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ECCMID 2006 Nice (France) Zusammenfassung von Kathrin Lindheimer und Katia Boggian Einleitung Der diesjährige Kongress fand in Nizza statt. Das Kongresshaus "Acropolis" vermochte die 5800 Teilnehmer gut "schlucken", nur in den Pausen gab es gelegentlich ein Gedränge. Es gab wie immer viele parallele Sessions, so dass wir nur einen Auszug aus dem ECCMID wiedergeben können. How to prevent Biofilm Diese Session war sehr Laborlastig, aber interessante neue Ansätze wurden aufgezeigt. Zukunftsmusik: Medikamente gegen Biofilm? Michael Givskov von Kopenhagen präsentierte in einem sehr wissenschaftlichen Vortrag verschiedene Substanzen, welche das Quorum Sensing blockieren können, und somit als eventuelle neue Medikamente in Frage kommen könnten. Quorum Sensing wird über Acyl- Homoserine-Lactone-Signal bei gramnegativen Bakterien gesteuert, bei den grampositiven Bakterien scheint es sich hingegen um ein Signal durch Oligopeptide zu gehen. In verschiedenen Modellen wurde gezeigt, dass durch Verhinderung von Quorum sensing, die Virulenz ebenfalls verloren geht. Givskov hat dies in einem Mausmodell mit QS-deficienten Mutanten von Pseudomonas gezeigt. (Bild rechts). Nun stellen sich die Forscher natürlich die Frage, wie können wir das QS blockieren? In der Natur gibt es doch sicher auch Substanzen , welche das blockieren. Und hier nehmen die heutigen Forscher , wie schon vor 40-50 Jahren als Antibiotika gesucht wurden, die Natur zu Hilfe und suchen in der Natur nach Substanzen, welche solche QS Blocker sein könnten.

ECCMID 2006 Nice (France) · M28 Sepsis puerperalis, M3 ist hochvirulent etc etc. Musser weist auf eine Publikatio CID 2002 von der On Study Group, welche gezeigt hat, das Verläufe

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ECCMID 2006 Nice (France)

Zusammenfassung von Kathrin Lindheimer und Katia Boggian

Einleitung Der diesjährige Kongress fand in Nizza statt. Das Kongresshaus "Acropolis" vermochte die 5800 Teilnehmer gut "schlucken", nur in den Pausen gab es gelegentlich ein Gedränge. Es gab wie immer viele parallele Sessions, so dass wir nur einen Auszug aus dem ECCMID wiedergeben können.

How to prevent Biofilm Diese Session war sehr Laborlastig, aber interessante neue Ansätze wurden aufgezeigt.

Zukunftsmusik: Medikamente gegen Biofilm? Michael Givskov von Kopenhagen präsentierte in einem sehr wissenschaftlichen Vortrag verschiedene Substanzen, welche das Quorum Sensing blockieren können, und somit als

eventuelle neue Medikamente in Frage kommen könnten. Quorum Sensing wird über Acyl-Homoserine-Lactone-Signal bei gramnegativen Bakterien gesteuert, bei den grampositiven Bakterien scheint es sich hingegen um ein Signal durch Oligopeptide zu gehen. In verschiedenen Modellen wurde gezeigt, dass durch Verhinderung von Quorum sensing, die Virulenz ebenfalls verloren geht. Givskov hat dies in einem Mausmodell mit QS-deficienten Mutanten von Pseudomonas gezeigt. (Bild rechts). Nun stellen sich die Forscher natürlich die Frage, wie können wir das QS blockieren? In der Natur gibt

es doch sicher auch Substanzen , welche das blockieren. Und hier nehmen die heutigen Forscher , wie schon vor 40-50 Jahren als Antibiotika gesucht wurden, die Natur zu Hilfe und suchen in der Natur nach Substanzen, welche solche QS Blocker sein könnten.

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Eine Substanzklasse, welche solche QS Blocker sind, sind die Furanone. Die Furanone werden von D.pulchra (eine Algenart) als Schutz vor Fäulnis produziert und verhindern das Quorum Sensing. Die Gruppe um Givskov hat dies bereits 1996 in einem Artikel in Applied and Environmental Microbiology gezeigt, anhand von Proteus mirabilis. Beim Bild a sieht man wie Proteus mirabilis einen Biofilm produziert, respektiv wie die einzelnen Bakterien eben zusammenschwärmen. Beim Bild b hingegen sind Furanone von D.pulchra beigefügt und Proteus mirabilis kann keinen Schwarm mehr bilden, die Bakterien sind planktonisch vorhanden. Nun sind die Forscher auf der Suche nach anderen QS-Blockern in der Natur, und suchen sie am Great barrier riff in Australien. Von über 400 Proben, die sie schon gesammelt haben, enthalten 100 sogenannte QS-iff finden sich QS

Blocker, auch in unserer täglichen Umgebung und inunserer Nahrung sind QS-Blocker zu finden.( z.b. Karotten und Knoblauch)

Blocker. Aber nicht nur am Korallenr

Givskov zeigte eindrückliche Bilder von Polymorphkernigen Neutrophilen Leukozyten (PMN), welche die Bakterien nur auffressen können, wenn QS-Blocker vorhanden sind. Ohne QS-Blocker erreichen PMN am Biofilm nichts! Und die QS-Blocker machen auch die im Biofilm vorhandenen Bakterien empfindlicher für Antibiotika, welche ansonsten im Biofilm ebenfalls nichts erreichen. Vorteile von QS-Blocker: - PMN wirken auf Biofilm - Antibiotika wirken auf Biofilm - QS-Blocker haben keinen negativen Effekt auf unsere nützliche Flora - QS-Blocker sind auch aktiv gegen planktonische Bakterien Was noch besser untersucht werden muss sind die Synergien zwischen QS-Blockern und Antibiotika, dann hätten wir doch ein erweitertes Armamentarium gegen die immer resistenter werdenden Pathogene. Da sehr viele Bakterien das Quorum sensing nutzen, wird dies in Zukunft sicher eine neue Methode sein um die Entwicklung von Biofilmen zu verhindern. Die neueste Publikation von Givskov findet sich im Microbiology 2006.

