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Andrea Gocke [email protected] Mareike von der Stück [email protected] NORM 13 Software… was gibt's denn da zu dokumentieren? Stuttgart, 12. November 2014

Software… was gibt's denn da zu dokumentieren? agiler Ansatz, interdisziplinäres Team (Entwickler, UI-Experten, Informationsentwickler, Übersetzer, QM-Leute) Software-Doku-Normen

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Andrea Gocke [email protected]

Mareike von der Stück [email protected]

NORM 13

Software… was gibt's denn da zu

dokumentieren?

Stuttgart, 12. November 2014

Page 2: Software… was gibt's denn da zu dokumentieren? agiler Ansatz, interdisziplinäres Team (Entwickler, UI-Experten, Informationsentwickler, Übersetzer, QM-Leute) Software-Doku-Normen

Agenda

15' Einstieg

20' Theorie

Von welchen Faktoren wird Software-Dokumentation beeinflusst?

45' Praxis

Zielgruppen beschreiben und Texte zielgruppengerecht optimieren

10' Abschluss

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Einstieg

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Was stellen Sie sich unter Software und Software-Doku vor?

Mit welchen Aspekten von Software beschäftigen Sie sich?

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Einflussfaktoren auf Software-Doku

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Software-Dokumentation

Einflussfaktoren auf Software-Dokumentation

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Normen • Gesetze

• Verordnungen

• Richtlinien

• Vorschriften

• Verträge

• Leistungs-

beschreibungen

Unternehmen • Strategische Ziele

• Corporate Identity

• Redaktionsprozess,

Informationsbeschaffung

• Entwicklungsbedingungen, Logistik,

...

Zielgruppen • Märkte, Branchen

• Sprachen

• Vorwissen

• Datensicherheits-

bewusstsein

• Arbeitsumfeld

• Strategien

• Motivation

Software (als / im Produkt) • Struktur und Software-Umgebung

• Zweck, Funktionen, Arbeitsweisen

• Gefährdungspotenzial

• Pflege und Wartungserfordernis

Adaptiert, Quelle: Schäflein-Armbruster, Schmeling;

Planen, Strukturieren, Standardisieren

Bei Software im Produkt

• Produktsicherheits-

gesetz

• Produkthaftungs-recht

• Produktsicherheits-

normen

• Vertragsrecht

Arten von Software

• Nähe zum Anwender

• Software als versus im Produkt

• Standardisierungsgrad

• Komplexität

• Branche (Personalwesen, Medizin, …)

generische Zielgruppen:

• Endbenutzer

• Superuser

• Entscheider

• Administratoren

• IT-Abteilung

• Implementierungsteam /

Berater

• Hosting

• Entwickler

• …

• Content Management System

• Entwicklungsumgebung

• Code

• Oberfläche

• Text Repositories

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Einflussfaktoren Software und Unternehmen

Planung Entwicklung

(Software, Oberfläche incl. Texte, Doku, Übersetzung, Test)

Test und Validierung

Produktion Auslieferung

Entwicklungsteam: Entwickler, Informations-

entwickler, Übersetzer, Usability-Experte, Tester,

Qualitätsexperte

Software-Entwicklung (agil oder Wasserfall)

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Phase

Übergabe

Phase

Agile Entwicklung ISO IEC 26515

Wasserfall ISO 26514 (ISO IEC 12207 und ISO 15288)

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Einflussfaktor Normen

Inhaltliche Aspekte

• Branchenspezifische Normen, z. B. aus dem Bereich Medizinprodukte, Buchhaltung, Luftfahrt

Redaktionelle Tätigkeiten

• ISO IEC 26514: Anforderungen an Designer und Entwickler von Benutzerdokumentationen

