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Serie Euro und Mittelstand B 04654 Nr. 21 25. Mai 1999 DM 8,50 RAPID PROTOTYPING DTM-GESCHÄFTSFÜHRER K. ESSER: „Bei Rapid Tooling ist das Wachstum am größten“ Weitere Themen: Umformen Automatisierung Lasertechnik Elektronische Baugruppen C-Technik, Software, Kommunikation Management Messevorschau: Laser, Gifa, Metec, Thermprocess Messeberichte: Hannover-Messe MM tagesaktuell: www.maschinenmarkt.de

DTM-G K. E „Bei Rapid Tooling ist das Wachstum · DTM-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Klaus J. Esser: „Im Rapid Tooling ist ein höheres Wachstum zu erwar-ten als im Rapid Prototyping.“

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Serie

Euro und Mittelstand

B 04654 Nr. 21 25. Mai 1999 DM 8,50

RAPID PROTOTYPING

DTM-GESCHÄFTSFÜHRER K. ESSER:

„Bei Rapid Toolingist das Wachstumam größten“

Weitere Themen:

Umformen

Automatisierung

Lasertechnik

Elektronische Baugruppen

C-Technik, Software, Kommunikation

Management

Messevorschau: Laser, Gifa, Metec, Thermprocess

Messeberichte:Hannover-Messe

MM tagesaktuell:www.maschinenmarkt.de

Zweifel an ihrer Leistungsfähigkeit bestehen nicht

mehr – Simulationssysteme sind mittlerweile in

vielen Unternehmen zum gern genutzten Problem-

löser geworden. In Entwicklung, Konstruktion und

Fertigung haben sich solche virtuellen Abbilder der

Realität längst schon bewährt. Auch bei der Planung

von komplexen Produktionsstätten ist die Simulati-

onstechnik dabei, sich die ersten Sporen zu verdie-

nen, vor allem in der Automobilindustrie. Ziel ist es,

die Time-to-Market-Prozesse zu verkürzen. Die

Ergebnisse können sich sehen lassen: Reduzieren

der Projektzeiten um 30 Prozent, Halbierung der

Anzahl von Prototypen, zunehmendes Wiederver-

wenden bestehender Produktionsanlagen und

höhere Qualität der Prozesse.

Was für Großunternehmen heutzutage selbstver-

ständlich ist, nämlich die Planungsrisiken durch das

Simulieren zu mindern, ist für kleine und mittelstän-

dische Firmen noch die Ausnahme. Die Ursachen

dafür sind vielfältig, liegen nicht nur im beträchtli-

chen finanziellen Aufwand, den leistungsfähige

Simulationsysteme erfordern. Hinzu kommt: Viele

mittelständische Unternehmen wissen nur wenig

über das Leistungsvermögen und die Vorzüge sol-

cher digitalen Planungsmittel. Förderprogramme

sollen diese Defizite beheben.

Entwicklungsingenieuren bleibt allerdings noch

viel zu tun übrig, damit die Simulationstechnik für

mittelständische Betriebe so selbstverständlich wird

wie CAD und PPS. Auch die Komplexität hemmt ihre

Verbreitung. Es ist profundes Wissen notwendig, um

unterschiedliche Szenarien durchzuspielen. Zur

Bedienung solcher Systeme ist derzeit also noch

Spezialistenwissen erforderlich – und Experten sind

rar und teuer. Das vor allem hält kleinere Unterneh-

men davon ab, Simulationssysteme

bei Investitionsentscheidungen zu

berücksichtigen. Ziel der Weiterent-

wicklung solcher Planungsmittel muß

es sein, sie für den „normalen“ Planer

beherrschbar zu machen. Nicht minder

wichtig ist es, die Zeit für einen Simu-

lationslauf drastisch zu senken. Nur

schnelle und einfach zu bedienende

„Simulanten“ werden von mittleren

Unternehmen akzeptiert.

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21 3

Maschinenmarkt

LEITARTIKEL

Schnellerund einfacher

BERNHARD KUTTKAT

Maschinenmarkt

Leitartikel

Bernhard KuttkatSchneller und einfacher 3

Unternehmen und Branchen

Gutes Jahr für Deutsche Leasing 8Österreichischer Maschinenbau 9Kommentar: Den Schatz heben 9Blickpunkt: Manager-Kolloquium 10Personen 15Steno 16Recht 18

Hintergrund

Rapid-Prototyping-Anlagen 20

Messevorschau

Ausstellerrekord auf der Laser 24Gifa Düsseldorf legt an Fläche zu 26

Innovation

Technologien und Konzepte 28

Produktion und Betrieb

Umformtechnik

Die Produktionsdatenbank einesCAD/CAM-Systems ist Bindeglied zwi-schen allen Beteiligten der ProzeßketteKaltwalzprofilieren. Das vereinfacht dieKonstruktion. 30

Automatisierung

Zum Nachrüsten vorhandener Fräsma-schinen eignet sich steuerungsseitignur Hard- und Software, die sensibelauf die neugewonnene Maschinendy-namik eingeht. 36

Lasertechnik

Ein Perforationsverfahren, mit demBohrungen in dünne Bleche und Hart-papier hergestellt werden können, solldem Laserstrahlbohren neue Anwen-dungsfelder erschließen. 40

Messeberichte

Hannover-Messe

Fabrikautomation stand in diesemJahr erstmals als neuer Schwerpunktim Mittelpunkt der Hannover-Messe.Die Premiere war gelungen. Über 2000Aussteller waren vertreten. 44

Zum letzten Mal trafen sich die Unter-nehmen der Beleuchtungstechnik inHannover. 758 Aussteller zeigten in vierHallen ihre neuesten Lampen undLeuchten sowie Zubehör. 48

Rapid PrototypingDTM-Geschäftsführer

Dipl.-Ing. Klaus J. Esser: „Im Rapid Tooling ist ein

höheres Wachstum zu erwar-ten als im Rapid Prototyping.“

Seite 20

LasertechnikBeim Perforati-onsbohren mitdem Laser kanneine Perforati-onsrate von 300Löchern proSekunde reali-siert werden. Seite 40

NachrüstenMit CNC-Nach-rüstsätzen läßtsich das gesam-te Leistungs-spektrum auchälterer Fräsma-schinen nutzbarmachen.Seite 36

Hannover-MesseDieser Hexapodroboter mit

einer Traglast von 100 kg, dermit einer neuen Kinematik und

hoher Steifigkeit aufwartet,war ein Highlight auf der dies-

jährigen Hannover-Messe.Seite 44

INHALT

MM im Internet

Sichern Sie sich einen

Wissensvorsprung!

Lesen Sie den »Maschinenmarkt«

der kommenden Woche

ab Freitag davor im Internet:

http://www.maschinenmarkt.de

4 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21

ProfilwalzenEin CAD/CAM-System mit Produk-tionsdatenbank als gemeinsameDatenbasis in derProzeßkette Kalt-walzprofilierenverkürzt Durchlauf-zeiten und senktFehlerraten.Seite 30

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21 5

Tagung

Das Symposium Innenhochdruck-Umformen, das kürzlich in Chemnitzstattfand, zeigte das Leistungsvermö-gen dieses Fertigungsverfahrens. 50

Entwicklung und Konstruktion

Elektronische Baugruppen

Die Nachfolger der entsprechendenPentium-II-Typen bieten neben weitergesteigerten Taktfrequenzen vor allembessere Grafik- und Multimedia-Fähig-keiten. 53

Die Entwicklung der Leiterplattentech-nik geht hin zu feineren Strukturen;Schon zu Beginn des 21. Jahrhundertssollen Leiterbreiten von etwa 50 µmbeherrschbar sein. 54

C-Technik, Software, Kommunikation

Themen und Trends 58

Videokonferenzen

Mit Videokonferenzen können jederzeitBesprechungen rund um den Globus inTon, Bild und sogar mit Datenaus-tausch abgehalten werden. NeueSysteme arbeiten mit PC. 60

Serie

Euro und Mittelstand – Teil 3

Mit dem Euro entfallen zwar die Wech-selkursrisiken und die Notwendigkeitzur Kurssicherung, doch wird das Preis-gefüge europaweit transparenter, wasneue Preisstrategien erfordert. 64

Management und Organisation

Unternehmensstrategie

Am Maschinenbau geht die aktuelleFusionswelle nahezu folgenlos vorüber,da sich nur in wenigen Fällen durcheinen Zusammenschluß positive Syn-ergieeffekte einstellen. 66

Marktspiegel

Produkte und Verfahren 77

Rubriken

Firmenschriften 63Dokumentation 72Termine 89Leserfax 90Bücher IImpressum II

Vorschau, MM im Internet III

Von der StangeSo eint sie alle das Interesse,mit ihrem Großkunden Deut-sche Bahn ins reine zu kom-men. Die Wunschvorstellungder Bahn, neue Fahrzeugeproblemlos wie von der Stan-ge zu kaufen, war nicht rea-listisch – die Industrie ist aufdas Betreiber-Know-how an-gewiesen. Das Preisdiktat derBahn wird noch weiter ge-hen: Die „Produktverantwor-tung“ der Hersteller über Ab-nahme und reguläre Gewähr-leistung hinaus wird es kaumohne finanzielle Gegenleistuggeben können.

Problem lösenDie Finanzsituation sei dra-matisch, befindet der neueBundesfinanzminister. DenSchuldenberg des Staates zufinanzieren, falle immerschwerer. Dafür gehe inzwi-schen jede vierte Steuer-Markdrauf. Also gehörten alleAusgaben auf den Prüfstand.Den Prüfstand sollten dieStaatsausgaben längst pas-siert haben. Die neuen Struk-turen müßten zumindestskizziert sein. Eichel abererwähnt seinen Vorgängermit keinem Wort.

Neue StrukturenLehrpläne und Ausbildungs-ordnungen müssen von Zeitzu Zeit modernisiert werden.Schließlich müssen Berufe im-mer wieder an neue Erfor-dernisse angepaßt werden.Deshalb machen die Leitliniendes Deutschen Industrie- undHandelstages (DIHT) für eineAusbildungsreform durchausSinn. Viele kleinere Unterneh-men bilden immer noch nacheinem starren System aus,und an diese Betriebe richtensich die Reformvorschlägedes DIHT.

2,91 Mrd. DM; der Jahres-gewinn betrug 39,3 Mio. DM.Mit einem Zuwachs um 40%im Neugeschäft leistete derGeschäftsbereich DL:Equip,der sich mit dem Leasing vonMaschinen und Betriebsein-richtungen befaßt, den größ-ten Beitrag zum Gruppen-wachstum. Im Maschinenlea-sing, so VorstandssprecherFigge, „ist die Gruppe Deut-sche Leasing traditionellMarktführer, die Nummer 1mit einem Marktanteil vonüber 14%.“ Verleast wurdenim Geschäftsjahr 1997/98Maschinen im Wert von 9,1 Mrd. DM.

Nordwest Handelweiter im AufwindDer Nordwest Handel-Kon-zern, Hagen, hat im abgelau-fenen Geschäftsjahr 1998seine Marktposition wieder-um deutlich gestärkt. Insge-samt wurde ein Umsatz von4,34 Mrd. DM erwirtschaftet.Dies bedeutet eine Steige-rung von 4,5% gegenüberdem Vorjahr. Das Wachstumin den Kernsortimenten lagbei 4,7%. Das Streckenge-schäft - zu 90% aus demFachbereich Walzstahlpro-dukte resultierend - wuchsmit einem Plus von 10,6%oder 208 Mio. DM erneutüberproportional.

Rundum zufrieden mit demVerlauf des Geschäftsjahres1997/98, das am 30. Septem-ber 1998 endete, ist man beider Deutschen Leasing AG,Bad Homburg. Wie Vor-standssprecher Horst Figgevor der Presse in Frankfurt/Main erläuterte, konnte dasNeugeschäft um 22% gestei-gert werden. Figge: „Geplantwar ein Wachstum von rund10%, so daß wir mit knapp3,65 Mrd. DM deutlich darü-ber liegen.“ Das letzte Quar-tal des Geschäftsjahres1997/98 war zudem das be-ste in der Firmengeschichte.Erstmals lag das Neugeschäftüber 1 Mrd. DM, wobei die-ses Ergebnis inzwischenzweimal wiederholt werdenkonnte mit der Folge, daß imersten Halbjahr 1998/99 über2 Mrd. DM Neugeschäft er-reicht wurden. Der Bestandan Leasingausrüstungen derGruppe Deutsche Leasing,die rückwirkend zum 1. Okto-ber 1998 zu 100% von rund500 Sparkassen (direkt oderüber Beteiligungsgesellschaf-ten) übernommen wurde, istim abgelaufenen Geschäfts-jahr um 5,3% auf 9,65 Mrd.DM gestiegen. Die Umsatzer-löse kletterten um 6,1% auf

8 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21

Maschinenmarkt

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Hervorragendes Geschäftsjahr 1997/98 für die Gruppe Deutsche Leasing

Internet/Online-Abonnenten je 100 Einwohner

Informationstechnik

Qu

elle

: V

DM

A/Z

VE

I

MMGrafik

0 5 10 15 20 25 30

Italien

Spanien

Westeuropa

Japan

Deutschland

Frankreich

Großbritannien

USA 27

14

13

9

8

8

3

2

Holzpackmittelimmer gefragterDie deutsche Holzpackmittel-industrie hat 1998 vom Kon-junkturverlauf profitieren kön-nen. Der Gesamtumsatz derBranche (Betriebe mit minde-stens 20 Beschäftigten) ver-besserte sich auf 1,3 Mrd.DM, ein Plus von rund 3%.Vor allem in den Hauptberei-chen Paletten und Kistenweist die Jahresbilanz derBranche kräftige Umsatzzu-wächse aus. Die Produzentenvon Holzpaletten verbesser-ten ihr Geschäft um 7% aufinsgesamt 552 Mio. DM Da-bei erhöhte sich die Zahl dergefertigten Paletten um über6% auf gut 43 Millionen. Zu Beginn dieses Jahres hatsich die Geschäftslage je-doch deutlich abgeschwächt.

Die Thyssen Krupp Stahl AG beauftragte die LOI Therm-

process GmbH, Essen, mit dem Bau einer kontinuierlichen

Banddurchlauf-Verzinkungsanlage für das Werk Eichen.

Innerhalb von sechs Wochen führte die Essener LOI Un-

ternehmen die Demontage der alten und die Montage der

neuen Anlage mit nachgeschalteter Bandkühlung durch.

Bild

: LO

I

Die Exporte waren 1998 dasZugpferd der östereichlschenMaschinenbau-Konjunktur.Die vorläufigen Außenhan-delsergebnisse für das Ge-samtjahr 1998 zeigen miteinem Exportplus von 7,7%auf 109,1 Mrd. Schilling (ent-spricht 7,93 Mrd. Euro) eineFortsetzung der positivenExportentwicklung der letz-ten Jahre. „Österreichs Ma-schinen-, Stahl- und Anlagen-bauexporteure konnten imvergangenen Jahr die Asien-und Rußlandkrise durch erfol-greiche Bemühungen auf an-deren Märkten wettmachen“,erläutert Clemens Malina-Alt-zinger, Vorsteher des Fach-verbandes der Maschinen-und Stahlbauindustrie Öster-reichs (FMS). Während dieBranche 1998 in die Asean-Länder inklusive Japan für1,42 Mrd. Schilling bezie-hungsweise nach Rußland für0,8 Mrd. Schilling wenigerheimische Maschinen undAnlagen verkaufen konnte,

stiegen die entsprechendenLieferungen alleine in den EU-Binnenmarkt im vergangenenJahr um 7,2 Mrd. Schilling an.54% der österreichischenMaschinen- und Anlagenbau-exporte (Volumen: fast 59Mrd. Schilling) gingen im ver-gangenen Jahr in die EU(plus 14% gegenüber 1997).„ln die Euro-Partnerländer“,ergänzt Malina-Altzinger, „er-höhten sich die Exporte nochstärker, nämlich um 14,4% auf52,5 Mrd. Schilling“. In Osteu-ropa konnten Exporterfolgebeispielsweise nach Ungarn(plus 9,7%), Rumänien (plus11,4%), Bulgarien (plus30,2%) wie in das Baltikumerzielt werden. Zum Teil er-hebliche Exporteinbußenmußten auf dem russischenMarkt (minus 29,7%), in dieGUS und die Slowakei hinge-nommen werden. Insgesamtgingen 1998 die Ausfuhrender Branche nach Osteuropaum 3,6% auf 18,2 Mrd. Schil-ling zurück.

Müller Weingartenblüht richtig aufDer Müller Weingarten Kon-zern, Weingarten, hat im Jahr1998 mit 608,7 (Vorjahr:493,2) Mio. DM den bisherhöchsten Umsatz in seinerGeschichte erzielt Der Kon-zernjahresüberschuß hat sichmit 19,1 Mio. DM gegenüber6,4 Mio. DM im Vorjahr wei-ter verbessert. Der Herstellervon Umformtechnik be-schließt das Geschäftsjahr1998 mit einem Jahresüber-schuß von 11,8 Mio. DMgegenüber 5,09 Mio. DM imVorjahr.

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21 9

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Die Transportleistung der Binnenschiffahrt lag nach Angaben des Statistischen Bundes-amtes 1998 mit 236,4 Mio. t (plus 1,2%) aufRekordniveau.

Die deutschen Hüttenwerke erzeugten imApril 1999 2,32 Mio. t Roheisen und 2,47 Mio. tRohstahl. Das waren 12,6% beziehungsweise9,3% weniger als im April 1998.

Die Kunden der deutschen Stromversorgerkauften im 1. Quartal 1999 mit 122,8 Mrd.kWh kaum mehr Strom (plus 0,9%) als im ent-sprechenden Vorjahreszeitraum.

Die Nutzfahrzeugbestellungen gingen in den ersten vier Monaten in Deutschland um12% zurück. Im April belief sich der Rückgangauf 11%.

TRENDS

KOMMENTAR

Schatzinsel Produktion: Das Bild mutet auf den erstenBlick merkwürdig an, ist es aber nicht. Noch immer,

das ergab eine Umfrage der GEF-Unternehmensbera-tung in Würzburg, vermuten über 70 Prozent der be-fragten Geschäftsführer mittelständischer Unternehmenin der Produktion verborgene Schätze, sprich unge-nutzte Rationalisierungspotentiale. Heben will man die-se Schätze mit Hilfe neuer, flexibilitätsorientierter Orga-nisationskonzepte (Stichwort: prozeßorientierte Pro-duktion).

Doch sind diese neuen Organisationskonzepte ofteher ein Teil des Problems als seine Lösung. Vor allemMeister und Gruppensprecher sehen sich, geht es umFragen der Reorganisation, überfordert. Nur 60 bis 65Prozent, hat die Würzburger Beratungsfirma herausge-funden, sind den neuen Herausforderung gewachsen.Beim „Rest“ hapert es nach Einschätzung von GEF-Ge-schäftsführer Jürgen H. Lietz primär an der Methoden-kompetenz, also an speziellen Problemlösungsmetho-den und Techniken zur Arbeits- und Selbstorganisation.Qualifizierung tut folglich not, sollen die Schätze auf derSchatzinsel Produktion nicht weiter im verborgenenschlummern. js

Den Schatz heben

Dr. Herbert Bruch,Sprecher des Vorstandsder Grundig AG, über dieZukunft des traditions-reichen Unternehmens:

„Das Bild von Grundigwird künftig von Produkt-familien geprägt sein, diewir zielgruppenorientiertin die Lebensumfelderunserer Kunden hineinpro-jizieren. Bereits beim Kauf werden wird unsereKunden in Erlebnisweltenführen. Im Handel wirdeine angenehme Kaufat-mosphäre herrschen. DieHändler werden spüren,daß Grundig ein starkerPartner ist, der attraktiveLösungen bietet. Wirholen unsere Premium-Produkte aus den Regalenund schaffen ein neuesPräsentationsumfeld.“

Österreichische Maschinenbauer trotzen der Wirtschaftskrise in Asien

Best Powerim richtigen ChannelDer USV-Anbieter Best PowerTechnology hat das ersteQuartal des Geschäftsjahres1999 mit Erfolg abgeschlos-sen. Im Vergleich zum Vorjahrkonnte das Unternehmen sei-nen Umsatz um 20% steigern.Der operative Gewinn inEuropa, im Mittleren Ostenund in Afrika (EMEA) nahmim gleichen Zeitraum ummehr als 50% zu. „Dieses Er-gebnis zeigt“, so Ian Haddon,Managing Director bei BestPower, „daß Best Powergenau die Produkte hat, dieder Channel braucht.“

Bild

: Gru

ndig

Hühoco-Gruppemit RekordergebnisDie UnternehmensgruppeHüseken, Holzrichter & Co.,Wuppertal, ein Anbieter vonbeschichteten Metallbän-dern, kann nach vorläufigenZahlen auf ein außergewöhn-lich gutes Jahr 1998 zurück-blicken. Mit einer Umsatzstei-gerung gegenüber 1997 umrund 20% von 102,1 Mio. DMauf 120 Mio. DM wurde derhöchste Umsatz in der Fir-mengeschichte erreicht. Bei-de Unternehmen der Grup-pe, sowohl die HühocoGmbH in Wuppertal als auchdie HFP Bandstahl GmbH inBad Salzungen konnten nahe-zu gleichermaßen zulegen.

Maschinenmarkt

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Münchner Management-Kolloquium: Hin zum globalen Unternehmen

IM BLICKPUNKT

URSULA HOFMANN

Die Internationalisierung der Märkte istdas prägende Ereignis der wirtschaft-lichen Entwicklung am Ende des altenJahrtausends. Das Münchner Manage-ment Kolloquium unter der Leitung vonProf. Dr. Horst Wildemann nahm dieseDiskussion auf. Die Referenten aus be-kannten Industrieunternehmen wie Man-nesmann, FAG, Metallgesellschaft oderauch der VIAG stellten ihren Weg zumglobalen Unternehmen dar. Prof. Dr.Horst Wildemann unterstrich die Über-legungen der Industrie und betonte inseinem Vortrag nicht nur die Erfolgssto-ries globaler Unternehmen in der Ver-gangenheit, sondern leitete daraus zehnStrategieaspekte ab. Wesentliche Erfolgs-muster, um den Weg vom nationalenQualitätsexporteur zum globalen Unter-nehmen zu beschreiten, lägen in derFast-Follower-Strategie, in dem Wandelvom technologischen Push- zum welt-weiten Pull-Geschäft mit hoher Rendite,und nicht zuletzt im Übergang von derRessourcennutzung zur Überwindungvon Wissenslücken.

Georg Acker, Mitglied des Vorstandsder Mannesmann AG, verdeutlichte mitdem „Harmonisierungsprogramm fürWeltmarktprodukte“, daß hier ein multi-disziplinärer Ansatz und weltumspan-nendes Engineering die besten Erfolgeversprächen. Fokussierung und einestrategische Neupositionierung seienauch essentielle Bestandteile der Metall-gesellschaft AG, so Dr. Kajo Neukirchen,

Vorsitzender des Vorstands der Metall-gesellschaft AG. Moderne Produktions-und Marketingstrategien erwiesen sich,so Prof. Dr.Uwe Loos, Vorsitzender des Vorstands der FAG, als wesentlicherBaustein im globalen Wettbewerb.

Dr. Albrecht Schmidt betonte, daßsich nicht nur der Produktionssektor,sondern auch der Dienstleistungsbereichwie bei der HypoVereinsbank an denPrinzipien der Globalisierung orientiere.

Dr. Dierk Ernst von der Hannover HLLeasing GmbH & Co. KG stellte dabei dieBedeutung der Steuern im globalenWettbewerb heraus: „Wie kann die Steu-ergesetzgebung am Heimatstandortoptimal in die Unternehmensstrategieimplementiert werden?“ Darüber hinausspielen die Verschiebungen zwischenden asiatischen Währungen und Eurosowie Dollar eine so große Rolle, daß dieProduktion von Alltagsprodukten, ins-besondere im Bereich austauschbarerMassenware, in den westlichen Ländernunwirtschaftlich geworden ist. DieserProzeß wird sich in den kommendenJahren weiter beschleunigen.

So wichtig die finanziellen Effekte dergroßen Fusionen auch sein mögen, eszeigt sich, daß ein nachhaltiger Erfolgnur erreicht wird, wenn das Manage-ment lernt, die international vernetztenStrukturen zu beherrschen. Es kommtnicht von selbst und es ist nicht leicht,die Vorteile der weltweiten Präsenz imTagesgeschäft umzusetzen. Diese Aufga-be wird um so anspruchsvoller, je weiterdie Kulturen der zusammengeführtenUnternehmen auseinanderdriften.

Im Gegensatz zu den internationalenFusionen haben die nichtmonopolisier-ten Netzwerke den Vorteil, daß diePartner jeweils zur Lösung einer genaubezeichneten Aufgabe zusammenar-beiten. Jeder Beteiligte wird nur in demBereich aktiv, den er am besten be-

herrscht. Dadurch bleibt die Auf-gabe überschaubar. Davon ab-gesehen aber sind dieAnforderung an die Organisa-tionsstrukturen und die Aus-nutzung der Kommunikati-onsmittel mit den Aktivitätender großen Global Playervergleichbar.

Mittelstand-Lageetwas getrübt

Die Bewertungen zur aktuel-len Auftragslage im Mittel-stand in Deutschland habengelitten: Im Frühjahr 1998erteilten noch 30,4% derBefragten sehr gute und guteNoten; im laufenden Jahrsehen sich nur noch 27,2% zueiner positiven Bewertungder Ordersituation bewogen.Deutlich zugenommen habenaber auch die durchschnitt-lichen Noten: Nach 50,7% imVorjahr sind es nunmehr55%, die der Auftragslage ein„befriedigend“ erteilen.

Weiteres Wachstumfür BT IndustriesDie positive Geschäftsent-wicklung bei BT Industrieshält an. Im ersten Quartal desJahres stiegen Auftragsein-gang, Nettoumsatz und Be-triebsergebnis. Der Auftrags-eingang des Konzerns beliefsich auf 541 Mio. DM. Diesentspricht einem Anstieg von8% im Vergleich zum ent-sprechenden Vorjahreszeit-raum. Der gute Start basiertauf einem weiterhin wachsen-den Markt. Im ersten Quartalsetzte sich der positive Nach-fragetrend in Westeuropaund Nordamerika fort. DasWachstum ist stabil.

Prof. Dr. Horst

Wildemann,

TU München:

„Die Globlisierung

besteht nicht nur aus

einer gegenseitigen

Kommunikation, son-

dern auch aus

einer neuen

Arbeitstei-

lung in Netz-

werken.“

10 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21

Bild

: TCW

Cargo-Linewächst dynamischDie Logistik-KooperationCargo Line Gesellschaft fürStückgut mbH, Dietzenbach,fuhr auch im Geschäftsjahr1998 auf Erfolgskurs. Der kon-solidierte Außenumsatz der43 Kooperationspartnerwuchs gegenüber 1997 um20% auf 1,2 Mrd. DM. DieAnzahl der umgeschlagenen-Sendungen im Sammelgut-ausgang stieg 1998 um 25%.Im laufenden Geschäftsjahrschreitet vor allem die Opti-mierung des europäischenVerkehrsnetzes weiter voran.

lung der Stahlindustrie erwar-tet SGL Carbon eine Rückkehrdes weltweiten Graphitelek-trodenverbrauchs zu einem

langfristigen Wachstums-trend. Im zweiten Quartalgeht SGL Carbon von einemsich verbessernden Umfeld inder Elektrostahlindustrie aus.

ten der Konzernumsatz mit411 Mio. DM und das operati-ve Ergebnis mit 18 Mio. DMihre Tiefpunkte. Mit der Erho-

12 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21

Maschinenmarkt

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

SGL Carbondurchschritt TalsohleIm Februar hat SGL Carbonim operativen Geschäft dieTalsohle durchschritten. Imersten Quartal 1999 erreich-

Ceotronicsauf AkquisitionskursDie Ceotronics AG, Röder-mark, ein Anbieter von Au-dio- und Videotechnik sowievon Data Communication,erzielte in den ersten neunMonaten des Geschäftsjahreseinen Umsatz von 14,2 Mio.DM. Für das Gesamtjahr1998/99 bedeutet dies nachAngaben des Unternehmens,daß das Umsatzziel in Höhevon 25 Mio. DM nicht erreichtwerden wird. Am 31. März1999 übernahm Ceotronicsvon der Gruppe PBRK diegesamten Anteile der Achatet Communication Sarl, Paris.

Die Reifenhäuser GmbH & Co. Maschinenfabrik, Trois-

dorf, konnte ihre Marktanteile in Süd- und Mitteleuropa

weiter steigern. Hauptabnehmer ist dabei Spanien mit

Extrusionsanlagen vorwiegend für die Folienherstellung.

Folienanlagen nehmen bei Reifenhäuser 35% am Ge-

samtumsatz ein.

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: Rei

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Bosch Automationwächst trotz KrisenDer Bosch-GeschäftsbereichAutomationstechnik ist imJahr 1998 trotz der Konjunk-turkrisen weiter gewachsen.Der weltweite Umsatz desGeschäftsbereichs erhöhtesich einschließlich unterneh-mensinterner Lieferungenüber 300 Mio. DM um 9,1%auf 1,76 Mrd. DM. Begünstigtsei die Zunahme dabei vorallem von der guten Inlands-konjunktur gewesen. Der Um-satz nahm in Deutschland um 14% auf 890 Mio. DM zu.Demgegenüber sei das Aus-landsgeschäft nur um 4%gestiegen. Bei den einzelnenGeschäftsfeldern entfiel der größte Umsatzanteil mit22% wie im Vorjahr auf dieIndustriehydraulik.

Jorma Ollila, Chairman undChief Executive Officer vonNokia, die Ergebnisse. Nokiaverzeichnete in allen Regio-nen weitere Umsatzzuwäch-se, wobei 57% des im erstenQuartal erzielten Nettoum-satzes auf Europa, 23% aufden asiatisch-pazifischenRaum und 20% auf Nord- undSüdamerika entfielen.

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21 13

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Carl Schenck steigert GewinnDie Carl Schenck AG, Darm-stadt, ein führender Herstel-ler von Produkten für die Ver-fahrens- und Prozeßkontrollesowie für die Automatisie-rung und Qualitätssicherung,hat die Restrukturierung ab-geschlossen. „Alle drei Kern-unternehmensbereiche – Ver-fahrenssysteme, Prüf- undAutomatisierungstechnik so-wie Auswucht- und Diagose-technik – erwirtschaftetenschwarze Zahlen und erziel-ten erfreuliche Zuwächse“, so Dr. Gerd Wiedemeyer,Vorsitzender des Vorstands.Schenck rechne für das lau-fende Geschäftsjahr miteinem Anstieg der Gesamt-leistung von 855,7 Mio. DMauf rund 900 Mio. DM.

Nokia erhöhtUmsatz und GewinnDer Anbieter von Mobiltele-fonen und Telekommunika-tiosnetzen Nokia ist mit derEntwicklung der Geschäfts-bereiche höchst zufrieden.„Wir konnten erneut hoheUmsatzsteigerungen bei aus-gezeichneten Gewinnenverzeichnen,“ kommentierte

Leichtes Umsatzplusbei VermietungDie Umsätze der deutschenArbeitsbühnenvermieter stie-gen 1998 um 2% leicht an.Dabei erhöhten sich die Um-sätze mit selbstfahrendenScheren-Arbeitsbühnen umgut 5% , die mit selbstfahren-den Teleskop-Arbeitsbühnenum 3,5%. Unverändert blie-ben die Vermietumsätze mitAnhänger-Arbeitsbühnen, soder Bundesverband der Bau-maschinen-, Baugeräte- undIndustriemaschinen-Firmene.V., Bonn. Für das laufendeJahr herrscht bei den Arbeits-bühnenvermietern verhalte-ner Optimismus. Ingesamtprognostizieren die Bran-chenunternehmen einenZuwachs von nominal 1%.

Burgmannauf ErfolgskursDer Wolfratshauser Dich-tungshersteller Feodor Burg-mann GmbH & Co. hat dasGeschäftsjahr 1998 wiedermit positiven Zahlen undeiner Umsatzsteigerung von12% zum Vorjahr abgeschlos-sen. Der konsolidierteKonzer-numsatz stieg auf über 411Mio.DM. Der Auslands-anteil der Gruppe betrug wie1997 rund 64%. Das Jahr1998 war für den Dichtungs-hersteller nicht nur ein erfolg-reiches Jahr im Hinblick aufdie Zahlen. Durch die Grün-dung von Burgmann Venezu-ela wurde die internationalePräsenz noch verbessert unddurch den Kauf von Espeydas Produktprogamm aufdem Geschäftsfeld der Kom-pressordichtungen ergänzt.

FTH Fördertechnikschafft TurnaroundDie FTH FördertechnikHamburg GmbH, Pinneberg,schreibt wieder schwarzeZahlen. Der Logistik-Anbieterschloß das Geschäftsjahr miteinem Jahresüberschuß imsechsstelligen Bereich ab;1997 wurde noch deutlichüber 1 Mio. DM Verlust ge-schrieben. Der Gesamtum-satz lag mit 27,3 Mio. DM nurgeringfügig über dem desVorjahres. FTH offeriertAnlagen für die Palettierung,den Transport und dieLadungssicherung.

Hauptumsatzträger ist derExport: Rund 60% der Erlösestammen aus dem internatio-nalen Geschäft. Für das lau-

fende Jahr erwartet Lang-hammer aufgrund der gutenAuftragslage eine Fortsetzungdes Aufwärtstrends bei Um-satz und Personal.

Pfalz. Gegenüber dem Vor-jahr konnte der Umsatz um21% gesteigert werden: Er betrug rund 19,5 Mio. DM.

14 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21

Maschinenmarkt

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Erfolgreiches Jahrfür LanghammerEin sehr erfolgreiches Ge-schäftsjahr meldet die Lang-hammer MaschinenbauGmbH aus Eisenberg in der

MDSI mit Tochterin DeutschlandDie Manufacturing DataSystems Incorporation MDSI,ein Spezialist für Fabrikauto-mation und zugehörige Servi-ces, gibt die Gründung derMDSI GmbH mit Sitz in BadHomburg bei Frankfurt be-kannt. Als erste Auslandsge-sellschaft übernimmt dieMDSI GmbH den Vertrieb,Support und Service derMDSI-Produkte für Deutsch-land und in ganz Europa. Die deutsche Tochter soll aufdem Kontinent an den Mark-terfolg der MDSI-Software inden USA anknüpfen.

Die Schuler AG, Göppingen, ein führender Anbieter von

Fertigungssystemen für die Umformtechnik, erhielt den

World Excellence Award 1998. Der Preis wurde erstmals

von der Ford Motor Company verliehen und würdigt her-

ausrragende Leistungen der weltweiten Top-Lieferanten.

Bild

: Sch

uler

PERSONEN

Dipl.-Ing. Erich

Harsch, Ent-wicklungsleiterder MüllerWeingartenGmbH, Wein-

garten, trat nach 50jährigerUnternehmenszugehörigkeitkürzlich in den Ruhestand,steht dem Unternehmen aberweiterhin als Berater zur Ver-fügung. Zum neuen Entwick-lungsleiter ernannt wurdeDipl.-Ing. Uwe Hinderer, derseit 1982 dem Unternehmenangehört.

