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Z Rheumatol 2009 · 68:83–84 DOI 10.1007/s00393-008-0410-6 Online publiziert: 18. Dezember 2008 © Springer Medizin Verlag 2008 J. Zacher 1  · Th. Pauly 2 1 HELIOS Klinikum Berlin-Buch 2 Rheinisches Rheuma-Zentrum, St. Elisabeth-Hospital, Meerbusch-Lank Ehrenmitglieder der ARO im Jahr 2008 Laudatio Die Assoziation für Orthopädische Rheumatologie (ARO) ernannte 2008 Prof. Dr. Gerd Köhler und Herrn Dr. Salzmann zu Ehrenmitgliedern. Die Ehrungen wurden beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheuma- tologie (DGRh) 2008 in Berlin verlie- hen und von folgenden Laudationes begleitet. Laudatio für Prof. Dr. G. Köhler Gerd Köhler (Abb. 1) wurde im April 1944 in Ulm/Donau geboren und damit gemäß chinesischem Kalender im Jahr des Affen. Menschen, die im Jahr des Affen gebo- ren sind, gelten als intelligent, schlau und flexibel. Sie sind gescheit, man macht ih- nen nichts so leicht vor. Sie sind sehr er- finderisch und können so die meisten Pro- bleme mit Leichtigkeit lösen. Affen besit- zen einen gesunden Menschenverstand und sind sehr wissbegierig. Sie schieben bevorstehende Aufgaben nicht auf die lan- ge Bank, sondern packen sie wenn mög- lich sofort an und sind auch deshalb meist sehr erfolgreiche Menschen. Wer Gerd Köhler näher kennt, kann diese Eigenschaften nachvollziehen. Studiert hat Gerd Köhler in Freiburg, neben der Medizin auch drei Jahre lang Pharmazie und Physiologie. Diese eher breit angelegte medizinische Ausbil- dung hat er auch in der Weiterbildung verfolgt und nach einem halben Jahr Pädiatrie und Innere Medizin zwei Jah- re bei Prof. Burri in der Traumatologie das unfallchirurgische Geschäft erlernt. Die nächsten zwei Jahre war er dann an seinem späteren Wirkungsort bei dem Mentor und Wegbreiter der deutschen Rheumaorthopädie, Prof. Walter Mo- hing, als Assistenzarzt tätig, hat dann mit seinem ehemaligen Oberarzt Rolf Rich- ter in Albstadt dessen Klinik mit aufbau- en geholfen (übrigens eine der größten Kliniken zur Behandlung der extrapul- monalen Tuberkulose in Deutschland), um dann als Oberarzt im Jahre 1978 nach Augsburg an die Hessingkliniken zurückzukehren. 1979, Facharzt für Or- thopädie, wurde er eines der ersten Mit- glieder der 1971 neu gegründeten ARO, quasi der erste junge Rheumaorthopä- de der zweiten Generation der rheuma- orthopädischen Gründerväter. 1982 ha- bilitierte er sich an der Universität Ulm mit der Fortführung seiner bereits in Freiburg begonnen Forschungstätigkeit zur Konzentration nichtsteroidaler Anti- rheumatika in entzündlichen Geweben – und ist damit einer derjenigen Rheuma- orthopäden, der sich nicht nur klinisch mit der medikamentösen Therapie rheu- matischer Erkrankungen befasst. Zusammen mit Walter Mohing baute Gerd Köhler eine Frührehabilitationseinheit auf Zusammen mit Walter Mohing baute er – damals ebenfalls absolutes Neuland in Deutschland – an den Hessingkliniken eine Frührehabilitationseinheit auf, die es dem Operateur ermöglichte, seine ei- genen Patienten zu rehabilitieren. Folge- richtig ist er heute auch Facharzt für Phy- sikalische Medizin und Rehabilitation. 1985 folgte er seinem Chef Walter Mo- hing als Nachfolger im Amt als Chefarzt nach und war bis zu seinem Ausschei- den 2005 Chefarzt der Hessingklinik III. Gerd Köhler war damit über fast 30 Jah- re eine der wichtigen Persönlichkeiten der Rheumaorthopädie in Deutschland und Europa. Ungezählte nationale und internatio- nale Vorträge und Publikationen zeugen von seiner klinischen und wissenschaft- lichen Tätigkeit mit dem Schwerpunkt Rheumaorthopädie und Endoprothetik. Heute ist Gerd Köhler in eigener Praxis als Spezialist für „second opinion“ tätig. Gerd Köhler ist ein Mensch, für den es auch ein Leben neben und nach der Rheu- maorthopädie gibt. Golf ist sein wichtigs- tes Hobby. Ein Handycap von 20 und sein Bekanntheitsgrad auf unzähligen inter- nationalen Golfplätzen zeugen von sei- nen sportlichen Leistungen und seiner Leidenschaft. Lieber Gerd Köhler. Die ARO ehrte Dich heute mit ihrer Ehrenmitgliedschaft. Ich - wir alle -wünschen Dir weiterhin viel Gesundheit und Schaffenskraft. Prof. Dr. J. Zacher HELIOS Klinikum Berlin-Buch Abb. 1 8 Prof. Dr. med. G. Köhler 83 Zeitschrift für Rheumatologie 1 · 2009 |  

