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Ein Semester an der California State University of Long Beach Erfahrungsbericht von Dennis Schröder WS 2016/17 Medientechnik 6. Semester

Ein Semester an der California State University of Long Beach · man sich schnell einen groben Überblick verschaffen. Am FEA Department kann ich folgende Professoren sehr empfehlen,

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Page 1: Ein Semester an der California State University of Long Beach · man sich schnell einen groben Überblick verschaffen. Am FEA Department kann ich folgende Professoren sehr empfehlen,

Ein Semester an der

California State University of Long Beach

Erfahrungsbericht von Dennis Schröder

WS 2016/17

Medientechnik 6. Semester

Page 2: Ein Semester an der California State University of Long Beach · man sich schnell einen groben Überblick verschaffen. Am FEA Department kann ich folgende Professoren sehr empfehlen,

Als ich im ersten Semester an der HAW bei einer Infoveranstaltung mit dem Thema

"Studieren im Ausland" war, wusste ich: Sowas willst du auch machen, so eine

Chance hat man nur einmal! Aber wohin? Bei dem vielfältigem Angebot der HAW

an Partneruniversitäten innerhalb und außerhalb Europas wusste ich zuerst gar nicht

wo ich anfangen sollte zu schauen...

Da ich mich sehr für Film interessiere und im Bereich Kamera, bzw. Cinematography

neues lernen wollte, viel mein Blick schnell auf die California State University Long

Beach, kurz CSULB. Hollywood liegt direkt um die Ecke und so dachte ich, dass es

dort bestimmt Leute gibt von denen man was lernen kann! Steven Spielberg hat u.a.

seinen Abschluss an der CSULB gemacht.

Und Kalifornien hat natürlich auch seine Vorzüge. Traumhaftes Wetter, Strände so

weit das Auge reicht, tolle Städte, atemberaubende Landschaften und

Nationalparks, sehr aufgeschlossene und nette Menschen. Hier lässt es sich ein

halbes Jahr sehr gut leben!

Hervorzuheben ist auch die mittlerweile sehr enge Partnerschaft des Film

Departments der CSULB mit unserem Medientechnik Department. Der direkte

Kontakt der Departments kann sehr hilfreich sein, mögliche Probleme oder Fragen

lassen sich so oftmals auf direktem Wege klären.

Rückblickend kann ich sagen, dass Long Beach für mich aufjedenfall die richtige

Entscheidung war.

Vorbereitung

Solltest du planen nach Long Beach zu gehen, nimm unbedingt an dem Workshop

teil, den Professoren der CSULB jährlich im Sommer bei uns am Department

machen! Wolfgang Willaschek organisiert meistens diesen Workshop. Ich hab das

vor meinem Auslandssemester gemacht und konnte so direkt Kontakte nach Long

Beach knüpfen, die mir später sehr hilfreich waren!

Der Weg zum Auslandssemester ist leider etwas langwierig und nervig, wie ich finde.

Man bewirbt sich zuerst bei der HAW dafür, dass die HAW einen als

Austauschstudenten nominiert. Danach muss man sich nochmal bei der Universität

im Ausland bewerben, obwohl einem der Platz schon so gut wie sicher ist, wenn

man von der HAW nominiert worden ist. Ist das geschafft kann man sich ums Visum

kümmern. Das kann auch nochmal ordentlich Zeit und Nerven kosten, da der

Prozess alles andere als übersichtlich ist. Hier kann ich empfehlen sich um alles sehr

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zeitnah zu kümmern, das erspart euch viel Stress. Ich hab mein Visum leider erst zwei

Wochen vor Abflug bekommen.

Doch lasst euch davon nicht abschrecken! Das Ganze ist an sich nicht schwierig,

sondern nur zeitaufwendig und wie gesagt etwas nervig. Aber es lohnt sich!

Manchmal habe ich gezweifelt, ob ich das wirklich machen wollte. Aber nun bin ich

wirklich sehr froh, dass ich das Auslandssemester gemacht habe. Diese Erfahrung

hat mein Leben definitiv bereichert!

