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Die Bann-Botschaften aus der Transaktionsanalyse (TA) (Anlage zum Podcast „Abenteuer NLP & Kommunikation Nr. 60“) Jeder Mensch bekommt von seinen Eltern in frühester Kindheit eine Vielzahl von Botschaften mit auf den Weg, die Kindern dabei helfen, sich zu Persönlichkeiten zu entwickeln.  Es ist in Ordnung, daß du schreist, strampelst, dich freust und böse bist, lachst und weinst usw. Dort wo dem Kind bedeutet wird, daß all sein Verhalten grundsätzlich o.k. ist, kann es seine Fähigkeiten entfalten. Aber es ist als Elternteil unmöglich, in allen Situationen auf das gesamte Verhalten des Kindes hin nur positive Botschaften zu senden. Und außerdem ist es mit jeder Botschaft noch so eine Sache: Der, der sie sendet, kann sich nie ganz sicher sein, wie sie ankommt. Und so erreichen auch gutgemeinte, aber als „böse“ aufgefaßte Botschaften das Kind. Gehen Sie deshalb davon aus, daß jedes Kind Empfänger ist bzw. war von: wachstumsfördernden und guten Botschaften und • bedrohlichen und verhängnisvollen Botschaften (den sog. „Bann-Botschaften“).  Nicht, daß ein Mensch gleich daran zugrunde geht - doch haben diese Bann-Botschaften Auswirkungen auf sein Leben - sie werden Bestandteil seines Lebensplans. Fazit: Die Grundlage der Persönlichkeitsbildung beruht u.a. auf frühen Botschaften und Erlebnissen. Diese allein haben wenig Macht. Die Entscheidung über die Wirkung fällt das Kind selbst. 1966 hat der kalifornische Arzt Robert L. Goulding eine Tabelle der am meisten ernst zu nehmenden Bannbotschaften aufgestellt, woraus ich einige zitiere: Bannbotschaft 1: „Sei nicht!“ Die wichtigste Erlaubnis, die ein Kind zu seiner Entwicklung braucht, ist die, überhaupt leben zu dürfen. Das Kind muß spüren, daß es ein Wunschkind ist oder geworden ist. Wenn ihm beim Eintritt in das Leben gleich bedeutet wird: „Du wärst besser nicht gekommen!“ oder es bekommt später zu fühlen, “Du wärst am besten gar nicht da!“, dann nimmt es das auf als Bann-Botschaft Sei nicht!, weil... ... dann hätte ich (Mutter oder Vater) mein Studium beenden können! ... dann hätte ich meine Karriere nicht aufgeben müssen! ... dann hätte ich nicht einen Mann/eine Frau heiraten müssen, den/die ich nicht liebe!“ Diese Bannbotschaft wird selten in Worten direkt an das Kind gerichtet, sondern eher als nonverbale Signale gesendet. Sozial akzeptierte Wege, das störende Kind „loszuwerden“, gibt es deren viele: z.B. renommierte Internate. Seite 1

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Die Bann-Botschaften aus der Transaktionsanalyse (TA)(Anlage zum Podcast „Abenteuer NLP & Kommunikation Nr. 60“)

Jeder Mensch bekommt von seinen Eltern in frühester Kindheit eine Vielzahl von Botschaften mitauf den Weg, die Kindern dabei helfen, sich zu Persönlichkeiten zu entwickeln.

 Es ist in Ordnung, daß du schreist, strampelst, dich freust und böse bist, lachst und weinst usw.

Dort wo dem Kind bedeutet wird, daß all sein Verhalten grundsätzlich o.k. ist, kann es seineFähigkeiten entfalten.Aber es ist als Elternteil unmöglich, in allen Situationen auf das gesamte Verhalten des Kindes hinnur positive Botschaften zu senden. Und außerdem ist es mit jeder Botschaft noch so eine Sache:

Der, der sie sendet, kann sich nie ganz sicher sein, wie sie ankommt. Und so erreichen auchgutgemeinte, aber als „böse“ aufgefaßte Botschaften das Kind.Gehen Sie deshalb davon aus, daß jedes Kind Empfänger ist bzw. war von:

• wachstumsfördernden und guten Botschaften und

•  bedrohlichen und verhängnisvollen Botschaften (den sog. „Bann-Botschaften“).

