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Dresdner UniversitätsJournal 16. Jahrgang • Nr. 5 15. März 2005 Jubiläum: 15. Jahrestag der freien und demokratischen Rektorwahl .. Seite 5 Beweis: Hans Christian Andersens Lärche nachgewiesen ................. Seite 8 Ausblick: Workshop diskutiert Modell der Stiftungsuni .............. Seite 9 Vorfreude: Am 12. Mai 2005 steigt »Dixie auf dem Campus« ...... Seite 12 17"-LC-Display FP767 V2 Reaktionszeit 16 ms 260 cd/m 2 , 500:1, Sound Blickwinkel horiz./vertik. 3 Jahre Garantie vor Ort 239,- incl. Mwst. (solange Vorrat reicht!) (solange Vorrat reicht!) (solange Vorrat reicht!) (solange Vorrat reicht!) (solange Vorrat reicht!) senas GmbH, Bamberger Str. 1, 01187 DD (vormals Sächs. Hard- u. Softw. GmbH) Tel.: 0351 / 8 77 84 - 0 Fax: 8 77 84 - 44 e-Mail: [email protected] Internet: www.senas.de 26./27.3. und 2./3.4.2005 LBS Ostdeutsche Landesbausparkasse AG. www.lbsost.de Bezirksleiter Utz Scholz Striesener Straße 35 01307 Dresden Tel.: 03 51-4 35 21 11 Wir geben Ihrer Zukunft ein Zuhause. Überdachen Sie Ihre Gedanken von morgen. Denken Sie jetzt an später und investieren Sie in bleibende Werte. Wir beraten Sie gerne. »Der Bast ist ab«, heißt es landläufig, und tatsächlich hat die goldene Haut des Dresd- ner Rathausmannes seit ihrer letzten Er- neuerung 1963 kräftig gelitten. Sie ist stumpf, teils sieht man schon die Grundie- rungsschichten auf dem 1,5 mm starken Kupferblech. Vor einiger Zeit nahm man die Figur nun vom Rathaus. Gegenwärtig wird sie für die Restaurie- rung vorbereitet, damit sie zum Stadtju- biläum 2006 in neuem Glanz erstrahlt. Das brachte ein findiges Team um Profes- sor Dieter Fichtner (TU-Institut für Pro- duktionsautomatisierung, Zerspan- und Abtragtechnik) auf die Idee, der Stadt Dres- den anzubieten, die günstige Gelegenheit zu nutzen und zumindest den Kopf zu di- gitalisieren. Diesen Vorschlag der Wissen- schaftler griff Volker Gawol vom städti- schen Liegenschaftsamt gerne – da kosten- los – auf und so kam er kürzlich samt goldenem Kopf und MDR-Kamerateam an die Uni. Hier wurde der Kopf zunächst von Frau Dr. Christine Schöne und Steffen Schreiber mit rund 150 Referenzmarken beklebt. Anschließend wurde er per Streifenprojekti- on mit einem optischen 3-D-Scanner auf- genommen und als Datensatz für ein räumliches Modell gespeichert. »Diese Me- thode ermöglicht es, originalgetreue Du- plikate herzustellen, beispielsweise in ver- kleinerter Form als Souvenirs«, erklärte Fichtner. Außerdem sei es für die Wissenschaftler, die sonst Autokarossen und Ähnliches digi- talisieren, ein wegen der komplizierten Oberflächenform sehr interessantes Objekt. Das generierte 3-D-Modell ermöglicht die recht schnelle und exakte Berechnung der Oberfläche, die vergoldet werden soll. Zudem sind somit virtuelle 3-D-Darstel- lungen und Berechnungen nach der Fini- te-Elemente-Methode möglich. »Nicht zu- letzt wollten wir zeigen, wie unkompliziert die TU Dresden und die Stadt Dresden zu- sammenarbeiten können«, meinte Ficht- ner. Im Frühling, wenn es etwas wärmer ist, wird dann der gesamte Rathausmann im Lapidarium digitalisiert. keck Goldenes Haupt räumlich gescannt Rund 80 Zentimeter hoch ist der vergoldete Kopf des Dresdner Rathausmannes.Vor seiner Restaurierung wurde er jetzt an der TUD digital vermessen. Dafür beklebte ihn Dr. Christine Schöne (l.) mit 150 Referenzmarken. Foto: UJ/Eckold TU-geförderte Schüler vorn Am letzten Februarwochenende fand in Sachsen die dritte Stufe der 44. Mathe- olympiade statt. Die ersten Preise in der siebten und achten Klasse gingen an zwei Schülerinnen, die im Vorfeld an der Fach- richtung Mathematik der TU Dresden ge- fördert worden waren. Die Siegerin der Klassenstufe Sieben hat als Frühstarterin an der Olympiade teilgenommen. Sie geht eigentlich in die sechste Klasse. Fünf der insgesamt sechs zweiten Plätze in der sieb- ten und achten Klasse belegten TU-geför- derte Schüler. In der Olympiade der neun- ten Klasse erreichte ein Schüler aus der TU-Förderung die Maximalpunktzahl. Auch die anderen sieben Schüler aus der TU-Gruppe waren erfolgreich. Bis auf ei- nen erhielten alle dritte Preise oder zumin- dest Anerkennungen. Die Förderstunden zur Olympiade, die von Studenten der TU Dresden auf freiwil- liger Basis gegeben werden, haben sich ausgezahlt. Fünf Schüler wurden für die Olympia- deklasse Acht zum Landesseminar, dem Vorbereitungs- und Auswahlseminar für die Deutschland-Olympiade, delegiert. Alle fünf stammen aus der Fördergruppe der TU und besuchen das Martin-Andersen- Nexö-Gymnasium Dresden. Für die Klassen Sechs bis Acht aus dem Regierungsbezirk Dresden fand die Mathe- olympiade am Marie-Curie-Gymnasium statt. Für die Klassen Neun bis Zwölf aus den Regierungsbezirken Dresden, Leipzig und Chemnitz wurde die Matheolympiade an der Universität Leipzig durchgeführt. 25 Mitarbeiter und Studenten der Fachrich- tungen Mathematik und Physik waren ne- ben zehn Lehrern als Korrektoren für die Aufgaben der Mathematikolympiade ein- gesetzt. df Nur Fliegen ist schöner Am 31. März 2005 findet ab 17 Uhr ein ko- stenfreies Flugsimulations»event« an der TU Dresden statt, das es bisher so noch nicht gegeben hat. Am Fakultätsrechen- zentrum Informatik wird ein komplettes Kontrollzentrum nachgebildet. In Zusam- menarbeit mit der IVAO (Internationale Virtuelle Luftfahrtorganisation) werden Studierende der TU Dresden und Mitglieder der IVAO in die »Weiten« des Flugverkehrs eintauchen. IVAO ist ein kostenloser Service für alle Enthusiasten und Personen, die die Teilnahme an der Flugsimulationswelt ge- nießen. Piloten und Lotsen erleben dabei eine real gestaltete Atmosphäre. Diese wird durch ein Echtzeitsystem für Onlineflüge (als Pilot) oder Flugserviceleistungen (als Lotse) ermöglicht. Beim IVAO-REAL-ACT- EVENT wird es zuerst einen Vortrag von Dr. Donker (Fakultät Informatik, Software- und Multimediatechnik), über »Kooperati- ve multimediale Anwendungen« sowie ei- ne Präsentation von IVAO, im Andreas- Schubert-Bau, Zellscher Weg 19, Hörsaal 120 geben. Diesen Abend sollte man sich nicht entgehen lassen! C.W. Christiane Wagner, ÖA Fakultät Informatik,Tel.: 0351 463-38465 Stephan Oschmann, IVAO E-Mail: [email protected] www.ivao.de Mit einer im Februar vorgenommenen Hirnoperation in der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie profitieren erstmals Pa- tienten von dem neuen Kooperationsver- trag, den das Sächsische Epilepsiezentrum Radeberg und das Universitätsklinikum geschlossen haben. Dank des neuen Epi- lepsiechirurgischen Zentrums müssen Pa- tienten aus Sachsen nicht mehr an weiter entfernte Spezialkliniken überwiesen wer- den. Die Kapazitäten des neuen Zentrums reichen aus, um jährlich bis zu 100 Pati- enten zu versorgen. Das Einzugsgebiet um- fasst neben Sachsen auch Thüringen und Teile Brandenburgs. Während im Radeber- ger Ortsteil Kleinwachau ein großer Teil der Diagnose sowie die Nachsorge erfolgen, werden die Epilepsiepatienten in Dresden abschließend auf den Eingriff vorbereitet und operiert. Bei der Mehrzahl der Epilepsiepatienten reichen regelmäßig eingenommene Medi- kamente aus, um das Anfallsleiden wirk- sam zu bekämpfen. Doch bei rund einem Drittel der Epileptiker bleibt der Einsatz der Arzneien ohne Erfolg. Solche Patienten, die unter einer so genannten fokalen Epi- lepsie leiden, besteht die Möglichkeit, die Quelle der Anfälle in einem bestimmten Areal des Hirns zu lokalisieren. Dies eröff- net dem Patienten die Chance, nach einen neurochirurgischen Eingriff wieder an- fallsfrei zu leben – in einzelnen Fällen so- gar erstmalig im Leben. Hierzu entfernen die Neurochirurgen gezielt das als Aus- gangspunkt der Anfälle identifizierte Hirn- gewebe. »Der Eingriff ist so begrenzt, dass die Leistungsfähigkeit des Gehirns nicht beeinträchtigt wird«, erklärt Professorin Gabriele Schackert, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie. In den vergangenen Monaten sind im Epilepsiezentrum wie im Universitätsklini- kum die Voraussetzungen dafür geschaffen worden, solche therapieresistenten Patien- ten mit fokalen Epilepsien neurophysiolo- gisch sehr genau zu diagnostizieren, um die Möglichkeit einer Operation zu prüfen. Am Universitätsklinikum sind neben der Neurochirurgie auch die Neuroradiologie, die Kliniken für Neurologie sowie für Kin- der- und Jugendmedizin in die Behand- lung einbezogen. Ausgangspunkt für den Aufbau der neuen Strukturen war die Gründung des Epilepsiechirurgischen Zen- trums, das aus der Kooperation von Uni- versitätsklinikum und Sächsischem Epi- lepsiezentrum hervorgegangen ist. Um die Patienten optimal auf einen epilepsiechirurgischen Eingriff vorzuberei- ten, verfügt das neue Zentrum in der An- fangsphase über vier stationäre Diagnos- tikplätze. Drei davon hält das Uniklinikum vor, einen Platz bietet das Epilepsiezen- trum Kleinwachau an. Holger Ostermeyer Epilepsiechirurgischer Eingriff am Klinikum

Dresdner UniversitätsJournal - TU Dresden · rungsschichten auf dem 1,5 mm starken Kupferblech. Vor einiger Zeit nahm man die Figur nun vom Rathaus. Gegenwärtig wird sie für die

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DresdnerUniversitätsJournal

16. Jahrgang • Nr. 5 15. März 2005

Jubiläum:15. Jahrestag der freien unddemokratischen Rektorwahl .. Seite 5

Beweis:Hans Christian AndersensLärche nachgewiesen ................. Seite 8

Ausblick:Workshop diskutiertModell der Stiftungsuni.............. Seite 9

Vorfreude:Am 12. Mai 2005 steigt»Dixie auf dem Campus« ...... Seite 12

17"-LC-Display FP767 V2Reaktionszeit 16 ms

260 cd/m2, 500:1, SoundBlickwinkel horiz./vertik.

3 Jahre Garantie vor Ort

€ 239,- incl. Mwst.(solange Vorrat reicht!)(solange Vorrat reicht!)(solange Vorrat reicht!)(solange Vorrat reicht!)(solange Vorrat reicht!)

senas GmbH, Bamberger Str. 1, 01187 DD(vormals Sächs. Hard- u. Softw. GmbH)Tel.: 0351 / 8 77 84 - 0 Fax: 8 77 84 - 44e-Mail: [email protected]: www.senas.de

26./27.3. und 2./3.4.2005

LBS Ostdeutsche Landesbausparkasse AG. www.lbsost.de

BezirksleiterUtz ScholzStriesener Straße 3501307 Dresden Tel.: 03 51-4 35 21 11

Wir geben Ihrer Zukunftein Zuhause.

ÜberdachenSie IhreGedanken von morgen. Denken Sie jetzt an späterund investieren Sie in bleibende Werte. Wir beraten Sie gerne.

»Der Bast ist ab«, heißt es landläufig, undtatsächlich hat die goldene Haut des Dresd-ner Rathausmannes seit ihrer letzten Er-neuerung 1963 kräftig gelitten. Sie iststumpf, teils sieht man schon die Grundie-rungsschichten auf dem 1,5 mm starkenKupferblech. Vor einiger Zeit nahm mandie Figur nun vom Rathaus.

Gegenwärtig wird sie für die Restaurie-rung vorbereitet, damit sie zum Stadtju-biläum 2006 in neuem Glanz erstrahlt.Das brachte ein findiges Team um Profes-sor Dieter Fichtner (TU-Institut für Pro-duktionsautomatisierung, Zerspan- undAbtragtechnik) auf die Idee, der Stadt Dres-den anzubieten, die günstige Gelegenheitzu nutzen und zumindest den Kopf zu di-

gitalisieren. Diesen Vorschlag der Wissen-schaftler griff Volker Gawol vom städti-schen Liegenschaftsamt gerne – da kosten-los – auf und so kam er kürzlich samtgoldenem Kopf und MDR-Kamerateam andie Uni.

Hier wurde der Kopf zunächst von FrauDr. Christine Schöne und Steffen Schreibermit rund 150 Referenzmarken beklebt.Anschließend wurde er per Streifenprojekti-on mit einem optischen 3-D-Scanner auf-genommen und als Datensatz für einräumliches Modell gespeichert. »Diese Me-thode ermöglicht es, originalgetreue Du-plikate herzustellen, beispielsweise in ver-kleinerter Form als Souvenirs«, erklärteFichtner.

Außerdem sei es für die Wissenschaftler,die sonst Autokarossen und Ähnliches digi-talisieren, ein wegen der kompliziertenOberflächenform sehr interessantes Objekt.Das generierte 3-D-Modell ermöglicht dierecht schnelle und exakte Berechnung derOberfläche, die vergoldet werden soll.

Zudem sind somit virtuelle 3-D-Darstel-lungen und Berechnungen nach der Fini-te-Elemente-Methode möglich. »Nicht zu-letzt wollten wir zeigen, wie unkompliziertdie TU Dresden und die Stadt Dresden zu-sammenarbeiten können«, meinte Ficht-ner.

Im Frühling, wenn es etwas wärmer ist,wird dann der gesamte Rathausmann imLapidarium digitalisiert. keck

Goldenes Haupt räumlich gescannt

Rund 80 Zentimeter hoch ist der vergoldete Kopf des Dresdner Rathausmannes.Vor seiner Restaurierung wurde er jetztan der TUD digital vermessen. Dafür beklebte ihn Dr. Christine Schöne (l.) mit 150 Referenzmarken. Foto: UJ/Eckold

TU-geförderteSchüler vornAm letzten Februarwochenende fand inSachsen die dritte Stufe der 44. Mathe-olympiade statt. Die ersten Preise in dersiebten und achten Klasse gingen an zweiSchülerinnen, die im Vorfeld an der Fach-richtung Mathematik der TU Dresden ge-fördert worden waren. Die Siegerin derKlassenstufe Sieben hat als Frühstarterinan der Olympiade teilgenommen. Sie gehteigentlich in die sechste Klasse. Fünf derinsgesamt sechs zweiten Plätze in der sieb-ten und achten Klasse belegten TU-geför-derte Schüler. In der Olympiade der neun-ten Klasse erreichte ein Schüler aus derTU-Förderung die Maximalpunktzahl.Auch die anderen sieben Schüler aus derTU-Gruppe waren erfolgreich. Bis auf ei-nen erhielten alle dritte Preise oder zumin-dest Anerkennungen.

Die Förderstunden zur Olympiade, dievon Studenten der TU Dresden auf freiwil-liger Basis gegeben werden, haben sichausgezahlt.

Fünf Schüler wurden für die Olympia-deklasse Acht zum Landesseminar, demVorbereitungs- und Auswahlseminar fürdie Deutschland-Olympiade, delegiert. Allefünf stammen aus der Fördergruppe derTU und besuchen das Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium Dresden.

Für die Klassen Sechs bis Acht aus demRegierungsbezirk Dresden fand die Mathe-olympiade am Marie-Curie-Gymnasiumstatt. Für die Klassen Neun bis Zwölf ausden Regierungsbezirken Dresden, Leipzigund Chemnitz wurde die Matheolympiadean der Universität Leipzig durchgeführt. 25Mitarbeiter und Studenten der Fachrich-tungen Mathematik und Physik waren ne-ben zehn Lehrern als Korrektoren für dieAufgaben der Mathematikolympiade ein-gesetzt. df

Nur Fliegen istschöner

Am 31. März 2005 findet ab 17 Uhr ein ko-stenfreies Flugsimulations»event« an derTU Dresden statt, das es bisher so nochnicht gegeben hat. Am Fakultätsrechen-zentrum Informatik wird ein komplettesKontrollzentrum nachgebildet. In Zusam-menarbeit mit der IVAO (InternationaleVirtuelle Luftfahrtorganisation) werdenStudierende der TU Dresden und Mitgliederder IVAO in die »Weiten« des Flugverkehrseintauchen. IVAO ist ein kostenloser Servicefür alle Enthusiasten und Personen, die dieTeilnahme an der Flugsimulationswelt ge-nießen. Piloten und Lotsen erleben dabeieine real gestaltete Atmosphäre. Diese wirddurch ein Echtzeitsystem für Onlineflüge(als Pilot) oder Flugserviceleistungen (alsLotse) ermöglicht. Beim IVAO-REAL-ACT-EVENT wird es zuerst einen Vortrag von Dr.Donker (Fakultät Informatik, Software-und Multimediatechnik), über »Kooperati-ve multimediale Anwendungen« sowie ei-ne Präsentation von IVAO, im Andreas-Schubert-Bau, Zellscher Weg 19, Hörsaal120 geben. Diesen Abend sollte man sichnicht entgehen lassen! C.W.

Christiane Wagner, ÖA FakultätInformatik,Tel.: 0351 463-38465

Stephan Oschmann, IVAOE-Mail: [email protected]

Mit einer im Februar vorgenommenenHirnoperation in der Klinik und Poliklinikfür Neurochirurgie profitieren erstmals Pa-tienten von dem neuen Kooperationsver-trag, den das Sächsische EpilepsiezentrumRadeberg und das Universitätsklinikumgeschlossen haben. Dank des neuen Epi-lepsiechirurgischen Zentrums müssen Pa-tienten aus Sachsen nicht mehr an weiterentfernte Spezialkliniken überwiesen wer-den. Die Kapazitäten des neuen Zentrumsreichen aus, um jährlich bis zu 100 Pati-enten zu versorgen. Das Einzugsgebiet um-fasst neben Sachsen auch Thüringen undTeile Brandenburgs. Während im Radeber-ger Ortsteil Kleinwachau ein großer Teilder Diagnose sowie die Nachsorge erfolgen,werden die Epilepsiepatienten in Dresdenabschließend auf den Eingriff vorbereitetund operiert.

Bei der Mehrzahl der Epilepsiepatientenreichen regelmäßig eingenommene Medi-

kamente aus, um das Anfallsleiden wirk-sam zu bekämpfen. Doch bei rund einemDrittel der Epileptiker bleibt der Einsatz derArzneien ohne Erfolg. Solche Patienten,die unter einer so genannten fokalen Epi-lepsie leiden, besteht die Möglichkeit, dieQuelle der Anfälle in einem bestimmtenAreal des Hirns zu lokalisieren. Dies eröff-net dem Patienten die Chance, nach einenneurochirurgischen Eingriff wieder an-fallsfrei zu leben – in einzelnen Fällen so-gar erstmalig im Leben. Hierzu entfernendie Neurochirurgen gezielt das als Aus-gangspunkt der Anfälle identifizierte Hirn-gewebe. »Der Eingriff ist so begrenzt, dassdie Leistungsfähigkeit des Gehirns nichtbeeinträchtigt wird«, erklärt ProfessorinGabriele Schackert, Direktorin der Klinikund Poliklinik für Neurochirurgie.

In den vergangenen Monaten sind imEpilepsiezentrum wie im Universitätsklini-kum die Voraussetzungen dafür geschaffen

worden, solche therapieresistenten Patien-ten mit fokalen Epilepsien neurophysiolo-gisch sehr genau zu diagnostizieren, umdie Möglichkeit einer Operation zu prüfen.Am Universitätsklinikum sind neben derNeurochirurgie auch die Neuroradiologie,die Kliniken für Neurologie sowie für Kin-der- und Jugendmedizin in die Behand-lung einbezogen. Ausgangspunkt für denAufbau der neuen Strukturen war dieGründung des Epilepsiechirurgischen Zen-trums, das aus der Kooperation von Uni-versitätsklinikum und Sächsischem Epi-lepsiezentrum hervorgegangen ist.

Um die Patienten optimal auf einenepilepsiechirurgischen Eingriff vorzuberei-ten, verfügt das neue Zentrum in der An-fangsphase über vier stationäre Diagnos-tikplätze. Drei davon hält das Uniklinikumvor, einen Platz bietet das Epilepsiezen-trum Kleinwachau an.

Holger Ostermeyer

Epilepsiechirurgischer Eingriff am Klinikum

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Vom 16. bis 19. März2005 findet in Dresdendie 56. Jahrestagung desDeutschen Kollegiums fürPsychosomatische Medizin(DKPM) statt.

