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Edirtes und Unedirtes aus einer Vatikauischen Handschrift Author(s): Joseph Klein Source: Rheinisches Museum für Philologie, Neue Folge, Vol. 23 (1868), pp. 191-193 Published by: J.D. Sauerländers Verlag Stable URL: http://www.jstor.org/stable/23078804 . Accessed: 19/05/2014 05:44 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . J.D. Sauerländers Verlag is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Rheinisches Museum für Philologie. http://www.jstor.org This content downloaded from 195.78.109.34 on Mon, 19 May 2014 05:44:51 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Edirtes und Unedirtes aus einer Vatikauischen Handschrift

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Edirtes und Unedirtes aus einer Vatikauischen HandschriftAuthor(s): Joseph KleinSource: Rheinisches Museum für Philologie, Neue Folge, Vol. 23 (1868), pp. 191-193Published by: J.D. Sauerländers VerlagStable URL: http://www.jstor.org/stable/23078804 .

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HandschrlftllcheS. 191

EdirteS uud UuedlrteS aus elner Vatllaulschen Handfchrift.

Filr bie Sammlung eined lritischen Apparated zu einer neuen Audgabe ber origines bed Isiborud, mit benen ich mich befchdftige, unterfuckte mein Freunb Herr Dr. Vahlmann auf meinen Wunsch bie Vatikanifcken Hanb<chriflen unb hatte in seiner liebendwurbigen Weife noch bie Frcunblichkeit zugleich eine Abfchrift einiger Gebichte, welche fid? auf loi. 27 v. bed codex Roginensis 421 saec. XI besinben, mir mitzutheilcn. Wer fid? uber ben fonftigen Inhalt biefer Hanb- fchrift genauer unterrichten will, ben verweife ich einftweilen auf Are- vali'd Isidoriana c. 100, welcher nur in fofern sich einer Ungenauig- leit be! Angabe bed Inhalted fchulbig gemacht hat, bah er (vol. II p. 320) irrthumlich ben Inhalt bed bezeichneten Blatted ald ein gro« hed zufammenhdngenbed Rathfelgebicht angegeben hat, wdhrend ed meh- rere lleinere Rdthfel smb. Den Anfang macht ein Rdthfel auf bie Turteltaube, turtur.

Prima sonat quartae, respondet quinta secundas; lertia cum sexta nomen babebit avis.

Die Hanbfchrift hat respondit. Dasselbe Rdthfel finbet sich lm codex Parisinus 2773 (Oolbert. 4246, Reg. 4326) saec. XI auf fol. 110 v. wieber, in welchem jeboch ta in quinta fo verblichen ift, bah ed nicht mehr sichtbar ift. Aud ihm erfahren wir auch bie Austsfung bed Rdthfeld, inbem am Ranbe ̂ I^IUV VE 1URIDRE fteht.

Dad zweite Rdthfel, ebenfalld in bie Form eined Diftichond ein« gelleibet, lautet:

(?ollis sum collisque fui collisqus manebo I^ittera sexta perit, tertia sicque manet.

Den Sinn beffelben zu errathen, hinter ben ich nicht gelommen bin, muh ich Anberen, welche im Rdthfel-Lolen geubter sinb, kber- lassen.

Hieran fchlieht sich ein belannted Ndthfel bed Alcuinud an, wel- ched unter ben Gebichten besselben bei Froeben torn. II p. 237 bad 275fte ift. Die Collation mit ber Froeben'fchen Audgabe ergab fol- genbe Abweichungen, mit benen ich bie Ledarten einer Parifer Hanb- fchrift (cod. lat. 6319 saec. XI fol. 41 rect.) verbinbe.

sacra palatia^ celsa palatia R(egin.) P(aris.) : vielleicht bad Richtige mit Rucksich! auf ̂Icuin. carm. I.XVI1I, 1 quisque legens versus per celsa palatia curris - mouent RP - monosillaba P - monosillaba totas lites R - rumpunt RP - faciunt R - die duo pronomina laciunt quo nomina cunctis P - - sillaba P -

signet RP - bie beiben lehten Verfe yualiter st tecum bid por- solve poetae fehlen in P - et tecum^au R - ber lehte Verd llaeo lege, solve cito aut taurum persolve poetae fehlt in R -

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192 Midcellen.

Diefed Rdthfel sinbet sich auch in ber Vrufseler Hanbfchrift No. 1628 saec. XII, aud ber ed Lerfch ohne zu ahnen, bah ed von Alcuinud ftamme, in ber Zeitfchrift fur Alterthumdwiff. 1846 S. 390 hat abbrucken laffen. Dort ndmlich fuhrt ed folgenbe Ueberfchrift : ^somina Huina ^emiuina Iria in quib; c»tat latinitag tota. Zu- gleich bemerke ich, bah auch bie Vrusseler Hanbfchrift celsa , ferner rumpunt unb taciunt liest, so wie bie beiben lehten Verfe ebenfalld gdnzlich audldht.

Dann lommt folgenbed wunberliche Machwerl, von bem ich we- ber ben Gebanlenzufammenhang errathen kann, noch ben Wortlaut, ber, fo wie er jeht uberliefert ift, offenbar stark verberbt ift, zu verbesfern vermag.