Dipl.-Ing. Peter Zapf wurdevon Rudi Lamprecht, demBereichsvorstand SiemensInformation and Communica-tion Products, zum Leiter desGeschäftsgebietes Communi-cation Devices ernannt.

Marwan M.

Kashkoush

wurde vonDon Washke-wicz, demPräsidenten

der Parker Hannifin HydraulikGruppe weltweit, zum Präsi-denten der Hydraulik GruppeEuropa ernannt. Sein Sitzwird in Hemel Hempsteadsein, der Parker-Zentrale für Europa in der Nähe vonLondon.

Friedrich Schmidt und UweHinderer wurden mit Wirkungzum 1. Juli vom Aufsichtsratder Müller Weingarten AG zu Vorstandsmitgliedern be-stellt. Gleichzeitig wird Dr.Michael Heinrich Sprecherdes Vorstandes. Dr. MarkusReihle, Vorstandsvorsitzenderder Müller Weingarten AG,geht zum 1. Juli in den Ruhe-stand.

Prof. Günter Spur wurde ineiner Feierstunde im Produkti-onstechnischen Institut Berlinzum ersten Ehrenvorsitzen-den des Exapt-Vereins,Aachen, ernannt. Mit dieserAuszeichnung wurden diegroßen Verdienste von Prof.Spur um die Entwicklung des

Vereins gewürdigt. Der Exapt-Verein beschäftigt sich mitder NC-Programmierung und-Planung und stellt innovativeLösungen im Bereich Be-triebs- und Fertigungsdaten-organisation vor.

Elizabeth

Dambrock istzum Geschäfts-jahresbeginnam 1. April zur neuen Ge-

schäftsführerin der ComputerAssociates (CA) in Deutsch-land ernannt worden. Sie trittdamit die Nachfolge vonGabriele Rittinghaus an, dienach zwölf Jahren erfolgrei-cher Tätigkeit auf eigenenWunsch CA verläßt.

Dipl.-Ing. Klaus Kickuth

erhielt von der oberöster-reichischen Landesregierungin Anerkennung für seinverdienstvolles Wirken dassilberne Verdienstzeichendes Landes Oberösterreichverliehen. Klaus Kickuth leitetseit 1980 die MaschinenfabrikAlbert GmbH in Vöckla-bruck/Österreich, ein Unter-nehmen der Stromag AG,und tritt in Kürze in den Ruhe-stand.

Mathias

Schliep ist seitJahresanfangzum Geschäfts-führer derThimm Ver-

packung GmbH + Co., Nort-heim, bestellt worden undfüllt zudem im dreiköpfigenGeschäftsführungsgremiumdie Position des Sprechersder Geschäftsführung aus.

Otto Schobersberger istvon den Unternehmen Cogs-dill-Nuneaton Limited undCogsdill-Shefcut zum neuenRegional Manager für Zen-tral- und Osteuropa ernanntworden. Otto Schobersber-ger nimmt die Interessen der britischen Unternehmenvon Salzburg/Österreich aus wahr.

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21 15

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Esab-Hancock, Karben,erhielt von der südkoreani-schen Schiffswerft Hyundaieinen Großauftrag im Wertvon 3,5 Mio. DM. Geliefertwerden fünf Schneidanlagen,darunter zwei Paneel-Schneidanlagen mit Arbeits-breiten von 11 m zurSchweißkantenvorbereitung.

Die S+C-Strangpreß-Tagung

am 29. und 30. April wertetder Veranstalter als „rundenErfolg für deutsche Techno-logie“. Mehr als 50 Unterneh-men waren der Einladung derSchmidt + Clemens GmbH &Co. Edelstahlwerke Kaiserauins oberbergische Lindlargefolgt und ließen sich überoptimierte Strangpreßverfah-ren informieren. Abgerundetwurde die Veranstaltungdurch eine Werksbesichti-gung.

Dassault Systemes hat dieAktienmehrheit am israeli-schen Softwarehaus SmartSolutions, einem Anbietervon PDM- und Workflow-lösungen, übernommen. Diesteilt die Smart SolutionsDeutschland GmbH, Herne,mit. Dassault hält nun 75%der Anteile an Smart Soluti-ons.

Die Hypertherm Inc. gibt die Zertifizierung ihrer deut-schen Tochtergesellschaft,der Hypertherm Plasmatech-nik GmbH, Maintal, nach ISO9002 bekannt. Das Unterneh-men mit Hauptsitz in Hano-ver/USA produziert Plasma-schneidanlagen.

Einen Arbeitskreis Telear-

beit haben jetzt zehn Projek-te gegründet, die im Rahmendes EU-FörderprogrammsAdapt tätig sind. Dazu gehörtauch das Projekt Teleskopdes Instituts der deutschenWirtschaft, Köln. Der neue Ar-beitskreis will Führungskräftekleiner und mittlerer Unter-nehmen für die Telearbeitsensibilisieren und praktischeErfahrungen dokumentieren.

einer über 1000 m2 großenFreifläche präsentieren sichmehr als 150 französische Un-ternehmen, darunter Peugeot,Renault, Alcatel, Gaz de Fran-ce und Sodexho.

Nortel Networks hat nachMitteilung von Nortel Dasa,Frankfurt/Main, für rund 340 Mio. Dollar die ShastaNetworks mit Sitz im kaliforni-schen Sunnyvale übernom-men. Shasta entwickelt Gate-ways und teilnehmerorientier-te Policy-Managementsyste-me, die das Schaffen neuerDienste in öffentlichen IP-Datennetzen ermöglichen.

Ziegler-Informatics, Mön-chengladbach, und RaabKarcher Elektronik, Nettetal,kooperieren. Raab KarcherElektronik vertreibt seitkurzem exklusiv Workstationsund Server von Intergraph fürden Konstruktionsbereichund stellt mit dieser Koopera-tion den Caddy-Händlerneine optimal abgestimmteHardwareplattform zur Verfü-gung. Im Zusammenspiel mit

Die Ergebnisse werden imInternet unter www.k.shuttle.de/adapt/AK2.html veröf-fentlicht.

Mitsubishi Electric Europeund Philips Automation Pro-jects haben eine strategischeAllianz vereinbart. Die Koope-ration sieht vor, daß Philips inZukunft Automatisierungs-komponenten wie SPS, Reg-ler und Frequenzumrichtersowie Softwarekonzepte undBediengeräte von Mitsubishibezieht. Auf dieser Basis willPhilips neue Prozeßleittech-nologien entwickeln.

Frankreich beteiligt sich zum71. Mal an der InternationalenMesse Posen/Polen, die vom14. bis 18. Juni stattfindet.Die Teilnahme steht unterdem Motto „France Partenaire‘99“, da Frankreich in diesemJahr Partnerland dieser tradi-tionsreichen Investitionsgüter-messe ist. In einem Zelt mit5000 m2 Standfläche und

16 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21

Maschinenmarkt

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

den Intergraph-Workstationssoll Zieglers „Caddy Maschi-nenbau“ seine optimale Lei-stung entfalten.

SAP-Software ist für Boschdie erste Wahl. So will derAutomobilzulieferer globalProgramme des WalldorferSoftwaregiganten einsetzen.Die strategische Entschei-dung umfaßt den Ausbau dervorhandenen R/3-Installatio-nen sowie die Nutzung vonSoftware aus der SAP-New-Dimension-Initiative.

I-Bus, Industrie-PC-Herstelleraus dem kalifornischen SanDiego, hat zu Teilen die Bress-ner Technology GmbH,Olching, übernommen. Mitder Akquisition seineslangjährigen Vertriebspart-ners will das US-Unterneh-men den künftigen An-sprüchen des Marktes besserentsprechen.

Die Gröditzer Stahlwerke

GmbH, Gröditz, hat sich vordem Hintergrund drohenderRückforderungen der EU-Kommission in dreistelligerMillionenhöhe eine neueStruktur „verpaßt“. Die ope-rativen Unternehmen – dieStahlwerk Gröditz GmbH, dieEdelstahl Gröditz GmbH unddie Walzwerk Burg GmbH –agieren künftig unter demDach der Finanzholding StahlGröditz Holding GmbH. Der nächste Schritt soll dieZweitprivatisierung der Grup-pe sein.

Die Duisburger Schweiß-

tage 1999 stehen vor derTür: Neben den Vorträgen,die am 27. und 28. Mai imbewährten und mit modernerTechnik ausgestatteten Hör-saal der SLV Duisburg GmbHgehalten werden, bestehtzwischen den Vortrags-blöcken ausreichend Zeit fürden Gedankenaustausch. Der traditionelle DuisburgerAbend findet in diesem Jahrvor dem industriehistorischenHintergrund des Land-schaftsparks Duisburg Nordstatt. Infos unter Tel.(02 03) 3 78 11 29.

STENO

GESCHÄFTE IN SÜDRUSSLAND

Unternehmen, die ein Engagement in Südrußland pla-nen, können sich seit kurzem an Unternehmens-

und Wirtschaftsberatungszentren (ESCs) im Oblast Ro-stov/Don sowie den Gebieten Krasnodar und Stavropolzwecks Unterstützung oder Beratung wenden. Die ESCssind ein Bindeglied zwischen der südrussischen Wirt-schaft und Unternehmen in Deutschland oder im west-lichen Ausland, die an Kooperationsbeziehungen inter-essiert sind. Sie verfügen über gute Kenntnisse deslokalen wirtschaftlichen Umfeldes und über ausge-zeichnete Kontakte zu Unternehmen in den unter-schiedlichsten Sektoren. Die Serviceleistungen der ESCsim Hinblick auf internationale Kooperationsanbahnun-gen sind vielfältig und umfassen neben der Partnersucheund individuellen Beratung andere kooperationsvorbe-reitende Maßnahmen, beispielsweise bei der Aushand-lung von Lieferverträgen.

Die Wirtschaftsberatungszentren wurden im Rahmeneines Tacis-Programms der EU vom Bad Homburger Be-ratungsunternehmen GOPA-Consultants zwischen 1996und 1999 aufgebaut. Nähere Informationen: GOPA - Ge-sellschaft für Organisation, Planung und AusbildungmbH, Bad Homburg, Tel. (0 61 72) 93 05 02.

Die ESCs helfen

Bei der Neugründung von

Firmen entscheiden sich

die meisten Unternehmer

für die Gründung einer Ge-

sellschaft mit beschränk-

ter Haftung (GmbH). Die

Gründung einer Aktienge-

sellschaft kommt für viele

nicht in Betracht. Aller-

dings lohnt es sich, bei der

Neugründung eines Unter-

nehmens auch darüber

nachzudenken, eine Nicht-

Börsen-Aktiengesell-

schaft mit überschauba-

rem Gesellschafterkreis

zu gründen.

Mit dem 1994 in Kraft ge-

tretenen Gesetz für kleine

Aktiengesellschaften und

der Regulierung des Akti-

enrechts wollte der Gesetz-

geber die Aktiengesell-

schaft insbesondere für

die mittelständischen Un-

ternehmen attraktiv ma-

chen. Denn die Aktienge-

sellschaft ist die einzige

Rechtsform, die eine Ei-

genkapitalaufnahme über

die Börse ermöglicht.

Das Gesetz will es den

mittelständischen Unter-

nehmen ermöglichen, in

zwei Schritten am Kapital-

markt teilzuhaben. Zu-

nächst soll es möglich

sein, eine nicht-börsenno-

tierte – die sogenannte

„kleine“ – Aktiengesell-

schaft zu gründen. Im

nächsten Schritt können

diese Aktiengesellschaf-

ten dann den Zugang zur

Börse anstreben.

Einmanngründungist zulässig

Während nach frühe-

rem Recht eine Gründer-

zahl von mindestens fünf

Personen verlangt wurde,

ist nach der 1994 eingetre-

tenen Gesetzesänderung

eine Einmanngründung

holte Bestellung oder Ver-

längerung der Amtszeit für

höchstens fünf Jahre

zulässig.

Aktionärsrechtesind festgelegt

Neben dem Vorstand hat

der Aufsichtsrat eine wich-

tige Funktion in der Akti-

engesellschaft. Die Haupt-

aufgabe des Aufsichtsra-

tes besteht darin, die Ge-

schäftsführung des Vor-

standes zu überwachen

und den Vorstand zu be-

stellen. Daneben ist der

Aufsichtsrat Berater des

Vorstandes in weiterrei-

chenden Fragen der Un-

ternehmensführung. Der

Aufsichtsrat muß aus

mindestens drei Mitglie-

dern bestehen, andern-

falls ist er nicht be-

schlußfähig. Allerdings

kann in der Satzung der

Aktiengesellschaft eine

höhere Mitgliedszahl des

Aufsichtsrates bestimmt

werden.

Bei Aktiengesellschaf-

ten, die mehr als 500 Ar-

beitnehmer beschäftigen,

sind Arbeitnehmervertre-

ter in den Aufsichtsrat zu

wählen. Näheres hierzu ist

im Betriebsverfassungs-

gesetz und im Mitbestim-

mungsgesetz vorgegeben.

Die Hauptversammlung

ist ein weiteres wichtiges

Gremium der Aktienge-

sellschaft. Im Rahmen der

Hauptversammlung kön-

nen die Aktionäre ihre

Rechte in den Angelegen-

heiten der Gesellschaft

ausüben. Nach den gesetz-

lichen Bestimmungen des

Aktiengesetzes hat die

Hauptversammlung unter

anderem folgende Rechte:© Bestellung der Mitglie-

der des Aufsichtsrates;© Festlegung der Verwen-

dung des Bilanzgewinns;© Entlastung der Vor-

stands- und Aufsichtsrats-

mitglieder;© Bestellung des Ab-

schlußprüfers;© Satzungsänderungen;© Maßnahmen der Kapi-

talbeschaffung und der

Kapitalherabsetzung;© Bestellung von Prüfern

zur Prüfung von Vorgän-

gen bei der Gründung oder

der Geschäftsführung;© Auflösung der Gesell-

schaft.

Während bei großen

Aktiengesellschaften die

Hauptversammlung zu-

meist über die überregio-

nalen Tageszeitungen ein-

berufen wird, gibt es bei

den kleinen Aktiengesell-

schaften erhebliche Ver-

einfachungen. Durch die

veränderten Vorschriften

des Aktienrechts ist die AG

auch für mittelständische

Unternehmen als alterna-

tive Gesellschaftsform von

Interesse. Sicherlich sind

die Regelungen des Akti-

enrechts den meisten Un-

ternehmern nicht so ver-

traut wie die Vorschriften

des GmbH-Rechts. Auch

befürchten viele Unter-

nehmer die Kontrolle

durch den Aufsichtsrat. Es

ist aber zu bedenken, daß

bei einem überschauba-

ren Kreis von Aktionären

die Hauptversammlung

den entscheidenden Ein-

fluß auf das Unterneh-

mens ausübt.

Weitere, ausführliche In-

formationen zur Grün-

dung der Aktiengesell-

schaft können beim Autor

angefordert werden. MM

zulässig. Damit wurde die

Aktiengesellschaft dem

Recht der GmbH angegli-

chen.

Die Aktiengesellschaft

ist eine Gesellschaft mit ei-

gener Rechtspersönlich-

keit. Für die Verbindlich-

keiten der Gesellschaft

haftet nur das Gesell-

schaftsvermögen.

In der Satzung müssen

die Gründer die Höhe des

Grundkapitals bestim-

men. Das Grundkapital

muß mindestens 100 000

Mark beziehungsweise

50 000 Euro betragen und

in Aktien zerlegt sein. Un-

ter „Aktie“ ist das Mitglied-

schaftsrecht des Ak-

tionärs an der Aktienge-

sellschaft zu verstehen.

Die Aktien können auf

den Inhaber der Aktie oder

auf einen Namen ausge-

stellt werden. Bei den Na-

mensaktien ist ein soge-

nanntes Aktienbuch zu

führen, in dem der Inhaber

nach Name, Wohnort und

Stand einzutragen ist. In

der Praxis überwiegen die

sogenannten Inhaberakti-

en. Der Aktiengesellschaft

und Dritten gegenüber le-

gitimiert sich der Inhaber

durch den Besitz der Akti-

enurkunde.

In der Satzung der Akti-

engesellschaft wird festge-

legt, aus wie vielen Mitglie-

dern der Vorstand zusam-

mengesetzt sein soll. Aller-

dings genügt bei kleineren

Aktiengesellschaften be-

reits ein Vorstandsmit-

glied. Der Vorstand hat un-

ter eigener Verantwortung

die Gesellschaft zu leiten.

Der Vorstand vertritt die

Gesellschaft gerichtlich

und außergerichtlich.

Die Vorstandsmitglieder

werden durch den Auf-

sichtsrat auf höchstens

fünf Jahre bestellt. Nach

Ablauf der jeweiligen

Amtszeit ist eine wieder-

18 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21

Maschinenmarkt

Die kleine Aktiengesellschaft

THOMAS FEIL

§§§§§

RECHT

§

aktuell

Thomas Feil ist Rechtsanwalt

in 30175 Hannover, Tel. (05 11)

38 08 60, Fax (05 11) 3 80 86 44.

Noch vor wenigen

Jahren war der

Begriff Rapid

Prototyping (RP)

nur Insidern bekannt.

Das hat sich inzwischen

grundlegend geändert.

Die Forderung nach im-

mer kürzeren Produktent-

wicklungszeiten hat dazu

geführt, daß die Verfah-

ren zum werkzeuglosen

Herstellen von Modellen

und Formen direkt aus

3D-CAD-Daten heute in

aller Munde sind.

Am Anfang der rasan-

ten Entwicklung stand

1982 die Erfindung der

Stereolithographie (STL)

durch Charles W. Hull in

den USA. Vier Jahre spä-

ter baute die von ihm

gegründete 3D Systems

Corp., Valencia/Kalifor-

nien, die erste STL-Anla-

ge. Das Verfahren basiert

auf dem Aushärten eines

photopolymeren Harzes

mit ultravioletter Laser-

strahlung.

War in den ersten Jah-

ren die Stereolithographie

noch allein auf weiter

Flur, so gibt es inzwi-

schen eine ganze Reihe

von Rapid-Prototyping-

Verfahren. Die bekannte-

sten sind das Fused De-

position Modeling (FDM),

das Laminated Object

Manufacturing (LOM)

und das Lasersintern.

Der Teileaufbauerfolgt schichtweise

Allen Methoden ge-

meinsam ist der schicht-

weise erfolgende Teileauf-

bau, doch jede hat auch

ihre Vor- und Nachteile.

Deshalb werden die gän-

gigen RP-Verfahren, da

sind sich die Experten ei-

nig, auch langfristig am

in der Regel eher, als daß

sie sich substituieren“,

bringt es Dipl.-Ing. Robert

Baumgartner, Geschäfts-

führer der 3D Systems

GmbH, Darmstadt, auf

den Punkt. Die Vorzüge

der eigenen Stereolitho-

graphie sieht er in den

vielfältigen Einsatzmög-

lichkeiten. „Die heute in

der Stereolithographie

herstellbaren Schicht-

dicken von 0,025 mm lie-

gen weit unter denen der

anderen Rapid-Prototy-

ping-Verfahren. Deshalb

lassen sich hochgenaue

Bauteile mit sehr guter

Oberfläche fertigen, die

prädestiniert sind für die

Nutzung von nachge-

schalteten Prozessen zur

Vervielfältigung von Bau-

teilen oder zum Herstel-

len von Werkzeugen.“

Die einfache Arbeits-

weise der FDM-Anlagen,

bei denen das drahtförmi-

ge Ausgangsmaterial mit

einer elektrisch beheizten

Düse extrudiert wird, er-

möglicht das Aufstellen

dieser Maschinen in einer

Büroumgebung, wie Dipl.-

Ing. Martin Mühlen, Ver-

triebsleiter Rapid Prototy-

ping bei der AlphaCAM

Fertigungssoftware

GmbH, Schorndorf, be-

sonders hervorhebt.

Funktionsmodelledurch Lasersintern

Der geringe Material-

preis von nur 15 Mark pro

Kilogramm ist die Stärke

des LOM-Verfahrens, bei

dem Folien schichtweise

aufgeklebt werden und

ein Laser die Bauteilgeo-

metrie ausschneidet.

„Deshalb eignet sich das

Laminated Object Manu-

facturing vor allem für

die Herstellung von

großen Bauteilen mit viel

Volumen“, erklärt Michael

Eichmann, Leiter Ver-

trieb & Marketing bei der

Invenio GmbH Institut

für CAD/CAM-Systeme

und -Technologien in

Rüsselsheim.

Beim Lasersintern, wo

pulverförmiges Material

verschmolzen wird, gibt

es gleich zwei Unter-

nehmen, die voneinander

abweichende Konzepte

vertreten. Während die

DTM GmbH, Hilden, für

Markt bestehen bleiben.

„Wenn verschiedene Ver-

fahren parallel in einem

Unternehmen installiert

sind, ergänzen sich diese

20 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21

Maschinenmarkt

HINTERGRUND

Schnelle ModelleHersteller von Rapid-Prototyping-Anlagensehen die Zukunft im Rapid Tooling

RÜDIGER KROH

„Wenn verschiedene Rapid-

Prototyping-Verfahren paral-

lel installiert sind, ergänzen

sich diese in der Regel eher,

als daß sie sich substitu-

ieren“, meint Dipl.-Ing.

Robert Baumgartner, Ge-

schäftsführer der 3D Systems

GmbH in Darmstadt.

Bild

: 3D

Sys

tem

s

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*ges

chät

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: Woh

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Ass

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500 Dienstleistungen

400

300

200

100

01988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999*

49,3

50,038,532,524,519,57,7

78,6

119,7

124,8

170,3

175,9

245,0

194,6

258,0

220,0

270,0

255,0

295,0

Um

satz

Mio. US $

Produkte

Die weltweiten Umsätze aus dem Verkauf von Rapid-Prototyping-

Produkten und Dienstleistungen zeigen ein enormes Wachstum.

die zwölf derzeit zur Ver-

fügung stehenden Werk-

stoffe nur eine Sinter-

station anbietet, setzt die

EOS GmbH, Planegg/

München, auf spezielle

Anlagen für Kunststoff,

Metall und Sand. „Mit

dem Lasersintern besteht

dank der breiten Werk-

stoffpalette die Möglich-

keit, nicht nur Anschau-

ungsmuster, sondern

auch Funktionsmodelle

für Einbauversuche zu

fertigen“, nennt Dipl.-Ing.

Klaus J. Eßer, Geschäfts-

führer bei DTM, einen

wichtigen Vorteil. „Weil

das Pulver als stützende

Umgebung für das ent-

stehende Bauteil dient

und somit eine zusätz-

liche Stützkonstruktion

entfallen kann, ist das

Verfahren zudem sehr

produktiv.“

Dipl.-Kfm. Harry W.

Schrott, Marketingleiter

bei EOS, ergänzt: „Ins-

gesamt liegt man mit den

im Lasersintern herge-

stellten Prototypen näher

an der Serienanwendung,

und das bei einer kürze-

ren Prozeßkette gegen-

über den konkurrieren-

den Verfahren.“ Einen

Zeitvorteil sieht er auch

im direkten Metall-

Lasersintern von EOS im

Vergleich zum mehrstufi-

gen Prozeß von DTM. Dem

entgegen hält Eßer die

höhere Flexibilität: „Auf

unserer modularen Sin-

terstation können die

Kunden alle Werkstoffe

bearbeiten und so auch

künftigen Materialent-

wicklungen ohne Neuan-

schaffung folgen.“ Einig

sind sich beide Manager

darüber, daß die Konkur-

renzsituation durchaus

förderlich ist, „Der direkte

Wettbewerb hat dabei

geholfen, den Markt für

das Lasersintern zu ent-

wickeln“, konstatiert

Klaus Eßer.

Ein enormer Auf-

schwung kennzeichnet

insgesamt den Rapid-Pro-

totyping-Markt. Zwischen

1988 und 1997 wurden

laut der Branchenüber-

sicht der Wohlers Asso-

ciates Inc. weltweit fast

3300 Systeme installiert.

Allein 1997 waren es

1057 neue RP-Anlagen,

was einem Wachstum von

rund 34 Prozent ent-

spricht. Der Gesamtum-

satz belief sich dabei auf

453 Millionen US-Dollar.

Für das vergangene Jahr

liegen noch keine endgül-

tigen Zahlen vor, doch der

Wohlers-Report beziffert

den globalen Absatz auf

1380 Maschinen und pro-

gnostiziert für 1999 einen

Verkauf von 1875 Syste-

men. Etwas geringer fällt

die Steigerung beim

Umsatz aus. 1998 weist

das vorläufige Ergebnis

490 Millionen US-Dollar

aus, in diesem Jahr sol-

len es 550 Millionen sein.

Unangefochtener

Marktführer unter den

Anlagenherstellern ist 3D

Systems. „Wir haben welt-

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21 21

HINTERGRUND

Bild

: Kro

h

Dipl.-Ing. Klaus J. Eßer,

Geschäftsführer der DTM

GmbH, Hilden:

„Im Rapid Tooling ist ein

höheres Wachstum zu

erwarten als im

herkömmlichen Rapid

Prototyping.“

weit bislang rund 1200

RP-Systeme verkauft“, be-

stätigt Geschäftsführer

Robert Baumgartner. Und

seit der Übernahme der

Stereolithographie-Akti-

vitäten von EOS 1997 ist

3D alleiniger Anbieter die-

ser Technologie. In Pla-

negg konzentriert man

sich derweil ganz auf das

Lasersintern, dem Marke-

tingleiter Harry Schrott

das größere Potential ein-

räumt. „Dies zeigt sich

auch daran, daß wir 1998

alleine mit Laser-Sinter-

anlagen nahezu den glei-

chen Umsatz gemacht

haben wie im Jahr davor

noch mit beiden Techni-

ken.“ Insgesamt hat EOS

bislang über 200 Maschi-

nen verkauft und will

zukünftig stärker als der

Gesamtmarkt wachsen.

Die für Europa zu-

ständige DTM GmbH in

Hilden hat bislang über

90 Anlagen installiert.

„Im vergangenen Jahr

haben wir 20 Sintersta-

tionen verkauft, und für

1999 streben wir etwa 30

an“, äußert sich Eßer.

Als Vertriebspartner des

amerikanischen LOM-An-

bieters Helisys Inc. hat

die Invenio GmbH im

deutschsprachigen Raum

insgesamt 36 Maschinen

abgesetzt. „1998 konnten

wir 15 Anlagen installie-

ren, und in diesem Jahr

sind weitere 15 geplant“,

sagt Vertriebsleiter Mich-

ael Eichmann. Ebenfalls

in der Rolle des Distri-

butors befindet sich die

AlphaCAM GmbH: „Wir

haben bislang 55 FDM-

Anlagen der Stratasys

Inc. verkauft“, so Ver-

triebsleiter Mühlen.

Das größte Potential

sehen die Branchenex-

perten in den nächsten

Jahren im Rapid Tooling.

„Dort ist ein höheres

Wachstum zu erwarten

als im herkömmlichen

Rapid Prototyping“, urteilt

DTM-Chef Klaus Eßer, der

auch der Herstellung me-

tallischer Funktionsmu-

ster gute Zukunftschan-

cen einräumt. „Keines der

heute gängigen Rapid-

Prototyping-Verfahren ist

oder wird in der Lage sein,

ein Bauteil aus dem spä-

teren Produktionswerk-

stoff herzustellen, weil die

RP-Materialien verfah-

rensbedingt immer nur

angenäherte Eigenschaf-

ten haben“, begründet

3D-Systems-Geschäfts-

führer Baumgartner den

Zwang zur Herstellung

eines Werkzeuges.

Rapid Toolinggehört die Zukunft

„In den nächsten Jah-

ren“, ist sich Invenio-Ma-

nager Eichmann sicher,

„wird deshalb die Ent-

wicklung der Rapid-Proto-

typing-Systeme hinsicht-

lich des Einsatzes im Too-

ling von großer Bedeu-

tung sein.“ Für das LOM-

Verfahren wird folglich an

speziell veredelten Papie-

ren gearbeitet, die eine

Temperatur bis zu 270

Grad Celsius und hohe

Druckbelastungen aus-

halten. „Damit sind dann

Werkzeuge für das Spritz-

gießen und Umformen

realisierbar.“ MM

22 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21

Maschinenmarkt

HINTERGRUND

„Mit den im Lasersintern her-

gestellten Prototypen liegt

man näher an der Serienan-

wendung als bei den konkur-

rierenden Verfahren“, urteilt

Dipl.-Kfm. Harry W. Schrott,

Marketingleiter bei der EOS

GmbH, Planegg.

Bild

: Kro

h

den 736 Aussteller und

105 zusätzlich vertretene

Unternehmen ihre Expo-

nate präsentieren.

Die auf rund 33 000 m2

vergrößerte Ausstellungs-

fläche gliedert sich in acht

Schwerpunktbereiche: La-

sertechnik, Optik, Opto-

elektronik, Faseroptik,

Meß- und Prüftechnik, Op-

tische Sensoren, Laserfer-

tigungstechnik und Laser-

medizin. Damit ist die

ganze Vielfalt der Laser-

technik abgedeckt, so daß

sich die Besucher umfas-

send informieren können.

Dazu trägt auch das be-

gleitende Kongreßpro-

gramm bei, das die Laser

alle zwei Jahre zu einem

zentralen Treffpunkt der

Branche macht. Dank der

Zusammenarbeit mit den

weltweit wichtigsten wis-

senschaftlichen Gesell-

schaften werden in Mün-

chen renommierte Exper-

ten die neuesten Entwick-

lungen und Erkenntnisse

der Lasertechnik und

Optoelektronik diskutie-

ren.

Daß der Laser den

Schritt von der Forschung

zur Anwendung längst

vollzogen hat, zeigt ein

Blick auf die Wirtschafts-

zahlen. Nach Angaben der

Optech Consulting wird

mit Lasern weltweit ein

Umsatz von etwa 4,5 Mrd.

DM gemacht. Betrachtet

man Lasersysteme, die

auch die zugehörigen

Geräte und Maschinen

umfassen, so beläuft sich

das Marktvolumen gar auf

rund 85 Mrd. DM.

Mit einem neuen

Ausstellerrekord

wird die Laser

‘99, 14. Interna-

tionale Fachmesse und in-

ternationaler Kongreß für

innovative und angewand-

te Lasertechnologie und

Optoelektronik, wieder

einmal ihrer Position als

Weltforum gerecht. Wenn

die Messe vom 14. bis 18.

Juni erstmals Einzug auf

dem neuen Münchner

Messegelände hält, wer-

Maschinenmarkt

MESSEVORSCHAU

Ausstellerrekordauf der Laser

Die Laser ‘99 wird vom 14. bis 18. Juni wieder zahlreiche Fach-

besucher aus nah und fern nach München locken.

Bild

: Kro

h

Laseranwendungin der FertigungUnter dem Motto „Laser inder Fertigung“ führt das In-stitut für Werkzeugmaschi-nen und Betriebswissen-schaften (iwb) der Techni-schen Universität Mün-chen in Halle B3 eine Son-derschau durch. Dabeiwerden anhand von prak-tischen Vorführungen in-novative Technologienund Anwendungen der La-serfertigungstechnik vor-gestellt.

Zu sehen sein wird bei-spielsweise das Laser-schweißen mit einem Ro-boter vom Typ Tricept.Dank seiner Stabkinematikhat er die guten dynami-schen Eigenschaften vonLinearachsen, ist jedochdeutlich kostengünstigerals eine Portalanlage. Neuist jedoch nicht nur dasHandhabungskonzept,sondern auch ein Verfah-ren zum vereinfachtenSensoreinsatz. Die Bauteil-lage und die Fügespaltewerden mit Hilfe eines Tri-angulationssensors ver-messen und anschließendeine einfache Nullpunkt-korrektur der Bearbei-tungsbahn durchgeführt.Im zweiten Schritt werdendie Bauteile mit dem ange-paßten Bearbeitungspro-gramm verschweißt.

Gezeigt wird darüberhinaus der derzeitige Ent-wicklungsstand beimNd:YAG-Laserstrahl-schweißen von Magnesi-umdruckguß sowie dieHerstellung von Form-einsätzen für Spritz- undMetalldruckgießwerkzeu-ge im indirekten Metall-La-sersinterprozeß. Ein The-ma der Sonderschau wirdauch die lasergerechteKonstruktion und dieschnelle und sichere Anla-genplanung sein. Hierfürpräsentiert das iwb an-wenderfreundliche Infor-mationssysteme.

SONDERSCHAU

Flexibler LaserbeschrifterFür die Kennzeichnung

beschichteter Metalle,

Kunststoffe, Papiere und

Kartonagen kann ein La-

serbeschriftungssystem

eingesetzt wer-

den. Es markiert

bewegte und ru-

hende Pro-

dukte, wo-

bei die ma-

ximale Li-

nienge-

schwindig-

keit bei 200

m/min liegt.

Das Beschrif-

tungsfeld um-

faßt bis zu 75

Textzeilen, und es lassen

sich Zeichen in der Größe

von 0,5 bis 200 mm auf-

bringen. Dabei ist eine

Kennzeichnung in jede

Richtung einschließlich

Kreisbeschriftung mög-

lich. Mit einer grafikorien-

tierten Software können

die kompletten Beschrif-

tungsaufräge mit bei-

spielsweise Seriennum-

mer, Datumsangabe,

Text, Codes und Logos

erstellt werden.

Alltec GmbH & Co. KG,

23569 Lübeck,

Tel. (04 51) 39 09-3 50,

Fax (04 51) 39 09-3 99

24 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21

50-W-DiodenlaserDie nächste Generation

von Hochleistungsdioden-

lasern zeichnet sich durch

Verbesserungen bei Lei-

stung, Strahleigenschaf-

ten und Lebensdauer aus.

Die maximale Ausgangs-

leistung eines Diodenlase-

relements beträgt im cw-

Betrieb jetzt 50 W. So las-

sen sich Leistungsdichten

von einigen 100 kW/cm2

erreichen. Die Lebensdau-

er beträgt bis zu 30 000 Be-

triebsstunden.

Dilas Diodenlaser GmbH,

55129 Mainz,

Tel. (06131) 9226-40,

Fax (06131) 9226-55

LASER 99

verschiedenen Techniken

des Rapid-Prototypings

und das gezielte Erreichen

bestimmter Werkstückei-

genschaften. Die Anzahl

der Gifa-Exponate zur Da-

tenverarbeitung wird des-

halb nach Auffassung des

Veranstalters größer sein

als vor fünf Jahren.

Schwerpunkt auf der

Gifa werden sein koks-

und gasgefeuerte sowie

elektrisch betriebe Öfen

für den Schmelzbetrieb,

die Form- und Kernher-

stellung, das Ausleeren,

Putzen und Nachbehan-

deln von Gußteilen ein-

schließlich der Förder-

und Lagertechnik.

