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Die Orthopädische Praxis www.orthopaedie-hof.de Ausgabe 8 Dezember 2011 Hilfe, ich muss operiert werden Orthopädische Operationen in Zahlen Chancen bei Operationen in der Orthopädie Risiken bei Operationen in der Orthopädie Risiko „Krankenhauskeim“: Interview mit Chefarzt Dr. med. M. Steinhäußer Ein Magazin der Orthopädiegruppe Nordbayern www.oc-bayreuth.de

Ein Magazin der Orthopädiegruppe Nordbayern Die ... · lich ist man nur aus dem Auto ausgestiegen oder hat sich nur hingehockt, um die Schuhe anzu- ... niskusriss nicht von alleine

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Die Orthopädische Praxis

www.orthopaedie-hof.de

Operationen in der Orthopädie

Ausgabe 8Dezember 2011

• Hilfe, ich muss operiert werden• Orthopädische Operationen in Zahlen• Chancen bei Operationen in der Orthopädie• Risiken bei Operationen in der Orthopädie• Risiko „Krankenhauskeim“: Interview mit Chefarzt Dr. med. M. Steinhäußer

Ein Magazin der Orthopädiegruppe Nordbayern

www.oc-bayreuth.de

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Das kann jedem passieren. Aus heiterem Himmel fängt das Knie-gelenk an zu schmerzen. Eigent-lich ist man nur aus dem Auto ausgestiegen oder hat sich nur hingehockt, um die Schuhe anzu-ziehen oder um etwas aufzuhe-ben. Der erste Gedanke ist dann meistens: „Das wird schon wie-der“. Etwas Salbe, etwas Kühlung, vielleicht eine Ibuprofen-Tablette. Nach zwei Tagen wird das Gan-ze aber schon etwas lästig. Die zweite Tube Salbe ist verbraucht, Eis gibt es auch keines mehr. Der Schmerz ist aber immer noch da.Also muss doch der Weg zum

Orthopäden angetreten werden. Nach kurzer Untersuchung heißt die Diagnose „Verdacht auf einen

Meniskusriss“. Die anschließende Kernspinuntersuchung beweist die Vermutung. Und nun: „Sie müssen operiert werden, denn ein Meniskusriss kann nicht von allei-ne heilen“, erklärt der Arzt. Das ist richtig, heilen kann ein Me-

niskusriss nicht von alleine. Außer-dem kann ein Meniskusriss zu Fol-geschäden führen. Der Meniskus besteht aus recht hartem Knorpel, so dass die Rissränder und die sich hin- und herbewegenden Menis-kusstücke den Knorpelüberzug von Ober- und Unterschenkel auf-rauhen können und schließlich zu

einer schmerzhaften Arthrose füh-ren können. Die Frage, ob ein Meniskusriss

entfernt werden „muss“ ist also eng mit dem verbunden, was der Patient in Kauf nehmen will. Wer eine Arthrose, also einen vorzei-tigen Verschleiß des Kniegelenks für nicht so bedeutsam hält, der muss sich nicht operieren lassen. Derjenige, der möglichst lange ein eigenes Gelenk, also keinen Knie-gelenksersatz, haben möchte, der muss dagegen operiert werden. Eine Meniskusoperation jedenfalls ist keine lebensnotwendige Opera-tion wie eine Bypass-Operation am Herzen. Aber für die Lebensdauer des Kniegelenks ist sie notwendig.Ähnlich verhält es sich mit den

meisten or-thopädischen Operationen. Ein neues Hüftgelenk ist auf den ers-ten Blick auch keine lebens-notwendige O p e r a t i o n . Die Schmer-zen sind aber oft so stark, dass das Ge-hen nicht

mehr möglich ist. Selbst stärkste Schmerzmittel helfen in dieser Si-tuation meist nur begrenzt. Das Gelenk muss dann ersetzt werden.Wenn ein Bandscheibenvorfall

auf einen Nerv drückt und eine Lähmung verursacht, wird das Leben zwar auch nicht bedroht, aber Muskeln können nicht mehr funktionieren. Der Schmerz kann wie beim Meniskusriss zwar ver-schwinden, die Lähmung wird aber bleiben. Also besteht auch in dieser Situation zur Vermeidung einer immerwährenden Lähmung ein „Muss“ zur Operation.

