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100 Jahre Jugend im Schwarzwaldverein Eine Reise in die Vergangenheit und zahlreiche Ideen für die Zukunft Sulzburg ist Gastgeber zur 144. Hauptversammlung Städtchen im Markgräflerland am Fuße des Belchens mit südländischem Flair Votum für einen „Nationalpark plus“ Präsidium übergibt Minister Bonde das Grundsatzpapier des Schwarzwaldvereins E 6246 2/2013

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100 Jahre Jugend im Schwarzwaldverein Eine Reise in die Vergangenheit und zahlreiche Ideen für die Zukunft

Sulzburg ist Gastgeber zur 144. Hauptversammlung Städtchen im Markgräflerland am Fuße des Belchens mit südländischem Flair

Votum für einen „Nationalpark plus“ Präsidium übergibt Minister Bonde das Grundsatzpapier des Schwarzwaldvereins

E 6246 2/2013

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10_ Sulzburg ist Gastgeber zur 144. Hauptversammlung

Ein Wanderparadies mit südlichem Flair im Markgräflerland

12_ Heute gilt es, Geschaffenes zu erhalten

Die Ortsgruppe Sulzburg blickt auf 125 ereignisreiche

Jahre zurück

12_ Programm der 144. Hauptversammlung des

Schwarzwaldvereins in Sulzburg

30_ Braucht der Wald Kalk?

Nachdenken über den Pfifferling

32_ Amphibienbiotop im Oberwihler „Alten Schwimmbad“

34_ Zu den Naturschätzen des Kaiserstuhls

Neues Programm des Naturzentrums Kaiserstuhl

38_ Nationalpark plus

Schwarzwaldverein findet seine Haltung zum geplanten

Nationalpark im Nordschwarzwald

14_ Die Via Alta Vallemaggia im Tessin

Eine höchst anspruchsvolle Route für geübte Wanderer

18_ Durch die einsame Weite Spaniens

Auf der „römischen Autobahn“, dem „Silberweg“,

nach Santiago de Compostela

22_ Neues Handbuch für die Wanderführer-Ausbildung

22_ Mittlerer bis südlicher Schwarzwald

Termine der Heimat- und Wanderakademie

22_ Das Leben und die Strategien der Waldameisen

Termine der Heimat- und Wanderakademie

23_ Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg

24_ „Wanderung des Monats“ mit der Badischen Zeitung

Kooperation als Chance für die Ortsgruppen des

Schwarzwaldvereins

40_ Wie passen Kuttlematte

und Ölberg zusammen?

Nur in Schonach kann

man über den Ölberg di-

rekt ins Paradies wandern

25_ Die „Schwarzwälder Genießerpfade“

Die „Schwarzwald Wanderorte“ haben Wanderrouten

mit besonderen Genusserlebnissen entwickelt

26_ Schwarzwaldverein – 150 Jahre wegweisend

Festakt am 7. Juni 2014 in Freiburg – Jubiläumswanderungen

im gesamten Schwarzwald

28_ Kurz und bündig aus der Hauptvorstandssitzung

5_ 100 Jahre Jugend im Schwarzwaldverein

Eine Reise in die Vergangenheit, eine Feier in der

Gegenwart und zahlreiche Ideen für die Zukunft

8_ „Man muss Jugendliche nur genügend motivieren“

Ein Gespräch mit der neuen stellvertretenden

Jugendverbandsleiterin Regina Käppeler

9_ „Go Westweg!“ wird zu „Schwarzwald verquert“

39_ Personalien

42_ Bücherschau

SULZBURG NATURSCHUTZ

WANDERN

AKTUELLJUGEND & FAMILIE

SERVICE

Sulzburg ist Gastgeber

zur 144. Hauptversammlung

Seite 10

Schwarzwaldverein findet seine Haltung zum

geplanten Nationalpark im Nordschwarzwald

Seite 38

Die Via Alta Vallemaggia im Tessin

Seite 14

Wie passen Kuttlematte

und Ölberg zusammen?

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Schwarzwaldverein –

150 Jahre wegweisend

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100 Jahre Jugend im Schwarzwaldverein

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HEIMATPFLEGE

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Jahre Schwarzwaldverein – der älteste Wanderverein in Deutschland ist in die

Jahre gekommen. Hat er die Kurve geschafft in die nächsten Jahrzehnte? Mit dieser Frage beschäftigen sich die Verantwortlichen in Präsidium und Haupt-vorstand nicht erst jetzt kurz vor dem Geburtstag. Seit einigen Jahren nimmt die Zahl unserer Mitglie-der ab, weil es schwierig geworden ist, junge Leute für den Verein zu gewinnen. Manche Ortsgruppen stehen gar vor der Frage, ob sie sich auflösen sol-len. In solchen Fällen haben aber die Alarmglocken geschrillt, denn es muss nicht unbedingt nur an fehlendem Nachwuchs liegen, sondern häufig auch am mangelnden Management in den Ortsgruppen-vorständen, die es nicht verstanden haben, so nach und nach jüngere Mitglieder in die Verantwortung hineinwachsen zu lassen und auch neue Ideen zuzulassen. Die Workshops des Hauptvereins „Zu-kunftsfähiger Schwarzwaldverein“, die einen sehr positiven Zuspruch erfahren, geben hier wertvolle Hilfestellung.

In diesem Zusammenhang fällt mir ein, wie un-ser früherer Vizepräsident Alfred Heffner von ei-

ner neuen Sportart „nordic walking“ berichtete, die auch etwas für den Schwarzwaldverein sein könn-te, und manch einer der eingefleischten Wanderer verständnislos den Kopf schüttelte. Warum soll man jetzt auch noch mit Stöcken durch die Land-schaft touren? „Nordic Walking“ ging ziemlich am Schwarzwaldverein vorbei, die Touristiker griffen das Thema aber erfolgreich auf, markierten sogar Nordic-Walking-Rundwege, weil das die Gäste ani-mierte, obwohl man eigentlich auf jedem Weg mit den Stöcken unterwegs sein kann.

Jetzt gibt es einen neuen Trend, der auch schon in einigen Jahresprogrammen unserer Ortsgruppen

auftaucht: 24-Stunden-Wanderungen, High-speed-walking, Wandermarathon. Begriffe, die für man-chen eingefleischten Schwarzwaldvereinler ein Hor-ror sind. Aber unser in die Jahre gekommener Verein darf sich solchen Entwicklungen nicht verschließen, denn diese erschließen uns neue Mitglieder.

Damit komme ich zu unserer Jugend. Hundert Jah-re Jugendarbeit im Schwarzwaldverein, derzeit

aber nicht im Greisenalter, sondern hoch motiviert, zukunftsorientiert. Wandern ist „in“. Jugendliche, junge Familien, sind gerne „Outdoor“, suchen „Hap-pening“, „Challenge“ und „Adventure“. Und liebe Wanderfreunde, denen jetzt bei den Anglizismen die Haare zu Berge stehen: Unsere jungen Leute suchen nichts anderes als wir vor fünfzig, sechzig Jahren, heute mit etwas anderen Begriffen besetzt. Aber jetzt ist es die Aufgabe von unseren Funktionären, solche Entwicklungen aufzugreifen und diese engagierten Leute auch für die Mitarbeit in unseren Vereinen zu gewinnen. Neue Kommunikationswege gehören ebenso dazu, wie bei dem Projekt „Go Westweg“ er-folgreich erprobt, wie auch die Unterstützung bei der Erkundung neuer, unbekannter Wege. Nicht nur an Silvester, auch bei runden Jubiläen blickt man kritisch zurück und nimmt sich manches Neue vor. Für die Schwarzwaldvereinsjugend mit ihren hundert Jahren auf dem Buckel und erst recht für den Gesamtverein mit seinen 150 Jahren ist das nicht nur eine Heraus-forderung, sondern auch eine Verpflichtung all jenen gegenüber, die sich in den vergangenen anderthalb Jahrhunderten ehrenamtlich für unsere Heimat und unsere Gesellschaft eingesetzt haben.

Karlheinz Scherfling

DER SCHWARZWALDVEREIN FEIERT

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Schwarzwaldvereins-Mitglieder,

Feste soll man feiern, wie sie fallen, sagt der Volksmund. Nun, das machen wir auch so im Schwarzwaldverein, derzeit gerade in geballter Form. Im Markgräf-

lerland gibt es seit 125 Jahren in Sulzburg eine Ortgruppe des Schwarzwaldvereins. Diese feiert ihr Jubiläum und hat dazu den Hauptverein eingeladen, seine Dele-giertenversammlung und die 144. Hauptversammlung in dem schmucken Städtchen am Fuße des Belchens zu veranstalten. Wie gastfreundlich man dort aufgenommen wird, hat die Jugend im Schwarzwaldverein bereits erfahren dürfen, die in diesem Jahr ihr 100-jähriges Besten feiert und zum Festakt nach Sulzburg eingeladen hatte. Und dann steht noch das große Jubiläum an: 150 Jahre Schwarzwaldverein. Das wird zwar erst im kommenden Jahr in Freiburg und im gesamten Schwarzwald gefeiert. Aber schon jetzt laufen die Vorbereitungen auf dieses große Fest.

Titelbild: Frühling bei der Berghauser Kapelle auf dem Schönberg bei Freiburg. Das Foto entstand am 1. April 2012. Und der 1. April 2013? Er brachte hier gerade mal 0 Grad und die letzten Reste von Schnee. Aber Wetterkapriolen gehören zu unserem Leben. Gelegentlich vergessen wir, dass es auch schon in früheren Jahren mal weiße Ostern gegeben hat und dass auch schon richtige Sommerwochen den Wunsch nach Abkühlung aufkommen ließen. Also stellen wir uns als Wanderer einfach mit der richtigen Kleidung auf solche und solche Wetterlagen ein.

Foto: Karlheinz Scherfling

Karlheinz Scherfling

Was seit 1913 los war bei der Jugend im Schwarzwaldverein, das konnte man auf der langen Zeitleiste nachlesen, die am Jubeltag quer durch die Sulzburger Schwarzwaldhalle gespannt war. Hier waren zahlreiche Geschichten, Artikel, Geschehnisse dokumentiert worden. Das Besondere an dieser Zeitleiste war, dass sie während des gesamten Jubilä-ums bearbeitet werden konnte. Ob Jung, ob Alt, ob Groß, ob Klein, jedermann und jede Frau konnte diese Zeitleiste mit ganz persönlichen Geschichten über die Jugend im Schwarzwaldverein ergänzen. Dass es von solchen Geschichten zahlreiche gibt, davon zeugten die volle Zeitleiste und der Geräuschpegel der plaudernden Menge.

Für den gelungenen Start in diesen be-sonderen Tag sorgte eine Wanderung ent-lang des bergbaugeschichtlichen Wander-weges in Sulzburg. Für Information und gute Unterhaltung sorgte die ortskundige Geologin Gabi. An mehreren Stationen gab sie ihr Wissen über Plattentektonik, Gesteinsarten und den örtlichen Berg-bau preis. Die wunderbar gemischten Altersgruppen der Wanderer zeigten ein-mal mehr, dass Wandern Generationen verbindet und nicht nur junge, sondern auch junggebliebene Naturliebhaber zur Jugend im Schwarzwaldverein gehören. Nach der zweistündigen Wanderung kam die knapp 40-köpfige Wandergruppe wieder in der Schwarzwaldhalle an, wo bereits der Sektempfang bereitet war und zahlreiche weitere Gäste eingetroffen waren. Nach der Begrüßung durch den Jugendverbandsleiter Thorsten Albrecht wurde zum offiziellen Festakt ins Innere der Schwarzwaldhalle geladen.

Jörg Schött, langjähriger Jugendverbands-leiter des Schwarzwaldvereins, führte sou-verän durch das Programm. Es folgten die Grußworte durch Thorsten Albrecht, Prä-sident Eugen Dieterle, Matze Schäfer, dem Vertreter der Deutschen Wanderjugend, Pe-ter Wehrle, dem Sulzburger Bürgermeister sowie von Armin Imgraben, dem Vorsitzen-den der Ortsgruppe Sulzburg.

Eine Stiftung für die SchwarzwaldvereinsjugendPräsident Eugen Dieterle und das gesam-te Präsidium hatten ein sehr besonderes Geschenk für „ihre Jugend“. Zum 100-jäh-rigen Bestehen wurde das Startkapital von 1 000 Euro für einen Fonds oder eine Stiftung der Jugend im Schwarzwaldver-ein überreicht. Dieterle betonte die große Freude und Verantwortung, welche mit der

Da bekommt unser Vizepräsident Ge-

org Keller bei seinen Archivierungsar-

beiten ein Schriftstück in die Hand,

in dem von der „Weckung des Inte-

resses der Jugend für den Schwarz-

waldverein“ die Rede ist, und schon

ist es um uns geschehen und die Ge-

burtsstunde der Jugend im Schwarz-

waldverein deklariert: 1913. Das war

natürlich ein Anlass, 2013 zu feiern –

100 Jahre Jugend im Schwarzwaldver-

ein. Die zentrale Veranstaltung fand am

2. März in Sulzburg statt.

Jahre Jugend im Schwarzwaldverein

Eine Reise in die Vergangenheit, eine Feier in der Gegenwart

und zahlreiche Ideen für die Zukunft

Von Teresa Glittenberg

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„Eine Reise in die Vergangenheit,

eine Feier in der Gegenwart.“

Gründung und Unterhaltung einer solchen Stiftung einhergehen. Zugute kommen soll der Erlös benachteiligten Kindern und Ju-gendlichen, um auch ihnen einen Zugang zu den freizeitpädagogischen Angeboten des Schwarzwaldvereins zu ermöglichen.Getreu dem Motto „Herr Präsident, er-zählen Sie mal…“ folgten ein Interview mit Eugen Dieterle auf dem gemütlichen „Wanderbänkle“ auf der Bühne. Der Prä-sident gab sich bekannt jugendlich und konnte mit seinen Geschichten aus dem Nähkästchen das Publikum zum Lachen bringen. Für gute Stimmung sorgte zu-dem die darauffolgende Bildershow mit

Fotos von Veranstaltungen der Jugend aus den vergangenen Jahren. Die „ohh“- und „ahh“-Rufe und lautes Lachen kommen-tierte die farben- und lebensfrohe Aus-wahl an Impressionen.

Im Rahmen zweier Gesprächsrunden wurde zum Austausch und dem Schwel-gen in Erinnerungen eingeladen. Hierzu wurden bei der ersten Gesprächsrunde zum Thema „Hauptjugendwarte/Jugend-verbandsleiter“ Thorsten Albrecht, Horst Lampart sowie Ernst-Günter Hahn be-fragt. Die zweite Gesprächsrunde war besetzt mit Nadja Klett, Matze Burger, Matthias Back, Jessica Kolb und Gabri-

ele Schmalz. Diskutiert wurde hier über Freizeiten und Veranstaltungen der Ju-gend im Schwarzwaldverein, darüber, was sich verändert hat in den letzten Jahren, darüber, wo wir gerade stehen und darüber, wohin die Reise gehen soll. Den Abschluss des moderierten Festaktes bot die Präsentübergabe an alle Mitwirkenden.

Viele Erinnerungenwurden ausgetauschtIm Anschluss an diesen offiziellen Teil des Tages konnte bei Fingerfood und Getränken persönlicher Austausch

stattfinden. Die kreativ dekorierte Hal-le lud dazu ein, auf Entdeckungsreise zu gehen. Dias aus vergangenen Zeiten wurden gezeigt, die Zeitleiste mit per-sönlichen Geschichten gespickt, in alten Bockhorn-Zeltlager-Lagerzeitungen ge-schmökert oder historische Wandermode bestaunt.

Den Abschluss des Jubiläums gestal-teten Matze Burger und Teresa Glitten-berg mit ihrer Multivisions-Show über die Westwegwanderung der Jugend im Schwarzwaldverein. Diese fand im Rah-

men des Projekts GO WESTWEG! im Sep-tember 2012 statt. Das innovative Projekt, welches Trekking und neue Medien ver-band, dem größer werdenden Bedürfnis nach Flexibilität und Spontaneität gerecht wurde und junge wander- und naturbe-geisterte Menschen ansprach, sorgte be-reits für große Begeisterung innerhalb wie außerhalb des Schwarzwaldvereins. Die moderierte Multivisionsshow, beste-hend aus zahlreichen schönen Bildern, Videos und Audioaufnahmen, sorgte für einen gelungenen Abschluss des Jubi-

läums der Jugend im Schwarzwaldverein.

Ein Herzliches Dankeschön sei an dieser Stelle nochmals der Ortsgruppe Sulzburg und im Speziellen den ersten beiden Vorsitzenden Armin Imgraben und Herta Fafara gesagt. Danke für die große Gastfreundschaft und Hilfsbereit-schaft. Dieses Jubiläum und das gemein-same Erleben dieses Ereignisses sorgten für Stolz in den eigenen Reihen, sorgten für (noch) mehr Identifikation mit dem Schwarzwaldverein, sorgten für Motiva-tion für die weitere Vereinstätigkeit und sorgten für Zukunftsvisionen und Vor-freude. Und wie sagt man so schön? „Auf die nächsten Hundert!“

Bild oben:

Bild links:

Bild rechts

Impressionen vom Jubiläum 100 Jahre Jugend im Schwarzwaldverein

Jugendprogramm: Die nächsten großen Veranstaltungen

Zeltlager an der Bockhornhütte vom 28. Juli bis 10. August 2013 Teilnehmer/-innen: 60 Mädchen und Jungen, 10 bis 15 JahreKosten: Mitglieder 225,– €, Nichtmitglieder 245,– €

Segelfreizeit im Ijsselmeer: Wir stechen in See vom 4. bis 10. August 2013 Teilnehmer/-innen: 12 Mädchen und Jungen, 10 bis 14 JahreKosten: Mitglieder 445,– €, Nichtmitglieder 465,– €

Bockhorn 15+: Zeltlager bei St. Peter vom 12. bis 16. August 2013 Teilnehmer/-innen: 8 bis 32 Jugendliche, 15 bis 17 JahreKosten: Mitglieder 90,– €, Nichtmitglieder 105,– €

Nähere Infos gibt es im Jugendprogramm oder auf unserer Internetseite www.jugend-im-schwarz-waldverein.de

JUGENDPROGRAMM 2013

JUGENDWANDERNERLEBNISFREIZEITENAUSBILDUNG

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Nach GO WESTWEG! im vergan-

genen Jahr präsentiert die Jugend im

Schwarzwaldverein ihr diesjähriges

Trekkingprojekt für junge Erwachsene

auf dem Querweg von Freiburg bis

nach Konstanz. Denn auch knapp acht

Monate danach wird das erfolgreich

durchgeführte Projekt GO WEST-

WEG! auf einer Welle der Begeiste-

rung, zwischenzeitlich innerhalb des ge-

samten Schwarzwaldvereins, getragen.

Die öffentliche Auseinandersetzung mit der Trekkingtour, die im September 2013 statt-fand und an der insgesamt 25 Gleichgesinnte teilnahmen, hält auch im Frühjahr 2013 noch immer an. Am 01.03.2013 lud SWR4-Wander-vogel Klaus Gülker Matze Burger zu einem Kurzinterview ins Freiburger Funkhaus ein, welches tags darauf in seiner Morgensen-dung ausgestrahlt wurde. Der Fachwart für Jugendwandern und Outdoor erhielt dabei die Gelegenheit auf das neue Trekkingpro-jekt für junge Erwachsene der Jugend im Schwarzwaldverein aufmerksam zu machen.

Schwarzwald verquert!Nebelstimmung im breiten und ebenen Tal-grund, Postkartenmotive von der Felskanzel aus, hinein in die Tiefen der Erdgeschichte, vorbei an historischem Gemäuer und Fern-blickromantik auf die Alpen. Der längste aller Querwege im Schwarzwald führt zunächst hinauf, dann hinunter an den Bodensee und verbindet dabei die beiden Südwestmetro-polen Freiburg und Konstanz auf rund 180 Kilometern. In sieben Etappen bieten Te-resa Glittenberg und Matze Burger in der Zeit vom 16.09.2013 bis 22.09.2013 eine eh-renamtlich geführte Gepäcktour auf einem weiteren Klassiker unter den Schwarzwälder Fernwanderwegen an. In Anlehnung an das erfolgreiche Veranstaltungskonzept im ver-gangenen Jahr kann die mehrtägige Gepäck-tour mit Übernachtung in Schutzhütten im Schlafsack auf der Isomatte als Einzelperson oder Kleingruppe abschnittsweise gestaltet werden. Der aktuelle Aufenthalt wird über einen online einsehbaren Etappenfahrplan und über GPS-Koordinaten abgerufen wer-den können. Darüber hinaus wird, wie be-reits beim Projekt GO WESTWEG!, über die Haltestellen des ÖPNV und Zustiegswege informiert, sodass die Teilnahme kurzfristig, flexibel und individuell organisiert werden

kann. Die Schwarzwälder West-Ost-Mehrta-geswanderung richtet sich erneut an junge und junggebliebene Erwachsene, die das Interesse teilen, die Lebensräume und die Kulturlandschaft des Schwarzwaldes (wie-der) zu entdecken. Die beiden Pädagogen Glittenberg und Burger verfolgen dabei die Intention, durch Mitbestimmung und Parti-zipation eine gemeinschaftliche Atmosphä-re unter den Teilnehmenden herzustellen. Schließlich soll durch diesen Anspruch der emotionale Spannungsfaktor an Bedeutung gewinnen, beispielsweise bei der Wahl des Übernachtungsplatzes oder der Einkehrop-tionen. Dass echte Abenteuer manchmal näher liegen als man denkt, verbunden mit dem Bedürfnis, in unverfälschter Natur ein intensives Erlebnis zu empfinden und zu teilen, werden letztlich die bestimmenden Mitmachmotive sein.

Die Teilnahme an SCHWARZWALD VER-QUERT! setzt, neben einer durchschnittli-chen Kondition und mentaler Stärke, eine angemessene Trekkingausrüstung voraus. Je nach Aufenthaltsdauer wird die Vesper-verpflegung selbst oder gemeinschaftlich organisiert. Die Tourenführung, die seitens der Jugend im Schwarzwaldverein kosten-los erfolgt, wird unterhaltsam und informa-tiv die Geschichte, Kultur und Brauchtum entlang des Querweges vermitteln, sowie die Basistechniken zum verantwortungs-vollen Trekking gegenüber dem wahlweise ein- oder mehrtägigen Aufenthalt in der Na-tur. In den kommenden Monaten werden die beiden Initiatoren mit den jeweiligen Ortsgruppen des Schwarzwaldvereins Kon-takt aufnehmen, die das Wanderwegenetz des Querweges von Freiburg bis nach Kon-stanz in ihrem Bezirk unterhalten. Denn gerade sie sollen vor dem Hintergrund der örtlichen Nachwuchsgewinnung und –stärkung von dem erfolgversprechenden

Fernwanderangebot für junge Erwachsene profitieren. Demnach sollen SCHWARZ-WALD VERQUERT! sowie die zünftigen Trekkingprojekte für junge Erwachsene ausdrücklich auch Veranstaltungsangebote der tangierten Ortsgruppen sein.

Trekkingprojekte für junge Erwachsene als eigene MarkeMit Blick in die Zukunft verfolgt das Team um Matze Burger das Ziel, die Rubrik „Ange-bote für junge Erwachsene“ zu einer Marke der Jugend im Schwarzwaldverein zu stilisie-ren. Vor dem Hintergrund des Imagewan-dels, den der Schwarzwaldverein gegenwär-tig durchlebt, könnte es nach Einschätzung des Jugendwanderführers Matze Burger kei-nen geeigneteren Zeitpunkt geben. Er wird weiterhin in seiner Arbeit vereinsintern das Bewusstsein und die Kompetenz stärken, Heimat und Tradition modern zu interpre-tieren, damit sich die Jugend im Schwarz-waldverein zum erfolgreichen Kreis hei-matverliebter Kreativer etabliert: bunt, sexy, herzerfrischend und authentisch.

„Go Westweg!“ wird zu „Schwarzwald verquert“

„Man muss Jugendliche nur genügend motivieren“Ein Gespräch mit der neuen stellvertretenden Jugendverbandsleiterin Regina Käppeler

Am 3. März 2013 bei der Jugendverbandsversammlung in Sulzburg wurde

Regina Käppeler zur stellvertretenden Jugendverbandsleiterin gewählt. Sie ist

somit die Vertretung des Jugendverbandsleiters Thorsten Albrecht. Sie tritt

die Nachfolge von Sonja Schelb an, welche 2012 ihr Amt niedergelegt hat.

Teresa Glittenberg sprach mit Regina Käppeler.

Teresa: Regina, erst einmal gratuliere ich Dir recht herzlich zu Deinem Amt als neue stellvertretende Jugendverbandslei-terin bei der Jugend im Schwarzwaldver-ein. Stell Dich doch bitte einmal kurz vor.Regina: Vielen Dank für die Glückwünsche. Ich bin 21 Jahre jung und komme aus dem schönen Hegau, genauer gesagt aus Singen. Seit Oktober 2012 wohne ich allerdings in Geislingen und studiere dort Gesundheits- und Tourismusmanagement.

Teresa: Wie bist Du eigentlich zur Ju-gend im Schwarzwaldverein gekommen?Regina: Das erste Mal habe ich von ei-ner Freundin etwas über die Jugend im Schwarzwaldverein gehört. Mit ihr bin ich dann auch 2006 zum ersten Mal mit ins Zeltlager an der Bockhornhütte. Es hat mir sofort super gefallen. Nach zwei Teilneh-merjahren war für mich klar, dass ich auch weiter einen Teil meiner Sommerferien am Bockhorn verbringen wollte und bin nun seit 2008 Betreuerin. So nach und nach kam ich dann auch in Kontakt mit dem Rest der Jugend im Schwarzwaldverein. Durch das Junior-Teamer-Training lernte ich Thorsten und seine damalige Stellvertreterin Sonja kennen und erhielt die ersten Einblicke in die Organisation unseres Vereins. Ich war bei vielen tollen Veranstaltungen mit da-bei, und so bin ich wohl immer mehr in den Verein „hineingerutscht“ und als mich Thorsten dann fragte, ob ich mir nicht vor-stellen könnte, seine Stellvertreterin zu wer-

den, und ich einige Male in die Vorstandsar-beit hineingeschnuppert habe, war für mich klar: Das mach‘ ich!

Teresa: Warum findest Du es wichtig Dich im

Jugendverband zu engagieren?

Regina: Meine anfängliche Motivation, mich als Betreuerin zu engagieren, war ganz ein-fach. Ich wollte anderen Kindern die glei-che schöne Zeit im Zeltlager ermöglichen, die ich dort hatte. Und um dafür die Vor-aussetzungen zu schaffen, braucht es nicht nur engagierte Betreuer, sondern eben auch einen starken Verband, der genügend Unterstützung leistet, um Jugendarbeit zu ermöglichen.

Teresa: Wandern, Natur und Outdoor – ein Thema für die heutige Jugend?Regina: Na klar! Sonst gäbe es wohl die Jugend im Schwarzwaldverein nicht! Auch wenn Wandern und in der Natur sein von vielen Kindern und Jugendlichen als „un-cool“ abgetan wird, bin ich der festen Überzeugung, dass zwei Wochen Zeltlager oder eine andere Veranstaltung der Jugend im Schwarzwaldverein sie vom Gegenteil überzeugen wird. Man muss sie nur genü-gend motivieren und gerade das Wandern als Abenteuer und einzigartiges Erlebnis verpacken, was es natürlich auch ist. Eben-so denke ich, dass bei jungen Erwachse-nen gerade das Thema Wandern wieder im Kommen ist, das Projekt „GO WESTWEG“ ist wohl hierfür das beste Beispiel!

