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25 + MÄRZ 2019 WWW.WOLFSBURGPLUS.DE EIN STARKES WERTEGERÜST Das sollten Sie über Compliance wissen STUDIE UND STATEMENTS Wolfsburger Einzelhandel EXPERTEN-NETZWERK Digitale Gesellschaft Wolfsburg HANDWERK MIT HERZ KÖNIG Glas + Fensterbau

EIN STARKES WERTEGERÜST - Für Wolfsburg: WMG Wolfsburg ... · Auch kleine Unternehmen iegen nicht unter dem Radar 18 MENSCHEN + UNTERNEHMEN Änderungen 2019: Neue Gesetze und Regelungen

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Page 1: EIN STARKES WERTEGERÜST - Für Wolfsburg: WMG Wolfsburg ... · Auch kleine Unternehmen iegen nicht unter dem Radar 18 MENSCHEN + UNTERNEHMEN Änderungen 2019: Neue Gesetze und Regelungen

25+ MÄRZ 2019 WWW.WOLFSBURGPLUS.DE

EIN STARKES WERTEGERÜSTDas sollten Sie über Compliance wissen

STUDIE UND STATEMENTS Wolfsburger Einzelhandel

EXPERTEN-NETZWERK Digitale Gesellschaft Wolfsburg

HANDWERK MIT HERZKÖNIG Glas + Fensterbau

Page 2: EIN STARKES WERTEGERÜST - Für Wolfsburg: WMG Wolfsburg ... · Auch kleine Unternehmen iegen nicht unter dem Radar 18 MENSCHEN + UNTERNEHMEN Änderungen 2019: Neue Gesetze und Regelungen

EDITORIAL+INHALT | 2

STANDORT PLUS

WMG auf der CMT | Neuer Reisekatalog und Hotelführer der WMG | E-Bike Kasten | Vorstand Junge Kunst | WMG empfängt chinesische Reiseveranstalter | Radschnellweg zwischen Braunschweig und Wolfsburg | Wirtschaftsjunioren | Jubilare: MSCG, Heuberger, Stadtwerke | Leitung Kunstmuseum 4

STADT+ENTWICKLUNG

Unternehmerkunden-Studie: Über den Wolfsburger Einzelhandel 6

DIGES: Digitale Gesellschaft Wolfsburg 8

WIRTSCHAFT+LEBEN

Unternehmenskooperation: Buchungsportal terminbuch.de 10

FDTech GmbH: Neue Innovationskraft in Wolfsburg 11

Citymanagement der WMG-Wirtschaftsförderung Quartalsimmobilie: Ladenfläche in Eins-a-Lage 12

IHK-Konjunkturumfrage: 93 Prozent mit Wirtschaftslage zufrieden 13

TOP-THEMA EIN STARKES WERTEGERÜST: DAS SOLLTEN SIE ÜBER COMPLIANCE WISSEN

Überblick und Themenfelder 14

Informationen und Praxistipps 16

Benjamin Steffen im Experteninterview: Auch kleine Unternehmen fliegen nicht unter dem Radar 18

MENSCHEN+UNTERNEHMEN

Änderungen 2019: Neue Gesetze und Regelungen 20

IHK: Neu konstituiert 21

KÖNIG Glas + Fensterbau: Handwerk mit Herz 22

Impulse für morgen: Dr. Sascha Hemmen, Referatsleiter für Digitales und Wirtschaft, Stadt Wolfsburg 24

WOLFSBURG IN ZAHLEN 25

TERMINE+EVENTS 26

GUT ZU WISSEN

Was bedeutet eigentlich Resilienz? 27

SPORT+BUSINESS

VfL Wolfsburg: starke Partner als Glücksbringer 28

GALERIE

Neujahrsbrunch WAZ und Volksbank 30

Neujahrsempfang bei Fliesen Dehm 31

Verschiedenes 32

STANDPUNKT PLUS

Roland Clement: Heute das digitale Morgen gestalten 34

„Einhaltung von Gesetzen, Regeln und Normen“ – so lautet eine vereinfachte Definition des Begriffs „Compliance“. Bei genauerer Betrachtung wird jedoch schnell deutlich, dass sich hinter dem Begriff mehr verbirgt, als die reine Ver-meidung von Gesetzesverstößen. Insbe-sondere große Unternehmen verankern im Bereich Compliance neben verpflich-tenden Regeln, auch weiterführende Leitlinien, freiwillige Standards oder Ver-haltenskodizes. Das Thema bleibt jedoch nicht nur großen Unternehmen vorbehal-ten, sondern ist auch für kleinere Firmen von grundsätzlicher Bedeutung. Unser aktuelles Top-Thema liefert Ihnen hierzu fundierte Informationen, Hintergründe und wertvolle Praxistipps.

Lesen Sie außerdem wieder jede Menge informativen Lesestoff aus der Welt der Wolfsburger Wirtschaft, ihrer Akteure und Netzwerke. Dazu zählt beispielswei-se die 5. Unternehmerkunden-Studie, die u. a. wichtige Erkenntnisse zu den aktu-ellen Herausforderungen für den Wolfs-burger Einzelhandel ermittelt hat. Zu den Ergebnissen haben wir Wolfsburger Händlerinnen und Händler befragt und zu Wort kommen lassen. Absolut inte-ressant ist auch das Engagement des DIGES Wolfsburg e. V., einem Netzwerk aus Unternehmern, die das Thema Digi-talisierung in Wolfsburg aktiv unterstüt-zen und vorantreiben. Neben weiteren informativen Inhalten freue ich mich insbesondere auf Roland Clement, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Autostadt, der in unserer Rubrik „Stand-punkt“ den Schlusspunkt dieser Ausgabe setzt.

Gerade noch bin ich vielen von Ihnen bei verschiedenen Veranstaltungen zum Jah-resanfang begegnet und schon befinden wir uns auf dem Weg Richtung Frühling. Dementsprechend wünsche ich Ihnen einen guten Start in diese energiegeladene Jahres-zeit und viel Spaß beim Lesen.

Ihr Jens HofschröerGeschäftsführer WMG

LIEBE LESERINNEN UND LESER,

TOP-THEMA Ein starkes Wertegerüst:

Das sollten Sie über Compliance wissen

STADT+ENTWICKLUNGDIGES:

Digitale Gesellschaft Wolfsburg

MENSCHEN+UNTERNEHMENKÖNIG Glas + Fensterbau:

Handwerk mit Herz

3+

TRENDIGES.KAUFHOFPASSAGE 4

05361.8915566

INDIVIDUELLES.PORSCHESTRASSE 9/11

05361.12735

ERLESENES.NORDSTEIMKER STRASSE 8

05361.8905480

U17.KAUFHOFPASSAGE 5

05361.8912614

WIR SIND EHME DE RIESE.

Der Optiker.eDel unD fair.

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STANDORT PLUS

RADSCHNELLWEG

E nde Dezember stimmte der Rat der Stadt Wolfsburg dem Ab-schluss einer Planungsverein-barung über einen Radschnell-

weg von Braunschweig über Lehre nach Wolfsburg zu. Die Federführung des Pro-jekts liegt beim Regionalverband Groß-raum Braunschweig, der gemeinsam mit der Gemeinde Lehre sowie den Städten Braunschweig und Wolfsburg diese Ini-tiative vorantreibt.

Der Regionalverband will den Radverkehr im Sinne der Nachhaltigkeit als gleich-wertiges Verkehrsmittel in den Fokus der Bürger rücken und betrachtet regionale

E-Radschnellwege als Instrument zum Kli-maschutz und zur CO2-Minderung im All-tagsverkehr. Auch die Stadt Wolfsburg will den Radverkehrsanteil deutlich zugunsten des Umweltschutzes verschieben. Zumal diese Alternative für tausende Pendler in der Region eine weitere Möglichkeit schafft, um nach Wolfsburg zu kommen. Oberbürgermeister Klaus Mohrs: „Für Wolfsburg ist der Radschnellweg ein sehr wichtiges Projekt, insbesondere angesichts der vielen Pendler. Durch den höheren Komfort wird das Rad auch ganzjährig zu einer attraktiven Mobilitätsalternative. Jetzt heißt es, möglichst viele Fördergelder von Bund und Land einzuwerben.“

WMG EMPFÄNGT CHINESISCHE REISEVERANSTALTER

D er Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Wolfs-burg. Zur positiven Weiterent-wicklung der Tourismusdes-

tination Wolfsburg zeigt das gemeinsam mit den touristischen Partnern erarbei-tete Tourismuskonzept der Wolfsburg Wirtschaft und Marketing GmbH (WMG) zahlreiche strategische Maßnahmen auf. Dabei geht es unter anderem auch um den Auf- und Ausbau der Beziehungen zu

wichtigen Partnern und Zielgruppen. Die-sem Ziel folgend, organisierte die WMG gemeinsam mit den wichtigsten chine-sischen Reisever anstaltern und Partnern Ende 2018 einen zweitägigen Workshop in Wolfsburg. Neben dem Austausch zu kon-kreten Produkten und Programmen stand hierbei insbesondere auch ein Besuch des phaeno, der Autostadt, der designer out-lets Wolfsburg und des Wolfsburger Weih-nachtsmarktes auf dem Programm.

NEUER REISEKATALOG UND HOTELFÜHRERZahlreiche Reiseangebote, Tipps zu Veran-staltungen und Sehenswürdigkeiten sowie eine Übersicht zu Übernachtungsmöglich-keiten: Interessierte können sich im neuen Reisekatalog und Hotelführer von A bis Z über Wolfsburgs touristisches Angebot informieren. Dabei bieten beide Kataloge diverse Neuerungen. Neben einem an das überarbeitete Corporate Design der Stadt

Wolfsburg angepasstem Erscheinungsbild werben für einen Besuch in Wolfsburg auch neue Reiseangebote für Gruppen und Schulklassen, zusätzliche Hotelpartner sowie neue Stadtführungs- und Veranstal-tungsformate. Die Kataloge kommen wie gewohnt auf Messen zum Einsatz und wer-den in der Tourist-Information, im Wolfs-burgKIOSK und im ShopWob angeboten.

KUNSTMUSEUM WOLFSBURG

Zum 1. April 2019 übernimmt Dr.  Andreas Beitin die Leitung des Kunstmuseums Wolfsburg. Er tritt damit die Nachfolge von Dr.  Ralf Beil an. Der pro-movierte Kunsthistoriker Beitin ist bis zu seinem Start in Wolfsburg als Di-rektor des Ludwig Forum für Internationale Kunst Aachen tätig. Bis zum 31.  März  2019 übernimmt der Geschäftsführer des Kunstmuse-ums Otmar Böhmer die Leitung.

WMG AUF DER CMT

V om 12. bis 20. Januar 2019 stell-te die WMG das breite tou-ristische Angebot der Stadt Wolfsburg auf der als beste

Reisemesse ausgezeichneten „Caravan – Motor – Touristik“ (CMT) in Stuttgart vor. Auf der weltweit größten Publikumsmes-se für Tourismus und Freizeit zeigten rund 2.000 Aussteller aus rund 100 Nationen ihre Angebote – darunter Reiseveranstalter, Freizeiteinrichtungen und Hotels. Ein High-light: der in vier Meter Höhe schwebende „I Love Wolfsburg“-Heißluftballon, der die Aufmerksamkeit der Messegäste auf dem

35 Quadratmeter großen Wolfsburg-Stand in Halle 4 auf sich zog. Auch der Messestand punktete mit einem frischen Konzept. Dazu gehören hochwertige Grafikwände, die ver-schiedene Impressionen und Sehenswür-digkeiten der Stadt zeigen. Zudem bot die WMG den zahlreichen Interessierten um-fangreiches Informationsmaterial und ein attraktives Messe-Reiseangebot. Gemein-sam mit dem Nachbarstand der Autostadt präsentierten beide Partner die Tourismus-destination Wolfsburg. Zudem gab es ein Gewinnspiel, bei dem eine Wochenendreise nach Wolfsburg verlost wurde.

JUBILÄEN20 JAHRE MSCG

Die Marketing Services Creative Group (MSCG) mit Sitz in Wolfsburg entwickelt Marketing-Strategien für KMU deutsch-landweit. Im 20.  Jubiläumsjahr baut MSCG ein modernes Office als Holz-ständerwerk im denkmalgeschützten Ensemble von Alt Hesslingen.

50 JAHRE FUSSDIENST HEUBERGER

Inhaberin Magrit Heuberger feiert mit ihrem Team in diesem Jahr 50-jähriges Geschäfts-Jubiläum. Bereits 1969 eröff-nete die Praxis mit dem Schwerpunkt auf Behandlung von Fußbeschwerden.

80 JAHRE STADTWERKE WOLFSBURG

Fast so alt wie die Mutter (Stadt Wolfs-burg) ist auch die Tochter. Die Stadt-werke Wolfsburg AG feiert in diesem Jahr ihr 80-jähriges Jubiläum. Gemein-sam mit ihren Tochtergesellschaften gelten die Stadtwerke als kompetente Infrastrukturdienstleister für Wolfs-burg und die Region. Unter ihrem Dach sorgen rund 660 Mitarbeiter in sechs Unternehmen für kundennahe Dienst-leistungen und gute Beratung in den Bereichen Telekommunikation, Mobili-tät, Gebäudeinfrastruktur und Personal.

E-BIKE KASTENAm 1. Februar startete E-Bike Kasten mit seinem Fahrrad-Angebot in der Ro-thenfelder Straße 21. Der reine E-BIKE-Spezialist betreibt bereits Geschäfte in Braunschweig und Goslar. E-Bike Kasten bietet mit den neuesten Mo-dellen von Pedelecs und Speed Pede-lecs E-Bikes im Premium-Segment an. www.ebike-kasten.de

JUNGE KUNSTMitte November 2018 hat der Verein Junge Kunst in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung seine vakante Vorstandsposition an Vereinsmitglied

Frank Hocke überge-ben. Er ist seit vielen

Jahren bei Volks-wagen in verschie-denen Führungs-positionen tätig

und löst Vorgängerin Dr. Anke-Catrin

Paulsen ab.

WIRTSCHAFTS-JUNIOREN

Daniel Romano (Deutsche Bank Finanz-agentur, Foto unten Mitte) bleibt bis 2020 Sprecher der Wirtschaftsjunioren Gifhorn-Wolfsburg. Vor dem Hintergrund der Ausrichtung der Hanseraumkonferenz 2020 in der Region Gifhorn-Wolfsburg setzen die Mitglieder auf Kontinuität.

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WILLKOMMEN IN

WOLFSBURGIHR REISEKATALOG FÜR DIE

ÜBERRASCHEND ANDERE STADT.