Das Leitthema »Emotion und Körper«greift ein aktuelles und zentrales For-schungsgebiet der PsychosomatischenMedizin auf. Seelische Narben sind engverknüpft mit Beschädigungen des Körpe-rerlebens und Störungen des Körperbildesund münden häufig in einer gestörten Be-ziehungsregulation zum Körper. SolchePhänomene werden von Fachleuten im-mer häufiger diagnostiziert und erfordernspezielle integrative Psychotherapietechni-ken. Auf der Tagung sollen neue grundla-genwissenschaftliche Erkenntnisse derNeurobiologie und Entwicklungspsycholo-gie, der Emotionsregulation und Mentali-sierung das Verständnis von Somatisie-rungsprozessen erweitern.

Wie Tagungsleiter Professor Peter Jo-raschky, Direktor der Klinik und Poliklinikfür Psychotherapie und Psychosomatik desUniversitätsklinikums, vorab informierte,wird auf der Dresdner Tagung eine neueTagungsstruktur vorgestellt: »Die kontinu-ierliche und empirisch abgesicherte Wei-terentwicklung multimodaler Psychothera-pieprogramme orientiert sich nicht alleinan der Störung, sondern innerhalb derStörung an verschiedenen Komplexitäts-stufen der Störung, insbesondere an derstrukturellen Störung. Deshalb steht diePsychosomatische Medizin als Spezialdis-ziplin – als Psychotherapie in der Medizin– die Beratung, Psychoedukation und ver-haltensmedizinische Programme ebenso

umfasst wie empirische Untersuchungenzu spezialisierten störungsorientierten Mo-dellen, auf dieser Tagung im Mittelpunkt.«Damit soll ein Brückenschlag zwischenPsychotherapieforschung und den klassi-schen Kernbereichen der psychosomati-schen Medizin, der Psychoonkologie, Psy-chodermatologie, Psychokardiologie,Psychosomatischen Frauenheilkunde undSexualmedizin gelingen.

Einen weiteren Entwicklungsstrangstellt die Vernetzung der umfangreichenErfahrungen der Rehabilitationspsychoso-matik mit den stationären und teilsta-tionären Versorgungsstrukturen bis hin zuden Präventionsprogrammen dar. Hier sol-len die Kooperationen mit Public Health,der Arbeits- und Sozialmedizin im Rah-men der Versorgungsforschung herausge-stellt werden. In den Arbeitsgruppen, Sym-posien und Postersitzungen wird das großeSpektrum der Psychosomatischen Medizinabgebildet. Über 250 Symposiums- undPosteranmeldungen zeigen die kontinuier-lich ansteigende Zahl der wissenschaftli-chen Beiträge und das Engagement derWissenschaftler.

Der letzte Tag der Tagung (Sonnabend,19. März 2005) und steht unter dem Motto»Die verlorene Kunst des Heilens – ver-schiedene Perspektiven« und ist nach ei-nem Buchtitel des Kardiologen und Frie-densnobelpreisträgers Bernard Lownbenannt. Ausgehend von der Tatsache, dassin Zeiten der Hochleistungsmedizin inte-grative biopsychosoziale Modelle benötigtwerden, um Patienten nicht nur als multi-morbid zu klassifizieren, werden daherschon Studenten in ihrem patientenorien-tierten Studium an die Leidens- und Le-bensgeschichte des Patienten herangeführtund kommen zur Thematik ebenso zuWort wie der Tagungsleiter Prof. Joraschky,

der Dekan der Medizinischen Fakultät unddie Direktorin des Geschäftsbereichs Qua-litätsmanagement des Universitätsklini-kums Dresden. Im Rahmen der Carl Gu-stav Carus Lectures wird unter anderem dieSchriftstellerin Christa Wolf sprechen.

UJ wird in der Ausgabe 6/05 überSchwerpunkte der Tagung informieren.

Dagmar Möbius

Tagungswebsite:www.tu-dresden.de/medkpsys/

dkpm2005 �

16. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 5/2005 Seite 2

Körper und Emotion

Professor Andreas Roloffveröffentlichte einfaszinierendeszweisprachiges Baum-Buch

Wie schaffen es Bäume, mit den widrigstenUmweltbedingungen zurecht zu kommen?Denn sie können Kälte, Trockenheit oderÜberflutungen ja nicht ausweichen! Wie

kommen so faszinierende Phänomene wieBaumriesen, schlafende Knospen undpanaschierte Blätter zustande? Was sind diebiologischen Hintergründe dieser Erschei-nungen? Genau 248 Mal erläutert der Au-tor des faszinierenden Buches »Bäume –ihre Anpassungs- und Überlebensstrategi-en«, der TUD-Professor Andreas Roloff (In-haber der Professur für Forstbotanik undDirektor vos Forstbotanischen GartensTharandt), Phänomen für Phänomenzweisprachig (deutsch und englisch) klarund auch für Laien leicht lesbar die biolo-gischen Mechanismen, Problemlösungenund Zusammenhänge. Das Buch ist sehranschaulich gestaltet und mit vielenprachtvollen Farbfotos ausgestattet.

Das attraktive, informative Nachschla-gewerk hat eine starke Sogkraft – wer ein-mal zu blättern anfängt, wird so bald nichtwieder aufhören können! Und er wird da-nach Bäume mit anderen Augen sehen.

Das Buch ist zu einem Preis von 59 Eu-ro entweder direkt in Tharandt an derProfessur für Forstbotanik, am Dendro-In-stitut, Pienner Str. 7 (Cotta-Bau), im Forst-botanischen Garten oder im Campus derTU Dresden, Zentrale Informationsstelle,Mommsenstraße 9, käuflich zu erwerben.Davon gehen pro verkauftes Exemplar 10Euro an den Forstbotanischen Garten Tha-randt. M. B.

Bäume alsÜberlebenskünstler

Das Baum-Buch von Professor AndreasRoloff ist mit Fotos bestens ausgestattet.

1001 MÄRCHEN GmbHWeißeritzstr. 3, 01067 Dresden

Tel. 495-1001, Fax 495-1004

Märchen und Geschichten aus allen Teilender Welt erzählen wir für Kinder und Erwachsene:

Do., 17.03.05 19.00 Uhr »Oh, du liebe Welt«Evelyn Kitzing, Jochen Heilmann

Fr., 18.03.05 19.00 Uhr »Mondgesänge«Evelyn Kitzing, Jochen Heilmann

21.30 Uhr »Liebe deinen Schatten wie dich selbst«Hanne Koch, Daniel Minetti

Sa., 19.03.05 16.00 Uhr »Nachtigall«Gerlind Schulze

19.00 Uhr »Der Reisekamerad«Helga Werner

22.00 Uhr »O, du liebe Welt«Evelyn Kitzing, Jochen Heilmann

So., 20.03.05 16.00 Uhr »Däumelinchen«Katrin Jung

19.00 Uhr »Große H.C. Andersen Nacht«E.Kitzing, J.Gerbet, J.Heilmann, D Kähler, K.Randel, J.Heinke

Mo., 21.03.05 19.00 Uhr »Neue u. alte Liebesgeschichten aus 1001 Nacht«Moutlak Osman, Nina Schikora

Do., 24.03.05 19.00 Uhr »Schwanensee«Katrin Jung, Dirk Hessel

21.30 Uhr »Im Paradiesgarten«Josephine Hoppe, Ghejaria

Fr., 25.03.05 19.00 Uhr »Die Schuld oder Weisheit des Lebens«Doreen Seidowski-Faust, Mario Faust

21.30 Uhr »Die Nacht der Wünsche«Moutlak Osman, Ghejaria

Sa., 26.03.05 16.00 Uhr »Dreimal schwarzer Kater«Doreen Kähler

19.00 Uhr »Alles bleibt ganz anders«Sarah Feh

21.30 Uhr »Der glückliche Prinz & der junge König«Julia Henke

So., 27.03.05 16.00 Uhr »Der kleine Muck«Charlotte Loßnitzer

19.00 Uhr »Die Geschichte vom bösen Hänsel, der bösenGretel und der (guten) Hexe«Rainer Müller, Heide König

21.30 Uhr »Deine Brüste sind zwei Zicklein«Doreen Kähler, Jan Heinke

Mo., 28.03.05 19.00 Uhr »Der Mann aus Zucker«Katharina Randel

Do., 31.03.05 19.00 Uhr »Dr. Jekyll und Mr. Hyde«Albrecht Goette

Fr., 01.04.05 19.00 Uhr »Von der Rechenmaschine, die gegen den Drachen kämpfte«Stephan Reher

21.30 Uhr »Die sieben Schlösser des Melikschah«Helga Werner, Stephan Reher, Maries Hanum

Sa., 02.04.05 16.00 Uhr Faminlienvorstellung »Alice im Wunderland«Helga Werner, Stephan Reher, Matthias Weisbach

19.00 Uhr »Dalila, die Listenreiche«Helga Werner, Stephan Reher

3-D-Labor B25 soll am6.April eröffnet werden

Modelle im Computer mit einer CAD-Soft-ware dreidimensional erzeugen , dann ein-fach »ausdrucken« und in die Hand neh-men – dieser Traum wird jetzt im neueingerichteten 3-D-Labor B25 Wirklichkeit.Ein 3-D-Drucker Z™310 von Z-Corporati-on erzeugt die Modelle schichtweise aus ei-nem Gipswerkstoff. Dabei spritzt ein ge-wöhnlicher Tintenstrahl-Druckkopf Binderin jene Stellen des Gipspulverbettes, die amEnde fest sein sollen. Nach dem Druckpro-zess birgt man das bis zu 25 cm große Mo-dell mit einem Staubsauger aus demweißen Pulver und härtet es mit Epoxid-harz. Alle Prozessschritte vom Datensatzbis zum fertigen Modell können im 3-D-Labor B25 durchgeführt werden.

Der 3-D-Drucker ist ein sogenannterConcept Modeler und ergänzt die an derTU Dresden vorhandenen Rapid Prototy-ping Systeme um eine preisgünstige Alter-native. Durch relativ niedrige Materialko-sten kann der Drucker auch im Lehrbetriebzum Einsatz kommen.

Möglich wurde die Investition am Insti-tut für Geometrie durch die fakultäts-übergreifende Kooperation interessierterProfessuren. Ein gemeinsamer Antrag mo-bilisierte zum Jahresende 2004 zentrale Fi-nanzmittel der TU Dresden.

Das 3-D-Labor B25 im Willers-Bau wirdam 6. April 2005 feierlich eröffnet. Somitkann mit einem regulären Betrieb erst abSommersemester 2005 gerechnet werden.Bis dahin werden die für einen 3-D-Drucknötigen Informationen im Internet (sieheunten) bereit gehalten. Daniel Lordick

Weitere Informationen erhaltenSie unter : www.math.tu-dres-

den.de/3D-Labor�

Schnell vom Datensatz imComputer zum realen Modell

Nach dem Druckprozess muss das Modell aus dem Pulver geborgen werden.Dazu dient unter anderem ein Staubsauger. Frisch »gedruckt« ist das Modellnoch relativ empfindlich. Es wird deshalb mit Druckluft gereinigt und mit Epo-xidharz infiltriert, wodurch es eine hohe Endfestigkeit erhält. Foto: Karla Nestler

Im Dezember 2004 wurde Professor KlausScheuch, Institut und Poliklinik für Ar-beits-und Sozailmedizin der MedizinischenFakultät »Carl Gustav Carus«, mit der Me-daille für Verdienste um die österreichischeArbeitsmedizin ausgezeichent.

Diese Auszeichnung wird einmal jährlichverliehen.

Damit werden die langjährigen Kontak-te in der Weiter- und Fortbildung und derForschung mit österreichischen Institutio-nen gewürdigt. PI

Österreichische Auszeichnung anDresdener Medizinprofessor

ImpressumHerausgeber des »Dresdner Universitätsjournals«:Der Rektor der Technischen Universität Dresden.V. i. S. d. P.: Mathias Bäumel.Besucheradresse der Redaktion:Nöthnitzer Str. 43, 01187 Dresden,Tel.: 0351 463 - 32882. Fax: 0351 463 - 37165,E-Mail: [email protected]: Ursula Pogge, Redaktion UJTel.: 0351 46s3 - 39122, Fax: 0351 463 - 37165.E-Mail: [email protected]:Uwe Seibt, Sächsische Presseagentur Seibt, Bertolt-Brecht-Allee 24, 01309 Dresden, Tel. : 0351 3199- 2670, Fax: 0351 3179936; E-Mail: [email protected] in den Beiträgen vertretenen Auffassungen stimmennicht unbedingt mit denen der Redaktion überein. Fürden Inhalt der Artikel sind die Unterzeichner voll ver-antwortlich. Die Redaktion behält sich sinnwahrendeKürzung eingereichter Artikel vor. Nachdruck ist nurmit Quellen- und Verfasserangabe gestattet.Redaktionsschluss: 4. März 2005Satz: Redaktion, Stellenausschreibungen: IMAGIC,Publigraphische Systeme, Dresden.Druck: Lausitzer Druck- und Verlagshaus GmbH,Töpferstraße 35, 02625 Bautzen.

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16. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 5/2005 Seite 3

Studenten und AudiDesign präsentiertengemeinsam

Es schlängelt sich auf der Wasseroberflächeentlang, tobt wie ein übermütiger Delfindurch die Wellen und schwingt sich mit ei-ner eleganten Bewegung hinab in die blaueTiefe. Kurz danach taucht es wie wieder auf,gleitet dann sanft auf dem Wasser dahinund genießt die Sonne. »Aqutive« (gespro-chen: aktiv) heißt das futuristisch anmu-tende Wassersportgerät, dessen Entwurf am25. Februar 2005 auf einer Abschlussprä-sentation von Studenten der Professur fürTechnisches Design präsentiert wurde. ImSeminar Entwurfs- und Gestaltungslehre II,das zusammen mit AudiDesign durchge-führt wurde, hatten die Studenten die Auf-gabe bekommen, das Thema »Genuss« ge-stalterisch umzusetzen. »Genuss konntejeder für sich selbst definieren, es sollte abermit Audi zu tun haben«, erklärt André Ge-orgi von AudiDesign. Dabei scheint Genussfür die Studenten sehr eng mit den Elemen-ten Wasser, Erde und Luft in Verbindung zustehen. Alle drei Projektgruppen assoziier-ten Genuss mit den drei Elementen, ihreEntwürfe verbinden spielerisch Natur,Schönheit und Technik.

»Audi ist eine Verschmelzung von Ele-ganz und Kraft. Dieser Gedanke findet sichim Wasser wieder«, erklärt der Student DirkHaase vom Projektteam »Aqutive« die Ideedes Wasserfahrzeugs. Das Eintauchen in dieSchönheit und die Sinnlichkeit des Wasserslässt den Menschen Genuss verspüren. Da-zu schnallt er sich das hintere Teil desschwungvoll geformten »Aqutive« auf denRücken, legt sich die flexiblen Spiralen um

die Arme und fährt in die krebsscherenähn-lichen Handschuhe, in denen sich jeweilsein Dampfantrieb befindet. »Die Antriebesind wild und gierig, wenn sie ins Wassereintauchen«, verbildlicht Christian Bren-del. Seine Energie bezieht der »Aqutive«aus Brennstoffzellen auf dem Rückenteil.Durch den Dampfantrieb in den »Scheren«kann der »Aqutive«-Träger im Wasser um-herwirbeln, sich umspülen lassen und sicheins fühlen mit dem klaren, lebensspen-denden Element.

Die zweite Projektgruppe konzentriertesich auf den Genuss von Wasser in der kal-ten Jahreszeit. Das Team hat einen auf zweibreiten Kufen gelagerten Skischlitten na-mens »dewil« entworfen. Rot, windschnit-tig und sportlich geformt wartet er mit teuf-lischem Design auf. Man spürt beimBetrachten förmlich den Rausch der Ge-schwindigkeit. »Genuss besteht für uns ausKraft, Ästhetik und Sport«, sagt MartinPietzsch. Die Carving-Skis ähnelnden Ku-fen sollen eine Abfahrt sogar im Tiefschneeermöglichen. Gelenkt wird der Ski-Audidurch Gewichtsverlagerung mit demganzen Körper. So sollen extreme Kurven,Bremsmanöver und hohe Geschwindigkei-ten erreicht werden. Die zugehörige Schutz-kleidung ist an das Design des Schlittensangepasst. »Die Knie- und Schuhschützerwird man auf keiner Après-Ski-Party ver-gessen«, betont Martin Pietzsch.

Was Genuss für Kinder bedeutet, ver-suchten zwei Studentinnen in einem Ent-wurf eines Spielzeugs umzusetzen.

Drei Kugeln versprechen schönste Kind-heitserlebnisse in drei verschiedenen Welten– auf der Erde, im Wasser und in der Luft.Die Kugeln haben einen Durchmesser von32 cm, sind aus Kunststoff gefertigt und aus

verschiedenen Teilen zusammengesetzt. DieKugel für das Element Erde ist innen leerund ist als vielfältiger Aufbewahrungs-behälter ein idealer Begleiter kindlicherSammelleidenschaft. In der Kugel für Luftist ein Drachen integriert und die Wasser-kugel beinhaltet zwei Schwimmbretter, diebei Schnee auch als Schlitten benutzt wer-den können.

»Die Qualität der Arbeiten ist beein-druckend«, beurteilt André Georgi von Au-diDesign die Ergebnisse des Genuss-Pro-

jekts. Johannes Uhlmann, Professor fürTechnisches Design, ist ebenfalls begeistertvon den Leistungen seiner Studenten: »Ichbin sehr zufrieden mit dem, was hier inletzter Zeit entstanden ist.« Die Studentenhatten insgesamt nur drei Monate Zeit zurAusarbeitung ihrer Entwürfe. »Das war daskürzeste Projekt, das wir bisher hatten«,sagt Jens Krzywinski von der ProfessurTechnisches Design. Nicht nur deshalb wares eine intensive Erfahrung für die Studie-renden. Trotz Anstrengungen und Zeit-

knappheit hat ihnen die Aufgabe Spaß ge-macht. »In dem Projekt war ich so heißund habe so viel gelernt« schwärmt Christi-an Brendel. Neben der praktischen Erfah-rung stand bei dem Entwurfsprojekt dieFreude an der Arbeit im Mittelpunkt. »DieStudenten sollen ihre Ausbildung als Ge-nuss empfinden«, erklärt André Georgi.Vielleicht können die Studenten ihre Ent-würfe demnächst direkt bei Audi vorstellen.Georgi ist jedenfalls an einer Weiterentwick-lung der Genuss-Projekte interessiert. D.F.

Design genießen

Anita Bezzeg, Dirk Haase und Christian Brendel (v. r. n. l.) am Modell ihres Wasserfahrzeugs »Aqutive«. Foto: UJ/Eckold

Geschichtsstudentensuchen in Rom nachSpuren des Faschismus

An einem Hauptseminar der besonderenArt konnten Dresdner Studierende derNeueren und Neuesten Geschichte in die-sem Wintersemester teilnehmen. Das vonDr. Simone Lässig angebotene Blocksemi-nar zum deutschen Nationalsozialismusund italienischen Faschismus wurde nacheinem ersten Sitzungstag Ende Januar inDresden mit einer einwöchigen Exkursionnach Rom fortgesetzt. Dort trafen sich dieDresdner Kommilitonen mit Studenten derUniversität Kiel zu gemeinsamen Works-hops. Der Exkursion ging in Dresden dieBesprechung verschiedener Aspekte derHerrschaft, der Kultur und des Alltags bei-der Regime voraus. In Rom folgte dann dievergleichende Betrachtung der Erinne-rungskulturen, die sich in Italien und inDeutschland nach dem Ende des ZweitenWeltkriegs herausgebildet haben. Der itali-enische Umgang mit der faschistischenVergangenheit wurde vor Ort über die theo-retische Diskussion hinaus in Museen, Aus-stellungen und im Stadtbild praktisch un-tersucht. Dabei ließen sich überraschendeBeobachtungen machen.

Als besonders aufschlussreich erwiessich der Besuch im »EUR«. Diese Abkür-zung steht für Esposizione Universale diRoma und bezeichnet das Stadtviertel, dasMussolini für die 1942 in Rom geplanteWeltausstellung errichten ließ. Die Bauar-beiten wurden während des Krieges jedochunterbrochen und die Ausstellung fand niestatt. Das Viertel wurde trotzdem vollendet– nach Kriegsende. Heute konzentriert sichim EUR monumentale faschistische Archi-tektur im neoklassizistischen Stil mit ge-waltigen Säulen und Pfeilern, Arkaden undHalbkreisen, alles mit weißem Marmorverkleidet. In den Gebäuden befinden sichMuseen und Ministerien, Kongresscenter,Firmensitze sowie Wohnungen. Viele derpompösen, zumeist frisch renovierten Bau-ten weisen auch heute noch Schriftzüge

auf, die die Stärke, Überlegenheit und Er-oberungslust des faschistischen Regimesbekunden. An einer Fassade findet sich garein Relief, das Mussolini triumphierend,mit zum Gruß ausgestreckten Arm auf sei-nem Pferd zeigt, umringt von Soldaten,Frauen und Kindern. Ohne jede kritischeKommentierung »ziert« dieses Relikt desFaschismus den Eingangsbereich eines Ge-bäudes. Vergebens sucht der Betrachter imEUR nach Gedenktafeln, die an Opfer undLeid des Faschismus erinnern oder dieHerrschaft Mussolinis als ein dunkles Kapi-tel in die nationale Geschichte einordnen.Vielmehr scheint es, als ließe sich der Fa-schismus nahtlos in die italienische Ver-gangenheit integrieren. Ein ähnliches Bildbietet sich im »Foro Italico«. Am Eingangdieser großen Sportanlage aus dem Jahr1937 begrüßt noch immer ein 17 Meterhoher Obelisk mit der Inschrift »Dux Mus-solini« Athleten aus aller Welt.

Um zu verstehen, warum in Italien einsolch unbefangener Umgang mit faschisti-scher Symbolik im öffentlichen Raummöglich ist, müssen die letzten Jahre des

Zweiten Weltkriegs in Italien genauer be-trachtet werden.