• DIN EN 82079-1: Erstellen von Gebrauchsanleitungen

Wahl und Gestaltung Software-Oberfläche

• ISO 9241: Ergonomische Anforderungen für Bürotätigkeiten mit Bildschirmgeräten

• DIN EN ISO 14915: Software-Ergonomie für Multimedia-Benutzungsschnittstellen

Prozessmodelle

• ISO IEC 26515: Entwicklung von Benutzerdokumentation in einem agilen Umfeld

• ISO IEC 26514: Wasserfallmodell

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Einflussfaktor Normen

ISO IEC IEEE 26511:2011-12

System-und Software-Engineering - Anforderungen für Manager von

Benutzerdokumentation

ISO IEC IEEE 26512:2011-06

System-und Software-Engineering - Anforderungen für Ankäufer und Lieferanten der

Benutzerdokumentation

ISO IEC IEEE 26513:2009-10

System und Software-Engineering - Anforderungen an Prüfer und Gutachter von

Benutzeranleitungen

ISO IEC IEEE 26514:2008-06

Informationstechnik - Software und System-Engineering - Anforderungen an

Designer und Entwickler von Benutzerdokumentationen

ISO IEC IEEE 26515:2011-12

System-und Software-Engineering - Entwicklung von Benutzerdokumentation in

einem agilen Umfeld

Normenreihe ISO IEC IEEE 26511-26515

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Einflussfaktor Zielgruppe

Fallstrick Ergebnis

Die eigene Lernkurve teilen. Sie schreiben das auf, was Sie gerade gelernt haben,

statt die Fragen der Zielgruppe zu beantworten

Offensichtliche

Informationen beschreiben.

Sie beurteilen das Wissen der Zielgruppe falsch und

stellen Informationen bereit, die bereits bekannt oder

trivial sind.

Nicht relevante Inhalte

bereitstellen.

Sie kennen die Zielgruppe nicht und beschreiben Dinge,

die die Zielgruppe nicht betreffen.

Kontext weglassen. Sie stellen relevante Information bereit, stellen aber

keinen Bezug zur Anwendungs-/Arbeitssituation her.

Informationen vermischen,

die für unterschiedliche

Zielgruppen relevant sind.

Sie schreiben aus Ihrer Sicht, nicht aus der Sicht der

Zielgruppe. Sie schreiben alles ungefiltert und unsortiert

auf: Technik, Betriebswirtschaft, Kontext, Detailtiefe,

Oberfläche usw. werden gemischt.

Was passiert, wenn Sie die Zielgruppe nicht berücksichtigen

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Einflussfaktor Zielgruppe

Persona-Methode

Alan Cooper (Software-Entwickler)

Entwicklung von Software anhand prototypischer Benutzer mit „Gesicht“

Setzt eine Zielgruppenanalyse voraus

Wer-macht-was-Matrix

Edmont Weiss: Topic-User-Matrix

Übersicht über alle Aufgaben und deren typische Zielgruppen

Ziel: Informationen in Informationsprodukten so zusammenstellen, dass jede

Zielgruppe die benötigten Informationen erhält

Zielgruppen identifizieren und beschreiben

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Einflussfaktor Zielgruppe

Wie werden Personas erstellt?

Extraktion von Informationen aus Zielgruppeninterviews

Zusammengefasst auf 1 bis 2 Seiten

Ergänzt um wenige erfundene persönliche Details, um einen realistischen Charakter

zu erzeugen

Was ist der Vorteil von Personas?

Abstrakte Informationen über Zielgruppen erhalten ein Gesicht

Unterstützung bei Brainstormings, Use-Case-Spezifikationen, Feature-Definitionen

Erleichterung der Kommunikation zwischen Engineering und Entwicklung

Persona-Methode

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Einflussfaktor Zielgruppe

Wie wird eine Wer-macht-was-Matrix erstellt?

In einer Tabelle werden zeilenweise die Aufgaben aufgelistet

In Spalten werden Zielgruppen zugeordnet

Was ist der Vorteil einer Wer-macht-was-Matrix?

Übersicht über alle Aufgaben, die mit der Software erledigt werden

Sortierung der Aufgaben nach Use-Cases möglich

Identifikation der wahrscheinlichen Zielgruppenfragen

Wer-macht-was-Matrix

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Informationsangebot zielgruppengerecht bestimmen

1. Welche Zielgruppe(n) führen diese

Tätigkeit aus? *

2. Welche Eigenschaften der

Anwendungssituationen müssen

berücksichtigt werden?

3. Welche Fragen wird sich die

Zielgruppe stellen?

(Informationsbedarf)

4. Welche Inhalte müssen (fachlich

gesehen) der Zielgruppe vermittelt

werden?