Mit einem spezifischen

Angebot aus den Berei-

chen Forschung und Bera-

tung soll den Besuchern

die gestiegene Bedeutung

der technischen Weiter-

entwicklung rund ums

Gießen verdeutlicht wer-

den. Das soll an Ergebnis-

sen gezeigt werden, die bei

der Weiterentwicklung der

Simulationstechniken er-

reicht worden sind, bei-

spielsweise an Versuchen

bei der Gieß- und An-

schnittechnik.

Schließlich werden auf

der Gifa auch die neuesten

Entwicklungen präsen-

tiert, die für den Umwelt-

schutz und die Verbesse-

rung der Arbeitsbedingun-

gen, hauptsächlich auch

des Arbeitsschutzes, von

Bedeutung sind. Das Ziel,

die Stoffkreisläufe der

Gießerei weitgehend zu

schließen, ist durch Ent-

wicklungen der Gießerei-

chemie aufgrund neuer

Anlagen und Techniken

und durch die Gießereien

selbst ein ganzes Stück

näher gerückt. Immer

mehr gelingt es, schad-

stoffbelastete Abfälle zu

vermeiden und intern zu

verwerten.

Erstmalig erhält auf der

Gifa das Thema Konstru-

ieren in Guß besondere

Bedeutung: Gezeigt wer-

den Ergebnisse von Pro-

duktentwicklungen. MM

Die Gifa, 9. Inter-

nationale Gießerei-

Fachmesse, ist die

größte gießereitech-

nische Messe und

damit das Spitzener-

eignis der Branche.

Die Veranstalter er-

warten, daß die diesjähri-

ge Messe am Erfolg aus

dem Jahr 1994 anknüpfen

kann. Damals präsentier-

ten 744 Aussteller ihre Pro-

dukte auf rund 38 000 m2.

Etwa 51 000 Besucher aus

98 Ländern nutzten diese

Gelegenheit zur Informati-

on rund um die Gießerei-

technik. Die Ausstellungs-

fläche der diesjährigen

Gifa stieg um rund 7000

auf 45 000 m2. Die Anzahl

der Aussteller beträgt 700

(Stand: April 1999).

Auch dieses Mal werden

Schmelzanlagen, Form-

und Kernherstellungsan-

lagen, Anlagen zur Form-

stoffaufbereitung

und zum Recycling

auf der Messe prä-

sentiert werden wie

Gießereimaschi-

nen, Ausleerein-

richtungen und An-

lagen zur Nachbe-

handlung. „Alle Aussteller

verfolgen vor allem ein

Ziel“, offenbart Wilhelm

Kuhlgatz, Vorsitzender des

Präsidiums der Gifa,

„nämlich mit Neu- und

Weiterentwicklungen Pro-

dukte anzubieten, die es

den Gießern ermöglichen,

schnell und flexibel Guß-

produkte herzustellen.“

Neue und weiterentwickel-

te Prüfverfahren sowie Lö-

sungen zur Planung und

Steuerung von Gießpro-

zessen sind dabei unver-

zichtbar. Zunehmend an

Bedeutung im Gießereiwe-

sen gewinnen auch die

Computersimulation, die

In diesem Sommer, vom

9. bis 15. Juni 1999, prä-

sentieren sich zum ersten

Mal fünf Messen – Gifa,

Metec, Thermprocess,

Minetime und Geospectra

– gleichzeitig auf dem

Düsseldorfer Messegelän-

de. Insgesamt werden

rund 2000 Aussteller auf

ungefähr 190 000 m2 Pro-

dukte präsentieren, die die

gesamte Wertschöpfungs-

kette widerspiegeln, ange-

fangen von der Erkun-

dung, Gewinnung und

Aufbereitung der Rohstof-

fe bis hin zu ihrer Verede-

lung. Parallel zu den fünf

Fachmessen finden zahl-

reiche Kongresse und

Fachveranstaltungen

statt, die den Erfahrungs-

austausch fördern sollen.

Die Veranstalter erwarten

zu diesem Ereignis rund

100 000 Fachbesucher

aus aller Welt.

26 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21

Maschinenmarkt

MESSEVORSCHAU

Gifa in Düsseldorflegt an Fläche zu

Bild

: Mes

se D

üsse

ldo

rf

Im Mittelpunkt der

Metec, 5. Internatio-

nale Metallurgie-

Fachmesse, stehen

Lösungen für die

Stahlproduktion

wie das endabmes-

sungsnahe Gießen und

Verbesserungen des Walz-

prozesses. „Die 265 Aus-

steller von Hütten- und

Walzwerkeinrichtungen

sowie die Anbieter von

Dienstleistungen werden

auf dieser Messe ein ein-

deutiges Zeichen für die

metallischen Werkstoffe

setzen“, so Heinrich Weiss,

Vorsitzender des Präsidi-

ums der Metec.

Die Fachbesucher wer-

den auf dieser Messe die

Entwicklungstendenzen

in dieser Branche nach-

vollziehen können, die ge-

prägt sind von Produktfle-

xibilität, Reduzierung der

Verfahrensschritte und

Steigerung der Produkti-

vität: Verstärke Anwen-

dung von Software zur

Steuerung, Regelung und

Überwachung von Prozes-

sen und Anlagen; Lei-

stungssteigerung des

Hochofenprozesses und

Verringerung des Redukti-

onsmittelverbrauchs; ver-

stärkter Einsatz des

Gießens zur Erzeugung

von Lang- und Flachpro-

dukten; weitere Verket-

tung von bisher vorwie-

gend getrennt arbeitenden

Erzeugungsstufen, bei-

spielsweise Beizen mit

Kaltwalzen. Zusätzlich zu

den Schachtofenverfah-

ren, die heutzutage die Di-

rektreduktion dominie-

ren, werden neue Entwick-

lungen wie das Wirbel-

schichtverfahren ange-

wandt werden. Bei Elek-

trolichtbogenöfen gibt es

Innovationen, die eine Mi-

schung der Einsatzstoffe

zulassen.

Diese Trends, das wird

die Metec zeigen, werden

mittelfristig im

Blickpunkt der

Hersteller von Hüt-

ten- und Walz-

werkeinrichtun-

gen stehen. Weiter-

entwicklungen in

der Informationstechnik

werden die Bedeutung der

Prozeß- und Zustandüber-

wachung steigern.

Ziel solcher komplexen

Prozeßüberwachungssy-

steme wird es sein, die Re-

aktionszeit des Anlagen-

bauers auf Störungen zu

verringern und die Anla-

genverfügbarkeit zu er-

höhen.

Die Besucher werden

sich auf der Metec über

das Leistungsvermögen

der Anlagen zur Gewin-

nung und Aufbereitung

von Roh- und Ausgangs-

stoffen, zur Roheisener-

zeugung, zur Stahl- her-

stellung ebenso informie-

ren können wie über die

Formgebungsverfahren,

über Bandbehandlungs-

anlagen und Adjustage-

einrichtungen. MM

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21 27

MESSEVORSCHAU

Metallurgie-Messezeigt Trends auf

Effiziente Nutzungder Energie

Bindeglied zwi-

schen Gifa und

Metec ist die

Thermprocess, 7.

Internationale

Fachmesse für

Industrieöfen

und wärmetech-

nische Produktionsver-

fahren. Rund 280 Ausstel-

ler aus 23 Ländern werden

auf etwa 9000 m2 Ausstel-

lungsfläche Komponenten

und Anlagen präsentieren

zur Wärme- und Ober-

flächenbehandlung. Un-

ter den 85 ausländischen

Ausstellern sind Anbieter

aus Frankreich die größte

Gruppe, gefolgt von Groß-

britannien, Italien und

den USA.

Der Schwerpunkt dieser

Messe sind – der führen-

den Rolle der Metalle unter

den Werkstoffen entspre-

chend – Thermoprozeßan-

lagen für die eisen- und

metallerzeugende sowie

verarbeitende Industrie,

ergänzt von Kernkompo-

nenten wie Wärmeerzeu-

ger. Auch über thermische

Verfahrenstechniken in

Abhängigkeit von Ener-

giearten, Ausführungsan-

forderungen und Verfah-

rensgrundlagen werden

sich die Messebe-

sucher informieren

können.

Die Exponate auf

der Thermprocess

werden die typi-

schen Anforderun-

gen, die heutzutage

an die thermische Verfah-

renstechnik gestellt wer-

den, widerspiegeln: höhere

Automatisierung und Pro-

zeßsicherheit der Wärme-

behandlungsverfahren,

um die Wirtschaftlichkeit

zu steigern. Problemlöser

dafür sind beispielsweise

die Leittechnik und die

Sensorik.

Für den Service komple-

xer Anlagen ist der Tele-

service künftig von größe-

rer Bedeutung. Ein weite-

rer Trend ist: Zunehmend

werden Thermprozeßanla-

gen in die Fertigung inte-

griert. Angestrebt wird

auch, die Bedienung sol-

cher Anlagen nicht mehr

von Fachpersonal, son-

dern von angelernten Mit-

arbeitern ausführen zu

lassen. Lösungsansätze

dazu sind „intelligente“,

sensorgeführte Wärmebe-

handlungsanlagen und

entsprechendes Wissens-

management. MM

TechnologieforumUnter dem Motto „Intelli-genter Guß – innovativesGießen“ bietet das CIATF-Technical-Forum, das am10. und 11. Juni im Con-gress Center Ost auf demMessegelände stattfindet,Referate rund um dieneuesten Entwicklungender Gießereitechnik. The-men sind Prozeßintegrati-on, Simulation der Gußkör-perbildung, Werkstoffent-wicklungen, Nachbehand-lungsverfahren und Um-welttechnik.Weitere Informationen:www.gifa.de.

RAHMENPROGRAMM

Metec Congress Über aktuelle Entwicklun-gen im Hüttenwesen infor-mieren die „InternationalConference on New Deve-lopment in MetallurgicalProcess Technology“ unddie „6th European ElectricSteelmaking Conference“,die beide vom 13. bis 15.Juni 1999 im CongressCenter Süd auf dem Mes-segelände stattfinden.Weitere Informationen:Verein Deutscher Eisen-hüttenleute,40042 Düsseldorf,Tel. (02 11) 67 07-4 72,Fax (02 11) 67 07-4 10.

Symposium ’99Im Mittelpunkt des „Therm-process-Symposiums ’99“,das am 14. Juni im Con-gress Center auf dem Mes-segelände stattfindet,stehen aktuelle Weiterent-wicklungen und neuestewissenschaftliche Erkennt-nisse auf den Gebietendes Thixoformings, derWärmebehandlung, derVerbrennungsverfahren fürHochtemperaturprozessesowie der thermischenVerfahren für die Ingeni-eur-, Bauelemente- undSensorkeramik.Weitere Informationen:www.thermprocess.de.

chinesisches Unternehmen;dazu kommen sieben „Aus-zeichnungen“ – fünf davongehen nach Deutschland;

außerdem gab es den„Sonderpreis für eine

Fälschung“, den„Sonderpreis fürWiederholungs-

täter“ und den „Krämer-seelenpreis“. Wie Prof. Bussewährend der Preisvergabeausführte, ist das „Abkup-fern“ längst keine asiatischeUntugend mehr. Dafür spre-che die steigende Anzahl vonBeschwerdeführern aus die-sem Raum. Ein Unternehmenbemühe sich sogar, eine Pla-giarius-Aktion in Asien zu eta-blieren. Nur noch rund 17%der aufgefallenen Plagiatorenkommen laut Busse derzeitaus dem Fernen Osten.

Als wirkungsvollste Stra-tegie gegen Imitatoren emp-

fiehlt Busse rigorose Härte,wie sie von dem designbe-wußten Unternehmen Braunin Kronberg praktiziert werde – das habe sichbewährt: „Braun wird kaumnoch plagiiert“, so Busse.

Aus Kostengründen keineSchutzrechte anzumelden,hält Busse für verfehlt, dennein Geschmacksmuster seibereits für 100 DM zu haben.Um sich für eine erheblichteurere Rechtsverfolgunggegen Imitatoren zu wapp-nen, bietet die Aktion Pla-giarius ab sofort eine Rechts-schutzversicherung für för-dernde Mitglieder an. Abge-deckt werden damit Prozeß-kosten bis zu einer Höhe von 100 000 DM.

Die Aktion Plagiarius stehtunter der Schirmherrschaftdes Verbands DeutscherIndustrie-Designer und wirdvon der Aktion ACID, dembritischen ICC CounterfeitingIntelligence Bureau und vomDIHT unterstützt.

Basischip wird nur eineSchicht aufgetragen, in demdie Bildsensoren enthaltensind.

Anwendungsmöglichkei-ten sieht Böhm in digitalen Videokameras, bei der Digi-talisierung von analogemFilmmaterial, bei Warnsy-stemen in Pkw (etwa in soge-nannten elektronischenDeichseln für das Kolonne-fahren) und auch in indu-striellen Anwendungen (etwabei der Überwachung vonSchweißarbeiten). Zur Ver-marktung des Sensors hatBöhm das Unternehmen Sili-con Vision gegründet und imSiegener Technologiezentrumangesiedelt.

Prof. Markus Böhm hat anseinem Institut an der Siege-ner Universität-GH einenSensorchip entwickelt, derden Lichtwert jedes einzel-nen Bildpunktes gesonderterfassen kann. Jedes Pixeleines Motivs erhalte dadurchgewissermaßen einen eige-nen Belichtungsmesser, heißt es.

Mit dem Sensorchip sollenhelle Bildbestandteile genau-so präzise erfaßt werdenkönnen wie Dunkelfelder –dadurch sei er herkömm-lichen Sensoren „weit über-legen“; außerdem soll erwesentlich kostengünstigerals bisherige Chips hergestelltwerden können. Auf einen

Maschinenmarkt

INNOVATION

Belichtungsmesser für Pixel

Keine asiatische Untugend

Prof. Böhm von

der Siegener

Universität-GH

hat einen licht-

empfindlichen

Chip entwickelt,

der herkömmli-

chen Sensoren

weit überlegen

sein soll.

Bild

: Sili

con

Vis

ion

Ein Türgriff aus China wurde in diesem Jahr als

das dreisteste Plagiat gebrandmarkt – links das

Original, rechts das Imitat.

Mit „Abkupfern“ soll sich

niemand eine goldene Nase

verdienen dürfen – das

will der Plagiarius sagen.

Bild

er: A

ktio

n Pl

agia

rius

28 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21

Während der Messe Am-biente in Frankfurt/Main istder Plagiarius 1999 vergebenworden: Mit dieser Negativ-auszeichnung werden beson-ders dreiste Produkt-Plagia-toren gebrandmarkt. „Von derWirkungskraft der Gesetzeund Strafen nicht zufrieden-gestellt, prangern wir dieseNachahmer und Trittbrett-fahrer immer wieder in aller Öffentlichkeit an“, sagte Prof. Rido Busse, der Initiator der Aktion. Vergeben wurden drei Preise – „Gewinner“ ist ein

KOMMENTAR

Altbekannt ist der Spruch: „Der letzte macht das Lichtaus.“ Diese Aufgabe kann heute die Lichttechnik

selbständig übernehmen. Doch damit nicht genug – ein-faches Ein- und Ausschalten ist nicht mehr das, was demtechnischen Stand entspricht. „Active Light“ heißt jetztdie Devise.

Im Rahmen der World Light Show konnten sich dieBesucher der Hannover-Messe ‘99 gleich auf mehrerenStänden darüber informieren, was die Lichttechnik imBüro bieten kann. So präsentierte beispielsweise die inLemgo ansässige Zumtobel Staff Deutschland Vertriebs-GmbH eine Bürobeleuchtung, die ein eigenes „Dreh-buch“ hat. Dieses steuert die sinnvolle Veränderung desLichts über den Tagesverlauf. Es wird auch möglich, ineinem Konferenzraum das Licht darauf abzustimmen, obzum Beispiel gerade Dias gezeigt werden oder man nochim Anschluß an die Arbeit gemütlich beieinandersitzt.

Die Abwechslung in der Beleuchtung steigert die Auf-merksamkeit, motiviert und gibt zeitliche Orientierung.So ermöglicht das Licht nicht nur richtiges Sehen, son-dern wird auch zum Produktivitätsfaktor. Tiro

Stimmungsvoll

Das Erstel-

len techni-

scher Zeich-

nungen mit CAD-Syste-

men ist heutzutage Stand

der Technik. Das erwar-

tete Rationalisierungs-

potential durch die Nut-

zung von 2D-CAD-Systemen

konnte allerdings nur in Teilbe-

reichen erschlossen werden. Ein

CAD-System bietet dem Konstruk-

teur überwiegend allgemeingültige,

anwendungsunabhängige Basis-

funktionen, nicht aber spezielle

Funktionen, die für eine effiziente

Profilentwicklung notwendig sind.

Die Nutzung eines Standard-CAD-

Systems ohne branchenspezifische

Lösungen ist bei weitem nicht so

effizient wie ein auf die speziellen

Aufgabenstellungen abgestimmtes

System mit der Kopplung zu vor-

und nachgelagerten Prozessen.

Branchenspezifisches Modulist in CAD-System integriert

Die Software „Copra“ zur Ent-

wicklung kaltgewalzter Profile und

deren Rollenwerkzeuge ist konse-

quent in die für den Konstrukteur

gewohnte Umgebung des CAD-

Systems eingebunden. Der Anwen-

reiche Bibliotheken zur Verfügung.

Der Anwender setzt den Profilquer-

schnitt aus einzelnen Profilelemen-

ten auf sehr einfach Art zusammen

(Bild 1), anschließend erfolgt die

Berechnung der theoretischen

Bandeinlaufbreite. Jeder Biegezone

kann auf Wunsch ein eigenes

Berechnungsverfahren für die

Länge der neutralen Faser zugewie-

sen werden. Insgesamt stehen acht

verschiedene Berechnungsverfah-

ren zur Auswahl, aus denen der

Anwender das für ihn geeignete ver-

wendet. Copra überprüft bei Pro-

grammstart die einzelnen Bögen,

weist auf mögliche Problemzonen,

der erhält jede erdenkliche Unter-

stützung bei der Entwicklung neuer

Profile, beginnend bei der Kon-

struktion des Profilquerschnitts,

über die Rollenkonstruktion, bis

hin zum automatischen Erstellen

der Zeichnungen. Daneben stehen

dem Anwender auch alle Funktio-

nen des Basis-CAD-Systems zur

Verfügung. Der Anwender ist in kur-

zer Zeit in der Lage, das Programm

effizient zu nutzen; ein Wechsel in

eine andere Arbeitsumgebung oder

der Austausch von Geometriedaten

entfällt völlig.

Für die Konstruktion des End-

querschnitts stellt „Copra“ umfang-

30 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21

Maschinenmarkt

UMFORMEN

CAD/CAM-System mit Produktionsdatenverkürzt Durchlaufzeiten beim ProfilierenDie Datenbank eines CAD/CAM-

Systems, die alle produktrelevan-

ten Daten enthält, ist „Dreh-

scheibe“ zwischen den Gliedern

der Prozeßkette Kaltwalzpro-

filieren. Das vereinfacht in der

Konstruktion die Suche nach

ähnlichen Profilformen ebenso

wie die Verwaltung der Rollen-

werkzeuge. Weil auf eine gemein-

same Datenbasis zugegriffen

wird, verkürzen sich die Durch-

laufzeiten, und die Fehlerrate

wird gesenkt.

ALBERT SEDLMAIER

UND JÜRGEN TANN

Dipl.-Ing. Albert Sedlmaier ist Geschäftsfüh-

rer der Data M GmbH in 82024 Taufkirchen;

Dipl.-Ing. Jürgen Tann ist Mitarbeiter im sel-

ben Unternehmen. Weitere Informationen:

Albert Sedlmaier, Tel. (0 89) 6 14 00 77, Fax

(0 89) 6 12 73 27.

Bild

: Dat

a M

Das Laserschnittverfahren

ermöglicht die Online-Messung

von Profilquerschnitten; die Ist-

Kontur des Profils wird mit der Soll-

Kontur verglichen, Abweichungen

werden gemeldet .

beispielsweise einen Innenradius 0,

automatisch hin und gibt Empfeh-

lungen für die Wahl des Berech-

nungsverfahrens (Bild 2). Darüber

hinaus bietet das System auch die

Möglichkeit, sämtliche Werte inter-

aktiv im Dialog mit dem Rechner zu

verändern, beispielsweise für Mate-

rialzugaben bei besonderer Werk-

zeuggestaltung. Die aufgeführten

Verfahren zur Berechnung der

gestreckten Länge können vom

Anwender auch auf die per Basis-

CAD konstruierten Profilquer-

schnitte angewendet werden.

Einzelne Abwicklungsteilezu neuen Varianten fügen

Mit dem Copra-Abwicklungsmo-

dul steht ein professionelles Werk-

zeug für die Konstruktion der

Abwicklungsblume zur Verfügung.

Insgesamt hat der Anwender die

Wahl zwischen fünf verschiedenen

Kalibrierverfahren, die ihm für alle

profiliertechnischen Aufgabenstel-

lungen die jeweils richtigen Berech-

nungen für die Abwicklung – oder

auch für das Weiterbiegen – zur Ver-

fügung stellen. Einzelne Abwick-

lungsteile lassen sich zu neuen Kon-

struktionsvarianten kombinieren,

die Blechdicke kann für alle Quer-

schnitte gleichzeitig geändert wer-

den – selbst wenn die Blume bereits

fertig entwickelt wurde.

Eine sorgfältige Konstruktion der

Rollenwerkzeuge ist ebenso wie die

Festlegung der Umformstufen von

großer Bedeutung für die Qualität

und den Fertigungsaufwand des

Profils. Gerade die Rollenauslegung

mit ihren immer wiederkehrenden

Konstruktionsabläufen unterstützt

den Anwender mit gezielten

problemorientierten Automatis-

men.

Die Dokumentation der erarbeite-

ten Lösung in Form von Fertigungs-

und Produktionsunterlagen kann

anschließend aus den gespeicher-

ten Daten erzeugt werden. Aufbau-

pläne, Stücklisten und Einzelrollen-

zeichnungen werden automatisch

erzeugt und können zur weiteren

Verwendung an ein Zeichnungsver-

waltungssystem übergeben werden.

Auch können die NC-Programme

der Rollen direkt an die NC-Dreh-

bank weitergeleitet werden.

Ermöglicht wird dies alles durch

das Copra-Produktdatenmodell,

das eine logische Gesamtheit aller

Daten ist, die die Struktur eines

kaltgewalzten Profils repräsentie-

ren. In diesem Datenmodell werden

sowohl die gestaltungs-, funktions-

und technologiebeschreibenden

Daten als auch die fertigungstech-

nischen und administrativen Daten

in einer relationalen Datenbank

hinterlegt. Copra organisiert und

realisiert den Zugriff auf die Daten

des Produktmodells direkt aus dem

CAD-System. Ein textorientiertes

Eintragen von Daten in endlose

Listen entfällt damit. Das Produkt-

datenmodell ist die Grundlage zur

Integration aller technologischen

Bereiche, die bei der Herstellung von

kaltgewalzten Profilen von Bedeu-

tung sind. Das System „Copra“

unterstützt alle Phasen der CAD-

Konstruktion durch eine systemati-

sche und strukturierte Vorgehens-

weise. Die praxisgerechte Funktio-

nalität und die problembezogene

Benutzerführung ermöglichen eine

schnelle und rationelle Profilent-

wicklung.

Ein aus organisatorischen Grün-

den ungenutztes Potential zur

Kosteneinsparung sind die Rollen-

werkzeuge, auf die der größte Anteil

der Herstellkosten entfällt. Das bil-

ligste Rollenwerkzeug ist immer

noch das, das man bereits im Lager

liegen hat und nicht mehr fertigen

muß.

Rollenwerkzeugewirtschaftlich verwalten

Die Mehrfachverwendung von

Rollenwerkzeugen beschränkt sich

heutzutage immer noch auf häufig

wiederkehrende Rollenformen wie

einfache Zylinderrollen oder Kegel-

rollen. Die Beschränkung auf Stan-

dardrollen bei der Mehrfachverwen-

dung hat ihre Ursache in dem enor-

men Verwaltungsaufwand, der bei

mehrfach eingesetzten Rollen not-

wendig ist. Wirtschaftlich einsetzen

läßt sich die Mehrfachverwendung

von Rollen nur mit einer effektiven

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21 31

UMFORMEN

Bild 1:

Aus umfang-

reichen Bibliothe-

ken kann das

Endprofil ausge-

wählt werden.

Bild 2:

Beim Berechnen

der Bandeinlauf-

breite kann ein

eigenes Berech-

nungsverfahren

für die Länge der

neutralen Faser

zugewiesen

werden.

strukteur ist diese Funktion wie-

derum im CAD-System integriert.

Die Rollen werden gerüstweise auf

dem Bildschirm dargestellt und

automatisch mit einem Rollennum-

mernvorschlag versehen. Zu jedem

einzelnen Gerüst können außerdem

Zusatzinformationen in Form von

CAD-Zeichnungen zugeordnet wer-

den, um beispielsweise Spezial-

werkzeuge oder Textinformationen

abzuspeichern.

Eine weitere Möglichkeit, Daten in

das Datenbanksystem aufzuneh-

men, ist das automatisierte Einle-

sen von Altdaten. Das können zum

Beispiel Zeichnungsdateien oder

sogar NC-Programme sein. Je mehr

Informationen in diesen Altdaten

enthalten sind, um so mehr können

automatisiert übertragen werden.

Als Altdaten können auch die im

Lager vorhandenen Rollen bezeich-

net werden. Der finanzielle Wert,

den die Rollenwerkzeuge darstellen,

ist beachtlich, denn Werkzeuge, die

im Lager liegen, sind ein ungenutz-

tes Potential zur Reduzierung der

Herstellungskosten. Um diese Rol-

len zu verwenden, ist es notwendig,

sie zu erfassen und in die Copra-

Datenbank zu übertragen. Zu die-

sem Zweck wurde ein Meßgerät ent-

wickelt, das die Kontur einer Rolle

automatisch und berührungslos

mit einer CCD-Kamera erfaßt und

vermißt. Die von diesem Rollen-

scanner ermittelten Werte werden

durch den Anwender um notwen-

dige Daten ergänzt und in die Rol-

lendatenbank übertragen, wo sie für

die vorher beschriebene Rollensu-

che zur Verfügung stehen.

Wiederverwendbare Rollenreduzieren Fertigungskosten

Die Bereitstellung aller Werk-

zeuge ist aber nicht nur vom Lager-

system abhängig, sondern auch von

der Fertigung der Rollen. Die Werk-

zeugsatzkosten können nicht nur

durch mehrfach verwendbare Rol-

len reduziert werden, sondern min-

dern auch die Fertigungskosten.

Warum sollte eine Rolle nicht aus

einer bestehenden, aber nicht mehr

benötigten Rolle gefertigt werden?

Sicherlich können durch Überdre-

hen bereits gehärteter Rollen

erhöhte Kosten entstehen. Auf der

anderen Seite können Rohmaterial

und die Bearbeitungsvorgänge Boh-

ren und Nuten gespart werden. Am

günstigsten ist dann sicherlich, für

eine neu zu fertigende Rolle auf eine

Verwaltung. Ansonsten sind die Pro-

bleme, die sich daraus ergeben,

nicht zu beherrschen.

Für eine effektive Rollenverwal-

tung benötigt man eine Datenbank,

in der alle Rollendaten hinterlegt

werden und mit deren Hilfe man

diese schnell wiederfinden kann. Es

ist klar, daß das nur durch die Unter-

stützung einer Datenbank, die

direkt mit dem CAD-System gekop-

pelt ist, erreichbar ist. Erst dadurch

erfährt der Anwender am CAD-

Arbeitsplatz, welche Rollen mit den

benötigten Abmessungen bereits

gefertigt wurden.

Das System Copra bietet dem

Anwender eine mächtige Daten-

bank zur Verwaltung aller Rollen-

werkzeuge. Die Rollen können

sowohl anhand ihrer Metadaten,

ihrer Geometrie als auch mit Hilfe

des Wiedererkennungsalgorithmus

der Fourier-Transformation gefun-

den werden.

Rollenwerkzeug-Datenbankvereinfacht Mehrfachnutzung

Die Ausgabe des Suchergebnisses

erfolgt grafisch im CAD-System –

zusammen mit dem jeweiligen Pro-

filiergerüst. Der Benutzer muß also

nicht anhand einer Rollennummer

oder anderer Daten erkennen, ob

eine Rolle wirklich in seinen Werk-

zeugsatz paßt, sondern er läßt sich

die Rolle nacheinander genau an

der Stelle in seinen Werkzeugsatz

„einbauen“, wo sie auch benötigt

wird. Erst nach der unumgängli-

chen visuellen Kontrolle wird die

Entscheidung über die Verwendung

der Rolle getroffen. Als zusätzliche

Informationsmöglichkeit können

für jede Rolle die wichtigsten Attri-

bute wie Rollennummer, Werkstoff,

Bohrung im CAD-System einge-

blendet werden. Wiederverwendete

Rollen werden durch das Programm

gesondert behandelt. So erhält der

Konstrukteur bei dem Versuch, eine

bestehende Rolle zu modifizieren,

extra Hinweise, um Fehlkonstruk-

tionen zu vermeiden.

Was bis zu diesem Punkt immer

als gegeben vorausgesetzt wurde, ist

das Vorhandensein der Daten, auf

die zurückgegriffen wird. Aber wie

kommen die Daten nun in die

Datenbank? Dazu gibt es verschie-

dene Möglichkeiten. Die nahelie-

gendste ist sicherlich, die im CAD-

System konstruierten Rollen in die

Datenbank zu übertragen. Zur

Arbeitserleichterung für den Kon-

32 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21

UMFORMEN

möglichst ähnliche, natürlich mit

Aufmaß versehene Rolle zurück-

greifen zu können.

Meßmaschineerfaßt Rollenkontur

Das manuelle, rein auf der Wahr-

nehmung des Mitarbeiters basie-

rende Finden einer derartigen Rolle

in einem Lager, das vielleicht meh-

rere tausend Rollen beinhaltet,

gleicht dann sicherlich der berühm-

ten Stecknadelsuche in einem Heu-

haufen. Die Unterstützung einer

Datenbanksoftware drängt sich

also förmlich auf. Mit Hilfe der

bereits beschriebenen Rollenmeß-

maschine können auch die ausge-

musterten oder unbrauchbar

gewordenen Rollen erfaßt und für

die Umarbeitung zur Verfügung

gestellt werden.

Diese Meßmaschine ermöglicht

jedoch nicht nur die Registrierung

von Rollen, sondern auch eine fort-

laufende Qualitätskontrolle. Der

Rollenscanner eignet sich sowohl

für die laufende Kontrolle der Rollen

beim Einlagern oder Auslagern als

auch für den Warenausgang bei Rol-

lenherstellern (Bild 3).

Die gescannte Ist-Kontur von Pro-

filierrollen läßt sich am Bildschirm

mit der ursprünglich konstruierten

Soll-Geometrie vergleichen. Beim

Überlagern der vom Rollenscanner

erzeugten Zeichnung mit der

ursprünglichen CAD-Zeichnung

erkennt man die Abweichungen, die

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21 33

Maschinenmarkt

UMFORMEN

Bild 3:

Nachweis der

Maßhaltigkeit von

Rollenwerkzeugen

durch einen Soll-

Ist- Vergleich.

verändert werden. Diese Vorgehens-

weise ist gerade dann sinnvoll, wenn

in der Produktion eine Profilierrolle

zu Bruch gegangen ist und rasch

ersetzt werden soll, der ursprüngli-

che Rollenhersteller jedoch Liefer-

zeit beansprucht.

Relationale Datenbankin CAD-System einbinden

Die Einbindung der relationalen

Datenbank in die Konstruktions-

software ist ein ganz wichtiger

Aspekt dieser Gesamtlösung. Rela-

tionale Datenbanken wurden für die

Aufnahme und Verarbeitung großer

Datenmengen konzipiert bei gleich-

zeitiger Optimierung des Speicher-

platzbedarfes. Zusätzlich ermögli-

chen spezielle Speicher- und Such-

algorithmen sehr schnelle Daten-

bankzugriffe, die sich auch bei

großen Datenmengen nicht ver-

langsamen. Im Vergleich zu dateiba-

sierten Datenbanken können hier

eklatante Unterschiede festgestellt

werden. In der Praxis werden bereits

mehrere 10 000 Rollen je Daten-

bank problemlos verwaltet.

Ein weiterer wesentlicher Unter-

schied zu dateibasierten Datenban-

ken ist die Mehrbenutzer- und Netz-

werkfähigkeit. Das Konzept der Cli-

ent-Server-Architektur ermöglicht

es, verschiedenen Benutzern gleich-

zeitigen Zugriff auf die abgespei-

cherten Daten zuzusichern. Spezi-

elle Transaktionsmechanismen

verhindern dabei die redundante

Speicherung von Daten und

gewährleisten gleichzeitig zu jeder

Zeit eine vollständige Abarbeitung

der Datenbankaktionen. Inkonsi-

stente Daten können somit nicht

entstehen. An dieser Stelle sei auch

auf die „echte“ zentrale Datenhal-

tung hingewiesen, die durch die

auf Grund von Fertigungsfehlern

oder Abnutzung herrühren können.

Von Zeit zu Zeit muß entschieden

werden, wann denn nun einzelne

Rollen oder Rollensätze nachgear-

beitet oder ausgetauscht werden

sollen. Damit dieser Zeitpunkt mög-

lichst frühzeitig bestimmt werden

kann, wäre ein regelmäßiger Check

der Rollen und der entsprechende

Vergleich mit den Fertigungszeich-

nungen angebracht. Dies könnte

dann geschehen, wenn die Rollen

bei der Einlagerung auf Beschädi-

gungen und Abnutzungserschei-

nungen hin untersucht werden. Ver-

schlissene Rollen können bei wie-

derholtem Einsatz nämlich einen

gravierenden Einfluß auf die spä-

tere Profilqualität haben.

Das Überlagern der Fertigungs-

zeichnung mit der gescannten Kon-

tur am CAD-Bildschirm ist trotz

Computerunterstützung immer

noch recht zeitraubend. Um diese

Arbeitsschritte zu rationalisieren,

wird der jeweilige Rollenverschleiß

in einem Diagramm dargestellt, das

eine qualitative und quantitative

Einordnung der Konturfehler mit

einem Blick ermöglicht. Die Qua-

litätsbestimmungen der Kunden

erfordern häufig die nachvollzieh-

bare Qualitätskontrolle, so daß die

laufenden Meßergebnisse doku-

mentiert werden müssen.

Bei Verwendung einer Rollen-

meßmaschine (Bild 4) ist das Nach-

arbeiten von Rollensätzen selbst

dann möglich, wenn die Fertigungs-

zeichnungen dazu fehlen. Die Rollen

werden in diesem Fall wie üblich

gescannt, in die Datenbank über-

tragen und daraus die erforderli-

chen NC-Programme erzeugt. Falls

notwendig, können die Rollen vor-

her noch per Editor im CAD-System

34 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21

UMFORMEN

Bild 4:

Das Verwalten des

Altbestandes an

Rollenwerkzeugen

vereinfacht ein

Scanner, der die

Werkzeugkontur

erfaßt; diese Daten

können vom

Anwender ergänzt

und in der Rollen-

datenbank gespei-

chert werden. Bi

lder

: Dat

a M

Netzwerkfähigkeit ermöglicht wird.