Teresa: Du warst letztes Jahr im Rahmen des Projekts „GO WESTWEG!“ auf dem Fernwanderweg des Schwarzwaldver-eins unterwegs. Was war Dein schönstes Erlebnis?Regina: Das ist keine leichte Frage, denn der ganze Weg war ein wunderbares und abenteuerliches Erlebnis. Ein wirklich schö-nes Erlebnis war es zum Beispiel, nach einem schweißtreibenden und anstren-gend Aufstieg auf dem Belchen bei einem Schluck Wasser und einem leckeren Stück Schokolade die herrliche Aussicht zu ge-nießen. Und dabei zu denken: Da hab‘ ich gerade aber was geschafft!

Teresa: Zum Schluss, gibt es ein Thema, wel-

ches Dir als stellvertretende Jugendverbands-

leiterin besonders am Herzen liegt?

Regina: Mein Ziel ist es, möglichst viele Kin-der und Jugendliche davon zu begeistern, draußen in der Natur zu sein. Und somit auch von der Jugend im Schwarzwaldver-ein, denn Dank der großartigen Arbeit der zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeiter bie-ten wir Kindern und Jugendlichen einzigar-te Erlebnisse rund um die Natur und das Zusammensein. Mit dieser Arbeit möchte ich noch mehr Kinder und Jugendliche er-reichen.

Teresa: Viel Freude und Erfolg bei Dei-ner Arbeit für die Jugend im Schwarz-waldverein!

Regina Käppeler (links) und

Teresa Glittenberg

Die Wandergruppe beim

Projekt GO WESTWEG

Beim Jugendtreffen vom 7. bis 9. Juni in Sulzburg sollen alle zusammen kommen, die gerne mit der Jugend im Schwarzwald-verein unterwegs sind. Zum zweiten Mal können nicht nur unsere Jugendgruppen, sondern auch Einzelteilnehmer/-innen mit-machen. Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 18 Jahren können sich online für das Jugendtreffen anmelden. Sie werden dann vor Ort von Ehrenamtlichen betreut.

Einzelteilnehmer/-innen über 18 Jahre sind natürlich auch herzlich willkommen. Dieses Jahr steht das Jugendtreffen unter dem Motto „100 Jahre Jugend im Schwarzwaldverein – Das sind wir!“. Anders als die vorigen Jahre findet die Übernachtung nicht in einer Halle statt, sondern in Zelten auf einer Wiese beim Naturschwimmbad in Sulzburg. Auf dem Programm steht unter anderem Lagerfeuer, GPS-Tour, Floßbau und vieles mehr.

Jugendtreffen 2013

vom 7. bis 9. Juni in Sulzburg

WANDERN

Info

Erste Informationen zu SCHWARZ-

WALD VERQUERT! sowie zu den

beiden Initiatoren: www.jswv.de;

www.facebook.com/jugend.schwarz -

waldverein

Überdies freuen sich Teresa Glittenberg

und Matze Burger über Anregungen

sowie über weiterführende und offene

Fragen: teresa@jugend-im-schwarz-

waldverein.de; matze@jugend-im-

schwarzwaldverein.de

JUGEND

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RG Sulzburg ist Gastgeber

zur 144. HauptversammlungEin Wanderparadies mit südlichem Flair im Markgräflerland

Von Armin Imgraben

Der südliche Schwarzwald und damit das Markgräflerland

gehören zu den südlichsten Regionen der Bundesrepublik

Deutschland und bieten hinsichtlich Umwelt, Geschichte,

Kunst und Kultur unzählige Kontraste. Über eine Entfer-

nung von nur wenigen Kilometern gelangt man vom mil-

den Klima der Rheinebene und von den dort gelegenen Ortschaften, in

denen Oleander blühen und manchmal Palmen und Kiwis gedeihen, an

den über 1 400 Meter hohen Belchen. Hier verflechten sich historische

Bauten harmonisch mit modernster Architektur und das ganze Jahr über

gibt es internationale Events, ebenso wie ländliche Dorffeste, Märkte und

gastronomische Veranstaltungen. In dieser Ecke Südbadens, wo die Gas-

tronomie von der traditionellen lokalen bis hin zur erlesensten Küche

reicht, vereinen sich auf perfekte Weise Lebenslust und Lebenskunst in

einer zufriedenen Landschaft. In diese Landschaft, in das Städtchen Sulz-

burg, sind die Delegierten und Mitglieder zur 144. Hauptversammlung

am 8. und 9. Juni 2013 eingeladen.

Ein wenig verträumt liegt Sulzburg abseits der großen Touristenströme, inmitten eines Wanderparadieses zwischen Schwarzwald und der Rheinebene. Besuchen Sie die mit-telalterlich geprägte Stadt und entdecken Sie unsere Sehenswürdigkeiten. Genießen Sie den ländlichen Flair, den Markgräfler Charme und natürlich die Einkehrmöglich-keiten mit den regionalen Spezialitäten.

Das aus dem Mittelalter stammende Stadt-tor war und ist der Eingang zur Stadt. Im Erdgeschoss befand sich das Gefängnis für nicht friedfertige Bürger und Verbrecher. Heute gibt das Stadttor den Blick frei auf den alten Stadtkern mit seinen beschaulichen Winkeln, schmalen Gassen und stattlichen Fassaden. Die erste Erwähnung des Sulzbur-ger Stadtsiegels war im Jahr 1283. Das Wap-pen von Sulzburg ist das älteste Stadtwap-pen mit Bergbau-Darstellung im gesamten deutschen Sprachraum. In Europa zählt die alte Bergbaustadt Sulzburg zu den ältesten Bergbauorten, die historisch überliefert sind. Das Wappen der Stadt signalisiert die hohe Bedeutung des mittelalterlichen Bergbaus: ein einfahrender Bergmann, dem ein Engel Glück und hohe Ausbeute wünscht.

Dies ist auch ein Grund, warum Sie in Sulzburg das größte Bergbaumuseum Ba-den-Württembergs besuchen können. Das Landesbergbaumuseum ist in den Mauern

der ehemaligen Stadtkirche, die vom ba-dischen Stadtbaumeister Heinrich Hübsch 1836 fertig gestellt wurde, untergebracht. Der Besucher wird durch die früher und heute in Baden-Württemberg bedeutsamen Berei-che des Bergbaus geführt. Zu sehen sind Ausstellungen über Kali-, Gangerz- und Sil-berbergbau. Die Klosterkirche St. Cyriak ist eine der ältesten Kirchen Deutschlands. Sie zählt zu den bedeutendsten ottonischen Sak-ralbauten. St. Cyriak ist bereits über tausend Jahre alt und wird 993 erstmals urkundlich erwähnt. In romanischer Zeit erbaut, erleb-te die Kirche eine wechselvolle Geschichte. Doch der Großteil des heutigen Gebäudes ist immer noch original. In den 50er Jah-ren entdeckte Karl List dieses bedeutende Bauwerk und erweckte es in Zusammen-arbeit mit den Denkmalbehörden aus dem Dornröschenschlaf. Im Jahre 1963 wurde St. Cyriak wieder zur Gemeindekirche. Die Synagoge in Sulzburg ist der dritte Synago-genbau einer jüdischen Gemeinde im dama-ligen Großherzogtum Baden und ist heute die einzige nicht zerstörte Synagoge aus der Architekturschule Friedrich Weinbrenners in Baden-Württemberg. Durch die Initiative des Landesdenkmalamtes, eines emigrierten jüdischen Sulzburgers und des damaligen Bürgermeisters gelangte das Gebäude Mitte der siebziger Jahre in städtischen Besitz und

wurde als Kulturdenkmal und Gedenkstätte restauriert. Nicht weit vom Ortskern entfernt liegt der terrassenförmig angelegte jüdische Friedhof in der Stille der Natur. Der um 1500 angelegte Friedhof ist einer der ältesten is-raelischen Begräbnisstätten und spiegelt die jüdisch/christliche Geschichte wieder. Unser Sulzburger Naturschwimmbad, das aus drei bergmännischen Aufschlagteichen, die ein Basler Unternehmen Mitte des 18. Jahrhun-derts anlegte, entstand in den 30er Jahren, erweckt durch den Schwimmbadverein. Sulzburg, Laufen und St. Ilgen zusammen sind eine Einheit von alter historischer Stadt, schmuckem Winzerdorf und kleiner Landge-meinde.

Laufen und St. Ilgen mit ihren Rebhängen, Gärten und Wiesen malen ein Bild von viel-fältiger Landschaftsstruktur. Viel Liebe und Arbeit stecken in jedem Tropfen Traubensaft, der im Fass zur wahren Köstlichkeit heran-reift. Die Orte sind bekannt für ihre edlen Weine und Obstbrände, die hier geerntet und gebrannt werden. Die Sorten Gutedel, Spät-burgunder, Nobling, Riesling, Müller-Thurgau und weitere Sorten gedeihen an den endlos erscheinenden Rebhängen. Sehenswert sind außerdem die Winzergenossenschaft und ihr großzügiger Hauptbau am Südeingang Laufens, ferner einige größere Baulichkei-ten und Keller, darunter die von Kunstmaler Adolf Riedlin ausgemalten Gaststuben der „Drei Lilien“. Seit einigen Jahrzehnten ge-nießt die Iriszucht der Staudengärtnerei Grä-fin von Zeppelin in Laufen weltweiten Ruf. Auf 6,5 Hektar Land werden rund 2 500 Ar-ten und Sorten winterharter Gartenpflanzen herangezogen und verkauft. Was hier unter freiem Himmel heranwächst, ist bestens ab-gehärtet und trotzt jedem Winter. Neben dem Irisangebot ist die Gärtnerei vor allem auch für ihre 300 Sorten Taglilien und 200 Sorten Pfingstrosen berühmt. Hinzu kommen rund 60 Sorten Türkenmohn, die meisten sind aus eigener Züchtung. Außer Acht lassen darf man auch nicht die Kirchen in Laufen und St. Ilgen. Jede von ihnen ist sehenswert: St. Johannis in Laufen und St. Ägidius in St. Il-gen, die 1089 erstmals be urkundet wurde. Seit ein paar Jahren bietet die evangelische Kirchengemeinde mit dem Schwarzwaldver-

ein an Fronleichnam eine Orgelwanderung an, eine wohl einmalige Situation in Sulzburg und den Teilorten Laufen und St. Ilgen. Hier kann man die drei wunderschönen Kirchen-räume mit drei sehr interessanten, zum Teil historischen beziehungsweise restaurierten Orgeln bewundern. Es gibt in jeder Kirche ein halbstündiges Orgelkonzert, bei dem man die verschiedenen Klangfarben der Or-geln wahrnehmen kann.

Die Küche in und um Sulzburg, Laufen und St. Ilgen lässt sich auf einen Nenner brin-gen: Sie ist höchst vielfältig und außerordent-lich abwechslungsreich, ob „Straußi“, gut bürgerlich oder Sternegastronomie, sie lässt keine Wünsche offen. Unsere abwechslungs-reiche Landschaft hat für Wanderer, Rad-fahrer oder auch Mountainbiker einiges zu bieten. Im Wanderparadies Sulzburg ist man genau richtig, wenn man gemütlich wandern will. Auf dem ausgedehnten Wanderwege-netz und dem Bergbaugeschichtlichen Wan-derweg hat man die Möglichkeit, erholsame Stunden zu verbringen. Wanderwege von unterschiedlichen Längen und Steigungsgra-den bieten für Wanderer eine Abwechslung. Man kann von 315 Höhenmetern, Ortsmitte Marktplatz, bis zur Kälbelescheuer, 1 114 Hö-henmeter, oder gar bis zum Belchen, 1400 Höhenmeter, nach Herzenslust abwandern. Zusammen mit Ballrechten-Dottingen ver-fügt Sulzburg über unterschiedliche ausge-schilderte Walking-Strecken mit nahezu allen Schwierigkeitsprofilen von 3,9 bis 10,5 Kilo-metern Länge.

Das ausgedehnte Radwegenetz Baden-Württembergs ist für Freizeit-Radler ausge-richtet und lädt zur gemütlichen Rundfahrt auch über die Grenzen hinweg ein. Ein wahres Eldorado für Mountainbikefreaks ist das wildromantische Sulzbachtal. Schmale Mountainbikewege für Aktivbiker sowie ein-fache Strecken im Margkräflerland sind hier vorhanden.

Die grenznahe Situation zu Basel, den großen Museen der Schweiz und die Nähe zur französischen Seite mit Colmar und Mul-house mit all ihren Sehenswürdigkeiten ma-chen dieses Dreiländereck um den Standort Sulzburg zu einem guten Ausgangspunkt für Ausflüge.

Bild rechts oben:

Bildleiste unten von links:

Großes Bild oben: Blick auf Sulzburg

Kleines Bild: St. Cyriak Sulzburg

Links: St. Ägidius in St. Ilgen; rechts Stadttor Sulzburg Blick auf Laufen Naturbad Sulzburg

Taglilienfeld bei Laufen-Sulzburg

SULZBURG

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Samstag, 8. Juni 2013

9.30 – 12.30 Uhr: Delegiertenversammlung in der Schwarzwaldhalle, Hauptstr. 78, 79295 Sulzburg

10.00 – 12.30 Uhr: Begleitprogramm (für Nichtdelegierte)

Wanderung 1: Bergbaugeschichtlicher Lehrpfad

Wanderung 2: Wanderung zum Weinort Laufen

Wanderung 3: Mit dem echten Schwarzwaldförster ins Himmelreich (bis Kastellberg)

Wanderung 4: Stadtführung in Sulzburg

12.30 – 13.30 Uhr: Gemeinsames Mittagessen in der Schwarzwaldhalle

(Verkauf der Essensbons von 8.30 – 9.30 Uhr im Foyer der Schwarzwaldhalle)

14.00 – 16.00 Uhr: Info-Veranstaltungen des Hauptvereins: 1. „150 Jahre Schwarzwaldverein“ im Jahr 2014 – Informationen

über die Image- und Mitgliederwerbekampagne, und „Online-Services“; 2. „digitale Wegeverwaltung“

14.00 – 17.00 Uhr: Wanderungen und Exkursionen: Treffpunkt vor der Schwarzwaldhalle

Wanderung 1: Zu den Quellen des Reichtums des früheren Sulzburg

Wanderung 2: Wanderung zum Weinort Laufen

Wanderung 3: Mit dem echten Schwarzwaldförster ins Himmelreich (bis Kastellberg)

Wanderung 4: Stadtführung in Sulzburg

Wanderung 5: Exkursion zur ANM (Arbeitsgemeinschaft Naturschutz Markgräflerland)

Bustransfer nach Niedereggenen, ca. eine Stunde Wandern mit Erläuterungen über

das Weinbaugebiet, Abschluss mit einem Glas Wein

Programm der 144. Hauptversammlungdes Schwarzwaldvereins in Sulzburg

Wir freuen uns nicht nur, das 125-jäh-

rige Bestehen unserer Ortsgruppe zu

feiern, sondern gleichzeitig auch die De-

legierten zur 144. Hauptversammlung

in Sulzburg begrüßen zu dürfen“, so der

1. Vorsitzende Armin Imgraben und

seine Vorstandskollegin Herta Fafara.

Rückblickend kann man feststellen, dass

der Verein in seiner 125-jährigen Ge-

schichte einiges erlebt und bewegt hat.

Begonnen hat alles mit einem Vortrag über die gewerblichen Verhältnisse der Stadt Sulz-burg am 22. Juli 1888 im Lokal der damaligen Lesegesellschaft. Der damalige Bürgermeis-ter Ernst Bark wies auf die Schönheiten der näheren und weiteren Umgebung Sulzburgs hin und regte die Bildung einer Sektion des Schwarzwaldvereins an. Spontan meldeten sich 34 Anwesende zum Eintritt und am 29. Juli 1888, nachmittags um 16.00 Uhr (so das Protokoll) fand im Gasthaus „Zur Kro-ne“ die konstituierende Sitzung statt. Bereits im ersten Wahlgang wurde Albert Schilling

zum 1. Vorsitzenden gewählt. In den dar-auffolgenden Jahren standen die Schaffung von Verbindungswegen, Ruhebänken und auch Schutzhütten im Vordergrund, um den Touristen den Aufenthalt so angenehm wie irgend möglich zu gestalten. Das Wandern beschränkte sich in diesen Anfangsjahren auf einen gelegentlichen „Besichtigungsausflug“ des Vorstandes. Man war eher bestrebt mög-lichst vielen Menschen die schöne Schwarz-waldlandschaft zugänglich zu machen.

Nachdem die notwendigen Schritte un-ternommen waren, wurde Sulzburg zum „Luftkurort“ erhoben und trat an die Presse in Freiburg, Straßburg, Karlsruhe und Basel heran. Nach einem Aufruf an die Bevölke-rung über die Meldung von Unterbringungs-möglichkeiten, konnte man 40 Zimmer mit 49 Betten und 3 Küchen anbieten. Auch war immer wieder die Errichtung eines Pa-villons auf dem Kastellberg Thema. Doch angesichts des Kassenbestandes blieb es ein Traum und man beschloss, den Platz an der Ruine als Anlage zu gestalten und mit einer Fahnenstange zu krönen, was auch geneh-migt wurde. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Wandertätigkeit im Verein selbst aufgenommen. Dank der Holzspende der

Gemeinde Laufen konnte am 30. Oktober 1904 die Kohlplatzhütte eingeweiht werden, und der Traum einer Schutzhütte auf dem Kastellberg erwachte erneut. Das am 5. Juli 1909 verstorbene Mitglied Franz Joseph Kiefer aus Dottingen wusste um die Wünsche und bedachte die Sektion in seinem Testament mit 3 000 Goldmark, allerdings mit der Be-dingung, einen Turm zu errichten. Doch bis dorthin war es ein langer Weg, der erst am 3. September 1962 mit Erfolg gekrönt wurde. In DER SCHWARZWALD I/2013 berichteten wir ausführlich darüber. Der 1. Weltkrieg prägte auch die Situation beim Schwarzwaldverein, und die Tätigkeit begrenzte sich nur auf das Allernotwendigste. Die verschiedenen Fuß-wege wurden mit Hilfe der Soldaten des Militärgenesungsheimes (heute Ernst-Leitz-Schule) in Sulzburg instandgesetzt. 1921 trat man dem Landesverein für Naturkunde und Naturschutz in Freiburg bei. 1925 wurde zum ersten Mal ein Wanderprogramm aufgestellt, gedruckt und jedem Mitglied zugestellt. 1931 wurde die Schutzhütte auf dem Enggründle-kopf errichtet. Am 16.September 1933 wur-de zu einer außerordentlichen Generalver-sammlung eingeladen, in deren Verlauf der 1. Vorsitzende die Verschmelzung des würt-

Heute gilt es, Geschaffenes zu erhaltenDie Ortsgruppe Sulzburg blickt auf 125 ereignisreiche Jahre zurück

tembergischen mit dem badischen Schwarz-waldverein bekannt gab. Vollständiges Er-scheinen war Pflicht. Nur sieben Personen folgten dieser Einladung. Die mangelhafte Beteiligung wurde der damaligen politischen Strömung zugeschrieben.

In der Jahreshauptversammlung am 20. März 1937 vermerkt das Protokoll die Anglie-derung einer Untergruppe der Bergwacht an die Ortsgruppe. Das 50-jährige Bestehen der Ortsgruppe konnte aufgrund der politischen Lage nicht gefeiert werden. Überhaupt kam das Vereinsleben in den Kriegsjahren kom-plett zum Erliegen. Erst am 5. Mai 1946 fand wieder eine Vorstandssitzung statt, denn die Militär-Regierung hatte dem Schwarzwald-verein die Wiederaufnahme seiner Tätig-keit erlaubt. Auch das 60-jährige Bestehen konnte nicht wie geplant gefeiert werden. Die Währungsreform machte dem Verein ei-nen Strich durch die Rechnung, jedoch nicht der Initiative des Vorstandes. Am 3. Oktober 1948 fand im Gasthof „Hirschen“ eine Fei-erstunde mit einem Lichtbildervortrag und musikalischer Umrahmung statt. Das nächste große Ereignis, die Einweihung des Kastell-bergturms, fand mit einem dreitägigen Fest vom 1. bis 3. September 1962 statt. In den nächsten Jahren führten die Wanderungen nicht nur in die nächste Umgebung, sondern es wurden auch vermehrt Wanderfahrten zum Beispiel in den Schweizer Jura und in die Vogesen unternommen. 1978 wurde die Freundschaft mit dem Vogesenclub in

Türckheim geschlossen, die bis heute mit ge-meinsamen Wanderungen und Aktionen pro Jahr gepflegt wird. Am 24. September 1988 wurde das 100-jährige Bestehen mit einem Festabend gefeiert.

Im Jahr 2002 wird nicht nur die Neube-schilderung der Wanderwege abgeschlossen, sondern der Verein präsentiert sich mit einer eigenen Homepage im Internet. Im Jahr 2006 wird die nächste große Aufgabe in Angriff genommen. Eine Schutzhütte am Wiiwegle/Zähringer Wanderweg oberhalb von Laufen wurde geplant und in rund 2500 Arbeitsstun-den Eigenleistung gebaut. Unterstützt wurde der Verein von vielen Firmen, die mit Geld- und Sachspenden die Arbeit förderten. Im Frühjahr 2007 wurde die Fertigstellung mit einem Einweihungsfest gefeiert. 2010 musste

die Plattform des Kastellbergturms renoviert werden. Gleichzeitig wurde eine Panorama-tafel angebracht. Zu weit würde es führen, wenn man alles aufführen würde, was sich in 125 Jahren ereignet hat. Die Aufgabenstel-lung hat sich gewandelt. Stand zu Beginn die Erschließung der Wanderwege im Vorder-grund, liegen heute die Probleme in der Er-haltung und Finanzierung des Geschaffenen.Wandel in der Bevölkerungsstruktur lässt die Mitgliederzahlen schrumpfen, ehrenamtliche Helfer sind schwer zu finden. Begann die Ortsgruppe Sulzburg mit 34 Mitgliedern, so kann sie im Kalenderjahr 2012 auf rund 470 Mitglieder blicken. 86 km Wanderwege ge-hören zum Betreuungsbereich. Im aktuellen Jahresprogramm werden rund 65 Wande-rungen und Aktionen angeboten.

19.30 Uhr: „Heimatabend“ der Ortsgruppe Sulzburg des Schwarzwaldvereins anlässlich ihres 125-jährigen Bestehens

unter Mitwirkung örtlicher Vereine

Anschließend: Musik mit Tanz

Sonntag, 9. Juni 2013

10.00 Uhr: Gottesdienst in St. Cyriak. Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen

Sonntag Vormittag: Wanderungen (Treffpunkt vor der Schwarzwaldhalle)

Wanderung 1: Geologische Wanderung zum Kastellberg, 10 – 12.30 Uhr

Wanderung 2: Kurzwanderung mit dem echten Schwarzwaldförster, 11 – 12.30 Uhr

Wanderung 3: Stadtführung in Sulzburg, 11 – 12.30 Uhr

11.30 – ca. 12.30 Uhr: Frühschoppenkonzert mit dem Akkordeonclub Laufen in der Schwarzwaldhalle

ab 12.00 Uhr: Treffen der Schwarzwaldvereinsfamilie in der Schwarzwaldhalle mit Mittagessen und Unterhaltungsmusik

ca. 14 Uhr: Ansprache des Präsidenten und Wimpelbandausgabe

Anschließend Ende des offiziellen Programms

Jugend im Schwarzwaldverein: Im Rahmen der 144. Hauptversammlung in Sulzburg führt auch

die Jugend im Schwarzwaldverein ihr Jugendtreffen durch. Dieses findet als Zeltlager im Naturschwimmbad

von Sulzburg statt.

Auf einer Wanderung mit Vorstandsmitgliedern der Ortsgruppe Sulzburg

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Die Via Alta Vallemaggia im Tessin

Eine höchst anspruchsvolle Route für geübte Wanderer

Von Dagmar Rumpf

Start ist in Cardada oberhalb Locarnos, Ziel in Fusio, der letzten dauerhaft bewohn-ten Ortschaft zuhinderst im Tal. Für die 55 km und 6 200 Aufstiegsmeter dazwischen

(wenn man den Weg in dieser Richtung be-geht; umgekehrt sind es sogar noch 100 Hö-henmeter mehr) sind sechs Tage mit Wan-derzeiten bis zu neun Stunden veranschlagt.

Der Weg ist blau-weiß markiert, gilt also ge-mäß Schweizer Skala als anspruchsvoll und verlangt einiges an Erfahrung, Trittsicherheit und Kondition.

Alle Anstiege aus dem Tal sind langAls wir von dem neuen Weg erfuhren, wa-ren wir als passionierte Bergwanderer sofort neugierig, und so sind wir mit den Erfahrun-gen – und Erwartungen – ungezählter Tes-sinreisen im Sommer 2012 aufgebrochen, um das neue Kleinod persönlich in Augen-schein zu nehmen. Da uns einschließlich der An- und Abreise nur fünf Tage zur Verfü-gung standen, konnten wir nicht den gesam-ten Weg erwandern. Doch die erste und die

letzte Etappe kannten wir bereits von frühe-ren Touren her, und so fiel uns der Verzicht leichter. Wir starteten also mit Etappe drei an der Alpe Masnée. Dorthin waren wir in einem Tagesmarsch von Maggia aus durchs wunderschöne Val del Salto gelangt.

Alle Hütten am Weg sind vom Tal aus in Tagestouren zu erreichen. Man kann also an jeder Etappe ein- oder aussteigen. Man bedenke aber, dass alle Anstiege aus dem Tal lang sind, große Höhendifferenzen zu überwinden sind und die Wege immer wie-der ausgesprochen steil verlaufen. Schon mancher enthusiastische Tessin-Neuling hat gleich am ersten Tag seine Kräfte erschöpft. Denn man täusche sich nicht: Auch wenn das Höhenniveau im Vergleich zu den Zent-ralalpen „moderat“ ist (der höchste Punkt der Via Alta liegt auf etwa 2600 m), so können die Höhendifferenzen gewaltig sein. Das Maggiatal gehört zu den tiefstgelegenen Al-pentälern überhaupt. Der Ort Maggia liegt auf nur 351 m, die Alpe Masnée auf 2063 m: Wir hatten also an unserem ersten Tag stolze 1700 Höhenmeter zu überwinden -

und noch waren die Rucksäcke voll bepackt. Dafür erlebten wir eindrücklich die verschie-denen Vegetationszonen vom fast mediterran anmutenden Talgrund bis hinauf über die Baumgrenze, Eindrücke, die einem beim „Originaleinstieg“ in Cardada bei Benutzung der Seilbahn verwehrt bleiben. Natürlich waren wir, oben angekommen, verschwitzt und erschöpft, doch ein Bad im kristallklaren Wasser des Lago Pianca weckte unsere Le-bensgeister wieder. Dieser stille Bergsee liegt verträumt inmitten einer Wacholderheide etwas abseits der Route. Via-Alta-Wanderer sollten den kleinen Abstecher von der Alpe Masnée aus unbedingt machen, zumal die Etappe von der Alpe Nimi zur Alpe Masnée die kürzeste des gesamten Wegs ist und so am Nachmittag noch viel Zeit für Erkundun-gen in der Umgebung der Hütte bleibt.