 Nicht, daß ein Mensch gleich daran zugrunde geht - doch haben diese Bann-BotschaftenAuswirkungen auf sein Leben - sie werden Bestandteil seines Lebensplans.

Fazit:

Die Grundlage der Persönlichkeitsbildung beruht u.a. auf frühen Botschaften und Erlebnissen.Diese allein haben wenig Macht. Die Entscheidung über die Wirkung fällt das Kind selbst.

1966 hat der kalifornische Arzt Robert L. Goulding eine Tabelle der am meisten ernst zunehmenden Bannbotschaften aufgestellt, woraus ich einige zitiere:

Bannbotschaft 1: „Sei nicht!“

Die wichtigste Erlaubnis, die ein Kind zu seiner Entwicklung braucht, ist die, überhaupt leben zudürfen. Das Kind muß spüren, daß es ein Wunschkind ist oder geworden ist. Wenn ihm beimEintritt in das Leben gleich bedeutet wird: „Du wärst besser nicht gekommen!“ oder es bekommtspäter zu fühlen, “Du wärst am besten gar nicht da!“, dann nimmt es das auf als Bann-Botschaft„Sei nicht!, weil...

... dann hätte ich (Mutter oder Vater) mein Studium beenden können!

... dann hätte ich meine Karriere nicht aufgeben müssen!

... dann hätte ich nicht einen Mann/eine Frau heiraten müssen, den/die ich nicht liebe!“

Diese Bannbotschaft wird selten in Worten direkt an das Kind gerichtet, sondern eher alsnonverbale Signale gesendet.Sozial akzeptierte Wege, das störende Kind „loszuwerden“, gibt es deren viele:z.B. renommierte Internate.

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Oft hört das Kind die direkte Botschaft nicht aus dem, was an es gerichtet wird, sondern aus dem,

was über es gesagt wird:„Wir wollten eigentlich kein Kind mehr, aber als gläubige Menschen...!“

An sich ist eine solche Bann-Botschaft machtlos, es sei denn, das Kind faßt einen Beschluß, der darauf eingeht. So viele unterschiedliche Botschaften es gibt, so vielfältig sind die Möglichkeiten,wie ein Kind darauf reagieren kann: Es ignoriert die Botschaft einfach.

Das Kind glaubt instinktiv nicht daran und damit ist die Sache erledigt. Es nimmt die Bann-Botschaft an.

D.h. es empfindet diese Botschaft in der Tiefe als irgendwie „berechtigt“ und faßt einen

Beschluß: Ein Entschluß, der ab dato die Art und Weise des Weiterlebens bestimmt.

Die Beschlüsse, die in solchen Momenten gefaßt werden, in denen das Kind die Botschaft annimmt,sind so vielfältig wie die Wege, auf denen die Beschlüsse ausgeführt werden.Das Fatale daran ist, daß man den Anlaß, den Grund und den eigentlichen Beschluß meist „vergißt“.Das einzige, was zum Vorschein kommt, ist der verhängnisvolle Weg, den man geht.Z.B. der Zuckerkranke, der sich ungut lachend über das dritte Stück Torte hermacht.Wer ein schnelles, aber dramatisches Ende vorzog, konnte in früheren Zeiten das Fechten lernen,dann einen Streit vom Zaun brechen mit jemandem, der satisfaktionsfähig ist. Heute bietet sich eher das Auto an, und wenn es „klappt“, geht man nicht einmal in die Selbstmordstatistik ein. Auch

diverse Sportarten bieten sich an, diese Bann-Botschaft ultimativ umzusetzen: Drachenfliegen,Motorrad fahren, Free Climbing u.ä.