Nur mit diesem Konzept läßt sich die

Integration aller bei der Herstellung

beteiligter Bereiche realisieren.

Den Nachweis, daß das erzeugte

Profil den Vorgaben entspricht,

kann nur eine Qualitätskontrolle

am fertigen Profil erbringen. Dieser

Nachweis wird stichprobenartig

mit konventionellen Meßgeräten

erbracht. Schwierigkeiten ergeben

sich hier bei komplizierteren Profil-

formen, weil nicht alle notwendigen

Maße abgenommen werden kön-

nen. Eine weitere Möglichkeit ist die

Betrachtung eines Profilabschnit-

tes auf einem Profilprojektor, wozu

allerdings erst ein Abschnitt gesägt

oder geschnitten werden muß.

Nachteil einer stichprobenartigen

Überprüfung ist die Gefahr, Pro-

duktionsfehler nicht rechtzeitig

erkennen zu können und somit Aus-

schuß zu produzieren.

Eine laufende Kontrolle der Pro-

filqualität direkt auf der Rollform-

anlage wird zum Teil mit taktilen

Meßgeräten durchgeführt. Aller-

dings sind auch hier die Möglich-

keiten sehr eingeschränkt. Die

ideale Methode bietet die optische

Erfassung des Profilquerschnittes

in der laufenden Maschine. Das

kann durch das Laserschnittver-

fahren ermöglicht werden, das soft-

waregesteuert die Ist-Kontur mit der

Soll-Kontur aus der Konstruktion

vergleicht und bei Überschreitung

der vorgegebenen Toleranzbereiche

dem Maschinenbediener entspre-

chende Hinweise geben kann.

Die Aufgabe der Datenbank ist es,

alle produktdefinierenden Daten

aufzunehmen und als Drehscheibe

zwischen den einzelnen Anwendun-

gen zu dienen. Den großen Vorteil,

den ein solches integriertes System

bietet, ist der Wegfall der Schnitt-

stellen zwischen den einzelnen

Bereichen und Bearbeitungsvor-

gängen. Das wird mit einem gemein-

samen Datenbestand erreicht,

durch den auch eine Konsistenz

aller Daten gewährleistet wird.

Datenintegration durch rechnerge-

stützte Hilfsmittel ist ein wichtiger

Ansatz zur Verkürzung der Durch-

laufzeiten. Die Verkürzung der

Durchlaufzeiten bei gleichzeitiger

Verbesserung der Qualität läßt sich

nur erzielen, wenn die Prozesse in

der Fertigung mit denen in der Kon-

struktion intensiv verzahnt sind.

Die dazu notwendigen Bausteine

bietet dieses System. MM

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21 35

Maschinenmarkt

wenn in eine neue Maschine inve-

stiert werden soll. Allzuoft schießen

die Anwender bei diesen Überle-

gungen selbst über das Ziel hinaus:

Die Ansprüche stimmen des öfteren

nicht mit den tatsächlichen Anfor-

derungen überein. Es geht oftmals

mehr um das Prestige und nicht nur

um den Nutzen.

Deshalb sollte man vor der Ent-

scheidung, eine weitere Maschine

anzuschaffen, zuerst einmal umfas-

send analysieren, was wofür in wel-

cher Kapazität benötigt wird. Ansch-

ließend sollte die Suche nach Alter-

nativen ermöglicht werden. Die

dabei auftauchenden, eventuell

auch unbequemen Aspekte gilt es

tunlichst nicht zu verschleiern. Es

könnte bei genauer Prüfung näm-

lich sein, daß überhaupt keine neue

Maschine gekauft werden muß, son-

dern daß die vorhandene Maschine

nach- und dabei aufgerüstet werden

sollte.

Nachrüsten alter Maschinenist oft lohnenswert

Die fortschreitende HSC-Technik

ist dafür ein gutes Beispiel: Allein in

Europa dürften in den letzten fünf

Jahren etwa 1000 CNC-Fräsma-

schinen mittels HSC-Nachrüstsy-

stemen quasi zu einem neuen und

viel produktiveren Leben erweckt

worden sein.

Überhaupt wird das Nachrüsten

älterer Maschinen mehr denn je

Die volle Leistungs-

fähigkeit von Fräsma-

schinen ist in der Pra-

xis kaum verfügbar, in der Konse-

quenz selten voll gefordert und des-

halb auch kaum nachprüfbar. Dies

betrifft sowohl die Mechanik als

auch die Antriebstechnik und erst

recht die CNC-Steuerung in Hard-

und Software. Der Preis für das ver-

meintlich optimale Leistungspaket

ist längst bezahlt, ohne daß jemals

eine adäquate Nutzung möglich

wäre. Dies sollte doch nachdenklich

stimmen. Bleibt die Frage zu beant-

worten, wie der Anwender brachlie-

gende Leistungsreserven der Fräs-

maschinen ohne Risiko aktivieren

und nutzbar machen kann.

Diese Frage stellen sich auch die

erfahrensten Bediener und Pro-

grammierer von Werkzeugmaschi-

nen immer wieder; vor allem dann,

36 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21

Maschinenmarkt

Mit CNC-Nachrüstsystemenzum 3D-High-Speed-MillingIm Rahmen der zunehmenden

Automatisierung sollte auch das

Leistungsspektrum vorhandener

Fräsmaschinen einmal genau

überprüft werden. Oft liegen

hier Leistungsreserven brach,

die sich jedoch mit geeigneten

CNC-Nachrüstsätzen ohne

großes Risiko mobilisieren und

nutzbar machen lassen. Die

jeweilige Hard- und Software

jedoch muß sensibel auf die

dynamischen Möglichkeiten der

Fräsmaschine eingehen und die

Geschwindigkeiten für jeden

Punkt der vorgegebenen Kontur

genau berechnen können.

NORBERT SCHUSTER

UND EDGAR GRUNDLER

Norbert Schuster ist Geschäftsführer der

Pfleghar Entwicklungs- und Vertriebs-GmbH

& Co. KG in Weingarten. Edgar Grundler ist

freier Fachjournalist in Allensbach. Weitere

Informationen: Norbert Schuster, 88250

Weingarten, Tel. (07 51) 4 00 61 31, Fax (07 51)

4 00 61 95.

Bild

: Ver

fass

er

Nicht immer ist der Kauf

einer neuen Fräsmaschine im

Rahmen der Automatisierung

die wirtschaftlich richtige

Entscheidung.

praktiziert, weil viele Anwender die

Kosten für eine neue und mögli-

cherweise eben doch nicht maximal

ausgelastete Maschine gar nicht

gedeckt sehen.

Neben dem mechanischen Retro-

fitting und dem Austauschen der

elektrischen Anlagen werden vor

allem auch CNC-Steuerungen

erneuert. Gerade hier bietet sich

dem Anwender die Chance, die Lei-

stungsfähigkeit der betreffenden

Maschine voll auszuschöpfen. Über-

arbeitete Führungen, neue Lager,

dynamischere Antriebe – fehlt nur

noch die entsprechende Steuerung,

um alle Funktionen schnell, sicher,

zuverlässig und dabei harmonisch

zu koordinieren.

Was theoretisch so einfach

erscheint, erweist sich in der Praxis

nicht ohne Konsequenzen, denn die

jetzt mögliche höhere Dynamik

bringt zunächst einmal in allen Ach-

sen ein „härteres“ Beschleunigen

und Bremsen mit sich. Dies gilt

natürlich nicht nur nach einer

Maschinenüberholung, sondern

immer auch dann, wenn hohe Vor-

schübe gefahren werden.

Um trotzdem die gebotene Bear-

beitungspräzision zu erhalten, sind

die Bewegungen sicher zu beherr-

schen. Dies bedeutet, daß Schlepp-

fehler eines Maschinensystems

möglichst gering ausfallen müssen,

soll die geforderte Konturtreue in

jedem Fall gewahrt sein. Das zu

„harte“ Verfahren der Achsen,

systembedingte Schleppfehler, zu

lange Satzzykluszeiten, kleine Pro-

grammspeicher beziehungsweise

zu geringe Nachladegeschwindig-

keit sind bei konventionellen CNC-

Steuerungen immer wieder zu beob-

achten.

Folgerichtig wird für höhere Vor-

schübe und bessere Genauigkeit

eine CNC-Steuerung benötigt, die

sensibel auf die dynamischen Mög-

lichkeiten der Fräsmaschinen ein-

geht und die maximale Verfahr- und

Positioniergeschwindigkeiten für

jeden Punkt der vorgegebenen Kon-

tur berechnet.

Aus diesem Grund hat ein Her-

steller eine High-Speed-Milling-

Steuerung (HSM) im Programm, die

die Vorschübe über einen speziellen

Algorithmus steigert und trotzdem

für einen harmonischen Lauf und

damit für die Schonung der Lager

und Führungen sorgt. Die Logik der

HSM-Steuerung ist modular aufge-

baut. Damit ist es möglich, sie der

jeweiligen Fräsmaschine je nach

Größe und zu bewegenden Massen

optimal anzupassen. Gerade bei

großen und schweren Maschinen

können die Vorschubwerte beacht-

lich gesteigert werden. Des weiteren

eignet sich die HSM-Steuerung für

jeden Maschinentyp, egal ob neu

oder gebraucht, weil diese Steue-

rung als zusätzlicher Baustein zwi-

schen Fräsmaschine und vorhan-

dener CNC-Steuerung installiert

wird.

Maschinenfunktionenlassen sich besser nutzen

Demnach lassen sich die Maschi-

nen künftig wie gehabt mit der vor-

handenen CNC oder eben mit dem

„Turbo-Zusatz“ betreiben. Außer-

dem ist es über definierte Schnitt-

stellen und aufgrund der Mobilität

der HSM-Steuerung möglich, diese

nach Bedarf an mehreren, verschie-

denen Maschinen einzusetzen.

Damit sind eine sehr hohe Anwen-

derflexibilität und ein hoher Nut-

zungsgrad garantiert.

Eine entsprechende Maschinen-

stabilität vorausgesetzt, sind Pro-

duktivitätssteigerungen um den

Faktor zwei bis fünf keine Selten-

heit, je nach dem ob geschruppt oder

geschlichtet wird. Die HSM-Steue-

rung bietet eine Freiformflächenbe-

arbeitung, die den Vergleich mit den

Steuerungen etablierter Marktfüh-

rer nicht zu scheuen braucht. Das

Gegenteil ist der Fall, denn solche

Funktionalitäten wie beispiels-

weise das Auflösen bestehender

Programme in Schruppebenen oder

auch das Spiegeln, Drehen, Ver-

schieben, Skalieren sowie das

Unterbrechen und der Wiederein-

stieg von/in NC-Programme(n) sind

standardmäßig vorhanden. Bild 1

beispielsweise zeigt, wie komplex zu

bearbeitende Flächen in der Praxis

sein können und wie tief Werkzeuge

oftmals eintauchen müssen.

Die Steuerung kompensiert die

Unzulänglichkeiten der vorhande-

nen CNC wie zu langsame Berech-

nungen, zu kleine Speicher, langsa-

mes Übertragen der Datensätze,

falsche Ansätze bei der „Look-

ahead-Funktion“, bei der „Feed-For-

ward-Funktion“ oder die Anwen-

dung nicht geeigneter Konzepte

bezüglich KV-Faktor oder Berück-

sichtigung von Schleppfehlern.

Darüber hinaus stellt sich die

HSM-Steuerungsstruktur als zu-

kunftsorientiert und damit auch als

investitionssicher dar, weil sie auf

PC-Technologie basiert und über die

aktualisierte PC-Hardware in ihrer

Leistungsfähigkeit mitwächst. Die

wenigen Voraussetzungen für die

Anwendung der Steuerung be-

schränken sich auf lineare Antriebe

mit je einem Antrieb/Regler pro

Achse sowie Heidenhain-/Philips-

kompatible Meßsysteme in allen

Achsen. Außerdem ist auch die

Kopplung mit digitalen Antrieben

verschiedener Anbieter möglich.

WOP-Softwarepaketergänzt Steuerung

Maschine, Steuerung, Software –

es fehlt nur noch die Programmie-

rung. Hier setzt sich bei den 2D/3D-

Geometrien zumindest im Werk-

zeug- und Formenbau sowie in der

Einzelteilfertigung immer mehr die

WOP-Philosophie, also das Werk-

statt-optimierte Programmieren,

durch. Damit der Anwender ein

komplettes Leistungspaket aus

einer Hand beziehen kann, bietet

der Hersteller zur HSM-Steuerung

das Softwarepaket rtm (real-time

machining) an. Bild 2 zeigt das ent-

sprechende Modul an einer Fräs-

maschine zur Bearbeitung eines

Spritzgießwerkzeugs.

In der Tat führt erst die Kombina-

tion von HSM-Steuerung und Soft-

warepaket zur Optimierung der Fer-

tigungsprozesse und damit insge-

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21 37

AUTOMATISIERUNG

Bild 1: Die Komplexität dieser Fläche

erfordert ein tiefes Eintauchen des Fräs-

werkzeugs.

beiten von Restmaterial oder kon-

stante Spanabnahme zur Verfü-

gung.

Schon während der Berechnung

wird die Maschine gestartet. Das

Warten auf das Ende der oftmals

langwierigen Berechnungen entfällt

gänzlich, was wiederum die Durch-

laufzeiten reduzieren hilft. Über-

haupt sollte das Thema Verkürzung

der gesamten Durchlaufzeit in den

Vordergrund treten und nicht nur

die Reduzierung der Fräszeit. Denn

zur verringerten Bearbeitungszeit

kommen eine höhere Konturtreue

und eine entscheidend verbesserte

Oberflächenqualität. Damit entfal-

len die aufwendigen Nacharbeiten

bis auf das Finish. Bild 3 zeigt das

Finish an einem großen Formwerk-

zeug. Mit der HSM-Steuerung und

der WOP-Software konnte die Bear-

beitungszeit deutlich reduziert, die

Qualität der Oberfläche erheblich

verbessert und die Nacharbeit auf

ein Minimum verringert werden.

Wer alles als komplexes Ganzes

betrachtet und die Erkenntnisse in

die Amortisationsrechnung ein-

fließen läßt, für den kann sich das

Investment in CNC-Nachrüst-Sys-

teme unter Umständen eher lohnen

als die Anschaffung einer neuen

Fräsmaschine. MM

samt zu mehr Wirtschaftlichkeit.

Die Software ist in der Lage, sowohl

2D- als auch 3D-Flächen, Digital-

oder NC-Daten zu bearbeiten. Das

direkte und hauptzeitparallele Inte-

grieren der Programmierzeit in die

Fräszeit hilft, die Kosten für die Pro-

grammierung entscheidend zu

reduzieren. Außerdem kann die

Maschinenlaufzeit maximal pro-

duktiv genutzt werden. Die Software

liest und visualisiert Fräsprogram-

me sowie Digital- oder Flächendaten

auf IGES/VDAFS-Basis und von

Catia-Systemen.

Der Bediener beurteilt über Funk-

tionen wie Zoomen, Drehen, Ver-

schieben oder Schattieren des

Werkstücks die Anforderungen und

bestimmt schließlich die einzelnen

Arbeitsbereiche in Form von recht-

winkligen Fenstern, frei definierba-

ren Polygonzügen, Fangpunkten auf

Flächen, oder es wird geteacht.

Parallel zur Hauptzeitprogrammieren

Nun gilt es, die Fräswerkzeuge

und die Frässtrategie für die so

erstellten Arbeitsbereiche zu be-

stimmen. Dafür stehen dem Anwen-

der die Prozeßelemente lagenweises

Schruppen, konturparalleles Bear-

beiten, Räumen von Ecken, Abar-

38 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21

Maschinenmarkt

AUTOMATISIERUNG

Bild 2:

Deutlich reduziert

werden kann die

Bearbeitungszeit

für ein Spritz-

gießwerkzeug.

Bild 3:

Die Finishbear-

beitung an einem

großen Formwerk-

zeug erfordert

nur geringe Nach-

arbeit.

Bild

er: V

erfa

sser

1/3

An

ze

ige

nse

ite

Das Laserstrahlboh-

ren ist eine der älte-

sten Anwendungen

des Lasers in der Materialbearbei-

tung [1]. Vorteilhaft wird hier die

berührungslose Herstellung klein-

ster Bohrungsdurchmesser (bis zu

einigen µm) und die Bearbeitbarkeit

eines großen Materialspektrums

genutzt [2 bis 5]. Im Vergleich zu

anderen etablierten Verfahren der

Lasermaterialbearbeitung wie dem

Laserschneiden (38%) und

–schweißen (17%) nimmt das Laser-

strahlbohren trotz der genannten

Vorteile mit 2% der Anwendungen

nur eine bescheidene Position ein

[6]. Wesentliche Gründe sind eine

Reihe alternativer Verfahren, zu

denen das mechanische Bohren,

Erodieren, Stanzen, Stechen, Ätzen

großflächigen Feinstsieben mit bis

zu 2500 Bohrungen pro Qua-

dratzentimeter, die heute überwie-

gend mit Hochdruckwasserstrahl

oder Elektronenstrahlen gebohrt

sowie durch spezielle mechanische

Fertigungsverfahren oder im Ätz-

verfahren gefertigt werden [9]. Als

weitere Anwendungen soll das Per-

forieren von Papier oder Kartonagen

als Solltrennstelle oder Knickstelle

erwähnt werden. Bekannte Einzel-

puls-, Perkussions- oder Trepan-

nier-Laserbohrverfahren (Bild 1)

sind hierfür aufgrund der geringen

Bohrrate (Anzahl von Bohrungen

pro Zeit) im allgemeinen ungeeignet.

Im folgenden wird ein Verfahren vor-

gestellt, mit dem bis zu über 30 000

Bohrungen pro Minute in dünnen

Blechen und Hartpapier hergestellt

werden können.

Bei dem herkömmlichen stati-

schen Einzelpulsverfahren wird die

durchgehende Bohrung mit einem

Laserpuls in das Werkstück einge-

bracht. Während des Bohrvorgan-

ges gibt es keine Relativbewegung

zwischen dem Bauteil und dem

Werkstück. Im Gegensatz dazu

und das Elektronenstrahlbohren

gehören. Weiterhin ist die erzielte

Bohrungsqualität in vielen Fällen

unzureichend, so daß das Laser-

bohren häufig nur in Kombination

mit einer geeigneten Nachbearbei-

tung zur Anwendung kommt [7].

Neue Anwendungsfelderfür das Laserbohren

Umfangreiche Forschungs- und

Entwicklungsarbeiten haben in den

vergangenen Jahren dazu beigetra-

gen, daß das Laserbohren weitere

Anwendungsfelder erschließen

konnte. Hierzu gehört beispiels-

weise das Laserbohren von chirur-

gischen Nadeln, Turbinenschau-

feln, Luftleitblechen, Blenden und

Düsen [3]. Neue Potentiale im Hin-

blick auf eine Qualitätsverbesse-

rung werden zukünftig auch durch

die Verfügbarkeit neuartiger Laser-

quellen wie dem Femtosekundenla-

ser ausgehen [8].

In vielen Fällen konnte sich das

Laserbohren bisher auch unter

wirtschaftlichen Gesichtspunkten

nicht durchsetzen. Dies gilt zum Bei-

spiel für die Herstellung von

40 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21

Maschinenmarkt

LASERTECHNIK

Hochgeschwindigkeits-Perforationsbohrenmit gepulster LaserstrahlungTrotz der unbestreit-

baren Vorteile hat sich

das Laserstrahlbohren

bislang nicht in größerem

Maße in der Industrie

durchgesetzt. Ein

Perforationsverfahren,

mit dem bis zu 30 000

Bohrungen pro Minute

beispielsweise in dünnen

Blechen und Hartpapier

hergestellt werden

können, soll dem Laser-

strahlbohren jetzt neue

Anwendungsfelder

erschließen.

KLAUS DICKMANN

UND ANDERE

Prof. Dr.-Ing. Klaus Dickmann ist Leiter des

Laserzentrums der Fachhochschule Münster

in Steinfurt. Dipl.-Ing. Jürgen Gröninger ist

dort Laborleiter und Dipl.-Ing. Rüdiger Brock-

mann wissenschaftlicher Mitarbeiter.

Natasja van der Leden ist Diplomandin an der

Technischen Hogeschool Rijswijk in Rijs-

wijk/Niederlande. Weitere Informationen:

Rüdiger Brockmann, 48565 Steinfurt, Tel. (0

25 51) 9 62-3 24, Fax (0 25 51) 9 62-4 90.

Bild

: LFM

Perforationsbohren

mit dem Laser bei einer

Perforationsrate von 300

Löchern pro Sekunde.

erfolgt beim dynamischen Einzel-

pulsbohren das Einbringen der

Bohrungen während eines kon-

stanten Vorschubes des Werk-

stücks unter einem gepulsten

Laserstrahl. Durchgehende Perfora-

tionsreihen lassen sich mit hoher

Pulsfrequenz und großem Vorschub

erzielen. Hohe Bohrraten sind mit

diesem Verfahren möglich, da

Beschleunigungsvorgänge der

sonst üblichen Einzelpositionie-

rung entfallen. Die Bohrungsgeo-

metrie kann durch Anpassen der

Prozeßparameter in weiten Berei-

chen von kreissymmetrischen Boh-

rungen bis hin zu Langlöchern vari-

ieren. Dieses Bohrverfahren wurde

vereinzelt bereits für Sonderbear-

beitungen praktiziert [10].

Idealer Bohrprozeßnur in der Theorie

Im folgenden sollen theoretische

Abschätzungen Vorhersagen zu den

Geometriedaten von Bohrungsma-

trix und Einzelbohrung ermögli-

chen. Hierzu wird zur Vereinfa-

chung von einem idealen Bohrpro-

zeß ausgegangen, bei dem die Werk-

stoffdicke der Bauteile keinen Ein-

fluß hat. Insbesondere die Ausbil-

dung einer Abtragsrampe beim Ein-

stechen (Winkel α) und einer

Schneidfront (Winkel β) bleiben

hierbei unberücksichtigt. In Bild 2

werden das Hochgeschwindigkeits-

Perforationsbohrverfahren sowie

die in der Berechnung verwendeten

Begriffe und Formelzeichen erläu-

tert.

Die Maschenlänge L (Abstand der

Bohrungen in Vorschubrichtung)

ergibt sich mit der Pulsfrequenz f

und dem Vorschub v zu:

Für den Bohrungsdurchmesser

beziehungsweise die Schlitzlänge dx

in Vorschubrichtung erhält man

mit der Pulsdauer td und der

Schnittfugenbreite bc :

Unter Berücksichtigung von (1)

und (2) ergibt sich mit der Pulsperi-

ode τp und dem Tastverhältnis T das

Verhältnis von Bohrungsdurchmes-

ser dx zur Maschenlänge L:

d

L

tTx d

p

≈ =τ

( )3

d f t v t v bx d d c= ( ) = ⋅ +, ( )2

L f f vf

v= ( ) = ⋅, ( )1

1

Die Gleichungen (1), (2) und (3)

zeigen, daß sich Maschenlänge,

Bohrungsdurchmesser und das

Verhältnis dieser Größen durch

die aufgeführten Prozeßparameter

variieren lassen. Der Bohrungs-

durchmesser dy senkrecht zur

Vorschubrichtung entspricht der

Schnittfugenbreite bc des konven-

tionellen Laserschneidens. Als ein

wesentliches Beurteilungskrite-

rium der Bohrungsqualität wird

die Ovalität O betrachtet, die durch

das Verhältnis von den Bohrungs-

durchmessern dy zu dx gebildet wird.

Hiermit berechnet sich die Ovalität

O zu:

Aus (4) folgt, daß eine nahezu

kreisrunde Bohrung (O<1) erzielt

wird, wenn folgende Bedingung

erfüllt wird:

Für td . bc/v folgt O , 1, was die

Herstellung von Schlitzgeometrien

bedeutet.

Bei den folgenden Anwendungs-

beispielen wurde ein 2-kW-CO2-

Slab-Laser mit einer CNC-Flachbett-

Bearbeitungseinheit eingesetzt.

Das vorgestellte Verfahren läßt sich

t b vd o<< / . ( )5

Od

d

b

d

b

t v b t v

b

y

x

c

x

c

d c d

c

= = =⋅ +

=⋅ +

1

1

4( )

jedoch auf beliebige Lasersysteme

mit ausreichender Pulsenergie und

Pulsfrequenz übertragen.

Perforationsschlitzein dünnen Blechen

Beispielhaft wird die Herstellung

von Perforationsschlitzen bei Edel-

stahlblechen (Dicke 0,8 mm,

Werkst.-Nr. 1.4301) unter Verwen-

dung des genannten Lasersystems

mit einer konstanten Pulsdauer von

4,2 ms, einer Pulsfrequenz von 100

Hz und einer mittleren Leistung von

840 W erläutert, wobei die Vor-

schubgeschwindigkeit je nach

gewünschter Geometrie zwischen

2,5 und 20 m/min variiert wurde.

Aus den gewählten Parametern folgt

td . bc/v, womit die Ovalität O . 1wird und Schlitzgeometrien erzeugt

werden.

Mit den genannten Vereinfachun-

gen können auch Vorhersagen über

die zu erwartenden Schlitzlängen

und Ovalitäten getroffen werden. In

Bild 3 sind die berechnete Schlitz-

länge sowie die experimentell ermit-

telte Schlitzlänge und -breite an der

Strahlaustrittsseite dargestellt. Die

Abweichungen von Theorie und

Experiment sind für die Schlitz-

länge auf die unberücksichtigte

Materialstärke zurückzuführen.

Unmittelbar zu Beginn des Laser-

pulses bildet sich eine Abtrags-

rampe bis zum vollständigen Durch-

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21 41

LASERTECHNIK

Einteilung verschiedener Bohrverfahren

Laserstahl Laserstahl Laserstahl Laserstahl

Werk-stück

Werk-stück

Werk-stück Werk-

stück

Linse

d dv dd

ω

Einzelpuls-bohren(statisch)

Einzelpuls-bohren(dynamisch)

Perkussions-bohren(statisch)

Trepannier-bohren(statisch)

Prinzip: Bohrungwird bei ruhen-dem Werkstück und Laserstrahl mit einem Laser-puls hergestellt.

Prinzip: Reihevon Bohrungen(„Perforation”)wird im Laser-pulsbetrieb beikontinuierlichenVorschub herge-stellt.

Prinzip: Bohrungwird bei ruhen-dem Werkstück und Laserstrahl mit mehreren Laserpulsen hergestellt.

Prinzip: Bohrungwird durch exen-trische Rotation einer Linse um die optische Achse ausge-schnitten.

Bild 1: Darstellung der Prinzipien verschiedener Laserbohrverfahren.

trennen des Bauteils. Der Winkel

zwischen Abtragsrampe und Laser-

strahlachse wird im folgenden als

Einstechwinkel α bezeichnet und

kann in Abhängigkeit von Vorschub

sowie Laserleistung zwischen 0° # a, 90° variieren. Auch zum Schlit-

zende formt sich eine Rampe, deren

Winkel β dem vom Laserschneiden

bekannten Flankenwinkel der

Schneidfront entspricht (Bild 2).

Während die Schlitzbreite gleich-

bleibend etwa 0,2 mm beträgt,

wächst die Schlitzlänge aufgrund

der konstant gehaltenen Pulsdauer

zunächst proportional mit der Vor-

schubgeschwindigkeit (geringer

Einfluß von α und β bei kleinem Vor-

schub). Mit zunehmendem Vor-

schub steigen Einstechwinkel und

Schneidfrontwinkel deutlich an (α, β. 0°), was zu einem verlangsamten

Längenwachstum der Schlitze an

kreisrunden Bohrungsgeometrie

möglich. Beispielhaft wird die Ferti-

gung von Perforationsbohrungen

an Edelstahlblechen (Dicke 0,4 mm)

mit einer konstanten Pulsdauer von

0,5 ms, einer Pulsfrequenz von 200

Hz und einer mittleren Leistung von

200 W erläutert. Die Vorschubge-

schwindigkeit wurde zwischen 7,5

und 22,5 m/min variiert. Die zuvor

getroffenen theoretischen Aussa-

gen sind für diesen Fall nicht mehr

anwendbar, da sich die Winkel α und

β bei kurzen Pulsdauern erheblich

auf die Bohrungsgeometrie auswir-

ken.

Die Ovalität an der Strahlaus-

trittsseite weist über den gesamten

Vorschubbereich einen Wert von

etwa 0,8 bis 0,9 auf, so daß eine ein-

deutige Abhängigkeit zur Vorschub-

geschwindigkeit nicht erkennbar

ist. Die Ursache hierfür liegt in zwei

der Austrittsseite führt. Bei großen

Vorschüben steigen α und β über-

proportional, so daß die Schlitz-

länge abnimmt und im Extremfall

Einstech- und Schneidfrontwinkel

so groß werden, daß der Werkstoff

nicht mehr durchtrennt wird.

In Bild 4 ist die aus experimentell

ermittelter Schlitzlänge und -breite

resultierende Ovalität Oa an der

Strahlaustrittsseite sowie die theo-

retisch zu erwartende Ovalität Ot

dargestellt. Die im Vergleich zur

Berechnung höher liegende gemes-

sene Ovalität Oa resultiert aus der

zuvor beschriebenen Differenz von

berechneter und gemessener

Schlitzlänge. Grundsätzlich bestä-

tigt sich jedoch die umgekehrt pro-

portionale Abhängigkeit der Ova-

lität zum Vorschub. Wird die Bedin-

gung (5) erfüllt, ist das Herstellen

von Perforationen mit einer nahezu

42 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21

Maschinenmarkt

LASERTECHNIK

Bild 2: Verfahrensprinzip und

Begriffserläuterungen zum Laser-

Hochgeschwindigkeitsperforati-

onsbohren.

Bild 3:

Verlauf von berechneter Schlitz-

länge sowie experimentell

ermittelter Schlitzlänge und

Schlitzbreite in Abhängigkeit

vom Vorschub bei der Laserper-

foration von 0,8 mm dicken

Edelstahlblechen.

PL

PP,max= 2 kW

PL

dye

dya

dxe

dxa

td

t

τ

α β

τ

P

L

Pp,max PulsspitzenleistungPL mittlere Laserleistung p Pulsperiodetd Pulsdauerdxe Bohrungslänge Eintrittdxe Bohrungslänge Austrittdxe Bohrungsbreite Eintrittdxe Bohrungsbreite AustrittL Maschenlängev Vorschubgeschwindigkeit

EinstechwinkelSchneidfontwinkel

αβ

v

Blechunterseite

Formelzeichen:

Blechoberseite

Sch

litzl

änge

und

-br

eite

(A

ustr

ittss

eite

)

1,6

mm

1,2

0,8

0,4

0,0

Vorschub0 4 8 12 m/min 20

berechneteSchlitzlänge

experimentelleSchlitzbreite

experimentelleSchlitzlänge

Sch

litzo

valit

ät

Vorschub

1

0,8

0,6

0,4

0,2

0222016 m/min12840

theoretischeOvalität Ot

gemesseneOvalität Oa

0,2 mm

Bild 4: Verlauf von theoretisch berechneter und an der Strahlaustrittsseite

gemessener Bohrungsovalität in Abhängigkeit vom Vorschub bei der Laserper-

foration von 0,8 mm dicken Edelstahlblechen.

gegenläufigen Effekten. Der

während der Pulsdauer zurückge-

legte Verfahrweg wächst proportio-

nal mit steigendem Vorschub,

wodurch eine Erhöhung des Boh-

rungsdurchmessers in Vorschu-

brichtung zu erwarten wäre.

Tatsächlich wird dies für die Ein-

trittsseite der Bohrung auch beob-

achtet. Einstechwinkel und

Schneidfrontwinkel nehmen jedoch

ebenfalls zu, so daß die Bohrungen

mit wachsendem Vorschub eine

erheblich höhere Konizität aufwei-

sen. Für die Austrittsseite heben

sich die genannten Effekte nahezu

auf, so daß über den gesamten Vor-

schubbereich Lochungen mit einer

nur geringfügig sinkenden Ovalität

an der Strahlaustrittsseite herge-

stellt werden können. In Bild 5

(rechts) ist das Ergebnis von Perfo-

rationsbohrungen in einem 0,4 mm

dicken Edelstahlblech dargestellt.

Die Abbildung zeigt den Blick auf die

Strahlaustrittsseite.

Perforieren von Papierhat große Bedeutung

Das vorgestellte Verfahren läßt

sich prinzipiell auf alle absorbie-

renden Werkstoffe anwenden, die

lediglich eine für das Einzelpuls-

bohren notwendige Maximaldicke

aufweisen müssen. Als praktisches

Anwendungsbeispiel sei das Perfo-

rieren von Papier und Kartonagen

erwähnt, das von großer industriel-

ler Bedeutung ist. Bild 5 (links) zeigt

eine Perforationsmatrix in Hartpa-

pier, die mit einer Pulsfrequenz von

500 Hz , einer Pulsdauer von 0,3 ms

und einer mittleren Laserleistung

von 300 W erzeugt wurde. Zur Ver-

meidung von Braunfärbungen im

Bereich der Perforationsbohrungen

wurde unter Stickstoff gearbeitet.

Aufgrund der geringeren erforderli-

chen Wechselwirkungszeit zum Ein-

bringen der Einzelbohrung im Ver-

gleich zu Metallen wurde das in Bild

5 (links) dargestellte Resultat bei

einem hohen Vorschub von 30

m/min erzielt.

Nachdem das Verfahren zunächst

im Laborbetrieb erfolgreich erprobt

wurde, folgt jetzt die industrielle Pra-

xis. So wird das Verhalten

großflächiger Bleche bei der Laser-

perforation hinsichtlich des thermi-

schen Verzuges an Bauteilen aus

der Siebindustrie getestet und Maß-

nahmen zur Unterdrückung dieses

Einflusses getroffen. Weiterhin wer-

den die Verfahrensgrenzen sowohl

für die Herstellung von Schlitzlo-

chungen als auch von kreisrunden

Lochungen untersucht. Um

genauere Vorhersagen über die zu

wählenden Parameter wie Puls-

dauer und Vorschub in Abhängig-

keit von gewünschter Ovalität und

Konizität treffen zu können, muß

das theoretische Modell erweitert

werden. Hierbei sind insbesondere

der Einstech- und Schneidfrontwin-

kel zu beachten. Weitere Anwen-

dungen sind beim Herstellen von

Siebdruckwalzen vorstellbar.

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21 43

LASERTECHNIK

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of Pulsed Nd:YAG-Lasers for Industrial

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science Mittweida, Band Nr. 9, November

1998.

Bild

er: L

FM 2 mm4 mm

Bild 5: Hochgeschwindigkeits-Perfora-

tion mit bis zu 30.000 Mikrobohrungen

pro Minute am Beispiel von Hartpapier

(links) und Edelstahlblech (rechts).