Neues Leben in alten SteinhäusernDie Alpe Masnée ist nicht eine Hütte, son-dern eine ganze Ansammlung der typischen Tessiner Steinhäuser. Sie war einmal eine Hochalp, die aber seit den 1950er Jahren nicht mehr „bestoßen“ wurde und zuneh-mend verfiel. Lokale Initiativen haben viele solcher Alpen mit ähnlichem Schicksal wie-der aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt, die teilweise schon arg ramponierten Häuser und Ställe geflickt und sie zu Wanderquar-tieren umgewidmet. Herausgekommen sind Unterkünfte mit ganz besonderem Flair, bei denen man auf Schritt und Tritt Historie spürt. Die Alpe Masnée wurde 2010, pünktlich zur Eröffnung der Via Alta Vallemaggia, ihrer neuen Bestimmung übergeben. Zwei Häuser dienen als Schlafquartiere, eines als Aufent-haltsraum, eines als Küche, und in einem befinden sich die sanitären Anlagen und die Vorräte. Wie die meisten Tessiner Hütten ist die Alpe Masnée nicht bewartet (Ausnahme

an der Via Alta sind die Alpe Nimi und die Capanna Soveltra, die während der Saison bewartet und sonst nicht zugänglich sind). Doch ist stets ein reichhaltiger Vorrat an Ge-tränken und seit neuestem auch an haltbaren Lebensmitteln vorhanden. Bei vergleichswei-se moderaten Übernachtungspreisen kann man zum Ausklang eines schönen Wanderta-ges schon mal mit einem nicht ganz so billi-gen „Merlot“ anstoßen. Das Kalkül der Eigen-tümer ist einfach: Mit Getränken werden die größten Umsätze erzielt. Und offenbar sind alle Wanderer so diszipliniert, für Unterkunft und Verpflegung zu bezahlen und die Hütten in ordentlichem Zustand zu hinterlassen (wer brächte es schon über sich, ein so liebevoll hergerichtetes Quartier NICHT pfleglich zu behandeln), so dass eine Aufsicht nicht not-wendig ist. Eine Anmeldung ist gleichwohl erwünscht und im eigenen Interesse emp-fehlenswert, um zu erfahren, ob das Quartier bereits belegt ist.

Als wir an der Alpe Masnée ankommen, sind fast alle Schlafplätze bereits belegt. Die Via Alta ist beliebt, und wir sind mitten im Juli, also in der Hochsaison, unterwegs. Das heißt nicht, dass der Weg überlaufen ist, son-dern nur, dass die Hütten am Weg klein sind; sie haben zwischen 14 (Rifugio Alpe Spluga) und 28 (Capanna Soveltra) Schlafplätze. Es kann also schon mal eng werden. Der bis dato kleinsten Hütte, dem primitiven, aber romantischen Rifugio Tomeo, in der mit viel gutem Willen 12 Personen Platz gefunden haben, hat man 2012 einen Neubau zur Seite gestellt, so dass hier für Entlastung gesorgt ist.

Blau-weiß bedeutet anspruchsvollUnser erster Tag auf der Via Alta überrascht uns gleich mit einer für den Sommer unge-wöhnlich guten Fernsicht: Der Blick geht bis zu den Eisriesen der Monte-Rosa-Gruppe,

Der „italienische“ Kanton der Schweiz, das Tessin, bietet Freunden des

Wanderns schier unerschöpfliche Möglichkeiten, ihrer Passion zu frönen.

Es gibt Themenwege, Höhenwege, Passwege, Spazierwege in den Tälern,

Wanderungen auf historischen Pfaden der Bergbauern, Streckenwege,

Rundwege, Tagestouren, Weitwanderwege, Wege zu Gipfeln, zu Seen,

zu Wasserfällen... Das dichte Wegenetz ist seit Sommer 2010 um eine

weitere Perle reicher: Die jüngst markierte „Via Alta Vallemaggia“ beglei-

tet das Maggiatal auf dem östlichen Kamm fast in seiner gesamten Länge.

Auf der Via Alta Vallemaggia passiert man zahllose Seelein, hier beim Passo die Due Laghi Links unten: heikler Abstieg ins Val Serenello

Rechts: kurz vor dem Passo dei due Laghi, im Hintergrund links die steile Nordostflanke des Poncione Piancascia

Balsam für heiße Sohlen

(Alpe Cuasca)

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die in der Morgensonne leuchten; wir kön-nen uns fast nicht losreißen von diesem An-blick. Nicht weniger schön ist der Blick zu-rück zum Lago Maggiore. Der Weg verläuft anfangs bequem auf den Grashängen wenig unterhalb des Kammes, der das Maggiatal vom Val d’Osura (ein Seitental des Verzasca-tals) trennt. Bei der Alpe Scimarmota befindet man sich übrigens zum einzigen Mal jenseits der Wasserscheide, ansonsten verläuft die komplette Via Alta auf der Vallemaggia-Seite. Unterhalb des gewaltigen Poncione Pianca-scia (2360 m), der die Szenerie dieses Tages beherrscht, erfahren wir zum ersten Mal, warum die Via Alta Vallemaggia zu Recht die blau-weiße Markierung trägt. Ausgesetzt führt der Steig den Verbindungsgrat zwischen Poncione Piancascia und Pizzo Morisciöi entlang, der besonders an seiner Nordseite atemberaubend steil ins Val di Coglio abfällt. Doch es kommt noch dicker: An einer Einsat-telung in diesem Grat biegt die Route scharf nach Norden ab und führt geradewegs die steile Flanke ins Val di Coglio hinab. Auf kür-zester Distanz verlieren wir 400 Höhenmeter. Es ist mehr ein Stolpern und Rutschen durch mannshohes Erlengestrüpp auf einem Pfad, der diesen Namen kaum verdient.

Auf alten und neuen WegenDie Via Alta verläuft zu großen Teilen auf ehemaligen Almwegen, die der Landschaft einst in mühevoller Arbeit abgerungen worden waren und nun von den Initiato-ren der Via Alta vermutlich kaum weniger mühevoll wieder hergerichtet worden sind. Doch diese Wege allein ermöglichten keine fortlaufende Streckenführung. Die fehlen-den Verbindungsstücke wurden erst bei den Wegarbeiten bis 2010 geschaffen. Bei näherer Betrachtung wird einem jedoch schnell klar, warum unsere Altvorderen an diesen Stellen auf Wege verzichteten; während sich die his-torischen Pfade harmonisch in die Landschaft fügen und die natürlichen Gegebenheiten respektieren, wirken die neu geschaffenen Abschnitte der Via Alta leider allzu oft brachi-al der Natur abgerungen (Kurze Wegstücke sind auch mit Ketten und Eisentritten ver-sichert; eine Klettersteigausrüstung ist aber nicht vonnöten). Verbunden damit ist eine besonders starke Erosion, die sich bereits jetzt, nur wenige Jahre nach der Einweihung des Wegs, stark bemerkbar macht.

Doch solche kleinen Schönheitsfehler wer-den durch die landschaftlichen Reize mehr als ausgeglichen. An diesem Tag sind es er-neut zwei Bergseen, die uns begeistern. Es sind die beiden namenlosen Seelein, die sich – wie aus einer Spielerei der Natur heraus – auf nahezu gleicher Höhe und in ungefähr gleichem Abstand dies- und jenseits der Ein-sattelung zwischen Pizzo Muretto und Pizzo

Coca befinden, die somit gewissermaßen eine Spiegelachse bildet und bezeichnender-weise „Passo dei Due Laghi“ genannt wird. Sie vermittelt den Übergang vom Val di Cog-lio ins Val di Giumaglio, an dessen hintersten Ausläufern mit der Alpe Spluga das nächste Quartier erreicht ist. Wie die Alpe Masnée ist auch die Alpe Spluga eine einstige Hochalm und besteht aus mehreren Häuschen.

Die nächste Etappe haben wir als die anspruchsvollste empfunden, obwohl sie weder von der Distanz die längste ist noch die größten Höhendifferenzen aufweist. Sie beginnt gleich mit einem kraftraubenden Steilanstieg in die Bocchetta del Sasso Bel-lo, dem ein noch steilerer Abstieg durch ein steinschlägiges Coulouir folgt. Diese Passage ist besonders heikel, wenn mehrere Grup-pen unterwegs sind, denn es ist beinahe unmöglich, keinen Steinschlag auszulösen. Wir halten es für ratsam, allen anderen den Vortritt zu lassen und einen großen Abstand einzuhalten. Dadurch verlieren wir allerdings ziemlich viel Zeit, zudem ist es in der schat-tigen Bocchetta selbst im Hochsommer früh-morgens noch eiskalt; immerhin befinden wir uns auf 2 140 Metern. Wer sich nach die-sem beschwerlichen Abstieg eine bequeme-re Passage erhofft hat, wird enttäuscht: Wei-terhin ist höchste Konzentration gefordert. Nacheinander quert man, von Stein zu Stein balancierend, die ausladenden Geröllkessel des oberen Val Serenello und des oberen Val Cocco, dazwischen ist der ausgesetzte Grat zu traversieren, der von der Cima di Broglio herunterzieht.

Es ist eine wilde, karge und einsame Ge-birgslandschaft von urwüchsiger Schönheit. Einerseits sind wir dankbar, dass ein paar hohe Wolken Schatten spenden - gnadenlos würde ansonsten die Sonne die Geröllhalden aufheizen, und Wasser gibt es hier nicht (es heißt also, genügend Vorräte mitzutragen). Andererseits betrachten wir die Wolken mit Sorge, denn hier möchten wir kein Gewitter, ja nicht einmal einen Regenschauer erleben (wer Tessiner Gewitter kennt, weiß, wie hef-tig sie sein können). Hütten, in denen man Zuflucht finden könnte, gibt es auf dieser Höhe nicht mehr. Und einmal unterwegs, ist es schwierig, die Wanderung abzubrechen. Nur im Val Cocco gibt es einen Weg, der hin-ab ins Maggiatal führt, im Val Serenello kann man mit etwas Gespür eine ehemalige Pfad-spur nutzen, die ebenfalls talwärts führt, aber nur Wanderern mit bestem Orientierungsver-mögen angeraten sei. Die Organisatoren der Via Alta haben das Problem der mangelnden „Fluchtwege“ erkannt und wollen in den nächsten Jahren Abhilfe schaffen. Erst nach-dem man den Grat, der das Val Cocco (bzw. dessen nördlichstes Seitental Valle dei Pini) und das Val Tomè trennt, überschritten hat, ändert sich die Landschaft grundlegend. War

sie vorher noch karg und abweisend, so do-miniert jetzt das satte Grün sanfter Grashän-ge. Weich federt der moorige Untergrund die Schritte - eine Wohltat für die Füße nach dem schier endlosen Geröll-Gehopse. Tief unter uns sehen wir bereits den zwischen schroffe Felswände gebetteten, tintenblauen Lago di Tomè, an dessen Ufer sich die gleichnamige Hütte, unser Tagesziel, befindet. Ein letzter steiler Abstieg, und wir können uns in dem eiskalten Wasser erfrischen.

Dass die Via Alta ihre blau-weiße Markie-rung zu Recht trägt, haben wir mittlerwei-le eindrucksvoll erfahren. Nicht alle sind dem Anspruch gewachsen: Von den dreizehn Wanderern, die wir in der Alpe Masnée noch waren, brechen vom Rifugio Tomeo nur noch drei zur „Königsetappe“ auf, der mit 9,7 km, 1 200 Höhenmetern im Auf- und 1 400 Höhenmetern im Abstieg längsten Etappe der Via Alta. Alle anderen haben erschöpft, psychisch überfordert oder von Muskelkater und Blasen geplagt aufgegeben (bzw. von

vorneherein nicht geplant, den Weg in seiner gesamten Länge zu begehen). Da ja auch wir nur ein Teilstück begehen, wird letztlich nur ein einziger Mann den gesamten Weg erwan-dert haben.

Auf- und Abstieg voller KontrasteWieder erwartet uns eine völlig veränderte Landschaft; bisher hatte jede Etappe ihre ganz besondere Charakteristik, und gerade dies macht den Reiz der Via Alta aus. Die mächtige Corona di Redòrta (2804 m) be-herrscht die Szenerie auf dem Weg vom Ri-fugio Tomeo zur Capanna Soveltra. Als wir ihre steile, zerfurchte Westflanke von dem namenlosen Pass, der das Val Tomè mit dem Valle di Pertüs verbindet, zum ersten Mal in ihrer ganzen gewaltigen Ausdehnung sehen, können wir es kaum fassen, dass dort ein Weg hindurchführen soll. Dass sie noch in morgendlichem Schatten liegt, lässt sie noch abweisender erscheinen. Und doch win-

det sich der Pfad klug durch die felsdurch-setzten Grashänge und steigt dabei immer höher an, bis man schließlich den mit ca. 2 600 m höchsten Punkt der Via Alta Valle-maggia (sofern man nicht die Variante über den Gipfel des 3 072 m hohen Campo Tencia nimmt) im Westgrat der Corona di Redòrta erreicht.

Der Abstieg gestaltet sich unerwartet an-genehm und kurzweilig, obwohl wir über 1 000 Höhenmeter zu bewältigen haben. Anfangs geht es über Plattenschüsse, später über die Grashänge des oberen Val di Larecc und zuletzt – erstmals, seit wir auf der Via Alta unterwegs sind – durch lichte Lärchen-wälder. Die Landschaft ist von wundervoller Anmut, der Kontrast zur rauen Westflanke der Corona di Redorta könnte größer nicht sein. Der Blick geht weit übers Val Lavizarra (so der Name des obersten Teils des Mag-giatals) und das Val di Prato. Sonnenstrah-len in Gewitterwolken zaubern eine ganz besondere Stimmung. Wir sind erstaunt, als

bereits die Capanna Soveltra vor uns auf-taucht - und sofort erleichtert, denn just in dem Moment kündigt der erste Donner ein heftiges Gewitter an. Bevor es richtig los-geht, sind wir im Trockenen und lassen uns von dem freundlichen Hüttenteam umsor-gen. Derweil verwandelt draußen ein typi-scher Tessiner Wolkenbruch die Wasserfälle, die vom Campo Tencia herunterkommen, in reißende Wildbäche: Entfesselte Natur, die wir von unserem trockenen Plätzchen aus gerne bestaunen.

Für uns ist die Via Alta Valemaggia hier lei-der zu Ende; unser Urlaub ist vorbei. Durchs Val di Prato geht‘s hinab in den Talort Prato-Sornico, wo uns der Bus zurück zum Auto in Maggia bringt. Die letzte Etappe hätte uns durch eine beinahe skandinavisch anmuten-de Landschaft zum Passo Fornale und von diesem am verträumten Lago di Mognola vorbei nach Fusio gebracht. Sie ist – wie die ganze Via Alta Vallemaggia – unbedingt empfehlenswert.

Info

Gesamte Wegstrecke (Alpe Cardada

oberhalb Locarnos – Fusio): 55 km

Tägliche Gehzeiten: bis zu 9 Stunden

Höhenmeter im Aufstieg: 6 200 m

Höhenmeter im Abstieg: 6 300 m

Anforderungen: Hochgebirgswanderung,

die gutes Orientierungsvermögen, Trittsicherheit

auch in weglosem Gelände und Schwindelfreiheit

erfordert. Grödel können in Frühsommer hilfreich

sein. Seil- oder Klettersteigausrüstung sind

nicht vonnöten.

Markierung: blau-weiß

Empfohlene Jahreszeit:

Ende Juni – Mitte Oktober

Karten: Karten des Schweizerischen Bundsamts

für Landestopographie 1 : 25.000 Blatt 1272, 1292

und 1312; Übersichtskarte: Kümmerly+Frey Tessin

Sopraceneri, 1: 60.000. In beiden Karten ist der

Weg allerdings nicht eingezeichnet.

Informationen zum Wegverlauf:

www.viaaltavallemaggia.ch, Prospekt als pdf

zum Herunterladen

Im Clubführer des Schweizer Alpen-Clubs

„Tessiner Alpen 2“ (letzte Auflage 1992,

ISBN 3-85902-118-4) ist die Via Alta zwar

nicht beschrieben, doch ist die Lektüre

dennoch empfehlenswert. Autor Giuseppe

Brenna beschreibt mit viel Detailkenntnis

und Liebe zu seiner Heimat die Landschaft,

durch die die Via Alta Vallemaggia führt.

Übernachtung in bewarteten Hütten:

(Capanna Alpe Nimi, Capanna Soveltra) und

Selbstversorgerhütten (Capanna Alpe Masnèe,

Capanna Alpe Spluga, Rifugio Tomeo)

Eine Berghütte aus vielen Häusern:

Capanna Alpe Masnée

Blick im allerersten Morgenlicht von der

Alpe Masnée auf den Lago Maggiore

In der Westflanke der

Corona di Redorta

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Durch die einsame Weite SpaniensAuf der „römischen Autobahn“, dem „Silberweg“, nach Santiago de Compostela

Von Karlheinz Scherfling

Santiago de Compostela und das Grab des Heiligen Jakobus waren schon

einmal Ziel einer mehrtägigen Wanderung, die ich auf dem wohl am meisten

benutzten „Französischen Weg“ unternahm. Je näher wir damals unserem

Ziel kamen, umso mehr Pilger begleiteten, überholten uns in eiligem Schritt

oder saßen müde am Wegesrand. Die letzten paar Kilometer glichen gar

einer Völkerwanderung. Doch diesmal war es ganz anders.

Wir wanderten von Süden her durch die end-losen, fast menschenleeren Weiten Spaniens auf dem „Silberweg“ und bekamen ganz an-dere Eindrücke von Spanien und dem Pilgern als auf dem überlaufenen „Camino Francés“. Die Via de la Plata, der „Silberweg“, beginnt in Sevilla. Vor dem Hauptportal der Kathe-drale weist eine Jakobsmuschel im Gehweg auf den Ausgangspunkt hin. Der Weg ver-läuft in fast gerade nördlicher Richtung, um im Norden durch die Provinz Orense nach Galizien, dem Ziel unserer Wanderung, zu führen. „Bis man nach Galizien kommt, gibt es fast keine Herbergen, obwohl in vielen Ortschaften die Pilger von der Stadt oder Pfarrgemeinde aufgenommen werden“, steht in einem Pilgerführer. Und das hat einen historischen Grund. Der „Silberweg“ ist kein klassischer Pilgerweg, wie man ihn vielfach in Mitteleuropa und Nordspanien antrifft, auf

Bild links: Schier endlos scheint der

Weg in der kastilischen Hochebene.

Bild rechts: In Santa Marte de Tera

befindet sich in der Gemeindekirche

die romanische Skulptur des Heiligen,

welche die älteste Darstellung dieses

Heiligen im Pilgerhabit ist.

dem über Jahrhunderte hinweg Millionen von Pilgern zum Apostelgrab unterwegs waren. Diese Wegverbindung zwischen Gijón am Kantabrischen Meer im Norden Spaniens und Sevilla im Süden unweit des Golfs von Cádiz ist viel älter. Einst war es eine große Römerstraße, die die Ortschaf-ten Mérida und Astorga – auf lateinisch Emérita und Asturica – miteinander ver-band, bekannt als „Iter ab Emérita Asturi-cam“, das heißt als Weg von Mérida nach Astorga. Vor 2 000 Jahren war dies die zent-rale Verbindungsachse im Westen Spaniens, gewissermaßen die Autobahn der Römer, die ihre natürlichen Verlängerungen nach Gijón im Norden und Sevilla im Süden hat-te. Heutzutage ist die „Ruta de la Plata“ im Allgemeinen mit der Streckenführung der Nationalstraße 630 identisch, die die Städ-te Sevilla und Gijón miteinander verbindet.

Sie hat eine Länge von 830 Kilometern und führt durch vier Regionen oder autonome Gebiete: Andalusien, Extremadura, Kastili-en und Leon und das Fürstentum Asturien.

Viel älter als das Liber sancti jacobi, das im 13. Jahrhundert den französischen Ja-kobsweg beschreibt, ist das Itinerarium Antonini aus dem 2. Jahrhundert, das alle Straßen des damaligen Römischen Reiches beschreibt. Und mit diesen römischen Wur-zeln sind wir auch beim Namen „Silberstra-ße“ angelangt. Experten sind sich heute einig, dass er von dem arabischen Wort „Ba-lata“ abgeleitet ist, das „gepflasterter Weg“ bedeutet. Diese Nord-Süd-Verbindung wur-de über Jahrtausende benutzt, für Handel und für Kriegszüge. Und so kann man da-von ausgehen, dass nach der Entdeckung des Apostelgrabes im IX. Jahrhundert auch Pilger diesen Weg nach Galizien benutzten.

Unter den heutigen Pilgern erfährt dieser Weg erst in jüngster Zeit vermehrt Interesse, und sie müssen sich auf manche unzurei-chende Markierung einstellen.

Salamanca: Auftakt in der Weltkulturerbestadt Unsere Wanderung auf dem „Silberweg“ soll-te keine klassische Pilgerfahrt sein, bei der man mit Sack und Pack den ganzen Weg zu Fuß geht. Wir wollten die Landschaft in die-ser unter Wanderern eher unbekannten Ge-gend mitten in Spanien kennen lernen. Ein Bus begleitete uns mit dem schweren Ge-päck, stand gelegentlich mit Getränken und Verpflegung an einem Rastplatz und über-brückte manche endlose Etappe, sodass wir in sieben Tagen einen sehr guten Eindruck von der vielfältigen Landschaft und den rei-chen Kulturschätzen zwischen Salamanca und Santiago erhielten. Damit wir uns nicht verliefen, begleiteten uns Paula Barceló vom Spanischen Fremdenverkehrsamt in Mün-chen, Bergwanderführer Christoph Thoma vom DAV Summit Club und jeweils ein loka-ler Führer. Eine Wegskizze von jeder Tages-etappe erleichterte die Orientierung. Denn in endlos weiten Feldern zog sich unsere Gruppe oft weit auseinander. Manch einer trottete ein, zwei Stunden allein vor sich hin, in Gedanken versunken. „Schlecht markiert, immer nach Norden halten“ stand da auf ei-ner Skizze und dazu kam noch „sumpfig we-gen eines Teiches“. Doch wir landeten alle schließlich in dem kleinen Ort Bercianos de Valveder. „Pause und Kirche“ hatte der Wan-derführer auf das Blatt geschrieben. Und die GPS-Daten vermerkt. Aber keiner von uns hatte das erforderliche Gerät dabei.

Zurück zum Ausgangspunkt Salamanca. Als Freiburger ist man ja verwöhnt von Plät-zen mit südländischem Flair, vom quirligen Leben in einer Studentenstadt, von kunst-historischen Highlights. Aber Salamanca, die Weltkulturerbestadt, verblüffte dann doch mit den durch ihren goldenen Ton einzig-artigen Bauten, die aus dem renommierten Stein aus Villamayor gebaut wurden. Bereits 1254 wurde eine der ältesten Universitäten Europas gegründet, und der universitäre Puls

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Info

Spanisches Fremdenverkehrsamt,

Schubertstr. 10, 80336 München.

DAV Summit Club, Am Perlacher

Forst 186, 81545 München

der Stadt ist auch heute noch zu spüren. Vor allem auf der Plaza Mayor, dem Herzen und Treffpunkt der Geschäftigkeit. Hier treffen sich gegen Abend viele hundert Menschen, sitzen auf dem Pflaster oder tanzen nach den Klängen einer Gitarre. Dieser Platz gilt als einer der schönsten und harmonischsten Plätze des Landes, und wir können uns nur schwer von dieser einmaligen Atmosphäre trennen.

Doch wir sind ja zum Wandern hierher-gekommen, und so beginnen wir unsere Tour über die kastilische Hochebene. Nach dem quirligen Leben in Salamanca finden wir uns unvermittelt in einer endlos schei-nenden ebenen, menschenleeren Landschaft wieder, die geprägt ist durch große Weide- und Weizenanbauflächen. Von El Cubo de la Tierra del Vino geht es über Villanueva de Campéan nach Zamora. Winzige Dörfer scheinen mit der Landschaft verschmolzen zu sein. Wenige Bewohner sind auf der Stra-ße und grüßen uns freundlich. Dann nach rund acht Stunden Wegs die Stadt Zamora am Duero auf einem Felshügel gelegen, ein

weiteres Highlight der Reise. Die historische Altstadt und die prachtvolle Kathedrale war-ten auf unseren Besuch. Die mittelalterliche Altstadt ist von einer alten Stadtmauer mit Toren umgeben. Und dann, wie in Spanien üblich, viel zu spät am Abend ein üppiges Abendessen mit lokalen Spezialitäten, die im Landesinnern meist recht deftig sind.

7 Uhr Frühstück, die Nacht war nicht lan-ge. Aber vor uns liegt eine sechsstündige Wanderung, die in Tábra beginnt, einem kleinen Ort, den wir nach einer Stunde Bus-fahrt erreichen. Wir verlassen die Hochebe-ne und wandern über Bercianos de Valverde in Richtung Santa Marta de Tera. In einem kleinen Dorf ist eine Pause eingeplant, aber das einzige Lokal hat gerade Ruhetag. Wäh-rend wir etwas verwirrt ob der mangelnden Erfrischung diskutieren, kommt ein freundli-cher älterer Spanier auf dem Rad herbeige-eilt und lädt uns zu einer Pause in einer Art Jugendtreff des Dorfes ein. Er hat seine Frau alarmiert, und beide servieren uns in dem kleinen Haus am Ortsrand, wo sich abends die Dorfjugend trifft, die heiß ersehnten küh-

len Getränke. Jeder hat noch einen Müs-liriegel oder Ähnliches im Rucksack, und so sind wir vollauf zufrieden und bedan-ken uns für die Gastfreundschaft.

Dann Santa Marte de Tera. Ein un-scheinbarer Ort, aber mit einem weite-ren Highlight: In der Gemeindekirche ist die romanische Skulptur des Heili-gen Jakob an der südlichen Fassade der Kirche, welche die älteste Darstel-lung dieses Heiligen im Pilgerhabit ist. Der Bus bringt uns nach einem erleb-nisreichen Wandertag nach Puebla de Sanabria mit einem der schönsten Altstadtkerne Spaniens, in dem der typisch kastilische Stil begeistert. Zu Füßen der mächtigen Burg gibt es in einem stimmungsvollen Lokal wieder ein herzhaftes Abendessen. Waren wir bisher weitgehend ohne größere Steigungen unterwegs, so geht es jetzt immerhin 360 Höhenmeter bergauf. Der Weg führt abwechslungsreich durch Wäl-der, über Felder und durch Kulturland von Sanabria nach Padernelo (1 320 m), immer am Fuße der malerischen Sierra de Tre-

vinca entlang, einem der bekanntesten spanischen Mittelgebirge mit Gipfeln über 2000 Meter. Unser Nachtlager schlagen wir im ehemaligen Zisterzi-enserkloster Oseira bei Silleda auf.

Der nächste Tag bring eine unange-nehme Überraschung: In Spanien ist Busfahrerstreik angesagt, und wir müs-sen umplanen, damit unser Gepäck noch nach Santiago kommt. Statt der geplanten Wanderung durch die grü-nen Hügel Galiziens bringt uns der Bus in ein Dorf am Camino Frances, das wir schon von unserer früheren Wan-derung kennen. Und von dort wandern wir dann auf „vertrautem“ Pfad am letz-ten Tag unserer Wanderung hinauf zum Monte de Gozo, einem für Schwarz-wälder eher als Hügel einzustufenden Buckel, der in vielen Pilgerführern als „letztes Hindernis“ bezeichnet wird, bevor man dann bequem bergab nach Santiago de Compostela wandern kann, jetzt begleitet von vielen Pilgern, die dann häufig mit Tränen in den Au-gen vor der prächtigen Kathedrale ihre Pilgerschaft beenden.

Auch für uns ist jetzt das Standard-programm angesagt: Pilgergottesdienst, in dem wieder der große Weihrauch-kessel durch die Kathedrale saust, Be-such im Pilgerbüro, um uns den letz-ten Stempel in unserem Pilgerausweis zu holen. Da wir ja als Wanderer und nicht als Pilger unterwegs waren, ha-ben wir auch nicht das Anrecht auf eine Pilgerurkunde. Wir hatten aber immer Freude daran, uns in den ver-schiedenen Kirchen die kleinen Stem-pel abzuholen (und einige Euros in den Opferstock zu stecken). Stadtbe-sichtigung, Besuch einer Tapaskneipe, festliches Abschiedsessen.