5. Welche vorliegenden Informationen

sind nicht relevant?

6. Welche Informationseinheit(en)**

erfüllen den Informationsbedarf?

Bei mehreren voneinander getrennten

Informationseinheiten:

Welches ist die führende

Informationseinheit?

Welche Verweise werden benötigt?

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*) Dies steht in der Wer-macht-was-Matrix **) Informationseinheit = Abschnitt oder Topic oder Text auf Oberfläche

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Informationsarchitektur

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Informationsarchitektur

Funktionsdesign Information

Mapping DITA

Topic-orientiertes Schreiben

Task-orientiertes Schreiben

Minimalismus

Strukturierungsmethoden nutzen (Industriestandards)

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Informationsarchitektur

Primär

• Oberflächentexte (z.B. Feldbezeichner)

• Embedded Help (als Teil der Oberfläche, z.B. Mouseovers, Nachrichten oder erklärender Text)

Sekundär

• Kontextsensitive Hilfe (über Hilfebutton aufrufbar, erscheint in separatem Fenster)

• Separate Online-Dokumentation (z.B. Sicherheitsleitfaden)

• Papierdokumentation (z.B. ausgedruckter Sicherheitsleitfaden)

Informationskanäle nutzen

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Software-Doku über alle relevanten und

erforderlichen Inhalte in geeigneter Form

an der geeigneten Stelle

Einflussfaktoren und Informationsarchitektur

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Einfluss-faktoren

Informations-architektur Informationselemente,

Sequenzierung,

Formulierung/Gestaltung,

Informationskanal

Software, Unternehmen,

Normen, Zielgruppen

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Übung Zielgruppen und Optimierung

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Zielgruppen beschreiben

Beschreiben Sie eine (!) Zielgruppe der Abrechnungssoftware. Berücksichtigen Sie

dabei die Zielgruppeneigenschaften und typische Aufgaben im Zusammenhang mit

der Software.

Zielgruppeneigenschaften

Aufgaben und Ziele

Arbeitsumgebung

Rolle und Verantwortung

Informationszugriff

Allgemeine und fachliche Ausbildung

Fachliche Kompetenz

Produktspezifische Kompetenz

Bekannte und unbekannte Begriffe

Fremdsprachenkenntnisse

Verhalten

Übung (15')

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Optimieren Sie

Wie würden Sie den Text

kürzen? Warum?

Komplexität der Software?

Zielgruppe der Software?

Welche Informationskanäle

halten Sie zur Übermittlung der

Information für sinnvoll?

Welche nicht? Warum?

Wo sehen Sie Klärungsbedarf

mit dem Software-Entwickler

und ggf. anderen Rollen im

Entwicklungsteam?

Übung (30')

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Quelle: Installationsleitfaden oder Anwendungshilfe

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Musterlösung

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Vorher Nachher

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Musterlösung: Schritt 1 – textimmanente Überarbeitung

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Vorher: 401 Wörter Schritt 1: 123 Wörter (70 % weniger)

Annahmen

• Software = endlich komplex, lokale Installation

• Zielgruppe = Anwender/Endbenutzer

Maßnahmen

• Weg mit “stating the obvious”

und “Oberfläche abschreiben”

• Wo sind die Knackpunkte?

Was ist relevant?

relevant recyceln

neu

nicht relevant kürzen

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Musterlösung: Sonstige Anmerkungen zum Originaltext

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Vorher

Mehr “stating the obvious” geht nicht.

Ebenso Schritt 2 und 8.

Eher eine Meldung? Was ist “QC”? Wieso

lautet die Antwort nein? Dialogführung

anschauen und Text verbessern

Produktname ist nicht konsistent. Titel von

Dialogfenster, Meldungen etc. sind nicht

konsistent. Warum wird der Produktname

immer erwähnt? Ist eigentlich überflüssig,

sowohl in der Doku als auch auf der

Oberfläche.

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Musterlösung: Schritt 2 – Anmerkungen zur Überarbeitung

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Nach 1. Überarbeitung:

123 Wörter (70 % weniger)

Aber es geht noch mehr bzw. weniger!

Frage: Warum überhaupt

separate Installationsdokumentation?