Es waren noch genau

257 Tage bis zum Jahr

2000, als am 19. April

für die Hannover-Messe bereits eine

neue Ära begann. Die Fabrikauto-

mation ist von nun an jährlicher

Angebotsschwerpunkt der welt-

größten Industriemesse. Gleich zur

Premiere umfaßte die neukonzi-

pierte Fachmesse 2068 Aussteller,

die auf einer Fläche von über 94 000

m2 mit ihren Exponaten die Ver-

knüpfung von Maschinenbau, Elek-

trotechnik und Informationstech-

nik zeigten. So konnten sich die

rund 300 000 Besucher in räumli-

cher Konzentration in den Hallen 11

bis 17 über die Neuentwicklungen in

den verschiedenen Teilbereichen

informieren, die für die gesamte Pro-

zeßkette einer Automation notwen-

dig sind.

Als Anziehungspunkt erwies sich

dabei einmal mehr die Roboterhalle

17, und obwohl den Herstellern

diesmal nur ein Jahr für ihre Inno-

vationen zur Verfügung stand,

gab es deutlich mehr als nur

Detailverbesserungen zu sehen.

So überraschte die Fanuc Robotics

Deutschland GmbH, Neuhausen,

mit einer außergewöhnlichen

Neuentwicklung: einem Roboter

mit Hexapod-Kinematik (Aufma-

cherbild). Abgeleitet von einer der

stärksten geometrischen Formen,

dem Dreieck, besteht der Roboter

aus einer Basis- und einer Flansch-

verbrauch. Laut Hersteller benötigt

die Parallel-Kinematik nur 20% der

elektrischen Leistung von konven-

tionellen Robotern. Prädestiniert ist

der Hexapod-Roboter für Aufgaben

unter beengten Platzverhältnissen,

wobei er stehend oder hängend

montiert werden kann. Horizontal

verfährt er mit einer Geschwindig-

keit von 400 mm/s, vertikal mit 200

mm/s.

Nicht minder für Aufsehen sorgte

das zweite Highlight, der soge-

nannte Flex-Picker (Bild 1) der ABB

Flexible Automation GmbH, Fried-

berg. Schnelligkeit beim Kommis-

platte, die durch sechs identische

servogesteuerte Achsen miteinan-

der verbunden sind. Das Ausfahren

und Einziehen dieser Beine variiert

die Position der Flanschplatte mit

sechs Freiheitsgraden. Die dabei

erreichbare Wiederholgenauigkeit

beträgt ±0,1 mm. Bei einem Eigen-

gewicht von 170 kg hat der Hexapod-

Roboter eine Traglast von 100 kg

und liegt damit um Klassen besser

als übliche Knickarmroboter, bei

denen das Verhältnis von Traglast

zu Eigengewicht in der Größenord-

nung 1:10 liegt. Dies ist auch ein

Grund für den niedrigen Energie-

44 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21

Maschinenmarkt

HANNOVER-MESSE

Mit neuen Roboterkinematikenweitere Märkte erschließenDer Anfang ist gemacht: erst-

mals stand die Fabrikautomation

als neuer Schwerpunkt im Mittel-

punkt der Hannover-Messe.

Zwar sollte an einer ganzheitli-

chen Präsentation in den näch-

sten Jahren noch gefeilt wer-

den, doch die Premiere der

Fachmesse war durchaus gelun-

gen. Dazu beigetragen haben

auch die Aussteller in der Robo-

terhalle 17, die mit einigen Neu-

entwicklungen aufwarteten.

RÜDIGER KROH

Neue Kinematik

mit besonders

hoher Steifigkeit:

Der Hexapod-

Roboter mit

einer Traglast

von 100 kg war

ein Highlight

auf der dies-

jährigen Han-

nover-Messe.

Bild: F

anuc

sionieren von Kleinteilen, egal ob

Tabletten, Mikrochips oder Prali-

nen, ist der Trumpf dieses Roboters,

der in seiner Kinematik an eine

Spinne erinnert. Er kann direkt

über das Transportband einer Pro-

duktionslinie montiert werden und

hat einen zylindrischen Arbeits-

raum mit einem Durchmesser von

1130 mm und einer Höhe von 250

mm. Mit dem Flex-Picker können bis

zu 1 kg schwere Teile gehandelt wer-

den, und bis zu 7200 Arbeitsspiele

pro Stunde sorgen für kurze Takt-

zeiten. Der Roboter hat in der Basis-

version drei Achsen, wird aber auch

mit einer zusätzlichen zentralen

Drehachse geliefert. Die Verfahrge-

schwindigkeit in X-, Y- und Z-Rich-

tung beträgt 10 m/s bei einer Posi-

tioniergenauigkeit von ±0,05 mm.

Als maximale Beschleunigung gibt

der Hersteller 100 m/s2 an.

Für jede Anwendungverschiedene Roboterarme

Eine Serie von modular aufge-

bauten Knickarmrobotern stellte

die Kawasaki Robotics GmbH,

Neuss, in Hannover vor. Durch die

Möglichkeit, zwischen verschiede-

nen Armkombinationen zu wählen,

ist der Anwender in der Lage, Reich-

weite und Nutzlast des Roboters an

seine Aufgabe anzupassen. Derzeit

sind 17 Varianten für die verschie-

densten Applikationen vom

Schweißen über Handling bis zu

Reinraum und Schutzklasse IP67

erhältlich. Die Reichweite geht bis

2100 mm, und die maximale Nutz-

last beträgt 45 kg. Durch die sehr

leichte Armkonstruktion, kleine

Hochleistungsmotoren und Reduk-

tionsgetriebe konnte laut Kawasaki

die maximale Geschwindigkeit im

Vergleich zum Vorgängermodell um

20% gesteigert werden.

Im mittleren Traglastbereich hat

die Reis GmbH & Co. Maschinenfa-

brik, Obernburg, ihre Produktpa-

lette um einen Vertikal-Knickarm-

roboter mit einem Handhabungsge-

wicht von 40 kg (Bild 2) erweitert.

Der sechsachsige Universalroboter

hat eine Reichweite von 2650 mm

und zeichnet sich laut Hersteller

durch seine erhöhte Bahnge-

schwindigkeit aus. Damit eignet er

sich besonders für bahnbezogene

Aufgaben wie das Schweißen, Laser-

schneiden, Kleben oder Beschich-

ten. Die Wiederholgenauigkeit bei

voller Last liegt im gesamten

Arbeitsbereich bei ±0,1 mm. Ohne

Einschränkung von Geschwindig-

keit und Genauigkeit kann zudem

auf Achse drei eine Zusatzlast von

20 kg angebracht werden.

Mit der neuen Steuerung der

Motoman robotec GmbH, Allers-

hausen, lassen sich drei Roboter

und bis zu 27 Achsen kontrollieren.

Sie hat einen modular erweiterba-

ren Steuerungsaufbau und ermög-

licht die Synchronprogrammierung

von drei Robotern mit externen Ach-

sen. Das Programmierhandgerät

hat ein zwölfzeiliges Display und ist

ergonomisch geformt. Es können

sechs Programme parallel ausge-

führt werden.

Applikationen beherrschten das

Bild am Stand der Kuka Roboter

GmbH, Augsburg. Zehn System-

partner verdeutlichten an Beispie-

len das Zusammenspiel von Robo-

ter und Peripherie. So wurde das

Verkleben und Abdichten von

Glasinnenscheiben für Backöfen

gezeigt. Ein Roboter handhabt die

Glasscheibe während des Klebevor-

gangs. Mit Hilfe eines mit Vaku-

umsaugern ausgestatteten Wech-

selgreifers führt er die Glasin-

nenscheibe an einer sta-

tionären Auftragsdüse vor-

bei. Den Durchmesser der

Kleberaupe regelt das

System über die Geschwin-

digkeit des Roboters und

die variable Ausstoßlei-

stung der Dosieranlage.

Nach dem Materialauftrag

preßt der Sechsachser die Glas-

scheibe in den Türboden.

Unterschiedlichste Anwendun-

gen standen auch bei der Stäubli

Vertriebs-GmbH, Bayreuth, im Mit-

telpunkt. Zu sehen war beispiels-

weise die zwei- und dreidimensio-

nale Vermessung von Pkw-Rohbau-

teilen. Der Roboter mißt mit Hilfe

eines 3D-Lasersensors etwa 20

Punkte an einem Blechteil aus.

Dabei werden Lage und Durchmes-

ser von Löchern und Polygonen

gemessen. Das flexible Roboter-

Meßsystem hat eine Wiederholge-

nauigkeit von ±0,075 mm.

Scara-Baureihein Schutzart IP65

Mit allen Wassern gewaschen ist

die neue Scara-Baureihe (Bild 3), die

die Epson Deutschland GmbH, Düs-

seldorf, auf der Hannover-Messe

präsentierte. Die Geräte sind in der

Schutzart IP65 (im englischen

Sprachraum IEC 144) ausgeführt

und damit staub- und

strahlwasserfest. Derzeit

gibt es sie in fünf Varianten

mit Arbeitsradien zwischen

450 und 850 mm. Die Hori-

zontal-Schwenkarmroboter

widerstehen gemäß Industrienorm

einem Wasserstrahl, der aus allen

Richtungen kommen kann, und

sind gegen das Eindringen von

Staub geschützt. Daraus ergeben

sich Anwendungsmöglichkeiten

beim Beschicken von Werkzeugma-

schinen im Sprühnebel der Kühl-

flüssigkeiten, bei Produktionen mit

hohem Staubanfall oder öligen

Umgebungsbedingungen sowie in

der Lebensmittel- und Pharmaindu-

strie, wo die Roboter aus hygieni-

schen Gründen abwaschbar sein

müssen. Um auch eine sichere

Energiezufuhr zum Greifer zu

gewährleisten, hat Epson eine 16-

polige, geschirmte Leitung samt

dreifacher Pneumatikverschlau-

chung durch die hohlgebohrte Z-

Achse, bis 1 m über den Greifer-

flansch hinaus, integriert.

Ebenfalls IP65-Ausführungen

ihrer Scara-Roboter mit 600 und

800 mm Reichweite (Bild 4) stellte

der Geschäftsbereich Automations-

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21 45

HANNOVER-MESSE

Bild 1: Pick-and-Place-Aufgaben sind die

Domäne dieses Roboters, der mit einer

Geschwindigkeit von 10 m/s verfährt.

Bild 2:

Für bahnbezogene Auf-

gaben ist dieser Vertikal-

Knickarmroboter mit

einer Traglast von 40 kg

prädestiniert.

Steuerung IQ200 zusätzlich mit

OPC-Server ausstatten. Mit der

Erweiterung des OLE-Kommunika-

tionsstandards von Microsoft ist es

damit möglich, schnell und sicher

individuelle Bedienoberflächen zu

verwirklichen.

Alle Komponenten zum Aufbau

eines Knickarmroboters bietet die

Amtec GmbH, Berlin. Mit dem neuen

Hub- und Drehmodul können jetzt

auch Horizontal-Schwenkarmrobo-

ter erstellt werden. Das Modul ver-

fügt über elektronisch kommutierte

Gleichstrommotoren für die beiden

unabhängigen Achsen. Zwei Inkre-

mentalgeber dienen der Lageerfas-

sung und der Bestimmung der Win-

kel- und Verfahrgeschwindigkeit.

Die Drehbewegung wird mit einer

maximalen Geschwindigkeit von 25

s-1 ausgeführt. Die Hubachse mit

Magnetbremse verfährt mit maxi-

mal 350 mm/s. Für die Wiederhol-

genauigkeit bei der Positionierung

gibt der Hersteller ±0,1° und ±0,01

mm an.

Pneumatische Parallelgreifermit spielfreier Wälzführung

Ihr Greiferprogramm hat die

Festo AG & Co., Esslingen, nach

oben und unten erweitert (Bild 6).

Kennzeichnend für die pneumati-

schen Präzisions-Parallelgreifer ist

die lange, spielfreie Wälzführung

der Greiferbacken in einem stabilen

Stahlgehäuse. Dadurch wird eine

sehr gute Wiederholgenauigkeit von

unter 0,02 mm erzielt, und es kön-

nen größere Drehmomente als bei

gleitgelagerten Parallelgreifern ver-

kraftet werden. Die drei Baugrößen

haben Kolbendurchmesser von 12,

16 und 20 mm und einen Öffnungs-

hub von 5, 10 und 15 mm. Je Greif-

backe sind bei 6 bar Greifkräfte von

technik der Robert Bosch GmbH,

Stuttgart, vor. Sie können unter

feuchten und staubigen Umge-

bungsbedingungen eingesetzt wer-

den und machen in diesen Fällen

Sonderlösungen überflüssig.

Außerdem lassen sich alle Horizon-

tal-Schwenkarmroboter mit der

46 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21

HANNOVER-MESSE

Bild 3: Diesen Scara-Roboter kann man

getrost im Regen stehen lassen, denn er

ist strahlwasser- und staubgeschützt

nach Schutzart IP65.

Bild 5:

Eine Greifkraft von etwa

10 000 N kann dieser 2-Finger-

Parallelgreifer aufbringen.

Bild 4: 800 mm Reichweite, Schutzklasse

IP65 und OPC-Server – das sind die Merk-

male dieses Schwenkarmroboters.

60, 110 und 170 N realisierbar. Für

das Kleinteilehandling wurden

Mikro-Winkelgreifer konzipiert, die

mit Kolbendurchmessern von 8 und

12 mm sowie zulässigen Momenten

zwischen 20 und 50 Nm erhältlich

sind. Die einfach wirkenden Greifer

mit öffnender oder schließender

Feder haben laut Hersteller eine

Lebensdauer von über 20 Millionen

Schaltspielen.

Im oberen Leistungssegment ist

der 2-Finger-Parallelgreifer (Bild 5)

der Schunk GmbH & Co. KG, Lauf-

fen, angesiedelt. Er entwickelt bei 6

bar pneumatischem Druck eine

Greifkraft von etwa 10 000 N. Über

eine extrem belastbare Gleit-

führung wird diese Kraft auf die syn-

chronisierten, parallel spannenden

Grundbacken übertragen. Mit dem

großen Gesamthub von 200 mm

können Störkonturen überfahren

oder Werkstücke mit unterschied-

lichsten Abmessungen gegriffen

werden. Das Greifergehäuse ist aus

einer hochfesten Aluminiumlegie-

rung gefertigt, und durch weitere

gewichtsoptimierende Maßnahmen

konnte die Masse des Greifers auf

34 kg begrenzt werden. Die Abfrage

des Greiferhubs erfolgt über induk-

tive Näherungsschalter, die über

den gesamten Hub stufenlos ein-

stellbar sind. MM

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) X21 47

Maschinenmarkt

HANNOVER-MESSE

Bild 6: Das Programm an pneumatischen Parallelgreifern zeichnet sich durch eine hohe

Wiederholgenauigkeit aus.

Zum letzten Mal trafen

sich während der

Hannover-Messe die

Unternehmen der Lichtindustrie

auf der Weltlichtschau, deren Name

in World Light Show geändert

wurde, in Hannover. Schwerpunkte

waren energiesparende Lampen

und Leuchten sowie der auch im

Lichtbereich immer wichtiger wer-

dende Elektronikeinsatz.

„Lichtlösungen für das neue Jahr-

tausend“ vorstellen wollte die 3M

Deutschland GmbH, Neuss. Sie prä-

sentierte die zweite Generation des

Light Pipe Systems, dessen Grund-

idee die Trennung der Lichtquelle

vom Leuchtrohr ist. Eine gravie-

rende Weiterentwicklung ist der

Weggang von der Schwefel-Plasma-

Lampe hin zur Verwendung von

Lichtprojektoren, die in Koopera-

tion mit der Siteco GmbH, Traun-

reut, eingesetzt werden.

Mit dem Modell Sylbay 110 hat die

SLI Lichtsysteme GmbH (Sylvania

hat ein neuartiges Lichtlenkungs-

prinzip. Die Optik besteht aus

einem Arbeitszonenraster mit inte-

grierter Lichtleitmaske und seitli-

chen Polycarbonatkörpern, die als

Lichthohlleiter fungieren.

Zum Produktprogramm der Ernst

Rademacher GmbH, Meerbusch,

gehört eine Seilpendelleuchte mit

Parabol-Spiegelraster. Ihre Einsatz-

bereiche sind beispielsweise Ver-

waltungsgebäude, Prüfarbeits-

plätze, Schulungs- und Konferenz-

räume, Arbeitsplätze mit Bildschir-

men, CAD-Arbeitsplätze und Leit-

stände.

Diffuse Reflexion auf den ver-

schiedenen Reflektoren und Trans-

mission sind die Methoden der

Lichttechniker, um das milde Licht

der ABML-Leuchten der Ridi Leuch-

ten GmbH, Jungingen, zu erzielen.

Mit diesem Lichtkonzept wird

eine tageslichtähnliche Atmos-

phäre ohne störende Leuchtdichten

und Lichtreflexe erzeugt.

Die Anbauleuchte Synta der Zum-

tobel Staff Deutschland Vertriebs-

GmbH, Lemgo, basiert auf der

Zusammenführung von zwei

Beleuchtungskonzepten – direktem

Kernlicht, umhüllt von weichem

Mantellicht – in einem System mit

hoher Anlageneffizienz. Homogene

Leuchtdichten und sanfte Hellig-

keitsübergänge machen aus der

Leuchte eine flexible Lichtlösung

für zukunftsorientierte Büroan-

wendungen. Die Leuchte kann in

Lichtmanagementsysteme inte-

griert zu werden.

Die Wila Leuchten GmbH, Iser-

lohn, setzt bei ihrer Produktfamilie

Lunic ebenfalls auf Design und

Lichtqualität. Die Leuchte erzeugt

das Licht für eine neue, individuelle

Art der Arbeit – in Räumen, die wan-

delbar und flexibel sind. Als

Pendel-, Steh- und Wandleuchte mit

einheitlichem Design bietet die

Leuchte laut Hersteller immer die

richtige und blendfreie Beleuch-

tung für jede Anforderung.

Die Leuchte Computer-Light der

Lampi-Korte GmbH, Ihrhove, wurde

als Arbeitsplatzbeleuchtung, insbe-

sondere für den PC-Anwender, ent-

wickelt. Ihr formschönes Design

Lighting International), Erlangen,

die Produktreihe ihrer Hallentief-

strahler erweitert. Die Strahler wer-

den mit eloxiertem Aluminiumre-

flektor sowie mit PMMA-Acrylat-

Reflektor in gerillter oder prismati-

scher Ausführung angeboten.

Unter dem Leuchtennamen Syd-

ney rapid präsentierte die Norka

Norddeutsche Kunststoff- und Elek-

tro-Gesellschaft Stäcker & Co mbH,

Hamburg, die Neuentwicklung

einer Feuchtraum-Leuchtstofflam-

pen-Leuchte (Bild 1) der hohen

Schutzart IP 65, Schutzklasse II, mit

einem Schutzrohr-Reflektorsystem.

Als Messeneuheit zeigte die Adolf

Schuch GmbH, Worms, den Indu-

striestrahler e 2070 mit Indukti-

onslampe für explosionsgefährdete

Bereiche. Die Leuchte ist bestückt

mit einer Osram-Endura-Lampe mit

150 W. Diese Lampe hat eine beson-

ders lange Lebensdauer von minde-

stens 60 000 h und bietet sofortige

Wiederzündung, flackerfreien So-

fortstart und einen hohen Licht-

strom über einen weiten Umge-

bungstemperaturbereich.

Gewölbte Leuchtflächenüberspannen flache Gehäuse

Zum Programm der Ceag Sicher-

heitstechnik GmbH, Soest, gehört

die Sicherheits- und Rettungszei-

chenleuchtenserie Style. Sie verbin-

det Funktion und Design zu einer

Einheit. Elegant gewölbte Leucht-

flächen, so der Hersteller, über-

spannen flach gehaltene Gehäuse

mit effizienter Lichttechnik.

An vielen Ständen konnte man

sich über die Bürobeleuchtung

informieren. Das Erzeugen von

Lichtstimmungen abhängig von der

Tageszeit und der zu verrichtenden

Arbeit sowie der momentanen Nut-

zung ist heute einfach auf Knopf-

druck möglich. Auch auf eine

ansprechende Optik achten die Her-

steller bei ihren Leuchten.

Zu den Ausstellern zählte die Tri-

lux-Lenze GmbH + Co KG, Arnsberg,

die an ihrem Stand eine Hohlkam-

mer-Reflexionsleuchte für Einzel-

und Doppelarbeitsplätze (Bild 2)

präsentierte. Die sehr flache direkt-

indirektstrahlende Hängeleuchte

48 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21

Maschinenmarkt

HANNOVER-MESSE

Wirtschaftlichkeit und Lichtqualitätbestimmen die BeleuchtungstechnikAuf 38 735 m2 zeigten 758 Aus-

steller in den Hallen 7 bis 10 ihre

neuesten Produkte der Beleuch-

tungstechnik. Vorgestellt wurden

beispielsweise technische Leuch-

ten, Wohnraumleuchten, Lampen

und Zubehör. Auch über das Erzeu-

gen von Lichtstimmungen und

Lichtszenen konnte man sich

auf der Messe informieren.

ROLF TILLERT

Bild 1: Die Lampe der Leuchtstofflampen-

Leuchte für Feuchträume kann einfach

und schnell gewechselt werden.

und die Verwendung von modernen

Werkstoffen wie Aluminium ermög-

lichen laut Hersteller eine ideale

Einbindung in den Arbeitsplatz.

Für computerunterstützte Büro-

arbeitsplätze wurde das Lichtsy-

stem Sistronic der SIS-Licht Metall-

warenfabrik Gebr. Lang GmbH &

Co., Schweinfurt, entwickelt. Es

besteht aus zwei aufeinander abge-

stimmten Komponenten, die eine

absolut blendfreie Beleuchtung ent-

sprechend den Anforderungen der

EU-Bildschirmrichtlinie ermögli-

chen. Die erste Komponente ist eine

Steh- oder eine am Schreibtisch

oder einer Stellwand montierte

Leuchte für die gleichmäßige

Grundbeleuchtung des Raumes.

Die zweite Komponente ist eine Bild-

schirmarbeitsplatzleuchte.

Speziell auf moderne Kleinbüros,

beispielsweise High-Tech-Büros,

Callcenter oder Home Offices, hat

die Luxo-Deutschland GmbH, Hil-

desheim, die Leuchte Spacemaster

zugeschnitten. Sie bietet hohen

Lichtkomfort in sehr engen, intensiv

genutzten Büros. Die Leuchte nutzt

das Prinzip der asymmetrischen

Reflexion, das Spiegelungen auf

Monitoren und blanken Flächen

verhindern kann.

Völlig neu konzipiert wurde die

Büro-Arbeitsplatzleuchte Tension+

der Waldmann Lichttechnik Her-

bert Waldmann GmbH & Co., Villin-

gen-Schwenningen. Diese Leuchte

„paßt auf“. Die integrierte Leuchtdi-

ode zeigt sofort an, wenn das Raum-

licht zu schwach ist.

Neuer industrieller Standard für Lichtmanagementsysteme

Gleich an mehreren Ständen

konnte man sich über die Schnitt-

stelle Dali (Digital Addressable

Lighting Interface) informieren.

Damit bietet beispielsweise Philips

Licht, ein Unternehmensbereich

der Philips GmbH, Hamburg, den

Anwendern einen neuen industriel-

len Standard für Lichtmanagement-

systeme. Diese digitale, program-

mierbare Schnittstelle ist sowohl für

die optimale Lichtregelung in Ein-

zelräumen als auch in Verbindung

mit Gebäudemanagementsystemen

geeignet.

Breit gefächert war auf der World

Light Show auch das Angebot an

Lampen. Zu den Ausstellern zählte

die Panasonic Deutschland GmbH,

Hamburg. Sie präsentierte die neue,

besonders leichte und kleine Gene-

ration der Energiesparlampen. Mit

einer Länge von nur 122 mm und

einem Durchmesser von 60 mm

sind diese Lampen kaum noch

größer als eine herkömmliche

Glühlampe mit E27-Sockel.

Im Mittelpunkt der Präsentation

der GE Lighting GmbH, Frank-

furt/Main, stand die Keramik-

Metall-Halogenlampe Constant

Color CMH. Sie zeichnet sich durch

eine gute Farbleistung und einen

hohen Wirkungsgrad aus.

Die Osram GmbH, München, wies

auf ihr neues Recyclingkonzept hin,

das dafür sorgt, daß alle Lampenty-

pen des Unternehmens vollständig

weiterverwertbar sind und kein

Restmüll mehr entsorgt werden

muß. Bislang nicht recycelbare

Lampen und Reststoffe werden

zunächst zerkleinert. Nach der

Abtrennung von Metallen und

Kunststoffen wird der Glasbruch in

einem Plasmaofen eingeschmolzen.

Das heiße Plasma bindet verblie-

bene Rückstände wie Leuchtstoff-

reste in einer glasartigen Schmelze

ein. Soll dieses Glas weiterverarbei-

tet werden, so wird es gemahlen und

mit einem Additiv versetzt.

Insbesondere von den zahlrei-

chen Innovationen, die auf der

Messe vorgestellt wurden, erwarten

die Hersteller der elektrischen

Leuchten und Elektrolampen 1999

bei schleppender Konjunktur stabi-

lisierende wirtschaftliche Ein-

flüsse. 1998 wuchs der deutsche

Lichtmarkt um gut 2% auf knapp

6,5 Mrd. DM. Wie es sowohl in wirt-

schaftlicher als auch vor allem in

technischer Hinsicht weitergeht,

wird man auf der vom 19. bis 23.

März 2000 zeitgleich zur Hannover-

Messe stattfindenden Light + Buil-

ding in Frankfurt/Main sehen kön-

nen. MM

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21 49

HANNOVER-MESSE

Bild 2: Flache Hohlkammer-Reflexions-

leuchte für Einzel- und Doppelarbeits-

plätze.

Dipl.-Ing. (FH) Arno Thamm,

geschäftsführender Gesell-

schafter der S. Dunkes GmbH,

Kirchheim unter Teck: Wir ha-

ben eine verfahrensoffene

PC-Steuerung entwickelt, die

prozeßsicher und flexibel ist.“

Karl Heinz Schweitzer, Leiter

der Entwicklung der hde

Metallwerk GmbH, Menden,

brachte die Vorzüge des

Innenhochdruck-Umformens

auf den Punkt: „Die hohe Wie-

derholgenauigkeit und die

Wanddickenminderung lassen

Leichtbau und Werkstoff-

einsparungen zu, die bisher

nicht machbar waren.“

Rund um die Anla-

gentechnik einer

3-Säulen-Presse

zum Innenhoch-

druckumformen und um

verfahrenspezifische Cha-

rakteristika ging es auf

dem Symposium „Innen-

hochdruck-Umformung“,

das am 25. und 26. März

1999 in Chemnitz statt-

gefunden hat. Eingeladen

hatte die S. Dunkes

GmbH, Kirchheim unter

Teck, und das Fraunho-

fer-Institut für Werkzeug-

maschinen und Umform-

technik (IWU) in Chem-

nitz.

Sehr viel Know-howist erforderlich

Etwa 70 Umformtechni-

ker, überwiegend aus der

Zulieferindustrie, nutzten

diese Gelegenheit, sich

über das Leistungsvermö-

gen der Innenhochdruck-

Umformung zu informie-

externe Funktionen wie

automatisches Zuführen

und Abfragen der Teile

in die Umformprozeßkette

mit zu integrieren“, ver-

anschaulichte Thamm die

Flexibilität der Steue-

rung.

Dr.-Ing. Matthias Putz,

IWU-Abteilungsleiter, refe-

rierte über IHU-Enginee-

ring – angewandte For-

schung von der Bauteil-

Idee bis zum Prototyp. Er

machte deutlich, daß be-

reits bei der Entwicklung

und Konstruktion von

IHU-Blechformteilen die

verfahrensspezifischen

Leistungsmerkmale

berücksichtigt werden

müssen und das Innen-

hochdruck-Umformen

umfangreicher Erfahrung

bedarf. Anschließend

demonstrierte er im Ver-

suchsfeld auf einer Dun-

kes-3-Säulen-Presse an

einigen Blechformteilen

die negative Auswirkung

falsch bemessener Ver-

fahrensparameter beim

Innenhochdruck-Umfor-

men.

Was die FEM-Simu-

lation zur Risikominde-

rung beim Innenhoch-

druck-Umformen beitra-

gen kann, vermittelte

IWU-Mitarbeiter Dipl.-Ing.

Jörg Leihkauf anhand ei-

niger Beispiele. Die Simu-

lationstechnik versetzt

Umformtechniker in die

Lage, am virtuellen Bau-

teil das Umformverhalten

und das Umformergebnis

zu beurteilen. „Die Güte

und Übertragbarkeit der

Simulationsergebnisse

hängt letztlich davon ab“,

so Leihkauf, „wie reali-

stisch die zugrundelie-

genden Werkstoff-, Geo-

metrie- und Verfahrens-

modelle sind.“

Wanddickegezielt verteilen

Einen umfangreichen

Einblick in die Vielfalt

innenhochdruckumge-

formter Bauteile gab Karl

Heinz Schweitzer, Leiter

der Entwicklung der hde

Metallwerk GmbH, Men-

den. An komplexen Bau-

teilen aus der Automobil-

industrie, dem Maschi-

nenbau und der Armatu-

renindustrie zeigte er, was

das Innenhochdruck-

Umformen heutzutage zu

leisten vermag: „Die hohe

Wiederholgenauigkeit

und die Wanddickenmin-

derung lassen Leichtbau

und Werkstoffeinspa-

rungen zu, die bisher

nicht machbar waren.“

Die ganzheitlich, allseitig

und gleichzeitig stattfin-

dende Umformung aus

dem Dehnvermögen der

Werkstoffe ermögliche

neben komplexen Bauteil-

geometrien auch eine

gezielte Wanddickenver-

teilung. MM

ren. Die Referate, ein ge-

lungener Mix aus Theorie

und Praxis, wurden durch

Demonstrationen im

Werkzeugmaschinenlabor

des Instituts ergänzt.

Über die charakteristi-

schen Eigenschaften des

Innenhochdruck-Umfor-

mens und die konstrukti-

ven Merkmale einer 3-

Säulen-Presse zum Innen-

hochdruck-Umformen

referierte Dipl.-Ing. (FH)

Arno Thamm, geschäfts-

führender Gesellschafter

der S. Dunkes GmbH,

Kirchheim unter Teck.

„Eine wichtige Kompo-

nente dieses Umformver-

fahrens“, so Thamm, „ist

die PC-Steuerung, die

heutzutage auch für ex-

treme Anforderungen der

spanlosen Fertigung ver-

wendet wird.“ Dunkes

habe gemeinsam mit der

Meier GmbH + Co. KG,

Plüdershausen, und dem

IWU eine prozeßsichere

Steuerung entwickelt, die

einfach zu bedienen und

für die Festlegung des

Umformprozesses offen

und flexibel ist. Anhand

einiger Charts von der

Windows-basierten

Bedienoberfläche dieser

Pressensteuerung gab

Thamm den Teilnehmern

einen Einblick in das

Steuerungskonzept. Das

jeweilige Programm für

den Fertigungsablauf

kann über Icons variabel

zusammengestellt wer-

den. „Wenn das Pro-

gramm dann zusammen-

gestellt ist, kann zu jedem

Icon die eigentliche Tabel-

le zur Programmierung

der gewünschten Parame-

ter aufgerufen werden;

gleichzeitig ist es möglich,

50 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21

Maschinenmarkt

SYMPOSIUM

Theorie und Praxis

BERNHARD KUTTKAT

Innenhochdruck-Umformer in Chemnitzdemonstrierten die Leistung des Verfahrens

Bild

er: K

uttk

at

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21 53

ELEKTRONISCHE BAUGRUPPEN

Als ersten für das

Internet entwickelten

Prozessor bezeichnet

Intel den Pentium III. Dazu bietet er

– ebenso wie die inzwischen prä-

sentierte Xeon-Variante – 70 neue

Maschinenbefehle vom Typ SIMD

(Single Instruction, Multiple Data),

mit denen sich jeweils mehrere Da-

ten gleichzeitig manipulieren las-

sen. Diese Befehle beschleunigen

rechenintensive Anwendungen, da-

runter Multimedia-Funktionen,

räumliche Animation auf dem Bild-

schirm und Spracherkennung.

Auf harsche Kritik bis hin zu Boy-

kott-Aufrufen war der neue Prozes-

sortyp durch seine interne, elektro-

nisch lesbare Seriennummer ge-

stoßen. Zwar läßt sich das Auslesen

dieser Nummer per Software unter-

binden, und in diesem Zustand wer-

den die Prozessoren auch ausgelie-

µm umstellen. Damit verringert sich

auch die Größe der Prozessoren,

und Taktfrequenzen bis 600 MHz

werden möglich.

Der Pentium III ist anfangs mit

den Taktfrequenzen 450 und 500

MHz erhältlich. Sein Systembus

unterstützt den Betrieb von zwei

Prozessoren. Damit sollen sich rela-

tiv einfach Zwei-Prozessor-Systeme

konstruieren lassen. Der Level-2-

Cache ist 512 KByte groß, und er

kann einen 4 GByte großen Arbeits-

speicher ansprechen.

Allen größeren Computerherstel-

lern hatte Intel diesen Prozessor

bereits Mitte 1998 als Prototyp zur

Verfügung gestellt. So konnten sie

nach der offiziellen Vorstellung im

Februar dieses Jahres bereits die

ersten damit ausgestatteten Rech-

ner präsentieren.

Den Preis für den Pentium III mit

450 und 500 MHz bei Abnahme-

mengen von 1000 Stück gab der

amerikanische Hersteller bei der

Einführung mit 496 beziehungs-

weise 696 $ an. Er ist damit deutlich

billiger als frühere Pentium-Versio-

nen bei deren Produktionsstart.

Nach eigenen Angaben konnte der

Hersteller auch die Fertigung seines

neuen Prozessors schneller auf

hohe Stückzahlen steigern als

frühere Typen. Ziel ist es, den Pen-

tium III bis zum Ende dieses Jahres

zum Standardprozessor für PC zu

machen.

Der Pentium III Xeon soll mit bis

zu acht Exemplaren in Einzelplatz-

rechnern hoher Leistung (Work-

stations) und Server-Computern

arbeiten. Versionen mit einem 512

KByte, 1 MByte oder 2 MByte großen

Level-2-Cache (Zwischenspeicher)

und mit Taktfrequenzen von 500

und 550 MHz sollen sukzessive im

Lauf dieses Jahres verfügbar wer-

den. Die maximale Arbeitsspeicher-

größe beträgt 64 GByte.

Auch seinen kostengünstigeren,

für Niedrigpreis-PC bestimmten

Prozessor Celeron will der Hersteller

noch weiterentwickeln. Dessen

höchste Taktfrequenz soll dem Ver-

nehmen nach bis zum Jahresende

noch auf 500 MHz und mehr stei-

gen. Der Celeron bietet alle Lei-

stungsmerkmale des Pentium II,

besitzt aber einen kleineren Level-2-

Cache (Zwischenspeicher) von 128

KByte. Die 366-MHz-Version des

Prozessors kostet bei Abnah-

menmengen von 1000 Stück inzwi-

schen nur noch 93 $. MM

fert. Datenschutzexperten äußer-

ten aber die Befürchtung, Compu-

teranwender könnten über das

Internet oder andere Online-Verbin-

dungen gegen ihren Willen durch

diese Nummer identifiziert werden.