Diese Bannbotschaft „Sei nicht!“ ist wohl die mächtigste und lähmendste aller Bann-Botschaftenund... sie ist auch bei durchaus erfolgreichen und „normalen“ Menschen viel häufiger anzutreffen,als man annimmt.

Exkurs: „Ich habe das Leben nicht angenommen!“Da dieser Satz in vielen unserer Coachings immer wieder fällt und er direkten Bezug zu der o.g .Bann-Botschaft zu haben scheint, ein paar Worte dazu:

Viele Menschen, die uns begegnet sind, haben das tiefe Gefühl: „Eigentlich habe ich gar keinRecht, hier (auf der Welt) zu sein!“Wenn dieser Satz einer tiefen Überzeugung gleichkommt, dann richten Menschen ihr ganzes Lebendarauf aus: Sie glauben, daß sie ihre Existenz andauernd rechtfertigen müssen, z.B. durch überausviel Aktionismus. „Ich habe nur dann ein Recht zu leben, wenn ich Tag und Nacht - bis zumUmfallen - arbeite.“All jenen sei gesagt:

Das Leben ist ein Geschenk - man kann dafür nicht „bezahlen“. Man kann es nur als Geschenk 

annehmen - bezahlt haben dafür andere - unsere Eltern.

 

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„Für meine Existenz brauche ich mich nicht rechtfertigen - und..... ich kann das auch gar nicht!“

Bannbotschaft 2: „Komm mir nicht zu nahe!“

Eine große Rolle für die Bildung einer Persönlichkeit und damit für unser Lebensglück, spielt dieArt und Weise, wie im Elternhaus Zuwendung - vor allem körperliche Berührung - ausgetauschtwurde.Das Kind, das mit seinen Eltern schmusen durfte und das auch liebevolle Zärtlichkeiten im Umgangder Eltern miteinander (mit-)erleben durfte, hat die Erlaubnis, Wärme anzunehmen und zu geben.Es „darf“ menschliche Nähe genießen und vermitteln.Wem dies als Kind versagt geblieben ist, der mag auch selbst meist Berührungen und körperliche

 Nähe nicht. Und er wird - als Erwachsener - das „Komm mir nicht zu nahe“ auch auf andereausdehnen: „Hört doch auf mit dem albernen Geschmuse!“ bis hin zum Zynismus „Muß Liebeschön sein!“Andere „Beschlüsse“, die das Kind als Reaktion auf das „Komm mir nicht zu nahe!“ faßt, sind:Für sich selbst:

•  Ich mache alles lieber alleine!

• Wenn ich groß bin, heirate ich bestimmt nicht!

•  Ich kann dieses süße Getue nicht haben!

•  Ich halte grundsätzlich Distanz!

Für andere:• Wahre stets einen geziemenden Abstand!

•  Laß dich nicht immer so einnehmen!

• Warte doch erst mal ab!

• Sei doch nicht immer so vertrauensselig!

Womit auch klar werden dürfte, wie schnell man die eigenen Bann-Botschaften zur nächstenGeneration weitergibt.

„Nimm dich nicht so wichtig!“

Um eine Persönlichkeit zu entwickeln, braucht jeder Mensch ein Bewußtsein über den eigenenWert. Wo sich dieses Bewußtsein ungestört entfalten kann, findet der Mensch von selbst Wege umsein Selbst-Bewußtsein angemessen auszudrücken.Diese innere Sicherheit geht auch Hand in Hand mit der Bereitschaft, den Wert anderer anzuerkennen.Wenn jedoch z.B. Vaters Selbstwertgefühl gestört ist, wird es ihm schwerfallen, Leistungen undauch Eigenarten seiner Kinder zu respektieren und auf sie einzugehen.Direkt teilt sich dies z.B. in Äußerungen mit, wie:

• „Stör mich nicht immer!“• „Laß mich in Frieden!“

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• „Was willst DU denn schon wieder!“

• „Merk Dir ein für allemal: auf Dich kommt´s hier nicht an!“

Indirekt wird dieses Nicht-ernst-nehmen ausgedrückt durch eine gewisse Art von Vernachlässigungoder in der Art, wie Wünsche und Bedürfnisse der Kinder grundsätzlich mißachtet werden.