So schrieb/warnte im Vorfeld Stefan Bürkle, Organisator seitens des Schwarzwaldvereins, an die (überschaubare) Schar der Interessen-ten an einer zweitägigen Tour, welche am Freitag, 22. Februar, an der Schwanner War-te startete. Hatte er da nicht was vergessen? Richtig, das Stichwort „Schnee“. Und in der Tat, frisch eingeweißt präsentierte sich die Landschaft, als wir kurz nach 18 Uhr zu siebt in Richtung Dobel losstapften. Beladen mit mehr oder auch weniger Gepäck („Hast du da wirklich auch einen Schlafsack drin?“), be-waffnet mit Heißgetränken, Futter und Wech-selkleidung, liefen wir durch den verschnei-ten Wald hinauf. Bald kam der Mond hervor und zauberte mit Licht und Schatten ein-drückliche Stimmungen. Ein kurzer Stopp am Dreimarkstein, dann über den Dobel wieder runter ins Eyachtal. Der kleine Pfad deutete schon an, was uns noch bevorstehen würde: „Gespurt“ war nicht wirklich überall…

So war es tatsächlich schon fast 22 Uhr, als wir am Lehmannshof eine größere Rast ein-legten und uns über den Weiterweg berieten. Der Schlachtplan hatte vorgesehen, bis zur Schutzhütte oben am Hohloh vorzudringen und dort zu übernachten. Dezente Skepsis machte sich breit – aber gut. Angesichts der inzwischen beträchtlichen Schneemengen entschieden wir, für den Weg hoch zum Wildsee den Forstweg einzuschlagen. Die ersten Meter: Kluge Entscheidung! Da war ir-gendwann vor Jahren mal ein Räumfahrzeug durchgefahren. Doch ab der nächsten Weg-kreuzung war Schluss mit dem Rundumsorg-lospaket – wir zogen die ersten Spuren durch

teilweise knietiefen Pulverschnee. Das Feld zog sich in die Länge, so richtig spritzig ging es nicht mehr wirklich voran, und gut durch-geschwitzt erreichten wir fast zwei Stunden später die Weißensteinhütte vor dem Wild-see. Bei einer sehr zugigen Pause beschlos-sen wir basisdemokratisch, den Hohloh Hoh-loh sein zu lassen und nur zu der zumindest auf drei Seiten geschlossenen Leonhardhütte jenseits des Wildsees weiterzumarschieren. Dort verbrachten wir eine Stunde mit dem Schmelzen von Schnee für heißen Tee, mit dem Aufschütteln der Daunenbetten und der wohnlichen Einrichtung des maßgenau pas-senden Lagerplatzes, bevor gegen 2 Uhr die Nachtruhe eingeläutet wurde.

Morgens um 9 Uhr zogen wir nach einer Nacht im gerade noch einstellig negativen Temperaturbereich wieder los. Anstatt uns wie angedacht vom Hohloh über den Lang-martskopf Richtung Bad Herrenalb zu bewe-gen, traten wir angesichts der Schneemassen einfach den geordneten Rückzug an. Für den Abstieg ins Eyachtal stellten wir uns aller-dings der Herausforderung Carl-Postweiler-Weg, frei nach dem Motto „Runter kommt man immer irgendwie“. Wirklich idyllisch, diese Strecke, mit querendem Fuchs und al-lem Drum und Dran! Unten der schnurgerade Marsch bis vor zur Eyachmühle wurde dann allgemein als nicht so prickelnd empfunden, aber mit einer Kaffeepause in der dortigen Gastronomie versüßt. Der Rückmarsch über den Dobler Buckel erwies sich schließlich als gemütlich, und gegen 15 Uhr fand an der Schwanner Warte eine wunderschöne Win-tertour ihren Abschluss, die ihren Namen wirklich verdient hatte.

Fazit: War’s nicht zu kalt? Nein, so lang-sam waren wir nicht unterwegs. Nächs-tes Jahr wieder? Aber auf jeden Fall!!

Sonja Schemenauer

Schnee machte so manche Planung zunichte24 Stunden – Winterwanderung des Schwarzwaldvereins Straubenhardt

„…allein die Kälte, das Schlafen im

Freien und das Mehr an Gepäck macht

die Winterwanderung sicher zu einem

anspruchsvollen Unternehmen.“

Ein Land der Gegensätze: die quirlige Stadt Salamanca, Senioren in einem Dorf, die sich über die Abwechslung durch die

Pilger freuen, mittelalterliche Städtchen und immer wieder die fast endlos scheinende Weite der Landschaft von Kastilien

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Heimat- und Wanderakademie

Baden-Württemberg

Ameisentag

Termin: 15. Juni, 10 – 16 Uhr

Treffpunkt: Äckerhof, St. Roman

Info und Anmeldung: bis 1. Juni

Telefon: 07 61/3 80 53-23

Termin:

Heimat- und Wanderakademie

Baden-Württemberg

Geologie in Baden-Württemberg

auf einen Blick

Termin: 7. Sept., 9.30 – 17.30 Uhr

Beginn auf dem Feldberg

Info und Anmeldung: bis 1. Sept.

Telefon: 07 61/3 80 53-23

Termin:

Sie sind die heimliche Macht des Waldes: Ameisen bilden Monarchien mit verblüf-fenden Kommunikations- und Überlebens-strategien. Dabei herrscht Arbeitsteilung: Es gibt Jäger, Architekten, Klima- und Wärme-techniker, Viehzüchter und Gärtner – um nur einige zu nennen. Eine einzelne Ameise mag nicht besonders schlau sein, aber als Superorganismus sind die sozialen Insekten Vorbilder für den ökonomischen Daten-transfer per Internet und die Stauforschung. Lernen Sie die faszinierenden Insekten und ihre Fähigkeiten näher kennen!

Den Vormittag beginnt die Referentin Sil-ke Kluth mit einem Kurs zur Lebensweise der Ameisen und ihrer Bedeutung für die Natur. Nach einem Bauernvesper führt sie uns auf eine Exkursion zu den Ameisen der näheren Umgebung.Achtung! Die Veranstaltung wurde vom 25. Mai auf den 15. Juni verschoben.

Das Leben und die Strategien der Waldameisen

Diesmal führt Dr. Andreas Megerle in den mittleren bis südlichen Schwarzwald. Wir beginnen mit einem Blick auf den Titisee, der als Zungenbeckensee der Plateauverglet-scherung entstanden ist – im Kontrast zu der Karvergletscherung im Nordschwarzwald. Da nur ein Standortwechsel geplant ist, wird diese geologische Exkursion mit den eigenen Fahrzeugen erfahren. Seien Sie gespannt auf die erdgeschichtlichen Einblicke, die Ihnen der eloquente und sachverständige Referent aufzeigen wird.

Schwäbischer Albverein

Karin Kunz

Hospitalstr. 21 B

70174 Stuttgart

Tel. 07 11/2 25 85 26

[email protected]

Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg

Schwarz wald ver ein e. V.

Katja Camphausen

Schloss ber gring 15

79098 Frei burg

Tel. 07 61/3 80 53 23

aka de mie@schwarz wald ver ein.de

Bitte fordern Sie unser vollständiges Programm an oder informieren Sie

sich im Internet unter www.wanderakademie.de

Info

A u s b i l d u n gF o r t b i l d u n gE x k u r s i o n e n

P r o g r a m m 2 0 1 3

Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg

Fortbildungen

Samstag, 1. Juni in Engen – Engen, Tengen, Blumenfeld mit Gunter Schön

Samstag, 15. Juni in St. Roman – Ameisen-tag mit Silke Kluth

Samstag, 15. Juni, Rohardsberg – Pflan-zenbestimmung mit Peter Lutz

Samstag, 15. Juni in Lenningen-Schopf-loch – Lebensräume Schwäbische Alb mit Dr. Siegfried Roth

Samstag, 22. Juni in Rosswag, Landkreis Pforzheim – Historischer Mauerweinbau mit Weinprobe mit Dr. Siegfried Roth

Freitag, 28. Juni in Stuttgart – Grafen, Her-zöge, Könige mit Dr. Ingrid Helber

Wochenende 6./7. Juli in Eningen unter Achalm – Was blüht denn da? mit Dr. rer. nat. Matthias Stoll

Samstag, 13. Juli – Aus der Landschaft le-sen lernen mit Dr. Siegfried Roth

Samstag, 7. Sept. auf dem Feldberg – Geologie-Tour vom Mittleren in den Süd-schwarzwald mit Dr. Andreas Megerle, Uni-versität Karlsruhe

Samstag, 14. Sept. im Raum Freiburg – Pilzexkursion mit Veronika Wähnert, Pilz-sachverständige

Fr. bis So., 20. bis 22. Sept. in Bad Wald-see – Geh mal hin – alles drin! mit Heidi Müller, Karin Kunz

Wochenende 21./22. Sept. in Weil der Stadt – Grundlehrgang GPS und digitale Karte mit Peter Helmboldt, Albert Schänzle

Samstag, 21. Sept. in Rust – Erlebnispä-dagogik mit Günther Hennig, Alexander Schindler

Samstag, 28. Sept. in Rheinzabern – Insek-ten für Einsteiger mit Silke Kluth

Samstag, 28. Sept. in Oberboihingen – Se-niorenwandern mit Ulrich Hempel

Freitag, 11. Okt. auf dem Feldberg – Tipps für Naturführer mit Achim Laber, Feldberg Ranger

Samstag, 12. Okt. in Albstadt-Onstmettin-gen – Wetter, Wind und Wolken mit Hanns-Ulrich Kümmerle, Deutscher Wetterdienst

Sonntag, 13. Okt. in Stühlingen – Schluch-tensteig 1. Etappe mit Martin Schwenninger, Wutachranger

Fr. bis So., 18. bis 20.Okt. in Weil der Stadt – Schulwandern – Fortbildung für Lehrer mit Stefan Österle, Bernd Magenau

Wochenende 19./20. Okt. in Bad Lieben-zell – Erste Hilfe Outdoor mit der Outdoor-schule Süd

Wochenende 19./20. Okt. in Sulzbach/Murr – Aufbaulehrgang GPS mit Peter Helm-boldt, Albert Schänzle

Wochenende 25./26.Okt. in Weil der Stadt – Wie präsentiere ich mich vor Publikum? mit Roland Luther

Naturerlebnisse Sonntag, 2. Juni in Althütte – Wald, Wasser und die Weidenkathedrale mit Manfred Te-genkamp

Samstag, 15. Juni in Rheinzabern – Römi-sche Brennöfen in Rheinzabern mit Wilfried Süß

Sonntag, 16. Juni in Aalen – Tiefer Stollen bei Aalen mit Jürgen Gruss

Samstag, 22. Juni in St. Johann-Bleichstet-ten – Natur und Kultur im Naturschutzge-biet Rutschen mit Georg Nau

Sonntag, 14. Juli – Burg Teck, Ruine Rau-ber und Breitenstein mit Erich Haas

Sonntag, 25. Aug. in Staufen – Der Weis-heitsbaumpfad mit Karl Niegisch

Samstag, 1. Sept. in Denzlingen – Der Achatweg mit Maria Ganter

Samstag, 14. Sept. rund um Freiburg – Pilzexkursion mit Veronika Wähnert, Pilz-sachverständige

Samstag, 14. Sept. in Stuttgart-Botnang – GPS-Schnupperwanderung mit Hans-Gün-ter Rieske, Albert Schänzle

Sonntag, 15. Sept. in Neuffen – Ausblicke am Albtrauf mit Erich Haas

Sonntag, 22. Sept. in Mumpf – Frauen Special – Die Salzstreuerin mit Ines Zeller

Samstag, 5. Okt. in Wössingen – Natur-schutz Qualität am Tafelobst mit Hartmut Stech, Richard Schrot

Samstag, 12. Okt. in Au bei Freiburg – Erlebnispfad Hexental mit Otto Vorgrimler

Sonntag, 20. Okt. in Aichstetten, Kreis Ravensburg – Was haben Besen mit der Pest zu tun? mit Jürgen Gruss

Samstag, 9. Nov. in Calw – Geocaching mit Steffen Cölln

Sonntag, 17. Nov. – Gedenkwanderung am Volkstrauertag mit Ursula Rauscher

Mittlerer bis südlicher Schwarzwald

Für jeden, der sich mit dem Thema Wan-dern befasst, ist das neue Handbuch für die Wanderführer-Ausbildung eine interessante und sehr abwechslungsreiche Lektüre. Schon beim Durchblättern ist man über das breite Spektrum der Themen erstaunt. In 19 Kapi-teln, die klar gegliedert und reichlich bebildert sind, wird der Stoff dargestellt. Das Hand-buch ist die Ausbildungsgrundlage zum/zur Wanderführer/in nach dem Rahmenplan des Deutschen Wanderverbands (DWV) sowie der Rahmenvereinbarung zwischen BANU (Bundesweiter Arbeitskreis der staatlich ge-tragenen Bildungsstätten im Natur- und Um-weltschutz) und dem DWV zum/zur Zerti-

fizierten Natur- und Landschaftsführer/in (ZNL). Ein Themen-schwerpunkt ist die Tages- und Mehrta-geswanderung. Wie wird diese geplant, ausgeführt und abge-schlossen? Was muss bedacht werden? Gibt es hilfreiche Tipps?

Wie ist die Versicherungssituation? Wie macht man eine Wanderung zu einem ganz besonderen Erlebnis? Bei jeder Wanderung spielt das Wetter eine Rolle. Welche Schlüsse zieht der Wanderführer aus der Wolkenbil-dung? Wie sollte Wanderkleidung beschaffen sein? Und wie die Ernährung während ei-ner Wanderung? Im Kapitel Kommunikation und Führungsdidaktik wird ausführlich über Sprech- und Atemtechnik samt Lampenfieber informiert. Ebenso über Konflikte bei Wan-derungen. Diese stören und verderben die Stimmung. Wie geht der Wanderführer damit um? Mit den Methoden der Natur- und Er-lebnispädagogik wird der Erlebniswert einer Wanderung gesteigert und die Natur erlebbar gemacht. Wie sieht das bei den verschiede-nen Altersgruppen von den Schülern bis zu den Senioren aus?

Bei unseren Wanderungen durchstreifen wir immer bestimmte Lebensräume. Diese werden zusammen mit Ökologie und Na-turschutz ausführlich dargestellt. Da Wan-derungen auch die Baukultur beinhalten, beschließt ein schönes Kapitel zu den Bausti-len, von der Römerzeit bis heute, den Band.

Neues Handbuch für die Wanderführer-Ausbildung

Info

Zum Selbstkostenpreis von 23,50 € plus

6,– € Versandkostenpauschale können

alle Interessierten das Handbuch beim

Schwarzwaldverein, Schlossbergring 15,

79098 Freiburg bestellen.

Tel. 07 61/3 80 53-0, Fax 07 61/3 80 53-20,

[email protected] oder beim

Schwäbischen Albverein, Hospitalstr. 21B,

70174 Stuttgart, Tel. 07 11/2 25 85-0,

Fax 07 11/2 25 85-92,

[email protected].

Page 13: E 6246 2/ · PDF file2/2013 WANDERN 5 JUGEND 4 EDITORIAL Jahre Schwarzwaldverein – der älteste Wanderverein in Deutschland ist in die Jahre gekommen. Hat er

2011 eröffnet, bzw. ausgezeichnet

Sagenweg Gernsbach: 5,3 km

Wasserfallsteig, Todtnau: 11,3 km

Heimatpfad, Freudenstadt-Kniebis: 9,9 km

Wiesensteig, Bad Peterstal-Griesbach: 9,6 km

Zur Satteleihütte, Baiersbronn: 10,3 km

Zur Glasmännlehütte, Baiersbronn: 13,9 km

Zur Blockhütte, Baiersbronn: 12,5 km

Zum Panoramastüble, Baiersbronn: 10,8 km

2012 eröffnet:

Der Hochschwarzwälder Hirtenpfad,

Lenzkirch-Raitenbuch: 8 km

Bernauer Hochtal Steig, Bernau: 15,6 km

Peterstaler Schwarzwaldsteig,

Bad Peterstal: 10,8 km

Geplante Eröffnungen 2013:

Hausacher Bergsteig, Hausach: 11,1 km

Jägersteig, Schluchsee: 11,2 km

Karlsruher Grat, Ottenhöfen: 12,2 km

Alde Gott Panoramarunde,

Sasbachwalden: 11,6 km

Bosensteiner Almpfad, Seebach: 8,5 km

Mummelsee-Hornisgrindepfad,

Seebach: 6,5 km

Lebküchlerweg, Todtmoos: 12 km

Durbacher Weinpanorama, Durbach: 16,2 km

Tannenriesen, Freudenstadt: 13,4 km

GENIEßERPFADE

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AKTUELL

Zwischen der Badischen Zeitung und dem Schwarzwaldverein wurde eine Zusammen-arbeit vereinbart, die auch den Ortsgruppen eine Chance bietet, sich einem breiten Pu-blikum vorzustellen. Die Grundlagen dieser Kooperation wurden schon beim Deut-schen Wandertag 2010 gelegt. Eine Zusam-menarbeit liegt nahe, da die Ortsgruppen des Schwarzwaldvereins ein umfangreiches Wanderprogramm anbieten und eine große Zahl von gut ausgebildeten Wanderführern aufweisen. Die Badische Zeitung offeriert ihren Lesern schon seit Jahren Wanderun-gen, die gut angenommen werden.

Ab Mai 2013 bietet der Schwarzwaldver-ein zusammen mit der Badischen Zeitung eine „Wanderung des Monats“ an. Ausrich-ter kann auch eine Ortsgruppe sein, die sich dadurch in der Öffentlichkeit präsen-tiert. Die Wanderungen werden von der Badischen Zeitung im ganzen Verbreitungs-

gebiet beworben und sollen zu reizvollen Zielen mit interessanten Hintergründen (geschichtlich, kulturell oder naturkund-lich) führen. Besichtigungen, Führungen oder auch mal eine besondere Einkehr können sich anschließen und werden das Programm abrunden. Die Veranstaltungen richten sich an die Wanderer, die gerne weniger bekannte Gebieten kennenlernen möchten und vorzugsweise an Themen-wanderungen mit Besichtigungen teilneh-men möchten. Über die Wanderungen wird anschließend in der Badischen Zeitung mit Bild berichtet. Ortsgruppen, die mitma-chen möchten, können einen Vorschlag für „Wanderung des Monats“ selber ausarbeiten und an folgende Anschrift melden:

Hans Loritz, Hardstraße 8, 79664 Wehr, Tel. 0 77 61-85 75 oder 01 51/23 80 51 11, E-Mail: [email protected] (auch Rückfragen an diese Adresse)

„Wanderung des Monats“ mit der Badischen ZeitungKooperation als Chance für die Ortsgruppen des Schwarzwaldvereins

Umleitungen ohne ProblemeWegemanagement am Schluchtensteig wird optimiert

Von der Wandersaison 2013 an wird es ein-heitliche Qualitätskriterien bei notwendigen Umleitungen durch Forst- und Wegearbei-ten geben, teilte das Landratsamt Waldshut mit.Tausende von Wanderern sind auf der 119 km langen Route durch die Schluchten des Naturparks Südschwarzwald von Stüh-lingen über St. Blasien jährlich unterwegs. Forstarbeiten oder auch Wegearbeiten er-fordern bei dieser langen Strecke, dass vor allem im Frühjahr oderHerbst kurzfristige Umleitungen auf bestimmten Streckenab-schnitten erforderlich werden. Damit sich die Wanderer und Gäste auf dem Fernwan-derweg „Schluchtensteig“, der mit dem Prä-dikat Qualitätsweg „Wanderbares Deutsch-land“ zertifiziert ist, auch in diesem Fall gut zurechtfinden, wird das bestehende We-gemanagement am Schluchtensteig weiter optimiert.

Bereits bisher hat sich beim Schluchten-steig ein seit Jahren bewährtes Verfahren bei Umleitungen etabliert, das allerdings ausschließlich über die Schluchtensteig -Website und per Mailnachricht an weitere Beteiligte funktioniert hat. Dieses bewährte System soll nun auf ein„Wegemanagement vor Ort am Steig“ ausgedehnt werden. Neu gestaltete Umleitungstafeln und gel-

be Schluchtensteigwegezeichen auf der alternativen Route sollen dem Wanderer helfen, sich ganz einfach auf den Umlei-tungsstrecken zurechtzufinden. Dies wird möglich durch eine intensive Zusammenar-beit zwischen dem Forstamt und der Ko-ordinationsstelle des Schluchtensteigs beim Amt für Wirtschaftsförderung im Landrat-samt Waldshut.„Einen Qualitätswanderweg zeichnet auch aus, dass man sich immer und meist ohne Wanderkarte gut zurecht-findet. Dies auch dann, wenn kurzfristige Routenänderungen (Umleitungen) notwen-dig werden“, so Klaus Nieke vom Landrat-samt Waldshut. „Wir optimieren ständig und überlegen zusammen mit dem Forst, wie weitere Verbesserungen umgesetzt werden können.“ Die verantwortlichen Touristiker und Mitarbeiter des Forstes beim Landrat-samt Waldshut sind überzeugt, dass sich durch das neue Qualitätskonzept die Ak-zeptanz der Wanderer bei Umleitungen er-höht und die Revierförster zukünftig in die Lage versetzt werden, Umleitungen effektiv zu gestalten.

Info

www.schluchtensteig.de

Der südliche Schwarzwald bietet eine Land-schaftsvielfalt, die nur darauf wartet, ent-deckt zu werden. Zwischen Breisgau und Hochrhein, dem Markgräflerland und der Baar finden Naturliebhaber ein abwechs-lungsreiches Wanderparadies mit zahlrei-chen bekannten Höhepunkten und kaum frequentierten Geheimtipps. Für alle, die in diese Region zu Fuß entdecken möchten, ist das neu erschienene Buch „Wandererleb-nis Schwarzwald Süd“ der ideale Begleiter. Der Schwarzwaldverein gibt dieses Buch in Zusammenarbeit mit dem Verlag Wegwei-ser heraus. 50 Tourenvorschläge der Orts-gruppen des Schwarzwaldvereins führen den Wanderer auf bekannten und unbe-kannten Pfaden auf aussichtsreiche Gipfel, durch wilde Schluchten, vorbei an sonnigen Rebhängen durch das vielseitige Wanderre-vier. Die Tourenvorschläge, die von Gunter Schön (Hauptfachwart Wandern) aufbereitet wurden, zeigen dem Wanderer übersichtlich die wichtigsten Informationen zu Schwierig-keit, Höhendifferenz und Gehzeit an. In-formationen zur Anfahrt mit ÖPNV oder zu Parkmöglichkeiten fehlen ebensowenig wie Hinweise auf Sehenswertes oder gastfreund-liche Einkehrmöglichkeiten. Die ausführli-che Beschreibung leitet den Wanderer über die Wegweiserstandorte des Schwarzwald-vereins. Noch mehr Orientierung bringt die Übersichtskarte. Der eingedruckte QR-Code führt den Smartphonenutzer zum Wander-service-Schwarzwald, wo sich zusätzlich der GPS-Track downloaden lässt.

Info

Das Wanderbuch kostet im Buchhandel

regulär 12,90 € und ist im Sortiment des

Schwarzwaldvereins für Mitglieder zum

Vorzugspreis von 10,– € erhältlich oder

kann online unter www.swvstore.de

bestellt werden.

Wandererlebnis Schwarzwald Süd

Breisgau – Markgräflerland – Hoch-

schwarzwald – Baar – Wiesental –

Hotzenwald – Hochrhein – Hegau;

Hrsg. Schwarzwaldverein e.V., Verlag

Wegweiser ISBN-Nr 978-3-9811016-4-5

Info

Mehr Infos zum genussbetonten Wandern

gibt es bei Schwarzwald Tourismus,

Telefon 07 61/8 96 46-93 und unter

www.geniesserpfade-schwarzwald.info

Die „Schwarzwälder Genießerpfade“Die „Schwarzwald Wanderorte“ haben Wanderrouten mit besonderen Genusserlebnissen entwickelt

Für Wanderer ist das Angebot seit Ausschil-derung des Westweges durch den Schwarz-waldverein im Jahr 1900 beispielhaft. Sechs zertifizierte Qualitäts- und 16 Premiumwan-derwege belegen die heute starke Ausrich-tung auf die Qualität der Wege. Mit zahlrei-chen Themenwanderwegen, Wandersteigen und regionalen Rundwegen summiert sich das Angebot im Schwarzwald mittlerweile auf über 23 000 Kilometer Wanderwege. Da braucht man schon zusätzliche Entschei-dungshilfen.

Zur besseren Orientierung in der Fülle des Möglichen haben deshalb die „Schwarzwald Wanderorte“ das Label „Schwarzwälder Ge-nießerpfade“ entwickelt. Es signalisiert Wan-derern, wo sich Landschaft und andere Ge-nießerfreuden gezielt miteinander verknüpfen

lassen. Die Beschilderung der Genießerpfade wurde mit dem Schwarzwaldverein abge-stimmt und ist in das einheitliche Wegesystem integriert. Die Genießerpfade sind sechs bis 18 Kilometer lange Routen mit besonderen Genusserlebnissen. Das können „Schnaps-brünnle“, Obststationen oder Himmelsliegen genau so sein wie kulturelle oder kulinarische Höhepunkte. Neben der Landschaft rücken Kultur, Schwarzwälder Küche, Weine, Brän-de, Biere oder Wasser in den Fokus.

Jeder Genießerpfad erfüllt die Qualitätsan-forderungen des Deutschen Wanderinstituts für „Premiumwege“. Die Wege sind überwie-gend naturbelassen und eindeutig beschil-dert, die Landschaft ist abwechslungsreich und bietet einen hohen Erlebniswert. Die Mitglieder der „Schwarzwald Wanderorte“ bieten kompetente Wanderberatung für Indi-vidualurlauber, buchbare Wanderpauschalen sowie Rucksack- und Wanderstock-Verleih. Vor Ort gibt es zertifizierte Wander-Gastgeber sowie geprüfte Wanderführer.

Bisher sind elf ausgewählte Premiumwe-ge mit dem Label gekennzeichnet, bis Mitte 2013 sollen es mindestens 20 sein. Eine neue Broschüre, in der 20 Genießerpfade vorge-stellt werden, kann bei der Schwarzwald Tourismus GmbH bestellt werden.

„Deutschlands schönste Genießer-

Ecke“ wird der Schwarzwald oft ge-

nannt. Nicht nur des Weins oder der

Küche wegen, auch wegen ihrer außer-

ordentlichen landschaftlichen Vielfalt

schätzen aktive Naturliebhaber die Fe-

rienregion im Südwesten hoch ein.

Premium Plus

Wandererlebnis Schwarzwald Süd

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5. Mai 2013 Westweg-Wander-Opening in Forbach-Gausbach;

Wanderung auf dem Westweg zum „Latschigfelsen“, Nordic-Walking

und AOK-Gesundheitscheck, Kräuterwanderung und Radtour; Beginn:

11 Uhr; Bewirtung ab 12 Uhr; Infos bei Achim Rietz, Hackenstr. 21,

76596 Forbach, Tel. 0 72 28/18 27, E-Mail: [email protected]

8. bis 10. Mai 2013 Jubiläumsfest 125 Jahre Schwarzwaldverein

Wolfach, reichhaltiges 3-tägiges Festprogramm mit Bezirkssternwande-

rung, Musik und Bewirtung, Festabend am 8. Mai (Moderation: Klaus

Gülker SWR 4), Frühschoppenkonzert am 9. Mai, Handwerkervesper

im Flößerpark am 10. Mai (Live-Musik mit der „UHM“); auf Ihren Besuch

freuen sich die Mitglieder des Schwarzwaldvereins Ortsgruppe Wolfach.