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WOLFSBURG GASTLICHUNTERKÜNFTE UND ERLEBNISTIPPS

INVITING WOLFSBURGACCOMMODATIONS & EXPERIENCE TIPS

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KARSTEN ECKHOFF, MITINHABER VON EHME

DE RIESE. DER OPTIKER

„Meine Erfahrungen decken sich mit den Aussa-gen der Studie, denn unsere Kunden kommen mit oder ohne Digitalisierung zu uns. Wir können uns über mangelnde Kundenfrequenz nicht beklagen und freuen uns, dass wir auch immer wieder Neukunden

begrüßen dürfen. Bei uns steht der Gast und die Emotion im Mittelpunkt, wir bieten ihm ein Er-

lebnis, das er gerne weitererzählt. Ob mit oder ohne Internet – wir blicken

nach vorne!“

STADT + ENTWICKLUNGUnternehmerkunden-Studie: Herausforderungen für Wolfsburger Einzelhändler

MICHAEL ERNST, CENTER MANAGER

DESIGNER OUTLETS WOLFSBURG

„Unsere Kunden kommen nach wie vor in die designer outlets Wolfsburg. Das liegt sicher

auch daran, dass wir 2018 mehrere neue Geschäf-te und auch ein weiteres Restaurant eröffnet haben.

Das steigert unsere Attraktivität. Gleichzeitig wissen wir, dass der Online-Handel wächst und der Kunde

sein Geld nur einmal ausgeben kann. Wir reagieren darauf, indem wir Erlebnisse schaffen, die der

Kunde online nicht hat. Wir sehen Shops im Internet einfach als einen weiteren Mit-

bewerber.“

89Prozent der Wolfsburger Einzelhändler beurteilen die wirtschaftliche Ent-wicklung ihrer Branche

als sehr gut oder stabil. Auch für 2019 zeigt sich mit 75 Prozent die Mehrheit optimis-tisch. Trotz zunehmender Digitalisierung verzeichnen 58 Prozent der Wolfsburger Einzelhändler mehr Kunden als vor fünf Jahren. Zu diesen Ergebnissen kommt die 5. Unternehmerkunden-Studie im Auftrag der Commerzbank.

Für die repräsentative Erhebung wurden bundesweit 3.500 Einzelhändler mit ei-nem Jahresumsatz von bis zu 15 Millio-nen Euro vom Meinungsforschungsins-titut Ipsos befragt. Befragt wurden auch 100 Wolfsburger Einzelhändler.

Damit die Kunden dem Einzelhandel auch in Zukunft treu bleiben, wünschen sich die hiesigen befragten Händler von der Stadt Wolfsburg vor allem mehr Park-plätze, eine attraktivere Gestaltung der

Innenstadt und den Ausbau der Breitbandversorgung. Die

Händler sind aber auch selbst aktiv, um Kun-

den zu binden: In Wolfsburg sind

personalisier te Angebote und

Rabattaktionen beliebt.

Größte Herausforderungen: fehlende Fachkräfte, Preisdruck und Onlinehandel Der Fachkräftemangel ist die größte Herausforderung für den Einzelhandel. Jeder Zweite empfindet zudem den Preis-druck als Gefahr. „Fast genauso vielen macht der zunehmende Wettbewerb durch Onlinehändler zu schaffen“, sagt Anja Dittmar, Niederlassungsleiterin Pri-vat- und Unternehmerkunden der Com-merzbank Wolfsburg. „Viele Einzelhänd-ler reagieren darauf bundesweit bereits mit einer Multikanalstrategie, Wolfsburg hinkt da hinterher.“ So vertreibt nur jeder fünfte der Wolfsburger Einzelhändler sei-ne Produkte und Dienstleistungen sowohl stationär als auch online. Jeder dritte ver-netzt die Kanäle miteinander und bietet

seinen Kunden flexible Einkaufsmög-lichkeiten an, wie zum Beispiel

die Onlinebestellung und Abholung im Ladenge-

schäft. Digitale Ka-näle werden aber

nicht nur im Ver-trieb, sondern auch in der

Kundenkom-munikation genutzt. Ein Drittel der

Wolfsburger Einzelhändler

kom mu n i z ie r t dabei über Facebook.

40 Prozent bieten auch einen E-Mail-Newsletter

an, beziehungsweise ein Online-feedback über die eigene Website.

Die Bezahlung erfolgt bei Wolfsburger Ein-zelhändlern meist klassisch: Ein Drittel der Kunden zahlt in bar, weitere 37 Prozent per Rechnung. Ein Viertel der Wolfsburger Einzelhändler bietet seinen Kunden beim Kauf auch eine Finanzierung oder Raten-zahlung an. Kontaktlose Kartenzahlung ist bei jedem dritten bereits möglich oder geplant. „In diesem Bereich sehen wir gro-ßes Potenzial“, sagt Dittmar.

Nachfolger gesuchtIn Wolfsburg geht jeder siebte Einzelhänd-ler davon aus, dass er in den nächsten fünf Jahren einen Nachfolger für sein Unterneh-men suchen muss. Dabei spielen persönli-che Empfehlungen bislang die größte Rolle. „Von ihrer Bank erwarten Einzelhändler vor allem eine Beratung in finanziellen, steuerlichen und rechtlichen Fragen. Gut ein Viertel wünscht sich eine digitale Platt-form für die Nachfolge-Planung“, erläutert Dittmar. Mit ihrem neuen Nachfolge-Por-tal (www.nachfolge.commerzbank.de) unterstützt die Commerzbank den Unternehmer in allen Phasen des Verkaufsprozesses, zum Beispiel bei der Suche nach einem Käu-fer und der Unterneh-mensbe-wertung.

IRIS DOYÉ, INHABERIN VON BARRIQUE

WOLFSBURG

„In meinem Geschäft ist der Onlinehandel durchaus eine starke Konkurrenz, der zu Kundenverlusten führt.

Deshalb werde ich meine Onlinepräsenz in diesem Jahr ausbauen. Außerdem setze ich auf exklusive Events, denn die kommen beim Wolfsburger Publikum noch besser an als

Rabattaktionen. Im März können sich meine Kunden auf eine Whisky- und im Mai auf eine Weißwein-Ver-

kostung inklusive kaltem Feinkost-Buffet freuen.“

JENS HOFSCHRÖER, GESCHÄFTSFÜHRER DER

WOLFSBURG WIRTSCHAFT UND MARKETING GMBH – WMG

„Besucher- und Kundenfrequenzen sind sowohl für Einzel-handel und Gastronomie als auch für Immobilieneigentümer ein

großes Thema. Im Bereich Citymanagement führen wir regelmäßig Frequenzmessungen in der Porschestraße durch und er-

halten wichtige Anhaltspunkte über die Entwicklung von Lauflagen und Attraktivität der Porschestraße. Insgesamt

stellen wir für die Porschestraße eine positiv stabile Be-sucherfrequenz fest, insbesondere die Frequenz in der

mittleren Porschestraße, nicht zuletzt auch auf-grund von zusätzlichen Aktionen und Veran-

staltungen auf dem Hugo-Bork-Platz, hat spürbar zugelegt.“

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MATTHIAS LANGE, VORSITZENDER DES HANDELSBEIRATES

UND GESCHÄFTSFÜHRER DES WKS KAUFHAUSES

„Die Ergebnisse der Studie erstaunen mich. Ich stelle fest – und weiß das auch von anderen hiesigen Einzelhändlern –, dass sich die Kundenfre-

quenz bis auf wenige Ausnahmen verschlechtert hat. Das hat verschiedene Gründe, aber die Konkurrenz durch den Onlinehandel ist sicher einer davon.

Darauf versuchen wir, der Handelsbeirat aber auch der cmt in Zusammen-arbeit mit der WMG, zu reagieren, um die Attraktivität des stationä-

ren Handels zu erhöhen, zum Beispiel durch Veranstaltungen, die zukünftig immer am Anfang des Monats in der Porschestraße

stattfinden. Dennoch gehe ich davon aus, dass Kunden besonders diejenigen Waren, für die sie keine Bera-

tung benötigen, auch zukünftig verstärkt im Internet bestellen.“

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„U ns beschäftigte am An-fang die Frage, warum nicht auch kleinere IT-Unternehmen im Zusam-

menhang mit #WolfsburgDigital als hilf-reich wahrgenommen werden“, berichtet Christoph Steindorff, Vorsitzender von DIGES und Geschäftsleiter des Softwareentwicklers NeosIT. Aus dem ursprünglichen Ansatz, ei-nen IT-Verband zu gründen, entwickelte sich aber bald die Idee eines offenen Forums. Je-der ist eingeladen, dem das Thema Digitali-sierung in Wolfsburg am Herzen liegt. Kai Kronschnabel, stellvertretender Vorsitzen-der, IT-Experte und Unternehmer, ist gut ver-netzt und möchte seine vielfältigen Kontakte in den Dienst des Vereins stellen. „Überall in den Institutionen, in der Politik und in den Ausschüssen fehlen Ansprechpartner, die über IT-Fachwissen verfügen. Auch in den Schulen besteht allergrößte Not. Bei den Leh-rern werden nur drei von 1.000 mit Digital-kenntnissen ausgebildet. Deshalb sehe ich einen wichtigen Ansatz darin, noch viel stär-ker als bisher den digitalen Gedanken in die Bevölkerung hineinzutragen.“

Es fehlen IT-Experten – auch an den Schulen

Ob guter Informatikunterricht mit Förder-möglichkeiten für Schüler, digitale Prozesse in der Verwaltung oder digitale Experten: In allen Bereichen gibt es gravierende Defizite. Michael Wilkens, stellv. Hauptgeschäftsfüh-rer der IHK Lüneburg-Wolfsburg, sieht kla-ren Handlungsbedarf: „#Wolfsburg Digital hat die großen Leitlinien gezogen und die Stadt macht sich im Verhältnis zu ande-ren Kommunen massiv auf den Weg. Jetzt müssen wir noch deutlicher zeigen, dass es nicht nur gute Ideen und Projektstrukturen braucht, sondern dass die Verantwortlichen von Stadt, Politik und Volkswagen auch bereit sein müssen, Geld in die Hand neh-men, um das Wort in die Tat umzusetzen.“ Deshalb setzt sich der Verein beispielsweise

dafür ein, dass in sichtbare Projekte vor Ort investiert wird – und zwar mit Mut und Weitblick. „In Zusammenarbeit mit dem Dezernat Schule wollen wir beispielswei-se an einer Schule mit einer Informatik-AG einen Piloten starten“, berichtet Christoph Steindorff. „Wir setzen dabei auf ein nieder-schwelliges Train-the-Trainer-Konzept. Eine weitere Idee des Vereins ist es, mit ehren-amtlicher Manpower aus den Unternehmen praktische Computer- und IT-Kenntnisse an Schüler zu vermitteln. Unsere Vision 2.0 geht noch einen Schritt weiter: Wir küm-mern uns um die Auswahl und das Sponso-ring von Projekten und holen IT-Pädagogen für interessierte Schüler, um diese Projekte dann breiter aufgestellt in die Schulen zu tragen.“ Kai Kronschnabel ergänzt: „Wir wünschen uns, dass die Lehrer, die natur-wissenschaftliche Fächer unterrichten, uns Schüler mit Interesse und Talent schicken.“ Dabei geht es dem Verein aber nicht nur um „IT-affine Nerds“, sondern darum, das allgemeine Verständnis in der Bevölkerung und bei jungen Leuten im Umgang mit den neuen Medien zu fördern.

Für die DIGES-Mitglieder beschränkt sich die Digitalisierung nicht auf das Thema der Mobilität. Inzwischen sind Vereins-mitglieder in allen Handlungsfeldern von #WolfsburgDigital präsent und wollen sich als kompetente Ansprechpartner mit ihrem starken Netzwerk positionieren. Dabei spielt die Verbindung zur Stadt, die auch Gründungsmitglied des Vereins war, eine wesentliche Rolle. Christoph Steindorff betont: „Dezernent Dennis Weilmann hat immer ein offenes Ohr für unsere Anlie-gen. Mit ihm haben wir einen gewichtigen Ansprechpartner, der auch etwas bewegen kann. Der regelmäßige Austausch mit ihm und mit Referatsleiter Sascha Hemmen ist für beide Seiten wertvoll.“

Alle Initiativen des Vereins sollen langfris-tig dazu beitragen, dass es mehr IT-Fach-kräfte gibt. „Dafür betreiben wir die absolut notwend ige Lobbyarbeit“, betont Michael

Wilkens. „In dem Verteilungskampf um Ressourcen, Geld und Personal können wir uns als Verein lokal und direkt einschalten und mitreden.“ Darüber hinaus bietet sich DIGES aber auch in konkreten Praxisfeldern als Sparingspartner an. Wolfsburger Unter-nehmen können gerne mit Fragen oder Anre-gungen auf den Verein zugehen. Mit seinem Experten-Netzwerk unterstützt DIGES Start-ups und Unternehmen, die ein digitales Ge-schäftsmodell verfolgen. „Wir haben hier fast das gesamte Spektrum an Digital-Experten vor Ort“, betont Christoph Steindorff.

Ein BarCamp wie im letzten Jahr möchte die DIGES auch im Herbst 2019 wieder organisie-ren. Neben einer stärkeren Öffentlichkeits-arbeit stehen aber vor allem Schul- und Aus-bildungsprojekte auf der Agenda. Darüber hinaus wollen die Mitglieder zukünftig noch stärker ihre Expertise in die Handlungsfel-der von #WolfsburgDigital und in den neu gegründeten Digitalausschuss einbringen. „Schließlich wollen wir uns als Verein wei-terentwickeln“, erklärt Christoph Steindorff. „Dazu möchten wir branchenübergreifend neue Mitglieder gewinnen. Wir wünschen uns Menschen, die sich für das Thema be-geistern. Wer zu uns stößt, profitiert nicht zuletzt von unserem Netzwerk.“

INFODIGES versteht sich als Forum für alle, die das Thema Digitalisierung in der Re-gion Wolfsburg aktiv mitgestalten und vorantreiben wollen. Der Verein wur-de im Mai 2018 von lokalen IT-Unter-nehmen zusammen mit der örtlichen IHK und der Stadt Wolfsburg gegrün-det. Bei der von Volkswagen und der Stadt Wolfsburg gestarteten Initiative #WolfsburgDigital möchte der Verein die Interessen der regionalen Wirt-schaft und der Wolfsburger Bürger ein-bringen und Wolfsburg fit machen für die Herausforderungen der Digitalisie-rung. Neue Mitglieder (Unternehmen, Institutionen, Gemeinden und Einzel-personen) sind herzlich willkommen.