Verhinderung von Biofilm dank verschiedener Beschichtungen Der zweite Redner dieser Session war Gianfranco Donelli von Rom. Er hat verschiedene Arbeiten zu Polyurethanbeschichteten Implantaten mit antibiotischer Ladung gezeigt. In seiner Gruppe wird intensiv über verschiedene Beschichtungen von medizinischen Oberflächen geforscht. Ein Punkt , welcher sehr wichtig ist, bei den vielen neuen Implantaten in der Medizin. Donelli geht die verschiedenen Arbeiten seiner Gruppe durch. • Als erstes zeigt er verschiedene Antibiotika-releasing Polyurethanbeschichtete Devices ,

wobei die antibiotic release von sehr kurz (Amoxicillin 3 Stunden ) zu sehr lang (Rifampicin 8 Monate) geht. Diese Arbeit ist in J of Chemotherapy 2004 publiziert.

• Danach kommt er auf Usnic acid zu sprechen. Hierbei handelt es sich um einen Metabolit einer Flechte, und da die Flechte sich vor Bakterien schützt, haben die Forscher untersucht, ob dies die Biofilmbildung hemmt. Usnic acid ist nicht wasserlöslich und kann topisch verwendet werden. In vitro können S.aureus zwar immer noch einen Biofilm bilden, aber nach einer gewissen Zeit sind alle Bakterien im Biofilm abgestorben. Usnic

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acid scheint auch mit dem QS bei Pseudomonaden zu interferieren. Diese Daten sind in AAC 2004 publiziert.

• Im dritten Ansatz spricht Donelli über Silber beschichtete Polyurrethane, welche wirksam sind im Gegensatz zu Kupfer – oder Eisenbeschichtete Polyurethane.

• Dann zeigt er noch Daten von pHEMA, einem speziellen System ebenfalls in Polyurethane eingebunden, welches quasi auf Ultraschall "on demand" Ciproxin freilässt. Diese Arbeit wurde im AAC 2005 publiziert.

• Zuletzt werden noch Daten gezeigt von einem mit Fluconazole beladenen Polymer, und als Porenbildner Albumin in einer Konzentration von 25 %, so dass Fluconazole freigegeben wird, und dadurch konnte er zeigen, dass eine Candida-Biofilmformation bis zu 8 Tage verhindert werden konnte. Publiziert in J Appl Microbiol 2006.

Die Gruppe um Donelli scheint sehr aktiv zu sein in der Erforschung von möglichen

Beschichtungen von Implantaten, bisher sind es alles in vitro Daten, welche aber dennoch einiges versprechen.

Candida Biofilm Bildung auf Fremdkörper Christine Imbert von Poitiers, France berichtete über in vitro Daten bezüglich Caspofungin und durch Candida hervorgerufene Biofilme. In ihren Resultaten konnte sie zeigen, dass Caspofungin in minimaler Hemmkonzentration keinen Effekt auf den Metabolismus von C.albicans hat, dass aber Caspofungin in der gleichen Konzentration den Metabolismus von C.parapsilosis um 25-50% drosselt. In einer therapeutischen Konzentration hingegen hemmt Caspofungin den Metabolismus aller Candida species und führt so zu weniger Biofilm Produktion. (J Antimicrob Chemotherapy 2005) Caspofungin als mögliches im Biofilm aktives antifungales Medikament ist also weiterhin im Rennen. Bereits 2002 hat unserer früherer Mitarbeiter Stefano Bachmann soclhe Resultate bezüglich der Wirksamkeit von Caspofungin in Candida-Biofilm publiziert. (AAC 2002)

Evolution von Beta-Laktamasen Auch dies eine sehr labor-lastige Session über Betalaktamasen, woher sie kommen, wie sie sich verbreiten, wo das Reservoir liegen könnte. Zunächst gibt uns Patrice Nordmann eine Übersicht über die verschiedenen Klassen von Beta-lactamasen, und geht dann darauf ein woher die Beta-lactamasen kommen. Es gibt überall Beta-lactamasen, auch dort wo nie Antibiotika gebraucht wurden, so wurden Beta-lactamasen auch schon im Dschungel gefunden. Viele Beta-lactamasen finden sich im Klärschlamm, aber auch gewisse Tierpathogene bilden Reservoir von Betalactamasen und sogar die humane Flora kann als Reservoir dienen. Nordmann weist darauf hin, dass P.aeruginosa undA.baumanii als weitverbreitete Umweltkeime, diejenigen sind, die die Beta-Lactamasen am häufigsten und schnellsten aufnehmen. Es gibt bereits heute sehr viele Betalactamasen mit vielen Untergruppen, und es ist als Kliniker schwierig alle zu überblicken. (TEM, SHV, OXA, VEB, GES, IMP,VIM, GIM etc ) Der zweite Redner Rafael Canton geht auf die CTX-M Betalactamasen ein, von denen es ebenfalls mehrere gibt. Erstmals 1989 entdeckt haben sie sich schnell vermehrt, und gelten aktuell als eine der häufigsten ESBL. Das Risiko solche CTX-M Betalactamasen zu züchten nimmt mit zunehmendem Gebrauch von 2. und 3. Generation Cephalosporine und Chinolone zu. Wer sich genauer informieren will, welche Betalactamasen es gibt kann sich über www.lahey.org/Studies/ genauer informieren. Gian Maria Rossolini von Siena hat dann nochdie Rolle von Integrons bei der Ausbreitung der Betalactamasen hingewiesen. Auch er hat , wie sein Vorredner, auf die Umweltkeime Pseudomonas Acinetobacter hingewiesen, welche Betalactamsen schnell aufnehmen und schnell weiterverbreiten.

