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INFO IM ABONNEMENT Ich möchte den Schweizer Bauer jeden Mittwoch und Samstag in meinem Briefkasten. Ich wünsche folgende Zahlungsweise: 1 Jahr Fr. 213.– * 3 Wochen gratis zur Probe 1 / 2 Jahr Fr. 141.– * * inkl. 2,5% Mehrwertsteuer Name Vorname Strasse PLZ/Ort Telefon-Nr. E-Mail 105 Bitte ausschneiden und einsenden an: Schweizer Bauer, Aboservice, Industriestr. 37, 3178 Bösingen oder bestellen via [email protected] IMPRESSUM mit SCHWEIZER HANDELS-BÖRSE Die unabhängige Zeitung für die Landwirtschaft Herausgeber: Verlags-AG «Schweizer Bauer» Verlag: Betriebsgesellschaft «Schweizer Bauer» Postfach 8135, Dammweg 9, 3001 Bern Geschäftsführer: Rudolf Haudenschild Verlagsleiter: Michael Seiler Leiter Lesermarkt: Thomas Welti Redaktion Chefredaktion: Chefredaktor: Rudolf Haudenschild (rh); Stv. Chefredaktoren: Daniel Salzmann (sal); Samuel Krähenbühl (sam) Agenda: Elsbeth Schär (Leitung, es), Robert Alder (ral) Agrarpolitik/Forum: Daniel Salzmann (Leitung, sal); Samuel Krähenbühl (sam); Raphael Bühlmann (rab); Anja Tschannen (ats) Betriebsführung: Raphael Bühlmann (rab) Feld&Stall: Susanne Meier (Leitung, sum); Doris Grossenbacher (gro); Marcel Wipfli (wpf) Land&Leute/Haus&Familie: Pamela Fehrenbach (Leitung, pam); Elsbeth Schär (es) Landtechnik/Extra: Heinz Röthlisberger (Leitung, röt); Stephan Schmidlin (Landtechnik, schm) Markt: Doris Grossenbacher (Leitung, gro); Raphael Bühlmann (rab) Regionen: Robert Alder (Leitung, ral); Jacqueline Graber (jgr) Zeitungsproduktion: Heinz Röthlisberger (Leitung, röt); Samuel Krähenbühl (sam); Raphael Bühlmann (rab) Online: www.schweizerbauer.ch: Samuel Krähenbühl (Leitung, sam); Reto Blunier (blu); Anja Tschannen (ats) www.schweizerbauer-hofladen.ch: Thomas Welti Kontakt: Redaktion «Schweizer Bauer», Dammweg 9, Postfach 8135, 3001 Bern, Telefon 031 330 95 33, Fax 031 330 95 32, E-Mail: [email protected]; www.schweizerbauer.ch Samuel Krähenbühl (sam); Reto Blunier (blu). www.schweizerbauer-hofladen.ch Thomas Welti Inserate Insertionspreise: pro 1-spaltige Millimeterzeile (27 mm breit) Annoncen Fr. 1.81/mm, Grossauflage Fr. 2.19/mm; Rubriken Fr. 1.81/mm zuzüglich 8,0% MWST. Der vollständige Tarif ist bei unten stehender Adresse erhältlich. Kontakt: Agripub Anzeigenservice, Seelandweg 7, 3013 Bern; Telefon 031 330 95 00, Fax 031 330 95 30; E-Mail: [email protected]; Kundenberatung: Michael Seiler, Daniel Sempach Anzeigen-Service: Irene Heynen (Teamleiterin), Alexandra Fuhrer (Tel. 031 330 95 00). Abonnemente Jahresabo Fr. 213.–, 6 Monate Fr. 141.–. Einzelnummer Fr. 3.00 (inkl. 2,5% MWST) Kontakt (Bestellung, Adressänderung, Umleitung): Schweizer Bauer, Industriestr. 