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328 Eichenlührinbenverwertung ans StaotSwaldungen. des Weinftocfes. All Ers«| könnte Tuber brumale Vitt., die Herbst¬ tröffet gelten, die in Frankreich gemeinsam mit der Perigordtrüfsel vor¬ kommt, auch in Deutschland auf Muschelkalk verbreitet, aber von geringerem Werte wie erstete ift. Nach Dt. Schröter fott bie Perigordtrüfsel früher im Elfaß und in Baden gefunden worden sein, zurzeit wird fie nicht mehr angetroffen, wie die dortigen Trüffeljager angeben, möglicherwetfe kann eine Verwechselung mit brumale vorliegen. Auch Tuber mesenterioum Vitt., die Moschus¬ oder Gekröfetrüffel könnte in Frage kommen. Diefe ist der aestirurn fehr ähnlich, aber selten größer als eine Walnuß. Das graubraune zarte Fleisch — dem Gekröse ähnlich — hat einen etwas bitteren, mofchus- ähnlichen Geschmack, ist daher weniger beliebt. Die Moschustrüffel kommt in der Pfalz unb in Baden vor. * * * Für mich unterliegt eS feinem Zweifel, daß fich unsere kalkhaltigen Alluviaiböben in den Flußniederungen, unsere Kalfhänge |. B. an den Ausläufern der Haardt bei Grünftabt und Sausenheim in unserer sonnigen Pfalz ebensogut zur Trüffelzucht eignen, wie die Hänge an ber Dordogne und am Mont Ventoug in der Provence, man darf nur vor Versuchen nicht zurückschrecken, weil fie etwas Geld und viel Zeit kosten und große Geduld erfordern; vielleicht gelingt es bann für Deutschland einen ebenso guten Trüffetbaum |u entdecken, wie es die Fil|- oder die immergrüne Eiche in Frankreich ist €ichenlohrindenr>erwerrung aus Staatswaldungen des •Kegierungsbezirfes der pfalz pro 1912. Die Anfälle an Eichenlohrinden des laufenden Wirtschaftsjahres wurden wie im Vorfahre durch die einschlägigen kgl. Forstämter dem freihändigen Verkaufe unterstellt. Jm ganzen kamen von 4 Forftämtern in 7 Losen 2430 Ztr. (ä 50 kg) Glanzrinbe I. u. II. Kl. — nur von Stockausschlag — zum Ausgebet und zwar 1330 Ztr. aus Schlägen unter 18 Jahren und 1100 über 18 Jahre. Etwa 830 Ztr. kommen aus durchforsteten und 1600 Ztr. aus nicht durchsorfteten Schlägen zum Anfall. Die Angebote waren am 5. März I 8 . dei ben betreffenden kgl. Forftämtern einzureichen.

Eichenlohrindenverwertung aus Staatswaldungen des Regierungsbezirkes der Pfalz pro 1912

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Page 1: Eichenlohrindenverwertung aus Staatswaldungen des Regierungsbezirkes der Pfalz pro 1912

3 2 8 Eichenlührinbenverwertung ans StaotSwaldungen.

des Weinftocfes. A l l Ers«| könnte Tuber brumale Vitt., die Herbst¬ tröffet gelten, die in Frankreich gemeinsam mit der Perigordtrüfsel vor¬ kommt, auch in Deutschland auf Muschelkalk verbreitet, aber von geringerem Werte wie erstete ift.

Nach Dt. Schröter fott bie Perigordtrüfsel früher im Elfaß und in Baden gefunden worden sein, zurzeit wird fie nicht mehr angetroffen, wie die dortigen Trüffeljager angeben, möglicherwetfe kann eine Verwechselung mit brumale vorliegen. Auch Tuber mesenterioum Vitt., die Moschus¬ oder Gekröfetrüffel könnte in Frage kommen. Diefe ist der aestirurn fehr ähnlich, aber selten größer als eine Walnuß. Das graubraune zarte Fleisch — dem Gekröse ähnlich — hat einen etwas bitteren, mofchus-ähnlichen Geschmack, ist daher weniger beliebt.

Die Moschustrüffel kommt in der Pfalz unb in Baden vor. * *

* Für mich unterliegt eS feinem Zweifel, daß fich unsere kalkhaltigen

Alluviaiböben in den Flußniederungen, unsere Kalfhänge |. B. an den Ausläufern der Haardt bei Grünftabt und Sausenheim in unserer sonnigen Pfalz ebensogut zur Trüffelzucht eignen, wie die Hänge an ber Dordogne und am Mont Ventoug in der Provence, man darf nur vor Versuchen nicht zurückschrecken, weil fie etwas Geld und viel Zeit kosten und große Geduld erfordern; vielleicht gelingt es bann für Deutschland einen ebenso guten Trüffetbaum |u entdecken, wie es die Fil|- oder die immergrüne Eiche in Frankreich ist

€ichenlohrindenr>erwerrung aus Staatswaldungen des •Kegierungsbezirfes der pfalz pro 1912.