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Einfluss von Kenntnis der mikrobiellen Genome auf Epidemiologie James Musser von Houston hielt am zweiten Tag eine Key note Lecture über den Impact von mikrobiellen Genomen in der Infektiologie. Dank Genom-Studien können wir über die Virulenz von spezifischen Mikroben lernen, wir erfahren was über Resistenzentwicklung, wir können ein Auftauchen von epidemischen Klonen beobachten, wir können die Evolution studieren und Ziele für neue Medikamentengeneration festlegen, sowie für neue Impfstoffe etc. Musser nahm als Beispiel die Gruppe A Streptokokken. Wir wissen dass es verschiedene M-Protein- Serotypen von Gruppe A Streptokokken gibt, welche je nach M-Typ verschiedene Krankheiten hervorrufen. Welt weit gibt es über 600 mio PGAS Erkrankungen /100'000 Einwohner. M5 und M18 rufen das rheumatische Fieber hervor. M2 und

haryngitiden durch GAS pro Jahr, aber nur ca. 1-3 invasive

M4 eher ,

n im tario Streptococcal

s

usser stellt sich die Frage, was ist auf molekularer Basis in diesen Epidemiewellen zu pen

führen

Pharyngitis und invasive ErkrankungenM28 Sepsis puerperalis, M3 ist hochvirulent etc etc. Musser weist auf eine PublikatioCID 2002 von der OnStudy Group, welche gezeigt hat, dasVerläufe mit nekrotisierneder Fasciitis epidemisch aufgetreten sind zwischen 1992 und 1996. Mfinden. Es waren Epidemien mit M3 Serotyp in Ontario, wobei es 6 verschiedene Untertywaren. Es ist nicht klar, was es genau ausmacht, dass der eine Subtyp eine schwerere Fasciitis auslöst als ein anderer. Seine Forschungsgruppe konnte zeigen, dass ein horizontaler Austausch zwischen verschiedenen Subgruppen zur Virulenzsteigerungkann. (JID 2005) Neue Strategien durch Kenntnis des Genoms der Mikroben und des menschlichen Genoms

Kenntnisse Genetischer Informationen für die Empfindlichkeit

t einen hervorragenden Vortrag als Key note lecture zu r

us d

elche draufhinweisen, dass durch die genetische

tnisse

malio Telenti dann auf die sogenannte Hap-Map zu sprechen. Wir t

nannte "Single

werden möglich, wobei es hier noch viel zu erforschen gibt.

gegenüber Infektionen Amalio Telenti aus Lausanne hadiesem Thema gehalten. Er hat seinen Vortrag in drei teile gegliedert. Im ersten teil hat eüber die verschiedenen Einzel-Gene gesprochen, welche bereits bekannt sind, in ihrere Funktion gegenüber der Empfindlichkeit für Infektionen. Als Beispiel der CCR5 Rezeptor.Oder auch verschiedene genetische Unterschiede, die dann zu einer verschiedenen Metabolisierung von medikamenten führt, z.b. CYP2B6, wo ein starker Polymorphismvorliegt, und wo wir wissen, dass Schwarze häufiger CYP2B6 aufweisen als Kaukasier undiese wiederum häufiger als Asiaten. Immer wieder gibt es Publikationen, wVariabilität eben auch der Metabolismus verschiedener Medikamente oder auch die Empfindlichkeit auf verschiedene Erreger unterschiedlich ist. Bis jetzt sind diese Kennjedoch noch nicht klinisch relevant umgesetzt, aber für die Pharmaco-Genetik sind wir auf dem besten Weg dazu! Im zweiten Teil kommt AMenschen unterscheiden uns in ca. 0.1% unserer Gene, und dieser kleine Unterschied lässuns so verschieden sein, auch in der Empfindlichkeit gegenüber Erreger oder Metabolisierung von Medikamenten etc. Diese Unterschiede beruhen auf soge

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Nucleotide Polymorphismus" (SNP) Da es über 10 Millionen solcher SNP gibt, haben die Forscher eine Vereinfachung der Untersuchung des Genoms gesucht und dies im sogenannten Haplotyp gefunden. Haplotyp ist eine Sequnez von verschiedenen SNwelche sehr häufig vorkommen und welche meist als Block weitervererbt werden. Obwdurch HapMap das Ganze ein bisschen runtergebrochen wird, sind hier immer noch immense Datenmengen zu verarbeiten. Wer sich etwas genauer über HapMap orientwill, dem sei das Nature von Oktober 2005

P, ohl

ieren als Lekture empfohlen, oder es ist auch möglich

auf der Home pag

e www.hapmap.org viele verschiedene Inputs zu bekommen. Telenti geht noch kurz darauf ein , dass auch im CHAVI Projekt (CHAVI= Center for HIV-AIDS Vaccine Immunology) verschiedene solcher Gene untersucht werden sollen, v.a. bei Personen, welche zwar dem Virus ausgesetzt sind, aber nicht infiziert wurden und bei Personen, welche infiziert wurden. Und auch interindividuell verschieden ist der Viral load bei den verschiedenen Patienten, der muss auch irgendwie genetisch mitbestimmt sein, wer entwickelt einen hohen viral load setpoint und wer einen tiefen. Also auch hier in Zukunft sicher interessante Erkenntnisse zu erwarten. Im dritten Teil spricht Telenti über vergleichende

ylogenetischen Baum des des

as

enscheur noch kurz auf die

doch

Gene , welche für Invasion von Meningokokken zuständig ken, welche

enspiel verschiedener s"

ie

um die Abwehr über das

Gen- Studien. Er zeigt den PhMenschen und den Phylogenetischen BaumSIV-HIV , und weist daraufhin, dass die Affen mit SIV gut umgehen, und dass wir das verlernt haben. Aus der Evolution können wir durch vergleiche der Genome sicher was lernen. Wwäre wenn wir das was wir verlernt haben wiederrückgängig machen? Hier stellt sich dann aber auch die Frage , was würde es mit uns als

MZum Schluss geht er n

n machen?

sozialen Aspekte der Genforschung ein, wo viele Gegner dastehen, aber die von Krankheit Betroffenen Menschen im grossen und Ganzen Genforschung befürworten, das ist natürlich eineschwierige Gratwanderung.