37, 3178 Bösingen; Telefon 0844 10 20 30, Fax 0844 40 50 60; Mail: [email protected] oder direkt auf www.schweizerbauer.ch Auflage 30 540 verbreitete, verkaufte Auflage. WEMF/SW-Beglaubigung (Basis 2013/14) 32 500 Exemplare: Druckauflage 53 000 Exemplare: monatliche Grossauflage ISSN 1420-0546 169. Jahrgang, Erscheinung: Zweimal wöchentlich Für unverlangt eingesandte Beiträge wird jede Haftung abgelehnt. Alle Texte, Bilder, Illustrationen und Inserate dürfen von Dritten ausserhalb des Eigenge- brauchs nicht ohne Einwilligung des Verlags kopiert oder in irgendeiner Form weiterver- wendet oder zugänglich gemacht werden; zulässig ist die ausschliessliche Verwendung in Schule und Ausbildung. Schweizer Mitglied EUROFARM 6 •EXTRA Mittwoch, 22. April 2015 Der Angus-Zuchtbetrieb von Michael Griemann liegt in Waa- sen bei Tadten unweit des Neu- siedlersees. Rund 450 Tiere be- weiden hier auf 115 Meter über Adrianiveau* eine extensive Weidefläche von 520 Hektaren. Die Wetterbedingungen am Rande der Puszta mit ihrer baumarmen Steppe und dem kontinentalen Klima sind ex- trem und nicht immer ange- nehm. Jedenfalls blies den Besu- chern aus der Schweiz (siehe Kasten) auf der Weide ein zügi- ger Wind um die Ohren. Weiter fiel auf, dass die Herde eine un- erwartete Ruhe und Zutraulich- keit ausstrahlte. Keine Kälber über 30 Kilo «Die Angus gehören für mich zu den besten Fleischrinderras- sen der Welt. Sie sind an- spruchslos und bleiben auch bei schlechtem Wetter am liebsten im Freien. Sie entscheiden selbst, wann sie fressen und wo sie ihre Kälbchen bekommen wollen. Tierarzt, künstliche Be- samung, Klauenpflege oder An- tibiotika brauchen sie nicht», erklärte der 48-jährige Be- triebsleiter. Seit 15 Jahren hält Bauer Michael Griemann Mut- terkühe. Die Kontroverse Na- turschutz versus Nutztierhal- tung ist für ihn absolut nicht be- gründet. Bei der Stierenauswahl haben bei ihm die drei Kriterien Leichtkalbigkeit (höchstens 30 Kilo), zartes Fleisch und Klau- engesundheit erste Priorität. Die saisonale Blockabkal- bung erleichtert das Herdenma- nagement wesentlich. Mineral- stoff und Viehsalz erhalten die Tiere zur freien Verfügung. Das Grundwasser müssen sie bei Bedarf mit dem Flotzmaul aus dem Boden pumpen. Für die Konservierung der Winterfütte- rung ist pro Mutterkuh rund ei- ne Hektare Grünland notwen- dig. Dann wird gezügelt Da Griemann die männlichen Kälber nicht kastriert, werden sie im Alter von sieben Monaten von ihren Müttern getrennt. Die ÖSTERREICH: Waldhof-Meisterprüfung-Absolventen mit Abschlussjahr 1984 besuchten das Burgenland Beim Neusiedlersee, un- mittelbar an der Grenze zu Ungarn, bewirtschaften Michael Griemann und Johannes Fuhrmann Be- triebe nach Biorichtlinien. Griemann ist Angus- Züchter, Fuhrmann be- wirtschaftet ein Weingut. ULRICH STEINER Kuhkälber dürfen zwei Monate länger in der Herde bleiben. Die Absetzer werden anschliessend in einem Pachtbetrieb im 120 Kilometer entfernten Markt Allhau bis zur Schlachtreife ge- mästet. Dazu dient in erster Li- nie Luzerne- und Kleegrassila- ge. Michael Griemann erklärtes Ziel ist die Selbstvermarktung aller seiner Tiere. Schon jetzt liefert er in Zusammenarbeit mit einer Speditionsfirma sein Biofleisch nach ganz Österreich und Deutschland. Ein 5-Kilo- Mischpaket kostet aktuell 75 Euro. Weingut «Der Fuhrmann» Beim Besuch des Weingutes «Der Fuhrmann» in Weiden am See erläuterte Gastgeber Johan- nes Fuhrmann die Charaktere der degustierten Weine. «Für uns ist nachhaltiges Arbeiten und Umweltschutz schon seit Generationen eine Selbstver- ständlichkeit. 