• Erst die Erwachsenen, dann die Kinder 

• Kinder reden nicht ungefragt

• Kinder reden nicht bei Tisch

• Ein besondere Form (des Nicht-ernst-Nehmens)ist es, wenn ein Erwachsener etwas von einemKind wissen möchte und fragt stattdessen über das Kind (das ohne weiteres antworten könnte)hinweg die anwesende Mutter:

„ Na, wie alt ist denn die Kleine!“

Gute Antwort: „ Fragen Sie doch bitte Katharina selbst!“

Wer die Bann-Botschaft „Nimm dich nicht so wichtig!“ annimmt und lebt, tut dies auf ganzunterschiedliche Art und Weise:

• sucht sich ein Leben lang einen „Herrn & Meister“ und geht darin auf, ihm zu dienen

• vernachlässigt sein Äußeres (Kleidung)

•  beschränkt seine Unwichtigkeit auf einen bestimmten Lebensteilbereich und gleicht das in einemanderen Bereich um so mehr aus.

Da dieses Nicht-ernst-nehmen auf die Identitätsebene greift (das „Sein“), versucht ein Mensch mitdieser Bann-Botschaft möglicherweise auch, dieses „Loch in seinem Selbstwertgefühl“ durchübermäßige Aktivität („Tun“) und/ oder durch Anhäufung von Statussymbolen („Haben“)

einigermaßen auszugleichen.

 Abb. Das Dreieck des Selbstwertgefühls

SEIN

TUNHABEN

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Bannbotschaft 3: „Schaff es nicht!“

Der Vater spielt mit seinem halbwüchsigen Sohn Schach. Diese nette Sonntagvormittagsszene gehtsolange gut, bis der Sohnemann zum dritten Mal seinen Vater mattgesetzt hat. Der Vater sagt nichtsdazu, aber das war sein letztes Schachspiel mit seinem Sohn.Feedback und Anerkennung für die eigenen Leistungen braucht jeder Mensch. Werden sie ihmentzogen und auch noch gerade dann, wenn er Erfolg hatte, kann er bei sich entschließen; „Ich

könnte schon, aber ich fahre besser (erhalte mir die Liebe meiner Eltern), wenn ich kurz vorher 

abbreche.“

Er entwickelt eine Tendenz,

• kurz vor dem entscheidenden Examen plötzlich krank zu werden,• vor der endgültigen Beförderung noch schnell einen wichtigen Auftrag „in den Sand zu setzen“,

• seine eigene Karriere immer kurz vor dem Durchbruch selbst zu sabotieren, um

•  ja nicht besser zu sein als sein Vater bzw. seine Mutter.

Er spricht ein halbes Dutzend Sprachen, und keine richtig.Er hat eine Reihe von Sportarten begonnen, und bevor er begann gut zu werden, „mußte“ er 

 plötzlich die Sportart wechseln.Er gehorcht der Bann-Botschaft: „Sei niemals wirklich erfolgreich!“

Oder: Vater ist vielleicht gar nicht der klassenbewußte, allem Bildungsschnickschnack abholdeFabrikarbeiter, sondern - was niemand weiß - hat sich bis zur Quarta redlich mit lateinischenVokabeln herumgeschlagen. Dann mußte er aufgeben (Krieg u.ä.). Vielleicht empfindet er deshalbsein Leben insgeheim als „schiefgelaufen“. Wenn nun der eigene Sohn nicht nur mühelos lernt,sondern auch noch brillante Zeugnisse bringt und damit Gefahr läuft, sich in akademischen Kreisenwohlzufühlen und sich damit dem eigenen Elternhaus zu entfremden...... welchem Vater kann man es dann verdenken, wenn er zum Ausdruck vollkommener Inkongruenzwird:Para-Botschaft 1 (verbal) : Gut mein Sohn, ich bin stolz auf dich, daß du so gut vorankommst!