Orammatibus duplici mutata descripta vocali India lactorem caeli terraeque marinqus I^itera litera litera nexae parte 8ub una. 8ic pater et genitu8 cum gamine sancto Oreditur e3«e deus unus qui s^dera torquet.

An lehter Stelle sinbet sich ein, fo viel ich weih, ebenfalld un- ebirted Rdlhsel:

tzuod cernis dicor, tollatur littera prima, 8o»ndo poluiu calidum, curro solum gelidum.

So bie Hanbfchrift, nur bah ich littera flatt litvra gefchrieben habe. Der Sinn bed Rdthfeld ift klar. Der Dichterling hat bie Wanb, parieg, gemeint, welche, wenn man ben erften Buchftaben weg- nimmt, zum Wibber arieg wirb, ber ald Sternbilb burch beibe Pole geht. Es kann baher teine Frage fein, bah ed zundchft polum geli- dum heihen muh. Glcichwohl fcheint mir auch fo noch nicht Alled in Orbnung zu fein. Ich lenne zwar Wenbungen, wie vagtumque cava trabe currimus aequor bei Vergil ̂.en. Ill 191 ober cumque hac lreta curre corona bei Valeriud Flaccud IIII 336, allein bemgemdh bem Verf. biefed Diftichons zuzulrauen, bah er eine fo ungewohnliche Struttur foll gewagt haben, will mir elwad bebenklich fcheinen. Ich weih baher nicht, ob ed gerathener fein wirb, einfach calco polum gelidum zu fchreiben.

Bonn. Iofeph Klein.

Nachfchrift.

Dad von mir oben mitgetheilte Rdthfel auf bie Turteltaube hat jeht aufgehort ein Inebitum zu fein, inbem ed inzwifchen von Luc. Muller in feinen Sammelfurien (N. Iahrb. fur Philol. 1867 S. 497) aud einer Hanbfchrift ber hlesigen Universitdtd'Bibliothel N. 218 bei Klette catai. chirograph. Vonn. p. 52 heraudgegeben worben ift, frei-

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Archdologisches. 193

lich ohne bie Aufiofung, welche in ber Bonner Hanbfchrift fo gut wie im Reginensis feblt.

Zu bem Alcuin'fchen Gebichte babe ich folgenbe nachtrdgliche Vemertungen a« machen. Zundchft babe ich ben aweiten Vers beffel- ben Die duo quae totas moveant monosvllada lites ? noch als Luckenbuher auf lol. 41 r. bes cod. Gudianus 335 saec. X in Quart gefunben, wo jeboch cunetis fur totas unb monosillada gelefen wirb. - Von eben bemfelben Rdchfelgebicht bat brei Verfe luralich L. Mul- ler in 9l. Iabrb. f. Pbilol. 1666 S. 867 folg. aus ber Rottenborf- fchen Liviusbanbfchrift a« Leiben (Hls. Gronov. lol. 1) saec. XII ver- offentlicht, unb neuerbings (N. Iabrb. 1667 S. 497) aus ber fchon oben erwdbnten Vonner Hanbfchrift, wabrfcheinlich in bem Glauben, bah sie unebirt feien. Wenn bem auch nicht fo ift, fo bietet uns bie Vonner Hanbfchrift bas Intereffante, bah sie bie Verfe mil wie es fcheint absichtlichen Aenberungen enchalt. Zur Nequemlichkeit ber Lefer fehe ich biefelben bierber:

Die duo quae cunctis (cunctos Muller) moveant monosvl- lada sensus.

die duo quae moveant cunctas pronomina lites. meus. tuus. die duo quae kaciant pronomina nomina cunctis. ego. Nonn. I. K.

Archiiologisches.

Der Bildhaucr Polyllet.

Durch Zuruckfichrung einiger uns echaltener Marmorwerke, bes Neapler Iuno-Kopfes, ber Dorypboros-Statuen, ber Minerva in Villa Albani, auf ben Bilbbauer Polyklet ift es gerabe in jungfler Ieit enblich gelungen, bie lunfllerifche Perfonlichkeit biefes ebenburtigen Ri' valen bes Pbibias aus ben verfchwommenen Umrissen, in benen wir sie bisber fchaulen , beraustreten unb eine lebensvollere Geftalt gewinnen au lassen. Nei bem lebbaften Intereffe, welches baburch jetzt in ar- chdologifchen Kreifen Polyklet augewanbt ift, wirb es erlaubt fein, ein- mal ausbrucklich auf sinen recht charatteriflifchen Ausfpruch bes Man- nes binauweifen, welcher - foviel ich febe - ber Aufmerkfamleit ber Archdologen bislang entgangen ift. Derfelbe finbet sich in ben Neften bes lebrreichen Nerkes, bas gegen Enbe bes aweiten Iabrbunberts v. Cbr. (er wirb aumeift, aber fdlfchlich, noch ein Icchrbunbert fruber gefeht) Pbilon aus Byaana uber Vlechanik fchrieb; bort beiht es im zweilen Kap. bes vierten Nuches ne^/ /3eXo7lo<txcl)^ (I^atnematici Mus. f. Phil. N. F. XXIll. ^

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