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288 . Bericht: Spezielle analy~ische Methoden. je 17 ml zulaufen 1/~$t. Der Stopfen wird auf das Gis so aufgesetzt. dab keine Luftblase z~r St:opfen und Giirsubstrat gebildet wirdl Nach einstiindigem Stehen im Thermostaten (zum Temperaturausgleich) setzen die halbstiindlich erfolgenden Ablesungen ein, die so lange fort- gesetzt werden, bis die Giirkurven in Geraden fibergehen, was nach 8-12 Ablesungen erreicht ist. Die Extrakte werden aus den zu untersuchenden Substanzen so ge- wonnen, dalt 5 g Substanz mit z/2 bis 1% iger Salzs/~ure versetzt, mit gerein!gtem Quarzsand verrieben, dann mit Salzsi~ar, e q uantitativ in ein Becherglas iibergespiilt und mit 80 ml Salzsi~ure 5 Minuten ira Wasser- bad erhitzt werden. Dadurch wird das Aneurin aus seinen Verbindungen freigesetzt. ~Nach dem Filtrieren wird mit CaCO s neutralisiert, nochmals filtriert und dann auf 100 oder 150 ml aufgeffillt. Bei Fliissigkeiten bringt man die LSsung durch Zugabe sti~rkerer Salzsi~ure auf die.Kon- zentration yon 1 ~). Die Extrakte mfissen innerha!b 24 Stunden ffir die Bestimmung verwendet werden. Zur Auswertung tragt man die gebildete Menge an CO2 gegen die Zeit auf. Zieht man nun eine zur Zeitachse senkrechte Gerade T, die alle Gi~rungsgeraden schneider, so erkennt man an den mit Testaneurin erhaltenen G/~rkurven, dalt die Abschnitte auf T den Logarithmen der Aneurink'onzentrationen proportional sind. Ti~gt man also diese Ab- schnitte gegen die Logarithmen der Aneurinkonzentration auf, so li~Bt sich graphisch leicht die gesuchte ~enge an Hand des T-Abschnittes der mit dem Ex-t, rakt e~haltenen G/~rkurve ermitteln. Beispiele und Tabellen, die die gute Obereinstimmung mit der Thiochrommethode zeigen, im Original. Die Fehlergrenze der Methode wird mit 3~o an- gegeben. L. ACKE~. Ein Veriahren zur Bestimmung geliister Ascorbins~iure aus der Reak- tionsgeschwindigkeit beschreibt F. S. OKOLOV 1. Die Oxydation yon Jod- wasserstoff rait Wasserstoffperoxyd wird in Gegenwart yon Ascorbin- s/iure, die ein st/~rkeres Reduktionsmittel ist als Jodwasserstoff, verzSgert,. Zwischen der zugegebenen Ascorbins/iuremenge und der Zeit bis zum Eintritt der I-Iauptreaktion, der Oxydation yon Jodwasserstoff, besteht die lineare Abh/ingigkeit y- ax, wo y- Ascorbins~uremeng% x Verz6gerung der Reaktion in Minuten und a eine Konstante sind, bei den durchgefiihrten Versuchen ist a -- 0,56. Die angewandte Ascorbins~ure- konzentration betrug 1--20 mg in 100 ml Mischung. Die Versuche wurden bei 18~ durchgeffihrt. Eine TemperaturerhShung um 10~ beschleunigt die l~eaktion um das 2,2fache. Zu 100 ml Asorbins/~urelSsung werden 5 ml 10%ige Schwefels~ure, 2 ml 5%ige KaliumjodidlSsung, 3 ml ~ St/~rkelSsung und zum SchluB 1,25ml l%ige WasserstoffperoxydlSsung zugegeben. Es wird die Zei~ nach der Zugabe yon Wasser- stoffperoxyd bis zur eintretenden Blauf/~rbung der L5sung gemessen. Die Intensit~t der F/~rbung wird mit airier Standardliisung vergllchen. Gig. i San. (I-Iygiene u. Sanit~tswesen)[l~ussisch], 8, 25 (19491.

