daher etwas schwer verdaulich. Die Schüler der Klassen 7 a und b der Realschule Amorbach haben sie im Kunstunterricht zubereitet. Dabei entstand eine Festtafel mit leckeren Gerichten aus den verschiedensten Ländern. Zum Anbeißen! Aber wie gesagt: bitte nicht wirklich!

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Die Kampagne des Netzwerks Umweltbildung.Bayern

Diese Ausgabe des Jugendmagazins „Dreipunktnull“ steht nicht alleine und verlassen wie ein Schulgebäude während der Ferien herum. Das Magazin und der Jugend-wettbewerb sind nämlich Bestandteil einer größeren Kampagne: Die Netzwerkpartner „Umweltbildung.Bayern“, das sind 128 Umweltbildungszentren, Jugendbildungsstätten oder zum Beispiel Umweltpädagogen, veranstalten in diesem Jahr die Kampagne „Gscheit essen - mit Genuss und Verantwortung“. Die Kampagne wird vom Bayerischen Umweltministerium mit über 80.000 Euro gefördert. Die Netzwerkpartner greifen damit das Jahresmotto 2012 der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ der Vereinten Nationen auf: „Ernährung“. Diese bayernweite Kampagne hat das Ziel, Ernährung in Bezug auf Nachhal-tigkeit, Klima, Regionalität, Saisonalität, Ressourcen-verbrauch, Weltgerechtigkeit – aber auch Genuss und Esskultur – zu thematisieren. Über das ganze Jahr verteilt bieten viele Netz-werkpartner von Umweltbildung.Bayern eine Menge Veran-staltungen an. Zum Auftakt feierten im Frühling über 130 Personen den Kampagnenstart bei einem gemeinsamen Essen. Das Programm wurde umrahmt von verschiedenen Marktständen, die zum Beispiel Obst und Gemüse aus der Region vorstellten, Auskunft zu biologisch produziertem Honig und Säften oder fair gehandelten Lebensmitteln gaben. Im Juni wurden über ganz Bayern verteilt Eat-Ins veranstaltet. Eat-Ins sind gemeinsame Essen an öffentlichen Plätzen, um auf nachhaltige Ernährung aufmerksam zu machen. Dabei sollen die Leute auch Genuss und

Esskultur erleben können. Bei schönem Sonnen-schein fanden auf Marktplätzen, Straßen und Freigeländen verschiedener Kommunen 40 Eat-Ins statt. An den mit Tischtüchern und Blumen-schmuck hübsch dekorierten Tischen trafen sich oftmals mehrere Hundert Personen, um zusammen vielerlei Köstlichkeiten zu essen, miteinander zu diskutieren und vor allen Dingen auch die Stimmung zu genießen.Nach dem Jugendwettbewerb „Was gibt’s denn heute?“ und dem Jugendmagazin Dreipunktnull als weitere Bausteine der Kampagne findet als nächster Kampagnen-Meilenstein vom 15. bis

19. Oktober 2012 an bayerischen Schulen die „Woche der Gesundheit und Nachhaltigkeit“ statt. In dieser Woche bekommen Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, selbst aktiv zu werden. Das diesjährige Motto lautet „Nachhaltige Ernährung“. Unter www.schulverpflegung.bayern.de gibt es weitere Infos.Und schließlich endet die Kampagne mit einer Abschlussveranstaltung am 5. und 6. November 2012 in Pappenheim, bei der es um den Weltagrarbericht in der Praxis geht und sich die Umweltbildner und EineWelt-Engagierten über das globale Thema Ernährung austauschen können. Und nächstes Jahr? Da ist „Mobilität“ das Jahresthema der Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ der Vereinten Nationen.

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Gscheit essen –mit Genuss und Verantwortung

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Fotos oben: Bund Naturschutz, Kreisgruppe Weilheim-Schongau; unten: norlies.de