Ehrenmitglieder der ARO im Jahr 2008

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Z Rheumatol 2009 · 68:83–84DOI 10.1007/s00393-008-0410-6Online publiziert: 18. Dezember 2008© Springer Medizin Verlag 2008

J. Zacher1 · Th. Pauly2

1 HELIOS Klinikum Berlin-Buch2 Rheinisches Rheuma-Zentrum, St. Elisabeth-Hospital, Meerbusch-Lank

Ehrenmitglieder der ARO im Jahr 2008

Laudatio

Die Assoziation für Orthopädische Rheumatologie (ARO) ernannte 2008 Prof. Dr. Gerd Köhler und Herrn Dr. Salzmann zu Ehrenmitgliedern. Die Ehrungen wurden beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheuma-tologie (DGRh) 2008 in Berlin verlie-hen und von folgenden Laudationes begleitet.

Laudatio für Prof. Dr. G. Köhler

Gerd Köhler (. Abb. 1) wurde im April 1944 in Ulm/Donau geboren und damit gemäß chinesischem Kalender im Jahr des Affen.

Menschen, die im Jahr des Affen gebo-ren sind, gelten als intelligent, schlau und flexibel. Sie sind gescheit, man macht ih-nen nichts so leicht vor. Sie sind sehr er-finderisch und können so die meisten Pro-bleme mit Leichtigkeit lösen. Affen besit-zen einen gesunden Menschenverstand und sind sehr wissbegierig. Sie schieben

bevorstehende Aufgaben nicht auf die lan-ge Bank, sondern packen sie wenn mög-lich sofort an und sind auch deshalb meist sehr erfolgreiche Menschen.

Wer Gerd Köhler näher kennt, kann diese Eigenschaften nachvollziehen.

Studiert hat Gerd Köhler in Freiburg, neben der Medizin auch drei Jahre lang Pharmazie und Physiologie. Diese eher breit angelegte medizinische Ausbil-dung hat er auch in der Weiterbildung verfolgt und nach einem halben Jahr Pädiatrie und Innere Medizin zwei Jah-re bei Prof. Burri in der Traumatologie das unfallchirurgische Geschäft erlernt. Die nächsten zwei Jahre war er dann an seinem späteren Wirkungsort bei dem Mentor und Wegbreiter der deutschen Rheumaorthopädie, Prof. Walter Mo-hing, als Assistenzarzt tätig, hat dann mit seinem ehemaligen Oberarzt Rolf Rich-ter in Albstadt dessen Klinik mit aufbau-en geholfen (übrigens eine der größten Kliniken zur Behandlung der extrapul-monalen Tuberkulose in Deutschland), um dann als Oberarzt im Jahre 1978 nach Augsburg an die Hessingkliniken zurückzukehren. 1979, Facharzt für Or-thopädie, wurde er eines der ersten Mit-glieder der 1971 neu gegründeten ARO, quasi der erste junge Rheumaorthopä-de der zweiten Generation der rheuma-orthopädischen Gründerväter. 1982 ha-bilitierte er sich an der Universität Ulm mit der Fortführung seiner bereits in Freiburg begonnen Forschungstätigkeit zur Konzentration nichtsteroidaler Anti-rheumatika in entzündlichen Geweben – und ist damit einer derjenigen Rheuma-orthopäden, der sich nicht nur klinisch mit der medikamentösen Therapie rheu-matischer Erkrankungen befasst.

E Zusammen mit Walter Mohing baute Gerd Köhler eine Frührehabilitationseinheit auf

Zusammen mit Walter Mohing baute er – damals ebenfalls absolutes Neuland in Deutschland – an den Hessingkliniken eine Frührehabilitationseinheit auf, die es dem Operateur ermöglichte, seine ei-genen Patienten zu rehabilitieren. Folge-richtig ist er heute auch Facharzt für Phy-sikalische Medizin und Rehabilitation.

1985 folgte er seinem Chef Walter Mo-hing als Nachfolger im Amt als Chefarzt nach und war bis zu seinem Ausschei-den 2005 Chefarzt der Hessingklinik III. Gerd Köhler war damit über fast 30 Jah-re eine der wichtigen Persönlichkeiten der Rheumaorthopädie in Deutschland und Europa.

Ungezählte nationale und internatio-nale Vorträge und Publikationen zeugen von seiner klinischen und wissenschaft-lichen Tätigkeit mit dem Schwerpunkt Rheumaorthopädie und Endoprothetik.

Heute ist Gerd Köhler in eigener Praxis als Spezialist für „second opinion“ tätig.