Die Anfälle an Eichenlohrinden des laufenden Wirtschaftsjahres wurden wie im Vorfahre durch die einschlägigen kgl. Forstämter dem freihändigen Verkaufe unterstellt.

Jm ganzen kamen von 4 Forftämtern in 7 Losen — 2430 Ztr. (ä 50 kg) Glanzrinbe I. u. II. Kl. — nur von Stockausschlag — zum Ausgebet und zwar

1330 Ztr. aus Schlägen unter 18 Jahren und 1100 „ „ „ über 18 Jahre.

Etwa 830 Ztr. kommen aus durchforsteten und 1600 Ztr. aus nicht durchsorfteten Schlägen zum Anfall.

Die Angebote waren am 5. März I 8 . dei ben betreffenden kgl. Forftämtern einzureichen.

Page 2: Eichenlohrindenverwertung aus Staatswaldungen des Regierungsbezirkes der Pfalz pro 1912

Literarische Berichte. 329

Das Ergebnis war folgendes; Forstamt Ebernhurg

150 Ztr. zu 3 Jf 25 (Tare 5 Jf 33 «f) pro Zentner an Akt.-Ges. Fahr in Pirmasens,

680 Ztr. zu 3 Jf 50 «f (Tare 5 Ji 55 ) pro Ztr. an E. Ackva in Kreuznach,

Forstamt Winnweiler: 900 Ztr. zu 3 i 40 | (Tage 5 «i? 55 «f) pro Ztr. an S. Spoön

in Vockenhausen. Aus 200 Ztr. im Forftamte Eußertal erfolgte fein Angebot. Dem Angebote auf 500 Ztr. im Forftamte Kriegäfeld wurde ber Zuschlag

nicht erteilt. Von ben eingelaufenen unb nicht berücksichtigten Angeboten betrug

bas niebrigfte 3 Ji pro Zentner. Jm Vorjahre kamen 2370 Ztr. Loh¬ rinde zum Ausgebot. L.

(äntnertotg ber Hebaftton.) 3Sie tctr ber H3ttaj5rierten gorjijeitnng" entne&rnen, ttot and bo8 Resultat ber $trf#|ontet ®(|enlol|rinbe»Verf}etgerimg am 11. STOärg ein f e f c fdjle#teg. Von ben ptn Stogetot gelangenben 23050 gtr. ütnbe fernsten aar 14805 gtr. a6gese|t toerben, p r »eld&e ein ©urefjfdjmttSerlBS »on 3,13 Jt — fona# noä) weniger als in ber ffalj! — erpft »iirbe; für ben Step w 8245 3tr. erfolgte «8er|auj3t fein Gebot. Mit ber bieSjätirtgen Versteigerung bürste ber e ins t so berühmte Sünbeumarft in §irstf$orn fein Snbe erreidjt faben!

III. literarische geeichte. Nr. 41.

%ie Elemente ber jföettömc^tuni) in ber -ISalbitm'ifdjaft. Von Dr. V. Dieter ich, fgl. Forstamtmann in Stuttgart Tübingen, Verlag ber Laupp'schen Buchhaltung. Preis 3,20 Jl.

Vorstehende Abhanblung erscheint als fünftes ber von E. Wagner in Tübingen herausgegebenen Hefte: „ A u s Wür t temberg. Unsere Forstwirtschaft im 20. J a h r h u n b e r t "

Der Verfafser will zeigen, baß bie Er t ragssäh igke i t unserer Watbungen hinsichtlich Masse in Haupt- unb Zwischennutzung, Geldertrag, Art ber Nu|ung — ob orbentliche (Zins) ober außerorbentliche (Kapital) — aus statistischen Untersuchungen ber rücfliegenben Wirtschaft«-ergebniffe beurteilt werben könne unb solle, unb gibt zu biesem Zwecke Anregungen zu einer entsprechenden Ausgestaltung der sorstlichen Buch-sührung und Statistik.

Was vorerst bie äßaffettertrag'SfäljtßMt anlangt, so könne auf statistischem Wege ber Zuwachsgang ber Walbbeftänbe von Zeitabschnitt

For f tw i f leBfcha f t t i ch« g e t t t r s W a t t . 191». 22