Christoph Tang aus Londonbespricht die Invasionmechanismen von Meningokokdoch nicht ganz klar sind. Ca 10-15% aller Menschen sind im Vleraufe ihres Lebens Träger von Meningokokken, und wir Menschen sind das einzige Reservoir für Meningokokken. Warum kommt es bei einigen wenigen dann zur Invasion mit den schwerwiegenden Verläufen? Dazu braucht es sicher ein ZusammFaktoren. Ein bekannter Faktor ist das Adhesin "type 4 Pilu(Tfp), welcher für die Invasion der Epithelzellen gebraucht wird. Daneben gibt es sicher auch noch andere Faktoren wzum Beispiel die Lactat Permease. Die LactatPermease wird gebrauchtKomplementsystem zu umgehen. Die Meningococcen , welche keine Lactat Permease haben, werden vom Komplementsystem eliminiert! Die Lactat Permease

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vergrössert die Kapsel der Neisserien und dadurch entwischt das Bakterium dem Komplementsastem. Weiterführende Literatur hierzu gibt es eine ganze Menge z.b. Exley et al J Exp Med 2005 und auf der library bioinfo bank findet sich noch viel mehr Literatur wenn man als Autoren Nassif X oder Tang Ch eingibt.

Sollen wir Antibiotika in kontinuierlicher Infusion verabreichen.

Beta-Lactame Mijmegen was der erste Redner und sprach über die kontinuierliche

n h

bei

iche

rbare

92 ist von Craig und Ebert ein Minireview zu der kontinuierlichen Verabreichung .

tnis der Stabilität der verschiedenen Betalactame

he

Glycopeptide r war Niels Frimodt-Moller aus Kopenhagen, welcher die Option

tudien hin,

Johan Mouton ausInfusion von Betalactamen. Es handelt sich hier eigentlich um eine alte Geschichte und ivitro Daten stützen eigentlich die kontinuierliche Verabreichung von Betalaktamen, dennocwird es nicht praktiziert. Es gibt keine klinisch, doppelblind, randomisierten Studien, weil die Studien zu wenig Power hätten und keine Differenz zwischen den verschiedenen Applikationen gefunden würde, da wir ja auch bei der intermittierenden Dosierung Betalactamen immer über der MHK sind. In Nijmegen brauchen sie die kontinuierliche Infusion für Betalactame schon längere Zeit und für Mouton ist klar, dass die kontinuierlInfusion einige Vorteile bringt, nämlich ein einfacheres und kürzeres Handling für die Nurses,es ist sicher gut für Medikamente mit kurzer HWZ und kann für ambulante Patienten ebenso installiert werden. Insgesamt sei es vermutlich sogar billiger. Wobei er auch zu bedenken gibt, dass es gewisse Voraussetzungen zu beachten gibt. Nämlich die Stabilität des Medikamentes, die Compliance der Schwestern und es braucht absolut korrekt dosiePumpen! Bereits 19von Betalactam-Antibiotika erschienen, und es scheint, dass wir heute nicht viel weiter sindFür Beta lactame wichtig ist die Zeit in der die Serumkonzentration über der MHK liegt, es gibt für Betalactame keine Konzentrationsabhängiges Killing. Im Gegensatz es wird sogar vom "Eagle effect" gesprochen, damit ist gemeint wenn eine hohe Konzentration sogar dasKilling verhindert. Wobei nur 2 Fallbeschreibungen dies zeigen. Dennoch durch die kontinuierliche Infusion könnten wir mit kleineren Dosen den gleichen Effekt wie durch die intermittierende Verabreichung erreichen. Mit guten , präzisen Pumpen, und der Kennwird es vermutlich in nächster Zukunft mehr Richtung kontinuierliche Applikation gehen. Mouton weist daraufhin, dass dies v.a. bei CF Patienten erfolgen soll, bei Patienten, welceine lange antibiotische Therapie brauchen und bei schweren Infektionen, v.a. wenn es sich um Mikroorganismen mit höherer MHK handelt, denn da bleibt man mit der kontinuierlichen Infusion sicher immer darüber!

Der zweite Rednekontinuierliche Infusion bei Glycopeptiden beleuchtete. Er wies auf verschiedene Swelche belegen, dass für die Glycopeptide im Gegensatz zu den Batalactamen , nicht nur die Zeit über MHK wichtig ist, sondern auch die Maximale Serumkonzentration! Wichtig ist es zu wissen, dass Teicoplanin im Gegensatz zu Vancocin eine sehr viel höhere Eiweissbindung hat. Und er weist auch nochmals darauf hin , dass Vancocin nicht sehr nephrotoxisch ist. Zuletzt fasst Frimodt-Moller zusammen, dass es für Glycopeptide keinen Benefit einer kontinuierlichen Infusion, gegenüber der intermittierenden Gabe gibt. Also bleibt hier in Zukunft alles beim Alten.

