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Eigenschaftstheorien der Motivation Christina Walther

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Eigenschaftstheorien der Motivation

Christina Walther

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Gliederung

Was sind Eigenschaftstheorien der Motivation?

Definition einer Eigenschaft nach Allport

Eigenschaftheorien: – Das 5-Faktoren Modell– Motive als Ausdruck von Bedürfnissen (z.B. Murray)– Persönlichkeitseigenschaften als „geronnene“ Emotionen– Systemtheoretische Modelle der Motivation (z.B. das

Zürcher– Modell der sozialen Motivation)– Allports idiografische Betrachtungsweise

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Was sind Eigenschaftstheorien der Motivation?

Motivation entsteht aus einer Interaktion zwischen situativen Anreizen

und Persönlichkeitseigenschaften

=> Eigenschaftstheorien der Motivation beschäftigen sich mit dem

Einfluss der Persönlichkeit eines Menschen auf die Motivation

Mit den dispositionellen Faktoren will man erklären, warum

manche Menschen über verschiedene Situationen hinweg ein

bestimmtes motiviertes Verhalten zeigen, andere jedoch nicht.

Verschiedene Motivationstheorien beziehen die Umwelt in

unterschiedlichem Maße mit ein.

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Definition einer Eigenschaft

Nach Allport (1937): Eine Eigenschaft ist eine neuropsychische Struktur, die viele Reize

funktionell äquivalent macht und konsistente äquivalente Formen von Handlung und Ausdruck einleitet und ihren Verlauf lenkt.

Damit ist gemeint, dass Eigenschaften das Verhalten von Menschen über verschiedene Situationen hinweg beeinflussen, sodass äquivalente Reaktionen auf entsprechende Reize gezeigt werden.

Beispiel: „Leistungsmotiv“ Eigenschaftstheorien sagen aus, welche und wieviele Eigenschaften es

gibt, wie sie gemessen werden und welche Handlungen damit erklärt bzw. vorhergesagt werden können. Zusätzlich sollen sie Angaben darüber machen wie Eigenschaften miteinander und mit der Umwelt Interagieren.

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Das 5-Faktoren Modell

Sedimentationshypothese:

– Sprachliche Strukturen, die gültige Vorhersagen

erleichtern, sollten eher überleben als solche, die

konsistent zu fehlerhaften Vorhersagen führen.

Extraversion, Neurotizismus, Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit

Offenheit für Erfahrungen

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Das 5-Faktoren Modell

Probleme: – Vernachlässigung des Kontextes – Nur varianzstarke Faktoren werden berücksichtigt, dabei

können auch Faktoren mit geringen Eigenwerten bedeutend auf das Verhalten einwirken.

– Auch korrelierte Eigenschaften können getrennt betrachtet aufschlussreicher sein, z.B. Dominanz und Geselligkeit

– Keine Trennung zwischen Temperamentsdispositionen und Motivdispositionen

• Bsp.: Extraversion und Anschluss

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Motive als Ausdruck von Bedürfnissen

Bedürfnisse sind eine Diskrepanz zwischen einem situativen Istwert

und einem angestrebten Sollwert

Motive werden nach Bedürfnissen klassifiziert

Bedürfnistheorien beschäftigen mit dem Wechsel von

Motivaktivierungen in unterschiedlichen Situationen

– Wie viele verschiedene Personen-Umwelt-Interaktionen

gibt es, die sich durch ihre charakteristische Aktivierbarkeit

in Motivationsprozessen voneinander unterscheiden

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Murray: „need“ und „press“

Konzeption von Bedürfnissen und Umwelteinflüssen

Betrachtung von Personen-Umwelt Interaktionen

Jedes „need“ ruft das entsprechende „press“ hervor => ein Thema

Um einen Menschen gut zu kennen benötigt man viele Informationen aus

verschiedenen Situationen von einem Menschen

Aufmerksamkeit auch auf Motivmessung (TAT)

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• z.B.: Spiel, sozialer Anschluss, Sexualität, Ordnung,

Leistung, Machtausübung,...

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Persönlichkeitseigenschaften, Motivation und Emotionen

Emotionen bewerten Handlungen und dienen als „Navigationshilfe“

bei der Auswahl der geeigneten Handlungsoption.

Durch die evaluativen Funktionen von Emotionen haben sie auch

einen belohnenden bzw. bestrafenden Charakter

z.B. kann die Aussicht auf positive Emotionen motivierend wirken

=> Emotionen als rudimentäres Motivsystem

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Persönlichkeitseigenschaften als „geronnene“ Emotionen

Die Persönlichkeitseigenschaften des 5-Faktoren Modells lassen sich auch als erhöhte Sensibilität für bestimmte Emotionen interpretieren.

Faktor Veranlagung

Extraversion schnell und intensiv positive Emotionen erleben => optimistisches Handeln

Neurotizismus Schnell und intensiv zu leiden, negative Gefühle

Offenheit für Erfahrungen Interesse, Neugier

Verträglichkeit Gruppennormen und Scham bei deren Verletzung

Gewissenhaftigkeit Verantwortungsbewusstsein => Sensibilität für Schuld

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Systemtheoretische Modelle der Motivation

Wie wirken Motive und Persönlichkeitseigenschaften zusammen und mittels welcher Prozesse (z.B. Emotionen) steuern sie das Verhalten in bestimmten Situationen?

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Das Zürcher Modell der sozialen Motivation

Es werden Detektoren für bestimmte Reizmerkmale geprägt Die Detektoren reagieren auf die Neuartigkeit sozialer Reize Das Modell wird als Eigenschaftstheorie vorgestellt, da sich

Menschen in der Wahrnehmung und Bewertung von „vertraut“ und „fremd“ unterscheiden

Anhand der Detektoren werden Sollwert und Istwert verglichen und entsprechende Handlungen können eingeleitet werden

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Das Zürcher Modell der sozialen Motivation

Beispiel: der Sicherheits-Regelkreis des Zürcher Modells

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Allports idiografische Betrachtungsweise

Das Konsistenzparadox: – Überzeugung, dass sich Personen in hohem Maße

konsistent verhalten => misst man individuelle Eigenschaften, sollte man Verhalten vorhersagen können

– Aber: bei der empirischen Überprüfung werden nur eine geringe Konsistenz des Verhaltens gefunden

Idiografische Aspekte: – Es kommt darauf an, wie das Individuum die einzelnen

Situationen wahrnimmt und nicht auf die Einteilung von Situationen durch einen Beobachter

– => um Konsistenzen zu beurteilen, müssen die Situationen für jedes Individuum gleich erscheinen

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Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

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• Literatur: • Heckhausen, J. & Heckhausen, H. (2006). Motivation und Handeln

(Kap. 3). Heidelberg: Springer Verlag