2008 entschlos- sen wir uns daher, nach den Richtlinien der biologischen Landwirtschaft zu produzieren – auch um ein Zeichen nach aussen zu setzen. Dies bedeutet für uns höchste Qualität von der Erzeugung bis zum fertigen Wein», erklärte der Betriebslei- ter. Die Familie Fuhrmann be- sitzt eine topfebene Rebfläche von zehn Hektaren. Die Trau- ben werden ausschliesslich «händisch» geerntet und im ei- genen Betrieb verarbeitet, ge- keltert und abgefüllt. Weinbau- genossenschaften kennt man in Österreich kaum. Heimat des Zweigelt Zweigelt heisst die mittler- weile am meisten verbreitete Rotweinsorte Österreichs. Auch in der Schweiz erfreut sich die ursprüngliche Züchtung von 1922 immer grösserer Beliebt- heit. Zweigelt-Weine sind sub- stanzenreich, fruchtig und von violett-rötlicher Farbe. Das Bu- kett zeigt sich mit Vanille- und Weichselkirschenaromen. Ihre Qualität erreichen die Zweigelt- Weine durch Ertragsregulie- rung, fachgerechte Vinifizie- rung und Ausbau – etwa in Bar- rique-Fässern –, was ihnen lan- ge Haltbarkeit verleiht. In Österreich liegt Zweigelt mit rund 15 Prozent Flächenan- teil an zweiter Stelle hinter dem weitverbreiteten Grünen Veltli- ner. Das Hauptanbaugebiet mit rund 1800 Hektaren befindet sich am Neusiedlersee im nörd- lichen Burgenland. * Meter über Adria ist die Höhe über dem Meeresspiegel, bezogen auf die mittleren Pe- gelstände der Adria. Infos zum Artikel: www.angus-rind.at; www.derfuhrmann.at Hintergrund für diesen Arti- kel ist die Reise von Absol- venten der Meisterprüfung von 1984 am Inforama Waldhof, Langenthal. In der Woche nach Ostern besuch- ten die 31 Reiseteilnehmer in Österreich die Hauptstadt Wien und das Burgenland. Neben der Besichtigung des Angus-Zuchtbetriebs von Michael Griemann und des Weingutes der Familie Fuhr- mann standen der Besuch von Schloss Schönbrunn, ei- ne Begrüssung beim Parla- mentsabgeordneten Roman Haider (FPÖ) sowie eine Audienz beim Schweizer OSCE-Botschafter Thomas Greminger auf dem Pro- gramm. Ulrich Steiner ZUR REISE Fleischrinder und Weinbau am Neusiedlersee Druckzentrum Bern Das Klima am Rande der Puszta ist oft extrem: Angus-Züchter Michael Griemann aus Waasen bei Tadten (links) im Gespräch mit IP-Suisse-Präsident Res Stalder. (Bilder: Ulrich Steiner) Die Angus-Kälber zeigen sich robust und sehr zutraulich. Zweigelt-Rotwein wird auch in die Schweiz exportiert. Der Neusiedlersee ist einer der wenigen Steppenseen in Europa und liegt sowohl in Österreich als auch in Ungarn. Johannes Fuhrmann produ- ziert seit 2008 Bioweine. Angus-Rindfleisch aus dem Burgenland.