Man sollte auch bedenken: Als Austauschstudent zahlt ihr keine Semestergebühren

im Ausland. Es gibt sehr viele internationale Studenten an der CSULB, aber nur ein

kleiner Teil von denen sind Austauschstudenten. Der größte Teil macht dort ein

Auslandssemester ohne ein solches Austauschprogramm, dies kostet ca. 5000$ an

Semestergebühren. Ihr bekommt das als Austauschstudent zum Preis der HAW

Semestergebühren, also etwas mehr als 300€. Es gibt wohl kaum eine Möglichkeit

günstiger in den USA zu studieren!

Das Visum ist für die Dauer des amerikanischen Semester gültig, plus einer

sogenannten „grace period“. Diese beträgt 30 Tage, d.h. ihr könnt 30 Tage vor

Semesterbeginn in die USA einreisen und müsst spätestens 30 Tage nach

Semesterende aus den USA ausreisen.

Fürs Bezahlen in den USA habe ich mir ein kostenloses Konto bei der DKB

eingerichtet, da dort eine Kreditkarte dabei ist mit der man im Ausland gebührenfrei

Geld abheben kann. Leider berechnen die Geldautomaten der amerikanischen

Banken oftmals eine Gebühr in Höhe von 2$ bis 5$ pro Abhebung. Wenn ihr

bargeldlos mit der Kreditkarte in den USA zahlt kommt 1,75% Auslandsgebühr

hinzu. Als Aktivkunde mit einem monatlichen Geldeingang von mindestens 700€

wird euch diese Gebühr jedoch zurück erstattet. Außerdem hat die DKB auch immer

den echten Wechselkurs der Börse und verdient hier nicht noch mit wie andere

Banken.

Als Krankenversicherung habe ich mir zusätzlich die Auslandskrankenversicherung

des ADACs geholt. Ihr müsst zwar auch die Krankenversicherung von der CSULB

kaufen, diese ist aber nur für die Dauer des Semesters gültig.

Und nehmt unbedingt euren Impfpass mit!

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Die CSULB

Der Campus der CSULB ist riesig und hat vieles zu bieten! Besonders die ganzen

Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten sind echt klasse. Bowling, Billard, Fussball,

Basketball, Fitness, Klettern, Schwimmen, Tennis, uvm., oder einfach im japanischen

Garten ein bisschen entspannen. Das alles könnt ihr umsonst, oder selten für eine

kleine Gebühr, auf dem Campus machen. Besonders das Sportangebot ist wirklich

herausragend! Das „Student Recreation and Wellnes Center“, kurz Rec-Center, ist

eine riesige moderne Sporthalle auf dem Campus wo es dieverse Sportangebote

gibt.

Generell ist der Campus sehr grün und gepflegt, sodass man sich sehr wohl fühlt.

Und da ja immer herrliches Wetter ist habe ich gerne mal zwischen den Vorlesungen

im Schatten der Bäume ein Nickerchen gemacht. Im Rec-Center kann man auch

Hängematten ausleihen!

Das Film Department an der CSULB heißt richtig Film and Electronic Arts (FEA) und

liegt ganz im Süd-Osten des Campus im Gebäude UTC. Das Department ist nicht

sehr groß, dafür lernt man sich schnell kennen und es herrscht ein sehr

freundschaftlicher und familiärer Umgang. Die Räumlichkeiten sind nicht sehr

modern und auch das Equipment hat teilweise schon bessere Tage gesehen.

Trotzdem fand ich das die Ausstattung für szenische Filmprojekte doch recht

ordentlich ist: Analoge Filmkameras für 16mm und 35mm von ARRI, Aaton und

Panavision, eine digitale Filmkamera von RED, diverse DSLRs und dazu sehr

vielfältiges Licht und Grip Equipment. Außerdem hatte ich Glück, dass der lokale

Fernsehsender PADNET gerade eine Kooperation mit dem FEA Department

abgeschlossen hatte und deswegen das Multikamera-Studio mit neuem HD-

Equipment im Wert von 70.000$ ausgestattet wurde.

Kurse

Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Kursen am FEA Department: Lectures und

Activities. Die Lectures sind klassische Vorlesungen, oftmals einmal pro Woche 3

Stunden. Diese Art von Kursen haben mich stark an meine Schulzeit erinnert: Es

herrscht Anwesenheitspflicht, ca. 20-30 Studenten pro Kurs, mündliche Beteiligung

ist Teil der Note, regelmäßige Hausaufgaben, es wird ein "Midterm" und ein "Final

Exam" geschrieben.