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Vogelgrippe ogelgrippe ebenfalls ein Thema, nicht nur am ECCMID sondern schon am

h wurden wir mittels eines Faltprospektes auf das Verhalten bezüglich Natürlich war die VFlughafen in ZüricVogelgrippe aufmerksam gemacht. Und gleich in Nizza angekommen waren wiederum überall Plakate zur Vogelgrippe mit Informationen aufgehängt.

Natürlich gab es dann am Samstag eine Late breaker Session zur Vogelgrippe. Von Serhat

nal wurde der Verlauf in der Türkei aufgezeigt, mit dem Beginn im Oktober, wo über Nacht

000 Vögel ie an

tte

Ü2000 Truthähne gestorben sind. Daraufhin wurde eine Schutzzone erichtet und an die Personen, welche Kontakt mit den kranken oder toten Vögeln hatten, wurde eine Chemoprophylaxe gegeben. Ausserdem wurde eine Informationskampagne gestartet. Danach schien alles ruhig, bis dann Mitte Dezember in Ostanatolien wiederum 12'abrupt starben. Auch hier wurde eine Schutzzone eingerichtet und dekontaminiert, sowbetroffene Personen eine Chemoprophylaxe verabreicht.Am 31. Dezember wurden 4 Kinder von der gleichen Familie mit respiratorischen Symptomen und Fieber ins Spital eingewiesen. Da in Anatolien der Winter sehr kalt war, und Hühner ansonsten erfroren wären, hat die Familie zusammen mit den Hühnern in den gleichen Räumen gelebt. Aus der gleichen Gegend waren insgesamt 10 Patienten alle mit sehr engem Kontakt zu Hühnern. Alle haFieber, 7 eine erhöhte CK. 4 starben. Eine Thrombopenie und Leukopenie war mit schlechtem Outcome assoziert. Eine Publikation im Nature vom 13. Januar berichtet über eine Mutation beim H5N1Türkei. Man nimmt an, dass durch

in der diese Mutation der menschliche Befall einfacher wurde.

fektionen in immunsupprimierten Patienten

ymphoproliferative Erkrankung nach Transplantation

Danach berichtete Klaus Stöhr von der WHO noch über die mögliche Pandemie.

In

LDavid Nadal Zusammenfassung folg noch

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Neue Immunosuppresiva und Infektionen edene Immunosuppressiven Therapien Georg Maschmeyer von Potsdam ging auf die verschi

und die Risiken von Infektionskrankheiten ein. TNFα-Blocker: Hier wurde von Wallis et al im Clin Infect Dis 2004 ein Vergleich zwischen Infliximab und Etanercept publiziert, welcher aufweist , dass granulomatöse Infektionen unter Infliximab bis zu 3.25 mal häufiger sind als unter Etanercept. Andere Autoren wie Listing in Arthritis Rheuma 2005 beschreiben ebenfalls eine Häufung von Infektionen unter TNFα- Blockern, finden aber keinen signifikanten Unterschied

e rungen in der frühen Phase im Vordergrund, später

mit ine

zwischen Infliximab und Etanercept. Alemtuzumab (Campath): hier kommt es zu einer Depletion der T-Zellen für mehrerMonate, dadurch sind CMV Reaktiviekommt es dann gehäuft zu Pilz- oder bakterienne Infekten. Diese Beobachtungen geltenwenn Campath quasi als Rescue gegeben wird, das heisst der Patient shcon längere Zeitanderen Medikamenten immunsupprimiert war etc. In den Fällen , wo Campath als First LTherapie eingesetzt wird, kommt es weniger zu Infektionen. Wendtner et al im Leukemia 2004. Purin-Analoga: Hier gibt es einen Review von Samonis und Kontoyiannis im Curr Opin Infect Dis von 2001, wo gezeigt wird, dass unter Purinanaloga v.a. die zellvermittelte

fektionen in Stammzell- Transplantationen r Stammzelltransplantation ohne

Mittel viel kürzer als bei der

r ich,

iven Form

bei den teht bei

ar ,

Immunität vermindert ist, durch eine Depletion der Lymphozyten und v.a. der CD4.

InCatherine Cordonnier aus Paris bespricht die Vorteile einemyeloablativen Charackter. Die Neutropenie-Phase ist imherkömmlichen Transplantation, nämlich nur ca 6 Tage. Die Aplasie ist meist nicht sehr schwer, sondern die Granulozyten bleiben so um 200/ul. In 27 % der fälle kann es sogasein, dass es nicht zur Aplasie kommt. Die Erholung der T- und B-Zellen ist unterschiedlda gibt es Studien, welche zeigen, dass die T-Zellen bei der nicht myeloablativen Stammzelltransplantation schneller kommen, wobei es auch eine Studie gibt, welche genau das Gegenteil zeigt. Bei den B-Zellen hingegen kommt es bei der nicht-myeloablatzu einer schnelleren Erholung. Es finden sich natürlich häufiger CMV Infekte und Pilzinfektionen, wobei die Pilzinfektionen im Verlauf später auftreten als bei der konventionellen Transplantation. Die Letalität der Pilzinfektionen ist aber gleich, wiemyeloablativen Transplantationen. Erhöhtes Risiko für invasive Aspergillose beseinem Alter über 50 Jahren, bei akuter oder chronischer GVHD, und bei vorgängigem CMV Infekt. Wenn in der Vorgeschichte bereits einmal eine invasive aspergillose aufgetreten wso besteht ein 30%iges Risiko eines Relapses ( Fukuda et al 2004 Biol Blood Marrow Transplant 2004)

Impf- Strategien nach Transplantationen Transplantation solider Organe ein, hier tienten auf einer Warteliste, und somit

?