Laut Hersteller läßt sich die Se-

riennummer für zusätzliche

Schutzvorkehrungen bei Geschäfts-

tätigkeiten über Netzwerke (E-Com-

merce) einsetzen: Mit ihr lasse sich

der Absender von Zahlungsaufträ-

gen oder anderen Informationen

eindeutig identifizieren. In Firmen-

netzwerken könne die Seriennum-

mer bei der Verwaltung der Rechner

helfen. Darüber hinaus will der Her-

steller mit der Seriennummer aber

auch das Problem der gefälschten

Pentium-Prozessoren lösen. Von

früheren Typen waren immer wie-

der Exemplare aufgetaucht, deren

zulässige Taktfrequenz zu hoch an-

gegeben war und die dadurch zu

überhöhten Preisen verkauft wer-

den konnten.

Technisch gleichen sich die zwei

Prozessor-Typen weitgehend. Sie

bestehen aus rund 9,5 Millionen

Transistoren und werden vorerst

mit 0,25 µm breiten Leiterbahnen

hergestellt. Bei der Berechnung

räumlicher Objekte sollen die 500-

MHz-Varianten jeweils mehr als

90% schneller sein als das bisherige

Spitzenmodell, ein Pentium-II-Pro-

zessor mit 450 MHz.

In der zweiten Hälfte dieses Jah-

res will der Hersteller die Fertigung

auf eine Leiterbahnbreite von 0,18

Maschinenmarkt

Prozessor mit hoher Taktrateist für Multimedia optimiertNach dem Prozessor Pentium III

wurde zwischenzeitlich auch der

Pentium III Xeon vorgestellt.

Die Nachfolger der entsprechen-

den Pentium-II-Typen bieten neben

weiter gesteigerten Taktfrequen-

zen vor allem bessere Grafik- und

Multimedia-Fähigkeiten. Darüber

hinaus sind die Prozessoren besser

als bisher auf die Belange des

Internet ausgerichtet.

Weitere Informationen: Intel GmbH, 85622

Feldkirchen, Tel. (0 89) 91 43-0, Fax (0 89)

91 43-4 29.

Für mehr Produk-

tivität im Büro:

attraktive Visua-

lisierung mit dem

Prozessor Pen-

tium III.

Bild

: Int

el

Im Unterschied zur

Herstellung von Mi-

krochips und anderen

elektronischen Bauteilen liegt

deren Verbindung auf Leiterplatten

heute zunehmend in der Hand mit-

telständischer Unternehmen. Diese

haben gelernt, im globalen Wettbe-

werb zu bestehen.

Die Mikroelektronik bleibt eine

Schlüsseltechnologie mit riesigem

Marktpotential. Dennoch ist es

wegen der scharfen globalen Kon-

kurrenz nicht leicht, damit Geld zu

verdienen. Besonders schwer haben

es mittelständische Leiterplatten-

und Baugruppenbestückungs-

Dienstleister. Diese haben auf dem

schwierigen Käufermarkt nur dann

eine Chance, wenn sie sich im Zuge

der arbeitsteiligen Spezialisierung

der Einzelunternehmen als fachlich

kompetente und verläßliche Partner

quasi-monopolistischer Großab-

nehmer in überregionalen Wert-

schöpfungsketten profilieren.

Starker Kostendruckführte zu Firmenaufgaben

Angesichts der atemberaubenden

Geschwindigkeit des technologi-

schen Wandels auf diesem Gebiet

können dabei ihre im Vergleich zu

Großunternehmen höhere Ent-

scheidungsgeschwindigkeit, größe-

re tarifliche Flexibilität, bessere

Kommunikation, engere Kundeno-

Deutschland mit jährlich um 6 bis

6,5% etwas schwächer als im Welt-

durchschnitt wachsenden Leiter-

plattenmarkt mit einem Volumen

von derzeit rund 3 Mrd. DM zu beste-

hen und sogar wieder Aufträge aus

Fernost zurückzuholen.

Miniaturisierungwar große Herausforderung

Eine besondere Herausforderung

stellt die infolge rasch zunehmender

mobiler Anwendungen (vor allem in

der mobilen Telekommunikation

und in der Automobilelektronik)

geforderte sprunghafte Miniaturi-

sierung von Leiterplatten und Bau-

gruppen dar. Zur Zeit wächst der

Markt für portable Kommunikati-

onsgeräte jährlich um 25 bis 30%.

Schon im Jahre 2010, so schätzen

Fachleute, sollen 60% aller neu her-

gestellten Elektronikprodukte por-

tabel sein. Im Schnitt nimmt die den

Designern und Bestückern zur Ver-

fügung stehende Leiterplatten-

fläche jedes Jahr um 5% ab. Gleich-

zeitig verzehnfacht sich die Leistung

elektronischer Schaltungen alle

fünf bis zehn Jahre. Die „Ver-

drahtungen“ werden dabei so fein,

daß sie mit dem bloßen Auge kaum

noch wahrgenommen werden kön-

nen (Bild 1). Leiterbreiten von

150 µm sind Stand der Technik.

Schon zu Beginn des 21. Jahr-

hunderts sollen die Verarbeiter Lei-

terbreiten bis hinunter auf 50 µm,

das heißt feiner als ein menschli-

ches Haar, sowie Bohrungen von

0,3 mm und gelaserte Mikrovias

(Sacklochbohrungen zur Durch-

kontaktierung sequentiell aufge-

bauter Schaltungsträger) bis hin-

unter auf 15 µm beherrschen kön-

nen. Solche feinen Strukturen kön-

nen nicht mehr nachträglich auf

ihre Funktion geprüft werden. Statt

auf die Prüfung fertiger Produkte

müssen sich die Hersteller und

Bestücker von Leiterplatten nun

also auf die Konzeption fehlerfreier

Verarbeitungsprozesse konzentrie-

ren (Bild 2).

Eine große Herausforderung ist

dabei auch die rasch wachsende

rientierung, geringere Overhead-

Kosten und größere Innova-

tionsfreude zu entscheidenden

Trümpfen werden. Um diese aus-

spielen zu können, brauchten mit-

telständische Unternehmen jedoch

eine adäquate Internationalisie-

rungsstrategie, betonte Felix Hess

von der Unternehmensberatung

Roland Berger & Partner auf einer

Fachtagung der VDE/VDI-Gesell-

schaft Mikroelektronik, Mikro- und

Feinwerktechnik (GMM) am 8. und

9. März 1999 in Bad Nauheim.

Der Preisverfall für elektronische

Baugruppen und Dienstleistungen

begann bereits Anfang der 80er

Jahre. Zu Beginn der 90er Jahre

begannen dann große Firmen wie

Siemens oder Hewlett Packard, ihre

eigene Leiterplattenfertigung an

mittelständische Dienstleister aus-

zulagern. Bei diesen führte der

starke Kostendruck zu einer Markt-

bereinigung. Ihre Zahl halbierte

sich. Von den 1991/92 in Gesamt-

deutschland tätigen 350 Leiterplat-

tenherstellern sind nur etwa 170

übriggeblieben. Diese haben

gelernt, auch gegenüber Konkur-

renten aus Fernost auf dem in

54 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21

Maschinenmarkt

ELEKTRONISCHE BAUGRUPPEN

Entwicklung, Management und Logistikder Leiterplatten- und BaugruppentechnikDie Entwicklung der Leiterplat-

ten- und Baugruppentechnik geht

hin zu feineren Strukturen; Leiter-

breiten von 150 µm sind Stand

der Technik. Schon zu Beginn des

21. Jahrhunderts sollen die Verar-

beiter Leiterbreiten bis hinunter

auf 50 µm, das heißt feiner als ein

menschliches Haar, sowie Bohrun-

gen von 0,3 mm und gelaserte

Microvias bis hinunter auf 15 µm

beherrschen können.

EDGAR GÄRTNER

Edgar Gärtner ist Fachjournalist in 65933

Frankfurt, Tel. (0 69) 38 03 04 53, Fax (0 69)

3 80 84 15.

Bild 1: Vergrößerte Darstellung

einer Leiterplatinenstruktur mit

einer Linienbreite von 60 µm und

einem Linienabstand von 40 µm.

Integration unterschiedlicher

Mikrosysteme wie Mikrooptik,

Mikromechanik, Mikrofluidik und

Mikrochemie auf kleinstem Raum.

Mit Hilfe dieser Systeme lernt die

Mikroelektronik sehen, hören, rie-

chen und aktives Einwirken auf die

Umwelt. Alle zehn Jahre erhöht sich

die Integrationsdichte um den Fak-

tor 100, und die dafür notwendigen

Fertigungsanlagen verteuern sich

um den Faktor 10. Gleichzeitig fal-

len jedoch die je Schaltkreis erziel-

baren Preise. Durch diesen Fla-

schenhals müssen die mittelständi-

schen Anbieter ihr Geschäft führen!

Nur oberflächlich widerspricht

ein weiterer Trend dem zuvor gesag-

ten: Die Mikrochips werden nicht

kleiner, sondern größer. Maßen die

Chips in den 70er Jahren gerade

3 3 3 mm, so hatten sie 1990 schon

1 3 1 cm erreicht. Die kommenden

Gigabit-Arbeitsspeicher werden ei-

nige Quadratzentimeter bedekcken.

Doch die Oberflächenstrukturen

dieser Chips, die In- und Output-

Anschlüsse (Pins) werden sich

enorm verfeinern. Ab 2002 werden

für I/O-Anschlußzahlen zwischen

2432 und 7308 je Packung Struk-

turgrößen von 0,15 µm erreicht

(siehe Tabelle).

Wärmefallen bei Chipsschon im Layout ausschließen

Das erfordert, wie Prof. Herbert

Reichl vom Berliner Fraunhofer-

Institut für Zuverlässigkeit und

Mikrointegration in Bad Nauheim

aufzeigte, neue Montage-Methoden

wie direkte Chip-Montage (Direct

Chip Attach, DCA) mit Chip on

Board (COB) und Flip-Chip-Mon-

tage (FC), Chip Scale Packages (CSP)

und Ball Grid Arrays (BGA). Die

letztgenannten setzen sich nach

Angabe von Johannes Eschenauer

von Universal Instruments, Bad Vil-

bel, zur Zeit durch, während FC und

CSP noch mit Kinderkrankheiten zu

kämpfen haben.

Hinzu kommen neue Anforderun-

gen an das Material der Leiterplat-

ten und der Lötlegierungen. In der

Europäischen Union dürfen ab

2002 keine halogenhaltigen Plat-

tenmaterialien und keine bleihalti-

gen Lote mehr eingesetzt werden.

Vor allem die letztgenannte Auf-

lage bereitet den Verarbeitern Kopf-

zerbrechen, weil die Langzeitstabi-

lität von Alternativen wie vor allem

Zinn-Silber-Legierungen noch zu

wünschen übrig läßt. Allerdings

erfordert der verstärkte Einsatz von

Elektronikbauteilen im Hochtempe-

raturbereich (vor allem in der Auto-

mobilelektronik) ohnehin Kunst-

stoffplatten und Lote, die Tempera-

turen von über 175 °C und wieder-

holte Temperatursprünge problem-

los vertragen.

Auch beim Design und bei der

Bestückung von Leiterplatten, die

nicht für den Einsatz in Automobi-

len bestimmt sind, muß das ther-

mische Management neben der

elektromagnetischen Verträglich-

keit (EMV) wegen der höheren Ver-

lustleistung der kommenden Giga-

bit-Chips verbessert werden. „Wär-

mefallen“ müßten schon im Layout

ausgeschlossen werden, riet Hel-

mut Bechthold von der paragon

electronic, Delbrück, in Bad Nau-

heim. MMBild

er: V

erfa

sser

Ausgewählte anwendungsbezogene Parameter für zukünftige Halbleiter-Schaltkreise.

28 bis 61

Portable

Systeme

1,2

bis 1,7

1997

bis 2001

Produktgruppe

61

bis 109

1,7

bis 3,2

2001

bis 2012

Leistung

W/Packung

300

bis 385

50

bis 56

50

bis 56

1997

bis 2001

385

bis 750

530

56

bis 77

2001

bis 2012

Chipgröße

mm2

350

bis 727

200

bis 415

200

bis 415

1997

bis 2001

717

bis 1827

415

bis 1044

415

bis 1044

2001

bis 2012

Maximale

Chipfrequenz

MHz

70

bis 108

108

bis 174

300

bis 385

385

bis 750

650

bis 1570

1570

bis 3081

12 bis 14 14 50

bis 56

36

bis 77

132

bis 150

150

bis 250

5,0

bis 3,3

2,5

bis 1,8

2,5

bis 1,8

1,8

bis 1,2

2,5

bis 1,8

1997

bis 2001

33,3

bis 2,5

1,8

bis 0,8

1,8

bis 0,9

1,2

bis 0,6

1,8

bis 0,9

2001

bis 2012

Minimale Versor-

gungsspannung

V

150

bis 175

100

100

115

125

1997

bis 2001

175

bis 180

100

100

115

125

2001

bis 2012

Maximale zulässige

Temperatur

°C

40

bis 208

1452

bis 2432

256

bis 895

100

bis 469

40

bis 277

1997

bis 2001

40

bis 666

2432

bis 7308

352

bis 3587

137

bis 846

40

bis 666

2001

bis 2012

Preis-Leistungs-

verhältnis

High-End-

Produkte

Automobil

bereich

Konsumer-

Produkte

Maximale

Ein-/Ausgangs-

anschlußzahl

je Packung

Bedrahtete Bauelemente

Oberflächenmontierbare Komponenten

Diskrete,passiveBauelemente

Fine Pitch≤ 25 µm

Ultrafine Pitch< 20 µm

Chip onboard

StandardSurface Mount Device(Silicon-on-insulator Control)

Area Array(Coarse Pitch)Bull Grid Arrays

Area Array(Fine Pitch)Flip Chip(On Board,In Package)Chip Scale Packages

1960

1980

1990

2000

Bild 2:

Die technische Entwick-

lung der Bauelemente

für Leiterplatten geht zu

immer kleineren Struk-

turen.

56 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21

Maschinenmarkt

ELEKTRONISCHE BAUGRUPPEN

Portofrei und mit einer Ge-

schwindigkeit, die in Bits

pro Sekunde gemessen

wird, läuft die elektroni-

sche Post als E-Mail

durchs Internet, und se-

kundenschnell übertra-

gen auch Faxgeräte Doku-

mente durch das Telefon-

netz. Doch nicht jeder-

mann verfügt über die

dazu erforderlichen End-

geräte. Zudem setzt man-

cher vielleicht auch mehr

Vertrauen in den ver-

schlossenen Brief.

Weltweit werden heute

jährlich etwa 400 Milliar-

den Briefe und Pakete ver-

schickt. Auf die Deutsche

Post AG entfallen hiervon

rund 20 Milliarden Briefe.

Abzüglich der darin ent-

haltenen Werbesendun-

gen, Zeitungen und Zeit-

schriften verbleibt immer

noch die stattliche Anzahl

von 8,9 Milliarden Briefen

und Postkarten, die hier-

zulande in die Briefkästen

der Empfänger gelangen.

Die postalische Dienst-

leistung hat natürlich

auch ihren Preis, der in der

aufgeklebten Briefmarke

oder dem Freistempel der

Frankiermaschine be-

steht, die wiederum nicht

jedermann besitzt.

Briefmarkenkaufohne Warteschlange

Der Gang zur nächstge-

legenen Briefmarken-Ver-

kaufsstelle und eventuel-

les Anstehen in der Warte-

schlange vor dem Schalter

sind oft genug zeitaufwen-

dig und werden, zumal in

der Hektik des Geschäfts-

betriebes, als recht ärger-

lich und unrationell emp-

funden. Wurde aber der

Briefmarkenkauf gar ver-

gessen oder nicht mehr

rechtzeitig vorgenommen,

so kommt hinzu, daß wich-

tige Geschäftspost man-

In den USA wird derzeit

eine Softwarelösung gete-

stet, die es ermöglicht,

auf elektronischem Wege

Briefmarken aus den

Internet herunterzuladen.

Noch in diesem Jahr soll

ein entsprechender Zulas-

sungsantrag auch an die

Deutsche Post AG gestellt

werden. Damit wären Un-

ternehmen unabhängig

von Schalteröffnungszei-

ten und Frankiermaschi-

nen.

HANS DIEBALL

Hart wird heute al-

lenthalben um die

Gunst des Kunden

geworben. Kommt er nicht

zum Verkäufer, so muß

eben dieser zu ihm kom-

men: durch Versandka-

taloge, Vertreterbesuche,

Verkaufsfahrzeuge. Auch

„Shopping via Internet“ –

das Einkaufen über das

weltweite Netz – hat sich

mittlerweile zu einer ernst

zu nehmenden Alternative

entwickelt: für Bücher, CD

oder Reisen und sogar

auch für technische Pro-

dukte. Bequem kann dabei

so mancher Handwerks-

betrieb etwa benötigte Ein-

bauteile auch nach Laden-

schluß noch geschwind

online bestellen. „Elektro-

nisch“ bezahlt wird meist

per Kreditkarte.

Sogar die Briefmarke

soll demnächst, soweit es

jedenfalls nach den Vor-

stellungen der Francotyp-

Postalia AG in Birkenwer-

der geht, aus dem Internet

gekauft werden können.

Briefmarkenaus dem InternetElektronisches Frankieren der Postdirekt am PC-Arbeitsplatzmacht unabhängig von Schalteröffnungszeiten

58 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21

Maschinenmarkt

THEMEN UND TRENDS

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SAP und Sunstarten ProjektEine gemeinsame Initiativevon SAP, Sun Microsy-stems sowie von Sun-Part-nern soll den Einsatz derSoftware R/3 in Forschungund Lehre weiter vereinfa-chen: An der UniversitätPassau nimmt ein Kompe-tenzzentrum für Hoch-schulen seinen Betrieb auf,das über 30 Universitäten,Fachhochschulen und Be-rufsschulen betreut.

Alle angeschlossenenInstitutionen können dannmit dem jeweils neuestenReleasestand der SAP-Software arbeiten undwerden von eigenen Auf-gaben der Systemadmini-stration entlastet. „DiesesKonzept ermöglicht esden Hochschulen, sich aufinnovative Forschung undLehre rund um das Pro-dukt R/3 zu konzentrie-ren“, sagt Dr. Peter Zencke,Mitglied des Vorstandsder SAP AG.

Sun Microsystems stelltfür das Hochschul-Kompe-tenzzentrum in Passau 40leistungsfähige Server so-wie Betreuungsleistungenmit einem Gesamtwertvon über vier MillionenMark kostenlos zur Verfü-gung. Darüber hinaus er-hält das SAP-Kompetenz-zentrum an der UniversitätPassau von Sun-Partnernfolgende Produkte eben-falls kostenlos: eine unter-brechungsfreie Stromver-sorgung (Best Power Inc.,Erlangen), Werkzeuge zurSoftware-Administration(Candle GmbH, München)und Datensicherungswerk-zeuge (Legato SystemsGermany GmbH, Martins-ried).

Zu den Leistungen desZentrums zählen nebender Betreuung auch dasEinspielen von Release-wechseln, eine Hotline-Be-ratung sowie ein Trainingund halbjährliche Benut-zertreffen.

HOCHSCHULEN

Bild 1: Man braucht für den Briefmarkenkauf lediglich einen PC

und einen Zugang zum Internet sowie ein Sicherheitsmodul, das

zwischen Drucker und Parallelport angeschlossen wird.

gels Briefmarken nicht

mehr zeitgerecht abgefer-

tigt werden kann.

Schön wär’s, wenn es da

Abhilfe gäbe, meinten die

Marketing-Strategen von

Francotyp-Postalia und

stellten auf der diesjähri-

gen Cebit die Briefmarke

aus dem Internet vor, eine

Softwarelösung, die von

dem amerikanischen Un-

ternehmen E-Stamp im

kalifornischen Silicon Val-

ley entwickelt wurde. An

dem Projekt sind neben

Francotyp-Postalia auch

die Microsoft Corporation,

Compaq Computer Corpo-

ration sowie das Kommu-

nikationsunternehmen

AT & T beteiligt.

Die per Computer (Bild

1) praktisch aus dem In-

ternet geholte, elektro-

nisch generierte Briefmar-

ke wird von dem ange-

schlossenen Tintenstrahl-

oder Laserdrucker direkt

auf die Briefhülle ge-

druckt. Aber auch auf den

Brief selbst kann das ge-

schehen, wobei allerdings

die Briefhülle etwas zu ver-

ändern ist: Nicht nur das

Anschriftenfeld, sondern

auch Absenderangabe

und elektronisch aufge-

druckte Briefmarke müs-

sen aus entsprechenden

Fenstern in der Briefhülle

sichtbar sein (Bild 2).

Während sich nämlich die

aufgeklebte Briefmarke

durch den Stempelauf-

druck der Post als entwer-

tet „verifizieren“ läßt, wer-

den hierzu bei der elektro-

nischen Briefmarke deren

Barcode sowie die Absen-

der- und Adreßangabe her-

angezogen und in nach

mathematisch-statisti-

schen Verfahren ausge-

wählten Stichproben auf

etwaige mißbräuchliche

(Mehrfach-)Verwendung

oder gar Fälschung über-

prüft.

Wer sich für das künftig

„elektronische“ Frankie-

ren seiner Post entschei-

det, braucht die Portower-

te nicht etwa einzeln aus

dem Internet herunterzu-

laden. Vielmehr wurde zu-

gleich ein etwa markstück-

großer „Tresor“ entwickelt,

der als Sicherheitsmodul

einfach auf der Rückseite

des PC zwischen Drucker

und Parallelport ange-

schlossen wird und die

über das Internet herun-

tergeladenen Portowerte

sicher und problemlos

speichert. Ist das darin ge-

speicherte Guthaben auf-

gebraucht, wird es über

eine Online-Verbindung

zum E-Stamp-Server ein-

fach nachgeladen.

Testphase in den USAist noch abzuwarten

Unabhängig von Schal-

teröffnungszeiten können

damit künftig Briefschrei-

ber Portowerte in der indi-

viduell gewünschten Men-

ge jederzeit aus dem Inter-

net „kaufen“ beziehungs-

weise abrufen.

Leider werden sie sich

damit – jedenfalls hierzu-

lande – noch einige Zeit

gedulden müssen. Denn

zunächst gilt es, die seit

fast einem Jahr im

Großraum Washington

und im Gebiet um San

Francisco laufende Test-

phase der amerikani-

schen Post abzuwarten.

Aufgrund der bisher guten

Ergebnisse wird die end-

gültige Zulassung des Ver-

fahrens laut den Aussagen

von Francotyp-Postalia

noch in der ersten Hälfte

dieses Jahres erwartet.

Erst dann wird ein ent-

sprechender Zulassungs-

antrag auch an die Deut-

sche Post AG gestellt wer-

den und diese sich damit

befassen können.

Großes Interesse am

Briefmarkenkauf aus dem

Internet erhofft sich inzwi-

schen Francotyp-Postalia

aufgrund einer Marktstu-

die vom Dezember vorigen

Jahres und erwartet ein

Marktpotential von etwa

50 000 Käufern in

Deutschland. „Wir rech-

nen damit“, sagt Marke-

tingleiter-Leiter Klaus

Gettwart, „daß dieses Käu-

ferpotential noch weiter

wächst, wie auch die Ak-

zeptanz von E-Commerce-

Angeboten zur Zeit in

Deutschland rapide zu-

nimmt.“ Zielgruppe sind

dabei vor allem Freibe-

rufler, sogenannte Soho-

Büros (Soho steht für

Small Office – Home Of-

fice) wie auch jene kleine-

ren 2,9 Millionen Unter-

nehmen mit weniger als 10

Beschäftigten, von denen

heute bereits 20% (das

sind 580 000 Unterneh-

men) einen Internet-Zu-

gang besitzen – Tendenz

steigend. Hinzu kommt,

daß gerade bei den sehr

kleinen Unternehmen oft

keine Frankiermaschine

vorhanden ist.

Sicherheits-Checkssind zu durchlaufen

Als wichtiges Schlüssel-

land in Europa ist

Deutschland zugleich wei-

terer Meilenstein auf dem

weltweiten Zulassungs-

pfad. Sicherlich wird auch

die Deutsche Post AG als

„Big Player“ im globalen

Geschäft mit Postdienst-

leistungen einer zweifellos

recht interessanten Inno-

vation wie des Stamp-

Shopping per Internet

kaum im Wege stehen kön-

nen und wollen.

Bis das Verfahren aller-

dings alle noch erforderli-

chen Sicherheitsprüfun-

gen durchlaufen hat, wird

der Portowert gewiß dann

nur noch in Euro zu zah-

len sein. Die Einprogram-

mierung der Zweigleisig-

keit von D-Mark und Euro

kann damit eigentlich ent-

fallen. MM

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THEMEN UND TRENDS

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Bild

er: F

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Bild 2: Anschriftenfeld, Absenderangabe und elektronisch auf-

gedruckte Briefmarke müssen in entsprechenden Fenstern der

Briefhülle sichtbar sein.

Eine bislang nicht ge-

kannte Gefahr geht von

selbstgebrannten alten

Sicherungs-CD-ROM für

Computerdaten aus; denn

sie sind nicht mehr zu lö-

schen. Für den Schutz sen-

sibler Daten kam jetzt ein

Shredder auf den Markt,

der CD-Scheiben und Dis-

ketten samt Metallteilen

zerkleinert.

Der Shredder hat ein Ge-

wicht von 15 kg und zer-

stäubt in 20 Sekunden die

Datenplatten.

Alpenland Datenschutz,

82284 Grafrath,

Tel. (0 81 44) 9 80 00,

www.alpenland.com

Shredder zerkleinert CD-ROM und Disketten

Maschinenmarkt

Die Entwicklungen sind

meist Teamprojekte ver-

schiedener Standorte

(Bild 1). Und das bedeutet:

Für ein gemeinsames

Brainstorming, für Ab-

sprachen oder Korrektu-

ren müssen die Mitarbei-

ter reisen – ein erhebli-

cher Zeit- und Kostenfak-

tor. „Gerade im Bereich

Turbo-Antriebstechnik

gibt es einen großen Ab-

stimmungsbedarf“, sagt

Andreas Weidner, Leiter

PC Benutzerservice, Sy-

stemtechnik PC-Netz und

Telekommunikation bei

der Tochterfirma Voith

Dienstleistungen. „Des-

halb hat man entschieden,

Videokonferenzsysteme

einzusetzen.“

Konstruktionper Videokonferenz

Mit Videoconferencing

können jederzeit „Mee-

tings“ über die Entfernung

hinweg in Ton, Bild und so-

gar im Datenaustausch

abgehalten werden. Der

Markt bietet Systeme jeder

Größenordnung und für

jeden Bedarf (Bild 2) – von

der Desktop-Lösung, die

den PC zum Videoconfe-

rencing-Gerät aufrüstet,

bis hin zu großen festin-

stallierten Anlagen, soge-

nannten Raumsystemen.

Aber nicht jedes System

erfüllt auch alle Anforde-

rungen. Deshalb hat Weid-

ner zunächst Standards

definiert. „Wir wollten eine

Kommunikationsplatt-

form im Unternehmen

schaffen. Deshalb suchten

wir ein System, das einfach

in die gesamte IT-Infra-

struktur eingebunden

werden kann und Zugriff

auf den Netzwerk-Server

bietet, speziell im LAN.“ Die

Einbindung ins Local Area

Network wünschte Weid-

ner, um die vielen Funktio-

nen dieser Technik auch

nutzen zu können: „Wir ha-

ben dann Zugriff auf alle

Programme des PC-Netz-

werkes sowie auf Anwen-

dungen, die über den

Großrechner laufen, und

können Videokonferenz-

systeme wie einen PC nut-

zen.“ Wichtig war Weidner

Regine Pfeiffer ist freie Journali-

stin in München. Weitere Infor-

mationen: VTEL Deutschland

GmbH, 89423 Gundelfingen, Tel.

(0 90 73) 83-1 86, Fax (0 90 73)

83-1 89.

Schadensfallbeurteilung

an Lokomotiven, Vertrags-

verhandlungen mit Kun-

den oder Getriebeentwick-

lung für Nutzfahrzeuge –

alles gleichzeitig rund um

den Globus: Der Maschi-

nenbaukonzern Voith setzt

Videokonferenzsysteme

als unternehmensweite

Kommunikationsplattform

ein.

REGINE PFEIFFER

Seit ihren Anfängen

Mitte des vergange-

nen Jahrhunderts

hat sich die Heidenheimer

Schlosserei Voith zu ei-

nem internationalen Kon-

zern entwickelt. Heute

wird mit Voith-Turbinen

rund ein Drittel der welt-

weit aus Wasserkraft ge-

wonnenen elektrischen

Energie erzeugt – über

30% der gesamten Papier-

produktion wird auf Anla-

gen von Voith hergestellt.

Auf Wasser, Straße und

Schiene werden Fahrzeu-

ge mit Voith-Produkten an-

getrieben. Rund 3,7 Mrd.

DM erzielte der Maschi-

nenbaukonzern im Ge-

schäftsjahr 1997/98 mit

seinen Tochtergesell-

schaften und Standorten

weltweit. Über 12 000 Mit-

arbeiter entwickeln, kon-

struieren und produzieren

– allein 1997 wurden 300

neue Patente angemeldet.

Mit der Kamerains Getriebe sehenJederzeit und über alle Entfernungen hinwegvirtuelle Meetings mit Ton, Bildund sogar Datenaustausch abhalten

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VIDEOKONFERENZEN

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aber auch der Konferenz-

komfort: Raumsysteme

mit zwei Monitoren sollten

es sein, ausgestattet bei-

spielsweise auch mit Do-

kumentenkamera und

VGA-Konverter für den An-

schluß von Notebooks.

Nach einem Test mit Sy-

stemen verschiedener Her-

steller wurden Mitte 1997

die ersten Anlagen des Vi-

deoconferencing-Anbie-

ters VTEL in der Voith Tur-

bo Antriebstechnik GmbH

und Anfang 1998 auch in

der Voith Sulzer Papier-

technik GmbH installiert.

Mittlerweile sind in

Deutschland die Standor-

te Heidenheim, Crails-

heim, München und Ra-

vensburg mit Geräten aus-

gerüstet. Auch St. Pölten in

Österreich und Sao Paulo

in Brasilien sind über die-

se Technik verbunden.

Innovativer Auftrittbeim Kunden

Während in der Regel die

Ersparnis von Zeit und

Reisekosten als die größ-

ten Pluspunkte gesehen

werden, seien bei Voith

auch qualitative Punkte

ausschlaggebend gewe-

sen. „Wir wollen Videokon-

ferenzsysteme nicht nur

im Eigenbedarf einsetzen,

sondern uns auch innova-

tiv gegenüber den Kunden

zeigen“, so Weidner. Erst

im nachhinein haben sich

weitere Vorteile herauskri-

stallisiert. „Beispielsweise

kann in einem Gemein-

schaftsprojekt mit einem

japanischen Unterneh-

men ein weitaus größerer

Personenkreis in die di-

rekte Kommunikation ein-

gebunden werden.“ Tur-

nusmäßig alle zwei Wo-

chen spricht sich das Pro-

jektteam via Videokonfe-

renz zwischen Heiden-

heim und Japan ab.

„Bei diesen Abstimmun-

gen sitzen immer genau

die Spezialisten mit am

Tisch, die gerade ge-

braucht werden“, sagt der

Projektleiter Martin Becke.

„Rückfragen bei Details

Bild 1: In Österreich steht die nach Unternehmensangaben lei-

stungsstärkste Papierherstellungsanlage der Welt. Die Anlage

entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden.

können so schnell geklärt

werden.“ Die Dokumen-

tenkamera wird dabei

häufig genutzt, „wir kön-

nen Skizzen machen oder

eine Zeichnung diskutie-

ren. Gerade weil beide Sei-

ten in einer Fremdsprache

kommunizieren, erleich-

tert das unsere Meetings.“

Mit der Dokumentenka-

mera können nicht nur

Charts und Papiervorla-

gen digital auf die andere

Seite des Globus übertra-

gen werden. Die Ge-

sprächspartner haben

auch dreidimensionale

Objekte vor Augen (Bild 3).

Wenn die beiden Unter-

nehmen sich vernetzen,

wählt der deutsche Stand-

ort den Partner in Japan

über ISDN im öffentlichen

Telefonnetz an. Eine ein-

stündige Verbindung ko-

stet rund 800 DM. „Von Ja-

pan aus ist es merklich

teurer“, meint Becke. Das

funktioniere ohne Proble-

me, obwohl der japanische

Partner das Gerät eines

anderen Herstellers nutzt.

Denn die Systeme von

VTEL seien kompatibel.

Getriebeentwicklungin virtuellem Meeting

Aber nicht nur die japa-

nische Telefonnummer

wird regelmäßig angeru-

fen. Ebenfalls alle zwei Wo-

chen wird auch mit Mün-

chen konferiert. Dort sitzt

die Fertigung des Berei-

ches Nutzfahrzeuggetrie-

be. In diese Besprechun-

gen werden alle Abteilun-

gen integriert, von der Kon-

struktion über die Ver-

suchsabteilung Industrial

Engineering, Qualitätssi-

cherung bis hin zum Kun-

dendienst und Vertrieb.

Der Bildtransfer ist

auch abhängig von den

Übertragungskapazitäten

der Leitungen. Niedrige

Bandbreiten führen beim

Videoconferencing zu

Qualitätsverlusten. Um

die virtuellen Besprechun-

gen nicht von der Netz-

werkauslastung des Un-

ternehmens abhängig zu

machen, hat Andreas

Weidner die Konfiguration

entsprechend konzipiert:

Die PC-Funktionen laufen

über das LAN, die Video-

konferenzverbindung

über das Telefon.

Weidner mußte für die

Nutzung von Videokonfe-

renzen „erst einmal Bereit-

schaft wecken“. Diese und

andere Technologien wie

„Mobil Computing“ und

„Internet/Intranet“ wur-

den einem ausgewählten

Teilnehmerkreis an einem

„Tag der Kommunikation“

von Voith Dienstleistun-

gen nähergebracht, die

ihre Erfahrungen und Ser-

vices nicht nur intern an-

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VIDEOKONFERENZEN

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Für die Verbindung in Tonund Bild sind Videokon-ferenzsysteme ausgestat-tet mit einem Monitor,Mikrofon und Kamera, diees in verschiedenen Aus-führungen gibt. Beispiels-weise ist Smart Trak vonVTEL stimmaktiviert undhat zwei Kameras in einemGerät. So sorgt es für sanf-te Bildschnitte, wenn derRedner wechselt. Herz-

Verbindung von Ton und Bild

VIDEOKONFERENZSYSTEME

stück eines VTEL-Systemsist ein PC. So können dievielen Funktionen wieInternet-Zugriff, E-Mailoder auch das sogenannteApplication Sharing ge-nutzt werden. Dabei kön-nen die Gesprächspartnerverschiedener Standortewährend einer Konferenzgemeinsam an einer Dateioder in einem Programmarbeiten.

bieten, sondern auch ex-

ternen Kunden. Mittler-

weile ist die Einführungs-

phase beendet. Die Ver-

waltung der Systeme liegt

in des Hand des jeweiligen

Unternehmens. Bei Voith

Turbo treffen sich in der

Zwischenzeit sowohl die

Marktbereiche Straße,

Schiene und Industrie als

auch Produktgruppen wie

Turbogetriebe oder Retar-

der zur Liveschaltung zwi-

schen den Standorten.