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Die Activity Kurse hingegen sind stark aufs praktische Arbeiten ausgelegt. Dafür

finden diese einmal pro Woche für 6 Stunden statt. Es gibt weit weniger

Hausaufgaben und meistens auch keine Klausur. Dafür muss man an Projekten

außerhalb des Unterrichts teilnehmen und ein eigenes "Final Project" als

Leistungsnachweis umsetzen.

Zur Auswahl der Kurse kann ich sagen, dass es neben den Inhalten genauso wichtig

ist sich über die Professoren zu informieren. Denn viele Kurse werden mehrfach,

aber bei verschiedenen Profs angeboten. Die amerikanischen Studenten wissen

natürlich welcher Prof angesagt ist und welcher nicht und so sind die Kurse mit den

beliebten Profs schnell voll und als internationaler Student landet man dann bei den

Profs, die keiner will. Das haben mir auch viele amerikanische Studenten bestätigt,

dass sie eher Professoren wählen als Kurse. Hilfreich ist dabei die Website

www.ratemyprofessors.com, auf der Studenten ihre Professoren bewerten. So kann

man sich schnell einen groben Überblick verschaffen.

Am FEA Department kann ich folgende Professoren sehr empfehlen, von denen die

ich kennengelernt habe: Kevin O'Brien, Tom Blomquist, Phil Schwartz, W. Reed

Moran, Jack Anderson, Kent Hayward, Adam Moore, Jerry Mosher und Bonnie

Blackburn.

Die Kursbelegung schien bei mir zuerst sehr kompliziert zu werden, da so gut wie

alle meine Wünsche vom Internatonal Office der CSULB abgelehnt wurden. Das lag

daran, dass viele Kurse am FEA Department "offiziel" nicht für internationale

Studenten offen sind. So wurde mir sogar nahe gelegt Kurse an einem anderen

Department zu belegen. Dies kam für mich aber nicht in Frage! Ich wollte ja nicht

nach Long Beach, um meine Kenntnisse in Meeresbiologie oder so zu vertiefen...

Das ganze ist zum Glück nur ein bürokratisches Problem gewesen. Denn viele der

FEA Kurse haben Teilnahmevoraussetzungen, die man als Austauschstudent nicht

erfüllt, zumindest nicht auf dem Papier. Daher kann man vom International Office

nicht direkt in solche Kurse eingeschrieben werden. Das Office muss allerdings dafür

sorgen, dass man mindestens für 12 CPs eingeschrieben ist, da dies Bedingung für

das Visum ist. Deswegen wird versucht einem alles mögliche anzudrehen,

Hauptsache auf dem Papier stehen 12 CPs. Das ist aber alles kein Thema mehr,

wenn ihr vor Ort seid. Man hat bis 2 Wochen nach Vorlesungsstart die Möglichkeit

alle Kurse zu ändern. Ich habe also die Woche vor Vorlesungsbeginn alle

Professoren kontaktiert, in deren Kurse ich wollte. Oder ich bin einfach direkt kurz

vor der ersten Vorlesung zu dem jeweiligen Prof hingegangen. Alle haben mich

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ohne große Probleme in ihre Kurse aufgenommen und mir geholfen, dass ich in die

Kurse eingeschrieben werde. Also im Endeffekt ein großes Drama wegen nichts...

FEA 207 - Introduction to Screenwriting bei W. Reed Moran [Lecture]