Per Ljungman aus Stockholm geht zunächst auf die ist das ganze noch einfach. Denn häufig sind die Pakönnen sie auch vor der Transplantation geimpft werden. Das Ansprechen auf die Impfung ist vor der Transplantation meist gut, jedoch kann nach der Transplantation das Immunitäts-Gedächtnis verschwinden. Deshalb braucht es häufig nach Transplantation einen Booster. Schwieriger wird die ganze Impfproblematik bei KM Transplantationen. Die Patienten stehenvor der Transplantation unter Chemotherapie, was ebenfalls keine gute Immunantwort ermöglicht. Nach der Transplantation sind sie so Immunsupprimiert, dass sie kaum eine Immunantwort aufbauen. Würde es was nützen wenn man den KM Spender impfen täteVermutlich ein Benefit bezüglich H.influenzae, Tetanus , Hepatitis B und konjugiertem Pneumokokkenimpfstoff, aber mit der Zeit verliert der Empfänger die Memory B Zellen desSpenders und somit die Immunität. Ausserdem ist die Impfung bei nicht verwandten Spendern schwierig.

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Deshalb gilt immer noch, nach KM Transplantation sollte 6-12 Monate später geimpftwerden. Und auch we

nn vorgängig vor der Transplantation geimpft wurde, so muss die

as Jahr im Rückblick

osito war leider krankheitshalber nicht anwesend, so dass ihre Kollegin Paola n Vortrag hielt. Das Schwergewicht dieses Rückblickes war v.a auf Prävention

von

grundimmunisierung erneut erfolgen, denn es gibt kein immunologisches Gedächtnis mehr.

D

Pädiatrie Susanna EspMarchisio degerichtet, sei es betreffend Influenza , wo die Gruppe aus Italien im Vaccine 2006 die Kosteneffizienz von Influenzaimpfung bei Kindern publiziert hat, sei es betreffend Pneumokokkenimpfung gegen rezidivierende Otitiden, oder auch die Impfung gegen Rotaviren. Auch MRSA war ein Thema, hier ist auch die erste Surveillance Studie Community acquiered MRSA erwähnt (Aus Genf!) Hier im Anschluss die besprochenen Papers: - Nature Immunology 2005;6:743 - Vaccine 2006;24(5):629 - J Infect Dis 2006;193:396 - Pediatrics 2006;117(3):603

(1)- Euro Surveillance 2006; 11 ol 2006; 27(2):133- Infect Control Hosp Epidemi

l 1):S7-S11- Pediatr Infect Dis 2006; 25(Supp - NEJM 2006;354:23-34

Erwachsene lick über wichtige Publikationen aus seiner Sicht gab Parick Francioli. ier auch Publikationen über Avian Influenza und Epidemiologische Aspekte

er

Den JahresrückbNatürlich waren hüberhaupt im Vordergrund. Z.b. ob Schweinezüchter ein Schmelztiegel für die nächste Pandemie sind im Clin Infect Dis erschienen, oder auch die interessante Arbeit über die verschiedenen Rezeptoren von Mensch und Vögeln in Nature. Aber auch eine Arbeit übdie genetische Prädisposition für Infektionen im Lancet ist ein Thema. - Ann Int Med 2006;144:1-9 - Clin Infect Dis 2006;42:14-20

5- Nature 2006; 440 (7083):43 - Emerg Infect Dis 2005;11:1738 - Lancet 2005; 366(9503):2118 - JAMA 2005; 294:2035

Von Pharma-Firmen gesponserte Symposien

anagement von neutropenen Patienten mit Fieber (Wyeth) Studien. Er r 80-iger Jahre,

bedingt durch den Gebrauch an Chinolon-Prophylaxe. Und er weist daraufhin, dass die

MZunächst zeigt Murat Akova aus Ankara epidemiologische Daten aus EORTCzeigt auf den Wechsel der Keimlage von gramnegativ zu grampositiv Ende de

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gramneg. Erreger wieder zurückkommen, dadurch dass weniger Chinolonprophylaxe betrieben wird. Aber nicht nur die Infekte mit gramneg. Keimen nehmen wieder zu auch Infekte mit Streptokokken und mit resistenten Keimen. Axel Glasmacher aus Bonn weist auf die Möglichkeit Low Risk Patienten ambulant zu behandeln, und er zeigt die "Germna Guideliens for febrile Neutropenia" auf, die in Ann Hematol 2003;82(S2):S105 publiziert wurden. Dann kommt er auf die Kombinationstherapie

n e

mit einem Aminoglycosid zu sprechen und zeigt, dasss es keine Evidence gibt, dass eiAminoglycosidzusatz das Outcome verbessert. Auch für Glycopeptid Zusatz gibt es keinEvidenz in Patienten, welche klinisch stabil sind, keine Zeichen eines ZVK- oder Haut-Weichteilinfektes haben. Fazit kein empirischer Einsatz von Glykopeptiden. Clin Infect Dis2003;37:382 Dann kommt die Frage , welches Antibiotikum ist das Beste für die Monotherapie bei neutropenen Patienten. Hier wird die Metaanalyse von Paul et al im JAC 2006;57:176 erwähnt. Paul hat in dieser Metaanalyse gezeigt, dass Cefepime verglichen zu anderen

et gehoben wirdz.b. auf 0.7 anstatt 0.5

izer) Tom File aus Ohio spricht zunächst über die Rolle der Makrolide bei Infekten der oberen

hromycins, welches in teffekt hat. Bei uns ist

ht sus

lactamen die Zeit über MHK wichtig ist, also die

rt des mit der

rkungen,

oliden im

und im Süden Europas vergleichen und natürlich pro und contra vertreten.

f oder

Monotherapien ein schlechteres Outcome aufweist. Glasmacher weist dann nochmals daraufhin, dass bei Verwednung von Tazobac die Bestimmung von Galactomannan falsch positiv sein kann, aus eigener Erfahrung berichter, dass wenn der Cut-Off für das Galactomannan andann gäbe es praktisch keine falsch positiven Befunde mehr.