Im Juli 1943, drei Jahre nach dem itali-enischen Kriegseintritt an der SeiteDeutschlands, wurde Mussolini durch dieitalienische Armeeführung und den Königgestürzt und gefangen genommen. ImSeptember 1943 schloss die Übergangsre-gierung unter Marschall Badoglio einenWaffenstillstand mit den Alliierten, die be-reits im Juli auf Sizilien gelandet waren.Als Reaktion darauf besetzten die Deut-schen Nord- und Mittelitalien, befreitenMussolini aus seinem Gefängnis und er-klärten ihn zum Führer der neu gebildeten»Sozialen Italienischen Republik« vonSalò am Gardasee. Fortan kollaborierteMussolini mit der deutschen Besatzungs-macht und es folgte eine Zeit des Terrorsund der Gewalt. Die Übergangsregierungflüchtete aus Rom nach Süditalien underklärte dem nationalsozialistischenDeutschland im Oktober 1943 den Krieg.

In Nord- und Mittelitalien formiertesich als Antwort auf das faschistische Kol-laborationsregime von Salò und die deut-

sche Besatzung eine paramilitärische Wi-derstandsbewegung, die Resistenza. Bis diealliierten Truppen 1945 auch Norditalienerreicht hatten, setzten sich die Partisanender Resistenza gegen Faschisten und diedeutsche Besatzungsmacht gleichermaßenzu Wehr und konnten viele der großenoberitalienischen Städte aus eigener Kraftbefreien. Der antifaschistische Widerstandder Resistenza von 1943-1945 wurde inItalien nach Kriegsende in Politik und Öf-fentlichkeit rasch zum Sinnbild für die Er-innerung an den gesamten Krieg. Die itali-enische Nachkriegsregierung war bemüht,einen politischen Neuanfang des Landesauf der Seite der Siegermächte zu ermögli-chen, und mit dem Verweis auf die Resi-stenza ließ sich die unangenehme Ausein-andersetzung mit den Ereignissen vor 1943erfolgreich vermeiden. Die Resistenza wur-de zu einer Massenbewegung erhoben, ob-wohl bei weitem nicht alle Italiener im Wi-derstand organisiert gewesen waren.Immer wieder wurde in den Nachkriegs-jahrzehnten auf den Kampf »Italiens« ge-gen Nationalsozialismus und Faschismuswährend der deutschen Besetzung verwie-sen. Die Rolle Italiens vor 1943 hingegenfand keine Erwähnung.

Es wurde verdrängt, dass Mussolini mitdem Faschismus ein repressives Herr-schaftssystem errichtet hatte und seinStreben nach einem »neurömischen Impe-rium« zu einer aggressiven Eroberungspo-litik führte.

Bereits in den 1930er Jahren kam eszum Überfall auf Äthiopien und Albanien.Ausgeblendet wurde auch das enge Achsen-bündnis mit dem nationalsozialistischenDeutschland, an dessen Seite Italien im Ju-ni 1940 in den Zweiten Weltkrieg eintrat.Italiens Rolle als Besatzungsmacht inGriechenland und Jugoslawien und diedort verübten Verbrechen an der Zivilbevöl-kerung fielen ebenfalls dem Vergessen an-heim. Unbetont blieb darüber hinaus dieKollaboration mit den Nationalsozialistenin der Republik von Salò, die ihren Aus-druck auch in der Mithilfe italienischerBehörden bei der Deportation der jüdi-

schen Bevölkerung aus Nord- und Mitteli-talien fand. Vielmehr deutete sich Italienals unschuldiges Opfer der Nationalsoziali-sten, die ihr Land besetzt hatten.

Es ist erstaunlich, wie rasch sich Italiendurch die Überbetonung der Resistenzavon seiner faschistischen Vergangenheittrennen konnte, obwohl der Faschismusdas Land mehr als 20 Jahre lang geprägthatte. Es fehlte in Italien aber nicht nurder nationale Wille zu einer umfassendenAuseinandersetzung mit der eigenen Ver-gangenheit, sondern auch der internatio-nale Druck, da sich das Hauptaugenmerkder Alliierten nach Kriegsende zunehmendauf die Entnazifizierung in Deutschlandkonzentrierte. Nur so ist es zu erklären,dass vom italienischen Staat eine äußerstselektive Erinnerungspolitik betrieben wer-den konnte, die bis heute die Gestalt deskollektiven Gedächtnisses in Italien ent-scheidend prägt: Es etablierte sich das Bildeines »milden« Faschismus, das insbeson-dere im Vergleich zum deutschen Natio-nalsozialismus gerechtfertigt schien undauch gegenwärtig nur sehr langsam zubröckeln beginnt.

Vor diesem Hintergrund ist es vielleichtnicht verwunderlich, dass in Italien diePräsenz faschistischer Symbolik im öffent-lichen Raum scheinbar nicht als proble-matisch empfunden wird. Der Faschismusund die Person Mussolinis werden auf-grund der »getrübten« Erinnerung nichtzwangsläufig mit Unrecht, Verbrechen undder Mitverantwortung für den ZweitenWeltkrieg in Verbindung gebracht. WelcheVeranlassung sollte also bestehen, faschi-stische Relikte zu entfernen oder sich kri-tisch mit ihnen auseinanderzusetzen?

Die verfestigte Vorstellung von einem»milden« Faschismus entspricht nicht denhistorischen Tatsachen. Ob dieses Bild aberzukünftig einer realistischeren Sichtweiseweichen wird, bleibt abzuwarten. Bislanghat es Italien weitgehend versäumt, eineernsthafte Gewissensprüfung zu durchlau-fen und sich aufrichtig mit einem dunklenKapitel der eigenen Vergangenheit zu be-schäftigen. Barbara Kühn

Italien und seine faschistische Vergangenheit

Ein Relief im Esposizione Universale di Roma, dem Stadtviertel, das Mussolini fürdie 1942 in Rom geplante Weltausstellung errichten ließ: Mussolini als »neurö-mischer Imperator«. Foto: Maria Fiebrandt

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16. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 5/2005 Seite 4

Aus dem Ausland an dieTU Dresden – (Teil III)

Im dritten Teil der Serie »Aus dem Auslandan die TU Dresden« sprach das Univer-sitätsjournal mit Mesfin Mulugeta. Deräthiopische Promotionsstudent ist seitmehr als einem Jahr in Dresden und seitzwei Semestern an der TU. Er schreibt sei-ne Promotion über »Quality of serviceContract Negotiation in component-basedsystems« bei Professor Schill an der Fakul-tät für Informatik. Mulugeta lebt zusam-men mit seiner Frau und seinem kleinenSohn in einem der Studentenwohnheimeauf der Parkstraße. Hier spricht er über sei-ne Erfahrungen als Fremder in Dresdenund an der Universität.

UJ: Seit wann sind Sie in Deutschland?Mulugeta: Ich bin seit fast anderthalb

Jahren hier. Die ersten sechs Monate habeich einen Sprachkurs beim Goetheinstitutin Dresden gemacht. Die Forschungsarbeithabe ich im April 2004 begonnen.

Wo haben Sie vorher studiert?Ich habe meinen Bachelor in Äthiopien

gemacht. Außerdem habe ich an der Uni-versität in Addis Abeba und in einer Soft-warefirma gearbeitet. In Indien habe ichdann meinen Master gemacht und jetztbin ich in Deutschland, um zu promovie-ren.

Warum haben Sie sich gerade fürDeutschland und für Dresden entschie-den?

Ich wusste bereits einiges über Dresden,da ich Professoren kannte, die auch schonhier studiert haben. Ein Freund war hierauch Student. Möglich gemacht hat meinStudium letztendlich der DAAD. Ich habemich für einen Platz in Deutschland be-worben, weil die Forschungsmöglichkeitenund die Lehre hier gut sind. Aber vorhermußte ich mich noch nach einem Profes-sor umschauen, der mit mir arbeiten will.Ich habe in ganz Deutschland gesucht.Professor Schill hat mir geantwortet undunsere Forschungsinteressen passten auchzusammen.

Was gefällt Ihnen am Forschen undLeben in Dresden verglichen mit ihremHeimatland?

Die Forschungsarbeit ist hier,verglichenmit meinem Land, sehr fortschrittlich.Außerdem ist Dresden wunderschön. Diealte Architektur gefällt mir besonders. Esist auch eine gute Gelegenheit, eine fremdeKultur kennen zu lernen. Was ich hier sehrschätze, ist, dass sehr viele Leute in der Öf-fentlichkeit lesen. Es ist auch klasse, wiegut in Deutschland Häuser und Straßengebaut werden. Besonders an Menschenmit körperlicher Behinderung wird ge-dacht. In meinem Land ist das sehrschwierig. Aber vielleicht können wir unsdas ja auch einfach nicht leisten.

Gibt es Dinge, die Ihnen hier nicht ge-fallen?

Die Menschen sind im allgemeinen sehrreserviert und nicht unbedingt herzlich.Wenn du als Fremder in mein Landkommst, wirst du mit offenen Armen emp-fangen. Ich habe mich an die hiesige Artmittlerweile gewöhnt. Aber wenn man nureine kurze Zeit hier ist, ist es schwierig, da-mit umzugehen. Leute, die nach Deutsch-land kommen, sollten schon vorher darü-ber Bescheid wissen. Ansonsten wird manschnell depressiv oder fühlt sich diskrimi-niert.

Was vermissen Sie hier?Ich habe nicht so engen Kontakt zu

deutschen Studenten oder Kollegen. Dasliegt sicherlich auch an der Sprache. Mirfällt es immer noch schwer, deutschen Prä-sentationen oder Diskussionen zu folgenbzw. mich darin einzubringen. Ich würdegerne viel öfter mit Deutschen diskutieren.Mich interessieren vor allem die Kultur,Geschichte und das soziale Leben. Ichmöchte zum Beispiel mehr über die deut-schen Philosophen wissen. Dafür istDeutschland ja schließlich bekannt. Aberich gebe nicht auf und nehme jede Gele-genheit wahr, mich darüber zu unterhal-ten.

Wie haben die Menschen zuerst aufSie reagiert?

Als ich zum ersten Mal meinen Profes-sor traf, war er sehr warmherzig und offen.Er hat mir den Einstieg sehr erleichtert.Die Kollegen waren nicht so herzlich. Ichwurde ihnen vorgestellt, wir haben uns»Hallo« gesagt und das war’s dann. Für je-mand Fremden ist das nicht sehr günstig.Man wird dann auch reserviert. Besondersfür Afrikaner ist das schrecklich.

In Deutschland wird erwartet, dasssich jemand Neues in die Gruppe inte-griert, die Initiative ergreift.

Genau! Bei uns ist das anders herum.Dort integriert die Gruppe dich, nimmtdich zuerst einmal an die Hand. Hiermusst du dich selbst integrieren. Esbraucht einfach Zeit, um das zu realisie-ren. Aber man muss immer positiv denkenund auf positiven Erlebnissen aufbauen.

Wie sind die Reaktionen Ihrer Mit-menschen im Alltagsleben, fern von derUniversität?

Besonders wenn wir als Familie unter-wegs sind, machen wir gute Erfahrungen.Unser Sohn ist zwei Jahre alt und die Leutespielen gerne mit ihm und wir kommen somanchmal ins Gespräch. Einige fühlensich von kleinen Kindern gestört und rea-gieren dementsprechend. Die Kindergärt-nerinnen sind sehr freundlich. Ich bin sehrfroh darüber, das mein Kind hier gut be-handelt wird. Ansonsten kann ich eigent-lich auch nicht klagen. Freunde von mirerzählen zwar oft, das sie auf Grund ihrerHautfarbe benachteiligt oder unfreundlichbehandelt werden, aber mir ist das persön-lich noch nicht passiert.

Was wünschen Sie sich für Ihre Zu-kunft?

Ich möchte meine Studien zu Endebringen und wieder nach Äthiopienzurückkehren. Mein Tätigkeitsfeld ist fürmein Land sehr wichtig. Ich möchte hel-fen, die Forschung zu verbessern. Das kannich mit meinen Erfahrungen aus Dresden.Die Entscheidung zurückzukehren, istnatürlich nicht einfach. In Äthiopien wer-de ich für meine Arbeit im Vergleich zuDeutschland und den USA nicht gut be-zahlt. Aber Geld ist nicht alles. Man mussKompromisse machen. Es ist ja auch eingutes Gefühl, sein Wissen weitergeben zukönnen und Dinge aufzubauen.

Vielen Dank für das Gespräch.

Die Fragen stellte Dörte Grabbert.

»Aber Geld ist nicht alles«

Die Vorbereitungen der»Langen Nacht derWissenschaften« am 1. Julibeginnen. UJ fragtebei ProjektmanagerFrank Seidel nach

UJ: Seit wann gibt es die »LangeNacht der Wissenschaften« und wer wa-ren bisher die Veranstalter?

Frank Seidel: Die »Lange Nacht derWissenschaften« fand in Dresden erstmals2003 gemeinsam mit der Veranstaltung»Highlights der Physik« statt und konzen-trierte sich damals auf die Wissen-schaftseinrichtungen und TU-Institute mitphysikalischem Themenbezug. Der Publi-kumsansturm (etwa 10 000 Gäste) über-traf die Erwartungen der Organisatoren beiweitem. 2004 beteiligten sich dann nebender TU Dresden und den anderen Hoch-schulen der Landeshauptstadt nahezu alleDresdner Institute der Leibniz-, Max-Planck- und Fraunhofer-Gesellschaften.Die Dresdner und ihre Gäste zeigten sichdabei mit ungefähr 25 000 Gästen beein-druckend wissensdurstig!

Wie sind die »Nächte« bisher ange-nommen worden – beim Publikum undbei denen, die das Programm realisieren?

Besonders die »Lange Nacht der Wissen-schaften« 2004 bot dem interessiertenPublikum eine Vielzahl von Vorträgen,Ausstellungen und vor allem Experimen-tal-Shows. So haben es beispielsweise inder Hochspannungshalle der TU und imMax-Planck-Institut für Physik KomplexerSysteme nur geduldig wartende Gäste, die

zeitig vorher ankamen, geschafft, einenPlatz in den begehrten Vorführungen zuergattern. Das war für die Veranstalter –die als Wissenschaftler im Alltag natürlichkeine Showmaster sind – ein ganz unge-wohnter Stress, deshalb auch an dieserStelle noch einmal ein herzliches Danke-schön an alle, die mit Phantasie und En-gagement dazu beitrugen, dem Publikumbleibende Erlebnisse zu bieten. Natürlichhaben wir im Nachhinein auch Dinge aus-gewertet, die nicht optimal liefen und kön-nen versichern, dass zum Beispiel die ga-stronomische Versorgung und dieWegweisung an den Veranstaltungsorten indiesem Jahr deutlich besser werden.

Wie entsteht das jährliche Programm-angebot und werden für dieses Jahr nochAngebote gebraucht?

Bereits jetzt beginnen wieder die Köpfezu rauchen, um die »Lange Nacht«, die indiesem Jahr am 1. Juli stattfinden wird, in-teressant und abwechslungsreich zu gestal-ten. Besonders an den Hochschulen – unddabei vor allem unserer Universität – gibtes ganz sicher noch Labors, Forschungs-projekte und populärwissenschaftlicheThemen, die für die Gäste aller Altersklas-sen in dieser Nacht für Aha-Erlebnisse sor-gen können und dabei helfen, das Vorurteilvom introvertierten Elfenbeinturm der Wis-senschaften zu überwinden. Kurz gesagt:Wer noch Ideen hat und sich am Pro-gramm beteiligen möchte, kann dies gernnoch bis Ende März den Organisatorenkundtun.

Wer kann sich wo und wie am Ge-samtprogramm beteiligen?

Am einfachsten ist es, ein Anmeldefor-mular (siehe Info-Pfeil unten) für Veran-stalter an der TU Dresden zu benutzen. Fürpotenzielle TU-Veranstalter findet dann am23. März im Hörsaal 226 der ALTANA-Gale-rie (Görges-Bau) eine Informationsveran-staltung mit Susann Pfeiffer statt, die denGesamtablauf der »Langen Nacht der Wis-senschaften« koordiniert und sicher vieleFragen der Organisatoren aus den einzel-nen Instituten und Professuren beantwor-ten kann. Ab Mitte April wird es dann ersteInformationen zum Programm im Inter-net geben – Adresse ebenfalls weiter unten.Auf dieser Seite kann man übrigens auchin einer Fotogalerie mit Impressionen ausder Vorjahresveranstaltung stöbern unddabei einen Eindruck gewinnen, wie dieBegegnung von Wissenschaft und Nicht-wissenschaftlern für beide Seiten berei-chernd sein kann.

Es fragte Mathias Bäumel.

www.tu-dresden.de/vd57/lnw/Teilnahmemeldung.pdf

www.wissenschaftsnacht-dresden.de�

Bald wieder »Lange Nachtder Wissenschaften«

Frank Seidel. Foto:UJ/Eckold

Mesfin Mulugeta promoviert an der TU Dresden. Foto: UJ/Geise

Tagung zurKulturgeschichte Spaniensund Lateinamerikas

Was haben Kultur, Natur und Technikmiteinander zu tun? Schaut man genauerhin: eine ganze Menge. Schließlich ist un-ser Verhältnis zu Natur und Technik auchund gerade kulturell bestimmt. So war et-wa, historisch betrachtet, der »Natur«-Be-griff niemals konstant. Noch weniger dieVorstellungen, die bestimmte Völker undKulturen in der Geschichte damit verban-den. Im Werk des großen Natur- und Kul-turforschers Alexander von Humboldt, derseine berühmte Amerika-Reise (1799-1804) übrigens in Dresden vorbereitete,kommen diese Aspekte besonders deutlichzum Ausdruck. Etwa in seiner Erfor-

schung der amerikanischen Natur, derFlora und Fauna, aber auch der verschie-denen Kulturen, die der illustre Reisendemit luzider Schärfe beschrieb.

So ist es kein Zufall, dass sich gleichmehrere Referenten der internationalenTagung zur »Kulturgeschichte von Natur,Technik und (Natur-) Wissenschaften inSpanien und Lateinamerika« u. a. mitdem »zweiten Entdecker Amerikas« be-schäftigen. Neben dem Naturbegriff, der,wie könnte es anders sein, mit Technikund (Natur-) Wissenschaften in enger Be-ziehung steht, geht es auf der Tagung u. a.auch um das Verhältnis der»Zwei Kultu-ren«, also um die Beziehungen zwischen»Geistes- und Naturwissenschaften«. Die-se und andere Themen stehen im Mittel-punkt der Tagung (der ersten ihrer Art inDeutschland), zu der Professor Norbert

Rehrmann international bekannte Wis-senschaftler aus Lateinamerika, den USA,Spanien und Deutschland nach Dresdeneingeladen hat. Den Eröffnungsvortaghält Professor. José Manuel Sánchez Ronvon der Real Academia Española. An derinternationale Tagung »Kulturgeschichtevon Natur, Technik und (Natur-) Wissen-schaften in Spanien und Lateinamerika«können Gasthörer gern teilnehmen. Ta-gungssprachen sind Englisch undSpanisch. Sie wird veranstaltet von derProfessur für Kulturwissenschaften Spa-nien/Lateinamerika der Fakultät Sprach-,Literatur- und Kulturwissenschaften derTU Dresden. nr

Termin: 7. bis 9. April 2005, Be-ginn am 7. April, 14.30 Uhr

Festsaal Rektorat, Mommsenstr. 11�

Humboldt als Leitfigur

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LINGUAPORTA – EinInternetportal fürTschechisch-, Polnisch-und Deutschlerner

»Du hast so viele Leben, wie du Sprachensprichst« – wussten schon die Vorfahrenunserer tschechischen und polnischenNachbarn zu sagen. Das Lernen einer neu-en Sprache ist nicht nur gut für die geistigeGesundheit. Es öffnet die Türen zu ande-ren Menschen, unseren Nachbarn, mit de-nen wir über die Grenzen hinweg so oft inKontakt kommen.

Immerhin, die Hälfte Europas ist bereitsmehrsprachig: 45 Prozent der Europäerkönnen sich an einer Unterhaltung in ei-ner Sprache beteiligen, die nicht ihre Mut-tersprache ist. Doch die Europäische Kom-mission will mehr: Sie macht es in ihremWeißbuch zum Ziel eines jeden EU-Bür-gers, dass er neben seiner Muttersprachenoch zwei weitere Sprachen beherrscht.

Sächsische Sprachschulen und Univer-sitäten wissen zu berichten, dass sich dieSachsen nicht nur für Englisch, Spanisch,Französisch interessieren, sondern auchfür exotischere Sprachen wie Tschechisch

und Polnisch. Gründe gibt es einige: Nachder EU-Osterweiterung bedeuten Tsche-chisch- und Polnischkenntnisse für vieleUnternehmen einen großen Vorteil. Aberauch die Möglichkeit, sich bei Reisen end-lich in der Landessprache verständigen zukönnen, steht auf der Liste der genanntenArgumente ganz oben.

Ende 2002 startete das von der Europäi-schen Kommission geförderte transnatio-nale Verbundprojekt »LINGUAPORTA –Sprachenportal im Dreiländereck«, dasunter der Gesamtleitung von Antje Neuhoffim Lehrzentrum Sprachen und Kulturenkoordiniert wird. Karin Schöne, die Pro-jektkoordinatorin von LINGUAPORTA, de-finiert das Ziel des Projekts, »dem wach-senden Interesse an den Nachbarn mitInformationsangeboten zu begegnen undfür das Lernen der Nachbarsprachen in derRegion zu werben.« Seit 2003 ist das kon-sequent dreisprachige Internetportal ent-standen, das Lerner auf ihrem Weg durchdie fremde Sprache mit hilfreichen Infor-mationen versorgen möchte: Wo finde ichin meiner Nähe den passenden Sprach-kurs, mit welchem Material kann ich auchzu Hause üben und wo sind interessanteLinks zu Lernmaterialien im Internet zufinden?