Ein Verfahren zur Bestimmung gelöster Ascorbinsäure aus der Reaktionsgeschwindigkeit

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Page 1: Ein Verfahren zur Bestimmung gelöster Ascorbinsäure aus der Reaktionsgeschwindigkeit

288 . Bericht: Spezielle analy~ische Methoden.

je 17 ml zulaufen 1/~$t. Der Stopfen wird auf das Gis so aufgesetzt. dab keine Luftblase z~r St:opfen und Giirsubstrat gebildet wirdl Nach einstiindigem Stehen im Thermostaten (zum Temperaturausgleich) setzen die halbstiindlich erfolgenden Ablesungen ein, die so lange fort- gesetzt werden, bis die Giirkurven in Geraden fibergehen, was nach 8-12 Ablesungen erreicht ist.

Die Extrakte werden aus den zu untersuchenden Substanzen so ge- wonnen, dalt 5 g Substanz mit z/2 bis 1% iger Salzs/~ure versetzt, mit gerein!gtem Quarzsand verrieben, dann mit Salzsi~ar, e q uantitativ in ein Becherglas iibergespiilt und mit 80 ml Salzsi~ure 5 Minuten ira Wasser- bad erhitzt werden. Dadurch wird das Aneurin aus seinen Verbindungen freigesetzt. ~Nach dem Filtrieren wird mit CaCO s neutralisiert, nochmals filtriert und dann auf 100 oder 150 ml aufgeffillt. Bei Fliissigkeiten bringt man die LSsung durch Zugabe sti~rkerer Salzsi~ure auf die.Kon- zentration yon 1 ~). Die Extrakte mfissen innerha!b 24 Stunden ffir die Bestimmung verwendet werden.

Zur Auswertung tragt man die gebildete Menge an CO 2 gegen die Zeit auf. Zieht man nun eine zur Zeitachse senkrechte Gerade T, die alle Gi~rungsgeraden schneider, so erkennt man an den mit Testaneurin erhaltenen G/~rkurven, dalt die Abschnitte auf T den Logarithmen der Aneurink'onzentrationen proportional sind. Ti~gt man also diese Ab- schnitte gegen die Logarithmen der Aneurinkonzentration auf, so li~Bt sich graphisch leicht die gesuchte ~enge an Hand des T-Abschnittes der mit dem Ex-t, rakt e~haltenen G/~rkurve ermitteln. Beispiele und Tabellen, die die gute Obereinstimmung mit der Thiochrommethode zeigen, im Original. Die Fehlergrenze der Methode wird mit 3~o an- gegeben. L. ACKE~.

Ein Veriahren zur Bestimmung geliister Ascorbins~iure aus der Reak- tionsgeschwindigkeit beschreibt F. S. OKOLOV 1. Die Oxydation yon Jod- wasserstoff rait Wasserstoffperoxyd wird in Gegenwart yon Ascorbin- s/iure, die ein st/~rkeres Reduktionsmittel ist als Jodwasserstoff, verzSgert,. Zwischen der zugegebenen Ascorbins/iuremenge und der Zeit bis zum Eintri t t der I-Iauptreaktion, der Oxydation yon Jodwasserstoff, besteht die lineare Abh/ingigkeit y - ax, wo y - Ascorbins~uremeng% x Verz6gerung der Reaktion in Minuten und a eine Konstante sind, bei den durchgefiihrten Versuchen ist a -- 0,56. Die angewandte Ascorbins~ure- konzentration betrug 1--20 mg in 100 ml Mischung. Die Versuche wurden bei 18 ~ durchgeffihrt. Eine TemperaturerhShung um 10 ~ beschleunigt die l~eaktion um das 2,2fache.

Zu 100 ml Asorbins/~urelSsung werden 5 ml 10%ige Schwefels~ure, 2 ml 5%ige KaliumjodidlSsung, 3 ml ~ St/~rkelSsung und zum SchluB 1,25ml l%ige WasserstoffperoxydlSsung zugegeben. Es wird die Zei~ nach der Zugabe yon Wasser- stoffperoxyd bis zur eintretenden Blauf/~rbung der L5sung gemessen. Die Intensit~t der F/~rbung wird mit airier Standardliisung vergllchen.