Druckzentrum Bern Hintergrund für diesen Arti-kel ist die Reise von Absol-venten der Meisterprüfung von 1984 am Inforama Waldhof, Langenthal. In der Woche nach Ostern besuch-ten

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Page 1: Druckzentrum Bern Hintergrund für diesen Arti-kel ist die Reise von Absol-venten der Meisterprüfung von 1984 am Inforama Waldhof, Langenthal. In der Woche nach Ostern besuch-ten

INFO IM ABONNEMENTIch möchte den Schweizer Bauer jeden Mittwoch und Samstag in meinem Briefkasten.Ich wünsche folgende Zahlungsweise:

❒ 1 Jahr Fr. 213.– * ❒ 3 Wochen gratis zur Probe

❒ 1/2 Jahr Fr. 141.– * * inkl. 2,5% Mehrwertsteuer

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mit SCHWEIZER HANDELS-BÖRSEDie unabhängige Zeitung für die LandwirtschaftHerausgeber: Verlags-AG «Schweizer Bauer»Verlag: Betriebsgesellschaft «Schweizer Bauer»

Postfach 8135, Dammweg 9, 3001 BernGeschäftsführer: Rudolf HaudenschildVerlagsleiter: Michael SeilerLeiter Lesermarkt: Thomas Welti

RedaktionChefredaktion:Chefredaktor: Rudolf Haudenschild (rh); Stv. Chefredaktoren: DanielSalzmann (sal); Samuel Krähenbühl (sam)Agenda: Elsbeth Schär (Leitung, es), Robert Alder (ral)Agrarpolitik/Forum: Daniel Salzmann (Leitung, sal); SamuelKrähenbühl (sam); Raphael Bühlmann (rab); Anja Tschannen (ats)Betriebsführung: Raphael Bühlmann (rab)Feld&Stall: Susanne Meier (Leitung, sum); Doris Grossenbacher(gro); Marcel Wipfli (wpf)Land&Leute/Haus&Familie: Pamela Fehrenbach (Leitung, pam);Elsbeth Schär (es)

Landtechnik/Extra: Heinz Röthlisberger (Leitung, röt); StephanSchmidlin (Landtechnik, schm)Markt: Doris Grossenbacher (Leitung, gro); Raphael Bühlmann (rab)Regionen: Robert Alder (Leitung, ral); Jacqueline Graber (jgr)Zeitungsproduktion: Heinz Röthlisberger (Leitung, röt); SamuelKrähenbühl (sam); Raphael Bühlmann (rab)Online: www.schweizerbauer.ch: Samuel Krähenbühl (Leitung,sam); Reto Blunier (blu); Anja Tschannen (ats)www.schweizerbauer-hofladen.ch: Thomas WeltiKontakt: Redaktion «Schweizer Bauer», Dammweg 9, Postfach8135, 3001 Bern, Telefon 031 3309533, Fax 031 3309532,E-Mail: [email protected]; www.schweizerbauer.chSamuel Krähenbühl (sam); Reto Blunier (blu).www.schweizerbauer-hofladen.ch Thomas Welti

InserateInsertionspreise: pro 1-spaltige Millimeterzeile (27 mm breit)Annoncen Fr. 1.81/mm, Grossauflage Fr. 2.19/mm; RubrikenFr. 1.81/mm zuzüglich 8,0% MWST. Der vollständige Tarif ist beiunten stehender Adresse erhältlich.Kontakt: Agripub Anzeigenservice, Seelandweg 7, 3013 Bern;Telefon 031 3309500, Fax 031 3309530;E-Mail: [email protected];Kundenberatung: Michael Seiler, Daniel Sempach

Anzeigen-Service: Irene Heynen (Teamleiterin), Alexandra Fuhrer(Tel. 031 3309500).AbonnementeJahresabo Fr. 213.–, 6 Monate Fr. 141.–.Einzelnummer Fr. 3.00 (inkl. 2,5% MWST)Kontakt (Bestellung, Adressänderung, Umleitung):Schweizer Bauer, Industriestr. 37, 3178 Bösingen;Telefon 0844 102030, Fax 0844 405060;Mail: [email protected] oder direkt aufwww.schweizerbauer.chAuflage30540 verbreitete, verkaufte Auflage.