Neben dem virtuellen Informationsan-gebot bemühte sich die tschechisch-pol-nisch-deutsche Partnerschaft, bestehendaus drei Universitäten, zwei Sprachschulensowie den Radio-Partnern Radio Prag undDeutsche Welle, auch um Präsenz »vorOrt«. So fanden im vergangenen JahrSprachenfeste in Dresden, Krakow undPrag statt. In Schnuppersprachkursen, anVerlagsständen und bei Vorträgen konntensich die Besucher ein Bild von der Spracheund der Kultur der Nachbarn sowie vonneuen Lehr- und Lernmethoden machen.Mit dabei waren immer die beiden Bericht-erstatter der Deutschen Welle und von Ra-dio Prag, die das Projekt nicht nur auf denSprachenfesten und Partnertreffen, son-dern auch bei der inhaltlichen Arbeit be-gleitet haben.

Die Herausgabe einer Broschüre imMärz 2005 beendet die Hauptarbeit amProjekt. Die Pflege des Portals wird danachdurch das Multimediale Sprachlernzen-trum der TU übernommen. Online-For-mulare und Foren ermöglichen, dass dieInternetseiten auch nach dem offiziellenProjektende Interessenten und Sprachkurs-anbietern eine Plattform bietet. So könnenSchulen zum Beispiel per Formular ihreaktuellen Kursdaten in die Datenbank ein-

tragen und Lernende Erfahrungen zu Kur-sen und Lehrwerken austauschen.

Bei ihrem letzten Projekttreffen in Libe-rec zogen die Projektpartner eine positiveBilanz der in sprachlicher sowie institutio-neller Hinsicht grenzüberschreitenden Zu-sammenarbeit. Über den Erfolg des Projek-tes geben vor allem die Besucherstatistikendes Portals Auskunft. Monatlich schauenbisher bereits zirka 4600 Leute auf denPortalseiten vorbei, und die Zahlen ver-heißen einen Aufwärtstrend. Besonders be-liebt sind Informationen zu Online-Wör-terbüchern und die deutsch-polnischen

bzw. deutsch-tschechischen Minisprach-führer.

Die LINGUAPORTA-Projektpartner la-den Sie ein, sich selbst ein Bild vom Spra-chenportal zu machen: www.linguaporta.de. LINGUAPORTA-Broschüren liegen abMärz u.a. im Lehrzentrum Sprachen undKulturen auf der Zeunerstraße aus bzw.können per E-Mail bei Antje Neuhoff be-stellt werden. Antje Neuhoff

www.linguaporta.de [email protected]

dresden.de�

16. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 5/2005 Seite 5

Vor 15 Jahren wurde mitProfessor Günther Landgraferstmals frei und demokratisch einTUD-Rektor gewählt

Am 26. Februar 2005 jährte sich zum 15.Mal die erste freie und demokratische Wahleines Rektors der TU Dresden in der damalsnoch existierenden DDR. Grund genug, fastauf den Tag genau am 28. Februar 2005den damals gewählten Rektor, ProfessorGünther Landgraf, mit einer Feierstunde zuehren.

In seiner Begrüßung schilderte Magnifi-zenz Professor Hermann Kokenge nocheinmal die umfassende Umgestaltung derTU Dresden nach der politischen Wende inder DDR. Er erinnerte daran, dass der Rek-tor in einer Zeit vom Senat gewählt wurde,in der die DDR noch bestand, HansModrow deren Ministerpräsident war, dieersten freien Wahlen zur Volkskammer erstam 18. März 1990 erfolgen sollten und dieLandtagswahl für das wiedergegründeteLand Sachsen gar erst im Oktober 1990stattfand. »Wenn wir also heute auf diesenNeuanfang zurückschauen, dann vor al-lem, um an jene zu erinnern, die diesenNeuanfang mutig und tatkräftig ange-stoßen, gewagt und vorangetrieben ha-ben.« Professor Landgraf, seinen erstenProrektoren, den Professoren Peter Offer-mann, Arno Lenk und Horst Brunner, so-wie dem im April 1991 ernannten KanzlerAlfred Post gelten Dank und Anerkennungfür die mit Tatkraft und Überlegung vorge-nommenen Weichenstellungen in einemsehr wichtigen Zeitraum der Erneuerungunserer Alma mater.

Schwierige personelleVeränderungen

Insbesondere sei in kurzer Zeit nebenschwierigen personellen Veränderungendie Neustrukturierung der Universität ge-plant worden. Dazu seien die Abwicklungvon Struktureinheiten (u. a. Sektion Philo-sophie und Kulturwissenschaften, Soziali-stische Betriebswirtschaft), die Restruktu-rierung und das Neueinrichten vonFakultäten sowie die Eingliederung von bisdahin selbstständigen Hochschulen (Hoch-schule für Verkehrswesen »Friedrich List«)zu bewältigen gewesen, schätzte der Rektorein. »Am Ende der vierjährigen Amtszeitvon Rektor Landgraf stand weitgehend die

Struktur einer erneuerten und in Teilenneuen Universität fest, die dann in den fol-genden Jahren von dem Nachfolger Prof.Mehlhorn weiter verfolgt und verfestigtwerden konnte.«

Kanzler Alfred Post, selbst seit mittler-weile fast 14 Jahren Mitglied des Rektorats-kollegiums, schätzte ein, dass ein beherr-schendes Thema der Jahre 1991 bis 1994die personelle Erneuerung war. An Profes-sor Landgraf gewandt sagte er: »Sie habensie gefördert – aber mit Augenmaß. Siewaren kein Eiferer mit quasi Schaum vordem Mund. Schlimmstes musste auchnach Ihrer Sicht beseitigt werden. Forde-rungen nach Entlassung aller Professorenund vorübergehender Schließung der Uni-versitäten, wie sie von einzelnen Politikerndamals zu hören waren, trafen auf Ihreentschiedene Ablehnung. Sie haben demProzess der Überprüfung des Verhaltens je-des einzelnen TU-Angehörigen währendder DDR-Zeit den Stempel ausgleichenderToleranz aufgedrückt. Unter Entscheidun-gen des Ministers, die Sie als ungerechtempfanden, haben Sie gelitten. Da Ihr Ver-halten auch meinem Gerechtigkeitssinnentsprach, fühlte ich mich Ihnen sehr na-he und empfand große Hochachtung vorIhnen. Denn mir fielen Toleranz und ab-wägende Gerechtigkeit als nicht Betroffe-nem, als von außen dazu Gekommenem,naturgemäß viel leichter.« Als weitere»schwierige, menschlich sehr belastendeAufgabe« bezeichnete Post den giganti-schen Personalabbau.

Baden-Württemberg falscher Vergleichsmaßstab

Von rund 9000 Beschäftigten der TU Dres-den mussten 6000 abgebaut werden, wo-bei die Gesamtvorgabe der sächsischenLandesregierung vernachlässigte, dass dasVergleichsland Baden-Württemberg vor al-lem geisteswissenschaftliche Universitätenund nicht, wie Sachsen, wesentlich perso-nalintensivere Technische Universitätenhabe. »Diese bittere Wahrheit mussten wirden Mitarbeitern der TUD verkünden« –in drei großen Personalversammlungenmit jeweils weit mehr als 1000 Beschäftig-ten. »Dass die Mitarbeiter dies alles letzt-lich ohne Großdemonstrationen oderähnliche Formen von Massenprotest undMassenwiderstand akzeptiert haben, wäreohne die große Achtung und Reputation,die Magnifizenz Landgraf genoss, nichtmöglich gewesen. Nachdem die friedlicheRevolution ein moralisch und wirtschaft-

lich bankrottes Staatswesen zum Einsturzgebracht hatte, trug er dazu bei, dass auchdie Folgen des Bankrotts friedlich getra-gen wurden. Magnifizenz Landgraf hatdabei nicht geklagt und viele Worte verlo-ren, so schwer ihm, wie uns allen, dieMaßnahmen fielen. Er hatte erkannt, dasses keinen Ausweg gab, und entschieden,dass das Unumgängliche schnell getanwurde.

Klare Entscheidungenund knappe Worte

Auch in dieser schwierigen und bedrücken-den Aufgabe blieb er der Mann klarer Ent-scheidungen und knapper Worte«, resü-mierte der Kanzler. Parallel zumPersonalabbau erlebte die TU Dresden inden folgenden Jahren den gewaltigsten Um-und Ausbau ihrer Geschichte. »Die traditio-nellen Natur- und Ingenieurwissenschaftenwurden profiliert und ausgebaut. So kam z.B. die Biologie hinzu, die Geographie unddie Psychologie wurden zu vollwertigen ei-genständigen Fächern ausgebaut.

Die Realisierung der Philosophischen,der Sprachwissenschaftlichen, der Erzie-hungswissenschaftlichen sowie der Juristi-schen und der erneuerten Wirtschafts-wissenschaftlichen Fakultät wurdenvorangetrieben, so dass dort schon imWintersemester 1993/94 der volle Studien-betrieb laufen konnte. Die Verkehrswissen-schaftliche und die Medizinische Fakultätwurden aus der ehemaligen Verkehrs-hochschule und der Medizinischen Akade-mie geformt.« Heute habe die TUD dankdes durch Professor Landgraf in turbulen-ter Zeit geschaffenen zukunftsfähigen Er-bes wieder ihren Vorkriegsplatz in der Spit-zengruppe der Technischen UniversitätenDeutschlands erobert. Das würde dadurchbelegt, dass die TUD geachtetes Mitglied inder TU 9, der Spitzengruppe der großendeutschen TU, ist, schätzte Kanzler Postein.

Professor Volker Ulbricht, selbst Land-graf-Schüler, stellte in einem originellenVortrag die wissenschaftliche Schule des76-jährigen Altrektors vor. Aus ihr seienmit den Schwerpunkten »Plastizitätstheo-

rie«, »Theorie der Flächentragwerke« so-wie »Mathematische und numerische Me-thoden der Festkörpermechanik« 53 Pro-motionen und 12 Habilitationen, dieLandgraf in mehr als 30 Jahren selbst be-treute, hervorgegangen, so der Dekan derFakultät Maschinenwesen. Eingebettet wa-ren die Ausführungen in seine Vorstellungdes neuen Buches »Prof. Dr. Dr. GüntherLandgraf – der TU Dresden verbunden«,das die rund 130 Anwesenden überreichtbekamen.

Sichtlich gerührt dankte ProfessorGünther Landgraf abschließend denRednern, seiner Frau Charlotte Sommer-Landgraf und den Wegbegleitern in Rek-toramt und Wissenschaft. Er führte aus,dass ein Großteil sein Wirken als Rektorletztlich den Studierenden und ihrererfolgreichen Ausbildung gegolten habe.Viele der damaligen Entscheidungen, sozum Beispiel die Integration undschnelle Umgestaltung der ehemaligenMedizinischen Akademie, hätten sich alsrichtig und tragfähig erwiesen.

Karsten Eckold

Ein Mann ausgleichender Toleranz in turbulenten Zeiten

Rektor Professor Hermann Kokenge,Professor Günther Landgraf und Gattin Charlotte Sommer-Landgraf. Foto:UJ/Eckold

Sprachen lernen im Dreiländereck

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16. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 5/2005 Seite 6

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Zivi-Pool desStudentenwerkes leistetkonkrete Hilfe

Die Studentin Kathleen Mark hat es ge-schafft. Im Januar gab die 26-Jährige ihreDiplomarbeit im Bereich der klinischenPsychologie ab. Nun warten sie, wie vieleihrer »Leidensgenossinnen«, auf die Er-gebnisse und ist voller Zukunftspläne. »Ichwürde gerne irgendwann in einer psycho-therapeutischen Klinik arbeiten. Vorhermuss ich natürlich noch die Ausbildungzur Psychotherapeutin machen.« Anson-sten ist Kathleen gerne auf Partys, im Kino,in der Neustadt, zeichnet und »brauchtMusik wie die Luft zum Atmen«. Eine ganznormale Studentin also. Stimmt undstimmt nicht. Etwas macht sie besonders.Sie gehört zu den zwölf Prozent der Studie-renden mit Handicap an der TU Dresden.»Ich habe eine Krankheit ähnlich wieMuskelschwund. Seit ich acht Jahre alt bin,kann ich nicht mehr alleine aufstehen.«Kathleen sitzt im Rollstuhl.

Zur Bewältigung ihres Alltags ist sie aufvielfältige Hilfe angewiesen. Während desStudiums bekam sie diese (neben der ihrerFreunde) vor allem vom StudentenwerkDresden. Zum einen wohnt sie in einemden Bedürfnissen von Menschen mit kör-perlicher Behinderung angepassten Wohn-heimzimmer. Zusammen mit einer Mitbe-wohnerin ohne Handicap teilt sie sich einZimmer, Küche und Bad. Zum anderen ha-ben die hauseigenen Zivildienstleistenden

die Hälfte ihres Unialltags begleitet. Dazugehörten vor allem die Fahrten von einerVeranstaltung zur nächsten, denn das Stu-dieren an der TU Dresden ist nicht immerhandicapgerecht. »Ein großes Problem istschon einmal die Entfernung zwischenden einzelnen Gebäuden. Wenn man inzwanzig Minuten drei Straßen weiter in einanderes Gebäude muss, ist man schon mit-unter aufgeschmissen.« Zu den zahlrei-chen Barrieren zählen die Busfahrten,Treppen, Schwellen und Bordsteine. Ohnefremde Hilfe sind diese nicht zu bewälti-gen. »Man merkt auf jeden Fall den Unter-schied zwischen den älteren und neuerenGebäuden. Über das HSZ zum Beispielkann man nicht meckern«, räumt Kath-leen Mark ein. Nicht, dass es an hilfsberei-ten Mitmenschen mangelt. »Mir hat im-mer jemand geholfen. Es ist mir nurunangenehm, ständig jemanden fragen zumüssen. Es gibt natürlich auch Leute, diesich von selber anbieten.« Dennoch warendie Zivis für Kathleen unverzichtbar. »Die-se Unterstützung war mir sehr wichtig, dadie Fahrdienste in Dresden ziemlich teuersind. Diese Plätze sind zwar gestützt, aberich muss dennoch vieles selber bezahlen.Es ist außerdem ein gutes Gefühl, wenn je-mand Vertrautes einem hilft. Gerade beiStufen fühle ich mich schon sicherer, wennmir jemand hilft, der darin geübt ist als je-mand, der das noch nie gemacht hat.« DerTransport zwischen den einzelnen Unige-bäuden ist die hauptsächliche Arbeit derZivis. Ab und zu gab es auch kleine Abste-cher in den nächsten Supermarkt. »Beim

Einkaufen haben aber eher meine Freundegeholfen.« Mit dem einen oder anderenehemaligem Zivi verbindet Kathleen im-mer noch freundschaftliche Gefühle. »Ei-ner studiert jetzt auch Psychologie. Denhabe ich angesteckt. Wir treffen uns jetztnoch ab und zu an der Uni und unterhal-ten uns dann auch ein bisschen.«

Die anderen Alltagsprobleme, wie alteStraßenbahnen, hohe Bordsteinkantenund Regale meistert Kathleen mit fremderHilfe oder Freunden. »Wenn ich jemandenfrage, bekomme ich immer Hilfe. Außer-dem bin ich ein Improvisationstalent undprobiere, so viel alleine zu machen wiemöglich.« Bei all der Hilfe, die Kathleenbekommt, hat sie das Bedürfnis, etwaszurückzugeben. »Ich möchte nützlichsein. Das geht als Psychologin. Vor allemist das etwas, was ich machen kann.« Ne-benbei arbeitet die sympathische Hoyers-werdaerin an einer Schmerztagesklinikund macht die Diagnostik mit den Patien-ten. »Ich habe das Gefühl, dass mich diemeisten erst einmal für eine Patientin hal-ten. Die einen zeigen die Überraschungmehr, die anderen weniger. Ich sage daauch nichts weiter und dann ist das auchin Ordnung.« Nun steht noch die Diplom-verteidigung ins Haus. Dann geht es aufJobsuche. »Ich würde gerne in Dresdenbleiben. Über die letzten Jahre ist mir dieStadt ziemlich ans Herz gewachsen. Aberman muss halt sehen. Wenn ich hiernichts kriege, gehe ich eben weg.« Dennwenn Kathleen Mark eines nicht mag,dann Untätigkeit. Dörte Grabbert

Universitätsalltag mit Handicap

Kathleen Mark: »Ich habe das Gefühl, dass mich die meisten erst einmal für eine Patien-tin halten.« Foto:UJ/Geise

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Der SächsischeBildungsserver ermöglichtdie »PädagogischePlattform« von Lehrern fürLehrer – und für andere

Im Universitätsrechenzentrum an der TUDresden steht der Sächsische Bildungsser-ver. Er beherbergt die Pädagogische Platt-form (PäPIKK), ein Gemeinschaftsprojektdes Sächsischen Staatsministeriums fürKultus und der TU Dresden. Hier könnensich vor allem Lehrer über Neuigkeiten anSachsens Schulen informieren, sich mitKollegen austauschen oder nach neuenUnterrichtsmaterialien stöbern. »Von Leh-rern für Lehrer« ist das Prinzip des seit1996 existierenden Bildungsservers, dersich mit bildungspolitischen, pädagogi-schen und schulfachlichen Fragen be-schäftigt. Der Internetauftritt wird derzeitvon vier Lehrern betreut, die zehn Stundenpro Woche in der Redaktion in der FakultätInformatik auf der Hans-Grundig-Straßearbeiten. »Ziel ist eine offene Plattform alsAnlaufpunkt für Lehrer«, erklärt KlausThuß, Redakteur bei der PädagogischenPlattform und Lehrer für Informatik, Ma-thematik und Physik am Hans-Erlwein-Gymnasium in Dresden. Hat ein Lehrer einbesonders interessantes Unterrichtskonzepterarbeitet, kann er Pädagogen in anderenSchulen daran Teil haben lassen. »An vie-len Stellen wird das Fahrrad mehrfach er-funden«, bemängelt Thuß die Erarbeitungder Stundengestaltung an den Schulen.Besser gegenseitig Erfahrungen austau-schen, als im Alleingang dieselben Konzep-te ausprobieren. »Der Lehrer ist ein Einzel-kämpfer«, sagt auch Professor SteffenFriedrich, Professor für Didaktik der Infor-matik an der TU Dresden. Der Bildungsser-ver ermögliche es aber, bestimmte Metho-den auszuprobieren und Neuerungen zukommentieren. Friedrich koordiniert dieArbeit am Bildungsserver von Seiten der TUund findet die Vernetzung von Schule undUniversität wichtig: »Einerseits wird dieSchulpraxis durch die Universität unter-stützt und andererseits profitiert die Fach-didaktik an der Universität von den Kon-

takten zu den Schulen.« Auch der LehrerThuß begrüßt die Zusammenarbeit mit derUniversität: »So haben wir bei unserer Ar-beit engen Kontakt zu Fachleuten.«

Für Lehrer als Wissensvermittler ist eswichtig, in Sachen Bildung auf dem neue-sten Stand zu sein. »Die Inhalte der Platt-form sind sehr schnell aktualisierbar«, er-läutert Helmar Fischer, Graphiker derPädagogischen Plattform, die Vorteile desInternetauftritts. Gerade in der Bildung seidas wichtig. »Der Bildungsserver stellt denLehrern Wissen zur Verfügung. Nur sokann moderne Bildung funktionieren«,sagt Fischer, der an der Mittelschule Weix-dorf Informatik und Physik lehrt.

Die Pädagogische Plattform bietet Leh-rern unter anderem Informationen zu deneinzelnen Schulfächern und zur Fortbil-

dung, ein Forum und einen virtuellenSchreibtisch, um gemeinsam mit anderenLehrern Projekte zu bearbeiten. Aber auchSchüler können den Dienst nutzen. ZurPrüfungsvorbereitung stehen ihnen allerleiAngebote zur Verfügung. SächsischenSchulen bietet der Bildungsserver kostenlo-sen Platz für einen Internetauftritt. Über300 Schulen in Sachsen sind derzeit aufdem Sächsischen Bildungsserver gehostetund auf der Seite der Pädagogischen Platt-form verlinkt. Über 50 000 Nutzer besu-chen die Pädagogische Plattform monat-lich.

Als Sammel- und Tauschbörse für Wis-sen ist die pädagogische Plattform aller-dings auf freiwillige redaktionelle Zuar-beit durch Lehrer angewiesen. Die Inhalteentstehen aus Beiträgen verschiedener

Autoren an verschiedenen Schulen. Sowerden zum Beispiel die Seiten der ein-zelnen Fächer von Lehrern der entspre-chenden Fachbereiche betreut. Derzeitfehlen aber noch Redakteure für be-stimmte Gebiete. »Wir suchen noch wei-ter personelle Unterstützung«, sagt Thuß.Dabei könnte er sich auch vorstellen, dassTU-Lehramtsstudenten an der Gestaltungder Pädagogischen Plattform mitarbeiten.Das wäre ein weiterer Schritt zur Verzah-nung der Lehre an Universität und Schu-le. Und über ein paar frische Ideen ausden Köpfen von Studenten sind die säch-sischen Lehrer sicher dankbar.

Daniela Fiedler

www.sn.schule.dewww.sachsen-macht-schule.de�

»Nur so kann moderne Bildung funktionieren!«Trickfilmer aus demStudio Dresdenwerden gewürdigt

17. Filmfest Dresden – einInternationales Festival fürAnimations- und Kurzfilm– findet diesmal vom12. bis 17.April 2005 statt

Anlässlich des 50. Jahrestages seiner Grün-dung wird das Schaffen des DEFA-Studiosfür Trickfilme Dresden im Rahmen des 17.Filmfestes Dresden eine ausführliche Wür-digung erfahren.

Aus Anlass dieses 50. Gründungsju-biläums wird zudem eine internationaleFachkonferenz stattfinden.

In Vorträgen und Diskussionsrundenwidmen sich die Teilnehmer/innen der Ge-schichte des deutschen und europäischenAnimationsfilms nach 1945, den Perspekti-ven für den gegenwärtigen Animationsfilmsowie dem Einsatz von Animation in derWerbung und den neuen Medien. Interes-senten können sich auf der Website der-Konferenz über Themen und Termine in-formieren.