Weitere Infos bei: Erwin Maulbetsch, Gerwigstr. 15, 77756 Hausach,

Tel. 07831/9 69 27 65, E-Mail: [email protected]; Internet:

www.schwarzwaldverein-wolfach.de

12. Mai 2013 Internationaler Museumstag in der Hammerschmie-

de, 77933 Lahr-Reichenbach (Schindelstr. 8/1); Tag der offenen Tür von

11 Uhr bis 18 Uhr, kostenlose Vorführungen, Holzwerkstatt für Kinder;

Infos bei: Marion Himmelsbach, Konrad-Adenauer-Str. 14/1, 77933 Lahr,

Tel. 0 78 21/75 33, Fax 0 78 21/97 89 21, E-Mail: marionhimmelsbach@t-

online.de; www.schwarzwaldverein-reichenbach.de

19. Mai 2013 Wandertreffen auf dem Kapf (Oberprechtal);

musikal. Unterhaltung mit der Trachtenkapelle; Infos bei Bernhard We-

ber, Elzmattenstr. 47, 79215 Oberprechtal, Tel./Fax 0 76 82/75 71,

E-Mail: [email protected]

23. und 24. Mai 2013 Waldwerkstatt an der Hammer-

schmiede, 77933 Lahr-Reichenbach (Schindelstr. 8/1);

Spiele im Wald, Aktion schnitzen, drechseln, selbst gebau-

te Spiele (Erlebnispädagogik in Kooperation mit Kinder- u. Ju-

gendbüro); 11 – 17 Uhr, Teilnahme kostenlos; Infos bei: Marion

Himmelsbach, Konrad-Adenauer-Str. 14/1, 77933 Lahr, Tel.

0 78 21/75 33, Fax 0 78 21/97 89 21, E-Mail: marionhimmelsbach@t-

online.de; www.schwarzwaldverein-reichenbach.de

1. und 2. Juni 2013 Tag der offenen Gärten in Stühlingen; Treff-

punkt an der Schür am Stadtgraben; Sa 14 – 17 Uhr, So 11 – 17 Uhr;

Infos bei: Antonia Kramer-Diem, Bundesstr. 12a, 79780 Stühlingen,

Tel. 0 77 44/56 29, E-Mail: [email protected]

2. Juni 2013 Trinationales Wandertreffen in Ferrette; Alljährlich

treffen sich die Wandervereine von Ferrette, Wanderwege beider Basel

und der Schwarzwaldverein Weil am Rhein zu einer gemeinsamen Wan-

derung mit Besichtigung und Einkehr. Jedes Jahr hat ein anderer Verein

die Federführung. Dieses Jahr sind die Elsässer Wanderfreunde an der

Reihe. Treffpunkt: Ferrette, anschließend Einkehr. Infos bei: Hermann

Künzig, Leopoldstr. 19, 79576 Weil am Rhein, Tel. 0 76 21/79 71 08,

E-Mail: [email protected]

14./15. Juni 2013 24-Stunden-Wanderung der Ortsgrup-

pe Straubenhardt; Start und Ziel bei der „Schwanner War-

te“; Infos bei Peter Stütz, Marktstr. 62, 75334 Straubenhardt,

Tel. 0 70 82/6 04 16

21. Juni 2013 Traditionelle Sonnwendfeier der Ortsgruppe

Gutach auf Steinades Bühl; Wirtschaftsbetrieb, bei Einbruch

der Dunkelheit wird das Johannisfeuer entzündet; Infos bei:

Werner Blum, Wähler Höfe 4, 77793 Gutach (Schwarzwald-

bahn), Tel. 0 78 31/16 34; www.schwarzwaldverein-gutach.de

22. Juni 2013 Klosterhofserenade mit der Imperial-Jazz-

band – veranstaltet vom Schwarzwaldverein Öhningen-Höri

und der Gemeinde Öhningen. Das populäre Sextett überzeugt

mit herzerfrischendem und fetzigem Happy Dixieland und bringt

das schwarze New Orleans der Jahrhundertwede auf die Bühne.

Beginn ist um 19.30 Uhr im Öhninger Klosterhof, der die bekannt

stimmungsvolle Atmosphäre für die alljährlichen Konzerte bietet.

Eintrittspreis: € 8,--, Infos bei Zita Muffler, Ringstr. 30, 78465

Konstanz, Tel. 0 75 33/18 94, E-Mail: [email protected]

22. Juni 2013 Traditionelle Sonnwendfeier der Ortsgrup-

pe Straubenhardt bei der „Schwanner Warte“; Infos bei Peter

Stütz, Marktstr. 62, 75334 Straubenhardt, Tel. 0 70 82/6 04 16

20./21. Juli 2013 Einweihung des neuen Wanderheims der

Ortsgruppe Nagold; zentral gelegen in Nagold Klebgelände;

Infos bei: Friedrich Günther, Turmstr. 26 – 28, 72202 Nagold,

Tel. 0 74 52/9 32 06-0, E-Mail: [email protected]

30. Juni 2013 Bienentag an der Hammerschmiede, 77933 Lahr-

Reichenbach (Schindelstr. 8/1); Honiggewinnung – von der Biene bis

zum Honigtopf; Bewirtung, Honig zum Kosten u. Kaufen; Beginn: 11 h, In-

fos bei: Marion Himmelsbach, Konrad-Adenauer-Str. 14/1, 77933 Lahr,

Tel. 0 78 21/7533, Fax 0 78 21/97 89 21, E-Mail: marionhimmelsbach@t-

online.de; www.schwarzwaldverein-reichenbach.de

7. Juli 2013 Sommerfest der Ortsgruppe Haslach i. K. im Kloster-

garten beim Tourismusbüro; frohes Beisammensein, spielen und malen

mit Kindern; Infos bei: Barbara Steiger, Goethestr. 3, 77716 Haslach,

Tel. 0 78 32/97 79 70, E-Mail: [email protected]

25. August 2013 Bergfest der Ortsgruppe Gutach auf

dem Büchereck (an der L107 zw. Elzach und Gutach);

Wandertreff mit Waldgottesdienst

(Beginn 10 Uhr), anschließend musika-

lische Unterhaltung, Bewirtung mit

regionalen Spezialitäten;

Infos bei: Werner Blum,

Wähler Höfe 4,

77793 Gutach (Schwarzwald-

bahn), Tel. 0 78 31/16 34;

E-Mail: [email protected]

Große Ereignisse wie die Feier zum

150-jährigen Bestehen des Schwarz-

waldvereins bedürfen der längeren

Vorbereitung. Deshalb befassen sich

schon seit vergangenem Jahr das Prä-

sidium und zwei Arbeitskreise sowie

die Hauptgeschäftsstelle mit diesem

Thema. In seiner jüngsten Sitzung be-

sprach der Hauptvorstand den Stand

der Vorbereitungen und stimmte

den weiteren Vorgehensschritten zu.

Der Festtermin wurde auf Samstag, 7. Juni 2014, festgelegt. An diesem Tag fin-det zunächst von 9.30 Uhr an die 145. Delegiertenversammlung im Rolf-Böh-me-Saal des Konzerthauses in Freiburg statt. Parallel dazu gibt es ein umfang-reiches Begleitprogramm wie Stadt- und

Münsterführungen. Um 15 Uhr beginnt eine fröhliche Feierstunde im Konzert-haus, bei der zunächst die Jugend den Ton angeben wird. Nach einem Gruß-wort der Landesregierung werden wei-tere prominente Gäste in kurzweiliger Form von SWR-Moderator Klaus Gülker

auf der Bühne interviewt. In einem kur-zen Theaterstück wird an die Gründer-zeit vor 150 Jahren erinnert. Im Foyer des Konzerthauses werden den ganzen Tag über die Hauptgeschäftsstelle und die Wanderakademie an Ständen infor-mieren. Außerdem stellen sich die Fach-bereiche vor. Sponsoren werden die Möglichkeit haben, sich der Öffentlich-keit zu präsentieren. Wer seine Wohnung mit alten Wegweisern des Schwarzwald-vereins schmücken möchte, kann solche an diesem Tag erwerben.

Anstelle des Wandertreffs in Freiburg werden im Jubiläumsjahr im Norden und im Süden des Schwarzwaldvereinsge-bietes je eine regionale Sternwanderung der Bezirke vor den Sommerferien statt-finden: Am Sonntag, 29. Juni 2014 in St. Märgen für den Süden, am Sonntag, 13. Juli 2014, in Baiersbronn für den Norden. Außerdem werden die Bezirke weitere Veranstaltungen wie Sternwanderungen

Schwarzwaldverein – 150 Jahre wegweisendFestakt am 7. Juni 2014 in Freiburg - Jubiläumswanderungen im gesamten Schwarzwald

anbieten. Jede Ortsgruppe ist aufgefor-dert, im kommenden Jahr eine Jubilä-umswanderung anzubieten. Das gebün-delte Angebot aller Ortsgruppen wird auf den Websites der Ortsgruppen und des Hauptvereins eingestellt und soll die Öf-fentlichkeit über die gesamte Bandbreite der Schwarzwaldvereinsarbeit informie-ren. Zur Unterstützung der Öffentlich-keitsarbeit vor Ort wird der Hauptverein einen PKW-Anhänger anschaffen, der mit vielfältigem Werbematerial ausge-stattet wird. Dieses Infomobil kann von Ortsgruppen und Bezirken zu Jubiläums-veranstaltungen, Sternwanderungen und Jubiläumswanderungen genutzt werden.

Im Jubiläumsjahr wird es kein Son-derheft unserer Vereinszeitschrift DER SCHWARZWALD geben. Vielmehr wur-de beschlossen, das Heft 2, das im April erscheint, als Sonderheft ausschließlich mit Texten zum Vereinsjubiläum zu ge-stalten. Über Regularien der Fachberei-che, Bezirke und Ortsgruppen sowie der Wanderakademie kann also nur in Heft 1 (Redaktionsschluss 1. Januar) und dann erst wieder in Heft 3 (Redaktionsschluss 1. Juli) berichtet werden. Die Abschluss-veranstaltung im Jubiläumsjahr soll am Samstag, 25. Oktober 2014, am Ehrenmal

des Schwarzwaldvereins in Allerheiligen stattfinden. Das Jubiläumsjahr und die Zeit darüber hinaus werden von einer breit angelegten Image- und Mitglieder-werbekampagne begleitet.

Karlheinz Scherfling

Haus des Schwarzwaldvereins

2013 am Schlossbergring in Freiburg,

wo am 8. Juni 1864 der Schwarzwald-

verein gegründet wurde.

Gedenktafel am Haus des Schwarzwaldvereins

Termine

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Sommerferien 2013

Hauptgeschäftsstelle geschlossen

Die Hauptgeschäftsstelle (Sekretariat

und Verkauf) in Freiburg, Schlossberg-

ring 15, wird vom 12. bis 30. August

geschlossen sein.

Am Montag, 10. Juni, dem Tag nach der

Hauptversammlung in Sulzburg, ist die

Geschäftsstelle ebenfalls geschlossen.

Wir danken den Mitgliedern des

Schwarzwaldvereins und Gästen für

ihr Verständnis.

Der Schwarzwaldverein Weil am Rhein wurde überraschend von der Mustermesse Basel 2013 (MUBA) eingeladen, sich am Gemeinschaftsstand „Älter werden – aktiv bleiben“ zu beteiligen. Nach dem Motto von Gerhard Jung „mit Vertraue Brucke baue, drüber goh und z`sämmecho“ hatte die Ortsgruppe zugesagt. Es war eine Ehre und Gelegenheit, den Schwarzwaldverein Weil am Rhein, die Stadt Weil am Rhein und die grenznahe Region vom 22. Februar bis 3. März 2013 an einem Schweizer Stand in Gemeinschaft mit anderen Schweizer Wandervereinen zu präsentieren und dies trotz der Jahreshauptversammlung, die ge-nau in die Messezeit fiel und ebenfalls vor-zubereiten war.

Bei den Vorbereitungen wurde sich Ge-danken gemacht über die einheitliche Klei-dung des Standteams, über Fragen zum Quizangebot am Stand, über die zu tra-genden Kosten und über die Werbewirk-samkeit für die Ortsgruppe Weil am Rhein sowie die angrenzenden Ortsgruppen des Schwarzwaldvereins. Im Mittelpunkt stand

das Quiz mit kleinen Gewinnen. Sponso-ren standen dazu zur Verfügung. Der Mes-sestand war sehr gut platziert. Der Publi-kumsstrom riss bis zum Ende der Messe nicht ab. Ständig waren vier bis fünf Mit-glieder beschäftigt, Auskünfte zu erteilen. Insgesamt konnten den Gästen am Stand rund 800 Exemplare unserer Vereinszeit-schrift „DER SCHWARZ-WALD“ überreicht wer-den. Der Verkauf der Wanderkarten erfor-derte viel Sach- und Ortskenntnisse und wurde mit unerwar-tetem Erfolg durch-geführt. Quizkarten waren sehr begehrt. Es galt, verbindende Brücken zu erkennen und die unterschiedli-chen Wegemarkierun-gen der Wanderwege

im Schwarzwald. So haben sich „ganz nebenbei“ viele Schweizer Wanderer mit unseren Markierungen vertraut gemacht.

Eine große Anerkennung des Stand-teams war der Besuch von Rudi Maier, dem Vorsitzenden des Bezirks Markgräf-lerland. Er dankte allen ehrenamtlichen Helfern für ihren unermüdlichen Einsatz, den Schwarzwaldverein in vorbildlicher Weise im Ausland zu repräsentieren.

Herman Künzig

Im Rahmen der Freizeitmessen cft vom

15. bis 17. März 2013 in Freiburg war

der Schwarzwaldverein-Hauptverein

wieder mit einem Messestand in Halle

4 „Ferienmesse“ vertreten. Messeauf-

tritte sind ein gutes Mittel der Öffent-

lichkeitsarbeit und Werbung für den

ganzen Schwarzwaldverein.

Hauptgeschäftsführer Walter Sittig, beim Hauptverein unter anderem für die Organi-sation und Koordination von Messeauftritten zuständig, konnte wiederum das ehrenamt-liche Standbetreuungsteam der Ortsgruppe Freiburg-Hohbühl gewinnen. Das Team mit den Wanderfreunden Manfred Metzger, Klaus Birmelin, Wolfgang Doll, Helmut Knosp und Otto Vorgrimler ist in der Standbetreuung sehr erfahren, eingespielt und zeichnet sich durch großes Engagement und absolute Zu-verlässigkeit aus. Alle sind „Wanderer der Praxis“ und haben große Beratungskompe-tenz. Von hier aus auch ein herzlicher Dank

für die hervorragende Zusammenar-beit und das große Engagement für den Schwarzwaldverein. Der Mes-sestand wurde mit den bekannten Ausstellungstafeln und dem eigenen Counter ausgestattet sowie mit den aktuellen Publikationen und Jah-resprogrammen der einzelnen Fachbereiche bestückt. Ebenso wurden die Wanderkarten der „grünen Serie“ und Wanderliteratur an-geboten. Der „Renner“ war dieses Mal die Nachfrage nach dem Schluchtensteig. Aber auch die Wanderkarten anderer Wanderre-gionen im Schwarzwald wurden nachge-fragt. Lief die Messe am Freitag langsam an, so war der Publikumsandrang am Sonntag, 17. März, überwältigend. Das Publikum ist fachlich sehr interessiert und lässt sich bei der Beratung Zeit. Die Fragen der Besucher drehen sich insbesondere um die Wander-karten und Wanderliteratur der Region sowie um die Aufgaben des Schwarzwaldvereins. Sogar drei Familienmitgliedschaften konnten geworben werden. Auch über das Jahres-programm 2013 der Wanderakademie sowie über die verschiedenen Ausbildungen zum

Wanderführer oder Gesundheits-Wanderfüh-rer wurde informiert. Über 100 Sonderhefte, nach wie vor ein gutes „zeitloses“ Werbemit-tel des Schwarzwaldvereins, sowie rund 100 Hefte „Ferienwandern 2013“ des Deutschen Wanderverbandes wurden von den Besu-chern am Messestand mitgenommen. Auch die Artikel zum Mitnehmen („give-away“) wie Luftballons aus der Familienarbeit oder Bleistifte, Aufkleber oder Bonbons waren sehr gefragt und führten das Publikum zum Stand.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass der Messeauftritt des Hauptvereins auf der cft 2013 in Freiburg wieder erfolgreich war. Der Schwarzwaldverein ist präsent, wird wahrge-nommen und gefragt, und dieses Mal konn-ten sogar neue Mitglieder direkt am Stand gewonnen werden. Walter Sittig

Freizeitmessen cft in FreiburgSchwarzwaldverein erfolgreich vertreten

Die MomenTour, eine Messe für Kurzrei-sen und Tagestourismus, feierte im März vergangenen Jahres im Congress Centrum Pforzheim ihre Premiere. Der Schwarzwald-verein-Hauptverein wurde dieses Jahr zur Teilnahme eingeladen. Dankenswerterweise erklärte sich der Bezirk Schwarzwaldpfor-te bereit, die Standbetreuung vom 15. – 17. März in Pforzheim zu übernehmen, da der Hauptverein zur gleichen Zeit bei der Messe cft in Freiburg engagiert war. Der Stand in Pforzheim war bestückt mit Flyern und Pu-blikationen des Schwarzwaldvereins und der Schwarzwald Tourismus GmbH (STG). Ins-besondere wurde der unmittelbare Kontakt zum interessierten Publikum genutzt. Die Zahl der Besucher war zwar abhängig von Tag und Tageszeit, der Besucherandrang und das Interesse waren aber als gut einzustufen. Erfreulich ist, dass die Besucher oft mit prä-zisen Fragen an den Stand kamen, zum an-

deren sich aber auch nur über die Publika-tionen informieren wollten. Gute Gespräche konnten geführt werden, vor allem auch mit jüngeren Besuchern. Die meisten sind von der guten Beschilderung der Wanderwege im Schwarzwald begeistert. In den Gesprä-chen konnte auch über die Aufgaben und Leistungen des Schwarzwaldvereins für die gesamte Öffentlichkeit informiert werden, insbesondere über die hervorragende Arbeit der Wegewarte für alle Wanderer, nicht nur für die Mitglieder. Eine Erkenntnis ist, dass die Informationsmaterialien am Stand er-gänzt werden müssen. Das Standteam des Schwarzwaldvereins unter der Regie des Be-zirksvorsitzenden Friedrich Kautz bewertet den Messeauftritt als positiv und damit den Wochenendeinsatz als sehr sinnvolle ehren-amtliche Investition für den Schwarzwaldver-ein. Dafür gebührt jedem Standbetreuer ein herzlicher Dank. Friedrich Kautz

Messe MomenTour 2013 in PforzheimSchwarzwaldverein Bezirk Schwarzwaldpforte war dabei

Nationalpark SchwarzwaldÜber den Verlauf der Bearbeitung des Po-sitionspapiers des Schwarzwaldvereins zum Nationalpark Schwarzwald wurde informiert. Ein Arbeitskreis aus den betroffenen Bezir-ken beschäftigte sich intensiv mit der Thema-tik. Über den aktuellen Stand informiert der Beitrag von Peter Lutz auf Seite 38/39.

Jubiläum „150 Jahre Schwarzwaldverein“ im Jahr 2014Das Jubiläum „150 Jahre Schwarzwaldverein“ nahm einen breiten Raum in der Sitzung ein. Vizepräsident Georg Keller erläuterte aus-führlich das Konzept des Jubiläums. Unser Redaktionsleiter Karlheinz Scherfling berich-tet über die Vorbereitungen des Jubiläums-jahres 2014 auf Seite 26.

MitgliederausweisÜber die Herausgabe eines einheitlichen Mitgliederausweises wurde diskutiert. Ein Mitgliederausweis soll die Mitglieder an den Hauptverein binden und Vorteile für die Mit-glieder bringen. Der Hauptverein wird ein vorgegebenes System entwickeln mit Angabe des Namens des Mitgliedes, Mitgliedsnum-mer bestehend aus Ortsgruppen-Nummer und individueller Nummer sowie Geltungs-dauer des Ausweises. Die Vorgehensweise wird in der Hauptvorstandssitzung im April beschlossen.

144. Hauptversammlung am 8./9. Juni 2013 in Sulzburg (Markgräflerland)Zentrum der wieder zweitägigen Hauptver-sammlung ist die Schwarzwaldhalle mitten in Sulzburg. Dort finden Delegiertenversamm-lung, Heimatabend der Ortsgruppe Sulzburg im Rahmen ihres 125-jährigen Jubiläums und das Schwarzwaldvereins-Treffen am Sonntag, 9. Juni, statt. Ein attraktives Rah-menprogramm am Samstag und Sonntag ist vorbereitet. Das ausführliche Programm der Hauptversammlung steht auf Seite 12 ff.

Walter Sittig

Kurz und bündig aus der Hauptvorstandssitzung

Mustermesse Basel (MUBA) 2013Der Schwarzwaldverein Weil am Rhein informierte viele Besucher

Das Standbetreuungsteam der Ortsgruppe Weil am

Rhein bei der Mustermesse in Basel 2013

Der Stand des Schwarzwaldvereins in Pforzheim mit Bezirksvorsitzenden des

Bezirks Schwarzwaldpforte Friedrich Kautz (Mitte) und Bezirkswanderwart Günter Volz

(rechts) sowie Jürgen Rust, Vorsitzender der Ortsgruppe Calw

Die Beratung des Schwarzwaldvereins war viel gefragt,

sowohl auf der MUBA in Basel (oben) als auch auf der cft in Freiburg.

In der Hauptvorstandssitzung am 26.

Januar 2013 im Haus des Schwarzwald-

vereins in Freiburg wurden zahlreiche

Themen und Aktivitäten des Schwarz-

waldvereins beraten. Hier wird über

die wichtigsten Punkte kurz berichtet.

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TZ NATURSCHUTZ

Dass Speisepilze Gefahr laufen, durch Raff-gier und Unverstand ausgerottet zu werden, hat der auf Nachhaltigkeit eingeschworene Pilzsammler verinnerlicht. Umso überraschter stolpert er beim Surfen im weltweiten Netz über einen Aufruf des Freiburger Biologen, Pilzspezialisten und Grünen der ersten Stun-de Helgo Bran: Pilze sind nicht schonungs- und schutzbedürftig!

Hatte Bran sich nicht schon damals, in den Jahren des Waldsterbens, zu einer gewagten Hypothese verstiegen? Nicht saurer Regen, sondern Hallimaschpilze seien die wahren Verursacher! „Über Sinn und Unsinn von Sammelverboten“, so überschreibt er diesmal seinen kaum weniger provokanten Beitrag; in ihm vertritt er die These, Pilze würden beim Sammeln nicht ausgerottet, vielmehr trage der Sammler (beim Säubern im Wald) zur Sporenverbreitung bei. Allemal wich-tiger sei der Schutz der Biotope, „die leider oft großräumig vom Menschen zerstört wer-den.“ Wer oder was, bitteschön, ist denn nun tatsächlich verantwortlich für die immer dürf-tigere Pfifferlingsernte – Sammelwut oder Biotopzerstörung?

Bis auf die Wochenmärkte und in die Re-gale der Feinkostgeschäfte will sich die Ver-knappung des Pfifferlings bislang durchaus nicht auszuwirken. Und während der alljährli-chen „Pfifferlingswochen“ scheinen auch die Speisekarten der Schwarzwälder Gastrono-mie noch immer überzuquellen von Pfiffer-

lingsgerichten. Eher kleinlaut, meist erst auf Nachfrage werden dem Gast die Her-kunftsländer verraten: Polen, Ukraine, Weißrussland. Und schon spuckt das Lang-zeitgedächtnis Erinnerungen aus an die Nu-klearkatastrophe anno 1986, auch an die bis heute anhaltende Cäsium-Belastung der Maronen hierzulande. Mit einem Mal steigen aus dem Nebel der Erinnerung auch wieder Bilder auf von jener Fachexkursion nach Polen – von an den Straßenrändern winken-den Frauen und Mädchen mit Körben, aus denen das Goldgelb der Pfifferlinge hervor leuchtete. Was mag bloß die dortigen Pilz-gründe von den unsrigen unterscheiden? Weshalb sind die Wälder dort offenbar noch immer weitaus ergiebiger als der heimatliche Schwarzwald?

Frust beim Pilzsammeln schürt nicht nur das Misstrauen, es könnten einem andere zuvorgekommen sein und bereits abgeräumt haben. Misserfolge erzeugen bisweilen auch Nachdenklichkeit, befördern gar Verschwö-rungstheorien. Waren es womöglich doch die Stickoxid- und Schwefelimmissionen der Waldsterbensjahre, die den Pfifferlingen hierzulande zugesetzt haben? Andererseits: War es um die Luftqualität Polens, der Ukra-ine und Weißrusslands etwa besser bestellt? Pilzmyzel reagiert empfindlich auf schweflige Säure, weiß sogar WIKIPEDIA, Ozon hemme die Sporenbildung. Wie mag es da im Boden um die Segenswirkungen der Mykorrhiza be-

stellt sein, um jene wundersame Symbiose zwischen Pilz und Baum, die für die Nähr-stoffaufnahme der Feinwurzeln von Fichten, Buchen, Eichen und Tannen, der Baumpart-ner der Pfifferlinge, so unverzichtbar ist? Wie stark mag sich ihr Ausfall im Baumwachstum niederschlagen, nicht zuletzt auf den mäßig trockenen, basen- und nährstoffarmen, leicht verhagerten Böden der klassischen Pfiffer-lingsstandorte?

Oder verhält es sich andersherum? Hatte man womöglich den Teufel mit dem Beel-zebub ausgetrieben, als man zur Rettung der Wälder damit begann, sie großflächig per Kalkkanone und Hubschrauber mit Cal-cium und Magnesium zu bestäuben, um so den Säureeintrag abzupuffern? Damals, als das Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL (Nr. 37/1983) Schlagzeilen lieferte mit der – rhe-torischen – Frage: „Rettet die Düngemittel-Industrie den deutschen Wald?“ Die Rosskur mit dem Kalk, mit dessen Hilfe man den

sterbenskranken Patienten solange „künstlich beatmen“ wollte, bis die Luftreinhaltepoli-tik eines Tages gegriffen haben würde, sie wollte damals schon nicht nur den Journa-listen, sondern auch manchem Forstexperten nachgerade aberwitzig erscheinen, allemal reif fürs politische Kabarett: „Kalk ist in al-ler Munde und Hirne“, ätzte Dieter Hilde-brand im Scheibenwischer. Der Wald am Tropf eines vom Waldsterben profitierenden Industriezweigs, was für ein Treppenwitz! Und doch ist es – umweltpolitische Erfolge hin oder her – bis heute dabei geblieben:

Auch ein Vierteljahrhundert danach sind Kalkkanone und Hubschrau-ber, nicht selten zum Leidwesen der Waldgänger, noch immer so emsig im Einsatz, als sei soeben der Waldnotstand neu ausgerufen worden. Als gelte es, den Wald vor dem endgültigen Aus zu retten – und als verfügten Waldökosysteme nicht auch selbst, zumal artenreiche Mischwälder mit Tiefwurzleranteil, über die Fähigkeit zu allmählicher Selbstheilung.