» Internet: www.diges.org » E-Mail: [email protected]

POWERFORUM UND EXPERTENNETZWERKDIGES: Digitale Gesellschaft Wolfsburg

v. l. n. r.: Michael Wilkens, stellv. Hauptgeschäftsführer der IHK Lüneburg-Wolfsburg, Christoph Steindorff, Vorsitzender, sowie Kai Kronschnabel, stellvertreten-der Vorsitzender von DIGES. Foto: © Boris Baschin

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von unserem

Service-Angebot!

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Page 6: EIN STARKES WERTEGERÜST - Für Wolfsburg: WMG Wolfsburg ... · Auch kleine Unternehmen iegen nicht unter dem Radar 18 MENSCHEN + UNTERNEHMEN Änderungen 2019: Neue Gesetze und Regelungen

I nnerhalb kurzer Zeit hatten sich bereits Tausende Friseur- und Kos-metikkunden auf terminbuch.de registriert. Sie können nun jeder-

zeit via Web oder über mobile Endgeräte ihre Termine buchen – unabhängig von

den Öffnungszeiten ihres Salons. Was für Kunden Vorteile bringt, wissen auch die Salon-Betreiber zu schätzen: Ihr Telefon klingelt seltener und so können sie ihre Aufmerksamkeit ganz ihren Kunden wid-men.

Möglich gemacht haben dieses inno-vative Buchungsportal für die Beauty-Branche drei Wolfsburger Unternehmen, deren Geschäftsführer eine langjährige Freundschaft verbindet: Tim Demann von Capalogic, Torsten Keller von Comhair und Andreas Geiger sowie Oliver Körber von TE-Systems. Tim Demann program-miert mit seinem Team das Onlinepor-tal terminbuch.de, das angebunden ist an das Kassensystem von Comhair, das wiede rum seit mehr als 25  Jahren von TE-Systems entwickelt wird.

„Die Kunden gelangen über die Website zum Beispiel ihres Friseurs zu terminbuch.de“, erklärt Tim Demann. „Die Buchungs-seiten erscheinen dabei im individuellen Design des jeweiligen Friseurs.“ Für den Friseur bietet terminbuch.de viele nützli-che Funktionen: Es unterscheidet die viel-fältigen Tätigkeiten im Salon und weiß, welcher Mitarbeiter für welche Tätigkeit infrage kommt. Je nach Kundenwunsch kombiniert das Tool alle Tätigkeiten zu einem Paket und setzt die Mitarbeiter optimal ein. Damit kein überraschender Leerlauf entsteht, weil ein Kunde seinen Termin vergisst, schickt terminbuch.de rechtzeitig eine Erinnerung. Kann ein Wunschtermin gerade nicht erfüllt wer-den, lassen Kunden sich einfach auf die Warteliste setzen. Sie rücken dann auto-matisch nach, falls jemand einen Termin absagt.

Was macht das Buchungsportal aus Wolfs-burg im Vergleich zum Wettbewerb so besonders? „Wir bieten mit terminbuch.de nicht bloß ein Buchungsportal an, sondern eine maßgeschneiderte Lösung, die den speziellen Anforderungen der Beauty-Branche gerecht wird“, erläutert Tim Demann. Beispielsweise müssten Sa-lons terminbuch.de nicht wie ein Produkt erwerben, sondern pro Onlinebuchung einen geringen Betrag bezahlen. Für Friseur-Kunden ist der Service kostenlos. „terminbuch.de hat immenses Potenzial“, ist sich Tim Demann sicher: „Was Hunder-te Friseursalons bereits nützlich finden, könnte auch bald mehrere Tausend über-zeugen. Wir sind ein starkes Team und bringen als Wolfsburger Kooperation die Digitalisierung voran.“

WIRTSCHAFT + LEBEN

Unternehmenskooperation: Buchungsportal mit riesigem Wachstumspotenzial A utonomes Fahren: Diese Vision

hat die FDTech GmbH fest im Blick. Das junge Unternehmen arbeitet an zukünftigen Mobi-

litätslösungen – von der Idee über den Funk-tions-Prototyp bis zur serientauglichen In-tegration. Als Experte auf dem Gebiet des hochautomatisierten Fahrens hat FDTech bereits das Interesse der Volkswagen AG ge-weckt, die mit einer Minderheitsbeteiligung mit im Boot sind. Neben seinem Hauptsitz in Chemnitz und einer Niederlassung in München agiert das Unternehmen seit An-fang 2018 auch am Standort Wolfsburg. Sei-ne Zelte hat FDTech auf dem Innovations-Campus der Wolfsburg AG aufgeschlagen.

Standortleiterin Dr. Golaleh Oehlsen be-schäftigt sich neben der technischen Ent-wicklung von Systemen und Funktionsal-gorithmen mit der Personalakquise und der strategischen Weiterentwicklung des Un-ternehmens. Dabei profitiert sie von ihrer Erfahrung bei Volkswagen. Dort arbeitete sie in der Elektrik-/Elektronikentwick-lung und kennt Volkswagen und den Standort gut. „Wir wollen in Wolfsburg weiter wach-sen, aber die Bewerberlage ist schwierig“, berichtet sie.

„Der Markt ist hart umkämpft, gerade für ein Technologie-Unternehmen wie FDTech, das spezialisiert ist auf den Bereich des au-tonomen Fahrens. Darüber hinaus suchen wir erfahrene Mitarbeiter, die unsere Pro-jekte bei Volkswagen optimal behandeln und gleichzeitig auch unsere jungen Leu-te an die Hand nehmen können.“ Derzeit sind in Wolfsburg drei feste Mitarbeiter be-schäftigt, ergänzt wird das Team um zwei Dutzend weitere Fachkräfte aus Chemnitz. Anfangs arbeitete FDTech noch auf Sprin-ger-Arbeitsplätzen im Coworking-Space "Arbeitswelten". Im Sommer 2018 zogen die Mitarbeiter zuerst in ein kleines, später in ein größeres Büro auf dem Innovations-Campus. Die Plätze in den Arbeitswelten hält FDTech weiterhin vor. „Der Innovati-onsCampus ist für uns äußerst attraktiv“, betont Golaleh Oehlsen, „weil er einerseits kurze Wege und die Nähe zum Kunden er-möglicht. Andererseits ist uns die Identität wichtig, die wir durch eigene Büros schaf-fen. Immerhin sind wir viel in Projekten

beim Kunden unterwegs und benöti-gen deshalb auch unseren eige-

nen, abgeschirmten Bereich. Darüber hinaus schätzen

wir hier dieses frische Start-up-Feeling.“

In Wolfsburg arbeitet das Team an Fahr-zeugsystemen der Zukunft. „Dazu sind spezielle Prozesse, Methoden und Tools nötig, die Volkswagen dabei unterstützen, diese neuen Systeme aufzulegen“, erklärt die Standortleiterin. Zu den aktuellen Projekten gehören die Entwicklung von sogenannten Level-3-und-4-Systemen des automatisierten Fahrens, bei dem der Fah-rer über einen starken Freiheitsgrad ver-fügt (also etwa nebenbei seine Mails che-cken kann), jedoch innerhalb kurzer Zeit eingreifen können muss. Im Mittelpunkt der Arbeit von FDTech stehen aktuell bei-spielsweise Simulationen und Konzepte für Systeme zum automatisierten Fahren auf Autobahnen. „Dabei beschäftigen wir uns besonders mit der Validierung“, er-klärt Golaleh Oehlsen. „Im Zusammen-hang mit hochautomatisierten Systemen ist das sehr aufwendig. Wir arbeiten mit Simulationen und virtuellen Absicherun-gen, entwickeln Konzepte für Simulatoren und geben Toolketten vor, wie das Gan-ze funktionieren soll.“ Und damit liegt die Messlatte sehr hoch. Immerhin hat Volkswagen angekündigt, dass die ange-sprochenen Systeme bereits in wenigen Jahren serien- und kundentauglich auf deutschen Autobahnen zur Anwendung kommen sollen.

Kontakt: FDTech GmbH | Dr. Golaleh Oehlsenwww.fdtech.de

FDTECH GMBHNeue Innovationskraft in Wolfsburg

Kontakt: Tim Demann | capalogic.de [email protected]

Die technische Leiterin Dr. Golaleh Oehlsen ist die Hauptansprechpartnerin am Wolfsburger Standort auf dem InnovationsCampus. Foto: © Roland Hermstein

Anna-Lisa und Massimo Pisu mit Tim Demann (Mitte) im Friseur-Salon Massimo Uomo e Donna. Foto: © Boris Baschin

INFOTim Demann, Geschäftsführer der Capalogic GmbH, gehört zur frühen IT-Generation der Wolfsburger Unternehmerpersönlichkeiten. Seit 1992 arbeitet der diplomierte Informatiker professionell als Softwareentwickler. Schon früh kooperierte er mit Torsten Keller, Andreas Geiger und Oliver Körber bei der Entwicklung eines Frisurensi-mulationssystems. Später arbeitete er als freiberuflicher Softwareentwickler in Dublin und München. Nach der Gründung von Capalogic als Start-up in Fürth führte ihn sein Weg 2011 zurück in seine Heimatstadt Wolfsburg. Mit terminbuch.de und weiteren Projekten im Automotive- und E-Commerce-Bereich startete auch seine Firma durch: Vor drei Jahren beschäftigte das Unternehmen noch zwei Mitarbeiter, Anfang 2019 sind es bereits neun – mit Luft nach oben. Tim Demann engagiert sich auch im Vorstand von DIGES (mehr dazu auf Seite 8f).

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DAS CITYMANAGEMENT DER WIRTSCHAFTS-

FÖRDERUNG

der WMG hat den Anspruch, den sta-tionären Handel in der Wolfsburger Innenstadt zu stärken und mit neuen attraktiven Anbietern und Angebo-ten zukunftsfähig zu machen. Mit Rat und Tat unterstützt die WMG sowohl den Einzelhandel als auch Immobi-lienbesitzer und Investoren. Das City-management begleitet die Weiter-entwicklung bestehender Geschäfte und unterstützt weitblickend bei der Immobiliensuche. Dabei behalten die Ansprechpartner der WMG auch die gesamtwirtschaftliche Entwicklung sowie städtebauliche Aspekte im Blick. Dazu zählt etwa die Entwicklung am Nordkopf: „Wir bieten uns bei der Flä-chenvermittlung als Partner ebenso an wie bei der Suche nach einem neuen Standort“, betont Florian Martin vom WMG-Citymanagement (Handel & Zentren). „Wenn es um städtische Flä-chen geht, sind wir die ideale Schnitt-stelle. Wir können Akteure zusam-menbringen, Vertragsverhandlungen begleiten und Entscheidungswege kurz halten. Und wenn wir gemeinsam eine Fläche gefunden haben, sind wir auch noch im Nachgang für unsere Partner da.“

A llen aktuellen Widrigkei-ten zum Trotz hat sich das Konjunkturklima im Wirt-schaftsraum Braunschweig-

Wolfsburg im vierten Quartal 2018 nur geringfügig abgeschwächt. Das zeigt der erste gemeinsame Konjunkturbericht der Industrie- und Handelskammer (IHK) Braunschweig und der IHK Lüneburg-Wolfsburg für Braunschweig-Wolfsburg.

Zwar gab der Konjunkturklimaindikator um drei Punkte nach – mit 118 Punkten liegt er aber immer noch acht Punkte über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Die klare Mehrheit der regionalen Unternehmen ist mit ihrer Geschäftslage zufrieden: 41 Prozent der Betriebe beurtei-len ihre Geschäftslage als gut, etwas mehr als die Hälfte sieht sie als befriedigend an, lediglich sieben Prozent als schlecht. Ähnlich waren die Relationen auch im Vorquartal.

Negativ beeinflusst wurde der Klimain-dikator somit nicht durch die aktuellen Lagebewertungen der Unternehmen, sondern allein durch die Geschäftser-wartungen, die sich zum Jahreswechsel

merklich eingetrübt haben. „Die regiona-le Wirtschaft zeigt sich weiterhin kraft-voll und widerstandsfähig. Dabei wirken derzeit zahlreiche ungünstige Umstände auf sie ein. Insbesondere das internatio-nale Umfeld bereitet erhebliche Sorgen. Die allgemeine weltwirtschaftliche Abkühlung, der zunehmende Protektio-nismus, die weiter um sich greifenden Handelskonflikte, Embargomaßnahmen, der chaotisch anmutende Brexit und die instabile Verfassung der Europäischen Union beunruhigen vor allem die Export-wirtschaft“, sagt Dr. Bernd Meier, Haupt-geschäftsführer der IHK Braunschweig: „Die rückläufigen Geschäftserwartungen lassen befürchten, dass die Unternehmen diese Belastungen künftig nicht mehr so einfach wegstecken werden.“

Auch Michael Zeinert, Hauptgeschäfts-führer der IHK Lüneburg-Wolfsburg, rech-net damit, dass der derzeit noch flotte Konjunkturzug an Fahrt verlieren wird: „Auf Dauer wird sich die regionale Wirt-schaft den negativen Einflüssen auf das Auslandsgeschäft kaum entziehen kön-nen, zumal hausgemachte Belastungen hinzukommen. Vor allem der Fachkräfte-

mangel, aber auch steigende Energie- und Rohstoffkosten sowie Infrastrukturdefi-zite bremsen das Wachstum. Es sind also zahlreiche Hausaufgaben zu erledigen, damit die Unternehmen im Wirtschafts-raum Braunschweig-Wolfsburg ihre Dy-namik auch künftig so entfalten können, wie es momentan noch der Fall ist.“

Am besten läuft die Konjunktur im Dienst-leistungssektor und in der Industrie. Kli-maindikator und Geschäftslage reichen zwar nicht mehr an die Rekordwerte der letzten Jahre heran, dennoch bleibt die Stimmung weitgehend freundlich. Mit einem gewissen Abstand folgen der Groß-handel und der Einzelhandel. Doch in bei-den Branchen bewertet eine knappe Mehr-heit der Unternehmen die geschäftliche Lage noch als positiv. In Relation zum Vor-quartal hat sich die Geschäftslage lediglich im Einzelhandel nennenswert verschlech-tert. Bei den Geschäftserwartungen fällt der Vorquartalsvergleich hingegen über alle Branchen hinweg negativ aus.