WEMF/SW-Beglaubigung (Basis 2013/14)32500 Exemplare: Druckauflage53000 Exemplare: monatliche GrossauflageISSN 1420-0546169. Jahrgang, Erscheinung: Zweimal wöchentlich

Für unverlangt eingesandte Beiträge wird jede Haftung abgelehnt. Alle Texte,Bilder, Illustrationen und Inserate dürfen von Dritten ausserhalb des Eigenge-

brauchs nicht ohne Einwilligung des Verlagskopiert oder in irgendeiner Form weiterver-wendet oder zugänglich gemacht werden;zulässig ist die ausschliessliche Verwendungin Schule und Ausbildung.Schweizer Mitglied EUROFARM

6 • EXTRA Mittwoch, 22. April 2015

Der Angus-Zuchtbetrieb vonMichael Griemann liegt in Waa-sen bei Tadten unweit des Neu-siedlersees. Rund 450 Tiere be-weiden hier auf 115 Meter überAdrianiveau* eine extensiveWeidefläche von 520 Hektaren.Die Wetterbedingungen amRande der Puszta mit ihrerbaumarmen Steppe und demkontinentalen Klima sind ex-trem und nicht immer ange-nehm. Jedenfalls blies den Besu-chern aus der Schweiz (sieheKasten) auf der Weide ein zügi-ger Wind um die Ohren. Weiterfiel auf, dass die Herde eine un-erwartete Ruhe und Zutraulich-keit ausstrahlte.

Keine Kälber über 30 Kilo«Die Angus gehören für mich

zu den besten Fleischrinderras-sen der Welt. Sie sind an-spruchslos und bleiben auch beischlechtem Wetter am liebstenim Freien. Sie entscheidenselbst, wann sie fressen und wosie ihre Kälbchen bekommenwollen. Tierarzt, künstliche Be-samung, Klauenpflege oder An-tibiotika brauchen sie nicht»,erklärte der 48-jährige Be-triebsleiter. Seit 15 Jahren hältBauer Michael Griemann Mut-terkühe. Die Kontroverse Na-turschutz versus Nutztierhal-tung ist für ihn absolut nicht be-gründet. Bei der Stierenauswahlhaben bei ihm die drei KriterienLeichtkalbigkeit (höchstens 30Kilo), zartes Fleisch und Klau-engesundheit erste Priorität.

Die saisonale Blockabkal-bung erleichtert das Herdenma-nagement wesentlich. Mineral-stoff und Viehsalz erhalten dieTiere zur freien Verfügung. DasGrundwasser müssen sie beiBedarf mit dem Flotzmaul ausdem Boden pumpen. Für dieKonservierung der Winterfütte-rung ist pro Mutterkuh rund ei-ne Hektare Grünland notwen-dig.

Dann wird gezügeltDa Griemann die männlichen

Kälber nicht kastriert, werdensie im Alter von sieben Monatenvon ihren Müttern getrennt. Die

ÖSTERREICH: Waldhof-Meisterprüfung-Absolventen mit Abschlussjahr 1984 besuchten das Burgenland

Beim Neusiedlersee, un-mittelbar an der Grenzezu Ungarn, bewirtschaftenMichael Griemann undJohannes Fuhrmann Be-triebe nach Biorichtlinien.Griemann ist Angus-Züchter, Fuhrmann be-wirtschaftet ein Weingut.

ULRICH STEINER

Kuhkälber dürfen zwei Monatelänger in der Herde bleiben. DieAbsetzer werden anschliessendin einem Pachtbetrieb im 120Kilometer entfernten MarktAllhau bis zur Schlachtreife ge-mästet. Dazu dient in erster Li-

nie Luzerne- und Kleegrassila-ge. Michael Griemann erklärtesZiel ist die Selbstvermarktungaller seiner Tiere. Schon jetztliefert er in Zusammenarbeitmit einer Speditionsfirma seinBiofleisch nach ganz Österreich

und Deutschland. Ein 5-Kilo-Mischpaket kostet aktuell 75Euro.