Gerd Köhler ist ein Mensch, für den es auch ein Leben neben und nach der Rheu-maorthopädie gibt. Golf ist sein wichtigs-tes Hobby. Ein Handycap von 20 und sein Bekanntheitsgrad auf unzähligen inter-nationalen Golfplätzen zeugen von sei-nen sportlichen Leistungen und seiner Leidenschaft.

Lieber Gerd Köhler. Die ARO ehrte Dich heute mit ihrer Ehrenmitgliedschaft. Ich - wir alle -wünschen Dir weiterhin viel Gesundheit und Schaffenskraft.

Prof. Dr. J. ZacherHELIOS Klinikum Berlin-BuchAbb. 1 8 Prof. Dr. med. G. Köhler

83Zeitschrift für Rheumatologie 1 · 2009  | 

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Laudatio Dr. G. Salzmann

Günter Salzmann (. Abb. 2) absolvierte seine orthopädische Facharztausbildung unter Prof. Dr. Wolfgang Heipertz an der Stiftung Friedrichsheim, der orthopä-dischen Klinik der Johann Wolfgang Goe-the-Universität in Frankfurt am Main.

Hier kam er auch erstmals mit der Rheumachirurgie in Kontakt – durch As-sistenzen in der von Prof. Ekkehard Störig ab 1975 an diesem Ort begründeten Rheu-maorthopädie.

Ab 1977 baute er gemeinsam mit D. Sarfert die Aukammklinik in Wiesba-den auf – eine Fachklinik für Orthopädie und Rheumachirurgie. Bei diesem Aufbau war die Unterstützung durch den Wiesba-dener Rheumatologen Prof. Klaus Miehl-ke ausgesprochen wertvoll – eines der frü-hen Beispiele für fruchtbare internistisch/rheumaorthopädische Kooperation.

Günter Salzmann war bis 2003 einer der leitenden Ärzte dieser Klinik.

Bereits 1978 trat er der 1971 gegrün-deten Arbeitsgemeinschaft für Rheuma-orthopädie bei, einer Sektion der da-maligen Gesellschaft für Orthopädische Chirurgie. Als sich 1992 daraus die heu-tige Assoziation für Orthopädische Rheumatologie unter ihrem ersten Prä-sidenten Rolf Miehlke entwickelte, war G. Salzmann eines der Gründungsmit-glieder.

E Günter Salzmann ist Mitbegründer der Assoziation für Orthopädische Rheumatologie

1994 leitete er die Wiesbadener Tagung unserer Gesellschaft.

Über viele Jahre war er als Beiratsmit-glied aktiv im Vorstand unserer Vereini-gung tätig.

Seine rheumaorthopädische Präsenz erstreckte sich nicht nur auf das Inland. Seit 1988 war er einer der zuverlässigen Förderer des regelmäßigen wissenschaft-lichen Austauschs mit den japanischen Freunden der „Japanese Rheumatoid Ar-thritis Surgical Society“ (JSRAS) – die ge-meinsamen Tagungen 3 und 9 der Jah-re 1994 in Berlin und 2006 in Wiesbaden hat er mitverantwortet. Ebenso war er ak-tiver Förderer bei den regelmäßigen ge-meinsamen Tagungen mit den Freunden der „Netherlands Rheumatoid Arthritis Surgical Society“ (NERASS).

Sein Wirken als Gründungsmitglied und im Vorstand des Rheumazentrums Rhein-Main, die Ausrichtung des Inten-sivkurses Rheumaorthopädie (gemein-sam mit Fridun Kerschbaumer) im Rah-men von Fortbildungsveranstaltungen für den orthopädischen Nachwuchs wie der „Summer University“ bis hin zu Buchbei-trägen – all dies hat ihn zu einem stetigem Motor und Unterstützer unserer Fachrich-tung gemacht.

Von einem Motor unterscheidet ihn allerdings auch Wesentliches – er hat nie Lärm oder Emissionen produziert, die für andere schädlich hätten werden kön-nen. Er hat sich immer bescheiden zu-rückgenommen, eher im Stillen, dafür aber mit höchster Zuverlässigkeit gewirkt und seine Person nie in den Vordergrund gestellt.

Mit der Verleihung der Ehrenmit-gliedschaft freut sich unsere Assoziation, dieses Wirken würdigen und gleichzeitig auch den Dank unserer Vereinigung für seinen Einsatz zum Ausdruck bringen zu können.

PD Dr. Th. PaulyRheinisches Rheuma-Zentrum, St. Elisabeth-Hospital

KorrespondenzadressenProf. Dr. J. ZacherHELIOS Klinikum Berlin-BuchSchwanebecker Chaussee 50, 13125 [email protected]

PD Dr. Th. PaulyRheinisches Rheuma-Zentrum, St. Elisabeth-HospitalHauptstr. 74–76, 40668 [email protected]

Abb. 2 8 Dr. med. G. Salzmann

84 |  Zeitschrift für Rheumatologie 1 · 2009

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