Kurt Wobido, Prozeßma-

nager und Leiter techni-

sche Dokumentation im

Marktbereich Schiene, ist

von der Technik über-

zeugt: „Sie ist eine echte

Revolution in der Kommu-

nikation.“

Wobido plant bereits, die

Gruppenkonferenzen zu

erweitern auf Multipoint-

Verbindungen mit den

Desktops vom Arbeits-

platz aus; diese sollen im

LAN integriert werden. Be-

reits jetzt nutzt der Markt-

bereich Schiene in Video-

konferenzen das Firmen-

netz. Aber nicht nur regel-

mäßige Besprechungen

werden hier abgehalten.

Viele Vorverhandlungen

mit Kunden werden via Vi-

deokonferenz geführt.

Besonders interessant

findet Wobido die Techno-

logie, wenn es um Scha-

densbeurteilung bei even-

tuellen Ausfällen der Ge-

triebe geht. Beschädigte

Objekte wie beispielsweise

Zahnräder oder Lager,

können vor Ort mit einer

Objektkamera digitali-

siert und einem Kreis von

Sachverständigen welt-

weit per Videokonferenz

zur Begutachtung über-

mittelt werden. Dienstrei-

sen werden so auf ein Mi-

nimum beschränkt. MM

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Bild 2:

Mit dem roll-

baren Über-

tragungsgerät

lassen sich

auch in klei-

nen Betrieben

die Bedürfnis-

se nach fle-

xiblen Konfe-

renzmöglich-

keiten erfül-

len.

Bild 3:

Die Übertra-

gung von Kon-

struktionszei-

chungen läßt

sich bewerk-

stelligen mit

einem Video-

konferenzsy-

stem und an-

geschlossener

Dokumenten-

kamera.

Bild

: VTE

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und

3 V

TEL

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Maschinenmarkt

FIRMENSCHRIFTEN

Mobile Versorgungmit IndustriegasenDie Broschüre „Befristete

Gasversorgung schnell und

wirtschaftlich optimieren“ in-

formiert über neue Systeme

zur mobilen Versorgung mit

Industriegasen.

Westfalen AG,

48155 Münster,

Tel. (02 51) 6 95-3 05,

Fax (02 51) 6 95-1 29

Drehgeberin vielen VariantenAuf rund 175 Seiten werden in

dem Katalog „Drehgeberpro-

gramm 1999“ inkrementale

und absolute Drehgeber, Meß-

systeme sowie Zubehör vor-

gestellt.

Hengstler GmbH,

78554 Aldingen,

Tel. (0 74 24) 89-0,

Fax (0 74 24) 89-5 00

Schaltschränkeund ZubehörGegliedert in zehn Produkt-

gruppen, stellt der Katalog

„Schaltschranksysteme“

Wandschränke, Pulte, Stand-

schränke, Stromverteilungs-

systeme, 19-Zoll-Systeme, Da-

tenschränke sowie Zubehör

vor. Diesen Katalog gibt es

auch als CD-ROM.

Eldon GmbH,

64572 Büttelborn,

Tel. (0 61 52) 9 81 55,

Fax (0 61 52) 98 15 72

Komponentenzur AutomationDie 28seitige Broschüre „Au-

tomation“ informiert über

technische Daten und Eigen-

schaften von Komponenten

zur Automation. Angeboten

werden beispielsweise Hub-,

Linear- und Schwenkeinhei-

ten, Rundschalttische sowie

Parallelgreifer. Ergänzt wird

dieses Angebot von Zubehör,

Baugruppen, Steuerungen

und Einrichtungen zum Teile-

transfer.

Mader GmbH,

70771 Leinfelden,

Tel. (07 11) 79 72-0,

Fax (07 11) 79 72-1 60

Meßgeräteund WerkzeugeÜber neue Produkte wie Meß-

geräte und Oszilloskope von

Tektronix, Lötwerkzeuge und

Kabel informiert die Broschü-

re „Selection“.

Farnell Electronic Compo-

nents GmbH,

82041 Deisenhofen,

Tel. (0 89) 61 39 39 39,

Fax (0 89) 6 13 59 01

sein. Betrachten Sie des-

halb Ihre Partner in näch-

ster Zukunft durch eine

sehr kritische Brille.

Fakt ist: Die Großen wer-

den immer größer (und

mächtiger). Das kann für

einen Zulieferer ein Risiko

sein, schließlich schafft

der Trend zur Größe neue

Abhängigkeiten und er-

höht die Gefahr, daß man

selbst übernommen wird.

Aber wie soll ein Unter-

nehmen, das selbst nicht

genügend „Schwungmas-

se“ hat, den größerer ge-

wordenen Markt auch nur

annähernd abdecken? Ein

Patentrezept dafür gibt es

nicht, so daß es auch in Zu-

kunft ein „Kunst“ sein

wird, die Vorteile auf der

richtigen Seite zu suchen,

und die richtigen Partner

zu wählen.

Zweifellos ist die Preis-

ransparenz innerhalb der

EWU ein Vorteil. Auf den

ersten Blick kann man als

Unternehmer erkennen,

wer von den Anbietern der

billigste (nicht der preis-

günstigste!) ist. Doch lei-

der hat auch der Auftrag-

geber diesen Vorteil, was

beim Anbieter die Frage

aufwirft, wie eine länder-

spezifsche Preisgestaltung

gesteuert werden kann?

Kurssicherungkann entfallen

Kursschwankungen

und damit die Kurssiche-

rungskosten sind inner-

halb der EWU Geschichte.

Experten sprechen davon,

daß auf diese Weise rund

50 Mrd. DM eingespart

werden können. Auf der

anderen Seite fallen in den

Unternehmen Kosten für

die Euro-Umstellung an,

die von Fachleuten eben-

falls mit 50 Mrd. DM be-

ziffert werden. Diese Ko-

sten sind aber – so hoch sie

auch erscheinen mögen –

vor dem Hintergrund der

langfristigen Kalkulati-

onssicherheit für die Un-

ternehmen durchaus hin-

nehmbar. Die Sicherheit

des festen Umrechnungs-

kurses bringt den Unter-

Währungsschwankungen –

typisch für das Vor-Euro-

Zeitalter – belasteten ex-

portierende Unternehmen

mit zum Teil erheblichen

Kurssicherungskosten.

Diese Währungsrisiken

sind mit dem Euro nun Ge-

schiche. Andererseits

macht die größere Preis-

transparenz in „Euroland“

eine länderspezifische

Preispolitik unumgänglich.

Wo viel Licht ist, ist

auch viel Schat-

ten. Dieses geflü-

gelte Wort gilt auch für die

Euro-Umstellung, die glei-

chermaßen Chancen und

Risiken birgt. Macht ein

Großkunde mehr Umsatz,

weil die neue Euro-Zone

seinen Markt erweitert,

dann kann ich ebenfalls

mit einem höheren Um-

satz rechnen, wenn ich

sein Lieferant bin und als

Unternehmer die Chance

nutzen kann, Trittbrett-

fahrer eines Erfolgreichen

zu sein.

Aber nicht jeder meiner

Geschäftspartner wird zu

den Gewinnern zählen,

selbst wenn er momentan

als Top-Adresse gilt. Aus-

schlaggebend wird sein ei-

genes Umfeld, aber auch

seine Innovationsfreude

und Innovationsfähigkeit

64 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21

Maschinenmarkt

EEUURROO UUNNDD MMIITTTTEELLSSTTAANNDD

SERIE

Über den ZaunDer Wegfall von Kursrisiken macht Auslandsengagement noch attraktiver

Mit dem Jahreswechsel1998/99 hat das Euro-Zeitalter begonnen.Während sich die großenUnternehmen bereits auf die neue europäischeEinheitswährung eingestellthaben, besteht im Mittel-stand noch immer Hand-lungsbedarf. Die Serie will zeigen, wie die Euro-Umstellung in den ver-schiedenen betrieblichenFunktionsbereichen voll-zogen werden kann.

ALFRED SCHÖTZ

Teil 3

Alfred Schötz ist stellvertretender

Abteilungsleiter, Zentralbereich

Euro, der Hypovereinsbank AG,

81925 München, Tel. (0 89)

37 8-4 41 46, Fax (0 89) 37 8-

4 2 6 7 6 , M o b i l : ( 0 1 7 1 )

8 07 80 17.

Bild 1: Pooling von Währungen auf dem Euro-Konto.

nehmen per Saldo voraus-

sichtlich größere Kosten-

vorteile.

Wenn ein Unternehmen

im Zuge der Europäischen

Währungsunion die Nach-

barländer mitbedienen

möchte, hat es folgende

Überlegungen anzustel-

len:© Sind die ausländischen

Märkte hinsichtlich Haf-

tungs- und Gewährlei-

stungsregelungen durch-

leuchtet? Jeder Markt hat

seine eigenen Gepflogen-

heiten und Gesetze.© Ist die „Kulanztraditi-

on“ dieser Märkte ausrei-

chend bekannt? Der Ver-

stoß gegen ungeschriebe-

ne Gesetze wurde schon

immer konsequent be-

straft.© Ist bei Gründung einer

Tochter ausreichendes

Know-how über die Steuer-

und Rechnungslegungs-

normen vorhanden? Das

Beiziehen eines versierten

Wirtschaftsprüfers im Vor-

feld kann im nachhinein

viele Illusionen und Fehl-

einschätzungen verhin-

dern, was bei der Grün-

dung ein ganz wichtiger

Faktor zu sein scheint.© Sind Informationen

über die sonstigen rechtli-

chen Regelungen be-

kannt? Ein Rechtsanwalt,

der beide Rechtssysteme

kennt, kann sicherlich

wertvolle Hinweise geben

und Mißverständnisse

vermeiden helfen.© Ist im Unternehmen

genügend interkulturelle

Kompetenz vorhanden,

um Fehler beim Umgang

mit den Kunden und den

„ortsansässigen“ Mitar-

beitern zu vermeiden.

Über diese Kompetenz

sollten zumindest diejeni-

gen Mitarbeiter verfügen,

die mit den neuen Kollegen

zusammenarbeiten. Rei-

bungsverluste im tägli-

chen Miteinander aus Un-

verständnis für den ande-

ren heraus kann sich kein

Unternehmer leisten.© Bin ich als Unterneh-

mer (auch innerlich) be-

reit, meine in Deutschland

bestens bewährte Fir-

menstrategie zu überar-

beiten und den jeweiligen

örtlichen Verhältnissen

anzupassen?

Der gemeinsame eu-

ropäische Währungsraum

bietet zwar neue Markt-

chancen, denen aber zahl-

reiche Risiken gegenüber-

steht, die bereits im Vorfeld

minimiert werden müs-

sen. Per se dürfte das ei-

gentlich keine größeren

Schwierigkeiten bereiten,

denn auch bisher mußte

sich ein Unternehmer im-

mer wieder auf Verände-

rungen einstellen. Nun

gibt es einen Grund mehr,

diese Tugend noch inten-

siver zu leben. Anderer-

seits ist es durchaus denk-

bar, daß man nach einge-

hender Analyse zu dem

Schluß kommt, daß alles

so weiterlaufen kann wie

bisher. Auch das ist akzep-

tabel, sofern die Chance

und Risiken hinreichend

abgewogen wurden.

Die Wagemutigenwerden gewinnen

Ob der Euro mehr Chan-

cen als Risiken birgt,

hängt weitgehend vom Un-

ternehmer ab. Trägt ein

Firmeninhaber die Be-

zeichnung Unternehmer

(kommt von „etwas unter-

nehmen“) zu recht, so wer-

den am größer geworde-

nen Markt die Chancen

überwiegen. Verdient er

diese Bezeichnung nicht,

so nehmen die Risiken

überhand.

Doch bevor die Chancen

genutzt werden können,

haben, bildlich gespro-

chen, die Götter den

Schweiß gesetzt; das heißt,

es müssen im Unterneh-

men entsprechende Um-

stellungen durchgeführt

werden, zum Beispiel in

der EDV. Falls man die Fra-

ge „Ist meine EDV mehr-

währungsfähig?“ mit ja be-

antworten kann, wird man

die Zeit bis 2002, in der

man DM und Euro gleich-

zeitig verarbeiten muß,

leichter bewältigen kön-

nen. Auf folgende Punkte

hin sollte die EDV über-

prüft werden:© Nicht mehr benötigte

Konten schließen und da-

mit Kosten sparen. Das gilt

insbesondere für Fremd-

währungskonten von „Eu-

ro-in-Länder“. Falls man

von dieser Rationalisie-

rungsmöglichkeit Ge-

brauch machen kann, soll-

te man alle Zahlungen der

Euro-in-Länder auf das

laufende (eigene) DM- oder

Euro-Konto umbuchen.

Selbstverständlich müs-

sen die ausländischen Ge-

schäftspartner auf diese

Umstellung (geänderte

Kontonummer) hingewie-

sen werden. Von der Bank

erhält man bei der Umstel-

lung voraussichtlich einen

neuen Swift-Code, der

ebenfalls den ausländi-

schen Geschäftspartnern

mitzuteilen ist (Bild 1).© Ist die EDV auf die ver-

änderte Situation im Devi-

senmanagement einge-

stellt? Die meisten Pro-

gramme arbeiten nach der

bis Ende 1998 gültigen

„Preisnotierung“. Dies be-

deutete, daß mit dem ent-

sprechenden Devisenkurs

zu multiplizieren war. Ab

1999 gilt die „Mengenno-

tierung“ mit der Folge, daß

überall da, wo bisher zu

multiplizieren war, ab so-

fort zu dividieren ist. Dies

zwingt die Mitarbeiter zum

Umdenken (mit all den

Fehlermöglichkeiten). In

der EDV bedeutet diese Än-

derung zumindest einen

nachhaltige Überprüfung

der EDV-Programme. Je-

der „Kunstgriff“, der ein

Weiterleben in der „alten

Welt“ möglich macht, wird

mit inoffiziellen Kursen ar-

beiten müssen. Daraus er-

geben sich teilweise er-

hebliche Rechendifferen-

zen. Zudem sind diese

Wege auch gesetzlich nicht

erlaubt. Auf die geänderte

Kursbetrachtung soll spä-

ter nochmals eingegangen

werden (Bild 2).

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21 65

Die strategische Neuausrich-tung im Zuge der Euro-Ein-führung war das Thema vonTeil 2 (MM 16); Teil 4 (MM 22)behandelt das ThemenfeldEuro und EDV.

Bild

er: V

erfa

sser

Bild 2: Statt der Preis- gilt jetzt die Mengennotierung.

Die Hypovereinsbank hält zum Thema Euro-Ein-führung auch spezielleWorkshops ab. Fragen derUnternehmensstrategiewerden dabei ebenso be-handelt wie die Problem-kreise Buchhaltung, EDV,Zahlungsverkehr und Preis-politik. Detaillierte Aus-künfte über die Modalitä-ten gibt der Autor dieserSerie.

EURO-WORKSHOP

Neuaufträge gekommen.

Und da nur von einer

langsamen Erholung die-

ser für den Maschinen-

und Anlagenbau wichti-

gen Märkte auszugehen

ist, andererseits der eu-

ropäische Raum derzeit

ebenfalls erhebliche

Wachstumsschwächen

aufweist, könnte sich die

Stagnation auch noch weit

ins Jahr 2000 erstrecken.

Was bedeutet dies für

den immer noch sehr mit-

telständisch geprägten

deutschen Maschinen-

und Anlagenbau? Nach

Angaben des VDMA, in

dem rund 3000 der insge-

samt 6000 deutschen Ma-

schinenbauer organisiert

sind, beschäftigt die Bran-

che rund 940 000 Mitar-

beiter, was einer durch-

schnittlichen Beschäftig-

tengröße von 160 Mitar-

beitern je Unternehmen

entspricht. Geht man von

einem Pro-Kopf-Umsatz

von 267 000 DM (1997)

aus, läge damit der durch-

schnittliche Umsatz bei 43

Mio. DM je Betrieb. 40% al-

ler Unternehmen (bezogen

auf 6000) beschäftigen

nur bis zu 50 Mitarbeiter

und erwirtschaften damit

einen Umsatz von deutlich

unter 15 Mio. DM.

Keine Konzentrationim Maschinenbau

Trotz dieser relativ ge-

ringen durchschnittlichen

Unternehmensgröße liegt

der Exportanteil am Ge-

samtumsatz bei rekord-

verdächtigen 68%. Noch

ungewöhnlicher ist, daß

davon nur 43% auf die EU-

Nachbarländer entfallen,

57% dagegen auf Abneh-

merländer außerhalb der

EU. Die hohe Exportquote

zeigt zum einen die Stärke

des deutschen Maschi-

nen- undAnlagenbaus, an-

dererseits fällt aber auch

die hohe Abhängigkeit von

den Auslandsmärkten auf

und die damit verbundene

Verletzlichkeit durch

Währungsschwankungen

sowie politische und wirt-

schaftliche Krisen in allen

Teilen der Welt.

Nach vorläufigen Zahlen

(Quelle: M&A Review 1/99)

gab es im abgelaufenen

Jahr 1998 insgesamt 146

Verkäufe von Maschinen-

bauunternehmen, an de-

nen deutsche Unterneh-

men – sei es als Käufer

oder Verkäufer – beteiligt

waren. Splittet man diese

Zahlen ein wenig auf, sah

es wie folgt aus: Auf der

Käuferseite beteiligte sich

der Maschinenbau an 129

(5,8% aller Unternehmens-

käufe in Deutschland) Un-

ternehmen, davon entfie-

len allerdings nur 64 auf

den Erwerb von anderen

Maschinenbauunterneh-

men, 16 auf den Erwerb

von Elektronik/Elektro-

technikunternehmen,

neun auf den Erwerb von

Chemie-/Pharmaunter-

nehmen und der Rest von

40 auf sonstige Branchen.

Auf der Verkäuferseite

sah das Bild wie folgt aus:

Von den 146 Unterneh-

mensverkäufen entfielen

64 auf Maschinenbauer

als Käufer, 28 auf Investo-

ren (Beteiligungsgesell-

schaften und ähnliches),

zehn auf die Bau-/Bau-

stoffindustrie, neun auf

den Automobilbau, neun

auf andere Dienstleister

und der Rest von 26 auf

sonstige Käufer. Berück-

sichtigt man dabei, daß ein

Teil der Unternehmens-

verkäufe ausländische

Maschinenbauer beinhal-

tet – das gleiche gilt für die

oben genannten Unter-

nehmenskäufe, weshalb

wir der Einfachheit halber

von rund 100 deutschen

Maschinenbau-Unterneh-

mensverkäufen in 1999

ausgehen –, so ist diese

Dipl.-Kfm. Xaver Zimmerer ist ge-

schäftsführender Gesellschafter

der InterFinanz, Gesellschaft für

internationale Finanzberatung

mbH & Co. KG, 40212 Düsseldorf.

Tel. (02 11) 1 68 02-0, Fax (02 11)

9 06 20-28, E-Mail: interfinanz@

interfinanz.com.

Der deutsche Maschinen-

bau ist von der aktuellen

Übernahme- und Fusions-

welle bisher nur wenig

tangiert worden. Produkti-

onsseitig sind Fusionen

wegen der starken Spezia-

lisierung der meisten Un-

ternehmen wenig sinnvoll.

Synergien ergeben sich

allenfalls im Vertriebsbe-

reich. Dennoch ist ange-

sichts des Zusammen-

wachsens der Märkte

auch im Maschinenbau

mit vermehrten Übernah-

men zu rechnen.

XAVER ZIMMERER

Der deutsche Maschi-

nen- und Anlagen-

bau hat sich in den

letzten beiden Jahren

recht gut entwickelt. Die

Wachstumsrate erhöhte

sich 1998 auf über 7%

nach schon beachtlichen

5% im Jahr 1997. War aber

noch Anfang dieses Jahres

von einem geschätzten

Wachstum von minde-

stens 2% die Rede, gehen

die letzten Prognosen jetzt

eher von einer Stagnation

in 1999 aus.

Ursächlich für diese

Wachstumsabflachung

sind in erster Linie die

Wirtschaftskrisen in Süd-

ostasien, Südamerika und

in Rußland. Hier ist es in

den letzten Monaten zu ei-

nem teilweise dramati-

schen Rückgang der

StrukturstabilChancen und Gefahrenvon Globalisierung und Fusionen für den Maschinenbau

66 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21

Maschinenmarkt

UNTERNEHMENSSTRATEGIE

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Kurz-Info

Harter WettbewerbDie deutsche Verkaufsleiter-schule in München befragte900 Vertriebsleiter aus allenwichtigen Branchen über dieaktuelle Wettbewerbssituati-on in Deutschland. 73% derbefragten Unternehmen be-finden sich in einem hartenVerdrängungswettbewerbbis hin zum Hyperwettbe-werb oder gar Vernichtungs-wettbewerb. 24% der Befrag-ten berichten über ein intensi-ves Wettbewerbsgeschehen.Nur 3% der Vertriebsleitergaben an, sich in einem mäßi-gen Wettbwerbsumfeld zubewegen.

Video prämiertDer Videofilm „Meyer macht’s– Das interne Qualitätsaudit“des Instituts für Arbeitswis-senschaft (IAW) der RWTHAachen ist bei den 18.Deutschsprachigen Wirt-schaftsfilmtagen im öster-reichischen Bregenz mit demersten Preis ausgezeichnetworden. Das Video be-schreibt den Entwicklungs-prozeß von Herrn Meyer, sei-nes Zeichens Mitarbeitereines mittelständischen Be-triebs, hin zum Qualiätsaudi-tor.

FusionsfieberDie Märkte sind weltweit inBewegung geraten. Für denAufbau und die Sicherungnachhaltiger Wettbewerbs-vorteile sind die schnelle An-eignung strategisch wichtigerFähigkeiten sowie die Beset-zung von Marktpositionen er-folgsentscheidende Faktorengeworden. Mit einer neuenBroschüre – sie trägt den Titel„Fusions-Management: Unter-nehmenszusammenschlüsseerfolgreich gestalten“ – willdie Münchner BeratungsfirmaDr. Wieselhuber & PartnerGmbH Anregungen zur erfol-greichen Abwicklung vonUnternehmenszusammen-schlüssen geben.

Zahl angesichts der 6000

Unternehmen der Bran-

che nicht übermäßig hoch.

Hier von einer Konzentra-

tionswelle zu sprechen,

wäre sicherlich über-

trieben. Und da sich diese

Transaktionszahlen in

den letzten Jahren nicht

signifikant erhöht haben,

scheint die mittelstän-

dische Struktur dieser

Branche auf den ersten

Blick auch kaum gefähr-

det zu sein.

Gang an die Börsewird attraktiver

Warum aber, so ist zu

fragen, ging die weltweite

Fusionswelle der letzten

zehn bis 15 Jahre an dem

Maschinenbau weitest-

gehend vorbei? Eine der

Ursachen liegt darin be-

gründet, daß nicht nur der

deutsche Maschinen- und

Anlagenbau mittelstän-

disch strukturiert ist, son-

dern diese Strukturen

auch bei unseren Haupt-

wettbewerbern in Italien,

den USA und Japan vor-

herrschen. Relativ wenige -

und dann zumeist die ganz

großen Unternehmen die-

ser Branche sind börsen-

notiert. Und die börsenno-

tierten Unternehmen sind

nun einmal der Motor im

weltweiten Übernahmeka-

russell. Im Gegensatz zu

Unternehmen im Famili-

enbesitz, die Unterneh-

mensakquisitionen nur

relativ selten durch-

führen, sehen die börsen-

notierten Konzerne Akqui-

sitionen als einen unmit-

telbaren Bestandteil ihrer

Wachstumspolitik an. Zu-

dem ist durch den Zugang

zum Kapitalmarkt die

Finanzierbarkeit von Un-

ternehmensübernahmen

häufig überhaupt erst ge-

geben.

Einer der Gründe für die

mittelständische Struktur

des Maschinenbaus ist die

ungeheure Produktvielfalt

und die in der Regel nur ge-

ringe Seriengröße. Ein

Großteil der Produktion

besteht aus Sonderanfer-

tigungen, ganz zugeschnit-

ten auf die Bedürfnisse der

einzelnen Abnehmer. Und

diese Einzel- und Kleinse-

rienanfertigungen ermög-

lichen keine wesentlichen

Kostenvorteile in einer

großtechnischen Serien-

fertigung. Synergien sind

deshalb bei Übernahmen

eher in der Zusammenle-

gung von Vertriebsstruk-

turen und der Chance des

Aufbaus eines kosten-

deckenden weltweiten Ser-

vice- und Vertriebsnetzes

zu finden als im Produkti-

onsbereich.

Die Zusammenlegung

mehrerer kleiner Produk-

tionsstätten geht dagegen

meist mit dem Verlust ei-

nes Großteils des vor Ort

vorhandenen Fertigungs-

und Entwicklungs-Know-

hows einher und bringt

nur selten die erwünsch-

ten Synergien in der Ferti-

gung. Dennoch ist schon

heute abzusehen, daß sich

vor dem Hintergrund der

Globalisierung und weiter

zusammenwachsender

Märkte die Zahl der Unter-

nehmensübernahmen

auch im Maschinen- und

Anlagenbau überdurch-

schnittlich entwickeln

wird.

Die Gründe dafür wollen

wir im folgenden kurz ski-

zzieren: Zum einen hat

sich in Deutschland durch

die Einführung des Neuen

Marktes vor zwei Jahren

und die bevorstehende

Einführung des SMAX für

wachstumsstarke, mittel-

ständische Unternehmen

das Klima für Börsengän-

ge stark positiv gewandelt.

Allein am Neuen Markt

werden 1999 wahrschein-

lich mehr als 100 neue Un-

ternehmen gelistet. Das ist

ein Vielfaches mehr als

noch Anfang der neunzi-

ger Jahre in Deutschland

üblich war. War es bis vor

wenigen Jahren nahezu

unmöglich, ein Unter-

nehmen unter 100 bis 200

Mio. DM Umsatz an die

Börse zu bringen, so gibt es

jetzt schon erste Ein-

68 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21

Maschinenmarkt

UNTERNEHMENSSTRATEGIE

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1958 gegründet von Wal-ter Scheel und GerhardKienbaum, befaßt sich derDüsseldorfer Mergers &Acquisitions-Spezialist In-terFinanz mit der Vermitt-lung und Beratung sowohlbeim Kauf als auch beimVerkauf von Unternehmenund Beteiligungen. Mehrals 1000 deutsche Unter-nehmen mit einem Umsatzzwischen 10 Mio. und 1 Mrd. DM wurden seitBestehen erfolgreich überInterFinanz verkauft.

Erfolg seit 1958

INTERFINANZ

führungen von Unter-

nehmen, die nahezu ohne

Umsatz dastehen. Dies

wird über kurz oder lang

dazu führen, daß vermehrt

auch dynamische Maschi-

nenbauunternehmen an

die Börse gehen.

Die Erfolge von Firmen

wie Technotrans oder

Mühlbauer haben Zeichen

gesetzt. Und mit jedem

Börsengang eines Maschi-

nenbauers wächst die

Zahl der kaufwilligen

Nachfrager aus dieser

Branche. Die Börse ver-

langt nämlich ein sehr viel

schnelleres Wachstum, als

in der Regel durch internes

Wachstum möglich ist,

und eine hohe Nachfrage

schafft sich immer über

kurz oder lang ein passen-

des Angebot.

Zweitens wird das Zu-

sammenwachsen der ein-

zelnen Märkte eine welt-

weite Vereinheitlichung

von Produkten und damit

Produktionsprozessen be-

wirken. Zudem wird sich

die Fusionswelle in vielen

Branchen – zu nennen

sind primär Chemie/Phar-

ma, Elektrotechnik, Auto-

mobilbau, Baustoffe, Nah-

rungsmittel – auch auf

den Maschinen- und Anla-

genbau auswirken. Die

Nachfrage nach größeren

Serien, die kostengünsti-

ger herzustellen sind, wird

zu Lasten der Spezial- und

Sonderanfertigungen stei-

gen. Dies wird einen Trend

zu größeren Produktions-

einheiten einleiten, wie er

sich in einzelnen Segmen-

ten des Maschinenbaus,

man denke nur an den

Werkzeugmaschinen- und

Textilmaschinenbau,

schon vollzogen hat.

Drittens werden die

Kunden des Maschinen-

und Anlagenbaus höhere

Anforderungen an die

schnelle Verfügbarkeit von

Service- und Reparatur-

dienstleistungen vor Ort

stellen, um höhere Lauf-

zeiten ihrer Anlagen si-

cherzustellen. Dies wird ei-

nigen Druck insbesondere

auf die vielen kleineren

Hersteller ausüben, dem

sie nur durch den Zusam-

menschluß zu größeren

Einheiten entkommen

können.

Etablierte Strukturnicht gefährdet

Anzumerken bleibt, daß

trotz der zukünftig stärker

wachsenden Unterneh-

mensverkäufe im deut-

schen Maschinen- und An-

lagenbau die mittelständi-

sche Struktur durch lau-

fende Neugründungen auf

absehbare Zeit nicht

ernsthaft gefährdet ist.

Wer sich rechtzeitig den

Bedürfnissen seiner Kun-

den anpaßt, seine Ferti-

gungsstrukturen ausrei-

chend verschlankt und

seine Kosten im Griff

behält, braucht sich vor

der Zukunft keine über-

mäßigen Sorgen zu ma-

chen. Wer aber erkennt,

daß Rationalisierungen

und eigenes Wachstum

auf Dauer nicht ausreich-

ten, um eine überlebens-

fähige Größe zu erreichen,

der sollte frühzeitig die

Weichen für einen Unter-

nehmensverkauf stellen.

Ein Gespräch mit einem

M&A-Berater zur profes-

sionellen Vorbereitung

des Verkaufs ist sicherlich

empfehlenswert. MM

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21 71

Maschinenmarkt

UNTERNEHMENSSTRATEGIE

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72 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21

Maschinenmarkt

DOKUMENTATION

Sedlmaier, Albert, und Jürgen TannCAD/CAM-System mit Produktionsdaten verkürzt

Durchlaufzeiten beim Profilieren

Maschinenmarkt 105 (1999) 21, Seite 30–35

Die Datenbank eines CAD/CAM-Systems, die alle pro-duktrelevanten Daten enthält, ist „Drehscheibe“ zwi-schen den Gliedern der Prozeßkette Kaltwalzprofilieren.Das vereinfacht in der Konstruktion die Suche nachähnlichen Profilformen ebenso wie die Verwaltung derRollenwerkzeuge. Weil auf eine gemeinsame Datenbasiszugegriffen wird, verkürzen sich die Durchlaufzeiten,und die Fehlerrate wird gesenkt.

Schuster, Norbert, und Edgar GrundlerMit CNC-Nachrüstsystemen zum 3D-High-Speed-Milling

Maschinenmarkt 105 (1999) 21, Seite 36–38

Im Rahmen der zunehmenden Automatisierung sollteauch das Leistungsspektrum vorhandener Fräsmaschi-nen einmal genau überprüft werden. Oft liegen hierLeistungsreserven brach, die sich jedoch mit geeigne-ten CNC-Nachrüstsätzen ohne großes Risiko mobili-sieren und nutzbar machen lassen. Die jeweilige Hard-und Software jedoch muß sensibel auf die dynamischenMöglichkeiten der Fräsmaschine eingehen und dieGeschwindigkeiten für jeden Punkt der vorgegebenenKontur genau berechnen können.

Dickmann, Klaus, und andereHochgeschwindigkeits-Perforationsbohren mit gepulster

Laserstrahlung

Maschinenmakrt 105 (1999) 21, 40–43

Trotz der unbestreitbaren Vorteile hat sich das Laser-strahlbohren bislang nicht in größerem Maße in derIndustrie durchgesetzt. Ein Perforationsverfahren, mitdem bis zu 30 000 Bohrungen pro Minute beispielsweisein dünnen Blechen und Hartpapier hergestellt werdenkönnen, soll dem Laserstrahlbohren jezt neue Anwen-dungsfelder erschließen.

Kroh, RüdigerMit neuen Roboterkinematiken weitere Märkte erschließen

Maschinenmarkt 105 (1999) 21, Seite 44–47

Der Anfang ist gemacht: Erstmals stand die Fabrikauto-mation als neuer Schwerpunkt im Mittelpunkt der Han-nover-Messe. Zwar sollte an einer ganzheitlichen Präsen-tation in den nächsten Jahren noch gefeilt werden, dochdie Premiere der Fachmesse war durchaus gelungen.

Tillert, RolfWirtschaftlichkeit und Lichtqualität bestimmen die

Beleuchtungstechnik

Maschinenmarkt 105 (1999) 21, Seite 48–49

Auf 38 735 m2 zeigten 758 Aussteller in den Hallen 7 bis10 ihre neuesten Produkte der Beleuchtungstechnik.Vorgestellt wurden beispielsweise technische Leuchten,Wohnraumleuchten, Lampen und Zubehör. Auch überdas Erzeugen von Lichtstimmungen und Lichtszenenkonnte man sich auf der Messe informieren.

Verantwortlich für Leitartikel: Bernhard Kuttkat; Unternehmen und Branchen: Ursula Hof-mann, Jürgen Schreier; Recht: Ursula Hofmann; Innovation: Helmut Klemm; Hannover-Messe: Rüdiger Kroh, Rolf Tillert; Messe-Vorschau Laser ‘99: Rüdiger Kroh, Messe-VorschauGifa, Metec: Bernhard Kuttkat; Umformen: Bernhard Kuttkat; Automatisierung, ElektronischeBaugruppen: Reinhold Schäfer; C-Technik, Software, Kommunikation: Ulrike Gloger; Serie,Management und Organisation: Jürgen Schreier; Marktspiegel: Bernhard Kuttkat; ReinholdSchäfer, Rüdiger Kroh, Ulrike Gloger; Termine: Claus-Martin Stotz; Bücher Udo Schnell;Schlußredaktion: Helmut Klemm; alle Max-Planck-Straße 7/9, 97064 Würzburg.

Prozessor mit hoher Taktrate ist für Multimedia optimiert

Maschinenmarkt 105 (1999) 21, Seite 53

Nach dem Prozessor Pentium III wurde zwischenzeitlichauch der Pentium III Xeon vorgestellt. Die Nachfolger derentsprechenden Pentium-II-Typen bieten neben weitergesteigerten Taktfrequenzen vor allem bessere Grafik-und Multimedia-Fähigkeiten. Darüber hinaus sind dieProzessoren besser als bisher auf die Belange des Inter-net ausgerichtet.