Rolle der Makrolide bei Infekten der Luftwege (Pf

Luftwege, und spricht speziell auch über die neue Rezeptur des AzitMicrospheren in Wasser gelöst einenommen wird und einen Langzeidieses Azithromycin noch nicht im Handel, was man so hört, hat es aber ziemliche gastrointesti8nale Nebenwirkungen. Jeff Blumer, ebenfalls aus Ohio spricht die Gewebekonzentration der Makrolide an, er spricüber die Differenz in der Pharmakokinetik und Pharmakodynamik der Makrolide verBetalactamen. Während bei den BetaSerumkonzentration, ist bei den Makroliden mit dem postantibiotischen Effekt die Gesamtdosis wichtiger und nicht die Frequenz der Verabreichung!Er zeigt, dass Azithromycin sich intracellulär anreichert v.a. in PNM und somit mit den PMN an den OGeschehens gebracht wird. Dann geht auch er auf die neue Rezeptur ein, Problemhohen Dosierung in Microspheren kommt es eben zu gastrointestinalen Nebenwiaber man erreicht die höhere Gesamtdosis schneller als mit der konventionellen Verabreichung. Dann kommt eine abwechslungsreiche und humorvolle Debatte zwischen Mark Woodheadaus Manchester, und Francesco Blasi aus Mailand, welche den Einsatz von MakrNorden EuropasMark Woodhead spricht über die Guideliens aus Nordeuropa, wo Betalactame sprich Amoxicillin als First Line empfohlen werden. In Nordeuropa ist auch die Penicillinresistenz kein Problem. In Südeuropa ist die zunehmende Resistenz ein grosses Problem. Er weist auStudien hin, welche zeigen, dass es keine Differenz gibt, ob Makrolide benutzt werdennicht. ( Mills et al, BMJ 2005;330:456) Francesco Blasi macht dann auf humorvolle Weise weiter, zeigt zwar dass Südeuropa ein Resistenzproblem habe, aber weist daraufhin, dass wenn man die Mortalität anschaut, dann sterben in Südeuropa weniger Leute an einem Infekt der Luftwege als in Nordeuropa! Leider ging mir das alles zu schnell und ich konnte die Referenz die er hier angab nicht mitschreiben. Ansonsten gab er natürlich Referenze zum Gebrauch von Azythromycin Mono bei CAP an, einerseits Drehobl et al CHEST 2005;128:2230 und andrerseits D'ignazio et al AAC 2005;49:4035

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Pilzinfektionen: Wirt-Abwehrmechanismen und klinische Möglichkeiten (Astellas) Ein interessantes Symposium von Astellas widmete sich eventuellen Immunotherapien bei

s Immunotherapie bei Pilzinfektionen, könnte man sich 3 folgende Szenarien

991 hat

Pilzinfekten. Bart Jan Kullberg aus Nijmegen rekapituliert die Funktionen der Cytokine und der Toll Like Rezeptoren bei den Pilzinfekten, und die Stimulation von Th1 oder Th2 Antworten. Aldenken: 1) Substitution der Cytokine: z.b. hat Kullberg selbst am ICAAC 2005 gezeigt, dass mit G-CSF es zu einem schnelleren und höheren Clearing der Candidämie kommt. Schon 1Gallin z.b. in einer Publikation den Effekt von IFN-γ auf die chronische Granulomatose gezeigt, oder Pappas zeigte 2004 dass die Cryptokokken-Meningitis bei HIV Patienten durch

spannt sein!

ht-3 onsensus Report 2005

cter

diesjährigen ECCMID stellten nun F. Mégraud ordeaux), E. Kuipers (Rotterdam) und K. Mönke-Müller (Magdeburg) die neusten

(peptisches lkus, B-Zell MALT-Lymphom des Magens, atrophe Gastritis, nach Resektion eines

agenkarzinom). .

PI`s ,

kungen. An eine

erologische Testverfahren können in bestimmten Situationen (gastrointestinale Blutung, inden

rease-Atemtest und der Antigentest aus dem Stuhl.

weimaligem Therapieversagen. Im egensatz dazu war man sich einig, dass eine Resistenztestung von Metronidazol nicht

routinemässig empfohlen sollte.

Zugabe von rekombinantem IFN-γ ein besseres Outcome aufwies. 2) Impfungen: passiv oder aktiv Auf jeden Fall wird in dieser Richtung weitergeforscht, die Einflüsse der Zytokine in denPilzinfektionen, und mögliche Verbesserungen, durch Einfluss auf ebendiese Immunreaktionen. Wir dürfen auf zukünftige Forschungsarbeiten ge

Guidelines für Helicobacter pylori Infektionen: Der MaastricK

Bereits 1996 und 2000 (Update) wurden unter der Federführung der "European HelicobaStudy Group" (EHPSG) die Maastrichter Guidelines für das Management von H. pylori Infektionen veröffentlicht. Auf dem(BVeränderungen, basierend auf dem Maastricht-3 2005 Konsensusreport, vor.

1. Indikationen für H. pylori Infektionen- revidierte Form: eine Änderungen gab es in Bezug auf die eindeutigen TherapieempfehlungenK

UMagenkarzinoms und bei Verwandten ersten Grades von Patienten mit MEine angemessene Behandlungs- (bei positivem H. pylori Nachweis) bzwAbklärungsindikation (bezüglich H. pylori) besteht bei einer nicht-ulzerösen Dyspepsie. Eine Routinediagnostik ist bei GERD nicht indiziert, sollte aber unter Langzeittherapie mit Perwogen werden. Eine H. pylori Eradikation kann bei langem NSAR Gebrauch sinnvoll seinverhindert jedoch nicht die Entwicklung von NSAR assoziierten UlkuserkranH. pylori Infektion sollte bei unerklärter Eisenmangelanämie oder ITP gedacht werden.