Weitere Informationen:www.filmfest-dresden.de

www.divided-art-conference.com�

Über die Eingangsseite des Sächsischen Bildungsservers »www.sachsen-macht-schule.de« ist auch die »Pädagogische Plattform« zufinden. Foto: UJ/Eckold

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16. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 5/2005 Seite 7

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POESIE + RATIO eröffnet/Seit Ende FebruarAusstellung zu Ehren desrunden Geburtstags desGörges-Baus

Am 25. Februar eröffnete die neue Ausstel-lung der Universitätssammlungen.Kunst+Technik »POESIE+RATIO« in der ALTANA-Galerie des Görges-Baus. Der Auftakt ist ge-lungen, auch, weil er ein Doppeljubiläumehrt: 100 Jahre Görges-Bau – 100 JahreElektrotechnisches Institut.

Die neue Ausstellung ist, wie die Prorek-torin für Bildung, Professor MonikaMedick-Krakau, in ihren Grußworten hin-wies, diesem Jubiläum gewidmet. Seit bei-nahe zwei Jahren beherbergt der von demArchitekten Weißbach entworfene Bau dieALTANAGalerie mit den »Universitäts-sammlungen.Kunst+Technik«. Die wech-selnden Ausstellungen haben einesgemeinsam. Die Dauerausstellung elektro-technischer Gerätschaften der ersten Gene-ration tritt in einen Dialog mit der Kunst.

Dieses Anliegen verfolgt auch die ersteSchau in diesem Jahr mit dem vielsagen-den Titel »POESIE + RATIO«. Die Kurato-rin Reinhild Tetzlaff hat drei bildendeKünstler, einen Architekten und einen Poe-ten zusammen gebracht, um die Pole Poe-sie und Ratio in der Kunst und als die bei-den Seiten des menschlichen Wesensdarzustellen. Shizuko Yoshikawa, HeinzMack, Werner Ruhnau, Yves Klein und Eu-gen Gomringer sind die Korrespondenten.Da inspirieren zuerst einmal die wunder-schönen blauen Farb- und Lichtspiele vonHeinz Mack (3. Etage) und die rot, orange-nen und blauen, japanischen Sonnenauf-und römischen Sonnenuntergänge in Yos-hikawas Blättern »a roma« und »Nach-T-Spiel« (1. Etage). Im zweiten Stock er-zählen Fotos, Schwammreliefs, ein Filmund Gedichte die Geschichte der Zusam-menarbeit des Architekten Werner Ruhnaumit Yves Klein. Sie entwarfen und bautendas weltberühmte Gelsenkirchener Theater.Abrundend und sozusagen als Punkt aufdem »i« vervollständigt die Gedichtaus-wahl des Begründers der konkreten Poesie,Professor Eugen Gomringer, im Café desGörges-Baus die Idee der Kuratorin. Einrundum gelungenes Konzept, das noch biszum 24. April zum Verweilen und Träumen

einlädt. Das Konzept und die besondereStellung der Universitätssammlungen fürdie TU Dresden priesen zur Eröffnung ne-ben Professor Monika Medick-Krakau dergeschäftsführende Direktor des Elektro-technischen Instituts Professor ManfredLiese, Prinzessin Diana von Sachsen, Pro-fessor Gomringer, Werner Ruhnau und dieKuratorin Reinhild Tetzlaff. Als besonderesExtra führte Anita Ruhnau, die Frau desArchitekten, das Kleid vor, welches YvesKlein extra für sie zur Eröffnung des Gel-senkirchener Theaters entworfen hat. Alspoetischen Abschluss gab es eine inspirie-rende Tanzperformance von Katja Erfurth,begleitet von Florian Mayer an der Violineund Adriana Mladenova am Klavier.

Zu dieser Ausstellung sind vor allem Ar-chitektur- und Germanistikstudenten sowieStudenten der bildenden Künste und Schul-klassen der Sekundarstufe II eingeladen.Kommen darf natürlich jeder, den die bei-den Seiten der Medaille »Mensch«, Poesieund Ratio, interessieren. Die Künstler ha-ben einiges dazu zu sagen. D. Grabbert

POESIE+RATIOUNIVERSITÄTSSAMMLUNGEN.

KUNST+TECHNIK in der ALTANA-Galerie der TU Dresden, Helmholtz-straße 9/Görges-Bauwww.tu-dresden.de/kunst-plus-technik

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag10 bis 18 UhrFührungsanmeldungen: Telefon 0351463-39596, -39461; Gabriele Jacob/Kerstin Franke-GneußE-Mail:[email protected]

Magisches Blau verzaubert den Görges-Bau

Blick ins Treppenhaus des Görges-Baus.Das Blau von Yves Klein (obere Etage) besticht. Foto:Archiv Obenaus

Vom 4. bis zum 15. Januar 2005 besuchtenelf polnische Soziologiestudenten und ihreBegleiterin Maria Stojkow von der Akade-mie für Berg- und Hüttenwesen Krakau dieTU Dresden. Eingeladen wurden sie vomFachschaftsrat der Philosophischen Fakul-tät und vom Institut für Soziologie der TUDzu einem gemeinsamen Workshop mit So-ziologiestudenten. Der Zweck dieses Works-hops war, gemeinsam einen Fragebogen zuerstellen, der für eine Erhebung unterDresdner und Krakauer Studenten genutztwerden soll. Den inhaltlichen Fokus hattendie Studenten unter anderem darauf ge-setzt, wie die unterschiedlichen nationalenIdentitäten von polnischen und deutschenStudenten auf ihre gegenseitige Wahrneh-mung wirken.

Diesem ging eine lange Vorgeschichtevoraus. Angefangen hatte alles mit einer E-Mail der polnischen Fachschaft für Soziolo-gie aus Krakau im Februar letzten Jahresmit der Frage nach einer Kooperation, diean den Fachschaftsrat der PhilosophischenFakultät gerichtet war. Es dauerte einigeZeit, bis man sich dann entschloss, einensolchen Workshop durchzuführen. Geplantwar der Workshop als Höhepunkt des fürein Semester Laufzeit konzipierten Lehr-und Forschungsprojektes »Studenten inDresden und Krakau«. Dieses begannzunächst im Oktober 2004, als sich eineGruppe interessierter Studenten in Arbeits-gemeinschaften in Dresden und Krakau zu-

sammengefunden hatten. Sie fingen damitan, sich in einer Literaturrecherche inhalt-lich mit dem Thema auseinander zu set-zen. In einem zweiten Schritt wurden auchso genannte qualitative Interviews geführt.Diese zielten darauf, mögliche Reaktionenvon Personen abzuschätzen, die zu einersolchen Thematik befragt werden. Mit die-sen Vorarbeiten begaben sich die Studentenauf beiden Seiten schließlich in den Works-hop. Als erstes wurde das gesammelte Wis-sen aus den Vorarbeiten zusammengetra-gen. Manchmal war die Verwunderungüber so manches Vorurteil groß. Im An-schluss daran wurde diskutiert, welche The-sen man denn behaupten könne, um sienach der Untersuchung zu verifizieren oderfalsifizieren, und mit welchen Fragen manwelchem Sachverhalt am besten zu Leiberücken könne. Das Ergebnis war ein Frage-bogen,.

Auf die Frage, was das Ergebnis desWorkshops ist, lässt sich vor allem der Fra-gebogen nennen. Obwohl dieser das erklär-te Ziel war, wäre es zu einseitig, nur auf die-sen in der abschließenden Betrachtungeinzugehen. Denn es soll vor allem die zwi-schenmenschliche Ebene nicht vergessenwerden. Man kann sagen, der Workshop hatauch dazu beitragen, dass sich beide Seiten,die polnische und die deutsche, näher ken-nen lernten. So haben die polnischen Stu-denten einen Eindruck von der deutschenKultur erhalten, wie auch die Deutschen

von der polnischen erhalten. Sie haben vielZeit miteinander verbracht, gearbeitet undgefeiert, neue Freundschaften sind entstan-den, Grenzen schwanden. Vielleicht ist eineder wichtigsten Erfahrungen, dass vielmöglich ist, mehr als man anfangs nurdenkt. Für die Zukunft wird zu hoffen sein,dass die Kontakte auch weiterhin bestehenbleiben und nicht dem Zufall überlassenwerden. Als nächstes wird die Untersuchungdurchzuführen sein. Außerdem ist nun einGegenbesuch in Krakau in Planung.

Möglich haben diesen Besuch vor allemder DAAD und die Gesellschaft von Freun-den und Förderern der TU Dresden mit ih-rer Unterstützung gemacht. Auch der Stun-dentenrat sei hier als Förderer zuerwähnen. So richtet sich der Dank an die-ser Stelle auch vor allem an diese drei. Wei-terhin soll auch noch Professor MichaelHäder für die Betreuung des Projektes, Pro-fessor Jürgen Müller, Professor Karl Lenzund Antonius Schönberg für die Begleitungdes Projektes, nicht zuletzt den Mitarbeiterndes Instituts für Soziologie, dem Akademi-schen Auslandsamt, dem Studentenrat,dem Fachschaftsrat der PhilosophischenFakultät, dem TK-Punkt, der Stadtverwal-tung, dem Metropolis, der DVB-AG, den ge-duldigen Pretestern, dem VDSt, dem Stu-dentenwerk, sowie der TU Dresden undallen, die hier nicht genannt werden konn-ten, der Dank ausgesprochen werden.

W. Haag

Dresdner und Krakauer kooperieren

Aus der LeserpostZum Artikel »Bildungs(un)gerechtigkeit?«(UJ 02/2005, Seite 2) schreibt ProfessorManfred Arnold:

Auf Seite 2 erschien ein Statementüber »Bildungs(un)gerechtigkeit«. Die-ses ist neben vorangestellten Faktenmehr durch Fragezeichen als durchLösungswege gekennzeichnet.Viel-leicht wäre es nützlich, einmal im Uni-versitätsarchiv nachzusehen, wie dasunsere Altvorderen geregelt hatten. Essoll eine Zeit gegeben haben, da alleStudenten nicht nur keine Studienge-bühren bezahlen mussten und nichtauf BAföG angewiesen waren, son-dern sogar alle Stipendien erhielten.Wäre das nicht eine Lösung oder woliegt dabei die Bildungs(un)gerechtig-keit?

Wenn ich es richtig verstehe,kommt das Studentenwerk Dresdenin seinen Untersuchungen (Seite 5,ebenfalls UJ 02/2005) zu dem Ergeb-nis, das Studenten aus »höheren«Schichten überrepräsentiert sind. Hat-ten da nicht auch unsere Vorfahrenein Lösung? Obwohl damals wie auchheute schwer durchsetzbar, könnteman doch in gewissem Grade die so-ziale Zusammensetzung der Bevölke-rung berücksichtigen. Nicht etwa ausGründen der Gleichmacherei, son-dern um allen Talenten eine Chancezu geben (s. PISA).

Bitte verstehen Sie meine Bemer-kungen als Wunsch zur Problemlö-sung, da ich leider oftmals feststellenmuss, dass bereits erprobte Verfahrensich in den Recherchen nicht wider-spiegeln bzw. auch ignoriert werden.

BerufungDer Senat der Hochschule für Politik Mün-chen hat in seiner Sitzung vom 17. Febru-ar einstimmig beschlossen, Prof. Dr. jur.Dr. rer. pol. habil. Sabine von Schorlemer,Inhaberin der Professur für Völkerrecht,Recht der EU und Internationale Bezie-hungen an der TU Dresden, in das Heraus-geberkollegium der Zeitschrift für Politik(ZfP) zu berufen.

Damit ist Professor Sabine von Schorle-mer die einzige Frau in diesem Gremium.Die 1907 gegründete Zeitschrift ist die älte-ste politikwissenschaftliche Zeitschrift indeutscher Sprache und versteht sich als einForum der Analyse und Reflexion politischrelevanter Phänomene und Ereignisse. PI

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Öffentliche Führungen mit der Kura-torin Reinhild Tetzlaff immer sonna-bends, 5. März, 9. und 23. April jeweils 15 Uhr31. März, 19 Uhr »Ins Universum der

technischen Bilder-Technik gibt derKunst Impulse« (Präsentation) mitProfessor Rainer Groh und Stu-denten

7.April, 19 Uhr »Die Faszination desUnendlichen - Der endlicheMensch auf der Suche nach derWirklichkeit« (Vortrag) mit Profes-sor Volker Nollau

14.April, 19 Uhr »Mimesis/Minimalis-mus/Metamorphose – Kunst undArchitektur als Spiegel der Gesell-schaft« (Vortrag) mit Tom Schoper

21.April, 19 Uhr »meditation und me-thode« (Vortrag und Lesung) mitProfessor Eugen Gomringer

22.April, 19 Uhr Konzert-Abend +Szenische Lesung mit Nora Eu-genie Gomringer

24.April, 17 Uhr Festliche Finissage mitAbschlusskonzert und Premieredes Dokumentarfilms»POESIE+RATIO«

Veranstaltungen:

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Medizinische FakultäterhältDiabetes-Stiftungsprofessurund gewinnt internationalrenommiertenWissenschaftler

Um den Herausforderungen einer recht-zeitig einsetzenden optimalen Diabetes-Therapie auch in Zukunft gerecht werdenzu können, stiften die Merck PharmaGmbH, Darmstadt, und die Deutsche Dia-betes-Stiftung (DDS) mit Unterstützungdurch den Stifterverband für die DeutscheWissenschaft eine C4-Professur für InnereMedizin mit dem Schwerpunkt Diabetolo-gie und Endokrinologie an der Medizini-schen Fakultät Carl Gustav Carus. MitProfessor Stefan Bornstein konnte ein in-ternational renommierter Wissenschaftlerfür diese Position gewonnen werden. SeineZusage unterstreicht die Bedeutung desForschungsstandortes Dresden, insbeson-dere vor dem Hintergrund eines gleichzei-tig vorliegenden Angebotes aus Ann Arbor,USA.

Als Folge eines veränderten Lebensstilssteigt die Anzahl der Typ-2-Diabetiker seitJahren rapide an. Experten schätzen, dass2010 in Deutschland bereits zehn Millio-nen Menschen unter dieser »Volkskrank-

heit« und ihren schwerwiegenden Folgenleiden. Vor diesem Hintergrund kommt derErforschung des Typ-2-Diabetes sowie ent-sprechender Präventions- und Thera-piemöglichkeiten besondere Bedeutung zu.Hintergrund der gestifteten Professur bil-den auch die zunehmenden Einsparungenim Gesundheitswesen. Dem sollen nachIntention der Stifter zeitgemäße und wirk-same Methoden der Prävention und Thera-pie des Typ-2-Diabetes entgegen gesetztwerden.

Mit der Professur soll die klinische Dia-betologie gefördert und der Standort Dres-den, mit seiner langjährigen Tradition inder Erforschung des Metabolischen Syn-droms und des Typ-2-Diabetes, gestärktwerden.

Die Besetzung der Professur erfolgtedurch eine unabhängige Berufungskom-mission der Medizinischen Fakultät. AufGrund der großen – auch gesellschaftli-chen – Bedeutung der zukunftsweisendenDiabetesforschung wird die TU Dresden dieProfessur nach Ablauf der Stiftungsförde-rung im Jahr 2006 weiterführen. Politikeraus Stadt und Land würdigten am 23. Fe-bruar die Einrichtung dieser zukunftswei-senden Professur im Rahmen einer Feier-stunde anlässlich der Übergabe derStiftungsurkunde an Professor Bornsteinim Dekanatsgebäude der MedizinischenFakultät. Iris Huth

Diabetes-Stiftungsprofessur

Wahl des Fakultätsrats/Neurologe willinterdisziplinäre Forschungausbauen

Vor wenigen Tagen übernahm ProfessorHeinz Reichmann das Amt des Dekans derMedizinischen Fakultät Carl Gustav Carusan der TU Dresden. Der Neurologe wurdevom Fakultätsrat gewählt – diesem Gremi-um gehören Vertreter der Professoren-schaft, des akademischen Mittelbaus undder Studentenschaft an. Professor Reich-mann übernimmt das Amt von ProfessorHans-Detlev Saeger, der seit 2002 als Dekan

wirkte. Bis zu seiner Wahl war der Direktorder Klinik und Poliklinik für Neurologieam Universitätsklinikum Carl GustavCarus als Prodekan verantwortlich für dieForschung der Medizinischen Fakultät.Dieses Amt übernimmt jetzt Professor An-dreas Deußen, Direktor des Instituts fürPhysiologie.

Prof. Reichmann ist seit 1996 Klinikdi-rektor am Uniklinikum. Der 51-Jährigewirkte zuvor in Freiburg, Konstanz, NewYork und Würzburg. Er ist Spezialist fürdegenerative Erkrankungen des Nervensy-stems sowie Muskelerkrankungen. SeinSchwerpunkt liegt besonders in der Erfor-schung und Therapie von Morbus Parkin-son. »Als Dekan möchte ich die erfolgrei-che Arbeit meiner Vorgänger fortsetzen«,erklärt Professor Reichmann. Im Mittel-punkt stehen vor allem der weitere Ausbauder interdisziplinären Forschung, die Zu-sammenarbeit mit den anderen Fakultätender TU Dresden, dem Max-Planck-Institutund Universitäten.

»Mein Ziel ist es auch, junge Wissen-schaftler noch intensiver zu unterstützen,weitere Forschungsbereiche zu etablierensowie die Kooperation mit den osteuropäi-schen Universitäten auszubauen«, ergänztder Dekan. Als Prodekan wählte der Fakul-tätsrat den Physiologen Professor AndreasDeußen, der wie Prof. Reichmann 1996 andie Medizinische Fakultät kam. Im Zen-trum der Forschungsarbeit von Prof.Deußen stehen die Regulationsprozesse ammenschlichen Herzen. H. O.

Professor Heinz Reichmannneuer Dekan derMedizinischen Fakultät

Professor Heinz Reichmann. Foto:H.O.

Maxen ist einen Ausflugwert – gerade fürkulturgeschichtlichInteressierte

Im Jahr 2005 jährt sich der Geburtstag desberühmten dänischen Dichters Hans Chri-stian Andersen zum 200. Mal. Dieses Ereig-nis wird vom 2. April bis zum 6. Dezember2005 weltweit feierlich begangen. Auch inSachsen hinterließ der Geschichten- undMärchenerzähler Spuren, wie TU-Wissen-schaftler nachwiesen.

Andersen unternahm viele Auslandsrei-sen, am häufigsten nach Deutschland. Sei-ne Reisen führten ihn nicht selten inssächsische Maxen. Im dortigen Rittergutresidierte damals die ebenso begüterte wiekunstsinnige Familie Serres. Neben Ander-sen waren auch der norwegische Land-schaftsmaler Johann Christian Dahl, derjavanische Maler Raden Saleh, der Kompo-nist Robert Schumann und Ottilie vonGoethe, die Schwiegertochter des deut-schen Dichterfürsten, Gäste in Maxen.

Über einen seiner Besuche in Maxenschrieb Andersen im Jahr 1844: »Kurz vormeiner damaligen Abreise fand ich auf ei-ner Spazierfahrt mit der Gattin des Gutsbe-sitzers einen kleinen Lärchenbaum, nichtgrößer als daß man ihn in die Taschestecken konnte. ›Das arme Bäumchen, esdarf nicht sterben‹, sagte ich... Ganz vornan einem Felsenabhang fand ich ein wenigErde in einer Felsenspalte, da pflanzte ichdas Bäumchen ein, ging fort und vergaßden kleinen Vorfall«.

Eines Tages erinnerte sich der Schöpferder »Prinzessin auf der Erbse« und von»Des Kaisers neue Kleider« an seinen Lär-chenbaum und in späteren Jahren mag erihm noch manches Mal beim Wachsen zu-geschaut haben. Frau Serres hegte undpflegte die Lärche Zeit ihres Lebens und be-richtete Andersen in Briefen von seinemWachsen und Gedeihen. Irgendwann inden 1950er Jahren wurde die Lärche ge-fällt. Nur ein Stubben ist geblieben. Grün-lich grau, in der Mitte schon hohl, ragt ernoch aus dem felsigen Boden. Mitgliederdes Heimatvereins pflanzten neben denStubben im Jahr 2001 eine neue Lärcheund stellten eine Tafel auf, mit einer Zeich-nung von Andersen, die den Lärchenbaumund die Umgebung darstellt. Nur sicherwaren sie nie, dass der Stubben auf derHöhe, fast an der Spitze eines kleinen Fel-senriffs mit Blick tief hinein ins dicht be-waldete Müglitztal, wirklich der Rest deralten Andersen-Lärche war.

Im vergangenen Sommer lockte derHeimatverein daher die beiden TU-Forst-

wissenschaftler Björn Günther und ErnstBäucker von der Professur Forstnutzungnach Maxen, um mit Hilfe der Dendro-chronologie (Altersbestimmung von Höl-zern) Gewissheit zu erlangen. Anhand derZeichnung von Andersen, die auch einenexotischen Pavillon zeigt, der noch heutein Maxen steht, kam man dem Standortnahe. Andere Lärchenstümpfe fanden sichdort nicht. Mit der Motorsäge trennten dieHolzkundler aus dem Stubben Probestückemit charakteristischen Abfolgen breiterund schmaler Ringe.

Die Jahrringe wurden unter einem Spe-zialmikroskop vermessen und mit einerStandardchronologie verglichen. Die Pro-fessur Forstnutzung besitzt spezielle Stan-dardchronologien verschiedener Holzartenfür Sachsen. Diese wertvollen Zeitreihendokumentieren das Wachstum bestimmterBaumarten über Jahrhunderte.

Solche Altersbestimmungen bei Hölzernwerden in Tharandt regelmäßig durchge-führt – derzeit etwa werden zahlreiche Bal-ken aus dem Dachstuhl der Albrechtsburgin Meißen untersucht, um Erkenntnisseüber einzelne Bauphasen zu gewinnen. DieAndersen-Lärche freilich war im Stamm-zentrum schon verrottet, der älteste Ringstammt von 1874. Doch mittels eines Pro-bestückes aus dem Stock einer Eiche, dieerst vor kurzem gefällt wurde, errechnetenBäucker und Günther, dass der Lärche 30Jahresringe fehlen. Im Jahr 1844 pflanzteHans Christian Andersen den Lärchen-baum, so das eindeutige Ergebnis der Un-tersuchungen.