Einführung ins Drehbuch schreiben war definitiv nicht mein Favorit, da ich an sich

nicht so viel Freude am kreativen Schreiben habe. Und wie man sich denken kann

wird in diesem Kurs sehr viel geschrieben: Innerhalb jeder Vorlesung ein Aufsatz von

ca. einer Seite und als Hausaufgabe einen Aufsatz von ca. 1-2 Seiten. Als

Leistungsnachweis muss man während des Semesters ein 15 seitiges Drehbuch

entwickeln, dafür gibt es keine Klausur. Auch wenn ich mich mit dem Schreiben

etwas schwer getan habe war der Kurs dann doch ein echter Volltreffer. Zum einen

inhaltlich, da man wirklich das Handwerk lernt ein gutes Drehbuch zu schreiben. Zum

anderen sprachlich. Es gibt wohl kaum einen besseren Kurs, um sein Englisch zu

verbessern. Dazu ist Reed Moran wohl der netteste Professor den es gibt, auch

wenn er ab und zu etwas schusselig ist. Er war selber schon einmal an der HAW und

freut sich über jeden Studenten aus Hamburg. Mit Sicherheit wird er das ein oder

andere Mal im Unterricht anfangen von Hamburg zu schwärmen und beschreiben

wie toll dort alles ist.

FEA 309 - Production 1: Cinmatography bei Kevin O'Brien [Activity]

Dies war ein sehr grundlegender Kamerakurs, der sich eher an Anfänger der

Cinematography richtet. Es wird Basiswissen in technischer Handhabung einer

Kamera und eines Belichtungsmessers, sowie Grundlagen der Bildgestaltung

vermittelt. Mir war vieles zu grundlegend und schon bekannt, trotzdem fand ich den

Kurs gut, da es sehr angenehm war mit schon bekannten Inhalten die neue

Terminiolgie in Englisch zu lernen. Außerdem haben wir auf 16mm gedreht, was ich

zuvor noch nie gemacht hatte. Man macht viele praktische Übungen in kleinen

Gruppen und diskutiert die Ergebnisse dann gemeinsam. Auch ein oder zwei sehr

kleine Kurzfilme werden produziert. Neben 16mm wird hauptsächlich mit DSLRs

gedreht.

FEA 341 - Advanced Cinematography 1 bei Phil Schwartz [Activity]

Der fortgeschrittene Kamerakurs war mein absoluter Favorit. Am Anfang des

Semesters haben wir viele Exkursionen zu Firmen in Hollywood gemacht. Wir waren

u.a. bei Panavision, Mole Richardson, Fisher Dolly und Light Iron. Alles Größen der

Filmindustrie dort. Das war sehr interessant und beeindruckend dort mal hinter die

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Kulissen zu schauen und mit Leuten zu sprechen, die an Blockbustern wie

Transformers, The Social Network oder Arrival gearbeitet haben! Während des

Unterrichts haben wir meistens eine Filmszene, eine Fotografie oder ein Gemälde

nachgedreht. Dabei ging es darum die Bildgestaltung und Lichtsetzung so genau

wie möglich zu reproduzieren. Das gute war, dass jedem Student pro Einheit ein

fester Job zugeordnet wurde. D.h. an einem Tag war man Kameramann, das nächste

Mal dann Gaffer, dann Kameraassitent, usw. So hat man alle Jobs mit den damit

verbundenen Aufgaben, die es üblicherweise in einem Kameradepartment gibt

kenngelernt. Auch der richtige und sichere Umgang mit dem ganzen Equipment

wurde dabei geübt. Gedreht haben wir entweder auf 35mm oder mit der RED

Scarlet des Departments. Als Leistungsnachweis musste man mindestens einen

Kurzfilm als DP (Director of Photography) umsetzen und an mindestens 2 weiteren

Kurzfilmen in der Kameracrew mitwirken.

Von den Regiestudenten werden jedes Jahr 10 Abschlussfilme mit 3000$ gefördert.

Ich hatte das Glück einen davon als DP umsetzen zu dürfen und konnte bei weiteren

in der Kameracrew mitwirken. Diese Produktionen waren wirklich tolle Erfahrungen

und haben sehr viel Spaß gemacht. Grundsätzlich kann jeder Filmstudent bei diesen

Produktionen mithelfen. Den besten Zugang, um vielleicht auch in verantwortlicher

Position dort mitzuarbeiten, hat man jedoch über die Kurse FEA 340 und 341.