2. Diagnose und Behandlung von resistenten H. pylori Infektionen SMALT Lymphom, unter PPI/ Antibiotika) wertvoll sein. Antikörperuntersuchungen ausSpeichel oder Urin spielen bisher keine Rolle in der Diagnostik. Häufige Anwendung fU Ob vor einer Therapie mit Clarithomycin eine Resistenztestung erfolgen sollte, wurde heftig diskutiert. Empfohlen wird die Resistenztestung auf Clarithromycin nun bei einer regionalen primären Resistenz von mehr als 15-20% oder nach zG

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Die empfohlene Erstlinientherapie bleibt: - Protonenpumpeninhibitor (PPI) + Clarithromycin + Amoxicillin oder Metronidazol, wenn dprimäre Resistenz von Clarithomy

ie cin in der Region unter 15-20% liegt

nn Metronidazol dem Amoxicillin vorgezogen wird nd die regionale Prävalenz der Metronidazolresistenz <40% liegt. Die 14-tägige Therapie ist

nn verfügbar, als lternative Erstlinientherapie akzeptabel, als Zweitlinientherapie sogar die beste Option.

alternativ: PPI + Amoxicillin oder Tetracyclin + Metronidazol

bei erneutem Therapieversagen sollte eine resistenzbasierte Therapie erfolgen

ur Erfolgskontrolle (4 Wochen nach Therapieabschluss) eignen sich der Urease-Atemtest

. Guidelines for the Management of H. pylori Infection, European Helicobacte Study Group. Maastricht 2000

gunya- Last-update

eit März 2005 ist es in den Gebieten im Indischen Ozean zu einer massiven Ausbreitung des Chikungunya-Fieber gekommen (s. unseren Bericht vom). Während die Epidemie auf La

rden neue Fälle aus Indien gemeldet.

erve Zeller (Pasteurinstitut Lyon) befasst sich mit den Aspekten der aktuellen Epidemie der

h um einen euen Subtypus handelt. Dabei ist die Aedes albopictus Mücke auch in Frankreich und

er (ein

er hohen

r Infizierten IgM und 40% IgG Antikörpertiter twickelt.

,

Erythrodermie auf. Hämatologisch sind eine Lymphopenie und

hrombozytopenie typisch (v.a. bei Kindern finden sich hämorrhagische Einblutungen). Des

Es wird ein kleiner Vorteil beschrieben, weuder 7-tägigen bezüglich des Therapieerfolgs leicht überlegen (allerdings auch kostenintensiver). Die Bismuth enthaltendende vierfach Therapie ist, wea Zweitlinientherapie: - PPI + Wismuth + Metronidazol + Tetracyclin - - Zoder der Antigentest im Stuhl. Quellen: 12. Giudelines for H. pylori Infections revisited. The Maastricht-3 2005 consensus report.

Chikun S

Reunion inzwischen rückläufig ist, we H"Krankheit des gebeugten Mannes" (Chikungunyafieber). Das Virus wird von zwei verschiedenen Mücken (Aedes agypti und Aedes albopictus) übertragen. Inzwischen wurde das Genom der aktuellen Epidemie sequenziert und es steht fest, dass es sicnItalien anzutreffen und eine Ausbreitung der Erkrankung nach Europa nicht völlig ausgeschlossen. Allerdings sind die bisherigen Fälle in Europa sicher importiert odFall) durch eine Blutübertragung erfolgt. Einmal von einer infizierten Mücke gestochen erkranken 9 von 10 Betroffenen. Nach einInkubationszeit von 2-12 Tagen kommt es zu einer Infektion mit einer kurzen sehr Virämie. Die Diagnose wird in der Regel anhand der Reiseanamnese, Klinik und Serologie gestellt. Nach 8-10 Tagen haben 80% deen Klinisch tritt eine akute Polyarthritis auf (bilateral, progressiv, mehrere Gelenke betreffend)hohes Fieber (bis 41°C, welches typischerweise wenig auf Paracetamol anspricht) und einmakulopapulöses Exathem sowie ein Hautödem (ähnlich einem Sonnenbrand) und beiKindern eineTweiteren treten erhöhte Lebertransaminasen auf.

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In früheren Epidemien wird das Chikungunya-Fieber als schmerzhafte, aber benigne Erkrankung beschrieben. Tödliche Komplikationen (fulminante Hepatitis, MyoMeningoenzephalitis) treten in der jetzigen Epidemie jedoch in einem pro 1000 Fällen auf. Allerdings sind meist ältere Menschen (50% über 8

karditis,

0 Jahre) mit Komorbiditäten betroffen. as Virus ist auch für Schwangere als gefährlich anzusehen, in 1/400 Fällen kommt es zum

r

rstes therapeutisches Medikament zur erfügung. Untersuchungen der Universität Marseille deuten darauf hin, dass Chloroquin die

ieben,

DAbort, im 3. Trimenon wurden Frühgeburten und bei 10% der Neugeborenen infizierteMütter eine Meningoenzephalitis beobachtet. Die Behandlung der aktuen Erkrankung ist vor allem symptomatisch, Paracetamol, NSAR und Steroide werden eingesetzt. Möglicherweise steht bald mit Chloroquin ein eVstarke Vermehrung des Virus eindämmen kann. In Kürze sollen klinische Versuche dazu beginnen. Nach der akuten Erkrankung werden in einem 2. Stadium Gelenkbeschwerden beschrdie intervallartig verlaufen und sehr langwierig sein können. Nach 3 Jahren wird bei 87% der Erkrankten eine Heilung beobachtet.