Mitglieder des Heimatvereins hegen nunden neuen Baum. Noch finden nur Einge-weihte den Weg zu der Stelle, wo er wächst.

Die Probestücke der alten Andersen-Lärcheaber sollen einen Platz finden im Heimat-museum, das der Verein in Maxen ehren-amtlich betreibt und an Wochenenden öff-net.

Die Breite eines Jahrrings ist abhängigvon den Umweltbedingungen, die währendseines Wachstums herrschen. Zu diesengehört neben Temperatur und Nieder-schlag auch der Einfluss des Menschen.Während der Lebenszeit eines Baumes bil-den sich so charakteristische Jahrringmu-ster.

Für die Altersbestimmung ist in diesemZusammenhang besonders wichtig, dassdiese Muster mehr von der vorherrschen-den Witterung geprägt werden, als vonindividuellen Lebensbedingungen des Bau-mes. Ist dies der Fall, so lassen sich Ähn-lichkeiten in den Jahrringmustern ver-schiedener Bäume einer Baumart, die zurgleichen Zeit leben oder gelebt haben,auch über größere räumliche Entfernungerkennen. Ein gutes Beispiel dafür ist dasJahr 1976. Der sehr trockene Sommer indiesem Jahr führte zur Ausprägung einesschmalen Jahrringes in fast allen BäumenMitteleuropas. Für das Jahr 2003 ist glei-ches zu erwarten.

Basis für alle dendrochronologischenDatierungen bildet eine Standardchronolo-gie. Es handelt sich dabei um eine Zeitrei-he, in der die einzelnen Jahrringbreitenüber ihrem Entstehungsjahr erfasst wer-den. Solche Standardchronologien liegenin Mitteleuropa für einige Baumarten biszur Bronzezeit vor. Die Datierung einerHolzprobe erfolgt durch die Synchronisie-rung von Probe und Standard. Darunterversteht man den Vorgang, die Jahrringse-quenz der Probe mit einem bestimmtenAbschnitt der Standardchronologie in eineSynchronlage zu bringen.

In Abhängigkeit von der Baumart ist esteilweise notwendig, so genannte lokaleChronologien zu bilden. So wird zum Bei-spiel die Fichte stärker durch das regionaleKlima geprägt als andere Baumarten. Umgesicherte Datierungsergebnisse zu erhal-ten, müssen bei der Fichte Chronologieund Probe dem gleichen Wuchsgebiet ent-stammen. Standardchronologien andererBaumarten, wie Buche und Tanne, weisendagegen auch bei weit entfernten Standor-ten große Ähnlichkeiten auf.Die Synchronisation von Proben- undChronologiezeitreihen erfolgt heutzutageunter Zuhilfenahme von Computerpro-grammen. Dennoch ist eine okulare Be-gutachtung der Kurvenverläufe und vielErfahrung notwendig, um das richtigeDatierungsergebnis von so genannten»Scheinlösungen« eindeutig zu trennen.

Professor C.T. Bues

Lesetipp zum damaligen Künstlerkreis in Maxen

Lothar Bolze: »Serres und ihre Freun-de«, Dresden 2000.

Ja, es ist Hans ChristianAndersens Märchenbaum!

Hans Christian Andersen zeichnete den von ihm gepflanzten Lärchenbaum in derNähe des Pavillons »Blaues Häusel« über dem Müglitztal. Repro: Archiv Bues

Der Lärchenstubben nach dem Heraussägen der Holzproben. Foto: Archiv Bues

Wer denkt schon mitten im Leben an Ster-ben und Tod? Wohl kaum jemand, heuteweniger denn je. Das Dresdner Staats-schauspiel und Papillon – Die DresdnerHospizstiftung wollen mit einer gemeinsa-men Veranstaltung darauf aufmerksammachen, dass Sterben Teil des Lebens istund nicht ausgeblendet werden darf. AmSonntag, dem 20. März 2005, 11 Uhr, wirdim Kleinen Haus in Dresden die Matinee»Mitten im Leben…« stattfinden. Im Pro-gramm stehen unter der Regie von KlausDieter Kirst szenische Skizzen aus Goethes

Faust, in denen der Lebensweg eines Men-schen beschrieben wird – vom Aufeinan-dertreffen mit Mephisto über die Liebe zuMargarete bis zum Tod. Daran ansch-ließend ist ein Gesprächsforum mit Barba-ra Schubert, Oberärztin der Palliativstationam St. Josephstift und Sprecherin der Lan-desarbeitsgemeinschaft Hospiz Sachsen,geplant, in welchem Themen mit aktuel-lem Bezug, z.B. aktive Sterbehilfe, Patien-tenverfügung, die Hospizbewegung inSachsen, diskutiert werden.

Nora Merker

Mitten im Leben

Page 9: Dresdner UniversitätsJournal - TU Dresden · rungsschichten auf dem 1,5 mm starken Kupferblech. Vor einiger Zeit nahm man die Figur nun vom Rathaus. Gegenwärtig wird sie für die

Jubiläums-Ehrung

Am 29. Mai 2005 würde Professor KurtSchwabe seinen 100. Geburtstag begehen.Aus diesem Anlass wird sein Wirken mit ei-nem Kolloquium gewürdigt, das vom Insti-tut für Physikalische Chemie und Elektro-chemie der TU Dresden gemeinsam mitdem Kurt-Schwabe-Institut Meinsberg,dem Institut für Korrosionsschutz DresdenGmbH und unter Mitwirkung der Sächsi-schen Akademie der Wissenschaften veran-staltet wird.

Das Vortragsprogramm wird umrahmt vonPoster- und Geräteausstellungen sowie wei-teren Präsentationen, die bereits ab 9 Uhram Tagungsort besucht werden können.Interessenten melden sich bitte bis zum 30.April 2005 bei

18. Mai 2005 (10 Uhr)Hörsaalzentrum der TU Dresden,

Bergstr. 64Programm:www.chm.tu-dresden.de/pc/Infos:

Frau W. AhnefeldTel.: 0351 463-37597E-Mail:[email protected]

16. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 5/2005 Seite 9

Vortragsreihe imStudium generale, für dieBürger-Universität unddie Seniorenakademie

Das Tempo der Produktion beschleunigtsich infolge harten Wettbewerbs und hohenKostendrucks. Aber neue Technologien ver-kürzen den Zeitaufwand beträchtlich, wo-durch die Produktion in Deutschland auchin Zukunft große Chance hat.

In der Lehrveranstaltungsreihe »Pro-duktion im 21. Jahrhundert« präsentiertdas Institut für Produktionstechnik (IPT)gemeinsam mit dem Institut für Werk-zeugmaschinen und Steuerungstechnik(IWM) und dem Institut für Oberflächen-technik und Fertigungsmesstechnik (IOF)neue Technologien, die die Produktions-welt verändern. Illustrative Beispiele ver-deutlichen ihre Anwendung. Themen derVortragsreihe sind das Fertigen im Tempodes 21. Jahrhunderts, Lasertechnik für die

Produktion, Tailored blanks im 3-Liter-Au-to, Mikrozerspanungstechnik, Fügen durchKleben, Kombination physikalischer Effek-te beim Fügen, Hexapoden als neue Struk-turen für Bearbeitungsmaschinen, Messenim Submikrometerbereich, Automatisierenfür die Produktion in Deutschland, Com-puter Aided Factory Design und Virtualität,(Ent)Spannungsverhältnis Produktionund Ökologie.

Dienstags, in der 7. Doppelstunde, be-ginnend am 5. April 2005, werden interes-sante Wege für eine effiziente Produktionallgemein verständlich und vor allem mitihrer gesellschaftlichen Wirkungsfülle imZeunerbau 260 vorgestellt. Laborvor-führungen vertiefen das Verständnis.

Fragen beantworten Prof. Ficht-ner,Tel.: 463-32199 (E-Mail: ficht-

[email protected]) undDr. Nestler, Tel.: 463-33339 (E-Mail:[email protected]), In-stitut für Produktionstechnik,Fax: 463-37159

Produktion im 21. Jahrhundert

Dienstjubiläenim Februar

40 JahreCharlotte MeißnerInstitut für Physikalische Chemie undElektrochemieRenate EngelInstitut für Gebäudelehre und EntwerfenSigrun MuhlInstitut für Klinische Chemie und Labora-toriumsmedizin

25 JahreDr.-Ing. Sybille KrzywinskiInstitut für Textil- und BekleidungstechnikProf. Dr. phil. habil. Gerhard SchönrichPhilosophische FakultätProf. Dr.-Ing. habil. Roland KochFakultät MaschinenwesenDr. rer. nat. Andreas ZimmerInstitut für Technische ChemieFred WonkaMedizinische Physik und BiomedizinischeTechnikUte SchmidtGB Logistik und Einkauf

Dienstjubiläenim März

40 JahreDr.-Ing. Helmut SchirmerInstitut für Künstliche IntelligenzDr.-Ing. Alfred KottwitzInstitut für Halbleiter- und Mikrosystem-technikDr.-Ing. Erwin SchmidtInstitut für SystemarchitekturDoz. Dr.-Ing. Peter BöhmerInstitut für Thermodynamik und Techni-sche Gebäudeausrüstung

25 JahreGudrun WaldertGeschäftsbereich FinanzenDipl.-Ing. Günther JahneInstitut für Aufbau- und Verbindungstech-nik der ElektronikDipl.-Ing. Iris BuhleInstitut für Feinwerktechnik und Elektro-nik-DesignDr.-Ing. Mathias RabenauInstitut für Biomedizinische TechnikPD Dr. Sven SahlingInstitut für FestkörperphysikDipl.-Ing. Margita HelmigRechenstation TharandtDipl.-Ing. Olaf LotzkatFakultätsrechenzentum InformatikDr. Robert SchwarzeInstitut für Hydrologie und MeteorologieDipl.-Ing. Reiner KarczFakultätsrechenzentrum InformatikDr. Barbara AdolphiInstitut für Halbleiter- und Mikrosystem-technik

Allen Jubilarinnen und Jubilarenherzlichen Glückwunsch!

Ein Wechselbad derGefühle zum OsterfestWarum Ostern nicht mal ins Theater ge-hen? Sie müssen nicht lange suchen, Siefinden uns, das Theater »wechselbad«, aufder Maternistraße 17.

Der Osterhase hat uns bereits gefundenund jede Menge kleine und große Überra-schungen versteckt.

Kommen Sie zu uns und finden Sie IhrOsterei. Unter jedem 10. Platz ist ein Gut-schein für zwei Personen für die Vorstel-lung Ihrer Wahl versteckt.

Erleben Sie einen schwungvollen, sprit-zigen Abend mit dem Comedy-Musical»What a feeling!«. Genießen Sie welt-berühmte Songs wie »What’s Love Got ToDo With It« von Tina Turner, die Ohrwür-mer von Prince, Madness und Joe Cockerund natürlich »What A Feeling!« von IreneCara, lassen Sie sich in die wilden achtzi-ger Jahre mitreißen.. U. R.

Termine:26. und 28. März, um 20 Uhr;

27. März, 19 Uhr�

Von der GFFgefördert

Die Gesellschaft von Freunden und Förde-rern der TU Dresden (GFF) unterstützt so-wohl TU-Forscher bei wissenschaftlichenAuslandsaufenthalten als auch ausländi-sche Forscher bei deren Aufenthalten ander TUD. Zu den jüngeren geförderten Pro-jekten zählen die folgenden:

Von weit her, nämlich aus Ufa, derHauptstadt der russischen Republik Basch-kirien, ist Nadezhda Syrkina nach Dres-den zum Studieren gekommen. In der 100Kilometer westlich des Uralgebirges gelege-nen Stadt studiert sie eigentlich Außenwirt-schaftliche Tätigkeit an der StaatlichenUniversität für Handel und Wirtschaft. EinAustauschprogramm zwischen der Fakul-tät Wirtschaftswissenschaften und ihrerHeimatuniversität sowie die finanzielle Un-terstützung durch die GFF ermöglichen ihrden Aufenthalt in Deutschland. »Es ist sehrwichtig für meinen zukünftigen Beruf,gute Deutschkenntnisse sowie Kulturver-ständnis zu haben. Ein Teilstudium ist derbeste Weg, dies zu verwirklichen«, sagt Na-dezhda Syrkina. Während ihres Studiumsder Betriebswirtschaftslehre in Dresden hatsie Fächer wie Theorien der Internationali-sierung oder Marktorientierte Unterneh-mensführung belegt. Am besten gefallenhat ihr jedoch der Deutschkurs. »Es warsehr spannend. Studierende aus derganzen Welt mit unterschiedlichen Kultu-ren wurden durch ihr Interesse an Deutschvereinigt«, schwärmt Syrkina. Derzeitschreibt die russische Studentin an ihrerDiplomarbeit zum Thema »Deutsch-Rus-sische Wirtschaftsbeziehungen«.

Neueste Forschungsergebnisse aus demBereich Quantenchemie konnte der Ar-beitskreis um Professor Thomas Strassnervon der Professur Physikalische Organi-sche Chemie, dem die Doktoranden Seba-stian Ahrens, Markus Drees und AlexanderZeller angehören, auf einer Konferenz inKapstadt präsentieren. Den drei Doktoran-den des Instituts für Organische Chemie ander TU Dresden ermöglichte die GFF eineTeilnahme an der Konferenz der World As-sociation of Theoretically Oriented Che-mists (WATOC), die vom 16.01. bis21.01.2005 in Kapstadt abgehalten wurde.Auf der Konferenz, die alle drei Jahre statt-findet, treffen sich Methodenentwickler inder Theoretischen Chemie und Anwenderder Computerchemie. Themen waren dies-mal unter anderem Elektronische Struktu-ren und Simulationsanwendungen in derBiochemie. Daniela Fiedler

Schwabe-Kolloquium im Mai

Wohin geht der Weg der TU Dresden in den nächsten Jahren?Bleibt die Universität in den kontraproduktiven Zwängen perma-nenten Stellenabbaus und anhaltender Haushaltsperren verfan-gen oder gibt es erneuernde Visionen? Am 16. März 2005 wirdsich ein Workshop mit geladenen Gästen diesen Fragen widmen.

Zum Thema »Ein Zukunftsmodell zur Organisation von Univer-sität und Universitätsmedizin« werden Experten aus dem In- undAusland im Festsaal des Rektorates ein Modell von Stiftungen öf-fentlichen Rechts diskutieren. Ab 17 Uhr wird es dazu im Rekto-rat ein Pressegespräch für Journalisten geben. Foto:UJ/Eckold

Quo vadis Technische Universität Dresden?

Plakatwettbewerbausgeschrieben

Welche Assoziationen verbinden sich fürdie Studierenden mit dem Begriff »Men-sa«? Vielfältiges, schmackhaftes Angebot,Kommunikation, Auftanken zwischen Vor-lesungen und Seminaren? Oder nur Mitta-gessen, Schlange stehen, lautstarke Mas-

senabfertigung? Das Studentenwerk Dres-den schreibt dazu einen Plakatwettbewerbaus. Durch die Plakate sollen – ernsthaftoder mit einem Augenzwinkern – die Men-sen noch stärker in den Blickpunkt studen-tischen Interesses gerückt werden. Studie-rende aller Dresdner und ZittauerHochschulen sind aufgerufen, sich an die-sem Kreativ-Wettbewerb zu beteiligen. Ein-sendeschluss ist der 13. Mai 2005.

Für die gelungensten Entwürfe winkenGeld- und Sachpreise.

Die prämierten Motive werden als Pla-kate und Postkarten gedruckt, in der Gale-rie STUWERTINUM ausgestellt sowie fürandere Werbezwecke genutzt. StWDD

www.studentenwerk-dresden.de/mensen oder Hannelore Step-

han,Telefon: 0351 469-7545�

Mensa – die »Gastrofakultät«

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16. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 5/2005 Seite 10

DRESDNER WANDERHEFTEWir kennen Sachsen

Im Dresdner Buchhandel erhältlich

www.dresdner-wanderhefte.de

Ein JahrzehntSchülerprojektwoche ander TU Dresden

Seit 1996 verbringen jährlich Schüler der7. und 8. Klassen des Martin-Andersen-Nexö-Gymnasiums Dresden eine auf- undanregende Projektwoche an der TU Dres-den. Aus einer spontanen Elterninitiativeheraus hat sich innerhalb der vergangenenzehn Jahre eine attraktive Form der Begab-tenförderung entwickelt, die nicht nur fürdie Gymnasiasten interessant ist, welcheauf diese Weise einen ersten Einblick inForschung und Lehre einer Universität ge-winnen. Auch die Hochschule hat so dieMöglichkeit, schon frühzeitig »Liebhaberwissenschaftlicher Arbeit« auf ein tech-nisch-naturwissenschaftliches Studiumneugierig zu machen.

Begonnen hat die Fakultät Elektrotech-nik, mit der das Gymnasium mit vertieftermathematisch-naturwissenschaftliche Aus-bildung schon viele Jahre lang einen Ko-operationsvertrag hat (1998 wurde einerweiterter Kooperationsvertrag des Gym-nasiums mit der TUD unterzeichnet).Schnell boten aber auch andere Fakultätenwie Verkehrswissenschaften, Maschinenwe-

sen, Bauingenieurwesen, Mathematik undNaturwissenschaften und in den letztenJahren auch Forst-, Geo- und Hydrowissen-schaften sowie Informatik und ArchitekturProjektthemen an. Meist durch Vermitt-lung der Eltern ergeben sich Themen auchin anderen Forschungsinstituten wie z. B.Fraunhoferinstituten oder dem Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologieund Genetik. Langjährige Kontakte beste-hen darüber hinaus zum Forschungszen-trum Rossendorf.

Die Schüler arbeiten während der Pro-jektwoche drei Tage lang am Institut ankleinen Forschungs- oder Praktikumsauf-gaben, bereiten am vierten Tag eine Prä-sentation ihrer Experimentierergebnisseund Erkenntnisse vor und »verteidigen«diese dann am letzten Tag vor den Mit-schülern, Eltern, Betreuern und Fachleh-rern mit Vortrag und engagierter, zum Teilauch hitziger Diskussion. Auf Postern imSchulgebäude werden von den zwei- bisdreiköpfigen Schülergruppen Arbeitsum-feld, Aufgabe und Problemlösung so darge-stellt, dass sich auch die Gymnasiasten derSekundarstufe II zum Nachdenken überinteressante Forschungsfelder ihrerzukünftigen Studienrichtung inspirierenlassen können. Es ist für die Schüler wie

für die Unibetreuer erstaunlich zu beob-achten, wie sich das Schulwissen aus Ma-thematik, Physik, Chemie, Biologie undInformatik schon im jungen Alter von 13bis 15 Jahren zur Lösung der praktischenProjektaufgaben sinnvoll anwenden undkombinieren lässt! Viele Schüler kommenzum Betriebspraktikum in der 9. Klasseund zur wissenschaftlichen Jahresarbeitbzw. zur Besonderen Lernleistung in der11./12. Klasse wieder gern an »ihr« Insti-tut zurück. Erstmalig gibt es übrigens indiesem Jahr begleitend zum wissenschaftli-chen Projekt in der 11. Klasse eine vonGymnasium und TU Dresden gemeinsamgetragene Veranstaltungsreihe zur Metho-dik wissenschaftlicher Arbeit. Durch dieFülle von Schülerprojektarbeiten werdenfür die naturwissenschaftlich-technisch In-teressierten seitens der Universität guteBedingungen geschaffen, motiviert einStudium der Ingenieur- oder Naturwissen-schaften aufzunehmen und später auf die-sen Gebieten in Forschung und Entwick-lung tätig zu werden.

Thomas Goldberg, Fachleiter amMartin-Andersen-Nexö-Gymnasium

Ute Morgenstern,Pate der TU Dresden

für das MAN-Gymnasium

Schülerprojektwochefeiert Jubiläum

Bei der Vermessung von Strömungswiderständen der Lebergefäßanschlüsse für das Forschungsprojekt Leberperfusionssy-stem am TU-Institut für Biomedizinische Technik: Jenny Schäfer, Franziska Niesar, Anne-Sophie Wenzel aus Klasse 8, Be-treuerin Frau Dr.Thiele und Herr Sliwinski. Foto: Morgenstern

Ausschreibung zurAuszeichnung mit dem»Herbert-Flemming-Preis«des Vereins AkademischerHolzingenieure ander TU Dresden

Der Verein Akademischer Holzingenieurean der Technischen Universität Dresdene. V. hat in seiner Mitgliederversammlungim November 2004 beschlossen, den »Her-bert-Flemming-Preis« zu stiften und die-sen zum zweiten Male im Jahre 2005 aus-zuschreiben.

Die Ausschreibung erfolgt durch denVorstand des Vereines anlässlich des 50-jährigen Bestehens der StudienrichtungHolz- und Faserwerkstofftechnik, die von

Professor Herbert Flemming gegründetwurde.

Der Preis wird für ein bis zwei besondersherausragende wissenschaftliche Arbeitenoder ausgezeichnete Abschlüsse von Stu-dierenden und Doktoranden der Studien-richtung Holz- und Faserwerkstofftechnikverliehen.

Die Höhe des Preises ist mit 1500 Eurodotiert und kann jährlich neu festgelegtwerden.

Vorschlagsberechtigt sind die Mitgliederdes Vereines Akademischer Holzingenieurean der Technischen Universität Dresdene. V.

Die vorgeschlagenen Kandidaten müs-sen über die Professur Holz- und Faser-werkstofftechnik die Kurzcharakteristik ih-rer wissenschaftlichen Arbeit bzw. dieStudienergebnisse an den Vorstand des Ver-

eins Akademischer Holzingenieure an derTechnischen Universität Dresden e. V. ein-reichen.

Die Vorschläge und die Abgabe der Un-terlagen sind bis zum 1. April 2005 einzu-reichen.

Die Verleihung des Preises erfolgt in derjährlichen Vollversammlung des VereinsAkademischer Holzingenieure an der Tech-nischen Universität Dresden e. V. durch denVorsitzenden des Vereins.