Am beharrlichsten hält das Musterland Baden-Württemberg an der „Kompensations-düngung“ fest. Bis zur Stunde geht die Forst-verwaltung davon aus, dass man die Dolo-mit-, neuerdings auch der Kaliumzufuhr auf insgesamt 840.000 ha fortsetzen muss, auf 60 % der baden-württembergischen Waldflä-che. Gefördert wird die Maßnahme derzeit allein in Privat- und Kommunalwäldern mit jährlich über 2 Millionen Euro1. Und wem das nicht geheuer erscheint, wer gar Zweifel an Sinn und Zweck der Übung zu äußern wagt, muss damit rechnen, von den Exper-ten barsch als Naturschutz-Romantiker abge-bürstet zu werden. Auf Jura- und Muschel-kalkformationen ist, wie der Pilzfreund weiß, mit Pfifferlingen nicht zu rechnen, allenfalls wo der Oberboden, etwa durch Waldweide, gründlich versauert ist. Ob das im Zehnjah-res-Rhythmus verabreichte Dolomitgemisch die Bodenchemie nicht schon so gründlich verändert hat, dass sich nun auch auf den schon immer sauren Granit- und Buntsand-steinstandorten der Pfifferling, das „Wildbret des kleinen Mannes“, rar zu machen beginnt? So rar jedenfalls, dass das Land Baden-Würt-temberg den Pfifferling inzwischen der Ge-

fährdungsgruppe G 3 („derzeit noch häufig, aber erhebliche Rückgangstendenz“) einzu-stufen gezwungen sah? Ganz offensichtlich setzen die Düngeaktionen den Baumflech-ten und der Bemoosung der Stämme zu. Mitunter bleibt selbst der Lebensraum der letzten Auerhühner davon nicht ausgespart. Rotbraun und seltsam nackt ragen dann die Fichtenstämme aus der Beerstrauchdecke. Doch kaum einen scheint solche Nacktheit stutzig zu machen, niemand hakt bei den zu-ständigen Behörden nach. Im Märchenwald des frühen einundzwanzigsten Jahrhunderts sind des Kaisers neue Kleider zu besichtigen!

Das Waldsterben, man mag es bedauern oder erleichtert registrieren, ist in der Wahr-nehmung der breiten Öffentlichkeit längst „megaout“: Spätestens nach dem Jahrhun-dertsommer 2003, als die Benadelung der Baumkronen im Waldzustandsbericht als kränker denn je benotet wurde und das Waldsterben von der grünen Agrarministerin Renate Künast dennoch kurzerhand für be-endet erklärt worden war. Schließlich war ja auch die Schwefelbelastung dank verschärf-ter Umweltgesetze inzwischen wieder auf ein nahezu vorindustrielles Niveau abgesunken, nur bei den Stickoxiden und beim Ozon soll es regional noch Handlungsbedarf geben. Was freilich keineswegs dazu geführt hat, dass nun auch das Kalkungsprogramm ge-kürzt worden wäre. Zwar räumen die Exper-ten ein2, dass die „traditionellen Problema-reale“ in den Hochlagen des Schwarzwalds

jetzt einen „eher moderaten Kalkungsbedarf aufweisen“. Erst recht im Wind- und Regen-schatten des Schwarzwaldhauptkammes, wo der Gesamtsäureeintrag derselben Quelle zu-folge gerade mal „um die 0,5 kmolc/ha/a und deutlich darunter“ beträgt. Dennoch sieht

das langfristig angelegte Programm der Freiburger Forstlichen Versuchs-anstalt (FVA) weiterhin großflächig im 10-Jahres-Abstand zu wiederho-lende 3-t-Dolomitapplikationen pro Hektar vor (die sog. „Forstsondermi-schungen“, die u. a. auch Phosphor enthalten). Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, wer hinter der Boden-sanierung Wirtschaftlichkeitsgründe wittert, hinter der „Kompensations-düngung“ mithin eher den Wunsch nach Melioration (sprich: nach Er-tragssteigerung). „Der Wald braucht Kalk!“, dieser Ruf ertönte schon vor

Zeiten, als die Vertreter der forstwissenschaft-lichen „Bodenreinertragslehre“ noch das Sa-gen hatten, „wesentlich unterstützt von der den Kalk liefernden Industrie“, wie E. Wohl-fahrt 1961 in seinem Lehrbuch „Vom Wald-bau zur Waldpflege“ anmerkt. „Kalk wurde zum Allheilmittel“, schreibt er, „um nun doch wieder das Fichtenholz auf großer Fläche an-bauen zu können.“

Die Beipackzettel mit den Hinweisen auf Risiken und Nebenwirkungen waren schon damals nicht gefragt. Sie werden auch von den Helikoptern nicht abgeworfen, man be-lässt es lieber bei Warnaufrufen für Waldbe-sucher im Lokalteil der Zeitung. Von mögli-chen Spät- und Folgeschäden für die Pilzflora war nie die Rede. Geschweige denn für den Waldbesitzer. Den hätte man ja sonst darüber aufklären müssen, dass „kalkholde“ Wurzel-schwämme, die gefürchteten Rotfäuleverur-sacher (die mit Abstand größte Verlustquel-le der Fichtenwirtschaft), von der Düngung profitieren könnten.

Tut nichts, der Düngefahrplan steht. Er stößt selbst in der neuen, unter Sparzwängen ächzenden grünroten Landesregierung nicht auf Widerstand. Schließlich verspricht man sich davon ja auch noch die Lösung eines anderen, zunehmend drängenden Problems: die Kompensation des Nährstoffentzugs, der im Gefolge der modernen Holzernte auftritt. Immer öfter werden die Bäume mit Haut und Haaren, also mitsamt dem nährstoffrei-chen Feinreisig entnommen; eine Praxis, die

Jäger ist der Autor schon länger nicht mehr, in Maßen dafür Sammler. Im

heimischen Buntsandsteinschwarzwald haben es ihm besonders die Pfif-

ferlinge angetan, mit Abstrichen die Maronen, hält sich bei beiden doch

der Putzaufwand in Grenzen. Und wie es ihm im Dreiländereck nicht zu

verdenken ist, pflegt auch er sich zu grämen über die Rudel auswärtiger

Pilzsammler, deretwegen die Landratsämter eine Mengenbegrenzung pro

Person und Tag (1 kg) einführten und den Zoll zum Eingreifen ermuntert

haben. Der Echte Pfifferling (Cantharellus cibarius Fr.), beliebter, meist ma-

denfreier Speisepilz, ist in Europa zwar weit verbreitet, wie der Kosmos-

Pilzführer bemerkt, vielerorts indessen stark zurückgegangen: „Sein ho-

her Bekanntheitsgrad hat sicher zum Rückgang beigetragen.“

„Die Kalkung von Wäldern hat schädliche Nebenwirkungen und ist deshalb auf Ausnahmen

zu beschränken.“

Lebendige Wälder BUND-Positionen 57 Juli 2011

„Es besteht nun die Möglichkeit und Chance, durch ein konsequentes Kalkungsprogramm die

natürlichen Bodenqualitäten und Bodenfunktionen langfristig wieder herzustellen.“

Geschäftsbericht 2010 ForstBW Fakten

Braucht der Wald Kalk?Nachdenken über den Pfifferling

Von Wolf Hockenjos

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durch die politisch hochwillkommene ener-getische Nutzung des Holzes noch gefördert wird. Wenn also schon Hubschraubereinsatz, so die pfiffige Idee hinter dem neuen „Kreis-laufkonzept“, so lässt sich dem Dolomitgra-nulat auch noch die zu entsorgende Asche der Holzheizanlagen untermischen. Womit dem Wald von oben wieder ein Teil dessen zugeführt wird, was ihm durch die Holzernte zuvor entzogen wurde. Der Geschäftsbericht 2010 von ForstBW, dem Staatsforstbetrieb, stellt hierzu nüchtern fest: „Rückblickend konnten in 2010, neben den routinemäßigen Kalkungsverfahren, weitere Erkenntnisse in der Ausbringung von Dolomit-Holzasche-Gemischen gesammelt werden. Das von der FVA Abt. Boden und Umwelt entwickelte und der EnBW geförderte Verfahren einer umweltverträglichen Gestaltung eines Holz-aschekreislaufes kann als praxiserprobt und anwendungsreif bezeichnet werden.“ „Auf Düngung als Mittel zur Ertragssteigerung ist zu verzichten“, fordert derweil der Landes-naturschutzverband Baden-Württemberg3, „Holzasche darf wegen ihres hohen Schwer-metallgehaltes nicht in den Wald verbracht werden.“ Ob er damit noch Gehör findet?

Denn längst schon einen Schritt weiter sind die Bodenkundler von der Forschungs-anstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft im benachbarten Rheinland-Pfalz. Im Internet kursiert der Abschlussbericht eines von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförder-ten Projektes aus dem Jahr 20044, das Wald-

und Pilzfreunde aufschrecken lassen müsste. Hinter den im Projekttitel erwähnten „Sekun-därrohstoffen“ verbergen sich, wie man stau-nend erfährt, „Schlämme und Reaktorkern aus der Trinkwasseraufbereitung, Magnesi-tabfälle der Feuerfestindustrie, Aschen aus der Holzverbrennung“. Das Gemisch wurde auch bereits im Freilandversuch ausgebracht, wie es heißt, in einem „nicht stickstoffgesät-tigten Buchen-Kiefern-Bestand auf Buntsand-stein im Pfälzer Wald“. Welch frohe Botschaft für das Biosphärengebiet: Wenigstens die zur Anregung der biologischen Aktivität erfolgte Zugabe von „Tiermehlasche aus der Mono-verbrennung von Tierkörpermehl“ soll dabei denn doch nicht die gewünschten Erfolge gezeitigt haben! Immerhin könne jedoch „mit der in Rheinland-Pfalz und Saarland anfallenden Menge an Sekundärrohstoffen die Hälfte des jährlichen Kalkbedarfes für Bodenschutzmaßnahmen in diesen Ländern eingespart werden.“ Auch die Öffentlich-keitsarbeit wurde nicht vergessen: So wurde eigens ein Softwareprogramm erarbeitet für die gezielte Unterstützung von betriebswirt-schaftlichen Entscheidungen in klein- und mittelständischen Unternehmen, „insbeson-dere für solche, die im Bereich Düngemittel für land- und/oder forstwirtschaftliche Zwe-cke tätig sind.“ Und einen ersten Erfolg, im-merhin, haben die Projektergebnisse bereits erbracht, erfährt man abschließend: Die Se-kundärrohstoffe wurden in die neugefasste Düngemittelverordnung aufgenommen.

Spätestens jetzt ahnt der Pilzfreund, weshalb in der gegenwärtigen Nationalparkdiskussi-on die Segregation der Waldfunktionen im baden-württembergischen Wald angesagter ist denn je. Weshalb dessen Multifunktiona-lität, wie sie noch das Landeswaldgesetz vor-schreibt, zunehmend ein Glaubwürdigkeits-problem zu bekommen scheint. Übrigens: Nach dem Kennblatt der Deutschen Bun-desstiftung Umwelt (Az. 15016, Referat 33/2) belief sich die Fördersumme für das im Jahr 2001 gestartete Projekt der Rheinland-Pfälzer auf 352.583,00 DM. Die Frage der Auswir-kungen auf die Pilzflora, auf Moose, Flech-ten und Mikrofauna war, wie es aussieht, der Bundesstiftung – im Wortsinn – keinen Pfif-ferling wert. Quo vadis Wirtschaftswald?

Quellen: 1 Regionaler PEFC-Waldbericht Baden-

Württemberg 20102 So im Beitrag „Ableitung eines langfristigen Kal-

kungsprogrammes“ der Freiburger Bodenkundler K. v. Wilpert et al. in AFZ/DerWald 3/2010

3 LNV-Positionen zum Natur- und Umweltschutz 20124

4 Projekttitel: Erschließung von Sekundärrohstoffen als Puffersubstanzen für Bodenschutzmaßnahmen im Wald bei gleichzeitiger Entwicklung von mobilen Aufbereitungs- und Mischanlagen.

In den 30er Jahren des letzten Jahrhun-derts hatte der damalige Turnverein in einem Wiesengelände beim heutigen Görwihler Teilort Oberwihl ein kleines Freibad angelegt. Trotz der nicht gera-de hohen Wassertemperaturen war das Bad recht beliebt, so mancher Görwih-ler hat dort das Schwimmen gelernt. In den 50er Jahren wurden die Talwiesen

um das Bad aufgeforstet; bald warfen die aufstrebenden Fichten ihren Schat-ten auf die Wasserfläche. „Nur noch die Abgehärtesten von uns nutzten da noch das Freibad“, erzählte Harald Scheuble, Vorsitzender des Schwarzwaldvereins Görwihl bei der Einweihung. Je mehr das Bad in den Waldschatten geriet, des-to mehr geriet es auch in Vergessenheit.

Der kleine Waldsee wurde dann zwi-schenzeitlich als Fischweiher genutzt, doch er verschlammte zusehends.

Erst der Schwarzwaldverein hat ihn 2011 wieder aus dem Dornröschen-schlaf geweckt. Auf Anregung von Na-turschutzwart Günther Frank machte sich die Ortgruppe daran, aus dem vernach-lässigten Waldsee ein Amphibienbiotop

Ein drei Meter

hohes Insektenhotel

ziert das Amphibien-

biotop im Oberwihler

Wald

Günter Frank, Naturschutzwart des Schwarz-

waldvereins Görwihl, war einer der Initiatoren

bei der Neugestaltung des Amphibienbiotops

im Oberwihler Wald.

Mit einer kleinen Feier am neuen Görwihler Amphibienbiotop fand Anfang

November 2012 das Naturschutzprojekt des Schwarzwaldvereins Görwihl

seinen Abschluss: Die Ortsgruppe hatte in mühevoller Arbeit einen alten,

verschlammten Badeweiher mit interessanter Vorgeschichte in ein Amphi-

bienbiotop umgestaltet.

zu machen. Zunächst wurden zahlrei-che Fichten geschlagen, um mehr Licht und Sonne zur Wasserfläche durchdrin-gen zu lassen. Sogar ein altes VW-Bus-Wrack, das ehemals als Fischfutterlager genutzt wurde, transportierten die Helfer weg. Im letzten Winter rückte ein Bagger mit extra langem Greifarm an, um den Schlamm aus dem Becken herauszuho-len. Bei der Arbeit versank das Gerät me-tertief im Schlamm, der nach dem Aus-baggern auf die angrenzenden Flächen verteilt wurde. Doch mit diesem Einsatz war es noch nicht getan. Die 16 ehren-amtlichen Helfer der Ortsgruppe standen immer bereit, um Aufräumungsarbeiten zu machen und das neu gestaltete Gelän-de wieder einzusäen und zu bepflanzen. Auch der Zu- und Abfluss für den Weiher musste erneuert werden – ein besonders mühevolles, schmutziges Geschäft.

Doch am Eröffnungstag im November 2012 zeigte sich das Amphibienbiotop von seiner besten Seite, wovon sich alle Teilnehmer überzeugen konnten. Am Ufer ist eine Informationstafel errichtet, die über das Biotop und seine Entste-hung berichtet. Das Gelände um den See

war im Frühjahr mit ei-ner Feuchtwiesen-Saatmi-schung eingesät worden, in der Spätherbstsonne blühten noch einige wenige Pflanzen. Günther Frank hatte auch ein selbst ge-fertigtes, fast drei Meter hohes, ursprüng-lich gar nicht geplantes Insektenhotel aufgestellt; es wartet nun auf die Besu-cher im nächsten Sommer. Mittendrin ist der Weiher mit seinem dunklen Wasser. Im nächsten Frühjahr wird es spannend, wenn die Laichzeit der Lurche beginnt und sie aus allen Richtungen dem er-neuerten Weiher zustreben. Sogar ein örtlicher Wanderweg ist verlegt worden, um die Wanderer in Zukunft am Biotop vorbei zu führen.

Dr. Norbert Nothhelfer, Vorsitzender der Stiftung des Schwarzwaldvereins „Natur- und Kulturlandschaft Schwarz-wald“, ließ es sich nicht nehmen, zur Eröffnung des Biotops nach Görwihl zu kommen. Die Stiftung hatte das Projekt ordentlich unterstützt, auch die Stiftung des Landesnaturschutzverbandes hat-te Bares beigesteuert. Dr. Nothhelfer zeigte sich beeindruckt, was die Gör

wihler in 300 Arbeitsstunden geschaffen hatten. Eine solche Initiative sei gerade-zu vorbildlich und zeige, was im Ehren-amt möglich sei, bemerkte er. Genau für solche Fälle sei die Stiftung geschaffen, die gern Geld gebe, um das freiwillige Engagement der Ortsgruppen zu unter-stützen. Auch Görwihls Bürgermeister Carsten Quednow dankte dem Schwarz-waldverein und war sich sicher, dass die Arbeit belohnt werden wird, wenn die ersten Amphibien den Weiher in Beschlag nehmen. Zur Feier hatte sich bereits ein Stockenten-Pärchen einge-funden, es beobachtete allerdings noch etwas verschreckt die Szenerie.

Harald Scheuble, Vorsitzender des Schwarzwaldvereins Görwihl (links), zeigt Dr. Norbert Nothhel-

fer, dem Vorsitzender der Stiftung „Natur- und Kulturlandschaft Schwarzwald“, die Informationstafel

zum Amphibienteich

Vorher: Der völlig zugewachsene, schattige Weiher im Oberwihler Wald vor der Neugestaltung (Bild links)

und nachher (Bild rechts)

der Stiftung

Amphibienbiotop im Oberwihler „Alten Schwimmbad“ Von Peter Lutz

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Samstag, 20.4., 14 – 16.30 Uhr Dreiklang am Ihringer Winklerberg:

Wissenswertes über Natur, Klima und Wein, Parkplatz Ihringer Winkler-

berg zw. Ihringen und Achkarren, 4 €, Anne Marie Burgdorf, Trudel Gugel

Samstag, 20.4.,15 – 17 Uhr Naturerlebnis Wasser für Familien am

Krottenbach Der renaturierte Krottenbach und das Feuchtgebiet Ried sind

ein lohnendes Ziel für Entdeckungen. Wir beobachten Frösche und probie-

ren Brunnenkresse. Gummistiefel und Körbchen mitbringen! Oberrotweil,

Schwimmbad, 2,– €, Kinder 1,– €, Reinhold Treiber/Landfrauen Oberrotweil

Sonntag, 21.4.,14 – 17 Uhr Lammzeit auf der Viehweide

Schelingen: Ein Erlebnis für die ganze Familie sind Natur-

schönheit und junge Tiere auf der größten Weidefläche

des Kaiserstuhls. Oberbergen, Parkplatz gegenüber

Gasthaus Mondhalde, 4,– €, Kinder 2,– €, Romana

Schneider

Sonntag, 21.4., 14 – 17.30 Uhr Naturerlebnis-

pfad Achkarrer Schlossberg im Frühling: Rund-

gang zu Vulkanfelsen, blühender Weinbergsflora, lichten

Eichenwäldern und der Schlossruine. Achkarren, Winzergenos-

senschaft, 5,– € mit Weinumtrunk, Siegbert Schätzle

Donnerstag, 25.4., 19.30 Uhr Bildvortrag: Glitzernde Mineralien aus

dem Kaiserstuhl: In den Vulkangesteinen verborgen lassen sich beeindru-

ckende Mineralien und Kristalle entdecken. Der Fachmann hat die kleinen

Edelsteine professionell fotografiert und präsentiert die schönsten Kunstwer-

ke! Ihringen, Naturzentrum Kaiserstuhl am Rathaus, 4,– €, Bernd Gassmann

Samstag, 27.4., 14.15 – 17.15 Uhr Den Brei-

sacher Eckartsberg erobern: Mit der Kräuter-

pädagogin auf Spurensuche am südwestlichsten

Vulkanberg des Kaiserstuhls. Breisach, Sparkasse

Neutorplatz , 4,– €, Anne Marie Burgdorf

Sonntag, 28.4., 14 – 16.30 Uhr Natur- und Weinschätze am Schelinger

Kirchberg: Entdecken Sie den Wein und die besonderen Pflanzen und Tiere

der Rebböschungen, Trockenrasen und Waldränder. Weingut Schätzle zw.

Oberbergen und Schelingen,4,– € + 7,– € Weinprobe, Thomas Gumbert

Donnerstag, 2.5., 20 – 21.30 Uhr Königin der Nacht – der Gesang

der Nachtigall: Auf einem Abendspaziergang wollen wir dieser wunderba-

ren Sängerin in ihrem Brutgebiet entlang der Dreisam lauschen und etwas

über ihr Leben erfahren. Sportplatz Neuershausen, an der Dreisam, 5,– €,

Frank Wichmann

Sonntag, 5.5., 15 – 18 Uhr Frühlingserwachen, Wildkräuter am Tuni-

berg und Genuss: Entdecken und schmecken Sie mit der Kräuterpädagogin

die Pflanzenvielfalt im Weinberg und erfahren Sie Wissenswertes zu deren

Verwendung in Küche und Heilkunde. Freiburg-Waltershofen, Apotheke

(VAG-Anschluss Haltestelle Ochsen), 10,– € mit Wein + Kräuterleckereien,

bitte anmelden! Bärbel Höfflin-Rock

Freitag, 10.5., 16 – 18.30 Uhr Orchideenvielfalt im Kaiserstuhl erleben:

Erkunden Sie mit dem Fachmann die Orchideenwelt des Kaiserstuhls. Gast-

haus Zur Lilie, Liliental zw. Ihringen u. Wasenweiler, 5,– €, Reinhold Treiber

Samstag, 11.5., 13.30 – 17 Uhr Hohlwege & Wein – Entdeckun-

gen und Genuss in Bahlingen: Entdecken Sie zusammen mit der Win-

zerin die unbekannte Schönheit der Bahlinger Weinberge. Rückfahrt mit

dem Traktor. Bahlingen, am Rathaus, 6,– € mit Wein und Traktorfahrt,

Monika Boos

Sonntag, 12.5., 15.30 – 17.30 Uhr Smaragdeidechse und seltene

Pflanzen entdecken am Achkarrer Schneckenberg: Vulkanfelsen,

Löss-Steilwände, Trockenrasen und Flaumeichen-Wälder werden bei

der Naturexkursion erkundet. Achkarren, östl. Ortsausgang Schne-

ckenberg-Brunnen, 2,– € für Wein, Reinhold Treiber, Wolfgang Engist,

PLENUM-Förderung

Programm des Naturzentrums Kaiserstuhl

Donnerstag, 16.5., 19.30 Uhr Bildvortrag: Blaue Meise, grüner

Specht – Streifzug durch die bunte Vogelwelt des Kaiserstuhls: Die

Fotopirsch vermittelt Ihnen erstaunliche Einblicke in das Leben von Bienen-

fresser, Wiedehopf, Wendehals, Pirol und etlichen anderen Vögeln aus der

heimischen Vogelwelt. Ihringen, Naturzentrum Kaiserstuhl am Rathaus,

5,– €, Christian Harms

Samstag, 18.5., 17 – 19 Uhr Gefiederte Schätze des Kaiserstuhls ken-

nenlernen: Bienenfresser, Wiedehopf, Turteltaube, Schwarzkehlchen u.a.

wollen wir auf diesem vogelkundlichen Rundgang bei Ihringen beobachten

und kennenlernen. Ihringen, Parkplatz oberhalb Friedhof (August-Meier-

Weg), 5,– €, Frank Wichmann

Sonntag, 26.5., 10 – 12.30 Uhr Blüten und Insektenvielfalt am Bad-

berg: Wer findet den Kaiserstühler Löwen? Ein Einblick in die verborgene

Insektenwelt mit der Kennerin. Oberbergen, Parkplatz gegenüber Gasthaus

Mondhalde, 4,– €, Hannelore Heim

Sonntag, 26.5., 17 – 19 Uhr Orchideen am Rheindamm: Nicht nur am

Kaiserstuhl blühen Orchideen! Sasbach, Parkplatz gegenüber Gasthaus Lim-

burg, 4,– €, Hannelore Heim

Sonntag, 2.6., 10.15 – 12.15 Uhr Bienenfresser und Flurneuordnung:

Welche Chancen ergeben sich durch die Flurneuordnung am Kornberg für

die Vogelwelt? Genießen Sie herrliche Weitblicke zu den Vogesen! Endingen,

Bahnhof, 4,– €, Hannelore Heim

Samstag, 8.6., 14 – 16.30 Uhr Geocaching am Marchhügel – beob-

achten, kombinieren und das Ziel erreichen: Lösen Sie Rätsel entlang des

Marchhügelpfades auf einer GPS-gestützten Schatzsuche. Mit Einführung ins

Geocaching. GPS-Geräte werden gestellt, eigene Geräte können mitgebracht

werden (bitte bei Anmeldung angeben!) Hugstetten, Heimatmuseum am Rat-

haus, 5,– €, Armin Keller, bitte anmelden!

Sonntag, 9.6.,

10 – 12 Uhr

Schmetterlings-

haft und Blü-

tenpracht: Herrliche Blütenpflanzen der Trocken-

rasen und Schmetterlingshafte beobachten! Alt-Vogtsburg, Kirche zw.

Bötzingen und Oberbergen, 4,– €, Thomas Gumbert

Samstag, 15.6., 14 – 16.30 Uhr Merdingen – Perle am Tuniberg:

Ein Entdeckungsspaziergang durch Dorf und Weinberge. Merdingen

beim Stockbrunnen, Stockbrunnengasse, 4,– €, Anne Marie Burgdorf

Sonntag, 16.6., 10 – 12 Uhr Erlebnisraum Wald am Nordkaiser-

stuhl: Lassen Sie sich mit allen Sinnen auf ein besonderes Walderlebnis

ein! Parkplatz Passhöhe zw. Kiechlingsbergen und Oberbergen, 4,– €,

Hannelore Heim

Sonntag, 16.6., 10 – 12 Uhr Den Pflanzenfarben auf der Spur: Far-

ben wachsen überall, aber wozu braucht die Pflanze ihre Farbtöne? Und

woher kommt der Ausdruck „Blau machen“? Wir experimentieren mit

frischen Pflanzensäften im Weinberg. Ihringen, Naturzentrum Kaiser-

stuhl am Rathaus, 5,– €, Brigitte Fuhr

Samstag, 6.7., 14 – 16 Uhr Naturexkursion zu Bienenfresser und

Schmetterlingen: Scheibenbuck und Krummer Graben sind lohnende

Ziele für Bienenfresser- und Schmetterlingsbeobachtungen! Begleiten Sie

den Biologen auf einer Entdeckungstour! Oberbergen, Winzergenossen-

schaft, 5,– €, Reinhold Treiber

Sonntag, 21.7., 14 – 16 Uhr Edelsteine der Lüfte und Gewässertiere

entdecken: Wir beobachten wunderschöne Libellen an Gewässern und

lernen auch ihre Beute, die Gewässertiere kennen. Oberrotweil, Schwimm-

bad , 4,– €, Ulrike Stephan und Reinhold Treiber

Zu den Naturschätzen des Kaiserstuhls Neues Programm des Naturzentrums Kaiserstuhl

Faszinierende Einblicke in die Tier-

und Pflanzenwelt, Wein- und Obstge-

nüsse in einer alten Kulturlandschaft

und tiefe Einblicke in die Geologie des

Vulkans bietet das Naturzentrum Kai-

serstuhl seinen Besuchern. Getragen

wird die seit 1989 bestehende Ein-

richtung durch den Schwarzwaldver-

ein und die meisten Gemeinden des

Kaiserstuhls. Das Naturzentrum Kai-

serstuhl hat sich zu einem wichtigen

Anlaufpunkt für Gäste entwickelt,

3700 Besucher konnten im letzten

Jahr empfangen werden.

Bei 47 Veranstaltungen zwischen März und November werden die Naturschätze des Kaiserstuhls den Besuchern von erfahrenen Naturkennern gezeigt. Die Geologie spielt dabei eine besondere Rolle. „Viele kennen die Vulkangesteine kaum, dabei war unsere Region für den Mondhaldeit und Limbur-git sogar namensgebend. Deshalb möchten wir diese Wissenslücke schließen und zei-gen die Seltenheiten,“ sagt Reinhold Trei-ber, ehrenamtlicher Leiter der Institution. Minerale, Klüfte mit Kristallen und eine be-wegte Erdgeschichte sind in der Landschaft heute noch abzulesen und werden in einer ganzen Veranstaltungsserie über das Jahr verteilt präsentiert. Zahlreiche Steinbrüche in Niederrotweil, Bötzingen und Sasbach werden besucht und bieten Einblicke in erkaltete Magmakammern und Lavaströ-

me. Der Breisacher Eckartsberg wird als südwestlichster Teil des Vulkans in einer eigenen Veranstaltung mit seiner bewegten Kulturgeschichte erkundet. Selbst der Breis-gau verdankt seinen Namen den steil aufra-genden Vulkanfelsen am Rhein.