Weingut «Der Fuhrmann»Beim Besuch des Weingutes

«Der Fuhrmann» in Weiden am

See erläuterte Gastgeber Johan-nes Fuhrmann die Charaktereder degustierten Weine. «Füruns ist nachhaltiges Arbeitenund Umweltschutz schon seitGenerationen eine Selbstver-ständlichkeit. 2008 entschlos-

sen wir uns daher, nach denRichtlinien der biologischenLandwirtschaft zu produzieren– auch um ein Zeichen nachaussen zu setzen. Dies bedeutetfür uns höchste Qualität von derErzeugung bis zum fertigenWein», erklärte der Betriebslei-ter. Die Familie Fuhrmann be-sitzt eine topfebene Rebflächevon zehn Hektaren. Die Trau-ben werden ausschliesslich«händisch» geerntet und im ei-genen Betrieb verarbeitet, ge-keltert und abgefüllt. Weinbau-genossenschaften kennt man inÖsterreich kaum.

Heimat des ZweigeltZweigelt heisst die mittler-

weile am meisten verbreiteteRotweinsorte Österreichs.Auch in der Schweiz erfreut sichdie ursprüngliche Züchtung von1922 immer grösserer Beliebt-heit. Zweigelt-Weine sind sub-stanzenreich, fruchtig und vonviolett-rötlicher Farbe. Das Bu-kett zeigt sich mit Vanille- undWeichselkirschenaromen. IhreQualität erreichen die Zweigelt-Weine durch Ertragsregulie-rung, fachgerechte Vinifizie-rung und Ausbau – etwa in Bar-rique-Fässern –, was ihnen lan-ge Haltbarkeit verleiht.

In Österreich liegt Zweigeltmit rund 15 Prozent Flächenan-teil an zweiter Stelle hinter demweitverbreiteten Grünen Veltli-ner. Das Hauptanbaugebiet mitrund 1800 Hektaren befindetsich am Neusiedlersee im nörd-lichen Burgenland.

* Meter über Adria ist die Höhe über demMeeresspiegel, bezogenaufdiemittlerenPe-gelstände der Adria. Infos zum Artikel:www.angus-rind.at; www.derfuhrmann.at

Hintergrund für diesen Arti-kel ist die Reise von Absol-venten der Meisterprüfungvon 1984 am InforamaWaldhof, Langenthal. In derWoche nach Ostern besuch-ten die 31 Reiseteilnehmer inÖsterreich die HauptstadtWien und das Burgenland.Neben der Besichtigung desAngus-Zuchtbetriebs vonMichael Griemann und desWeingutes der Familie Fuhr-mann standen der Besuchvon Schloss Schönbrunn, ei-ne Begrüssung beim Parla-mentsabgeordneten RomanHaider (FPÖ) sowie eineAudienz beim SchweizerOSCE-Botschafter ThomasGreminger auf dem Pro-gramm. Ulrich Steiner

ZUR REISE

Fleischrinder und Weinbau am Neusiedlersee

Druckzentrum Bern

Das Klima am Rande der Puszta ist oft extrem: Angus-Züchter Michael Griemann aus Waasen bei Tadten (links) im Gesprächmit IP-Suisse-Präsident Res Stalder. (Bilder: Ulrich Steiner)

Die Angus-Kälber zeigen sich robust und sehr zutraulich.

Zweigelt-Rotwein wird auchin die Schweiz exportiert.

Der Neusiedlersee ist einer der wenigen Steppenseen inEuropa und liegt sowohl in Österreich als auch in Ungarn.

Johannes Fuhrmann produ-ziert seit 2008 Bioweine.

Angus-Rindfleisch aus dem Burgenland.