Prof. Dr.-Ing. habil.A. Hänsel,Vorsitzender des Vereins,

Prof. Dr.-Ing.A.Wagenführ,Leiter der Professur Holz- und

Faserwerkstofftechnik

Vorschläge und Abgabe der Un-terlagen bis zum 1. April 2005�

Herausragende wissenschaftlicheArbeiten und Abschlüsse gesucht

Die Rubrik »Fokus Forschung« informiertregelmäßig über erfolgreich eingeworbeneForschungsprojekte von öffentlichen Zu-wendungsgebern (BMBF, DFG, SMWK,usw.). Neben den Projektleitern stellen wirdie Forschungsthemen, den Geldgeber unddas Drittmittelvolumen kurz vor. In dervorliegenden Ausgabe des UJ sind die derVerwaltung angezeigten und von den öf-fentlichen Zuwendungsgebern begutachte-ten und bestätigten Drittmittelprojekte fürden Zeitraum Anfang März 2005 aufge-führt. Verantwortlich für den Inhalt ist dasSachgebiet Forschungsförderung/Transfer.

Prof. Hoffmann, Institut für Akustikund Sprachkommunikation, EU-INTAS,Development of multi-voice and multi-language Text-to-Speech (TTS) andSpeech-to-Text (STT) conversion system(languages: Belarussian, Polish, Russian),10,0 TEuro,

Laufzeit 01.03.2005 – 28.02.2007

Prof. Leo, Institut für Angewandte Phy-sik, 6. Rahmenprogramm der EU, OLLAOrganic LEO for lighting applicatios, 932,0TEuro, Laufzeit 01.07.2004 – 30.03.2008

Prof. Gängler, Institut für beruflicheFachrichtungen, Sächs. Staatsministeriumfür Kultus,

Wissenschaftliche Begleitung und Eva-luation des Schulversuchs »SächsischeSchule mit Ganztagsangeboten/Ganztags-schule«, 15,0 TEuro, Laufzeit 01.01.2005 –30.04.2005

Prof. Hortsch, Institut für Beruf-spädagogik, Sächsisches Staatsministeri-um für Kultus, Innovationen am Berufli-chen Gymnasium in Sachsen, 15,0 TEuro,

Laufzeit 01.01.2005 – 30.04.2005

Prof. Ahrens, Institut für Verkehrs-planung und Straßenverkehr, Bundesmini-sterium für Verkehr, Bau- und Wohnungs-wesen, Staus in Großstätten undBallungsgebieten – Ursachen, Wirkungen,Lösungen, 220,3 TEuro, Laufzeit01.01.2005 – 31.12.2006

Prof. Wiesner, Institut für Beruf-spädagogik, Bundesinstitut für Berufsbil-dung/S&T GmbH Görlitz, Optimierungvon Weiterbildungsprozessen durch reflexi-ves Lernen am Beispiel des Tourismus(LernTour), 46,4 TEuro, Laufzeit01.09.2004 – 30.11.2005

Prof. Krebs, Institut für Siedlungs- undIndustriewasserwirtschaft, ProjektträgerForschungszentrum Karlsruhe, Verbund-vorhaben: Entwicklung eines 3-Zonen-Mo-dells für das Grundwasser- und Infrastruk-turmanagement nach extremenHochwasserereignissen in urbanen Räu-men (3ZM-GRIMEX), 121,2 TEuro, Lauf-zeit 01.03.2005 – 29.02.2008

Prof. Seifert, Institut für PhysikalischeChemie und Elektrochemie, DAAD, Pro-jektbezogener Personenaustausch mit Bra-silien – PROBRAL, 9,7 TEuro, Laufzeit01.01.2005 – 31.12.2005

Prof. Richter, P., Institut für Arbeits-,Organisations- und Sozialpsychologie,DAAD, Projekt-bezogener Personenaus-tausch mit Bulgarien, 10,6 TEuro, Laufzeit01.01.2005 – 31.12.2006

Prof. Bemmann, Institut für Interna-tionale Forst- und Holzwirtschaft, EU, Re-gioSustain - from biomass to energy - su-stainability for regional economic cycles,95,1 TEuro,

Laufzeit 01.01.2005 – 30.06.2007

Prof. Schlecht, Institut für Maschinen-elemente und Maschinenkonstruktion,Forschungsvereinigung Antriebstechnik,Wellenberechnung nach DIN 743, 66,6TEuro, Laufzeit 01.06.2005 – 31.08.2006

Dr. Wejwoda, Sachgebiet Forschungs-förderung/Transfer, Bewirtschaftungsbe-fugnis vom SMWK, Ausstattung der Messe-stände, 30,0 TEuro, Laufzeit 01.01.2005 –31.12.2005

Dr. Schwenzer, Institut für Biochemie,DFG, Immobilisierung von Nukleinsäuren,

1 BAT-O IIa für 3 Monate

Prof. Schwarz, Institut für Grundlagender Elektrotechnik und Elektronik, DFG,Analyse und Entwurf ereignisgesteuerterkontinuierlicher Systeme, 1 BAT-O IIa, 1SHK + 4,7 TEuro Sachmittel für 2 Jahre

Dr. Looks, Institut für Psychologie ge-meinsam mit Prof. Benkhoff, Betriebswirt-schaftslehre, DFG, Theorie der ganzheitli-chen Tätigkeit bei distributivenTätigkeiten, 2 BAT-OIIa/halbe, 2 SHK, 10,4TEuro Sachmittel + 1,5 TEuro Publikati-onskosten für 2 Jahre

Prof. Benndorf, Institut für Hydrobio-logie, DFG, Influence of the year-to-yearvariation of water temperature on the cou-pling between benthic and pelagic foddwebs, 1 BAT-O IIa, 1 BAT-O IIa/halbe, 1SHK + 13,5 TEuro Sachmittel für 2 Jahre

Prof. Skrotzki, Institut für Strukturphy-sik, DFG, Lokale Texturuntersuchungen antordierten NiAl mittels Synchrotronstrah-lung, 1 BAT-O IIa, 1 SHK + 5,5 TEuroSachmittel für 1 Jahr

Prof. Quandt, Institut für Botanik,DFG, Mutationsdynamik nicht-kodierenderGenomabschnitte und ihr Potenzial für dieRekonstruktion der Evolution eudikotylerAngiospermen,

1 BAT-OIIa/halbe + 14,7 TEuro Sach-mittel für 2 Jahre.

Fokus Forschung

Page 11: Dresdner UniversitätsJournal - TU Dresden · rungsschichten auf dem 1,5 mm starken Kupferblech. Vor einiger Zeit nahm man die Figur nun vom Rathaus. Gegenwärtig wird sie für die

An der Fachrichtung Biologie, Institut für Zoologie, ist an der Professur für Molekulare Zellphy-siologie und Endokrinologie ab sofort die Stelle eines/einer

Sekretärs/-in (bis BAT-O VII)

mit 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit zu besetzen.Aufgaben: allgemeine Sekretariats-, Büro- und Verwaltungsaufgaben wie Telefonate, Korrespondenz, Aktenführungund Ablageorganisation; allgemeine organisatorische Angelegenheiten wie Vorbereitungen von Tagungen, Beratun-gen, Kolloquien, Besucherbetreuung, Reiseorganisation, Überwachung von Haushalts- und Drittmitteln, Erstellen vonBeschaffungs- und Einstellungsanträgen, Betreuung der Studenten in Studienfragen, Beschaffen und Verwalten vonBüromitteln, Reisekostenabrechnung.Voraussetzung: abgeschlossene Berufsausbildung in geeigneter Richtung bzw. nachgewiesene Kenntnisse und Fer-tigkeiten in Sekretariats- und Büroorganisation; gute Fachkenntnisse in Rechnungswesen und Buchführung; sehrgute Kenntnisse im Umgang mit moderner Büro- und Kommunikationstechnik (perfekter Umgang mit PC und Inter-net); Flexibilität; Eigenständigkeit und selbstständiges Arbeiten; freundliches und kompetentes Auftreten; Loyalität;Teamfähigkeit und Organisationstalent; gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Gutachten etc.) mit einer Stellungnahme zu Ihremkonkreten Bezug zu den o. g. Voraussetzungen und einem frankierten Rückumschlag richten Sie bitte bis zum01.04.2005 an: TU Dresden, Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften, Fachrichtung Biolo-gie, Institut für Zoologie, Professur für Molekulare Zellphysiologie und Endokrinologie, Herrn Prof. Dr. G. Vollmer, 01062 Dresden.

Am Institut für Politikwissenschaft ist an der Professur für Didaktik der politischen Bildung/Ge-meinschaftskunde zum 15.06.2005 die Stelle einer

wissenschaftlichen Hilfskraft(monatliche Arbeitszeit: 82,5 h)

für die Dauer von zunächst einem Jahr zu besetzen (Beschäftigungsdauer gem. HRG i.d.j.g.F.). Aufgaben: Unterstützungsleistungen in Forschung und Lehre im Bereich Didaktik der politischen Bildung/Gemein-schaftskunde. Es besteht die Möglichkeit der wiss. Weiterqualifikation. Voraussetzungen: Abgeschlossenes sozialwissenschaftliches Hochschulstudium; sehr gute Kenntnisse in der empi-rischen Sozialforschung: Interesse für Probleme der Didaktik der politischen Bildung.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbe-hin-derter werden bei gleicher Eig-nung bevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 30.04.2005 an: TU Dresden, Philosophische Fakultät, Institutfür Politikwissenschaft, Professur für Didaktik der politischen Bildung/Gemeinschaftskunde,Herrn Prof. Dr. Peter Henkenborg, 01062 Dresden bzw. per e-mail an: [email protected], Tel.: 0351 463-35050, Fax: 0351 463-37760.

Am Institut für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs- und Medienrecht (IGEWeM) ist zum nächstmög-lichen Zeitpunkt die Stelle eines/einer

wiss. Mitarbeiters/-in (BAT-O IIa)

mit 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit zunächst befristet auf zwei Jahre zu besetzen (Beschäftigungs-dauer gem. HRG i.d.j.g.F.).Aufgaben: An dem neu gegründeten Institut übernehmen Sie die Koordination von Verwaltungsaufgaben und arbei-ten in Lehre und Forschung. Die Möglichkeit zur Promotion ist gegeben.Voraussetzungen: Volljurist/in mit überdurchschnittlichen juristischen Qualifikationen; ausgeprägtes Organisati-onstalent; Teamfähigkeit; gute englische (gern auch weitere) Sprachkenntnisse. Idealerweise verfügen Sie über Beruf-serfahrung und Interesse am Recht des Geistigen Eigentums, insbesondere am Patentrecht.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit aussagekräftigen Unterlagen und frankiertem Rückumschlag bis zum 04.04.2005 an: TU Dresden, Juristische Fakultät, Herrn Prof. Dr. Horst-Peter Götting, 01062 Dresden.Internet: www.tu-dresden.de/jfitur3/start.htm, e-mail: [email protected]

Am DREWAG-Stiftungslehrstuhl für BWL, insb. Energiewirtschaft (Prof. Dr. C. v. Hirschhausen) sind absofort zur Promotion oder wiss. Weiterqualifizierung zwei Stellen eines/einer

wiss. Mitarbeiters/-in (BAT-O IIa)

befristet für drei Jahre zu besetzen (Beschäftigungsdauer gem. HRG i. d. j. g. F.). Doppelbewerbungen auf beide Profilesind in begründeten Fällen möglich.

Stelle 1 Aufgaben: Eigenständige Mitarbeit in Lehre und Forschung (inkl. Projektakquise und -arbeit) zu Fragen der techni-schen Modellierung von Elektrizitätsnetzen in Deutschland bzw. Europa.

Voraussetzungen: wiss. HSA oder Promotion in den Bereichen Energietechnik, Elektrotechnik, Mathematik oderWirtschaftswissenschaften (Wirtschaftsing., BWL, VWL) mit mindestens gutem Erfolg; Fähigkeit, technische Aspekteder Netzmodellierung rasch mit ökonomischen Ansätzen zu verbinden; Programmiererfahrung (z.B. GAMS); guteEnglischkenntnisse.Bei herausragender Qualifikation oder Forschungsqualität kann die Stelle als BAT-O Ib vergütet werden.

Stelle 2Aufgaben: Mitarbeit in Lehre und Forschung (inkl. Projektarbeit) im Bereich Industrieökonomischer Modellierungvon Energiemärkten.Voraussetzungen: wiss. HSA oder Promotion in den Bereichen Wirtschaftswissenschaften (Wirtschaftsing., BWL,VWL), Energietechnik oder verwandten Fachrichtungen, mit mindestens gutem Erfolg. Gute Kenntnisse in einem derBereiche Industrieökonomik oder Regulierung; gute Englischkenntnisse.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt. Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen und frankiertem Rückumschlag bis zum 31.03.2005an: TU Dresden, Fakultät Wirtschaftswissenschaften, DREWAG-Stiftungslehrstuhl für BWL, insb.Energiewirtschaft, Frau Dipl.-Vw. Anne Neumann, 01062 Dresden.

Am Institut für Landschaftsarchitektur ist an der Professur für Geschichte der Landschaftsarchitek-tur ab sofort die Stelle eines/einer

wiss. Mitarbeiters/-in (BAT-O IIa)

für die Dauer von drei Jahren mit der Option der Verlängerung (Beschäftigungsdauer gem. HRG i. d. j. g. F.) auch alsTeilzeitarbeitsplatz zu besetzen. Aufgaben: Mitarbeit in Forschung und Lehre auf den Gebieten Geschichte der Landschafts-architektur und Garten-denkmalpflege, insb. Vermittlung von Fachwissen und Methoden wiss. Arbeitens an Studierende im Grund- und Haupt-studium. Gelegenheit zur wiss. Weiterqualifikation wird geboten.Voraussetzungen: wiss. HSA in Landschaftsarchitektur, Kunstgeschichte oder Geschichte; vertiefte Kenntnisse aufdem Gebiet Geschichte der Landschaftsarchitektur; pädagogische Eignung; außeruniversitäre berufliche Erfahrungenund gute Englischkenntnisse erwünscht.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen und frankiertem Rückumschlag bis zum 29.03.2005an: TU Dresden, Fakultät Architektur, Professur für Geschichte der Landschaftsarchitektur, Frau Prof. Dr. Erika Schmidt, 01062 Dresden.

Folgende Stellen sind zu besetzen:

Fachrichtung Forstwissenschaften, Institut für Bodenkunde und Standortslehre, Professur fürBodenkunde und Bodenschutz

ab 01.04.2005, im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Drittmittelpro-jektes zum “Potenzial und Dynamik der C-Sequestrierung in Wald und Holz”, mit 50 % der regelmäßigen wöchentli-chen Arbeitszeit, befristet für drei Jahre (Beschäftigungsdauer gem. HRG i.d.j.g.F.)

wiss. Mitarbeiter/in (BAT- O IIa)

Aufgaben: Analyse des C-Sequestrierungspotentials in Waldböden repräsentativer virtueller Betriebe und deren Mo-dellierung, insb. die Beprobung, Analyse, Quantifizierung und Modellierung der C-Vorräte in Böden in Abhängigkeitvon Standort, Bestockung und Landnutzungsänderung. Besonderes Augenmerk wird auf die Kooperation mit den Ver-bundprojektpartnern zur gemeinsamen Erstellung von Szenarien gelegt. Es besteht die Möglichkeit, die Daten für einePromotion zu nutzen.Voraussetzungen: wiss. HSA (vorzugsweise Forst-, Agrarwissenschaften oder Geoökologie mit Schwerpunkt Boden-kunde); vertiefte Erfahrungen in der Feld- und Laboranalytik; Erfahrungen mit experimentellen Untersuchungen undder Datenaufbereitung der Versuchsergebnisse mit Blick auf (Szenario-)Modellierung.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt. Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit aussagekräftigen Unterlagen und einem frankierten Rückumschlag bis zum29.03.2005 an: TU Dresden, Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften, Fachrichtung Forstwissenschaften, Institut für Bodenkunde und Standortslehre, Herrn Prof. Dr. F. Makeschin,Pienner Str. 19, 01737 Tharandt.

ab 01.05.2005, im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Drittmittelpro-jektes zum “Einfluss Gerichteter Veränderungen von Umweltfaktoren auf Landnutzungskonzepte am Beispiel des Wal-des”, befristet für vier Jahre (Beschäftigungsdauer gem. HRG i.d.j.g.F.)

wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)

Aufgaben: Projektmanagement eines Forschungsverbundes, insbesondere organisatorische Abwicklung eines rei-bungslosen Projektverlaufs, Vorbereitung aller für die Steuerung des Projektes relevanten Veranstaltungen und Abkom-men, Ergebnisdokumentation und Schriftführung der Ergebnispublikation sowie Controlling innerhalb des Teilver-bundes an der Technischen Universität Dresden; Aufbau und Betrieb einer Metadatenbank als Datenschnittstelle sowieErstellung einer Projekt bezogenen Internetplattform.Voraussetzungen: Promotion / Zweites Staatsexamen; ausgewiesene Erfahrungen im Bereich Projektmanagement(inkl. Finanzmanagement) und Koordination interdisziplinärer Forschungsprojekte im Bereich forstliche Forschung /Umweltforschung; Kenntnisse im Umgang und in der Vernetzung komplexer Modelle; Nachweis vertiefte Informa-tikkenntnisse; sehr gute Englischkenntnisse; Kommunikationsfähigkeit; Flexibilität; nachweisbare Expertise im Be-reich Öffentlichkeitsarbeit.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt. Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit aussagekräftigen Unterlagen und einem frankierten Rückumschlag bis zum

29.03.2005 an: TU Dresden, Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften, Fachrichtung Forstwis-senschaften, Institut für Bodenkunde und Standortslehre, Herrn Prof. Dr. F. Makeschin, PiennerStr. 19, 01737 Tharandt.

ab 01.05.2005, im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Drittmittelpro-jektes zum “Einfluss gerichteter Veränderungen von Umweltfaktoren auf Landnutzungskonzepte am Beispiel des Wal-des”, mit 25 % der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit, befristet für vier Jahre

Verwaltungsangestellte/r (bis BAT- O VII)

Aufgaben: finanztechnische Abwicklung von den an der Technischen Universität Dresden angesiedelten Teilprojek-ten des o.g. Projektverbundes sowie die Unterstützung der Koordination bei der Vorbereitung von Berichten und Veran-staltungen.Voraussetzungen: Kaufmännischer Abschluss oder nachweisbar vergleichbare Kenntnisse (z.B. Fachschulab-schluss Ökonomie); vertiefte Informatikkenntnisse und nachweisbare Fertigkeit beim Umgang mit gängigen Soft-wareprodukten.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt. Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit aussagekräftigen Unterlagen und einem frankierten Rückumschlag bis zum29.03.2005 an: TU Dresden, Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften, Fachrichtung Forst-wissenschaften, Institut für Bodenkunde und Standortslehre, Herrn Prof. Dr. F. Makeschin, Pienner Str. 19, 01737 Tharandt.

Soil Scientist (BAT-O IIa)with international experience in soil science and site classification

Postdoctoral Research Position

Main task will be the development of a specific agroforestry site classification model for the tropical rain forest region ofSouthern Ecuador for sustainable landuse planning within the Research Group 402 of the German Research Foundati-on DFG. Beside this the candidate will support the establishment of a soil group and soil laboratory at the UniversidadTécnica Particular de Loja UTPL www.utpl.edu.ec ). Main place of work will be Loja, Ecuador. The candidate will be res-ponsible for a highly motivated, interdisciplinary interacting team.

The applicant should have basic experiences and excellent references in the target field and should be able to speakapart from German high standard English and colloquial Spanish. Applications from disabled applicants will be givenpreference, if their suitability for field work is equivalent to a non-disabled person. TUD supports the principle of equalopportunity between men and women, and is therefore interested in applications from women.

Payment will be according to the German BAT-O IIa standard. This position is available for two years. For additional in-formations please contact Prof. Dr. habil. Franz Makeschin ([email protected]; Phone +49 352033831307).

Please send your applications until 29.03.2005 including a detailed CV, a list of publications and the contact infor-mation of three references to: TU Dresden, Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften, Fachrich-tung Forstwissenschaften, Institut für Bodenkunde und Standortslehre, Herrn Prof. Dr. habil.Franz Makeschin, Pienner Str. 19, D-01735 Tharandt.

Soil Scientist (BAT-O IIa)with international experience in soil science and soil management

Postdoctoral Research Position

The candidate will be responsible and part of a highly motivated, interdisciplinary interacting research team of projectssupported by the BMBF/ PTJ German Ministry for Education and Research. There are two targets of the research: a) rea-lization of a study about future soil science planning guidelines, and b) research on improvement of soil conditions andland reclamation by using artificial humus in Western China.

The Applicant should have basic experiences and excellent references in the target field and should be able to speakapart from German language high standard English. Chinese would be eligible. Applications from disabled applicantswill be given preference, if their suitability is equivalent to a non-disabled person. TUD supports the principle of equalopportunity between men and women, and is therefore interested in applications from women.

Payment will be according to the German BAT-O IIa standard. This position is available for two years. For additional in-formations please contact Prof. Dr. habil. Franz Makeschin ([email protected]; Phone +49 352033831307).

Please send your applications until 29.03.2005 including a detailed CV, a list of publications and the contact infor-mation of three references to: TU Dresden, Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften, Fachrich-tung Forstwissenschaften, Institut für Bodenkunde und Standortslehre, Herrn Prof. Dr. habil.Franz Makeschin, Pienner Str. 19, D-01735 Tharandt.