Gärtner, EdgarEntwicklung, Management und Logistik der Leiterplatten-

und Baugruppentechnik

Maschinenmarkt 105 (199) 21, Seite 54–56

Die Entwicklung der Leiterplatten- und Baugruppen-technik geht hin zu feineren Strukturen; Leiterbreitenvon 150 µm sind Stand der Technik. Schon zu Beginn des21. Jahrhunderts sollen die Verarbeiter Leiterbreiten bishinunter auf 50 µm, das heißt feiner als ein menschli-ches Haar, sowie Bohrungen von 0,3 mm und gelaserteMicrovias bis hinunter auf 15 µm beherrschen können.

Dieball, HansElektronisches Frankieren der Post direkt am PC-Arbeits-

platz macht unabhängig von Schalteröffnungszeiten

Maschinenmarkt 105 (1999) 21, 58–59

In den USA wird derzeit eine Softwarelösung getestet, die es ermöglicht, auf elektronischem Wege Briefmarkenaus dem Internet herunterzuladen. Noch in diesem Jahrsoll ein entsprechender Zulassungsantrag auch an dieDeutsche Post AG gestellt werden. Damit wären Unter-nehmen unabhängig von Schalteröffnungszeiten undFrankiermaschinen.

Pfeiffer, RegineJederzeit und über alle Entfernungen hinweg virtuelle

Meetings mit Ton, Bild und sogar Datenaustausch abhalten

Maschinenmarkt 105 (1999) 21, Seite 60–62

Schadensfallbeurteilung an Lokomotiven, Vertragsver-handlungen mit Kunden oder Getriebeentwicklung fürNutzfahrzeuge – alles gleichzeitig rund um den Globus:Der Maschinenbaukonzern Voith setzt Videokonferenz-systeme als unternehmensweite Kommunikationsplatt-form ein.

Schötz, AlfredDer Wegfall von Kursrisiken macht Auslandsengagement

noch attraktiver

Maschinenmarkt 105 (1999) 21, Seite 64–65

Währungsschwankungen – typisch für das Vor-Euro-Zeitalter – belasteten exportierende Unternehmen mitzum Teil erheblichen Kurssicherungskosten. Diese Wäh-rungsrisiken sind mit dem Euro nun Geschichte. Ande-rerseits macht die größere Preistransparenz im „Euro-land“ eine länderspezifische Preispolitik unumgänglich.

Zimmerer, XaverChancen und Gefahren von Globalisierung und Fusionen

für den Maschinenbau

Maschinenmarkt 105 (1999) 21, Seite 66–71

Der deutsche Maschinenbau ist von der aktuellen Über-nahme- und Fusionswelle bisher nur wenig tangiert wor-den. Produktionsseitig sind Fusionen wegen der starkenSpezialisierung der meisten Unternehmen wenig sinn-voll.SynergienergebensichallenfallsimVertriebsbereich.

74 Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21

Maschinenmarkt

DOKUMENTATION

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21 XX

Maschinenmarkt

MARKTSPIEGEL

Bei den Schaltverstärkern der

Baureihe Ex-i konnte die

Packungsdichte aufgrund der

ständigen Weiterentwicklung

des seit Jahren bewährten

Europakartensystems erhöht

werden. Auf einer Standard-

4TE-Europakarte (20,32 mm)

sind acht Kanäle unterge-

bracht. Verfügbar sind Karten

mit Relaisausgang (ED2-SR-

Ex8), aktivem Transistoraus-

gang (ED2-ST-Ex8) und pas-

sivem Transistorausgang

(ED2-SOT-Ex8). Möglich ist

die hohe Kanalzahl durch

eine auf einen Mikroprozes-

sor aufbauende optimierte

Technik. Das Konfigurieren

der Europakarten erfolgt

über eine Bedienoberfläche

am PC/Notebook. Über das

Bedientool E-PK lassen sich

Leitungsbruch- und Leitungs-

kurzschlußüberwachung für

die einzelnen Kanäle zuschal-

ten. Der Trennschaltverstär-

ker mit Relaisausgang hat

eine GL-Zulassung.

Pepperl+Fuchs GmbH,

68301 Mannheim,

Tel. (06 21) 7 76-0,

Fax (06 21) 7 76-14 00

Schaltverstärker mit hoher Packungsdichte

Die für den rauhen Industrie-

einsatz geeignete Lichtwel-

lenleiter-Umsetzeinrichtung

eines Hamburger Herstellers

ist beliebig oft kaskadierbar.

Der Umsetzer ermöglicht die

Übertragung bis zu einer Lei-

tungslänge von 30 000 m und

kann in allen Standardspan-

nungen geliefert werden. Alle

Module arbeiten datentrans-

parent.

Die Zusammenarbeit mit Pro-

dukten anderer Hersteller

und der schnelle Aufbau von

optischen RS485- und Pro-

fibusnetzen ist damit mög-

lich. Die maximaleDatenrate

ist mit 1,5 MBit angegeben.

Optische Anschlüsse für

FSMA und ST sowie Monta-

gesets für Wand- oder Trag-

schienenmontage werden op-

tional angeboten.

Niebuhr Optoelektronik

GmbH, 21079 Hamburg,

Tel. (0 40) 76 62 59-0,

Fax (0 40) 76 62 59-11

Lichtwellenleiter-Umsetzeinrichtungist beliebig oft kaskadierbar

Zum berührungslosen Mes-

sen eignet sich die Zeilen-

kamera Cil 2048. Das Gerät

eignet sich zur Oberflächen-

inspektion, beispielsweis zum

Erkennen von Fehlern auf

verschiedenen Materialien,

zur berührungslosen Dimen-

sionsmessung, Positionsmes-

sungen oder zum Barcode-

Lesen. Die Kamera arbeitet

mit einer CCD-Zeile von 2048

Pixel und einer Pixelfrequenz

von 5 MHz. Je nach Anforde-

rung wird dadurch eine Zei-

lenfrequenz von 1,7 kHz er-

reicht. Zur Ausgabe der Ergeb-

nisse stehen die Bussysteme

CAN, RS-232, RS-485 und ein

Analogausgang (0 bis 20 mA)

zur Verfügung.

Polytec GmbH,

76337 Waldbronn,

Tel. (0 72 43) 60 40,

Fax (0 72 43) 6 99 44

Zeilenkamera zur Oberflächeninspektion

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21 XX

Maschinenmarkt

MARKTSPIEGEL

Das kompakte industriefeste

Terminal Intus 3500 ist mit

einer laut Hersteller leicht

erlernbaren Bedienoberflä-

che ausgestattet. Mit einfa-

chen Eingabemöglichkeiten

über Touchscreen, Mehrfach-

bedienung von Funktions-

tasten mit Softkey-Beschrif-

tung und umfangreichen

Helpfunktionen hat der Her-

steller die Geräteserie verse-

hen. Deshalb ist das Terminal

mit dem neuartigen Matrix-

Touchscreen des Herstellers

ausgestattet, der die Defini-

tion von bis zu 64 Tasten

ermöglicht. Je nach Display-

variante gibt es die Möglich-

keit der Softkeys auf dem Dis-

play oder außerhalb davon als

weitere frei programmierbare

Tasten. Der Hersteller weist

auf die geschützte Tastenbe-

schriftung hin: Jede individu-

elle Beschriftung ist möglich.

PCS Systemtechnik GmbH,

81539 München,

Tel. (0 89) 6 80 04-2 53,

Fax (0 89) 6 80 04-5 55

PC-basierendes BDE-Terminalarbeitet im firmeneigenen Intranet

Web- und Sprachkommuni-

kator nennt der Hersteller das

Mobiltelefon „Smart Phone“.

Unabhängig von weiteren

Zusatzgeräten bietet dieses

neue Mobiltelefon nämlich

die Möglichkeit, zu jeder Zeit,

auch von unterwegs, Zugang

zu einer Reihe von Informa-

tionsquellen wie das World

Wide Web, Intranets oder

verschiedene Dienstleistun-

gen des Netzbetreibers.

Man kann beispielsweise E-

Mails senden und empfangen,

seinen Terminkalender abfra-

gen. Der Hersteller stellt das

Konzept vor als Vision für

zukünftige Kommunikation.

Panasonic Europe GmbH,

22525 Hamburg,

Tel. (0 40) 85 49-0,

Fax (0 40) 85 49 28 55

Mobiltelefon hat Zugang zum Internet

Das digitale Betriebsfunk-

system MC 1600 erweitert als

neues Kompaktsystem die

Produktpalette digitaler

Funksysteme auf Basis von

Tetrapol. Das neue Gerät bie-

tet eine auf die besonderen

Anforderungen kleinerer

Anwendungen in der Indu-

strie und im Transport kon-

zipierte Systemtechnik. Das

Lösungskonzept basiert auf

einem ausbaufähigen, modu-

laren Aufbau, mit dem ein

kostengünstiger und schritt-

weiser Einstieg in lokale digi-

tale Netze möglich wird.

Neben den Systemkompo-

nenten Basisstation und Ver-

mittlung in kompakter Bau-

weise gehören ebenfalls die

entsprechenden Endgeräte

dazu.

AEG Mobile Communication

GmbH, 89081 Ulm,

Tel. (07 31) 5 05 17-17,

Fax (07 31) 5 05-18 21

Digitales Tetrapol-Betriebsfunksystemfür industrielle Anwendungen

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21 XX

Maschinenmarkt

MARKTSPIEGEL

Universell einsetzbar ist ein

Laserbeschrifter. Das kom-

pakte Gerät ermöglicht laut

Hersteller das dauerhafte und

sichere Beschriften fast aller

gängigen Werkstoffe. Der

variabel ausrüstbare große

Arbeitsraum erlaubt das

Handling unterschiedlichster

Bauteile und den Einsatz von

bis zu drei Lasern, die parallel

arbeiten können. Somit las-

sen sich mehrere Werkstücke

gleichzeitig oder von zwei

Seiten bearbeiten. Werden

zwei Ablenkköpfe eingesetzt,

läßt sich auch die Bearbei-

tungszeit halbieren. Für eine

hohe Flexibilität des Beschrif-

ters sorgt die grafikorientierte

Windows-Oberfläche. Text

und Grafik lassen sich somit

im Zusammenspiel mit dem

integrierten Laser-CAD-Pro-

gramm effizient programmie-

ren. Standardmäßige sind PC-

Schnittstellen und Ethernet-

Anschlüsse vorhanden.

Carl Baasel Lasertechnik

GmbH, 82319 Starnberg,

Tel. (0 81 51) 7 76-2 80,

Fax (0 81 51) 7 76-1 59

Laser beschriftet gängige Werkstoffeflexibel, dauerhaft und sicher

Zur Integration in Handha-

bungssysteme sowie in manu-

elle, halb- oder vollautomati-

sche Produktionslinien ist ein

Laserbeschrifter in Kompo-

nentenbauweise geeignet. In

Abhängigkeit von der Anwen-

dung können dioden- oder

lampenangeregte Nd:YAG-

Laser oder auch versiegelte

CO2-Laser eingesetzt werden.

Bei den Festkörperlasern ste-

hen Modelle mit Leistungen

zwischen 30 und 200 W zur

Verfügung, bei den Gaslasern

von 10 bis 100 W. Mit dem La-

serstrahlablenkungssystem

lassen sich bewegte und

ruhende Produkte kennzeich-

nen. Die maximale Linien-

geschwindigkeit liegt bei

200 m/min.

Alltec Angewandte Laser

Licht Technologie GmbH

& Co. KG, 23569 Lübeck,

Tel. (04 51) 39 09-3 50,

Fax (04 51) 39 09-3 99

Laserbeschrifter in Komponentenbauweise

Durch eine gezielte thermi-

sche Verformung mit dem

Laserstrahl können Bauteile

in eine sehr genaue Endpo-

sition verformt werden. Das

Verfahren ist gut zu auto-

matisieren und besonders ge-

eignet für die Endmontage

von Bauteilen, bei denen es

auf eine hohe Fertigungs-

genauigkeit ankommt. Das

Grundprinzip der Mikroju-

stage beruht auf der thermi-

schen Wirkung des Laser-

strahls auf der Materialober-

fläche. Durch die kontrollierte

Erwärmung und nachfol-

gende Erkaltung entstehen

Spannungen, die zur Biegung

des Bauteils führen. Bisher

wurde das industrielle Poten-

tial des Laserstrahlbiegens

vorwiegend für sehr dünne

Folien oder beim Makrobie-

gen von Blechen untersucht.

Im Rahmen einer Studie wur-

den Untersuchungen zur defi-

nierten Mikrojustage von

Blechbauteilen durchgeführt.

Ziel war es, Kontaktlippen aus

CrNi-Stahl (0,5 mm und 1 mm

dick) vor dem Endeinbau

durch Laserstrahlerwär-

mung in eine definierte Posi-

tion mit einer Genauigkeit von

±1 µm zu biegen.

Laser Zentrum Hannover e.V.,

30419 Hannover,

Tel. (05 11) 27 88-3 16,

Fax (05 11) 27 88-1 00

Laser zum Biegen von Bauteilen

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21 XX

Maschinenmarkt

MARKTSPIEGEL

Modular aufgebaut ist die

Umform- und Beschneide-

maschine R 600, die Blech-

formteile automatisch fertigt.

Das Be- und Entladen sowie

die Entfernung des Ver-

schnitts erfolgten manuell.

Die Umform- und Beschnei-

demaschine hat drei

unterschiedliche Motoran-

triebe: einen Antrieb für die

Bearbeitung von rotations-

symmetrischen Werkstücken

bei mittleren Umform- und

Beschneidekräften; einen

zweiten Antrieb für größere

Bearbeitungskräfte und ei-

nen dritten Antrieb zur Bear-

beitung von polygonalen

Werkstücken mit mittleren

Abmessungen.

Omera Snc,

I-36010 Chiuppano,

Tel. (00 39-4 45) 80 54 44,

Fax (00 39-4 45) 80 54 04

Automatisierte Umformmaschinemit Station zum Beschneiden

Eine Präzisionsrichtmaschi-

ne für eine Längsträger-Profi-

lieranlage hat 17 einzeln und

synchron angetriebene Richt-

walzen. Gerichtet wird hoch-

festes Material mit Zugfestig-

keiten bis 800 N/mm2 und mit

Querschnitten von 600 mm 310 mm. Ein Kassettensystem

ermöglicht das schnelle Rei-

nigen des Richtaggregates.

Hervorzuheben ist auch die

Zustellung der Maschine bei

eingelegtem Band. Die Richt-

anlage wird in eine Profilier-

straße für Lkw-Längsträger

integriert.

Arku Maschinenbau GmbH,

76503 Baden-Baden,

Tel. (0 72 21) 50 09-0,

Fax (0 72 21) 50 09 44

Präzisionsrichtmaschineist in Längsträger-Profilieranlage integriert

Ausgelegt für die Fertigungs-

anforderungen im Metall ist

die Rohrbiegemaschine „Bie-

gesystem 4800“, mit der das

Dornbiegen, Rollenbiegen

und Profilbiegen von Werk-

stücken aus Stahl und

Edelstahl möglich ist. Das

digitale Längen- und Ver-

drehwinkel-Meßsystem trägt

dazu bei, die Fertigungszeiten

zu verkürzen. Die Dornbie-

gemaschine ist fahrbar und

biegt Rohre mit Durchmes-

sern von 6 bis 50 mm mit

hoher Genauigkeit und engen

Radien ab 1,5 D. Nach Anga-

ben des Herstellers ist die

Maschine vor allem geeignet

zum Biegen geschlossener

Rahmen mit einer Schweiß-

naht. Zur Verfügung stehen

Maschinen mit verschie-

denen Rohraufschieblängen .

Jutec Biegesysteme GmbH,

65549 Limburg,

Tel. (0 64 31) 93 49-0,

Fax (0 64 31) 93 49 25

Rohrbiegemaschine mit Meßsystemfür Längen und Verdrehwinkel

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Maschinenmarkt

MARKTSPIEGEL

Das Prüfsystem Optisort zur

automatischen 100%-Kon-

trolle erkennt auch an-

spruchsvolle Prüfkriterien

wie winzige Stanzgrate an

scheibenförmigen Stanztei-

len oder hauchfeine Späne an

Gewinden. Das optische Prüf-

system arbeitet berührungs-

los mit Kamera- und Laser-

technik. Die Prüflinge werden

mit konstanter Geschwindig-

keit der Kontrollstation zuge-

führt und dort im Durchlauf

berührungslos gemessen.

Anschließend werden die Gut-

Teile pneumatisch aussor-

tiert und nach der vorgege-

benen Stückzahl in die Behäl-

ter transportiert. Die vom

Prüfsystem als nicht in Ord-

nung ausgewerteten Teile

werden in den Schrottbehäl-

ter aussortiert. Bei Bedarf

kann die Sortierung mit einer

zusätzlichen Station erwei-

tert werden. Nach Beendigung

der Teileprüfung kann ein

Prüfprotokoll mit Fehlerstati-

stik erstellt und ausgedruckt

werden. Das optische Prüfsy-

stem für kleine, flache Stanz-

teile besteht aus Standard-

komponenten und kann indi-

viduell ausgeführt sein. Her-

gestellt werden drei Varian-

ten, die sich durch die Größe

des Arbeitsraumes bezie-

hungsweise der Durchmesser

der Stanzteile unterscheiden.

Danach gibt es optische Prüf-

systeme mit Arbeitsbereichen

von 8 bis 25 mm, 15 bis 40 mm

und 30 bis 65 mm.

Gefra GmbH,

57567 Daaden,

Tel. (0 27 43) 93 00 12,

Fax (0 27 43) 93 00 10

Optisches Prüfgerät zur Kontrollevon kleinen, flachen Stanzteilen Ausgelegt zum Beschicken

halbautomatischer Rund-

knetmaschinen ist ein Hand-

habungsgerät, das während

der Bearbeitung bereits den

nächsten Rohling bereitstellt.

Am Portalschlitten des Gerä-

tes sind eine Hubachse mit

190 mm Hub und zwei Paral-

lelgreifer im festen Abstand

von 160 mm montiert. Der

Parallelgreifer übernimmt die

Rohlinge aus der Rohteil-

auflage zeitgleich mit der

Übergabe eines bereits gefer-

tigten Teils auf der Ablage für

Fertigteile. Während des Bear-

beitungszyklus der Maschine

fährt der Portalschlitten in die

Ausgangsposition zur Fertig-

teilaufnahme/Rohlingabga-

be. Nachdem das Fertigteil

vom Parallelgreifer übernom-

men und der Rohling über

einen Zwischenhub von 160

mm der Bearbeitungseinheit

zugeführt wurde, beginnt der

nächste Zyklus. Zeitgleich

fährt der Portalschlitten

zurück in die Ausgangspositi-

on zum Ablegen des fertigen

Teils und zum Aufnehmen ei-

nes Rohlings. Das Gerät eig-

net sich für Rohlinge mit

Außendurchmessern zwi-

schen 20 und 60 mm, bei Län-

gen von 100 bis 700 mm.

Gebr. Felss GmbH + Co. KG,

75203 Königsbach-Stein,

Tel. (0 72 32) 40 20,

Fax (0 72 32) 40 21 22

Handhabungsgerät für Rundknetmaschinen

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21 XX

Maschinenmarkt

MARKTSPIEGEL

Hohe Positioniergenauigkeit

bei hohem Dreh- und Halte-

moment gewährleistet ein neu

entwickelter Positionieran-

trieb, ein Gleichstrommotor

mit geschlossenem Regel-

kreis und integrierter Lei-

stungsendstufe. Ein entspre-

chendes Getriebe erweitert

seinen Anwendungsbereich.

Für autonome Positionier-

abläufe im Rahmen der Auto-

mation sorgen ein Mikropro-

zessor und ein Lagegeber. Die

Antriebseigenschaften lassen

sich genau auf die jeweilige

Anwendung parametrieren.

Die Position wird über eine

Busschnittstelle vorgegeben

und vom Lageregler kontrol-

liert und in Echtzeit korri-

giert. Gefertigt wird der kom-

pakt gebaute Positionieran-

trieb in vier Getriebeüberset-

zungen mit Nenndrehzahlen

von 30 bis 220 U/min und

Nenndrehmomenten von 3,5

bis 12 Nm. Anwendungs-

schwerpunkt der Antriebs-

komponente ist sicher die For-

matverstellung „auf Knopf-

druck“, beispielsweise in der

Druck-, Kunststoff- und Ver-

packungstechnik.

SIG Positec Automation

GmbH, 77933 Lahr,

Tel. (0 78 21) 94 62 39,

Fax (0 78 21) 94 62 67

Kompakter Positionierantriebverstellt Formate auf Knopfdruck

Charakteristisch für die neue

Baureihe Linearachsen mit

Leistungen bis 15 kW vom

Typ HPLA sind die hohe Lei-

stungsdichte und ihre Kon-

struktion nach dem Bauka-

stenprinzip. Alle Führungs-

systeme und Antriebe lassen

sich so den unterschiedlichen

Anwendungsfällen anpassen.

Die Linearachsen mit Zahn-

riemen und Servoantrieb gibt

es mit den Profilquerschnit-

ten 180 mm 3180 mm und

120 mm 3120 mm. Zur Wahl

stehen kunststoffummantel-

te Laufrollen, die direkt im

hartbeschichteten Alumini-

um-Strangpreßprofil laufen,

oder Stahl-Laufrollen, die sich

auf gehärteten Stahlbahnen

bewegen. Je nach Baugröße

sind Tragfähigkeiten bis

400 kg, Geschwindigkeiten

bis 5 m/s und Genauigkeiten

bis 0,05 mm realisierbar.

Unter anderem sorgen neue

schrägverzahnte Planetenge-

triebe für einen leisen Betrieb

der Linearachsen.

Parker Hannifin GmbH

Hauser Elektromechanik,

77656 Offenburg,

Tel. (07 81) 50 90,

Fax (07 81) 50 91 76

Linearachse aus dem Baukastenmit Antriebsleistungen bis 15 kW

Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21 XX

Maschinenmarkt

TERMINE

Kongresse, Kolloquien, Seminare

Seminar: Umformtechnik – Leistungs-

steigerung im Werkzeugbau

Institut für Umformtechnik dermittelständischen Wirtschaft GmbH,Karolinenstraße 8, 58507 Lüdenscheid, Tel. (0 23 51) 1 06 42 00, Fax (0 23 51) 1 06 42 01

Lüden-scheid10. und11. 6.

1180 DM

Seminar: Von innovativen Unternehmen

lernen – Leistungs- und ergebnisorien-

tierte Bonussysteme bei SGL Carbon

TOP Institut für Medienentwicklung und Kommunikation GmbH,Mainzer Landstraße 195, 60326 Frankfurt/Main,Tel. (0 69) 75 91 21 67, Fax (0 69) 75 91 23 01

Meitingen16. 6.

390 DM

Seminar: SAP für Entscheider –

Kosten, Nutzen und Alternativen der

Einführung beurteilen

Management Circle GmbH,Postfach 56 29, 65731 Eschborn,Tel. (0 61 96) 4 72 28 00,Fax (0 61 96) 4 72 28 88

München22. 6.

1795 DM

Seminar: Explosionsschutz

elektrischer Anlagen – physikalische

und rechtliche Hintergründe

Haus der Technik e. V.,Hollestraße 1, 45127 Essen,Tel. (02 01) 1 80 31,Fax (02 01) 1 80 32 69

München23. und24. 6.

1790 DM

Seminar: EMV-Normung.– technische

und gesetzliche Grundlagen

Technische Akademie Esslingen, Weiterbildungszentrum,Postfach 12 65, 73748 Ostfildern,Tel. (07 11) 3 40 08 23,Fax (07 11) 3 40 08 43

Ostfildern24. und25. 6.

1310 DM

Seminar: Spielregeln für erfolgreiche

Besprechungen und Meetings

DGFP e. V.,60528 Frankfurt/Main, Lyoner Straße 15,Tel. (0 69) 6 66 90 91, Fax (0 69) 6 66 90 46

Frankfurt/Main24. und25. 6.

1520 DM

Tagung: Integrierte leistungs-

elektronische Systeme – Entwicklungs-

stand und Tendenzen

VDI/VDE-TechnologiezentrumInformationstechnik GmbH,Rheinstraße 10, 14513 Teltow,Tel. (0 33 28) 43 51 11, Fax (0 33 28) 43 51 05

Nürnberg25. 6.

Preis aufAnfrage

Forum: Alternative Technologien

für die Verdrahtungstechnik

Fraunhofer Institut Produktionstechnikund Automatisierung,Nobelstraße 12, 70569 Stuttgart,Tel. (07 11) 9 70 00, Fax (07 11) 9 70 13 99

Stuttgart25. 6.

650 DM

Konferenz: Effektive Automatisierung

mit Hilfe von Robotern

Institute for International Research GmbH& Co, Management- Konferenzen,Otto-Vogler-Straße 17, 65843 Sulzbach,Tel. (0 61 96) 58 50, Fax (0 61 96) 58 54 85

Sindel-fingen28. und29. 6.

2595 DM

ÜbersichtlichKurze Lebenszyklen und stei-

gender Kostendruck zwingen

die Unternehmen zuneh-

mend, ein wirksames Pro-

jektmanagement einzufüh-

ren. Eine Befragung des For-

sa-Instituts belegt, daß die

Mehrzahl der deutschen Ma-

nager Projektteams als her-

vorragendes Instrument er-

achten, um im Wettbewerb zu

bestehen. Der Bedarf an fun-

dierter Literatur zu diesem

speziellen Thema ist deswe-

gen entsprechend hoch.

Das vorliegende Buch be-

faßt sich mit dem Projektma-

nagement als kundenorien-

tierter Führungskonzeption.

Eine wesentliche Aussage ist,

daß sich die Projektarbeit in

der gesamten Führung eines

Unternehmens niederschla-

gen muß. Besonders wird

auch auf die Bedeutung der

Mitarbeiter für ein erfolgrei-

ches Projektmanagement hin-

gewiesen. Projektmanage-

ment sollte deswegen auch in

der Unternehmenskultur ver-

ankert werden.

Das Buch wendet sich so-

wohl an den Einsteiger, als

auch an den mit dem Pro-

jektmanagement vertrauten

Leser. Dieses schwierige Ziel

soll dadurch erreicht werden,

daß grundlegende Themen

drucktechnisch abgehoben

sind. Dadurch stößt der er-

fahrene Projektleiter auf viele

bekannte Inhalte, der Neuig-

keitswert hält sich für ihn in

Grenzen. Einsteigern in die

Materie wird jedoch eine um-

fassende und übersichtliche

Darstellung des Projektmana-

gements geboten. Der gesam-

te Planungs- und Kontrollpro-

zeß mit den heute relevanten

Instrumenten wird darge-

stellt. Die Quellenangaben er-

lauben eine gezielte Vertie-

fung der gelesenen Themen.RUDOLF FIEDLER

UmfassendWie organisieren erfolgreiche,

neu strukturierte Unterneh-

men ihre Instandhaltung?

In dem Buch „ Instandhal-

tungsmanagement in neuen

Organisationsformen“ wer-

den zukünftige Szenarien zur

Neuausrichtung der Instand-

haltung dargestellt. Die drei

wichtigsten Entwicklungen

für die Instandhaltungsorga-

nisation – Total Productive

Maintenance, Reliability Cen-

tered Maintenance und der

Einsatz der EDV werden dar-

gestellt. Darüber hinaus wird

ein weiteres Konzept vorge-

stellt und vertieft: das DAPV-

Konzept (Dezentrale Anlagen-

und Prozeßverantwortung als

Baustein einer Fraktalen Fa-

brik).

Ziele, Ausgestaltung und

Umsetzung des DAPV-Kon-

zepts in die betriebliche Pra-

xis werden beschrieben. An-

sätze zum Wissensmanage-

ment in der Instandhaltung –

nutzerspezifische Verfügbar-

machung des kompletten für

Instandhaltungszwecke rele-

vanten Wissens – und die

dafür erforderlichen Aktivitä-

ten werden diskutiert.

Neben der Beschreibung

der IPS-Systeme zur EDV-un-

terstützten Aufgabenplanung

und -steuerung wird ein Ver-

fahren zur Kosten- und Ver-

fügbarkeitsplanung durch

strategieorientierte Produkti-

onssicherung vorgestellt.

Ein weiterer Schwerpunkt

des Buches ist der Blick auf

technische Trends für die

Überwachung und Diagnose

komplexer Systeme. Dazu

gehören Telediagnose und Te-

leservice. Praxisbeispiele aus

der Automobil- und Ferti-

gungsindustrie ergänzen die

Darstellung. DIETER MEWES

Membranpumpen mit mechani-

schem Membranantrieb für

Gase

Von E. Becker:. Essen: Vulkan-Ver-lag, 1998. 53 Seiten, 24 DM.

Mit dem Buch wurde eine

Lücke in der technischen

Literatur geschlossen. Das

Werk beschreibt den kon-

struktiven Aufbau, Baufor-

men und Anwendungen der

Pumpen und nennt Hinweise

zur Pumpenauswahl. Dank

ihrer Eigenschaften und viel-

fältiger technischer Fort-

schritte haben Membran-

pumpen mit mechanischem

Membranantrieb in den letz-

ten drei Jahrzehnten weite

Verbreitung gefunden. Ein-

satzfelder liegen beispielswei-

se in Analysen-, Medizin- und

Lebensmitteltechnik, in Che-

mie und Verfahrenstechnik,

Apparatebau oder der Kern-

technik. Die Pumpen fördern,

evakuieren und komprimie-

ren ölfrei, so daß Medien we-

der verunreinigt noch ver-

fälscht werden.

Kompaktwissen IIDas Buch von Seiler stellt

eine logisch-systematische

Fortsetzung des Werkes „Ac-

counting / BWL in der Praxis

I“ dar. Auch diese Veröffentli-

chung kann als eine sehr ge-

lungene Darstellung einer

komplexen Materie bewertet

werden. Der Leser kann sich

nicht nur im Text umfassend

informieren, sondern die In-

halte werden außerdem an-

schaulich und sehr anspre-

chend visualisiert.

Diese neue Publikation ent-

hält vier Teile. Im ersten wird

erläutert, welche Dimensio-

nen die Rentabilität von Kapi-

tal in der Wirtschaftspraxis

besitzt. Im zweiten Teil erfährt

der Leser, welche Alternativen

in der Realität existieren, um

den Finanzierungsbedarf von

Unternehmen zu decken. Im

dritten Teil wird aufgezeigt,

wie den so wichtigen Liqui-

ditätserfordernissen Rech-

nung zu tragen ist. Im vierten

Teil schließlich wird darge-

legt, wie betriebliche Investiti-

onsvorhaben finanzierungs-

technisch zu bewerten sind,

um solide Entscheidungs-

grundlagen zu erhalten.

Eine Vielzahl von Fallstudi-

en erlaubt eine intensive Be-

schäftigung mit dem Titelthe-

ma und ermöglicht die Verin-

nerlichung der einzelnen

Aspekte. Als positiv ist

grundsätzlich die Aktualität

der ausgewählten Aspekte an-

zusehen, Wiederum kann als

zusammenfassendes Urteil

festgestellt werden, daß es

sich nicht um eine wissen-

schaftliche Veröffentlichung,

aber aus der Sicht der Praxis

um ein Top-Buch handelt!WIELAND WEISS

I Maschinenmarkt, Würzburg 105 (1999) 21

BÜCHER

Projektmana-

gement

Von A. Krüger,G. Schmolke, R.Vaupel, Stutt-gart: Schäffer-Poeschel Verlag,1999, 272 Sei-ten, 78 DM.

Financial

Management –

BWL in der Pra-

xis II

Von A. Seiler.Zürich: Orell Füs-sli, 1999. 528Seiten, 88 DM.

Instandhal-

tungsmanage-

ment

Von E. Westkäm-per, W. Sihn undS. Stender. Hei-delberg: Sprin-ger, 1999. 183Seiten, 69 DM.

Kompaktkurs Ingenieurmathe-

matik mit Wahrscheinlichkeits-

rechnung und Statistik

Herausgegeben von G. Engeln-Müllges. München: Fachbuchver-lag Leipzig im Carl Hanser Verlag,1999. 376 Seiten, 39,80 DM.

Das Lehrbuch ist als vorle-

sungsbegleitende Lektüre für

Studenten an Fachhochschu-

len und Universitäten konzi-

piert. Mehr als 200 Bilder un-

terstützen die Anschaulich-

keit der komprimiert darge-

stellten Stoffgebiete: Lineare

Algebra, Vektoralgebra, Analy-

tische Geometrie, Differential-

und Integralrechnung, Wahr-

scheinlichkeitsrechnung und

Mathematische Statistik. Ins-

besondere für die Prüfungs-

vorbereitung wurden 300 Bei-

spiele und 150 Aufgaben aus-

gearbeitet. Anregungen von

Studenten, die das Manus-

kript getestet haben, sind in

das Buch eingearbeitet wor-

den. Als besonderen Service

bieten die Autoren im Internet

zusätzliche Aufgaben mit Lö-

sungen an und stehen per E-

mail für Rückfragen und Aus-

künfte zur Verfügung.

Hannover-MesseRund 750 Hersteller

mechanischer, elektro-magnetischer und

elektronischer Kompo-nenten zeigten auf

dem weltgrößtenBranchentreffen, was

die Antriebstechnikgegenwärtig und in

der Zukunft zu leistenvermag.

BlindstromkompensationKundenspezifische Blindstrom-Kompensationsanlagen helfen,

den Blindstromverbrauch zureduzieren und Kosten durchsonst fällige Ausgleichsabga-

ben einzusparen.

GasventileIn Verbrennungsmoto-

ren läßt sich mit Hilfeeiner servohydrauli-schen Vorsteuerung

die Schaltzeit vonGasventilen verkür-zen. So wurde ein

Pilotventil entwickelt,das sich in wenigen

Millisekunden öffnenund schließen läßt.

Themen:

Materialfluß

Kunststoffverarbeitung

Elektrische Ausrüstung

Antriebstechnik

Fluidtechnik

C-Technik

Sie lesenaußerdem:

Datenfunk

In Lieferanten-Logi-stikzentren für einenFahrzeugherstellersorgt Datenfunk fürhohe Transparenz.

Zahnriemen

Endlos verschweißteZahnriemen sind hoch-entwickelte Maschinen-elemente, jeoch nichtohne Schwachstellen.

Interpack

Fast 2500 Ausstelleraus 53 Ländern betei-ligten sich an der inter-nationalen Messe derVerpackungsbranche.

Automatische IdentifikationWolfgang Schroeder, Geschäfts-führer der Teklogix GmbH, Willich:„Schon seit einigen Jahren sind aus

technischer Sicht keine Hinder-nisse mehr vorhanden.“

VORSCHAU AUF MM 22 VOM 31. 5. 1999

III

Maschinenmarkt

im Internet

AktuellesNachrichten aus Wirtschaft undTechnik

MarktspiegelProdukt-informationen

Firmen und ProdukteDatenbank mitProdukten und Firmenprofilen

MM-BörseDynamische Daten-bank für Gebraucht-maschinen

MM-ArchivMM-Inhalte der letzten vier Jahrgängeund des laufendenJahres

MM-InternationalIndustriemagazine in West-, Mittel-,Osteuropa und Asien

MM-ServiceProbehefte, Media-daten, Abonnements,Software, Seminare

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