Für die Konjunkturumfrage haben im De-zember 2018 rund 200 Betriebe aus Braun-schweig, Wolfsburg und dem Landkreis Gifhorn ihre aktuelle und künftige Wirt-schaftslage eingeschätzt. Die IHK-Kon-junkturumfrage findet alle drei Monate statt, interessierte Unternehmen kön-nen sich unter www.ihk-lueneburg.de/ umfrage-teilnehmer registrieren.

Quelle: IHK, 18. Januar 2019

IHK-KONJUNKTURUMFRAGE

93 Prozent mit Wirtschaftslage zufrieden

▬ Indikator Wirtschaftsraum Braunschweig-Wolfsburg▬ Indikator Niedersachsen▬ Geschäftslage Wirtschaftsraum Braunschweig-Wolfsburg

▬ Geschäftserwartungen Wirtschaftsraum Braunschweig-Wolfsburg* ab 4. Quartal 2018 einschließlich Unternehmen aus Stadt Wolfsburg und dem Landkreis Gifhorn

Allgemeine Konjunkturlage

W er als Unternehmer oder Unternehmerin an einer neuen Gewerbefläche oder Immobilie interes-

siert ist, Erweiterungen oder andere be-triebliche Veränderungen für das eigene Unternehmen plant, dem hilft ein Über-blick über städtische Gewerbeflächen, ge-werblich nutzbare Einzelgrundstücke und gewerbliche Angebote privater Anbieter. Das Gewerbeflächen- und Immobilienpor-tal für Wolfsburg zeigt aktuell verfügbare Gewerbeflächen- und Immobilienange-bote in Wolfsburg. Neue Immobilienpart-ner, die ihre Angebote im Portal veröffent-lichen möchten, nutzen die kostenfreie Möglichkeit für Inserate oder informie-ren sich über potenzielle Geschäftsflächen für ihr Vorhaben. Zu allen Fragen rund um das Portal steht das Team der WMG gerne zur Verfügung: Florian Martin (martin@ wmg-wolfsburg.de, Telefon 05361 89994-64), Jana Gerdes ([email protected], Telefon 05361 89994-26).

EXPOSÉ NR. 349Am nördlichen Ende der Fußgängerzone sind aktuell sehr schöne, helle Geschäfts-

räume frei und zu vermieten. Auf zwei Etagen bieten sich dem Interessenten hervorragende Möglichkeiten, attrakti-ve Verkaufsräume zu gestalten. Die Ge-samtfläche beträgt rund 170 m2 (Erdge-schoss: ca. 73 m2, Obergeschoss: ca. 97 m2). Im Obergeschoss befindet sich außerdem ein kleiner Aufenthaltsraum sowie ein Waschraum mit Toilette. Bisher wurden die Räumlichkeiten für einen Schuhladen und für Damenoberbekleidung genutzt.

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Das Prinzip ist eigentlich ganz einfach. Wer sich an die Regeln hält, kann zwar auch mal verlieren, muss aber keine Strafen fürchten.

S o ist es auch beim Fußball. Be-geht ein Spieler ein Foul, muss er mit einer Karte rechnen. Und wenn er Pech hat, fliegt er sogar

vom Platz. Dann sind da aber noch diese verdeckten Fouls. Die ziehen möglicher-weise nicht unbedingt sofort eine Strafe nach sich, kommen aber früher oder spä-ter doch ans Tageslicht. Dann schaden sie nicht nur dem Image des Spielers, sondern bringen unter Umständen gleich den gan-zen Verein in Verruf. Mit dieser Analogie lässt sich ganz gut die Brücke zum Thema Compliance schlagen. Denn auch Unter-nehmen unterliegen Regeln, die es einzu-halten gilt. Werden diese verletzt, drohen nicht nur empfindliche Strafen, es kann auch die Reputation des Unternehmens auf dem Spiel stehen. Diesem Worst Case soll der Compliance-Ansatz entgegen-wirken. Was aber bedeutet Compliance überhaupt? Im Grunde umschreibt die-ser Begriff die Einhaltung von Gesetzen

und Vorschriften. Betriebsinterne Werte, Haltungen und Regeln gehören ebenfalls dazu. Besonders die Themen Nachhaltig-keit und Verantwortung gewinnen in die-sem Zusammenhang heute immer mehr an Bedeutung. Wenn schwerwiegende Compliance-Verfehlungen in den Fokus der Öffentlichkeit rücken, steht das An-sehen des Unternehmens auf dem Spiel. Ganz zu schweigen von finanziellen Ein-bußen und dem Damoklesschwert, das über den Mitarbeitern schwebt. Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit machen das Ausmaß von Compliance-Verstößen deutlich.

Was an die Öffentlichkeit dringt, ist aber oft nur ein kleiner Ausschnitt aus dem breiten Themenfeld der Compliance. Tat-sächlich sind weit mehr Berei-che von speziel-len Vorschriften

und Unternehmensrichtlinien betroffen, über deren Einhaltung eine Behörde oder vergleichbare Institutionen wachen. Es zeigt sich immer deutlicher, dass sich heu-te kein Unternehmen mehr dem Thema Compliance entziehen kann. Auch kleinere Unternehmen stellen hier keine Ausnah-me dar. Denn gerade die Kleinen sind es, deren Existenz bei Regelverstößen grund-legend bedroht sein kann. Nach Auskunft unseres Interview-Experten (Seite 18f) werden am häufigsten interne Vorgaben nicht beachtet, weil einfach wichtige In-formationen, ein entsprechendes Bewusst-sein oder schlichtweg die Zeit fehlen. Zu-dem steht es um die Akzeptanz für dieses sensible Thema nicht immer gut. Es sollte aber der Anspruch aller Unternehmen sein, diese Akzeptanz zu fördern. Hierbei ist die Unternehmensführung besonders gefordert. Sie muss die Werte vorleben und den Mehrwert für alle deutlich ma-chen. Denn der kann durchaus ein Wett-bewerbsvorteil sein. Etwa dann, wenn ein Unternehmen nach innen und außen

klarmacht, für was es steht und dass es regelkonform, transparent sowie verantwortungsbewusst agiert. Ein solches Unternehmen

wird auf Kunden und potenzielle Bewerber attraktiver wirken als Unternehmen, die diesen Anspruch nicht erfüllen.

Wie aber funktioniert ein „sauberer“ Weg hin zu mehr Klarheit, Bewusstsein und Regeltreue? Für größere Unternehmen bie-ten sich Compliance-Management-Syste-me (CMS) an (Näheres auf den folgenden Seiten). Auch kleinere Unternehmen kön-nen sich an diesen Systemen orientieren, werden aber naturgemäß nur einen ihrer Größe entsprechenden Aufwand betrei-ben können. Dennoch stehen auch kleine Unternehmen in der Pflicht, das Thema ernst zu nehmen. Wichtige Informatio-nen, erste Schritte und weitere Anregun-gen dazu finden sich auf den nächsten Seiten und im Experteninterview.

Das Compliance-Thema kann allerdings auch kritisch hinterfragt werden. Der Publizist Ralf-Dieter Brunowsky weist darauf hin, dass die systematische Über-wachung der Einhaltung von Regeln und Gesetzen nicht dazu führen darf, dass Manager keine un-ternehmerischen Risiken mehr eingehen. Er spricht von einer

„Compliance-Besessenheit“, die derzeit um sich greift und ein erfolgreiches Un-ternehmertum behindere. Außerdem sei in den letzten Jahren eine ganz neue Branche entstanden, die sich „wie Mehltau über den Unternehmergeist“ legt. Weiterhin stellt er fest: „Für Konzerne ist das Thema nichts Neues, doch inzwischen erreicht es auch den Mittelstand. Man kann sich vorstellen, dass es gerade in Konzernen Sinn macht, Compliance-Management-Systeme (CMS) einzuführen, die sicherstellen, dass Mitar-beiter dem Unternehmen keinen Schaden zufügen. Freilich gibt es genügend Beispiele dafür, dass vorhandene Compliance-Sys-teme Skan-dale nicht verhindert haben.“

Dennoch bleibt festzuhalten, dass die Vor-schriften und Regelungen zukünftig nicht weniger und die Kon trolle durch öffent-liche Stellen oder Ermittlungsbehörden weiter zunehmen werden. Gleichzeitig steigt offensichtlich die Sensibilität der Geschäftspartner, Kunden und der Öffent-lichkeit. Um Schaden vom Unternehmen, ob Konzern oder Kleinbetrieb, abzuwen-den, führt kein Weg daran vorbei, sich dem Thema Compliance zu stellen. Denn Transparenz und Glaubwürdigkeit schei-nen auch in der Wirtschaft immer wich-tiger zu werden. Möglicherweise liegt ein entscheidender Schlüssel auch in der Art und Weise, wie mit Fehlern umgegangen wird. So kommuniziert die Volkswagen AG auf ihrer Website unter dem Titel „Compliance & Risikomanagement“: „Auf Dauer erfolgreich kann ein Unternehmen

nur sein, wenn es sich integer verhält, Recht und Gesetz welt-weit einhält und zu seinen frei-willigen Selbstverpflichtungen und ethischen Grundsätzen

auch dann steht, wenn es unbe-quem ist.“

Informationsschutz Interessenkonflikte

Betrugsprävention

Kartell- und Wettbewerbsrecht

Geldwäsche Insidergeschäfte

Exportkontrolle

EIN STARKES WERTEGERÜSTDas sollten Sie über Compliance wissen

TOP-THEMA

Code of ConductProduktbezogene Compliance Datenschutz

Allgemeines Gleichbehandlungs-

gesetz AGG

Geschenke, Zuwendungen,

SponsoringArbeitssicherheit KorruptionspräventionQualitätsmanagement Grundsätze,

WerteUmweltschutz

15TOP-THEMA | 14 +

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1. Compliance- Management-System

Ein Compliance-Management-System (CMS) bezeichnet Prozesse und Maßnah-men, die darauf zielen, die Regelkonformi-tät eines Unternehmens zu unterstützen. Prävention, Aufdeckung und Reaktion: So lassen sich die wichtigsten Funktionen eines CMS auf den Punkt bringen. Die kon-krete Ausgestaltung eines CMS ist gesetz-lich nicht vorgeschrieben. Orientierung verschafft die Norm ISO 19600. Nach die-sem Standard werden in Deutschland seit Jahren Compliance-Management-Systeme geprüft und zertifiziert.

Sieben Grundelemente eines CMS

Wann ist ein CMS angemessen, wann ist es wirksam? Wie geht man bei der erst-maligen Konzeptionierung eines CMS vor? Das Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) hat mit dem PS 980 einen Standard gesetzt, anhand dessen diese Fragestel-lungen beantwortet und als Ergebnis eine entsprechende Bescheinigung er-langt werden kann. Die folgenden sieben Grundelemente sind keine starren Anfor-derungskriterien, sondern verstehen sich als Rahmenkonzept mit Handlungs- und Gestaltungsspielräumen, die auf unter-nehmensspezifische Anforderungen aus-gerichtet werden sollten. Zudem stehen die genannten Grundelemente in Wech-selwirkung miteinander.

1. Compliance-Kultur Sie wird vor allem durch die Grundein-

stellungen und Verhaltensweisen der Unternehmensführung („Tone from the top”) sowie des Managements geprägt. Eine gute Compliance-Kultur sorgt

dafür, dass das regelkonforme Verhal-ten gefördert wird und Mitarbeiter die vorhandenen Regeln ernst nehmen.

2. Compliance-Ziele Auf der Grundlage der für das Unter-

nehmen relevanten Regeln werden die Ziele festgelegt, die mit dem CMS erreicht werden sollen. Sie dienen als Basis für die Beurteilung von Compli-ance-Risiken.

3. Compliance-Organisation Geschäftsführung bzw. Management

regeln die Verantwortlichkeiten und stellen die für ein wirksames CMS not-wendigen Ressourcen zur Verfügung.

4. Compliance-Risiken Hier werden unter Berücksichtigung der

Compliance-Ziele die Risiken identifiziert, die Regelverstöße und damit eine Ver-fehlung der Compliance-Ziele zur Folge haben können. Anschließend werden die festgestellten Risiken im Hinblick auf die Eintrittswahrscheinlichkeit und mögli-che Folgen (z. B. Schadenshöhe) bewertet.

5. Compliance-Programm Dieses Programm umfasst Grundsätze

und Maßnahmen, die auf die Begren-zung der Compliance-Risiken und so-mit auf die Vermeidung von Verstößen ausgerichtet sind.

6. Compliance-Kommunikation Mitarbeiter und Partner werden über

das Compliance-Programm sowie die festgelegten Verantwortlichkeiten in-formiert, Berichtswege im Unterneh-men festgelegt.

7. Compliance-Überwachung und -Verbesserung

Voraussetzung für die Wirksamkeit ist eine gute Dokumentation und Quali-tätssicherung des CMS.

2. Auch kleinere Unternehmen sind gefordertGesetzliche Vorgaben und interne Rege-lungen, die Wirtschaftskriminalität und Korruption verhindern sollen, nehmen zu. Gleichzeitig wird der Markt immer kom-plexer und Unternehmen müssen immer schneller und flexibler auf Veränderungen reagieren. Zudem richten Kontrollbehör-den ihre Aufmerksamkeit in Bezug auf Compliance-Themen intensiver auf das operative Geschäft. Und gesetzliche Vor-gaben wie das „Geldwäschegesetz“ be-treffen selbst kleinere Gewerbetreibende. Wie sich kleinere Unternehmen aufstellen sollten, erfahren Sie auch im Expertenin-terview (ab Seite 18):

Erste Schritte » Benennen Sie einen Compliance-

Verantwortlichen » Er sollte den Betrieb und die aktuelle

Rechtslage kennen » Hilfreich dabei sind Berufsverbände,

Handwerkskammer und IHK » Über diese Kanäle lässt sich auch

Unterstützung bzw. Expertenrat einholen

» Wichtig ist die Festlegung von betriebsinternen Regeln (z. B. über den Umgang mit Geschenken und Einladungen)

» Der Chef sollte alle Mitarbeiter mit einbeziehen, selbst eine Vorbildrolle einnehmen und für die Akzeptanz der aufgestellten Regeln Sorge tragen

» Eine klare Kommunikation der Re-geln nach innen und außen sorgt für Transparenz

» Gelebte Werte und Qualitätsmerk-male lassen sich auch gegenüber Kunden gut „verkaufen“

Quellen: Compliance, Leitfaden für den Mittelstand, Hrsg.: Deutsches Global Compact Netzwerk, Allianz für Integrität, 2016, Compliance Manager Magazin: www.compliance-manager.net, compliancechannel.tv, haufe-akademie.de, www.deutsche-handwerks-zeitung.de, www.dcgk.de, www.iso19600, welt.de

PRÄVENTIVMASSNAHMEN BEWÄHREN SICH

3. Zuwendung oder Bestechung?

Grundsätzlich beschreibt eine Zuwendung einen Vorteil, der den Empfänger oder einen Dritten finanziell oder ideell begünstigt. In-terne Regelungen können hier zusätzlich für Klarheit im Umgang mit Zuwendungen sorgen. Auch im Falle von Sponsoring oder Spenden sollte sorgsam darauf geachtet werden, dass diese Zuwendungen nicht in die Nähe einer „Vetternwirtschaft“ rücken.