Die Themen reichen über Küchenschel-len, Wildkräuter, Schmetterlinge, Libellen, Orchideen, Smaragdeidechsen, Bienenfres-ser bis zum Wein. „Wir möchten die Vielfalt der Natur und die Besonderheit des gesam-ten Kaiserstuhls Naturinteressierten näher bringen“, beschreibt Reinhold Treiber das Ziel. Selbst gute Kaiserstuhlkenner können bei den Exkursionen noch Neues kennen lernen. Verborgene Winkel wie die Quellen des Krummen Grabens werden ebenso ge-zeigt wie die anmutigen Schmetterlingshaf-te der Trockenrasen im inneren Kaiserstuhl.

Für Weinkenner ist der Zusammenhang von Geologie und Wein bei zahlreichen Veran-staltungen förmlich zu schmecken. Deshalb werden in Zusammenarbeit mit den Win-zern an unterschiedlichen Orten Veranstal-tungen zum Thema „Wein, Natur und Geo-logie“ angeboten.

Familien kommen bei speziellen Veran-staltungen auf ihre Kosten. Brunnenkresse kann frisch gesammelt und auf Bauernbrot verkostet werden, Libellen und Wassertie-re werden an Gewässern erforscht und der Schelinger Kirchberg wird im September bei Nacht begangen.

Das Naturzentrum Kaiserstuhl in Ihringen bietet Ausstellungen zu Mineralien und Ge-steinen, Lebensräumen, Orchideen und den Bienenfresser. Für Kinder werden interak-tive Spiele angeboten.

Weitere Informationen und das komplette

Programm findet man auf Homepage

www.naturzentrum-kaiserstuhl.de.

Kontakt: Telefon 07668/71 08 80 oder

[email protected]

Öffnungszeiten: Montag und Donnerstag

10 bis 12 Uhr, Samstag 15 bis 17 Uhr

Für Kinder ist die Teilnahme an den Veranstal-

tungen frei, wenn kein Preis angegeben ist.

Für Wanderungen im Kaiserstuhl sind Sonnen-

schutz und festes Schuhwerk erforderlich.

Info

NATURSCHUTZ

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25 Jahre praktischer NaturschutzDie Arbeitsgruppe Naturschutz Markgräflerland, eine Tochter des Schwarzwaldvereins, ist erwachsen

Von Dr. Karlheinz Abt

Das Besondere an diesem Verein ist bis heute, dass er kein geselliges Vereinsleben entfaltet. Stattdessen koordiniert die ANM als Arbeitsgruppe die schon in den 60er Jahren begonnenen, ehrenamtlichen Natur-schutzaktivitäten des Schwarzwaldvereins im Bezirk Markgräflerland. Bei der Grün-dung des Vereins pflegten die Naturschutz-pioniere bereits über 13 ha Biotopflächen, die auf Betreiben des Bezirksnaturschutz-

wartes Günter Braun von der Lörracher Ortsgruppe und dem Hauptverein in Frei-burg erworben wurden. Mit dem neu ge-gründeten Verein verfügte Günter Braun und seine Mitstreiter über eine rechtliche Basis, um die Flächenkäufe zum Schutz ge-fährdeter Biotope wesentlich auszuweiten.

Schon lange vor Gründung der ANM hat-te sich zum Beispiel der Kauf eines „Sperr-grundstücks“ als der einzig wirksame Hebel erwiesen, um den Isteiner Klotz vor seinem vollständigen Abbau zu bewahren. Dieses Naturschutzengagement hat Günter Braun, dem Schwarzwaldverein und der ANM nicht nur Freunde verschafft. Überhaupt ist Naturschutz bis in die Gegenwart hinein ein konfliktträchtiges Arbeitsfeld. Zwar ist die Notwendigkeit für das Engagement in-zwischen gesellschaftlich unbestritten, doch sobald andere Planungen, wie zum Beispiel die Energiewende mit Windkraft- oder klei-nen Wasserkraftwerken beziehungsweise wirtschaftliche Interessen berührt werden, ist es vorbei mit der Freundschaft.

Nicht von ungefähr war der langjähri-ge Macher und ANM-Vorsitzende Günter Braun nicht nur im Landkreis Lörrach als streitbarer Kämpfer für die Natur und ge-

fährdete Lebensräume bekannt. Seine Be-reitschaft, die Konflikte um den Erhalt der Natur mit Bürgermeistern, Landräten und auch Regierungspräsidenten auszufechten, verschafften ihm Respekt, aber auch zahl-reiche Gegner. So war zum Beispiel eine Berufung als Naturschutzbeauftragter für den Landkreis Lörrach undenkbar. Auch von privater Seite gab es immer wieder Feindseligkeiten, die einmal auch mit zer-stochenen Autoreifen von Unbekannt ver-bunden waren.

Als engagierter Autodidakt eignete sich Günter Braun zahlreiche Kenntnisse über Flora und Fauna an, war in jeder freien Mi-nute in der geliebten Natur unterwegs und entdeckte so immer wieder Besonderheiten der Pflanzen- und Tierwelt unserer vielfälti-gen Heimat. Mit der ANM war es nun mög-lich, die Lebensräume dieser meist seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten zu kaufen, ohne dies mit Dritten abstimmen zu müssen. Dank privater Spenden konn-ten zahlreiche Flächen erworben und durch sachkundige Pflege der Verlust zahlreicher „Raritäten aus dem Markgräflerland“ verhin-dert werden. Denn Nutzungsaufgabe, eine intensivere Nutzung oder Bebauung sind

Am 4. Februar 1988 trafen sich

Günter Braun, Karl Villinger, Harald

Schweinlin, Manfred Merstetter, Peter

Hirt, Dieter Zarski, Otto Reinacher

und weitere Vertreter der Ortsgrup-

pen des Schwarzwaldvereins aus dem

Bezirk Markgräflerland sowie die

Ortsgruppen Lörrach und Kandern

der Naturfreunde in der Alten Post

in Lörrach-Brombach, um den Verein

„Arbeitsgruppe Naturschutz Mark-

gräflerland“ (ANM) zu gründen.

bis heute flächenmäßig die größte Bedro-hung seltener Tier- und Pflanzenarten.

Nach Erwerb und Erstpflege strebte Günter Braun immer auch eine Unter-schutzstellung der Flächen an, um damit eine möglichst dauerhafte Sicherung zu er-reichen. Deshalb sind zahlreiche Flächen der ANM gleichzeitig auch unter gesetzli-chem Schutz, wie zum Beispiel die Natur-schutzgebiete Kapellengrien, Rütscheten, Eichholz-Buchholz, Galgenloch oder Buh-renboden. Anfänglich wurden die Flächen ausschließlich ehrenamtlich von der akti-ven Naturschutztruppe aus Mitgliedern des Schwarzwaldvereins und der Naturfreunde gepflegt. So mähten in den ersten Jahren im Spätsommer samstags etwa in Gers-

bach bis zu 15 Personen die dort erworbe-nen Wiesenflächen.

Aus den Anfangszeiten rührt auch eine Begebenheit, die Günter Braun bei passen-der Gelegenheit immer gerne zum Besten gab. Bei einer Enthurstungsaktion am Istei-ner Klotz war die Frage nach der Entsor-gung des Schnittgutes ungelöst. Die unten vorbei fahrenden Züge führten dann zu der zündenden Idee: Ein leerer Wagon des nächsten Güterzugs der DB in Richtung Ba-sel wurde zeitlich perfekt abgestimmt von oben beschickt und bewerkstelligte die Ent-sorgung des Schnittgutes. Der Gedanke an die unfreiwillige Hilfe der Bahn amüsierte Günter Braun noch viele Jahre später. An-gesichts der zunehmenden Flächengrößen und des Pflegebedarfs wurden Maschinen erworben und vom Landkreis Lörrach ein Betriebsgrundstück in Egisholz gepach-tet, das bis heute den Maschinenpark, die Werkstatt und Lagerflächen beherbergt. Das Betriebsgrundstück wurde zwischenzeitlich gekauft und die ehemalige Schlammdepo-nie des Landkreises hat sich seither zum vielfältigen Lebensraum entwickelt.

Schon bald konnten die neu erworbenen Flächen nicht mehr ohne hauptamtliche Unterstützung gepflegt werden. Insbeson-dere die Orchideen-Wiesen und Mager-rasen erforderten einen erheblichen Ar-beitseinsatz, der ab 1995 mit einer halben Stelle, ab 2001 mit einer Vollzeitstelle und seit 2004 mit zwei hauptamtlichen Mitar-beitern bewältigt wird. Schon in den 90er Jahren bis 2011 wurde die ANM durch ei-nen Zivildienstleistenden des Schwarzwald-vereins in Freiburg unterstützt. Inzwischen pflegt die ANM mit zwei hauptamtlichen Mitarbeitern und hoffentlich bald einem BuFDi (Bundesfreiwilligendienst) rund 100 ha Flächen und ist damit der größte priva-te Landschaftspflegebetrieb im Landkreis Lörrach. Zu den Pflegeflächen zählen zahl-reiche Orchideenwiesen, Streuobstwiesen, ein Roggenacker, eine Kiesgrube, ein alter Kalkofen mit Erlebnispfad, Wälder, Feucht-gebiete und sogar Rebflächen mit Wein-

bergsmauern. Ursprünglich nicht geplant war der Erwerb von Rebflächen. Jedoch in den 90er Jahren erklärte ein bereits im Aus-land wohnender Verkäufer eines Waldbio-tops Günter Braun am Notartermin, dass er die gewünschte Fläche nur verkaufe, wenn die ANM auch sein letztes Grundstück, eine Rebfläche in Liel, erwerben würde. So un-ter Druck gesetzt erwarb Günter Braun das angebotene Rebgrundstück und machte aus der Not eine Tugend. Seither ist der Natur-schutz auch im Weinberg eingezogen. Auf inzwischen 0,7 ha stocken vor allem Gut-edel, Spätburgunder und Regent, so dass diese Arbeit durch den Neubau und die Wiederinstandsetzung von Trockenmauern und die Einbringung seltener Weinbergs-pflanzen sogar ein Schwerpunkt der ANM-Arbeit geworden ist. Das ist auch der Grund, weshalb es seit 2000 den Schwarzwaldver-eins-Wein gibt, den die ANM als Genosse der WG Schliengen-Müllheim produzieren lässt. Möglich ist das vor allem durch die regelmäßige und verlässliche Mitarbeit zahl-reicher Mitglieder des Schwarzwaldvereins, die vom Schnitt bis zur Lese die ANM un-terstützen. Die außergewöhnliche und im-mer durch den vollen persönlichen Einsatz geprägte Arbeit von Günter Braun wurde 1994 mit der Verleihung des Bundesver-dienstkreuzes gewürdigt und 2006 mit dem Landesnaturschutzpreis des Landes Baden-Württemberg für die ANM, die die neue Führung mit entgegen nehmen durfte.

Im Jahr 2001 übergab Günter Braun den Stab an Angelika Hofer-Hermann, die die ANM seither führt. Von den Gründern der ersten Stunde noch im Vorstand mit da-bei sind Dieter Zarski, der als langjähriger Rechner für die Finanzen verantwortlich zeichnet, und Fredi Merstetter als techni-scher Berater. Angelika Hofer-Hermann wird seit 2001 von Dr. Karlheinz Abt und seit 2008 von Lothar Magg als Stellvertre-ter unterstützt. Leider war es Günter Braun nicht mehr vergönnt das Jubiläum mit zu erleben, da er bereits im Jahr 2010 im 84. Lebensjahr verstarb.

Kalkofen am Fledipfad in Kandern-Egerten

Angelika Hofer-Hermann, Exkursion in

Rheinfelden-Adelhausen

Bei der Verleihung des Naturschutzpreises

2006 in Stuttgart

Weinlese mit Mitgliedern des Schwarzwaldvereins Lörrach in Schliengen-Liel Diptam, geschützte Pflanze (Zitrusgewächs)

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2/201338 39

NA

TU

RSC

HU

TZ NATURSCHUTZ

Die Pilze lassen sich in zwei große Gruppen einteilen.Die erste Gruppe könnte man ohne weiteres die größte Recycling-Firma der Welt nennen. Gäbe es sie nicht, würde der Wald in seinem eigenen Abfall ersticken, denn wer würde die abgefallenen Blätter, das Holz der Stäm-me, Äste und Wurzeln zersetzen? Diese Pilz-gruppe – es sind Fäulnisbewohner – zerlegt alles Abgestorbene wieder in seine Grund-stoffe und bereitet so für neues Wachstum einen nährstoffreichen Waldboden. Natürlich helfen ihnen da auch noch Kleinlebewesen, Bakterien usw., jedoch sind Pilze immer die Hauptakteure. Zu dieser Gruppe zählen auch die Parasiten, oder besser „Schwäche-parasiten“. Sie greifen noch lebende kranke, verletzte oder altersschwache Bäume an, bringen sie zum Absterben und schaffen so Platz für gesundes Wachstum. Die zweite Pilzgruppe wiederum lebt in Lebensgemein-schaft (Symbiose) mit Pflanzen. Die in der Erde wachsenden Fäden dieser Pilze umge-ben mit dichtem Geflecht die Pflanzenwur-zeln. Der Pilz nimmt die in Wasser gelösten Nährsalze aus dem Boden auf und gibt sie an den Baum ab. Dafür bekommt er von sei-

nem Partner fertige Nährstoffe geliefert, die der Pilz selbst nicht herstellen kann. Beide profitieren von dieser „Zusammenarbeit“. Von dieser Symbiose ist ein gutes Gedeihen unserer Wälder abhängig.

Eine interessante Ausstellung im Wald-kulturhaus in Bad Rippoldsau informiert eindrucksvoll über das Leben der Pilze, den Abbau des Holzes in seinen verschiedenen Stadien und die Symbiose zwischen Pilz und Baum. Der Blick ins Binokular versetzt uns über die „Wunderwelt Pilze“ besonders ins Staunen. Abgerundet wird die sehenswerte Ausstellung durch die Darstellung der Zun-delmacherei vor Erfindung des Zündholzes zum Ende des 19. Jahrhunderts.

Ilse Römpp

Pilze – die unentbehrlichen WaldbewohnerEine Ausstellung im Waldkulturhaus in Bad Rippoldsau

Nationalpark plusSchwarzwaldverein findet seine Haltung zum geplanten Nationalpark im Nordschwarzwald Von Peter Lutz

Info

Die Ausstellung öffnet am Sams-

tag, 11. Mai 2013, 14 Uhr, und ist

bis 31. Oktober zu sehen; Öffnungs-

zeiten sind: täglich von 8 bis 20 Uhr.

Noch stehende, abgestorbenen Buche mit

Echtem Zunderschwamm (Fomes fomentarius)

liegender Gipfel der Buche mit Echtem Zun-

derschwamm und Rotrandigem Baumschwamm

(Fomitopsis pinicola)

Präsident Eugen Dieterle (li.) und Vizepräsident Hans-Martin Stübler (re.) mit Minister Alexander Bonde (Mitte)

beim Gespräch am 04. April 2013 über den geplanten Nationalpark

Hauptnaturschutzwart Dr. Gerecke bei der

Diskussion mit Vertretern der Ortsgruppen

Der Nationalpark ist das große The-

ma im Nordschwarzwald. Fast täg-

lich berichten die Medien über die

Auseinandersetzungen zwischen den

Befürwortern und Gegnern, über

das Für und Wider der Argumente.

Somit war auch der Schwarzwald-

verein aufgerufen, sich eine Mei-

nung zu bilden und im Sinne seiner

Vereinsziele zum Nationalpark Stel-

lung zu nehmen. Schon im Frühjahr

2012 hatte Hauptnaturschutzwart

Dr. Karl-Ludwig Gerecke in seinem

Beitrag „Nationalpark Schwarzwald

– Zeit für eine Atempause!“ (DER

SCHWARZWALD II/2012) grund-

sätzliche Leitlinien für eine Stellung-

nahme veröffentlicht.

Auf Einladung von Präsident Eugen Die-terle trafen sich im Januar 2013 in Baiers-bronn-Mitteltal Vertreter aus allen betrof-fenen Bezirken des Nordschwarzwalds. Zu Beginn stellte der Präsident die Frage: Warum diese Sitzung, und warum gera-de jetzt? Es sei für ihn immer klar gewe-sen, dass der Hauptverein seine Haltung zum Nationalpark in der Diskussion mit

den Ortsgruppen und Bezirken des Nord-schwarzwalds finden müsse.

Präsident Dieterle bat die Versammelten, gemeinsam über die Position des Schwarz-waldvereins zum Nationalpark nachzu-denken. Das solle unabhängig von der persönlichen Meinung erfolgen. Er wisse zwar, dass im Schwarzwaldverein eine breite Meinungsvielfalt herrsche. Dennoch sei es möglich, eine gemeinsame Haltung zu finden. Er wolle, so Dieterle weiter, den Prozess zur Positionsfindung zum Natio-nalpark in Gang bringen, damit auf breiter Basis im ganzen Schwarzwaldverein ein Beschluss möglich wird. Die Ausgangslage für den Schwarzwaldverein ergäbe sich aus den Vereinzielen: Wandern, Wege, Natur-schutz, Landschaft, Heimat. Die Planungen zum Nationalpark seien an diesen Punkten zu prüfen, schloss Eugen Dieterle.

Dann übernahm Dr. Gerecke die Auf-gabe, die Themen zu sammeln. Die Teil-nehmer sollten ihre Meinungen zu Risiken und Chancen eines Nationalparks nun nicht mündlich äußern, sondern auf far-bige Karten schreiben („Metaplan-Metho-de“). So ging keine Äußerung verloren, und das Verfahren war transparent, weil die Karten sichtbar für alle an Stellwänden aufgespießt wurden. So ergab sich ein um-fassendes Themenbild. Präsident Dieterle bewertete das Meinungsbild, das nun als Ausgangspunkt für einen „Arbeitskreis Nationalpark“ diene, um daraus ein Positi-onspapier mit Forderungen und Vorschlä-

gen an die Landesregierung zu formulie-ren. Spontan meldeten sich 8 Personen aus den Bezirken und Ortsgruppen als Mitglie-der des Arbeitskreises.

Dieser nahm seine Arbeit bald auf und traf sich unter Leitung von Präsident Die-terle dreimal im Januar und Februar in Forbach im Murgtal. In den Sitzungen wurde intensiv diskutiert, die Argumente hin- und hergewogen, Positionen aufge-stellt und wieder verworfen – alles mit dem Ziel, ein Positionspapier für den Schwarzwaldverein zu erstellen. Die Zeit eilte, denn es war erklärtes Ziel, vor dem 8. April, an dem das Land sein Gutachten zum Nationalpark veröffentlichen wollte, mit einer klaren Haltung in die Öffentlich-keit zu gehen.

Am 4. April überreichte Präsident Die-terle das Positionspapier in Stuttgart dem zuständigen Minister Alexander Bonde. „Der Schwarzwaldverein bringt wertvolle Hinweise in das Verfahren ein und leistet einen Beitrag zur Versachlichung der Dis-kussion“, lobte Bonde das Vereinsengage-ment. Er fand die Idee eines „Nationalpark plus“ sehr anregend und war sich mit Eu-gen Dieterle einig, dass „der Nationalpark ein Kristallisationspunkt für die ganze Region sein müsse“. Damit greift das Mi-nisterium die zentrale Idee des Schwarz-waldvereins auf, dass ein übergreifender Entwicklungsansatz für die gesamte Regi-on, unter anderem zur Pflege der Kultur-landschaft, notwendig ist.

Der Schwarzwaldverein sieht Verbesserungspotenzial für Natur- und Landschaftsschutz sowie den Tourismus im Nordschwarzwald.

Der Nationalpark muss in die Region eingebunden sein. Darum schlägt der Schwarzwaldverein eine „Natur- und Nationalpark-Re-gion Nordschwarzwald“ kurz: „Nationalpark plus“ vor. Ein solches integriertes Konzept hätte bundesweiten Vorbildcharakter.

In der Region um den möglichen Nationalpark müssen die Erhaltung der Landwirtschaft und die Offenhaltung der Kulturlandschaft gefördert werden. Für den Schwarzwald-Tourismus ist dies mindestens so bedeu-tend wie die Schaffung des neuen „Wildnisgebiets“ im Nationalpark.

Der Schwarzwaldverein fordert für die gesamte Region Nord-schwarzwald ein schlüssiges Verkehrskonzept.

Das Wanderwegenetz und die Zuständigkeit des Schwarzwald-vereins für die Wege müssen im Nationalpark vollständig erhalten bleiben. Die Wanderwege bleiben frei zugänglich.

Es sollen keine Verschlechterungen für den Naturschutz und die Pflege von kulturabhängigen Lebensräumen eintreten.

Ein Borkenkäfer-Management muss möglich sein, um großflächige Landschaftsveränderungen („Waldsterbe-Szenarien“) zu verhindern.

Der Schwarzwaldverein verlangt eine Mitbestimmung bei Entste-hung eines Nationalparks.

Im Herbst, wenn die Natur ihr Füllhorn ausschüttet, wird es auch im Wald noch

mal richtig lebendig. Sozusagen über Nacht versammelt sich dort eine bunte Pilz-

gesellschaft. Sie schlüpft aus Bäumen, Sträuchern, aus Laub- und Nadelstreu, oder

einfach aus der Erde. Pilze waren in vergangenen Jahrhunderten unbekannte, ge-

heimnisvolle Wesen. Es umgab sie viele Legenden und Sagen. Von den Hexenrin-

gen zum Beispiel erzählte man sich, dass hier in der Walpurgisnacht die Hexen

tanzen. Obwohl noch lange nicht vollständig erforscht, wissen wir heute um die

große Bedeutung der Pilze im Naturhaushalt. Ohne Pilze gäbe es unsere Wälder

nicht, sie sind die Hauptakteure im Ökosystem Wald.

Eckpunkte des Positionspapiers

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HE

IMA

TP

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EG

EHEIMATPFLEGE

KirchengeschichteAm Treffpunkt Katholische Kirche wurde die spannende Kirchengeschichte erläutert. So sei nach einer ersten Kirchenchronik des Pfarrverwesers Josef Rhomberg bereits um 1100 ein kleines Kirchlein in Schonach ge-standen, eine Pfarrei wurde um 1150 von Althornberg aus gegründet. Die Eingangshal-le unter dem Kirchturm ist seit dem Kirchen-bau 1542 in seiner spätgotischen Ausgestal-tung bis heute erhalten geblieben und dürfte so der älteste Gebäudeteil in der gesamten Raumschaft sein. In den Jahren 1748/49 wur-de die Kirche erweitert. Insbesondere wurde darauf eingegangen, dass vor dem Neubau 1912/14 die Kirche in Schonach „geostet“ war und der Blick der Gläubigen richtete

sich Richtung der aufgehenden Sonne zu und damit auch dem jetzigen Wohngebiet mit dem biblischen Namen „Ölberg“. Die Form und vor allem die Größe der heutigen neubarocken Kirche, im Volksmund oft auch „Wälder-Basilika“ genannt, ist im Wesentli-chen dem damaligen Pfarrer Wilhelm Fichter und dem Stiftungsrat zu verdanken, die sehr „schlitzohrig“ mit dem Ordinariats-Bauamt verhandelten.

HöllenbauerDie Wanderung führte zunächst am Höld-bauernhof (Grubweg) vorbei, den der frü-here Pfarrer Friedrich Hugelmann oft auch „Höllenhof“ nannte. Die ehemalige „Vorde-re Höld“ (jetziges Anwesen Hensel) wurde von den Alten daher auch als „Fegefeuer“ („Fägfier“) benannt (später auch als „Sieben-Landeli“).

Ölberg und KuttlematteIm sonnigen Wohngebiet „Ölberg“ ange-kommen, erläuterte Wolfgang Schyle eine Abhandlung des in Schonach geborenen Pfarrers und Monsignore Emil Spath († 2008), die vor gut zehn Jahren in Freiburg veröffentlicht wurden. Demnach haben die Altvorderen spätestens beim Kirchenbau 1542 den Altar zum Ölberg ausgerichtet. Da-mit wurde den Gläubigen in Schonach die Symbolik stets „vor Augen geführt“, dass von

Osten her, vom Ölberg, Christus feierlich, wenn auch „nur“ auf einem Esel, in Jerusa-lem eingezogen ist. So wie in Jerusalem der Ölberg genau im Osten des Tempels liegt, lag genau einen „Sabbatweg“ (1 km) entfernt der Ölberg, was exakt die Verhältnisse auch in Schonach widerspiegelt. Nun überraschte Wolfgang Schyle, dass das gegenüber lie-gende Schonacher Seitental „Kuttlematten“ auch mit dieser Kirchensymbolik einhergeht. Denn nach dem Verrat des Judas an Christus zeigte dieser Reue und schmiss seinen da-für erhaltenen Obolus von 30 Silberlingen in den Tempel. Dieses „Blutsgeld“ konnte von den Tempelwächtern jedoch nicht für das Gotteshaus verwendet werden. Daher wur-de beschlossen, diese Silberlinge zum Kauf des damaligen „Töpferackers“ zu verwen-den, um daraus einen Friedhof für Fremde und unehrenhaft zu Tode gekommenen zu errichten. Nach einer Apostelgeschichte ist Judas dort zusammengebrochen und mitten entzweigeborsten, so dass alle seine Einge-weide hervorquollen. Am Hauptportal des Freiburger Münsters ist das Leben Christi nachgestellt und sein Verräter Judas in eben dieser grausamen Art abgebildet; erhängt und mit heraushängenden Eingeweiden. Seither wird dieser Acker „Hakeldemach“ (Blutacker) genannt. Dieser Blutacker liegt im Heiligen Land in einem, von der Kirche nicht einsehbaren Seitental. Auch hier stim-

men die Proportionen mit den Schonachern Örtlichkeiten soweit überein. Und - da die Schonach zu den Eingeweiden in ihrem ur-wüchsigen Dialekt „Kuttle“ sagen, ist der Zu-sammenhang mit dem Blutacker und Kuttle-maten in biblischer Hinsicht hergestellt. Es ist davon auszugehen, dass die Schonacher Kir-chenbauer die Kirche und damit „Jerusalem“ mit der Bibelgeschichte in den Schwarzwald holten. Auch aus dem Grund, weil es damals für den gewöhnlichen Gläubigen nie mög-lich war, zum Heiligen Land zu pilgern.

Auch der Grund für den Gewannnamen „Hornberg am Ölberg“ konnte vor Ort auf-geklärt werden: Nach der „Basler Chronik“ war Bischof Henrich, ein geborener Freiherr zu Hornberg, im Jahre 1173 im Heiligen Land gewesen. Schonach gehörte damals „politisch“ zu Alt-Hornberg. Also: Der von „Hornberg (war) am Ölberg“. Weiter wird hier berichtet, dass zu jener Zeit Sultan Sa-ladinus Jerusalem erobert hatte. Vermutlich wurde daraufhin in der Zweiten Synode zu Lyon 1174 beschlossen, einen neuen, ach-ten Kreuzzug zu unternehmen. Im Zuge dieser Vorbereitungen wurde Schonach und auch Schönwald im Jahre 1275 erstmals ur-kundlich erwähnt. Denn auch diese beiden Pfarreien sollten ihren „Zehnten“ hierzu bei-tragen. Es sei abschließend erwähnt, dass dieser Kreuzzug nicht mehr zustande kam.