Zielgruppenperspektive:

Information nah an den Benutzer bringen

• im Installationsdialog (Wizard)

• ggf. auch auf Webseite der Firma

Jetzt noch mal durchsieben!

Wirklich relevante Informationen?

Was ist der separaten Doku geschuldet?

Ergebnis:

• keine separate Installationsdoku nötig

• verbesserte Oberfläche und Dialogführung

• “embedded help”

Installation startet automatisch nach Download.

auf Oberfläche in Bezug

auf Testinstallation erklären

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Abschluss

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Was wir heute bearbeitet haben

Software-Doku

Normen

Zielgruppen

Informations-architektur

Entwicklungs-prozess

Informations-kanäle

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Und jetzt was zum Merken und Weitererzählen

Prio 1: Oberfläche und die Benutzerführung verbessern, “embedded help”

Software-Dokumentation und Oberfläche gehören zusammen und beeinflussen sich

spart letztendlich Text, Zeit und somit Geld (insbs. im Hinblick auf Übersetzung)

Software-Dokumentation ist NICHT 100-Seiten PDF und gut

agiler Ansatz, interdisziplinäres Team (Entwickler, UI-Experten,

Informationsentwickler, Übersetzer, QM-Leute)

Software-Doku-Normen ISO IEC IEEE 26511 bis 26515

ISO IEC 26514 Informationsdesign. 150 Seiten. Fokussiert auf Endanwender von endlich

komplexer Software, auf gutes Schreiben und separate, meist druckbare Dokumentation.

Andere Zielgruppen (Administratoren, Entwickler, Implementierungsteam, …) und ihre Infobedürfnisse werden nur 1-2 erwähnt.

ISO IEC 26515 agile Entwicklung. 30 Seiten. Gute Einführung. Muss aber auch umgesetzt

werden Change Management!!!

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Andrea Gocke [email protected]

Mareike von der Stück [email protected]

Ihre Meinung ist uns wichtig! Sagen Sie uns, wie Ihnen der Vortrag gefallen hat. Wir freuen uns auf Ihr Feedback per Smartphone oder Tablet unter

http://NORM13.honestly.de

oder scannen Sie den QR-Code

Das Bewertungstool steht Ihnen auch noch nach der Tagung zur Verfügung!

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Informationsbedarf

(objektiv von der Zielgruppe benötigte

Information)

Informationsangebot

Informationsbedürfnis

Einflussfaktor Zielgruppe

Informationsbedarf abdecken

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Unterangebot

(Fehlende

Angaben)

Überangebot

(Überflüssige

Angaben)

Angebot = Bedarf:

OK

Bedürfnis =

Bedarf: Zielgruppe

fragt nach

benötigten

Informationen

Bedürfnis nach

Informationen, die

nicht verfügbar

sind und objektiv

nicht benötigt

werden

Bedürfnis nach

Informationen, die

verfügbar sind,

aber objektiv nicht

benötigt werden

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Der Weg zu Zielgruppen – wie Sie beginnen können

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Daten erheben

• Befragung – mit den Leuten sprechen

• Usability-Test

• Beobachtung

• Feldstudie

• Statistische Daten über die Personenkreise, Größenordnungen von Gruppen

Zielgruppen segmentieren

• Benutzer (Rolle, Aufgaben; z.B. Hauptbuchhalter) mit den Stufen Endbenutzer und Superuser

• Admin, Hosting Team

• Implementierungsteam

• Berater

• Support

• Entwickler

• Entscheider

• …

Zielgruppen beschreiben und Konsequenzen

ableiten

• Ausbildung

• Erfahrung

• Fähigkeiten und Fertigkeiten …

• Aufgaben

• Unterschiede in Märkten und für Produktgruppen

• …

• Konsequenzen für alle Aspekte: Abbildungen, Fachwortschatz, Informationstiefe, Informationsbreite …

Maßnahmen treffen für Ihre Inhalte

• Welche Inhalte sollen bearbeitet werden?

• Stimmt das Informationsangebot?