Compliance-Checkliste für Zuwendungen

Zielsetzung der ZuwendungDas Ziel darf es nicht sein, den Empfänger in seiner freien Willensentscheidung in eine Richtung zu beeinflussen.

1. Berufliche Position des Zuwendungsempfängers

Die Art und Höhe einer zulässigen Zu-wendung kann gegenüber Empfän-gern unterschiedlich sein und hängt u. a. auch von der beruflichen Positi-on des Empfängers ab. Beispielsweise kann die Einladung eines CEO zu ei-ner Gala angemessen sein, da es den geschäftlichen Gepflogenheiten sei-ner beruflichen Position entsprechen kann. Das gilt jedoch nicht für alle Positionen in einem Unternehmen.

2. Geschäftliche Beziehung Eine Zuwendung darf die geschäft-

liche Beziehung pflegen, diese aber nicht beeinflussen.

3. Transparenz der Zuwendung Eine Zuwendung muss immer offen

erfolgen, um bereits den Anschein von Heimlichkeit zu vermeiden.

4. Art, Wert und Häufigkeit der Zuwendung

Die Beurteilung einer Zuwendung hängt u. a. davon ab, in welcher Art, von welchem Wert und in welcher Häufigkeit der Empfänger Zuwendun-gen von dem Schenker erhält.

5. Zeitpunkt der Zuwendung Die Zulässigkeit einer Zuwendung

hängt auch von deren Zeitpunkt ab. Sie sollte zum Beispiel nicht in unmit-telbarem zeitlichen Zusammenhang mit einer Vergabeentscheidung erfol-gen.

DAUMEN HOCHfür alle sogenannten sozialadäquaten Zuwendungen. Das sind solche Vor-teilsgewährungen, die sich völlig im Rahmen der normalen und der sozia-len Ordnung des Lebens bewegen. Dazu zählen insbeson dre Trinkgelder und sonstige sozialübliche kleinere Gelegen-heitsgeschenke wie Werbegeschenke. Dazu zählen auch kleinere Aufmerk-samkeiten wie eine angemessene Ein-ladung zu einem Geschäftsessen. Auch gestaffelte Mengenrabatte, die unter Berücksichtigung des im Wettbewerb Üblichen im Verhältnis zum Warenwert stehen, sind erlaubt. Bei höherwertigen Zuwendungen muss stets der Einzelfall betrachtet und nach den Kriterien der Checkliste bewertet werden.

Gestattet sind Zuwendungen ohne geschäftlichen Hintergrund, die kei-nen Interessenkonflikt hinsichtlich unternehmensbezogener Aufgaben und Pflichten auslösen. Hierzu ge-hören Geschenke, Bewirtungen oder Unterhaltungsangebote im Rahmen einer privaten Beziehung. Das bedeu-tet, dass eine wegen ihres Werts im geschäftlichen Rahmen grundsätzlich unzulässige Zuwendung (etwa ein teures Geburtstagsgeschenk) dann beispielsweise erlaubt sein kann, wenn der geschäftliche Kontakt gleichzeitig ein langjähriger Freund ist. Allerdings sollte auch hier ein „böser“ Schein ver-mieden werden.

DAUMEN RUNTERZuwendungen dürfen nicht gefordert und nicht angenommen werden. Un-zulässig sind Zuwendungen während eines Verhandlungs- oder Bieterprozes-ses direkt oder indirekt von einer oder an eine der beteiligten Parteien. Das gilt auch bei einer zeitnah anstehenden geschäftlichen Entscheidung zwischen den Geschäftspartnern.

Hochwertige Geschenke von Geschäfts-partnern, die den oberen Schwellen-wert der Sozialadäquanz überschreiten, dürfen weder gewährt noch angenom-men werden. Das gilt auch für außer-gewöhnlich luxuriöse Einladungen mit selektivem Kundenkreis ohne oder mit geringem geschäftlichen Hintergrund, bei denen das Unternehmen nicht re-präsentiert wird (z. B. ein All-in clu sive-Skiurlaub an einem luxuriösen Ort oder eine Einladung zur Fußball-WM inkl. Tickets, Flug und Hotel).

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Wie würden Sie das Feld der Compli-ance ganz allgemein umreißen?

» Im Grunde bedeutet Compliance die Einhaltung von gesetzlichen, aufsichts-rechtlichen, satzungsgemäßen sowie sonstigen internen Vorschriften und Anweisungen. Dazu zählen Unterneh-mensleitbilder, Führungsgrundsätze und Markenkernwerte, aber auch solche Zielsetzungen und Regelungen, wie mit Kunden oder Partnern umgegangen wer-den soll. Inzwischen wird es offensichtlich auch für Stakeholder immer wichtiger, wie sich ein Unternehmen positioniert und etwa mit dem Thema Nachhaltigkeit umgeht. Compliance umfasst also Recht und Gesetz sowie Richtlinien, die sich das Unternehmen selber auferlegt hat.

Was sind die häufigsten Verstöße inner-halb des Bereichs Compliance?

» Nach meinen Erfahrungen werden am häufigsten interne Vorgaben nicht be-achtet – oft aus Unwissenheit, also ohne böse Absicht. Es ist aber auch nicht immer ganz einfach: Heute ist ein extrem hohes Spezialwissen gefragt, dazu kommen zahlreiche Aufgaben- sowie Verantwor-tungsbereiche und der meist hohe zeitli-che Anspruch an die Arbeit. Nicht selten verhindern diese Faktoren in der Praxis eine angemessene Auseinandersetzung mit Compliance-Themen.

Wo sehen Sie die größten Herausforde-rungen im Bereich der Compliance?

» In der Wahrnehmung und Akzep-tanz des Themas liegen oft die größten Fallstricke. Eine große Herausforderung besteht meiner Meinung nach darin, dass Compliance-Beauftragte für ihren Verantwortungsbereich im gesamten Unternehmen auf Akzeptanz stoßen. Es kann tatsächlich eine tägliche Heraus-forderung sein, den Kollegen und der Geschäftsführung gleichermaßen den verantwortungsbewussten Umgang mit

Compliance zu vermitteln, immer wieder die Bedeutung des Themas nahezubrin-gen und den Mehrwert für alle deutlich zu machen. Damit Compliance eben nicht als lästiges Übel, sondern als sinnvolle Präventivmaßnahme gesehen wird, um schlimmen Schaden vom Unternehmen abzuwenden. Wie stark das Thema ernst genommen wird, hängt in hohem Maße von der Geschäftsführung und den Füh-rungskräften ab. Wird dort der Compli-ance-Gedanke ernst genommen und vor-gelebt, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass auch die Belegschaft mitzieht. Das Prinzip „Tone from the Top“ ist immens wichtig für die tägliche Arbeit des Compliance-Beauftragten, weil es ihm einerseits die notwendige Rückendeckung innerhalb des Unternehmens verschafft, anderer-seits auch für eine solide Stärke in der Außendarstellung sorgt.

Gibt es eigentlich Branchen, in denen Compliance eine besonders große Rolle spielt?

» Grundsätzlich sollte Compliance bran-chenübergreifend ernst genommen wer-den. Überall dort, wo es um Aufträge geht oder ein Geschäft zustande kommen kann, besteht auch immer ein Risi-ko. Und je höher die Auftrags-summe, desto potenziell ge-fährlicher wird es. Da fällt mir etwa der Baubereich ein, auch die öffentliche Verwaltung ist da als Risi-kofeld nicht ausgenommen und natürlich die Gruppe, die mit einer großen An-zahl an Kundendaten ar-beitet.

Wie steht es um kleinere Unternehmen?

» Wie gesagt ist die Ein-haltung von Recht und Gesetz für alle gleicherma-ßen verbindlich. Allerdings

können Regelverstöße gerade für kleinere Unternehmen schnell zu einer wirtschaft-lichen Schieflage führen oder sogar die Existenz bedrohen. Sicherlich orientieren sich die Gerichte bei dem Strafmaß auch an der Umsatzstärke eines Unternehmens. Aber dennoch kann es bei Strafen gerade kleinen Unternehmen schnell an die Subs-tanz gehen. Was die Zukunft angeht, habe ich den Eindruck, dass die Kontrolle durch öffentliche Stellen oder Ermittlungsbehör-den weiter zunehmen wird. Keiner sollte sich deshalb darauf verlassen, dass man als kleines Unternehmen unter dem Ra-dar fliegt.

Was würden Sie kleinen Unternehmen generell empfehlen?

» Aus meiner Sicht ist es gut, wenn der Chef oder die Chefin einer Person für den Compliance-Bereich die Verant-wortung übergibt – oder diese Aufgabe selbst übernimmt. In jedem Fall soll-te die verantwortliche Person das Unternehmen und die internen Abläufe sehr gut kennen sowie ein hohes Maß an Verantwor-tungsbewusstsein und

Kommunikationsfähigkeit mitbringen. Darüber hinaus muss der Compliance-Verantwortliche auf dem aktuellen Stand der Rechtsprechung sein. Etwa indem er die Wirtschaftspresse verfolgt und News-letter, beispielsweise der Berufsverbände, Handwerkskammer oder der IHK, abon-niert. Sobald er eine bedenkliche Situation im Unternehmen identifiziert, kann er sich beispielsweise bei den Kammern weiter informieren und nach kompeten-ten Ansprechpartnern fragen. Schließlich sollten sich gerade kleinere Unter-nehmen eigene Re-geln setzen. Selbst ein Dachdeckerbe-trieb mit fünf Mit-arbeitern kann ge-meinsam festlegen, was der Betrieb will und was er nicht will. Wichtig ist, dass in die-sem Prozess der Chef alle Mitarbeiter mit

einbezieht, damit die Akzeptanz für die aufgestellten Regeln bei allen vorhanden ist. Zudem sollte immer wieder der Mehr-wert des Compliance-Gedanken betont werden. Der lässt sich schließlich auch gegenüber den Kunden gut verkaufen.

Haben Sie allgemeine Tipps im Hin-blick auf Geschenke und Einladungen?

» Ich würde mich grundsätzlich mit der Frage auseinandersetzen, ob

etwas sozialadäquat, also für mich und das Unterneh-men verhältnismäßig und angemessen, ist oder nicht. Wer beispielsweise zu ei-ner Veranstaltung einge-laden wird, sollte sich na-türlich auch fragen: was könnte derjenige, der mich einlädt, davon ha-ben? Steht man aktuell in

Vertragsverhandlungen beziehungsweise könnte es

die Öffentlichkeit kri-tisch bewerten,

wenn ich diese Einladung annehme? Man sollte also sehr gut abwägen, ob man sich beispielsweise regelmäßig mit VIP-Karten zur Loge des VfL Wolfsburg einladen lässt oder selbst einlädt.

Welche Entwicklungen sehen Sie für Compliance in der Zukunft?

» Aus meiner Sicht wird die Regulatorik weiter zunehmen. Das hängt auch mit dem Gesetzgeber, EU-Vorgaben und steigenden Verbraucherschutzbestimmungen zusam-men. Da wird es zukünftig noch mehr zu beachten geben. Gleichzeitig steigt ganz of-fensichtlich die Sensibilität der Geschäfts-partner, der Kunden und ganz allgemein der Öffentlichkeit. Auch die Digitalisierung hat einen großen Einfluss auf Compliance-Themen. Mit dem Anstieg der Kontrollme-chanismen steigt die Möglichkeit, dass Regelverstöße aufgedeckt werden. Die Botschaft muss also lauten: Compliance bitte ernst nehmen, gesetzestreu und fair bleiben! Wer sich in seinem Unternehmen für das Thema noch nicht aufgestellt hat, sollte damit unbedingt sofort anfangen.

Kontakt:Volksbank BraWo | Benjamin [email protected] 0531 7005-1590

Foto: © Volksbank BraWo

AUCH KLEINE UNTERNEHMEN FLIEGEN NICHT UNTER DEM RADAR

Benjamin Steffen ist Leiter des Beauftragtenwesen sowie der Compliance-Beauftragte der Volksbank BraWo.

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MENSCHEN + UNTERNEHMEN Änderungen 2019: Neue Gesetze und Regelungen

A uf ihrer konstituierenden Sit-zung Ende Januar hat die Voll-versammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK)

Lüneburg-Wolfsburg Andreas Kirschen-mann zum neuen Präsidenten gewählt. 92 von 93  Stimmen entfielen auf den 51-jährigen Unternehmer aus dem Land-kreis Harburg. Er ist geschäftsführender Gesellschafter der Gastroback GmbH in Hollenstedt und bereits seit vielen Jah-ren im IHK-Ehrenamt engagiert. So gehört Kirschenmann seit 2013 der Vollversamm-lung an, dem Parlament der regionalen Wirtschaft. Zudem ist er Mitglied im Han-dels- und im Berufsbildungsausschuss der IHK Lüneburg-Wolfsburg sowie im

Berufsbildungsausschuss des DIHK. Seit rund 18 Jahren arbeitet der neue Präsi-dent in den Prüfungsausschüssen für die Berufe „Fachkraft für Lagerlogistik“ und „Kaufmann/Kauffrau im Groß- und Außenhandel“ mit.