In der Medizinischen Klinik und Poliklinik III ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Stelle als

Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/innen(Arzt/Ärztin in Weiterbildung)

zunächst befristet für 2 Jahre zu besetzen.Aufgaben: Wahrnehmung ärztlicher Aufgaben im stationären und ambulanten Bereich. Aktive Mitarbeit in Lehreund Forschung.Voraussetzungen: Abgeschlossenes Hochschulstudium, ärztliche Approbation. Wir wünschen uns qualifizierte, ko-operative und teamfähige Mitarbeiter/innen mit besonderem Interesse in der Inneren Medizin, speziell für die Diabeto-logie und Endokrinologie.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Die Bewerbungsunterlagen inklusive einer Darstellung des wissenschaftlichen Entwicklungsweges richten Sie bitte biszum 31.03.2005 unter der Kennziffer 009/2005 an: Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an derTU Dresden, Medizinische Klinik und Poliklinik III, z. Hd. des Direktors Endokrinologie/Stoff-wechsel/Diabetes, Herrn Prof. Dr. S. Bornstein, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden.Eventuelle Rückfragen über Telefon: 0351- 458 5955 oder per E-Mail: [email protected]

Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften

Technische Universität Dresden

Fakultät Forst-,Geo- und Hydrowissenschaften

16. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 5/2005 Seite 11

Philosophische Fakultät

Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus

Juristische Fakultät

Fakultät Wirtschaftswissenschaften

Fakultät Architektur

»Brunnen für Kambodscha«Ihre Hilfe ist gefragt

Im Februar 2004 konnte mit Hilfe der»Dresdner Brunnenfreunde« ein Brunnenin der Gemeinde Prey Ta Ey in Kambod-scha errichtet werden. Ins Leben gerufenwurde das Projekt »Brunnen für Kambod-scha« durch den »Solidaritätsdienst inter-national« e. V. (SODI). Dorothea Bast, vonden »Dresdner Brunnenfreunden«, hat essich zur Aufgabe gemacht, zu helfen undeine Sammelaktion initiiert. Nur langsam– euroweise – konnte sie das Geld für ei-nen Brunnen und damit ein Stück Lebenzusammenbringen. Heute ist sie stolz undglücklich, den Menschen auf diese Art ge-holfen zu haben. Ihr Engagement hat be-reits weite Kreise gezogen.

Der Bau eines Brunnens erfolgt inEigeninitative der Dorfbewohner und amEnde gibt der Priester des Dorfes die feierli-che Weihe. Kraft und Energie haben dieMenschen im fernen Thailand wirklich,aber an einem fehlt es besonders an finan-

ziellen Mitteln. Ein Brunnen kostet nur965000 Riel (entspricht 300 Euro).

Ein Ort des Wissens und ein Treff-punkt vieler Nationalitäten wie die TUDresden könnte ebenfalls Pate und Vor-bild sein. Wie viele Menschen arbeitenhier und haben keine Vorstellungen vonden »kleinen Problemen« der Menschenin Kambodscha. Es braucht oft so wenig.Mit nur einigen Euros können Sie ande-ren Menschen das für uns so selbstver-ständliche Trinkwasser ermöglichen. Ei-ne besonders schöne Art des Dankes sinddie glücklichen Gesichter der Menschen– eine andere der eigene Name, der aufdem Brunnen verewigt wird und eineVerbindung zwischen Helfenden und Hil-fesuchenden schafft. Ein Brunnen mitder Aufschrift: »Technische UniversitätDresden« könnte von unserem Engage-ment und Hilfe zur Selbsthilfe zeugen.

Christiane Wagner

Informationen: Christiane WagnerFakultät Informatik; [email protected]

dresden.de;Tel 0351 463-38465�

Wasser zum Leben

Unterlagen vom Industrie-Forscher Professor RichardMüller wurden der TUDübergeben

Das Universitäts-archiv hat denwissenschaftli-chen Nachlassdes »Vaters derSilikone«, Pro-fessor Dr. Dr.h.c.Richard Müller(1903-1999),übernommen. Seine Witwe, dieerst kürzlich ver-storbene Dr. LotteMüller, und seineTochter, FrauHilde Lochmann,

hatten die für die Geschichte der Chemiein Dresden bedeutenden Unterlagen aufbe-wahrt und nach Vermittlung von Dr. Hei-

ner Hegewald dem Universitätsarchiv über-geben. Die Unterlagen werden vom Archiverschlossen und der wissenschaftlichenAuswertung zur Verfügung gestellt.

Richard Müller war nach 1945 maßgeb-lich am Wiederaufbau der Chemischen Fa-brik v. Heyden (später VEB Arzneimittel-werk Dresden) beteiligt gewesen, die imZusammenhang mit den Reparationenteilweise von der sowjetischen Besatzungs-macht demontiert worden war. Nur wenigeJahre später wurde unter der Leitung vonRichard Müller die selbständige For-schungsstelle für Silikonchemie aufgebaut,die von ihm 1954 als Institut für Silikon-und Fluorcarbonchemie aus dem Stamm-betrieb ausgegliedert und neu strukturiertwurde.

Neben seiner leitenden wissenschaftli-chen Tätigkeit in der chemischen Industriehielt Richard Müller, dem der National-preis verliehen worden war, von 1954 bis1972 Vorlesungen zur Silikonchemie undihrer technischen Anwendung an der TH/TU Dresden. International bekannt wurdeRichard Müller durch die Entwicklung der

Synthese von polymeren siliziumorgani-schen Produkten.

»Das Herstellungsverfahren wurde inder Chemie zu einem Begriff unter demNamen Müller-Rochow-Synthese und istnoch heute weltweit Basis der Silikon-Pro-duktion« (zitiert nach Günter Meier). Un-abhängig voneinander und fast zeitgleichwaren Richard Müller und Eugene G. Ro-chow (USA) in den Jahren des ZweitenWeltkrieges auf die »direkte Synthese« ge-kommen.

Im September 1992 verlieh die TU Dres-den Richard Müller die Ehrendoktorwürde.

Der Wissenschaftler Richard Müller, dersich auch durch ausgeprägte Zivilcourageauszeichnete, gehörte zu den angesehen-sten und bekanntesten Einwohnern Ra-debeuls.

So war er am 17. Juni 1953 Wortführerder Belegschaft des VEB Chemische Fabrikvon Heyden. Dabei setzte er sich untergroßem persönlichem Risiko – selbst nachdem Anrücken sowjetischer Panzer – fürdie Interessen der Werksangehörigen ein.

Matthias Lienert

Müller-Nachlass im TU-Archiv

R. Müller. Foto:TUA

Page 12: Dresdner UniversitätsJournal - TU Dresden · rungsschichten auf dem 1,5 mm starken Kupferblech. Vor einiger Zeit nahm man die Figur nun vom Rathaus. Gegenwärtig wird sie für die

16. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 5/2005 Seite 12

Die Elb Meadow Ramblers, ältesteAmateur-JazzbandOstdeutschlands, feiert50. Jubiläum/DresdnerStudentenszene waranfangs ganz wesentlich

Sie zählen zu den Urgesteinen der deut-schen Jazz-Szene, die Elb Meadow Ram-blers aus Dresden. In diesen Tagen feiernsie ihr 50-jähriges Jubiläum als dienstälte-ste und traditionsreichste Amateur-Dixie-land-Fornation Ostdeutschlands.

Am 13. März 1955 – »einem Sonn-tag«, erinnert sich Saxofonist Dieter Kluge– erlebte die Band auf den JohannstädterElbwiesen in der »Volksgaststätte Elbfrie-den«, ein auch unter »Eis-Krause« be-kanntes Bretterbudenlokal, ihre musikali-sche Premiere. »Von Jazz hatten wir kaumAhnung. Wir fanden uns einfach aus Spaßam Musizieren zusammen. Ein Freundhatte uns dazu überredet.« »Wir spieltendamals fast alles, was gängig war«, kramtGitarrist und Banjospieler Heinz Rebsch,eines der beiden noch aktiven Gründungs-mitglieder, in der Band-Historie. »NachNoten konnten wir so gut wie nicht spielen.Wir probierten uns an Stücken, die im Ra-dio liefen oder Tanzmusik-Standards.Schallplatten gab’s doch kaum. Später erstkam uns die eine oder andere West-Plattemit Jazzmusik unter die Finger. Die wurdedann nachgespielt.«

Die »Elbwiesenvagabunden«, logischer-weise nach ihrem »Geburtsort« benannt,tingelte in den Gründerjahren durch dieDresdner Lokale, später dann auch in vie-len Städten und Dörfern zwischen Zittauund Eisenach. »Nicht immer erfolgreich«,schmunzelt Kluge. »Manchmal wurdenwir auch ausgepfiffen, wenn wir die ›Ca-prifischer‹ nicht draufhatten.«

Doch mit der Zeit wurden die »Ram-blers« zu dem, was sie heute noch sind: ei-ne Jazzband. Klaus Schumann, der 1967vom Universitätsorchester der TU Dresdenzu den Jazzern kam, verweist darauf, dassdie Dresdner Studentenszene maßgeblichzur Entwicklung der Band beigetragen

hatte. »Die meisten von uns waren ja Stu-denten, hatten in ihrer Freizeit bei ver-schiedenen Orchestern der Hochschule mitdem Musizieren begonnen. In der Mensa,in Klubs und später auch in Hörsälen hat-ten ständig Auftritte. Auch die legendärenRiverboatshuffles auf der Elbe in den 60erJahren waren absolute Highlights.«

Der Dixieland, dem sich die Elb MeadowRamblers von Anfang an verschrieben hat-ten, begleitet sie auch nach 50 Jahrennoch. Doch der Stil der Band hatte sich in-zwischen durch einen vierstimmigenBläsersatz vom reinen Dixieland hin zu ei-ner Swingband verändert, wenngleich vor-dergründig Dixieland gespielt wurde. Das

Klangbild ist inzwischen vielfältiger gewor-den; Gitarrist und Bläser wechseln zwi-schen Gitarre/Banjo, Posaune/Gesang,Trompete/ Flügelhorn/ Mundharmonika,Alt-/ Baritonsaxofon, Tenorsaxofon undKlarinette.

»Bei uns geht es unterdessen stilistischmitunter ziemlich querbeet zu«, betontKlaus Schumann, der künstlerische Leiter.»Das liegt vor allem daran, dass im Laufeder Jahre junge, versierte Musiker die Plät-ze von einigen alten Herren übernommenhaben. Dazu kommt, dass fast alle Band-mitglieder auch in anderen Formationenunterschiedlichster Musizierstile arbeitenund ihre Erfahrungen und viele Anregun-gen bei uns mit einbringen.«

So ist nach 50 Jahren bei den Elb Mea-dow Ramblers weder Müdigkeit noch Ver-schleiß zu spüren. Dieter Kluge, einer derDienstältesten: »Zu unserem zehntenBandjubiläum haben wir spaßeshalber ge-sagt, dass wir auch noch mit schütteremHaar und grauem Bart auf der Bühne ste-hen werden. Das ist nun eingetreten undkann durchaus noch eine Weile so weitergehen.«

Die »Ramblers« wollen ihr »halbesJahrhundert« mit Freunden, Musiker-Kol-legen und Fans gemeinsam begehen.

Am 19. März steigt im alten »Tonne«-Kellergewölbe der Ruine des Kurländer Pa-lais, dem Sitz der damaligen IG Jazz unddes späteren ersten Jazzclubs Tonne, einejazzige Geburtstagsfeier. Ekki Garten

Im Netz:www.elbmeadowramblers.de�

Die Universität als Dixie-Nährboden

Der Erfolg gibt ihm recht – Thomas Stel-zer, der Dresdner Boogie- und Blueskönigmit eigener New-Orleans-Erfahrung,gehört zu den viel umjubelten Lieblings-musikern des Dresdner Dixie-Publikums.Sein 2003 erschienenes Album »CajunMoon – made in New Orleans« legt vonseinem authentischen New-Orleans-Touchein grandioses Zeugnis ab. Stelzer tritt alsSolist, im Duo, im Trio auf. Er leitet seine»Superband« und die »Bloody RhythmFingers« und er hat mit den »Gospel Pas-sengers« einen wunderbaren Chor eta-bliert, der sogar den legendären EdwinHawkins ins Staunen versetzte. ThomasStelzer schreibt faszinierende Songs, hat

seit 1990 15 eigeneLPs/CDs veröffent-licht, betreibt einPlattenlabel und ei-ne Konzertagentur.Dieser Mann ist be-sessen und beseelt,er hat die kreativenIdeen und die Po-wer von mindestensdrei Workoholics.

Und momentan das Beste: Stelzer kommtmit seinem Trio zum »Dixie auf demCampus« am 12. Mai ins Hörsaalzentrum.

Noch dabei sind Musikanten, deren Re-putation ebenfalls nicht ohne ist: das fran-

zösische Olivier Franc Jazz Quintett, MartRoger’s Manchester Jazz, die Blue WonderJazzband aus Dresden sowie die dänischeGruppe Spirit of New Orleans. PR/M. B.

Karten ab sofor t im Vorverkaufan der Zentralen Informations-

stelle zu 11 Euro (6 Euro für Studen-ten). An der Abendkasse dann zu13,50 Euro (8 Euro für Studenten).UJ wird das Programm nochmals vor-stellen. Dixie auf den Campus, 12. Mai2005, Hörsaalzentrum.http://tu-dresden.de/aktuelles/news/dixie/newsarticle_view.htmlInfos: [email protected]

Bald wieder »Dixie auf dem Campus«

Nunmehr gute Mischung aus Jung und Älter : Die fünfzigjährigen »Elb Meadow Ram-blers« mit ihrem Chef,dem Klarinettisten Klaus Schumann, im Hintergrund. Foto:Ekki

takt-wechsel:medicanti modernUnter diesem Titel begibt sich medicanti –das Kammerorchester an der Medizini-schen Fakultät der TU Dresden unter Lei-tung von Wolfgang Behrend – am Sonn-tag, dem 3. April 2005, ab 19.30 im AltenSchlachthof auf einen Abstecher in die mo-derne Klassik.

Zu hören sind Werke von Arvo Pärt(»Cantus in memory of Benjamin Brit-ten«), Benjamin Britten (»Serenade opus31«), Dmitri Schostakowitsch (»Kammer-sinfonie op. 110a«) und Wojciech Kilar(»Orawa«). Regina Molke

Karten zu 12/ermäßigt 8 Eurounter Tel.: 0351 866600 oder an

der Abendkasse�

Indische Musik,Poesieund Speisen

Benefiz-Veranstaltung am24. März zugunsten derTsunami-Opfer

Am 24. März 2005 wird im Hörsaalzen-trum der TU Dresden ein Benefizkonzertzur Unterstützung der Tsunami-Opfer zuerleben sein. Die Künstler aus Indien undDresden bieten ein zweistündiges Arrange-ment von klassischer Musik, Poesie undFolk aus Indien dar. Der Eintritt ist frei, dieGäste werden um eine Spende zu Gunstendes indischen Tsunami-Hilfsfonds gebeten.Ein Buffet bietet zudem die Gelegenheit,ausgewählte Gerichte der indischen Küchezum »Selbstkosten«-Preis zu verkosten.18 Uhr: Eröffnung der Veranstaltung und

Öffnung der Verpflegungsstände19 Uhr: Willkommensrede von Professor

Wolfgang E. Nagel (Direktor des Zen-trums für Hochleistungsrechnen)

19.10 Uhr: Tagore Liedtexte (Sadhana) –Doreen Seidowski-Faust (Gesang), Ma-rio Faust (Sitar), Shankha Chatterjeeund Jens Küster (Tabla), Pallavi Rao(Gesang) aus Dresden.

19.35 Uhr: Sitar Beat – Mario Faust (Si-tar), Doreen Seidowski-Faust (Gesangund Tanpura), Shankha Chatterjee undJens Küster (Tabla), Tim Schröder(Bass), Matthias Macht und Ingo Schir-ner (Schlagzeug) und Christian Retzke(Keyboard) aus Dresden.

20.10 Uhr: Hindustanische und GazalMusik – Prof. Subhendhu Ghosh (Ge-sang, Tanpura) aus New Delhi, Indien,und Kaushik Biswas (Tabla) aus Dres-den.

20.50 Uhr: Licht-/Volksmusik – Prof.Subhendhu Ghosh, Pallavi Rao undSidhu.

24. März 2005 (18 bis 21.15Uhr), Hörsaalzentrum, Bergstraße

64, Organisator : Zentrum für Hochlei-stungsrechnen mit Unterstützung derTU Dresden.rcswww.urz.tu-dresden.de/~tsunami

Festival »Jazzwelten« vom17. bis 19. März 2005

Moderner Jazz aus Prag, Budapest, Krakau,Warschau und Vilnius – für manche Jazz-freunde eine Selbstverständlichkeit, für an-dere wiederum ziemlich unbekannt. Ost-europäischer Jazz – eigentlich eine nichtexakte Formulierung, denn gemeint istJazz aus dem Osten des mitteleuropäischenKulturraums – hat seit den sechziger Jah-ren weithin hörbare Spuren hinterlassen.

Der aus Prag stammende Bassist undPianist Miroslav Vitous zählt (neben Way-ne Shorter und Joe Zawinul) zu den Mitbe-gründern von Weather Report, mit JiriMráz gelangte ein weiterer tschechischerBassist in die »Weltliga« des Jazz – Mrázmusizierte in den Bands von Dizzy Gille-spie, Oscar Peterson, Jimmy Smith, StanGetz und Elvin Jones. Ein weiterer Tsche-che, der Prager Pianist und spätere Key-boarder/Synthesizer-Spieler Jan Hammererlangte als Musiker (1971 bis 1974) desMahavishnu Orchestras von JohnMcLaughlin Weltberühmtheit. Die Bulga-ren Milcho Leviev (Piano) und SimeonShterev (Flöte) machten sich vor allem inden USA eine Namen.

Der künstlerisch sicher brillanteste Mu-siker Ostmitteleuropas, der die internatio-nale, vor allem die US-Szene geprägt hat,war der polnische Jazzpianist und Kompo-nist Krzysztof Komeda.

Der Ausnahmekünstler, einer der Inno-vatoren des europäischen Modern Jazz undFilmmusik-Komponist erster Güte, folgte1967 seinem künstlerischen Freund, demRegisseur Roman Polanski, nach Hol-lywood. Dort schuf er die Mu-sik zu den Filmen »Tanz derVampire« und »RosemarysBaby«. Komeda verstarb 1969viel zu früh an den Folgen ei-nes Verkehrsunfalls. Ein eben-falls viel zu früh Verstorbener – der PoleZbigniew Seifert – gilt als der große Inspi-rator des zeitgenössischen Jazzgeigenspiels,Didier Lockwood und Jean-Luc Pontyzählen Seifert zu ihren Anregern. Für dieEntstehung des zeitgenössischen europäi-schen Jazz haben die »Osteuropäer« eineganz entscheidende Bedeutung. Geradepolnische Musiker – allen voran KrzysztofKomeda, Andrzej Trzaskowski, ZbigniewNamyslowski, Tomasz Stanko – bereitetenin der ersten Hälfte der sechziger Jahre unddanach das Feld für den europäischenFreejazz. Namyslowski und Komeda waren

die ersten »Ost«-Jazzmusiker, die auf ei-nem westlichen Label veröffentlichten, Ko-medas »Asticmatic« und Stankos »Musicfor K« markierten – neben deutschen undbritischen Veröffentlichungen – erste eige-ne Schritte zu einem europäischen Freeja-zz. Demgegenüber trugen die TschechenLudek Hulan (Bass), Karel Velebny (Vibra-phon) und Karel Krautgartner (Klarinette,Altsaxophon, Bigband-Leader) mit ihren

jeweiligen Ensembles schondamals zu einer europäisch-deliziösen Kultur des ModernSwing und des Cool Jazz bei.Seit Mitte der sechziger Jahremischen »Ost«-Europäer im

europäischen Jazz lebhaft und erfolgreichmit – ohne die Szabados, Stivísn, Bitová,Stanko, Namyslowski, Pieronczyk, Binder,Ganelin, Vysniauskas, Tarasov, Dasek, Che-kasin und die vielen, vielen weiteren »ost-europäischen« Musiker wäre unsere eu-ropäische Musik nicht denkbar.

Als Jazzclub in einer der deutschenAußenregionen will die »Neue Tonne« mitihrem Festival »Jazzwelten 2005 – Osteu-ropäischer Jazz in Dresden« auf Aspektedieser faszinierenden Musik aufmerksammachen. Natürlich ist es unmöglich, an sowenigen Tagen die gesamte Bandbreite der

osteuropäischen Jazzwelten auf die Bühnezu bringen. Im Mittelpunkt sollen Musikerstehen, die anderswo bereits Stars, in Dres-den aber noch wenig bekannt sind, aberauch solche, die sich große Verdienste umdie Entwicklung des europäischen moder-nen Jazz erworben hatten, aber in der letz-ten Zeit hierzulande – leider – etwas in denHintergrund traten. Farbtupfer des Festivalssind die deutsch-tschechischen Workshopsan der Musikhochschule, die sich auch imProgramm niederschlagen. M. B.

Programm

17. März (20 Uhr): Big Band der Mu-sikhochschule, Leitung: Milan Svoboda,Soundcheck, Milan Svoboda Quartet18. März (20 Uhr): David Dor °uzkaTrio, Dresden-Prag Workshop Band,Petras Vysniauskas Baltic Trio19. März (20 Uhr): Gábor Gadó Trio,Max Robayo Quintet, ZbigniewNamyslowski Quintet

Ausführliches Programm undKartenpreise unter :

www.jazzclubtonne.deKarten an der Abendkasse

»Osteuropäischer Jazz« mit Dresdner Workshop-Studenten

Märchen-Matinee inder Semperoper

»Märchenhaftes aus der Opernwerkstatt«ist am 24. April um 11 Uhr auf einer Ma-tinee in der Semperoper zu erleben. Es wer-den Ausschnitte aus Werken von EngelbertHumperdinck, Carl Maria von Weber undUdo Zimmermann szenisch in Variantenaufgeführt. Karten für die Matinee, dievom Neuen Sächsischen Kunstverein prä-sentiert wird, sind in der Schinkelwacheoder im Büro des Kunstvereins erhältlich.Die Preise liegen bei 6,50 Euro bis 22,50Euro.

Neuer Sächsischer Kunstverein,St. Petersburger Str. 2/Akademie-

straße, 01069 DresdenTel.: 0351 [email protected]

Thomas Stelzer.

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