• Maßnahmen priorisieren

• Maßnahmen exemplarisch umsetzen

• Erprobte Regeln im Redaktionsleitfaden erfassen und bekannt machen

Page 31: Software… was gibt's denn da zu dokumentieren? agiler Ansatz, interdisziplinäres Team (Entwickler, UI-Experten, Informationsentwickler, Übersetzer, QM-Leute) Software-Doku-Normen

ISO IEC IEEE 26514 DIN EN 82079-1 ISO IEC IEEE 26515

Zielgruppe • Norm: Dokuentw./-designer, Projektleiter

• Doku: Endbenutzer der Software,

marginal andere Rollen

• Norm: insb. Verantwortliche in der

Redaktion

• Doku: Benutzer des Produkts

• Norm: Dokuentw. und Projektleiter

• Doku: Benutzer, spät konkretisiert in

User roles + Personas (7.3.1, 1 S.)

Produkt • Anwendungssoftware für (End)benutzer

• Fehlt: komplexe Softwarelandschaften

alle Produkte (deutlich Herkunft aus

Maschinenbau)

Anwendungssoftware, nicht weiter

thematisiert

Prinzipien Wichtige Prinzipien (Konsistenz, …)

verteilt über die Norm

Wichtige Prinzipien (Konsistenz, …)

verteilt über die Norm

Konzepte/Ideen in agiler Entwicklung,

Vorteile und Herausforderungen

Prozesse

und Rollen

• Wasserfallmodell, Einbettung in

Softwareprozess

• 4 Phasen, u.a. Zielgruppenanalyse

• nicht explizit prof. Infoentw., aber Rollen-

beschreibungen bei Dokuevaluierung

• Fehlt: „Language Editing“ für Nicht-

muttersprachler Englisch; agile

Methoden, User Stories

• Einzelne Anforderungen an Prozess

(Risikobeurteilung, Lektorat, ...)

• Exemplarischer Erstellungsprozess im

Anhang

• Fehlt: Unterstützung zur Umsetzung

u.a. von Zielgruppenanalyse; Language

Editing für Nichtmuttersprachler Englisch

(aber Sprach-Check für Zielsprachen)

• agile Entwicklung = Fokus

• Einbettung in Softwareprozess + Teams

• agile Entwicklung: Product Design >

Planung > Entwickeln > Test+Review >

Übersetzung/Lokalisierung > Produktion

• Fehlt: Language Editing für Nicht-

muttersprachler Englisch

Info-

produkte:

Struktur,

Inhalt,

Layout

• viel allg. Info: Wort/Satz/Absatz,

Grundtypen „instruktional + referenziell“

(vgl. DITA heute), komplett/aktuell,

übersetzbar, Layout/Darstellung

• SW-Doku: Befehle, Felder, Nachrichten

• Fehlt: konkrete Info-/Dokuarten wie z.B.

Installation, Delta, Sicherheit; komplexe

Info-Dokulandschaften; Social Media

• zahlreiche detaillierte Anforderungen (Schriftgröße, Text-Bild-Nähe, Anleitung auf

Verpackung, Verhältnis zu Produktschulun-

gen, Umgang mit Sammelanleitungen, ...)

• inhaltliche Anforderungen konkret unter

dem Produktvorbehalt („if applicable“)

• Fehlt: detaillierte Formulierungshilfen,

Strukturstandards für Informationsarten

• Info-/Dokuarten nicht im Fokus

• Betont Nützlichkeit von User Stories,

Personas etc.

• kleines Manko: zu viel Gewicht auf

Dokumentation im Sinne von „topics“

und „Dokumente“, Einflussnahme auf

UI und UI-Texte wird nur kurz erwähnt

(S. 14)

Hilfsmittel Checklisten für Doku./Text und Prozesse • Checkliste zur Prüfung

• Bewertung zahlreicher empir. Methoden

Beispielhafte Fragen für Interviews,

z.B. mit Entwicklern

Werkzeuge empfiehlt CMS und Single-Sourcing keine Angaben keine Angaben

Überblick über zentrale Software-Doku-Normen Quelle dieser Folie: Vortag Software-Dokumentation – Anforderungen, Normen, Wirklichkeit (Norm 8) von der tekom

Herbsttagung 2013, gehalten von Roland Schmeling (Schmeling + Consultants GmbH) und Andrea Gocke (SAP SE)