Gig. i San. (I-Iygiene u. Sanit~tswesen)[l~ussisch], 8, 25 (19491.

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2. Auf Handel, Indus~rie und LandwirtsChaft beztigliche. 289

Es ist wesentlich, dab die verwendete Sehwefels~ure chemisch rein ist. Verunreinigungen wirken kat~lytiseh auf den Reaktionsverlauf. Die an- geffihrte Methode is~ daher nur ffir reine Ascorbins~urel6sungen anwend- bar. Be;. Untersuchungen yon pflanzliehen Ext rak ten und biologischen L6sungen auf Aseorbins~uregehalt gibt die Methode sehr abweiehende Ergebnisse. A. T~oFIMOW.

2. Auf H a n d e l , I n d u s t r i e und L a n d w i r t s c h a f t

bez f ig l i che Me~hoden .

Zur Methodik der Phosphors~iurebestimmung mit Photo-Rex und Zinn- chlorfir geben W. J~ssE~ und G. CO~STA~TI~ ~ zwei praktisehe ,Vor- s chl~ge, um eine mangelhafte Wirksamke:it der Zinnehlorfirl6sung aus- zusehalten :

1. Zur Kontrolle der Wirksamkeit werden 10 ml einer Zinnchlorfir- 16sung (0,4 g Zinnchlorfir ~n 100 ml 17,0%iger Salzs~ure, hergestellt dureh Verdiinnen yon 460 ml 37% iger Salzs~ure zu 1 Liter) mit einer Jodl6sung (14 ml n JodlSsung mit Wasser auf 500 ml aufgeffillt) titriert. Der Verbraueh sol] 10 ml betragen. Die Anzahl Milliliter, welche fiber 10 verbraueht wurden, werden als ml Salzsgure zu je 10 ml der Zinn- chlorfirl6sung zugesetzt.

2. 460 mg Zinn werden in 115 ml 37%iger Salzs~ure gel6st und mit Wa~ser auf 250 ml verdfinnt, indem t in am Boden durchlSehertes Reagensglas,. in welchem sieh Zinn befindet, in einen mit Salzs~ure gefiillten, bei 115 ml markierten Schfittelzylinder so hineingeh~ng~ wird, dal~ das Zinn gerade mit Salzs~ure bedeekt ist. Naeh 24 Std ist alles Zinn in L6sung gegangen, so dab eine am Abend angesetzte L6sung am n~ehsten Horgen gleieh benutz~ werden kann. W. G~OTZ.

E ine Mikroextraktionsapparatur zur E xtraktion =yon Zucker ~aus l~tan- zenmaterial beschreiben H. ST]~R~ und P. L. KINK. 2 Die ffir Flfissig- keitsmengen yon 75--200 2 (1 ~ --~ 10 -6 Liter) verwendbare Appara tu r ist so konstruiert, daft die Hauptmenge des Extrak~ionsmittels in flfissigem Zustande bleibt und das Kondensat unbehindert abtropft . Die Beheizung erfolgt dureh Widerstandsdr~hte und ist regulierbar. Bei der Extrakt ion yon Wurzelspitzen yon Zwiebeln kamen Mengen yon 0,3--3 mg zur Anwendung. Xaeh mehrstfindiger ( 6 - -20 S t d ) E x - ,t, raktion wurde der Ex t rak t eingeengt und naeh Uberfiihren in ein kleines R6hrehen auf 10 ~ im Vakuum eingedampft. Naeh Zugabe yon 5 Bleiacetat, l0 ~ Natr iumphosphat wurde gemischt, zentrifugiert und durch eine Mikrofiltriervorriehtung filtriert. Veto Fil trat wurden nach Erg~nzung auf 200 )~ jeweils aliquote Mengen z u r Zuekerbest immung verwendet. L. ACKER.

1 Z. Pflanzenern~hr., Diingung, Bodenkunde, 44 (89), 168 (1949). 2 j . biol. Chem. 177, 43 (1949).