Sehr geehrte Patientinnen,sehr geehrte Patienten,

die achte Ausgabe des Maga-zins „Die Orthopädische Praxis” beschäftigt sich mit dem Thema Operationen.

Die Orthopädie beschäftigt sich vorwiegend mit den Gelenken des Menschen. Eine orthopädi-sche Operation kann auf jeden Menschen zukommen. Diesen Satz könnten Sie von mir gehört haben. Warum ist das so?Die Natur hat den Menschen eigentlich nur für etwa 45 Jah-re geplant. Menschen werden heute jedoch über 80 Jahre alt, Tendenz steigend. Daher be-steht eine hohe Wahrschein-lichkeit, dass die Gelenke diesen langen Beanspruchungen nicht standhalten. Wenn es nun zum Gelenkverschleiß kommt, treten oft so starke Schmerzen auf, dass eine Operation empfohlen werden muss. Wie hoch sind die Chancen, wie hoch ist das Risiko einer orthopädischen Operati-on? Wie gefährlich ist ein Auf-enthalt in einem Krankenhaus? Wer steckt sich mit Kranken-hauskeimen an? All diese Fragen beantwortet Ihnen diese Ausga-be des Praxismagazins.

Ihr Dr. Richard Müller

Hilfe, ich muss operiert werden

Was in Kauf nehmen?

Die Orthopädische Praxis

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Die Orthopädische Praxis

Impressum:

Das Magazin „Die Orthopädische Praxis“ ist eine Gemeinschaftspro-duktion folgender Unternehmen: Zentrum für Orthopädie und Neuro-chirurgie Hof, Orthopädische Chirur-gie Bayreuth, Kliniken Hochfranken

Verantwortlich: Dr. Richard MüllerRedaktion, Layout: Hendrik Ertel, TVO mediaAuflage: 5.000

Kontakt:

Dr. Richard MüllerEppenreuther Straße 2895028 HofTelefon: 09281-9098

Wenn eine orthopädische Operation notwendig geworden ist, stellt der PatienthäufigFragennachdenChan-cen auf Heilung oder ob die Schmer-zen nach einer Operation auch wieder wegsind.DieseFragensindnatürlichberechtigt. Die Antwort kann aber nicht immer pauschal gegeben wer-den. Dies hängt ganz von der Diagno-se, die zur Operation führt, ab.

Hüft- oder Kniegelenksarthrose

Häufig wird dem Arzt vor der Ope-ration die Frage gestellt: „Werde ich denn wieder laufen können?“ Diese Frage ist eigentlich überflüssig, denn die Tatsache, dass das Laufen weitge-

hend schmerzhaft eingeschränkt oder gar unmöglich geworden ist, führt dazu, dass ein Gelenkersatz vorge-

nommen wird. Das künstliche Gelenk ist eine der erfolgreichsten Operatio-nen überhaupt. Das heißt, fast alle Pa-tienten sind nach einem Gelenkersatz zufrieden. Da in der Medizin nie ein hundertprozentiger Erfolg verspro-chen werden kann (siehe Artikel über die Risiken), gibt es einige wenige Ausnahmen, die selbst bei technisch einwandfreier Operation, noch Rest-beschwerden haben. Die Chancen auf einen Erfolg beim Hüft- oder Kniege-lenkersatz sind aber sehr hoch.