Para-Botschaft 2 (nonverbal oder zu Dritten): Diese Theoretiker mit ihrem Gelehrtenkram - alles

völlig praxisfremd.. usw. usw.Ähnlich kann das Kind die Botschaft „Habe keinen Erfolg!“ durchhören, wenn all seine Leistungen,auf die es besonders stolz ist (gutes Zeugnis, bestandene Prüfung im Sport oder in der Schule) alsSelbstverständlichkeit hingestellt wird (... das ist schließlich deine Pflicht und Schuldigkeit) unddeshalb kaum Beachtung findet, jedes Versagen und jeder Mißerfolg jedoch überreichlich Trost,Aufmerksamkeit und liebevolle Zuwendung auslösen.

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Zusammenfassung:

1. Jeder Mensch bekommt in seiner Kindheit Bann-Botschaften mitgeteilt.2. Die Bannbotschaften werden von den Eltern und anderen Bezugspersonen aus ihrem angepaßtenKindheits-Ich heraus geäußert. Eltern sind sich dessen nicht bewußt, merken jedoch sehr wohldie Auswirkungen bei ihren Kindern.

3. Die wichtigsten Bann-Botschaften sind:SEI NICHT!KOMM MIR NICHT ZU NAHE!

 NIMM DICH NICHT SO WICHTIG!SCHAFF´ES NICHT!

4. Diese Bann-Botschaften bleiben unwirksam, solange der Mensch nicht beschließt, sie

anzunehmen. (Beschluß)5. Dieser Beschluß wird meist „vergessen“!6. Ab dato versucht der Mensch, diesen Bann-Botschaften gerecht zu werden, d.h. sie in die Tat

umzusetzen.7. Der tiefere Grund dafür: Loyalität und Liebe zu der Ursprungsfamilie.8. Diese Bann-Botschaften haben teilweise eine recht lange „Halbwertszeit“ und werden

unreflektiert von Generation zu Generation weitergegeben.

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Anhang: Übungen zur Stärkungen des Selbstwertgefühles

Hier noch einige Übungen zur Stärkung des Selbstwertgefühls und damit zu dem Ausstieg aushinderlichen Bannbotschaften (Quelle: aus einem Skript von Gerhard Reichel, einemhochgeschätzten Mentor von mir)

1. Übung: Tag der SelbstverwöhnungSuchen Sie sich einen Tag aus, an dem Sie sich vom Aufstehen bis zum Schlafengehen mitallergrößter Aufmerksamkeit, Wertschätzung und Liebe behandeln. Stellen Sie sich vor, Sie wärenein Gast, den Sie mögen, respektieren und bewundern, dem Sie mit ausgesuchter Freundlichkeitund Höflichkeit begegnen. Kein abfälliges Wort dieser Person gegenüber den ganzen Tag, kein

unfreundlicher Gedanke! Machen Sie aus diesem Tag ein wöchentliches Ritual!

2. Übung: Die "Innere Rhetorik" positiverenAchten Sie heute einmal genau auf Ihre "innere Rhetorik", d.h. auf die Selbstgespräche, die Sieführen. Jedes Mal, wenn diese negativ formuliert sind, stellen Sie sich gedanklich ein großes Plus-Zeichen (+) vor und formulieren das Gespräch positiv. Beispiel: "Die Probleme unserer Branchenehmen von Tag zu Tag mehr zu. Am liebsten würde ich alles hinschmeißen... ". Eine positiveFormulierung könnte lauten: "Die Globalisierung bringt es mit sich, dass die Fragestellungen imManagement anspruchsvoller werden. Wenn ich mich gezielt und systematisch weiterbilde undmich auf meine Stärken konzentriere, kann bei meinem Engagement nur Erfolg eintreten."