In geheimer Wahl wurde ebenfalls das zehnköpfige Präsidium gewählt. Es be-steht aus den Vizepräsidenten Hubertus Kobernuß (Jürgen Kobernuss Spediti-on  e. K., Landkreis Uelzen), Julius von Ingelheim (Volkswagen AG, Wolfsburg), Carsten Blasche (Deutsche Bank Pri-vat- und Geschäftskunden AG, Wolfs-burg), Thomas Treude ( Thomas Treude GmbH, Celle), Volker Meyer (Heinrich

Meyer-Werke Breloh GmbH & Co. KG, Heidekreis), Andreas Otto (Gifhorner Wohnungsbau Genossenschaft eG, Gif-horn), Ruth Staudenmayer (Geflügelhof Schönecke GmbH, Landkreis Harburg), Dr. Jan-Henning Weilep (Dr. Weilep GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Celle), Rüdiger Kühl (DE- VAU-GE Gesundkost-werk Deutschland GmbH, Lüneburg) und Gerd-Ulrich Cohrs (Volksbank Lüne-burger Heide eG, Landkreis Harburg). In den nächsten Monaten wird es nun dar-um gehen, Schwerpunktthemen für die Wahlperiode 2019 bis 2023 zu erarbeiten und in ein Aktionsprogramm umzusetzen. Die neue Vollversammlung, die im Herbst gewählt wurde, besteht aus 100 Unterneh-mern aus dem IHK-Bezirk. Zwei Drittel der Gewählten vertreten die regionale Wirt-schaft erstmals im höchsten Gremium der IHK. „Wir haben die Zahl der Sitze von 72 im Jahr 2013 auf 100 angehoben, um die Spiegelbildlichkeit der Wirtschaft und die verschiedenen Unternehmensgrößen in unserem IHK-Bezirk besser abbilden zu können“, erklärte Hauptgeschäftsführer Michael Zeinert. „Auch damit setzen wir ein für uns wichtiges Zeichen: Die Mit-mach-IHK steht in den kommenden Jahren noch stärker als bisher im Mittelpunkt.“

IHK-NEUSTRUKTURIERUNG

IHK-Vollversammlung wählt auch neues Präsidium

Andreas Otto, IHK-Präsident Andreas Kirschenmann, Julius von Ingelheim und Carsten Blasche (v. l. n. r.). Foto: © tonwert21.de/nh

» MindestlohnDer gesetzliche Mindestlohn steigt zum 1. Januar 2019 um 42 Cent und im Jahr darauf noch einmal um 16 Cent. Arbeit-nehmer haben somit ab dem kommenden Jahr Anspruch auf einen Mindestlohn in Höhe von 9,19 Euro pro Stunde. In 2019 än-dern sich auch die Branchenmindestlöhne für Maler, Gebäudereiniger, Dachdecker und im Baugewerbe.

» BrückenteilzeitWer seine Arbeitszeit nur für eine be-stimmte Zeit verkürzen will, erhält ab 2019 ein Rückkehrrecht zu einer Vollzeit-stelle. Die neue „Brückenteilzeit“ greift für alle Arbeitnehmer, die ab dem 1. Ja-nuar 2019 einen Arbeitsvertrag in Teilzeit abschließen. Weitere wichtige Vorausset-zung: Der Arbeitnehmer muss in einem Unternehmen mit mehr als 45 Mitarbei-tern arbeiten. Kleinstunternehmen sind von den neuen Regelungen also nicht be-troffen und auch Mittelständler, also Ar-beitgeber mit 45 bis 200 Angestellten, müssen diesen Anspruch nur einem von 15 Mitarbeitern gewähren.

» FortbildungskostenNach dem Qualifizierungschancengesetz erhalten Betriebe ab 2019 mehr Zuschüsse zu Fortbildungskosten. Besonders kleine und mittlere Unternehmen sollen geför-dert werden. Aber auch große Unterneh-men können finanziell unterstützt werden, wenn sie in die Qualifizierung ihrer Mitar-beiter investieren. Der Bundestag hat dem Gesetz bereits zugestimmt.

» Gesetzliche Krankenversicherung

Nach den Plänen des Gesundheitsminis-teriums werden ab dem 1. Januar 2019 die Zusatzbeiträge bei der gesetzlichen Kran-kenversicherung wieder zu gleichen Tei-len von Arbeitnehmern und Arbeitgebern beziehungsweise der Rentenkasse bezahlt. Bisher wurden die Zusatzbeiträge für die Krankenkasse von den Versicherten allein bezahlt. Der allge-

meine Beitragssatz von 14,6 Prozent bleibt nach Angaben des Gesundheitsministers unverändert. Zudem gibt es Änderungen bei der Beitragsbemessung von hauptbe-ruflich Selbstständigen. Wie es im Geset-zestext heißt, werden die Mindestbeiträge für Kleinselbstständige halbiert. Ihr monat-licher Mindestbeitrag sinkt ab Anfang 2019 auf 171 Euro. Quelle: deutsche-handwerks-zeitung.de

» MeldepflichtArbeitgeber mit durchschnittlich mindes-tens 20 Arbeitsplätzen sind gesetzlich ver-pflichtet, auf mindestens fünf Prozent der Arbeitsplätze schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen. Die Agentur für Arbeit Helmstedt, zu der auch Wolfsburg und Gif-horn gehören, muss diese Beschäftigungs-pflicht für das Kalenderjahr 2018 prüfen. Deshalb müssen Arbeitgeber mit mindes-tens 20 Arbeitsplätzen bis spätestens zum 31. März 2019 der Agentur für Arbeit ihre Beschäftigungsdaten anzeigen. Diese Frist kann nicht verlängert werden. Am schnells-ten funktioniert die Meldung elektronisch.

Kommen Arbeitgeber der Beschäftigungs-pflicht nicht nach, ist eine sogenann-te Ausgleichsabgabe zu zahlen. Diese Abgabe wird auf Grundlage der jahres-durchschnittlichen Beschäftigungsquo-te ermittelt. Um die Ausgleichsabgabe zu berechnen und die entsprechende Anzeige zu erstellen, können Unternehmen und Arbeitgeber die kostenfreie Software IW-Elan nutzen. Diese steht auf der Home-page www.iw-elan.de unter der Rubrik „Download“ zur Verfügung oder kann als CD-ROM unter der Rubrik „Service“ bestellt werden. Die Meldung kann auf elektronischem Wege schnell und unbü-rokratisch vorgenommen werden.

Quelle: Agentur für Arbeit

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und er ins Team passt, dann ist er schnell wieder weg. Besonders, wenn sich ihm die Möglichkeit bietet, zu VW zu wechseln.“ Grundsätzlich bemängelt Klaus König das Bild des Handwerkers, der heute kein gutes Image hat. Ein weiteres schwieri-ges Thema sei die Internet-Konkurrenz. „Dem Thema stellen wir uns, indem wir über unseren Hersteller ebenfalls digitale Angebote verschicken können. Natürlich erleben wir auch Anfragen, wo schnell klar ist, dass hier nur ein Preis eingeholt wird, um diesen online zu vergleichen. Aber das tangiert mich nicht, weil ich auf einen guten Kundenkontakt, hochwertige Arbeit und Qualität setze.“ Vor allem der Service ist ihm extrem wichtig. „Unsere Devise lautet: ‚Eine Reklamation muss eine Werbung für die Firma sein!‘ Wenn wir die Sache schnell wieder in Ordnung bringen, dann spricht sich das herum. Wenn nicht, eben auch!“

Innerhalb eines Geschäftsjahres erlebt Klaus König immer wieder Schwankun-gen, an die er sich aber inzwischen ge-wöhnt hat. Vor fünf Jahren erlebte der Geschäftsführer einen Wendepunkt. „Damals hatten wir relativ viele Aufträ-ge und ich stand vor der Entscheidung, ob ich mein Geschäft erweitern soll oder nicht. Ich habe mich schließlich dagegen entschieden. In Anbetracht des Fachkräf-temangels bin ich heute froh darüber. Die zentrale Frage damals lautete: Will ich mehr Geld verdienen oder mehr Zeit mit meinen Kindern verbringen?“ Beim The-ma Work-Life-Balance muss jeder seine Entscheidung selbst treffen, resümiert er. „Ich jedenfalls fahre lieber ein kleineres Auto, habe dafür aber mehr Zeit für meine Kinder.“ Und dieser Punkt liegt ihm beson-ders am Herzen. Seit seine Zwillinge gebo-ren wurden, hängt bei ihm an der Laden-tür ein Schild mit einem Bild seiner Kinder

und dem Hinweis: „Aus diesem Grund ist samstags geschlossen“. Die Resonanz der Kunden darauf war äußerst positiv.

In Zukunft will Klaus König das Thema „Sicherheit mit Qualität“ noch weiter eta-blieren. „Ich habe bereits zusammen mit meinem Hersteller Sicherheitsabende ver-anstaltet und dazu meine Kunden eingela-den. Das wurde sehr gut angenommen und ich werde das weiter ausbauen. Auch auf unseren hohen Anspruch an das Thema Service sollen unsere Kunden weiterhin vertrauen können. Sie sollen wissen, dass wir für sie da sind. Auch nachdem wir ei-nen Auftrag für sie erledigt haben.“

G eschäftsführer Klaus König be-treibt mit seinem Team noch die klassische Glaserei. Und das in allen möglichen Va-

rianten: ob Sicherheitsglas, Schall- oder Sonnenschutz, Spiegel, Fenster, Haustü-ren, Holz, Kunststoff, Alu. Alles geht. „In-zwischen ist die Sicherheit ein ganz großes Thema geworden“, berichtet der 52-Jähri-ge. „Die Einbruchsstatistiken gehen laut Presse zwar zurück, wir merken davon aber nichts. In der dunklen Jahreszeit kümmern wir uns pro Woche um mindestens zwei Einbruchsfälle. Für das Thema haben wir uns extra einen Hersteller gesucht, der un-sere Qualität garantiert.“

1959 hatten die Eltern von Klaus König die Glaserei in der Kampstraße in Fallersleben gegründet und 1961 das dazugehörige Haus gekauft. Der Sohn ist noch bei seinem Vater in die Lehre gegangen. „Das würde ich heu-

te nicht mehr machen“, sagt er schmun-zelnd. Danach folgten die Meisterschule und zwei Jahre in einem hessischen Groß-betrieb. 1993 übernahm er dann das Ge-schäft von seinem Vater. „Damals haben wir die Kunststofffenster noch selber her-gestellt“, erinnert er sich. Heute arbeiten vier bis fünf Leute in dem Team. Zu den Kunden zählen hauptsächlich Privatkun-den, die vernünftige Fenster benötigen, neues Glas oder Spiegel. „Diese Kunden wollen einen verlässlichen Handwerker vor Ort“, berichtet Klaus König. Grund-sätzlich, so seine Erkenntnis, profitiere sein Geschäft davon, dass in Wolfsburg relativ viel Geld vorhanden ist. „Gerade im Innen-bereich wird sehr viel Wert darauf gelegt, es sich richtig nett zu machen.“

Klaus König freut sich besonders, wenn die Arbeit seines Teams wertgeschätzt wird. „Ich bekomme sehr viel positives

Feedback. Aber eine Anekdote hat mich gerade vor Kurzem besonders begeistert: Wir hatten für einen Kunden eine Haus-tür zu einem Festpreis gefertigt. Durch die Mehrwertsteuer fiel die Rechnung aber tatsächlich um einen Cent höher aus. Der Kunde bedankte sich bei mir mit einer Weihnachtskarte für die gute Arbeit, kleb-te einen Cent auf die Karte und schrieb dazu, dass er nicht mit Schulden ins neue Jahr gehen wollte.“

Natürlich läuft auch bei KÖNIG nicht alles nach dem Prinzip „Friede, Freude, Eierku-chen. Wie derzeit bei allen Handwerksbe-trieben fehlt es auch hier an Fachkräften und Nachwuchs. Der Geschäftsführer war schon auf Azubi-Börsen präsent, sieht aber das Problem, „dass wir nur die jungen Leu-te bekommen, die offensichtlich sonst kei-ner haben will. Wenn aber doch jemand bei uns lernt, wir ihn gut qualifizieren

KÖNIG Glas + Fensterbau

HANDWERK MIT HERZ

Kontakt: KÖNIG Glas + Fensterbau | Geschäftsführer Klaus König | Telefon 05362 4595 | www.koenig-glasbau.de

SOZIALES ENGAGEMENT

Die Firma KÖNIG Glas + Fensterbau und ihre Kundschaft engagieren sich bereits seit 2009 aktiv für die Arbeit des HEIDI Fördervereins mit einer Pa-tenschaft zugunsten krebskranker Kinder. Der Verein unterstützt Kinder beispielsweise bei der Versorgung im Krankenhaus. „Wir engagieren uns mit viel Herzblut für HEIDI“, betont Klaus König. „Der Grund dafür waren meine Zwillinge. Sie kamen viel zu früh auf die Welt. Die Ärzte meinten danach, dass wir unfassbares Glück hatten, denn unsere beiden sind heute topfit. Das war damals eine harte Zeit. Später habe ich dann den positiven Ausgang als ein riesengroßes Geschenk empfun-den und wollte danach unbedingt et-was zurückgeben. So bin ich auf HEIDI aufmerksam geworden. Diesen Verein unterstützen wir sehr gerne, unter an-derem auch mit einer Spendenbox hier bei uns im Laden.“

HEIDI Förderverein für krebskranke Kinder e. V. Wolfsburgwww.heidi-wolfsburg.de

Klaus König vor seinem Geschäft mitten in der Fallersleber Altstadt. Er setzt mit seinem Betrieb auf Qualität und Kundennähe. Fotos: © Boris Baschin

Im Eingangsbereich des Betriebes begrüßt Anneli Schlegl-Diekmann die Kunden, die im Geschäft eine Auswahl des vielfältigen Angbots des Familienbetriebes vorfinden.

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Was zählt zu Ihren Kernaufgaben?

» Ich möchte gemeinsam mit meinem Team unser noch junges Referat aufbau-en und formen. Mir ist wichtig, unser Zielbild „Wir machen Wolfsburg digital“ mit Leben zu füllen und zu zeigen, wofür wir stehen. Letztendlich betreiben wir das Thema nicht zum Selbstzweck. Sondern möchten dazu beitragen, eine lebenswer-te Stadt zu schaffen, in der wir unnötige Arbeit reduzieren und mehr hochwerti-ge Freizeit gewinnen. Dazu wollen wir beispielsweise den digitalen Kontakt zur Verwaltung verbessern und die Mobilität von morgen mitgestalten. Dabei kann die Stadt bestimmte Wege ebnen, konkrete Projekte vorantreiben und neue Angebote schaffen. Außerdem werden wir uns als Ansprechpartner positionieren, wollen

quasi Gateway zur Stadt sein und Impul-se für Veränderungen geben. Generell gilt es, keine Strohfeuer zu entfachen, sondern unsere Stadt mit Perspektive weiterzuent-wickeln.

Wie sehen Sie Verbindungen zwischen Digitalisierung und Wirtschaft?