Meniskusriss

Der Meniskusriss ist eine der häufigs-ten Diagnosen in der Orthopädie. Das liegt daran, dass dieser Kniegelenks-knorpel von Natur aus nur eine Halt-barkeit von etwa 45 Jahren hat. Die heutige hohe allgemeine Lebenser-wartung liegt also mit rund 80 Jahren fast doppelt so hoch. Daher werden fast alle Menschen einen oder mehre-re Meniskusrisse im Laufe des Lebens erleiden. Ein solcher Riss kann nicht von alleine heilen. Wer diesen Riss frühzeitig bemerkt, senkt das Risiko für eine Kniegelenks-arthrose deutlich. Denn der Riss eines Meniskus ist wie ein Sandkorn in ei-nem Metallgelenk. Die Gelenkoberflä-che wird aufgerauht, abgerieben und das Gelenk zerstört. Wird der Menis-kusriss rechtzeitig entfernt, nimmt das Gelenk keinen Schaden. Ein Knieschmerz muss daher vollstän-dig abgeklärt werden. Denn allein das Verschwinden des Schmerzes sagt nicht, dass der Meniskus wieder ge-heilt ist. Fakt ist, er kann nicht heilen. Vor allem bei bei älteren Menschen muss er entfernt werden. Bei zusätzli-cher Arthrose muss jeder Einzelfall ge-nau untersucht werden. Die Erfolgs-aussichten durch Arthroskopie bei einem Meniskusriss sind sehr hoch.

Schultersehnenriss

Die sogenannte Rotatorenmanschet-

te (Sehnenplatte in der Schulter) ist für die Funktion der Schulter ent-scheidend. Reißt diese Sehne, muss sie häufig genäht werden. Das Ab-warten auf Heilung ist umsonst, da die Sehne nicht heilen kann. Sie steht

unter Spannung, die den Riss ausei-nanderhält. Auch beim Schulterseh-nenriss hat, wie beim Meniskusriss, eine rechtzeitige Operation fast im-mer Erfolg.

Bandscheibenvorfall

Ein Bandscheibenvorfall wird nur dann operiert, wenn Nervenwurzel-schäden mit schlimmen, nicht be-handelbaren Schmerzen oder Läh-mungserscheinungen von Muskeln auftreten. Unter diesen Umständen hat eine Bandscheibenoperation ebenfalls sehr große Erfolgschancen. Ein Rückenschmerz ist aber nur selten ein Bandscheibenschmerz. Vor allem der chronische Schmerz nicht. Meist sind viele Ursachen gleichzeitig verant-wortlich. Vor einer OP an der Wirbelsäu-le stehen andere Therapieversuche. Soll-te doch eine OP erforderlich sein, wird der Neurochirurg in jedem Einzelfall die Chancen und Risiken besprechen. Er wird keine leichtfertige Empfehlung für eine Operation aussprechen, da in die-sen Fällen die Prognosen nicht so gut wie bei einer Meniskus- oder Schulter-sehnenoperation ausfallen.

Chancen bei der orthopädischen OP

Gerissener Meniskus (0ben),intakter Meniskus (unten)

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Die Orthopädische Praxis

Herr Dr. Steinhäußer, was ist eigentlich ein Krankenhauskeim?

Nach vielen Jahren Ein-satz von Antibiotika, der zeitweise unbedacht und achtlos erfolgte, haben sich gegen Antibiotika resistente Bakterien ent-wickelt. Diese tauchen natürlich vorwiegend dort auf, wo die meisten star-ken Antibiotika gebraucht werden - im Krankenhaus. Diese Bakterien sind übri-gens nur gegen Antibioti-ka resistent, durch Desinfektionsmit-tel werden sie aber abgetötet.

Gibt es Risikogruppen, die einen solchen Keim in ein Krankenhaus bringen oder dort an ihm erkranken können?

Gesunden Menschen schaden diese Keime im Allgemeinen nicht, sie kön-nen sie allerdings in sich tragen. Häu-fig lassen sich die multiresistenten Keime bei Bewohnern von Altenhei-men nachweisen, ohne dass diese da-ran erkrankt sind. Aber auch Beschäf-tigte in Tierzuchtbetrieben tragen oft diese Keime wegen der ungezielten Antibiotikaverabreichung bei Nutztie-ren in sich.Hohes Infektionsrisiko haben alle

Patienten mit schweren Erkrankun-gen, die abwehrgeschwächt sind und längere Zeit mit starken Antibiotika behandelt werden müssen. (Aus-gedehnte Bauchfellentzündungen, beatmungspflichtige Lungenentzün-dungen, chronische Wunden, große Operationen mit Venenkathetern und so weiter.)

Was kann man als Patient gegen die Infektionsgefahr im Krankenhaus machen?