3. Übung: Gedanken-StopJedes Mal, wenn Sie sich ab heute dabei erwischen, dass Sie sich selbst herabsetzen, sagen Sie"Stop!", wenn möglich laut, wenn nicht in Gedanken. Stellen Sie sich dabei eine rote Ampel vor oder ein Stop-Schild. Die Wirkung dieser visuellen Vorstellung können Sie verstärken, indem Sieeinen körperlichen Reiz erzeugen, z.B. sich an einer bestimmten Stelle kneifen, mit den Fingernschnipsen, die Faust kurz ballen usw. Das sollte unauffällig geschehen, damit Sie den Trick auchanwenden können, wenn Sie unter Leuten sind.

4. Übung: "Ich bin o.k."

Sagen Sie diesen Satz laut zu Ihrem Spiegelbild, mindestens drei Wochen lang, am besten zehnmaltäglich. Sagen Sie jetzt bitte nicht: "Das ist albern, da komme ich mir blöd vor." Vergessen Sienicht: Wenn Sie Ihr Selbstbild ändern wollen, müssen Sie Bekanntschaft mit einer neuen Personmachen. Ist doch klar, dass diese Ihnen zunächst fremd vorkommt. Sie müssen sich erst mit ihr anfreunden. Weitere Beispiele für positive Selbstgespräche:• "Ich glaube an meinen Erfolg."• "Ich mag mich."• "Ich akzeptiere mich so, wie ich bin."• "Ich bin froh, dass es mich gibt."• "Ich weiß genau, was ich will."

 

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5. Übung: Ich bin unvergleichlich"Nimm dir ein Beispiel an deinem Bruder!", "Guck mal, wie fleißig die ist", "Warum kannst du in

der Schule nicht auch so gut sein wie...?" Kommen Ihnen Sätze dieser Art bekannt vor? Hat manSie früher auch oft mit anderen verglichen? Die Folge: Neid, Minderwertigkeitsgefühle. Wir kamenzu dem Schluss: solange ich nicht so gut bin wie..., bin ich weniger wert. Das Verhängnisvolle ander Geschichte: Es wird in unserem Leben immer irgendeinen "Besseren" geben. Damit sind wir auf Unzufriedenheit geradezu programmiert! Solange Sie sich nicht klonen lassen, wird es keinenMenschen auf der Welt geben mit den gleichen Genen wie Sie. Die Chance dafür steht eins zudreihunderttausend Milliarden. Mit anderen Worten: Sie sind einzigartig. Das bedeutet: Es ist völligabsurd, wenn Sie sich mit einem anderen vergleichen, denn Sie sind doch einmalig. Nehmen Sieaus Ihrem Zeitplanbuch ein freies Notizblatt zur Hand und schreiben Sie in dicken fettenBuchstaben als Überschrift: „Das mag ich an mir“. Darunter listen Sie dann all das auf, was Sie

selbst an sich mögen, was an Ihnen wertvoll ist. Am besten, Sie beginnen jeden Satz mit: "Ich bin..." z. B.: "Ich bin fair", "Ich bin ein guter Zuhörer", "Ich bin tolerant“ u.a.

6. Übung: Monatliche Bestandsaufnahme"Der stärkste Klebstoff der Welt ist die Gewohnheit." Reservieren Sie sich deshalb monatlich eine"Aus-Zeit", d.h. Sie ziehen sich für einen halben Tag an einen Ort zurück, an dem Sie ungestörtsind. Dort arbeiten Sie an Ihrer persönlichen Situationsanalyse. Sie fragen sich, an welchennegativen Gewohnheiten Sie hängen und welche Veränderungen Sie positiv beeinflussen könnten,z. B. durch:• Wohnortwechsel?

• Fitness-Programm?• Körperliche Arbeit?• Umgestaltung der Wohnung?• Fernsehgewohnheiten?• Mit wem treffen? Von wem trennen?• Ess-/Trinkgewohnheiten?

• Zeiteinteilung?

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