FEA 438 - Television Studio Directing bei Tom Blomquist [Activity]

In diesem Kurs liegt der Fokus auf Mehrkameraproduktionen, wie Talk- oder

Musikshows. Am Anfang des Semesters haben wir hier auch ein paar Exkursionen

gemacht. Z.B. in die Nachrichtenstudios von NBC bei Universal Studios oder in die

Studios von Paramount Pictures zur Fernsehserie "Dr. Phil". Während des Unterrichts

wurden meist praktische Übungen gemacht, um sich mit dem Equipment vertraut zu

machen. Und um die Jobs bei einer Mehrkameraproduktion kennenzulernen, sodass

bei den späteren Produktion jeder alles machen konnte. Am Wochenende haben wir

einmal ein Volleyballspiel aufgezeichent und einmal ein Jazzkonzert. Dafür haben wir

mit dem Equipment des Departments eine mobile Regie am jeweiligen

Vernstaltungsort aufgebaut und einen Mitschnitt plus einen Livefeed mit 3 bis 5

Kameras produziert. Im Mehrkamerastudio des Departments haben wir Talk- und

Musikshows produziert. Als Leistungsnachweis musste man ein 30 minütige

Musikshow produzieren und als Regisseur live umsetzen. Diese wurde dann auch bei

PADNET ausgestrahlt.

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KIN 124A - Surfing bei Jeff Ingram

Ich wollte unbedingt einen Surfkurs belegen, da ich sehr gerne surfe und man selten

die Gelegenheit hat für ein Semester umsonst Surfunterricht an einem der besten

Spots der Welt zu bekommen. Man muss sich nur das Equipment selber anschaffen,

dies konnten wir ganz einfach über unseren Prof machen und bekamen so Surfboard

und Neoprenanzug jeweils zum halben Preis. Treffen war immer morgens um 7 in

Huntington oder Sunset Beach. Da musste ich mich schon ein bisschen quälen um

so früh aufzustehen. Aber wenn man erstmal im Wasser war, die Wellen perfekt

waren, die Sonne gerade am Horizont auftauchte und man manchmal auch noch von

Delphinen Gesellschaft bekam, dann war es das jedesmal wert!

Unterkunft

Die erste Frage die sich stellt ist: On-Campus oder Off-Campus? Für mich war diese

Frage schnell entschieden. Ich wollte mir außerhalb des Campuses was eigenes

suchen. Die Wohnungen auf dem Campus schlagen mit ca. 1200$/Monat zu buche.

Das fand ich extrem teuer, zumal man sich ein Zimmer dort teilen muss und nicht

einmal eine eigene Küche hat. Ich kann jedem nur empfehlen sich selber außerhalb

des Campus was zu suchen. Ich habe keinen einzigen internationalen Studenten dort

getroffen, der in den Unterkünften auf dem Campus gewohnt hat! Aber wie eine

Unterkunft finden und das auch noch von Deutschland aus?

1. Facebook

Es gibt 2 Facebookgruppen von der CSULB für internationale Studenten. Und dann

gibt es noch eine Gruppe names CSULB Roomatefinder. Das sind aufjedenfall die

besten Seiten, um Angebote und Gesuche von Studenten zu finden und vor allem

um mit anderen Studenten in Kontakt zu kommen, die auch auf Wohnungssuche

sind.

2. Craigslist

Das amerikanische Ebay-Kleinanzeigen ist für so ziehmlich alles zu gebrauchen, auch

für die Wohnungssuche. Man sollte nur etwas vorsichtiger sein, da es hier auch viele

schwarze Schafe gibt!

3. Airbnb

Nicht unbedingt die billigste Lösung, aber ich kenne ein paar Studenten, die sich für

ein ganzes Semester über AirBnB was gemietet haben.

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Für mich war es schnell klar, dass ich von Deutschland aus mir nichts suchen wollte.

Mir war es wichtig persöhnlich einmal meine Mitbewohner vorher kennenzulernen

und mir die Wohnung selber anschauen zu können, um nicht die Katze im Sack zu

haben. Ich bin daher schon 3 Wochen vor Semesterstart nach Long Beach geflogen,

um dann vor Ort auf Wohnungssuche zu gehen. Und das hat zum Glück für mich gut

funktioniert! Nach 2 Wochen hatte ich eine super Unterkunft, mit der ich sehr

zufrieden war. Bei Craigslist hatte ich eine Anzeige von 3 anderen Studenten

gefunden, die noch einen Mitbewohner suchten. Ich hab mich mit den 3 getroffen

und mir das Apartment angeschaut. Wir haben uns gut verstanden und so habe ich

am nächsten Tag den Vertrag unterzeichnet. Das Apartment hatte 2 Schlafzimmer,

ein großes Wohnzimmer und eine große Küche. Ich habe mir also ein Zimmer

geteilt, trotzdem war diese Unterkunft bei weitem geräumiger und schöner als die

Studentenwohnheime auf dem Campus. Und gekostet hat mich diese Unterkunft nur

580$ pro Monat (warm)!