Basishygienische Massnahmen wie die Händedesinfektion bieten den besten Schutz vor einer Ansteckung. Von Vorteil wäre es, schon bei der Krankenhausaufnahme zu wissen, ob man solche Keime in sich trägt.

Was machen die Krankenhäuser ge-gen diese gefährliche Infektionsge-fahr?

Risikopatienten werden bei Aufnah-me untersucht, ob und wo sie solche Keime tragen. Ist dies der Fall, wer-den die Patienten isoliert.Im Umgang mit ihnen gelten beson-

dere Hygienevorschriften, um eine Keimverschleppung zu vermeiden. Basishygienemaßnahmen werden ständig geschult und ihre richtige An-wendung wird laufend überwacht.Die Verabreichung von Antibiotika

wird zeitlich und mengenmäßig auf das unbedingt Notwendige begrenzt.

Muss man als orthopädischer Pati-ent besondere Angst haben, sich ei-nen solchen Erreger einzufangen?

Keineswegs. Orthopädische Patien-ten haben meist keine schwerwiegen-den Begleiterkrankungen, welche ein höheres Risiko für Krankenhausinfek-

tionen bedingen wür-den.

Kann es auch vom Operateur abhän-gen, ob das Risiko einen Krankenhaus-keim zu bekommen, erhöht ist?

Wundinfekt ionen nach Operationen hängen zu über 90 Prozent vom Opera-teur ab, seiner ope-rativen Sorgfalt, vor allem aber seiner

Routine und Erfahrung mit diesem Eingriff, was sich hauptsächlich in kurzen Operationszeiten mit gerin-ger Gewebetraumatisierung wider-spiegelt. Somit ist bei den erfahrenen orthopädischen Kollegen an unserer Klinik Münchberg das Risiko für Kran-kenhausinfektionen - vor allem aber für solche mit multiresistenten Kran-kenhauskeimen - als gering anzuse-hen. Hinzu kommt, dass genannte Keime in kleinen Kliniken viel seltener vorkommen als in großen.

Interview mit Chefarzt Dr. med. Manfred Steinhäußer, Klinik Münchberg

Das Risiko Krankenhauskeim

Dr. med. Manfred Steinhäußer ist Chefarzt der Anästhesie in der Klinik Münchberg.

Orthopädische Operationen der Orthopädiegruppe Nord-bayern (Klinik Münchberg, Lohengrin-Therme)

Die Ärzte der Orthopädiegruppe Nordbayern (OGN) führen in der Klinik Münchberg und in einem an-geschlossenen ambulanten Ope-rationszentrum jährlich über 4000 orthopädische und neurochirur-gische Operationen durch. Davon werden über 2500 Operationen an den Beinen (Hüft- und Kniegelenk, sowie Fußgelenke) durchgeführt und rund 800 Wirbelsäuleneingriffe und 1000 Eingriffe an den Schulter-gelenken.

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Neben den speziellen Risiken einer Operation gibt es Risiken, die jede Operation betreffen. Nicht alle kön-nen in diesem Magazin angespro-chen werden. Wir sprechen heute die an,diejedenPatientenbetreffen.Orthopädische Operationen finden

typischerweise an den Beinen statt. Der Patient wird zusammen mit vielen anderen Risiken auch über die Problematik der Throm-bose aufgeklärt.

Thromboserisiko

Als Thrombose wird ein Blutgerinnsel verstanden, das sich unter bestimmten Umständen in einem Blut-gefäß häufig in den Beinen, bildet. Solange dieses Ge-rinnsel haften bleibt, be-steht keine akute Lebens-gefahr. Löst es sich jedoch und wird mit dem Blutstrom durch das Herz in eine Lungenarterie transportiert, so folgt ein Blutrück-stau bis ins Herz, der zu einer akuten lebensbedrohlichen Situation führt. Fachleute unterscheiden zwischen

Akut-Risikofaktoren und Basis-Risiko-faktoren. Unter den Akut-Risikofakto-ren versteht man plötzlich oder vor-übergehend auftretende Ereignisse, die das Thromboserisiko kurzfristig erhöhen. Unter Basis-Risikofaktoren versteht man bestimmte Umstände, die generell das Thromboserisiko stei-gen lassen, wie zum Beispiel ein höhe-res Lebensalter.