» Gemeinsam mit unseren aktiven Wirt-schaftsförderungen möchten wir Wolfs-burg mit dem Fokus auf die Digitalisie-rung als Wirtschaftsstandort nachhaltig attraktiv gestalten. Da geht es nicht nur um schnelle Datenleitungen, das Thema zielt auch auf die konkreten Stärken unse-rer Unternehmen. Beispielsweise hat der Onlinehandel für den Einzelhändler vieles verändert. Wer sich aber auf seine Stär-ken konzentriert, um sich gegenüber dem

Onlinehändler abzuheben, kann mögli-cherweise mit intelligenten Geschäftsmo-dellen punkten und dafür auch modernste Technik sich zunutzen machen. Wir wol-len dafür sorgen, dass Unternehmen die besten Möglichkeiten vorfinden, um ihre guten Ideen umzusetzen. Darüber hinaus müssen wir langfristige Perspektiven schaffen und bereits die Schüler für die Digitalisierung fit machen. Auch in der Zielgruppe der Studierenden steckt viel Potenzial für unsere Stadt. Hier könnte eine zusätzliche Infrastruktur entstehen – etwa mit Bars, Kneipen und Cafés. Diese Orte wiederum bilden oft die Keimzelle für Gründer. Auch von der Markthalle als digitales Innovativ-Zentrum können Un-ternehmen profitieren.

Wo gibt es in Wolfsburg Nachhol bedarf?

» Wolfsburg hat sehr viel Potenzial, könn-te sich aber etwas häufiger mit einer „Out-side-in-Perspektive“ kritisch hinterfragen, um sich dann noch besser im Wettbewerb positionieren zu können. Wir haben hier ganz starke Unternehmen, die eine Menge ausprobieren. Andere könnten ruhig noch etwas mutiger werden. Wenn wir Mo-dellstadt der Digitalisierung sein wollen, dann muss es unser Ziel sein, Benchmark für die anderen zu werden. Ich sehe gerade in der Wirtschaft viel Potenzial für Ideen, wenn mutig in die digitale Zukunft inves-tiert wird. Dafür wollen wir die Hürden möglichst niedrig halten.

Was sind in 2019 Schwerpunkte?

» Wir wollen gemeinsam mit allen rele-vanten Akteuren das Zielbild „Modellstadt der Digitalisierung“ noch weiter schärfen. Das Thema muss für alle erlebbarer wer-den. Ein Fokus-Thema für 2019 ist Urban Lo-gistics und die Frage: Wie kann der Liefer-verkehr die letzte Meile in der Stadt besser überbrücken? Im Bereich E-Health wollen wir daran arbeiten, die Versorgungslage für die Patienten zu verbessern. Des Weite-ren werden wir gemeinsam mit der WOB-COM die Open-Data-Plattform starten, die auch für die Wirtschaft sehr spannend werden kann. Mir ist es insgesamt sehr wichtig, dass wir mutig nach vorne den-ken, aber nicht auf jeden Zug aufspringen.

Sascha Hemmen war bis September 2018 beim

Mercedes-Benz Management Consulting der Daimler AG in

Stuttgart beschäftigt. Zu seinen Aufgaben gehörte die Durchfüh-rung v erschiedener Strategiepro-

jekte wie z. B. des Aufbaus einer Schwarmstruktur im Rahmen von Leadership 2020 oder der Gestal-

tung der Innovations- und Technologieroadmap 2030.

Er beschäftigte sich dabei mit Strategieprojekten

zur Zukunft der Mobilität und deren Einbettung in

den Gesamtkontext einer Smart City von morgen.

Kontakt: Dr. Sascha Hemmensascha. [email protected]

IMPULSE FÜR MORGENDr. Sascha Hemmen ist seit Oktober 2018 Referatsleiter für Digitales und Wirtschaft

Mehr Zahlen über Wolfsburg finden Sie unter www.wolfsburg.de/statistik. Foto: © Mike King

2.297 BETRIEBE IN WOLFSBURG

Stand 06/2018 (Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit)

125.408

EINWOHNERStand 12/2018 (Quelle: Stadt Wolfsburg)

93 % SIND MIT WIRTSCHAFTSLAGE ZUFRIEDENStand 12/2018 (Quelle: Konjunkturumfrage der IHK)

HÖCHSTE INGENIEURS DICHTEMIT 11,9 % INGENIEUREN PRO 100 SOZIALVERSICHERUNGSPFLICHTIG BESCHÄFTIGTEN, Ø 3,1Stand 2017 (Quelle: IW Consult)

4,8 %

ARBEITSLOSENQUOTEStand 01/2019 (Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit)

51.463 EURO

BRUTTOLOHN IM DURCHSCHNITTStand 11/2016 (Quelle: Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“)

76.771

EINPENDLER/-INNENNACH WOLFSBURG

9.044AUSPENDLER/-INNEN

AUS WOLFSBURGStand 11/2016 – veröffentlicht 07/2017 (Quelle: Arbeitskreis

„Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“)

FREIZEIT UND TOURISMUSBEHERBERGUNG IM REISEVERKEHR (BETRIEBE MIT MINDESTENS 10 BETTEN)

42 BETRIEBE MIT Ø 4.376 BETTEN,486.512 ÜBERNACHTUNGEN

Ø AUFENTHALTSDAUER 1,6 TAGEStand 1 – 11/2017 (Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen)

120.757 sozialversicherungspflichtig

BESCHÄFTIGTEStand 06/2018 (Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit)

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TERMINE + EVENTS

5. und 6. März FRAU & WIRTSCHAFT

Digitale Arbeitswelt mit dem Smart-phone. Ort: Wolfsburg. SMS, E-Mail, Ka-lender und mehr? Themen sind unter anderem versteckte Einstellungen, Be-rechtigungen, Virenschutz etc. Gebühren-freie Teilnahme. Anmeldung unter Telefon 05361 897-2880.

9. und 10. März MESSE

BAWOGA Wolfsburg. Ort: Wolfsburg. Mehr als 150 Aussteller rund um das The-ma Bauen, Wohnen und Garten präsentie-ren sich mit ihrem Leistungsangebot. Da-rüber hinaus gibt es ein breit gefächertes Vortragsprogramm mit Fachvorträgen aus den Bereichen Baufinanzierung, Rechts-fragen, Solarförderung und vielen ande-ren Themen.

13. März MESSE

parentum. Ort: Wolfsburg. Eltern- und Schülertag für die Berufswahl. Dabei informieren und beraten Unternehmen, Fachschulen, Hochschulen und Institu-tionen die Besucher über zahlreiche Aus-bildungs- und Studienmöglichkeiten. Darüber hinaus gibt es ein vielfältiges Vortragsprogramm zu den Themen Aus-bildung und Studium.

11. bis 27. März IHK ONLINE

Seminar zur Azubi-Akquise. Viele Un-ternehmen haben Schwierigkeiten, ge-eignete Nachwuchskräfte zu finden, da sich immer weniger Jugendliche für eine Ausbildung entscheiden. Wie sie junge Menschen wieder dafür begeistern und dann langfristig an sich binden können, erfahren sie in dem Onlineseminar, das an insgesamt sechs Montagen jeweils von 18 bis 20.30 Uhr live und online startet. Zusätzlich erhalten die Teilnehmer Zu-griff auf hilfreiche Online-Lernprogram-me. Die IHK bittet um Anmeldung bei Isabel Gerber, Tel. 04131 742-154 (gerber@ lueneburg.ihk.de), oder online unter www.ihk-lueneburg.de/azubi-akquise.

31. März VERKAUFSOFFENER SONNTAG

Die Innenstadt, die designer outlets Wolfsburg sowie Geschäfte aus dem Heinenkamp laden von 13 – 18 Uhr zum Shoppen ein. Außerdem präsentieren Autohäuser, Motorradhändler sowie Fahrrad- und E-Bike-Anbieter anlässlich der Auto- und Zweiradmeile ein abwechs-lungsreiches Angebot an unterschiedli-chen Fahrzeugmodellen entlang der Por-schestraße.

4. bis 7. April AUSSTELLUNG

Landpartie Schloss Wolfsburg. Ort: Wolfs-burg. Rund 120 Aussteller rund um Haus, Garten, Freizeit, Kunst, Kultur & Ambiente zeigen Dekoratives und Praktisches rund um Haus und Garten, Mode, Schmuck, Bilder, Gartenfloristik und vieles mehr. Zudem gibt es ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm.

10. April IHK

Unternehmens-Check für den Mittel-stand. Ort: IHK-Geschäftsstelle Wolfsburg.Insbesondere Klein- und Mittelstands-unternehmen fehlt oft die Zeit, Krisen frühzeitig entgegenzuwirken. In ver-traulichen Gesprächen bewerten Berater der IHK sowie des Vereins „Wirtschafts-Senioren-beraten“ von 10 bis 14 Uhr die ak-tuelle Unternehmenssituation und geben Handlungsempfehlungen.

25. April IHK

#Startrampe. Ort: Wolfsburg. DigitalCube, 10 – 12 Uhr, Gemeinsames Frühstück für Start-ups, Gründer und die, die es werden wollen. Raum zum Netzwerken sowie für aktuelle Themen und Diskussion.

6. bis 22. Mai FRAU & WIRTSCHAFT

Bewerbungsgespräche authentisch meistern. Ort: Wolfsburg. Fünfteiliger Workshop für Frauen. Teilnahmevoraus-setzung ist ein Beratungsgespräch bei der Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft. Anmeldung unter Telefon 05361 897-2880.

14. Mai MESSE

INNOVATIVE LOGISTICS Solution Day 2019. Ort: Wolfsburg. Der INNOVATIVE LOGISTICS Solution Day Wolfsburg ist internationaler Treffpunkt für Logistik- und Produktions-experten in der Automobilindustrie. Rund 50 Aussteller präsentieren Produkte und Dienstleistungen im Bereich Logistik. Da-rüber hinaus diskutieren VW-Manager und Führungskräfte sowie Logistikexperten aus der Wirtschaftspraxis und Wissenschaft sowie Automobilzulieferer über Zukunfts-perspektiven der Logistik auf Grundlage innovativer Produkt- und Prozesslösungen und entwickeln Handlungsoptionen.

29. Mai B2B-EVENT

Nettwork-Netzwerkabend. Ort: Allerpark. Netzwerkveranstaltung für Entscheider der Wolfsburger Wirtschaft im Rahmen des Schützenfestes. Weitere Informati-onen über Susanne Kackstein, Telefon 05361 8999422, E-Mail: [email protected].

Sie suchen einen Sitzungsort?Dann sind Sie hier genau richtig:In der Brackstedter Mühle erwartet Sie herzliche Atmosphäre, hervorragende Küche und viel Erfahrungin der professionellen Durchführung Ihrer erfolgreichen Seminare und gelungenen Feierlichkeiten.

Einfach anrufen und vorbei kommen!Hotel & Restaurant Brackstedter MühleZum Kühlen Grunde 2 | 38448 Wolfsburg, OT Brackstedt | Tel. (0 53 66) 90-0 | www.brackstedter-muehle.de

29. Mai: Nettwork im Schützenzelt. Foto: © WMG Wolfsburg

D as Thema Resilienz beschäf-tigt mittlerweile zahlreiche Unternehmen, Coaches, Be-rater und Psychologen in

Deutschland. Immer geht es dabei um die Widerstandsfähigkeit im Umgang mit Druck oder Stress. Das Gabler Wirtschafts-lexikon definiert Resilienz so: „Unterneh-merische Resilienz ist die Eigenschaft eines Unternehmens, externe Schocks oder Verwerfungen der sozialen, wirt-schaftlichen oder politischen Rah-menbedingun-gen auszuhal-ten und sich an die neuen Bedingungen anzupassen.“ Re-silienz eines Ökosys-tems bedeutet: „die Fähig-keit, trotz Einwirkungen von außen, die Stabilität des Systems zu gewährleisten.“

Da sich heute Unternehmen immer häu-figer auf sich ständig verändernde Rah-menbedingungen einstellen müssen, ge-winnt die Fähigkeit zur Resilienz immer mehr an Bedeutung – übrigens auch für Mitarbeiter und Führungskräfte. Dement-sprechend beschäftigt sich ein Resilienz-Management mit Maßnahmen, die die Belastbarkeit des Unternehmens gegen-über äußeren Einflüssen stärken sollen.

In der Psychologie ist Resilienz schon lange keine Fremdwort

mehr. Dort wird sie im weites-ten Sinne als die innere Wider-standskraft eines Menschen bezeichnet. Diese hilft, Kon-

flikte, Misserfolge, Niederlagen und Lebenskrisen bis hin zu trau-

matischen Erfahrungen zu meistern. Die Umgangssprache hat für Menschen, die selbst schwere Krisen wegstecken, ei-nen eigenen Ausdruck geprägt: „Stehauf-männchen“!

UNVERWÜSTLICH UND KRISENFESTWas bedeutet eigentlich Resilienz? Resiliente Menschen

bleiben gelassen. Sie „verbinden diese Fähigkeit mit einer erstaunlichen Ziel-orientierung, Konse-quenz und Disziplin in ihrem Handeln und erreichen da-durch etwas, was sie von vielen anderen unterscheidet und nach dem sich viele Menschen sehnen: persönlichen Erfolg und ein sehr großes Wohlbefinden“, sagt der Diplom-Psychologe und Psy-chologische Psychotherapeut Dr. Denis Mourlane. Der Autor unterstützt mit seiner Beratung seit über zehn Jahren internationale Unternehmen bei der Entwicklung ihrer Mitarbeiter und Füh-rungskräfte. Er gilt als einer der führen-den Experten im Bereich Resilienz in Deutschland und Europa.

Verlag: BusinessVillageISBN 978-3869802497 | 24,80 Euro

DENIS MOURLANEResilienz – Die unentdeckte Fähigkeit der wirklich Erfolgreichen

B U C H - T I P P

Grafik: © Wittaya Jitchatree/

123RF

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S eit vielen Jahren pflegt der VfL Wolfsburg die Beziehung zu sei-nen Sponsoren und Partnern. Ge-meinsam für ein Ziel – Gemein-

sam für den VfL. Die Geschichte der Wölfe zeigt die Liebe der Region und der Men-schen zum Fußball in Wolfsburg – auch die Mitglieder des PartnerPools sind ein Teil davon. Viele Unternehmen aus der umliegenden Region haben sich ange-schlossen und erfreuen sich seitdem am stetig wachsenden Sport-Business-Netz-werk in der fünftgrößten Stadt Nieder-sachsens.