Lourdes-GrotteMit diesen Erkenntnissen wurde die Wan-derung fortgesetzt und durch den Kroneck-wald ging es weiter zur Lourdes-Kapelle. Hier erläuterte Ingrid Schyle, wie der Grub-bauer im Jahre 1914 nach Lourdes gepilgert war und diese fast mannsgroße Marienstatue sorgfältig verpackte und mühsam nach Scho-nach brachte. Zunächst stand die liebevoll eingerichtete Grotte in der Nähe des Ring-wald-Ateliers und wurde Anfang der 1960er Jahre zum heutigen Standort errichtet. Bis heute wird die Grotte von der Familie Het-tich gepflegt.

„Judenhof“Nach einer kleinen Vesperpause führte der Weg weiter zum Dominihof auf der mittleren Grub, der 1688 erbaut wurde. Nur den Nach-barn und wenigen Schonachern ist noch be-kannt, dass dieser Hof vermutlich seit etwa 1900 als „Judenhof“ und sein umliegender Wald als „Judenwald“ bekannt war. Hinter-grund ist, dass der ledige Landwirt Domi-nikus Kienzler, gleichsam Namensgeber für „Domini-Hof“, dieses Gut im Jahre 1896 an die jüdische Firma Vogel und Bernheimer aus Ettlingen verkaufte. Diese betrieben mit großem Erfolg eine Zellulosefabrik.

Das dann später herrschende nationalso-zialistische Regime „arisierte“ (enteignete) im Jahre 1939 den Besitz dieser jüdischen Fa-milie und die deutsche Nachfolgerfirma Fa. Holtzmann wurde neuer Besitzer. Allerdings konnten die nach den USA geflüchteten Fa-

milienmitglieder der Ursprungsfirma nach dem 2. Weltkrieg Vorkaufsrechte geltend machen und erst vor wenigen Jahren (1997) wurden die letzten Waldanteile des „Juden-waldes“ an benachbarte Landwirte veräu-ßert. Woher der Gewannname „Grub“ (Vor-dere-, Mittlere- und Hintere Grub) stammt, ist unklar, jener dürfte auch nicht zwingend vom ehemaligen Torfabbau auf der Mittle-ren Grub herrühren. Mit vielen biblischen Begriffen „behaftet“, kam in der Wander-gruppe natürlich sogleich die Theorie auf, dass, nahe am „Ölberg“, ja auch die Grube gemeint sein könnte, in die Josef von seinen Brüdern geworfen wurde (Altes Testament).

Paradies, Seelenwald und TeufelsfelsenDie Wanderinnen und Wanderer schritten weiter, stets vorbei an außergewöhnlich schönen Wildblumenfeldern. Auch den überaus selten gewordenen Anblick von auf Wiesen herumtollenden zehn kleinen Fer-keln samt prächtiger Muttersauen (Mittlere Grub) gab es zu bestaunen. Nach einem An-stieg auf die Straße zum „Holz“ zeigte sich

der Schwarzwald in seiner gesamten Wei-te. Vom Stöcklewald über die schwabische Alb, Rappenfelsen und bis zum Hornberger Moosenmättle konnte die schöne Aussicht genossen werden. Idyllisch in einer Mulde liegt auch das „Paradies“ mit seinem Hof. Gemeinhin wird vermutet, dass das mildere Klima des Gutachtals hier schon Einfluss hat, so dass hier alles ein wenig früher blüht.

Interessant ist allerdings, dass sich genau gegenüber des Gutachtals, auf Gremmels-bacher Gemarkung, der Seelenwald befin-det und in unmittelbarer Nähe hiervon der Teufelsfelsen, ein allseits bekannter Kletter-felsen. Ein Zufall scheint es nicht zu sein, dass die Synonyme für Himmel, Fegefeuer und Hölle hier so nahe beieinander liegen, wenngleich sich dessen Ursprung nicht mehr klären lässt.

Vogeleck und FreiheitNach einem weiteren Anstieg durch den Wald wurde das „Vogeleck“ erreicht, von wo sich ein neuer, weiter Blick auf den Nord-schwarzwald auftat mit Blick zum Branden-kopf bis hin zur Hornisgrinde. Hier wurde nun auch über den Namen „Vogeleck“ „phi-losophiert“ und so kam auch bald der Ge-danke an den alttestamentlichen Noah auf, der mit seiner Arche unterwegs war und Vö-gel aussandte, um Land zu suchen. Auch bei der Freiheit wurde man (und frau natürlich auch) gewahr, dass dieser Name seine Be-rechtigung hatte. Ein weiter, neuer Blick auf den Rohrhardsberg weit über das Triberger Hoflehen tat sich auf.

ÖlbergsteinNur noch wenige Meter trennten nun die Wandergruppe bis zum Abschluss-Kaffee im Wohngebiet Ölberg. Eine weitere Über-raschung erwartete die Einkehrer noch zum Schluss. Ein flacher Stein, der schon immer „Ölbergstein“ genannt wurde, wartete mit einer weiteren Parallele zum Heiligen Land auf. Alte Juden hatten die Gräber früher le-diglich mit Steinen markiert. Heute, am jüdi-schen Friedhof in Jerusalem, legen Besucher Steine auf die Gräber ihrer Angehörigen. Al-lerdings nur flache, denn ansonsten wäre der Blick auf die historische Stadt eingeschränkt.

Und – die Regenpfütze im Stein hatte die Form eines Herzes, so dass sich Wolfgang Schyle bei Barbara Kienzler spontan für die-se überaus herzliche Begrüßung zur Einkehr bedankte.

Kaffee und KuchenDie meisten Wanderinnen und Wanderer konnten nun bei Barbaras Kreativ-Kondito-rei feinste Torten und Gebäcküberraschun-gen genießen und feinen Kaffee dazu trinken. Angeregte Unterhaltungen über Schonach und Jerusalem schlossen sich an, bevor sich dieser schöne Wandertag seinem Ende zuneigte.

Wie passen Kuttlematte und Ölberg zusammen?Nur in Schonach kann man über den Ölberg direkt ins Paradies wandern

Von Wolfgang Schyle

Ingrid und Wolfgang Schyle konnten bei

bestem Wanderwetter 55 Wanderin-

nen und Wanderer zu einer geschichts-

trächtigen Wanderung begrüßen.

Neben 14 Mitgliedern des Schwarz-

waldvereins fanden sich auch 41 interes-

sierte Gäste aus nah und fern ein. Jannik

Dieterle war mit dreieinhalb Jahren der

Jüngste, Bruno Hör mit 85 der älteste

Teilnehmer.

Blick von der Kirche zum Ölberg

Bild oben: Kirche vor 1912

Bild unten: Judas mit Silberlingen und Gedärmen

Page 22: E 6246 2/ · PDF file2/2013 WANDERN 5 JUGEND 4 EDITORIAL Jahre Schwarzwaldverein – der älteste Wanderverein in Deutschland ist in die Jahre gekommen. Hat er

Scherenstaffeln, Grenzsteine und mehr…

Kleindenkmale in und um Michelbach im Murgtal, von Dr. Karin Klarhof und Helmut Rieger. Der 190- Seiten-Bildband mit neun

Landkarten und 250 Farbfotos ist für 25,– €

im Buchhandel, beim Badner Buch-Ver-lag, ISBN 978-3-9814813-1-0 und unter Tel. 0 72 43/9 24 15 40 und 0 72 25/25 43 zu beziehen.

Der Bildband wurde erstellt, damit die-se kulturhistorischen Zeitzeugen nicht in

Vergessenheit geraten. Im unwegsamen Gelände mussten die über Jahrhunder-te im Dornröschenschlaf schlummernden, von Gestrüpp überwucherten bemoosten Grenzsteine freigelegt, gesäubert, fotogra-fiert, nummeriert und in Karten eingetragen werden. Als Kleindenkmale werden ortsfes-

Bücherschau

2/201342 43

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Heinz Schölzel

Karl Heinz Lampart

Der Schwarz-waldverein Wald- bronn und der H a u p t v e r e i n trauern um Heinz Schölzel, der am 13. Februar 2013 im Alter von 78 Jahren verstor-ben ist. Heinz Schölzel wurde

1977 Mitglied in der Ortsgruppe Waldbronn und betätigte sich sogleich als Wanderfüh-rer und Hobby-Ornithologe. Wandern war für ihn Herzenssache.Von 1981 bis 1988 war er geschäftsführender Vorstand, zeitweise auch Schriftführer, Pressewart und Natur-schutzwart. Von 1989 bis 2006 leitete er als 1. Vorsitzender erfolgreich die Ortsgruppe

Waldbronn. Höhepunkt in dieser Funktion war die Organisation des Festes zum 25-jäh-rigen Vereinsbestehen im Jahre 2000. Von 1997 bis 2003 übte er zusätzlich das Amt des Fachwarts für Wandern aus und von 2007 bis 2010 war er noch als Fachwart für Seni-oren tätig. Er engagierte sich nicht nur für seinen Heimatverein, sondern baute unter anderem auch freundschaftliche Beziehun-gen zum Vogesenclub auf und war Initiator der Etappenwanderung von Straßburg nach Nancy. Von 1989 bis 1991 war er Bezirks-wanderwart des Bezirks Albtal und von 1989 bis 2007 Bezirksvorsitzender des Bezirks Alb-tal, der 18 Schwarzwaldvereins-Ortsgruppen von Malsch über Waldbronn bis Frankfurt am Main umfasst. In dieser Zeit war er auch Mitglied des Hauptvorstandes des Gesamt-vereins. Hier engagierte er sich insbesondere

bei der Organisation des Einweihungsfestes der Hauptgeschäftsstelle im Schwarzwald-vereinshaus am 9. Mai 1999 in Freiburg. Er war von 1999 bis 2001 Mitglied der Vorberei-tungskommission der Europäischen Wander-vereinigung zur Organisation von Eurorando 2001 und wirkte bei der Organisation für die Etappenwanderungen anlässlich der Neu-eröffnung des Nordrandweges im Frühjahr 2006 mit. Für seine großen jahrzehntelangen Verdienste für den Schwarzwaldverein wur-de er mit den Ehrenzeichen in Bronze und Silber und im Jahre 1995 mit dem Goldenen Ehrenzeichen des Hauptvereins ausgezeich-net. Mit Heinz Schölzel verlieren wir einen liebenswerten Menschen, Freund und Weg-begleiter, der für alle Belange im Schwarz-waldverein immer ein offenes Ohr hatte.

Herbert Müller, Walter Sittig

Trauer ist beim Schwarzwaldver-ein sowohl bei der Ortsgruppe Wittlensweiler (Ortsteil von Freudenstadt) als auch im ganzen Bezirk Kniebis eingekehrt: Eh-rengauobmann

Karl Heinz Lampart ist im Alter von 80 Jahren am 22. Januar 2013 überraschend gestorben.Als Karl Heinz Lampart im Jahr 1963 zusam-men mit seiner Ehefrau Wilma aus Mainz nach Freudenstadt zog, schloss er sich schon bald dem Vereinsleben in Wittlensweiler an und integrierte sich rasch in die Gemein-de. Lampart war 1969 Gründungsmitglied des Schwarzwaldvereins Wittlensweiler und übernahm 1974 den Vorsitz, nachdem er sich bei der Vereinsgründung bereits als stellver-tretender Vorsitzender zur Verfügung gestellt hatte. Auch die Ämter Pressewart und Schrift-führer hatte er einige Jahre inne. Über den

Ort hinaus setzte sich Karl Heinz Lampart für den Schwarzwaldverein ein. 1975 übernahm er den Posten des Bezirkswanderwarts, von 1979 bis 1993 wirkte er 14 Jahre lang als Gau-obmann im „Gau Kniebis“ mit insgesamt 21 Ortsgruppen (der Begriff „Gau“ war seinerzeit noch geläufig). In diese Zeit fiel die erfolg-reiche Demonstration gegen den geplanten Waldachtalspeicher, die Wiedergründung und Neuorganisation der Aktionsgemeinschaft für Umwelt- und Naturschutz, die Wiedergrün-dung der Ortsgruppe Horb, die Einführung von Wanderführer-Lehrgängen und das Be-siegeln einer Partnerschaft des Vogesenclub Sektion Sarre-Union mit der Ortsgruppe Waldachtal. Lampart setzte sich für grenz-überschreitende und freundschaftliche Bezie-hungen mit dem Vogesenclub ein, in einer Aufbruchstimmung im Elsass wurde 1982 die Sektion Sarre-Union gegründet. Karl Heinz Lampart wurde neben Präsident Emile Dor-meyer zum Vizepräsident des neuen Wander-vereins gewählt, über die Grenzen hinweg manifestierte sich eine deutsch-französische Wandererverbindung, die aufhorchen ließ.

Dieses Amt hatte der deutsche Wanderfreund bis zum Jahre 2007 inne. Auch in Freiburg beim Hauptverein brachte sich der engagier-te Wander- und Heimatfreund ein. Von 1991 bis 1993 war er Fachwart für das Wandern im Gesamtverein. 1993 erfolgte die Ernennung zum Ehrengauobmann. Das Ehrenamt be-kleidete Lampart und das starke Engagement wurde durch Ehrungen gewürdigt: Er erhielt 1987 die Medaille des Präsidenten der parla-mentarischen Versammlung des Europarats, im Jahr 1989 folgte das Ehrenzeichen in Gold des Schwarzwaldvereins, 1993 die Landes-ehrennadel von Baden-Württemberg. 1997 das goldene Ehrenzeichen des Vogesenclubs. Mit Karl Heinz Lampart verliert der Schwarz-waldverein einen Wanderfreund, der eine besondere Schwarzwaldvereinsgeschichte geschrieben hat. Bei seiner Beerdigung sagte sein langjähriger Weggefährte und Stellver-tretende Bezirksvorsitzende Eugen Stahl in einem Nachruf: „Der Schwarzwaldverein war sein Leben, Wanderfreund Karl Heinz Lam-part hat sich um den Schwarzwaldverein ver-dient gemacht.“ Rul Jetter

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Folgende Leistungen sind jeweils inkludiert:Übernachtungen/Frühstück, Vesperpaket, Gepäcktransport und Führung mit Erläute-rung zum Natur- und Kulturraum Heckengäu.

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Geführte Touren auf dem Gäu.Rand.Weg

Unbeschwerter Genuss

Im schönen Lieser-Maltatal am Rande des Natio - nal parks Hohe Tauern, unweit vom Millstätter See liegen unsere 3 Ferienwohnungen. Schauen Sie vorbei! Wir freuen uns auf Sie! Ihre Anna

Lust am Wandern in Kärnten

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Kontakt: [email protected], Mobil: 0043699-13664644

Anzeigenschluss für Heft III/2013

ist der 01. Juli 2013

te, freistehende, kleine, von Menschenhand geschaffene Gegenstände aus Stein, Holz oder Metall bezeichnet, die einem bestimm-ten Zweck dienten oder an Personen oder Begebenheiten erinnern und vom Schaf-fen und Wirken unserer Vorfahren zeugen. Neben Kleindenkmalen gibt es Hohlwege, Steinbrüche, Kiesgruben und andere Boden-denkmale. Kleindenkmale an Gewässern:

Quellen, Brunnen, Scherenstaffeln, Wasser-treppen, Biotope. Wald und Jagd: Überreste zerfallener Waldhütten, Sandsteintreppen, Forstmeistersteine, Abteilungssteine. Land-wirtschaft und Weinbau: Backöfen, Steintrö-ge, Bienenhaltung, Mahl- und Schleifsteine, Steintreppen, Trockenmauern, Dengelstei-ne, Gerätehütten. An Wegen und Straßen: Brücken, Furte, Ruhebank, Straßenbegren-

zungssteine, Bachgeländer, Wegweiser. Recht, Verwaltung und Grenzen: Gemeinde-wappen, Landes- und Gemarkungsgrenze. Religion: Glaube, Aberglaube: Kirche, Pfarr-haus, Pfarrgarten, Feldkreuze, Bildstöcke, Heiligenskulpturen, Neidkopf. Geschichtli-che Ereignisse: Gedenksteine für Straßenbau und Personen, Kriegerdenkmale, Gelände-, Boden- und Naturdenkmale. E S

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Wanderheime des Schwarzwaldvereins

Wanderheim „Belchenblick“79692 Neuenweg (750 m)

Idyllisch gelegen, am Fuße des Belchens, bietet das Hauseinen gemütlichen Aufenthalt für Familien und Gruppen mitSelbstkocherküche, heimeligen Stuben und Schlafräumen.

Belegung: Hannelore Burger, Tel. 07621/55952E-Mail: [email protected]

Wanderheim Dießlinhütte Belchen-Multen (1 040 m)der Schwarzwaldvereins-Ortsgruppe Schönau. Familienfreundliche Hüttenatmosphäre, Selbstverpflegung; am Ziel des Fernskiwanderweges. Ganzjährig in Betrieb. Anmeldung bei: Frau Erika Pfefferle, Bühlweg 1, 79677 Aitern, Telefon 0 76 73/12 91diess lin-huet te@schwarz wald ver ein-schoe nau.de

WANDERHEIM BRANDENKOPFAuf einem der schönsten Aussichtsberge im mittleren Schwarzwald,direkt am Westweg und Hansjakobweg II gelegen. Zimmer teilweisemit Dusche/WC, 37 Betten, Gaststätte mit 160 Sitzplätzen, guteKüche, Bewirtschaftung ganzjährig, Rucksacktransport für Westwegund Hansjakobweg-Wanderer.

Anmeldung: Wanderheim Brandenkopf, 77784 Oberharmersbach, Tel. 0 78 31/61 49, Fax 0 78 31/96 60 14, www.brandenkopf.net

Gaststätte Ruhetag: vom 1.11.–28.02. Montag und Dienstag, vom 01.03.–31.10. Montag

StöcklewaldturmWanderheim & Vesperstube

Direkt am Mittelweg auf 1069 Meter Höhe gelegengemütlicher Gastraum und großer BiergartenNovember – März: Montag, Dienstag Ruhetag

April – Oktober: Dienstag RuhetagEigentümer: Ortsgruppe Triberg

Pächterin: Katrin Heinzmann

Tel: 07722 4167 www.stoecklewaldturm.de

Wanderfreundliche Unterkünfte im Schwarzwald

Treffpunkt vie ler Wanderfreunde• Wildspezialitäten• Typische Gerichte aus der Region• Kuchen aus eige ner Herstellung• Erlesene badi sche und

würt tem ber gi sche Weine• Schöne Gartenterrasse• Spielplatz• Gästezimmer• Montag Ruhetag• Dienstag bis 17.00 Uhr geschlossen

Gasthof Pension ScheffellindeFam. Wiggert und Hille

Wohl umpflanzt von Hag und Bäumen zeigt mit länd lich schlich ten Räumen Achdorf sich als Ausruhnest.Aus der dicht ver zweig ten Linde rufen wir dem schmu cken KindeMaria-Gutta spring mit dem Glas.

Joseph Viktor von Scheffel

78176 Blumberg-AchdorfTelefon 0 77 02 / 94 72Fax 0 77 02 / 52 [email protected]

Am Einstieg in die bietet unser familiengeführter Gasthof

(bis 100 Personen)

• Traditionsreicher Familienbetrieb• Ferienregion Wutachschlucht• Am Ostweg Pforzheim/Schaffhs.• 18 Gästezimmer DU/WC/TV• Rustikale Gaststube

• Shuttle-Service• Wandern ohne Gepäck auf dem

Schluchtensteig• Wanderkartenverleih• Am Südschwarzwaldradweg

Gasthaus „Zum Kreuz“ Familie Handke

79780 Stühlingen-Weizen | Tel. 07744-92970 oder 335www.gasthaus-kreuz.de

72285 Herzogsweiler bei Freudenstadt Tel. 074452291 www.HotelzumHirsch.com

5 x Übernachtungen inkl. reichhaltigem Frühstücksbüfett, 1 x Cafepause, 1 x Schwarzwälder Vesperplatte, 1 x Fl. Wasser & Willkommensgruß, 1 x Wanderkarte Weiler Wald, DZ: ab 295,– €, EZ: ab 175,– €

mit regionaler & saisonaler Küche, Kaffee & Kuchen sowie herzhafte Vesper.Gartenwirtschaft, komfortable Gästezimmer, Gruppen willkommen & Haustiereerlaubt, 3 km zum Barfusspark, 4-Burgen-Weg, Nagoldstausee...

Mummel s e eB e r g h o t e l

77889 Seebach / Mummelsee Te l. 0 78 42 / 99 28 6www.mummelsee.de

Ankommen-Erleben und Genießen

Direkt am Westweg

Werben heißt informieren.

Nächster Anzeigenschluss 01.07.2013

Wandern und Urlaub im In- und Ausland

Genießen Sie Ihren Urlaub beim

im 3*** Heidehotel HerrenbrückeUnser Programm ist speziell abgestimmt aufBusreisen von 20 bis 120 Personen. SpezielleGruppenpreise für Vereine schon ab 39,– Euro HP.Im Programm sind enthalten: Tanzabende mitdem singenden Heidewirt, Heideabend mit dem

Schifferklavier, 5-stündige geführte Heidetour,2-stündige Kutschfahrt durch die Heide, Kegel-abend für Ihre Gruppe. Unser beheiztes Freibadist geöffnet vom 15.5. bis 20.9. Über IhreAnfrage würden wir uns freuen.

Lassen Sie sich ein unverbindliches Angebot zukommen: Tel. 05053 591, Fax 05053 1418, www.herrenbruecke.de

Singenden Heidewirt Thorsten

Lüneburger Heide | Müden an der Örtze

Hotel WALIDA in Bönigen... am Brienzersee

Wandern am Brienzersee im Berner Oberland, aktive Erholung in der schö-nen Bergwelt. Hier kann man sich sogar auf den Abend freuen. Der Chefrichtet sich nach den Jahreszeiten und serviert Ihnen vom Tellergericht biszum 5-Gangmenu verschiedene Spezialitäten. Urlaub oder einWochenendaufenthalt, in unserem Hause sind Sie immer willkommen!

Unser Angebot:Zimmer mit Frühstück € 49,- Zimmer mit Halbpension (5-Gang-Menü) € 62,-

Telefon 00 41/33/822 62 55 • Fax 00 41/33/823 39 55

Hotel – Restaurant – Grill

CH - 3806 Bönigen bei Interlaken

Sport im Alter – Bewe-gung für ein langes Leben

Von Andreas Strepenick, 139 Seiten, durchgehend farbig, Rombach Verlag Freiburg, 19,80 €. Sport ist keine Frage des Alters. Er kann uns ein Leben lang begleiten. Sport und Bewe-

gung können uns dabei helfen, bis ins hohe u. höchste Alter möglichst gesund, selbstän-dig, geistig fit und mobil zu bleiben. Wie das geht, beschreibt Andreas Strepenick in seinem Buch „Sport im Alter - Bewegung für ein lan-ges Leben“. Mit vielen praktischen Tipps für Menschen ab 50 beschreibt Strepenick, wel-che Spielarten des Sports und der Bewegung besonders gut geeignet sind. Er berichtet aber

auch, was die Wissenschaft vom Älterwerden heute schon weiß, wie wichtig regelmäßige Bewegung auch für die geistige Vitalität sein kann und wie eine gesunde Ernährung in der zweiten Lebenshälfte aussieht. In dem Buch werden zahlreiche Sportgruppen porträtiert. Die Welt des Sports im Alter ist dabei so vielfältig wie die Menschen selbst, die in der zweiten Lebenshälfte stehen. ks

Der Schwarzwald – The Black Forest – La Forêt-Noire

Von Peter Sandbiller, Texte von Silvia Huth und Manfred Frust, 176 Seiten, 210 Farbfo-tos, ISBN 978-3-8425-1198-9,

Silberburg Verlag, 34,90 €Der Karlsruher Fotograf Peter Sandbiller,

bekannt für seine gelungene Mischung aus modern-unkonventionellen und klassischen Bildern, hat sich für diesen Bildband intensiv mit dem größten Mittelgebirge Deutschlands beschäftigt – dem Schwarzwald. Es ist ihm bestens gelungen, die atemberaubende Land-schaft, die malerischen Städte und Dörfer, die Menschen und ihre Feste und Bräuche, aber auch den modernen Schwarzwald mit

Industrie und Tourismus in diesem fantasti-schen Bildporträt zu vereinen. Die fundiert-pfiffigen Begleittexte stammen aus der Feder der beiden Schwarzwald-Kenner Silvia Huth und Manfred Frust und sind auf dt, engl. und franz. abgedruckt. Alles in allem ein wunder-bares Geschenk für alle Schwarzwald-Lieb-haber, für Besucher, Geschäftskunden und Freunde aus dem Ausland. ks

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Impres sum ISSN 0944-4505Heraus ge ber: Schwarz wald ver ein e. V., Schlossbergring 15,

79098 Frei burg i. Br., Tele fon 07 61/3 80 53-0,

Tele fax 07 61/3 80 53-20

Bank ver bin dung: SPK Frei burg, BLZ 680 501 01,

Kt.-Nr. 201 49 46

Redak ti on: Karl heinz Scherfl ing, 79111 Frei burg i. Br.,

Brunns tu benstr. 23, Tele fon 07 61/4 36 61,

[email protected]

Die Texte sind per E-Mail, auf Diskette oder CD mit

vollständiger Anschrift des Autors an die Redaktion zu

schicken, ebenso Papierbilder und Dias. Redaktions-

schluss: 1.1., 15.3., 1.7., 1.10.

Elektronische Bilder sind mit Bildquelle direkt zu schicken an:

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Bitte versehen Sie jedes Bild mit einer Bildunterschrift und

ordnen Sie es eindeutig einem Artikel zu. Bilder, die

nicht zugeordnet werden können, können leider nicht

verwendet werden. Für unver langt ein ge sand te Bei trä ge,

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über nom men. Rück sen dung erfolgt nur bei Rück por to.

Die Redak ti on behält sich deren redak tio nel le Bear bei-

tung und Abdruck vor.

Anzei gen lei tung: Schwarz wald ver ein e. V., Angela Blüm,

Schloss ber gring 15, 79098 Frei burg i. Br.,

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Tele fon 07 61/3 80 53-0,Tele fax 07 61/3 80 53-20.

Bitte sen den Sie Anzei gen un ter la gen an obige Adres se.

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ISDN 0 78 21/98 23 25,

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auf wind GmbH, Kapel len stra ße 43, 79353 Bah lin gen,

Tele fon 0 76 63/91 49 74-0, Fax 0 76 63/91 49 74-50,

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trag abge gol ten. Das Jah res abon ne ment kos tet € 8,20

zuzüg lich Ver sand kos ten. Bestel lun gen nimmt der Ver lag

ent ge gen. Abo-Kün di gun gen kön nen nur zum jewei li gen

Jah res en de vor ge nom men wer den.

RedaktionsschlussRedak ti ons schluss für das Heft III/2013 ist der

01. Juli 2013. Bitte schi cken Sie uns Ihre Manu s krip te

per E-Mail: redaktion.schwarzwald@schwarzwaldver-

ein.de oder auf Dis ket te an die Redak ti on.

Schicken Sie bitte Bil der mit artikelbezogenen Bildna-

men an: swv-bil der@wer be agen tur-auf wind.com.

T. Glittenberg 5 – 7

M. Burger 8, 9

A. Imgraben 10 –11, 12,13

D. Rumpf 14 –17

K. Scherfling 18 –20, 26 – 27, 29

F. Trautz 21

Wolfgang Pösselt 22

Silke Kluth 22

P. Lutz 22, 33

U. Klumpp, Baiersbron Touristik 25

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ICE

Verschiedenes

Bildnachweis

Nützliche Informationen zum Wandern im Schwarzwald

schwarzwald-wandern.net

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Elmar Gaiser/ TI Ottenhöfen 25

K-P. Möller 28

Hermann Künzig 29

W. Hockenjos 30

Shutterstock 31

H. Scheuble 33

B. Sütterlin 34 –35

Dr. K. Abt 36 –37

I. Römpp 39

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