Infektionsrisiko

Ein weiteres Risiko bei allen Opera-tionen ist die Infektion. Es besteht ein großer Unterschied des Risikos in Abhängigkeit von einer schweren in-ternistischen Vorerkrankungen. Hat ein älterer Patient zum Beispiel eine schwere Herz-, Lungen- oder Stoff-wechselerkrankung, so ist sein Risiko

natürlich gegenüber einem gesunden Patienten erhöht. Orthopädische Patienten sind in aller

Regel keine Notfallpatienten. Nur sel-ten muss ein schwer erkrankter Pati-ent operiert werden. Meist kann seine Erkrankung zunächst deutlich gebes-sert oder sogar geheilt werden, ehe die Operation stattfindet. Dadurch

kann ein Operationsrisiko schon deut-lich gemindert werden.

Ansteckungsrisiko

Die orthopädische Abteilung eines Krankenhauses weist von allen Ab-teilungen die geringste Zahl an an-steckenden Patienten auf. Das liegt daran, dass nahezu alle Operationen an Gelenken stattfinden, also Körper-stellen, an denen keine Bakterien vor-handen sind. Beim Verbandswechsel wird in der Orthopädie, wie auch in al-len anderen Fachbereichen, auf große Sauberkeit geachtet.

Vermeidbare Risiken

Vermeidbare Risiken sind zum Bei-spiel die vollständige Angabe von Vor-erkrankungen beim Operateur oder Narkosearzt. Dazu zählt aber auch die Informationsbeschaffung über die Kli-nik und die Operateure. Die Kranken-kassen bieten zunehmend an, sich vor

einer Operation über das gewählte Krankenhaus zu informieren.

Handwerkliches Geschick

Das Operieren ist in erster Linie eine handwerkliche Fertigkeit. Das me-dizinische des Operateurberufs ist eigentlich nur die sogenannte Indi-

kationsstellung und die Nachbehandlung. Die Feststellung der Notwen-digkeit einer Operation erfordert viel Wissen, die Operation selbst viel hand-werkliches Geschick und Erfahrung, die Nachbe-handlung erfordert wieder anderes Wissen. Allein das handwerkliche

Geschick reicht auch nicht aus, wenn man in einem Operationsgebiet arbeitet, das nicht zur Orthopädie gehört. So ist ein noch so

erfahrener Bauchoperateur noch lan-ge kein guter Unfallchirurg. Ein Ortho-päde, der sehr gut künstliche Gelenke implantieren kann, kann noch lange keine Wirbelsäulenoperation mit Er-folg durchführen. Ein geschickter Schreiner ist zum Beispiel noch lange kein guter Feinmechaniker, ein Mau-rer noch lange kein guter Schlosser. Alle sind aber Handwerker.Mit der Wahl eines erfahrenen Opera-

teurs sinkt auch das Operationsrisiko. Allein die Zahl der an einem Kranken-haus durchgeführten Operationen gibt darüber noch keinen Aufschluss.

Die Orthopädische Praxis

Probleme,diejedenPatientenbetreffenkönnen:

Risiken bei der orthopädischen OP

Wichtig vor der OP ist ein eingehendes Beratungsgespräch.

Anhand einer Risko-Checkliste, die es beim beim Arzt gibt, kann man das persönliche Risiko einer Thromboseanfälligkeit heraus-finden. Sollten Sie in nächsterZeit operiert werden müssen, so sprechen Sie auf jeden Fall vor-her mit Ihrem Hausarzt oder ei-nem Internisten.

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Professor Schlegel, ein berühm-ter Professor der Orthopädie in den Jahren zwischen 1950 und 2000, litt unter einem fortge-schrittenen Verschleiß seines Hüftgelenks. Er selbst hatte tau-sende von künstlichen Gelenken operiert, sich selbst aber nicht operieren lassen. Seine Schmer-zen trieben ihn dazu, sämtliche Möglichkeiten zu finden, dasLeiden eines Hüftpatienten zu lindern. Nach Jahren schrieb er darüber ein Buch: „Mit der Arth-rose leben“. Aber was nutzt die graue Theo-rie? Schmerz ist etwas sehr Sub-jektives. Bei dem einen verur-sacht eine Arthrose fürchterliche Schmerzen, bei dem anderen so gut wie keine.