Michael Meeske und Marcel Schäfer begrüßen MitgliederZusammenarbeit wie Zusammenhalt werden großgeschrieben und bilden die Basis für erfolgreiche Arbeit im Profi-sport. Daher bindet der VfL-PartnerPool seine Partner aktiv ein und so ist die jährliche Aufwärtsfahrt zu einer festen Tradition geworden. In der aktuellen Spielzeit ging es am ersten Februar-Wo-chenende in die Hauptstadt. Die Grün-

Weißen gastierten bei der Alten Dame aus Berlin. VfL-Geschäftsführer Michael Meeske begrüßte die 55 Teilnehmer und stimmte diese auf das Auswärtsspiel bei der Hertha ein. Im Olympiastadion verfolgten sie gemeinsam die Partie aus dem Hospitality Bereich und feierten den 1:0-Sieg der Elf von Cheftrainer Bruno Labbadia. Der Dreier war bereits der siebte Sieg in neun Auswärtsfahrten der PartnerPool-Mitglieder – damit haben sich die Vertreter als echte Glücksbringer bewährt. Mit dem ersten Punktgewinn 2019 im Rücken erlebten die Teilnehmer einen tollen Abend im „The Grand“, ei-nem deutsch-französischen Restaurant. Dort begrüßte sie VfL-Sportdirektor Marcel Schäfer und bedankte sich für ihr Vertrauen und ihre Unterstützung. Bei ausgezeichnetem Essen und guten Gesprächen ließ man den Abend aus-klingen, ehe es nach einem ausgiebigen Hotel-Frühstück am nächsten Morgen mit dem Bus zurück nach Wolfsburg ging. Einmal mehr wurde deutlich, dass die Mitglieder des PartnerPool einen in-teressanten Mix, bestehend aus neuen Geschäftskontakten sowie emotionalem Fußballsport auf höchstem Niveau, er-fahren, wobei Stabilität und Nachhal-tigkeit weiter den gemeinsamen Weg kennzeichnen werden.

SPORT + BUSINESSVfL Wolfsburg: Starke Partner als Glücksbringer // Traditionelle Auswärtsfahrt des PartnerPools führte nach Berlin

VFL-PARTNERPOOL ALS DAUERHAFT VERLÄSSLICHE GRÖSSE // DIE B2B PLATTFORM

BEIM VFL WOLFSBURG

Zu jeder Saison bietet der VfL-PartnerPool ein einzigartiges Premium-Programm, das für seine Mitglieder einen exklusiven Rah-men bereithält, neue Kontakte zu knüpfen oder bestehende Kontakte zu pflegen.

Neben den 17 Heimspielen in der eigens geschaffenen PartnerPool Lounge sind für die Mitglieder zahlreiche Möglichkeiten, Events und Plattformen geschaffen, die es ermöglichen, die B2B Kommunikation unter den Partnern gezielt zu fördern und Ihr Netzwerk zu erweitern.

BUNDESLIGA EXKLUSIV

Als Mitglied im PartnerPool genießen Sie das Privileg, bei Heimspielen des VfL Wolfsburg die exklusive PartnerPool

Lounge in der Logenebene der Volkswa-gen Arena zu nutzen. Ein weiteres Privileg exklusiv für Mitglieder des PartnerPools: Lassen Sie den Spieltag gesellig bei Cock-tails und Longdrinks in der Lounge aus-klingen.

EVENTS

» VfL-Neujahrsempfang

» Exklusive Events bei PartnerPool-Mitgliedern

» VIP-Auswärtsfahrten zu Top-Spielen inklusive Übernachtung und kulturel-lem Rahmenprogramm

» VfL-SponsorenCup

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B2B – WEITERE LEISTUNGEN

» VIP-BusinessNewsletter inklusive Onlineversion des Montagsmagazins „Unter Wölfen“

» Platzierung spezieller Angebote für den PartnerPool

» Exklusives Vorkaufsrecht und Son-derkonditionen für den Erwerb von Tickets sowie die Anmietung von Räumlichkeiten in der Volkswagen Arena

» Ein personalisiertes VfL-Wolfsburg-Trikot mit individueller Beflockung

» Teilnahme am PartnerPool-Tippspiel mit exklusiven Preisen

» Werbliche Präsenz im Stadionmaga-zin und auf den TV-Bildschirmen in der Business- und Logenebene der Volkswagen Arena

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GALERIE | 30

VOLKSBANK UND WAZ LUDEN EIN

FLIESEN DEHM NEUJAHRSEMPFANG

Claudia Kayser, Leiterin der Volksbank-Direktion Wolfsburg, und Gordon Firl, Geschäftsführer der Madsack Medien Ostniedersachsen (zu der auch die WAZ gehört), empfingen Anfang Ja-nuar die Gäste in der Halle 09 der Volkswagen Arena. Zu den zahlreichen und prominenten Besuchern zählten Vertreter aus Handel und Handwerk, Kultur und Sport, Politik und Verwal-tung. Oberbürgermeister Klaus Mohrs, Schirm-herr des Events, ergänzte später die Talkrunde mit Claudia Kayser und Gordon Firl, die Radio-21-Moderator Stephan Hox führte.

Bereits zum 15. Mal lud Fliesen Dehm zum Neujahrsemp-fang ein. Auch 2019 kamen wieder 230 Gäste in die Ge-schäftsräume im Heinenkamp. Vertreter aus Politik, Wirt-schaft und anderen Einrichtungen genossen den Abend, für den sich die Verkaufs- und Schauräume mit 2.000 Tee-lichtern in ein wahres Lichtermeer verwandelten. Der Erlös der eingesammelten Spende geht an das S.T.A.R.K.-Projekt der Antonius-Holling-Stiftung. „Damit wird benachtei-ligten Kindern geholfen“, erklärte Ulla Dehm. Die Arbeit trage Früchte: „Die Jugendlichen machen Abitur oder eine Ausbildung.“

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  Ausgezeichnete Stimmung auf dem traditionellen Neujahrsempfang v. l. n. r.: Ulla und Gerhard Dehm, Landtagsabgeordnete Immacolata Glosemeyer sowie Kathrin und Klaus Mohrs.

  Beim Talk v. l. n. r.: Gastgeber Gordon Firl und Gastgeberin Claudia Kayser sowie Oberbürgermeister Klaus Mohrs, der zum dritten Mal Schirmherr der Veranstaltung war.

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GALERIE | 32

VERSCHIEDENES

  Lars Klemm mit Ehefrau Kathrin (Mitte): Die Eröffnung des Restaurants Taparazzi im ehemaligen Centro Italiano mit geladenen Gästen war ein toller Erfolg. Foto: © Roland Hermstein

  Am 29. Januar informierte die WMG Gewerbetreibende, Freiberufler und Immobilien-eigentümer aus der Wolfsburger Innenstadt über das diesjährige Veranstaltungsprogramm für die mittlere Porschestraße. Knapp 30 Gäste folgten der Einladung in die Skylounge der Volkswagen Arena. Foto: © WMG Wolfsburg

  Von links: Frank Krämer (Bereichsdirektor Firmenkunden Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg), Dennis Weilmann (Geschäfts-führer WMG), die Geschäftsführer von RECUP, Florian Pachaly und Florian Eckert, Jens Hofschröer (Geschäftsführer WMG) und Klaus Lüdiger (Vorstandsmitglied Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg). Fotos: © Matthias Leitzke

Die Wolfsburg Wirtschaft und Marketing GmbH (WMG) und die Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg veranstalteten Ende November 2018, gemeinsam das sechste Forum Wirt-schaft für Wolfsburger Unternehmerinnen und Unternehmer im Science-Center phaeno. Die Netzwerkveranstaltung, zu der Vertrete-rinnen und Vertreter aus dem Wolfsburger Mittelstand und auch der Politik und Verwal-tung eingeladen waren, bot allen Anwesenden reichlich Möglichkeiten zum Austausch.

  Von links: Elisabeth Pötsch, Dr. Jörg Dräger und Oberbür-germeister Klaus Mohrs. Fotos: © Matthias Leitzke

  Der Internationale Freundeskreis Wolfsburg e. V. (IFK) begrüßte im Januar rund 250 Gäste zu seinem traditionellen Neujahrsemp-fang in der Autostadt.

  Wie nach einer familienbedingten Unterbrechung der Wiedereinstieg in den Beruf gelingen kann, war Thema der „Wiedereinstiegsbörse“ Ende Januar in der Volkshochschule Wolfsburg. Rund 100 Interessentinnen kamen zur gemeinsamen Veranstaltung der Allianz für die Region GmbH, Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft, Agentur für Arbeit und Job-center Wolfsburg, Volkshochschule sowie des Gleichstellungsreferats der Stadt Wolfsburg. Fotos: © Lars Landmann

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Foto: © Urban Zintel

V or rund eineinhalb Jahren bin ich nach Wolfsburg gekom-men und damals wie heute nehme ich einen sehr interes-

santen Kontrast zwischen der Wahrneh-mung der Stadt von außen und dem eige-nen Erleben in Wolfsburg wahr. Von außen: die industriegeprägte Kleinstadt, mit ih-rer typischen Nachkriegsarchitektur in der Fußgängerzone, gefühlt etwas grau und in-spirationslos. Doch kaum ist man hier an-gekommen und lässt sich nicht leiten von den Vorurteilen, habe ich eine junge Stadt kennengelernt, dynamisch in ihrer Ent-wicklung, eher dem Morgen zugewandt, weil Geschichte hier zwar präsent ist, aber eben auch keine 800 Jahre weit weg. Ich fin-de, Wolfsburg hat mit all seinen Akteuren eine Story, die im wahrsten Sinne urban ist und die wenig mit kleinstädtischer Trübsal zu tun hat. Dass wir dies alle zusammen stärker nach außen zeigen müssen, wur-de nicht nur in dieser Kolumne schon fest-gestellt. Doch wir müssen den Blick noch etwas weiter aufziehen, denn nicht nur Wolfsburg und auch die Autostadt sind im Umbruch, vielmehr verändern sich die ge-sellschaftlichen Rahmenbedingungen.

Und dieser Wandel ist stark geprägt durch ein Wort: Digitalisierung. Dahinter ver-steckt sich mehr als nur technische Verän-derung – Digitalisierung ist zu einem zen-tralen gesellschaftlichen Thema geworden.

Ein Beispiel: Rein technisch gesehen bringt ein Hochgeschwindigkeits-WLAN, so wie wir es in der Autostadt aufbauen, eine schnelle, kabellose Netzwerkverbindung für den Rechner oder das Smartphone. So bekannt, so gut. Doch aufgrund der mobilen Netzanbindung kann ich auch Tätigkeiten mobilisieren: Menschen kön-nen ihr Office an jeden Ort verlagern, sich mit anderen in sogenannten Coworking-Spaces treffen und sich vernetzen. Online und auch offline in der realen Welt. Und diese Möglichkeiten gehen über die rein technische Entwicklung weit hinaus, sie verändern unsere Möglichkeiten und so

unser Leben. Gerade die Verbindung aus echter, analoger Welt und digitalem Erleben bietet für uns als Campus spannende Mög-lichkeiten: Denn wenn ich im Simulator durch die Stadt der Zukunft fahren möchte, kann ich das digital schon heute erleben. Oder zumindest in Kürze.

Was bedeutet Digitalisierung für Wolfs-burg? Aus meiner Sicht eine große Chan-ce! Wir gründen auf einem starken Fun-dament aus Industrie und Dienstleistung. Sind vernetzt mit der ganzen Welt und eine vergleichsweise junge Stadt. Wir se-hen bereits viele verschiedene Projekte, Ideen und erste Umsetzungen. Ich vertrete den Standpunkt, dass wir es gemeinsam schaffen, die Chancen der Digitalisierung in und für unsere Stadt richtig zu nutzen, zu kommunizieren und dabei voneinan-der zu lernen. Kein „Valley“, sondern ein moderner, lebenswerter Ort, an dem wir das digitale Morgen intelligent und trans-parent gemeinsam gestalten.

STANDPUNKT PLUSRoland Clement

HEUTE DAS DIGITALE MORGEN GESTALTEN

Roland Clement ist seit dem 1. September 2017 Vorsitzender der Geschäftsführung der Autostadt. Nach verschiedenen beruflichen Stationen kam er 2001 zu Porsche und übernahm die Projektleitung Vertrieb der Baureihe Boxster/Cayman. Da-nach leitete er zehn Jahre den Bereich Vertrieb und Marketing der Porsche Leipzig GmbH.

IMPRESSUMHerausgeber

Wolfsburg Wirtschaft und Marketing GmbHGeschäftsführer Jens Hofschröer (verantwortlich),Dennis Weilmann

Porschestraße 2 | 38440 Wolfsburg Telefon  05361 89994-12Telefax  05361 [email protected]

Ausgabe 25 | März 2019Auflage 5.000 Exemplare

Druck | Fischer Druck GmbHWilhelm-Rausch-Straße 13 | 31228 Peine

Kooperationspartner

Wolfsburg AG, Stadt Wolfsburg

Projektkoordination + ChefredaktionJasmin Guss | Leiterin Wirt- schafts kommunikation Wolfsburg Wirtschaft und Marketing [email protected]  05361 89994-62

Madsack Medien Ostnieder sachsen GmbH & Co. KG Wolfsburger AllgemeineGeschäftsführer Gordon Firl

Verantwortlich für Anzeigen Gordon Firl

Ansprechpartner für Anzeigen Gordon Firl Telefon 05171 [email protected]

Konzept + RedaktionThomas Beyer (www.siesta.de)Jasmin Guss (WMG)André Stallmann (WMG)Anke Hummitzsch (Wolfsburg AG)Marcel Hilbig (Stadt Wolfsburg)

Titelmotiv WMG

Layout Heike BodeUlrike Henkel

Layout-Konzept KARMA Kommuni kations design

01.09. FIT UND GESUND

31.03. AUTO- UND ZWEIRADMEILE

02.06. SPARGEL- UND ERDBEERFEST

03.11. MITTELALTER FOOD FESTIVAL03.11. MITTELALTER FOOD FESTIVAL

VERKAUFSOFFENESONNTAGE

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Ein harmonischesZusammenspiel.

Inmitten des neuen Wolfsburger Stadtteils Steimker Gärten bilden vier markanteGebäude das Steimker Quartett. Nachhaltige Materialien kennzeichnen die unter-schiedlich gestalteten Fassaden. Das Ensemble vereint 73 hochwertig ausgestatteteWohnungen mit 2 bis 4 Zimmern.Großzügige Grundrisse zwischen 64 und 198 m2

bieten attraktiven Lebensraum für Singles, Paare und Familien. Klare Strukturen,barrierefreie Erreichbarkeit mit dem Aufzug, die hauseigene Tiefgarage mit94 Stellplätzen und Balkone, Loggien oder Terrassen in einem grünen Umfeldmit bester Infrastruktur vermitteln Wohnkomfort auf höchstem Niveau.

steimker-quartett.de

Sparkasse Gifhorn-WolfsburgImmobilienvermarktungPorschestraße 70 | 38440 WolfsburgAstrid Strauß und Frank Lätsch05361 [email protected]