Viele Apartments gibt es östlich der Circle Area (Park ave, Long Beach, CA 90815).

Hier leben viele Studenten, die zur CSULB gehen. Bei internationalen Studenten

waren besonders die Beverly Plaza, Park Ave und Alvista Apartments beliebt.

Mobilität

Eigenes Auto: ja oder nein? Ich habe mich dagegen entschieden, da ich das Geld

gerne sparen wollte. Bevor ich nach Long Beach kam hatte ich den Eindruck, dass

man schon eher auf ein Auto in Kalifornien angewiesen ist. Über den ÖPNV hatte ich

nähmlich nur schlechtes gehört. Ich muss aber sagen, dass ich ohne Auto wunderbar

klargekommen bin. Es stimmt zwar, dass der ÖPNV nicht so gut wie in Hamburg ist,

für Ausflüge nach LA oder Santa Monica ist er aber allemal zu gebrauchen! In Long

Beach selbst kann man wunderbar mit dem Fahrrad von A nach B kommen oder

man ruft sich ein Uber oder Lyft, die beiden Taxiapps funktionieren dort wirklich

hervorragend und das gute dabei ist, dass man auch noch nette Leute kennenlernt.

Dazu habe ich mich noch beim Carsharing "Zipcar" angemeldet, falls man doch mal

selber fahren muss.

Für Roadtrips z.B. nach San Diego habe ich mir einfach einen Wagen über turo.com

gemietet. Das ist quasi das Äquivalent zu AirBnB nur für Autos. Also eine

Vermittlungsplattform, über die Privatleute ihre Autos vermieten. Wenn man dort ein

bisschen schaut kann man echte Schnäppchen finden!

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Kosten

Meine monatlichen Kosten lagen bei ca. 1200$ für das alltägliche Leben. Besonders

Miete und Lebensmittel machen das Leben in Long Beach im Vergleich zu Hamburg

teurer.

Ausflüge

Ich bin ein echter Fan von Roadtrips geworden! Ich denke es gibt keine bessere Art

die Westküste der USA zu bereisen. Ich war zweimal mit dem Auto, einmal mit

einem Campervan und einmal mit dem Motorrad in verschiedesten Gegenden

unterwegs und habe jedes mal skurrile Orte, atemberaubende Landschaften und

tolle Städte entdeckt und wenn man dazu in Hostels übernachtet kommt man auch

mit den unteschiedlichsten Leuten in Kontakt. Oder man geht campen, das Angebot

an Campingplätzen ist wirklich sehr gut und solang nicht gerade Ferienzeit ist findet

man immer schnell spontan was in der Nähe. Besonders in den Nationalparks lohnt

sich das campen, um die Natur ein paar Tage zu genießen.

Für alle Motorradfahrer kann ich den legendären Highway 1 empfehlen, dieser

verläuft komplett an der Pazifikküste entlang und ist wirklich die schönste Strecke,

die ich je gefahren bin.

Fazit

Ich hatte eine wirklich tolle Zeit in Long Beach und kann sagen, dass es sich wie ein

zweites zu Hause für mich dort angefühlt hat. Die Leute, das Studium, die Reisen

und Erlebnisse, das alles sind tolle Erfahrungen und Erinnerung über die ich sehr

glücklich bin. Von daher kann ich jedem nur empfehlen, der vielleicht auch ein

Auslandssemester in Erwägung zieht: Go for it!

Ein großes, großes Danke an dieser Stelle an alle, die mich untertützt haben und es

möglich gemacht, dass ich diese großartige Erfahrung machen durfte!

Kontakt

Ich helfe gerne weiter bei Fragen: [email protected]

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Campus

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Panavision

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