Schmerz ist subjektiv

Ob eine Operation bei einem Hüftgelenksverschleiß notwen-dig ist, kommt also auf die Be-urteilung durch den Patienten an. Sind die Einschränkungen zu groß, wird er operieren lassen. Eins ist in nahezu allen Fällen si-cher: Nach der Operation ist der Hüftschmerz verschwunden. Das gleiche gilt für Knieschmerz beim Meniskusriss oder für den Schul-terschmerz beim Sehnenriss. Schwieriger ist, diese Frage für

den Rückenschmerz zu beant-worten. Über kaum eine Erkran-kung wurde soviel geschrieben wie über Wirbelsäulenschmerz. Die Empfehlungen reichen von „nichts machen“ bis hin zur kom-plexen Schmerztherapie.

Wann wird operiert?

Jedenfalls kommt eine Operati-on beim Rückenschmerz nur in wenigen Fällen an erster Stelle al-ler Maßnahmen, während sie bei Hüft- und Kniegelenksarthrosen, Meniskus- und Schulterschädi-gungen eher ganz am Anfang der Therapieempfehlungen steht.

Die Orthopädische Praxis

Bei fortgeschrittenem Gelenkverschleiß:Geht es auch ohne Operationen?

DieOrthopädischePraxisimFernsehenDas Praxismagazin und die gleichnamige Fernsehreihe bei TV Oberfranken ergänzen sich in Bild und Text. In der Fernsehsendung kommen Patienten zu Wort, die von Erkrankungen oder Verletzungen, die im Magazin behandelt werden, betroffen sind. Dadurch und mit Operationsfilmen und Bildani-mationen können Sie, liebe Leser, mehr Informationen zum Thema bekommen. Wenn Sie ein Thema besonders interessiert, schreiben Sie an Dr. med. Richard Müller, Eppenreuther Str. 28, 95032 Hof.

Hier die Termine der nächsten Sendungen:13.12.2011: Die Kalkschulter10.01.2012: Chancen und Risiken orthopädischer Operationen

Bei Rückenschmerzen helfen Reha-Maßnahmen.

Nach einer Operation verschwindet derSchmerzinnahezuallenFällen.

Vor allem ältere Menschen leiden an Arthrose.

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Die Orthopädische Praxis

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Die Medizin hat sich in den letzten Jah-ren zugunsten der Behandlungsqualität immer weiter spezialisiert. Wir haben diese Tendenz schon früh in die Struk-turen unserer Praxen aufgenommen. Das Ergebnis ist ein Verbund von hoch-spezialisierten Fachärzten aus der Or-thopädie und Neurochirurgie mit einem Höchstmaß an Erfahrung.Für ambulante wie stationäre Behand-

lungen aus den Bereichen der operati-ven Behandlung von Erkrankungen der Wirbelsäule und aller Gelenke sowie der Schmerztherapie orthopädischer Er-krankungen haben sich unsere Praxen aus Hof und Bayreuth zusammenge-schlossen. In der modernen und renovierten Kli-nik in Münchberg sind wir die ortho-pädische Abteilung. Unser Operations-

spektrum umfasst die minimalinvasive Chirurgie von Schulter-, Knie- und Fuß-gelenken mit all ihren Verschleiß- und Verletzungsschäden, die künstlichen Gelenke sowie alle Wirbelsäulenopera-tionen.

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Das Team im Therapiehaus: Staatlich geprüft mit langer Berufserfahrung (von links). Tanja Ettore, Martina Wirth, MichaelSommermann,FriederikeUhlmann-Zeitler,KlausRiedel, Eva Knöchel, Denise Brunner, Susanne Diezel, Alexandra Thoma, Linda Orlamünder, Volker Derks, Kevin Schmidt.

MUDr.Jan Vàgner