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210 Bericht: Analyse anorganiseher Stoffe Menge der aktiven MaglSsung wurde die Aktivitgt der fiberstehenden LSsung mit einem Fliissigkeitsz~hlrohr ermittelt, und der Endpunkt der Titration gra- phisch aus dem Diagramm ,,Aktivit/it der tiberstehenden LSsung"/,,1VIilliliter 5IaB- 15sung" bestimmt. Auch die umgekehrte Titration war mSglieh, dabei wurden jedoeh fiir Nickel bei Gegenwart grSgerer Kaliummengen etwas zu hohe Werte gefunden. Kernenergie 1, 817--819 (i958). Inst. angew. Radioaktivit~t, Leipzig. -- Diese Z. 70, 258 (1927). KL~vS BRODERSEN Zur spektrophotometrischen Bestimmung yon Palladium verwenden A. K. MA- JVMD~ und 1~. M. CYI• 1 Bismuthiol I (2,5-Dimercapto-l,3,4-thiodiazol) als Farbreagens. Palladium re~giert mit Bismuthiol I unter Bildung einer kom- plexen Farbverbindung, die jedoch kein ausgesprochenes Absorptionsmaximum zeigt. Die Reaktionspartner sind im Verhi~ltnis 1 : 1 an der Komplexbildung beteiligt. Die Bildungskonstante sowie die Dissoziationskonstante der roten Farbverbindung (jeweils bei 25 ~ C) sind mit 2,33 105 bzw. 4,29 10 -5 angegeben. -- Ausfi~hrung der_Farbreaktion. Die ProbelSsung wird in einem 25 ml-Megkolben mit 4 ml 0,25~ iger BismuthiolI-LSsung versetzt (250 mg des Reagenses werden in mSglichst wenig 0,1 n Natronlauge gelSst und mit Wasser auf 100 ml verdiinnt) und auf p~ 6--10 eingestellt. Man gibt 2,5 mI J~thanol zu, fiillt mit Wasser zur iarke auf, mischt gut dureh und miBt die Extinktion der erhaltenen Farbsalzl5sung bei 400 m/~ unter Verwendung yon 1 em-Kfivetten. Ein Blindversuch wird entspreehend durehgefiihrt. An I-Lnd einer Eichkurve wird ausgewertet. Im Bereieh yon 0,8 bis 8,0 #g Pd/ml folgt die Kurve dem Beersehen Gesetz. Bei der Bestimmung yon 100#g Pd/25 ml EndlSsung diirfen folgende Fremdionen zugegen sein: Jeweils 50,0#g Co2+, Ni 2+, Be ~+, TiO ~+, Sn~+; 100,0/~g Mn 2+, Zn 2+, AP +, Zr 4+, Cd2+, Bp+; 200,0/~g Ca 2+, Ba 2+, Sr 2+, Mg 2+, F-, Br-, J-, $2032-, P04 ~-, As048-, AsO~3-, BOaa% MoOt 2-, WO~2-, Oxalat, Benzoat, Salieylat; 160,0/~g Th t+, Pb~+; 8,0#g Ru3+; 4,0#g Rh a+ oder 250,0#g El-, NO3-, NO2-, 804 ~-, Aeetat, Formiat, Citrat, Tartrat. Zur Maskierung dieser Ionen muB die ProbelSsung zu- si~tzlich mit 5 ml l~ ADTA-LTsung versetzt werden. Platin, Gold, Kupfer, Chrom, Eisen, Quecksilber, Silber, Thallium, Uran, Vanadat und Cyanid stSren die Farbreak~ion und miissen vorher abgetrennt werden. 1 Anal. ehim. Acta (Amsterdam) 19, 372--376 (1958). Jadavpur Univ., Calcutta (Indien). K. M~cI~ l~ine chromatographische :'gethode zur quantitativen Trennung yon Makro- mengen der nichtfliichtigen Platinmetalle Platin~ Palladium~ Iridium und Rhodimn wird yon D. B. R~Es-EvA~s, W. RYA~ und R. A. WELLS 1 beschrieben. Die Tren- hung finder in mit Cellulose (Whatman) geftillten 15 em langen Glass~ulen (innerer 1,8 • 0,1 cm) start. Als LSsungsmittel dienen eine saute und eine oxydierende Misehung. Die erste bestehg aus IIexon, das 30/0 (Vol./Vol.) konz. Salzs~ure ent- h~lt. Die zweite weist zus~tzlich einen Gehalt an Chlordioxyd auf (100 ml yon 4~ konz. Salzsgure enthaltendem Hexon, Isobutylmethylketon) (a) werden zu einer Mischung yon 4 g Natriumchlorat und 12 g Cellulosepulver gegeben, nach dem Dekantieren wird mit dem gleiehen Volumen yon a versetzt. Die Platin- metMle, die je Komponente bis zu 100 mg in verschiedenen Mengenverhi~ltnissen vorliegen kSnnen, werden in Form ihrer Chlorokomplexe unter Beachtung des VMenzzustandes aufgegeben. Die oxydierenden bzw. reduzierenden Bedingungen sind vor allem bei Anwesenheit yon Iridium wichtig. Im ersten Falle wird Iridium zusammen mit Platin eluiert, im zweiten Falle bleibt es in der S~ule zuniichst~ zurtick und kann yon Platin und Palladium abgetrennt werden. Die Trennung einer mit Zinkchlorid versetzten 4-Komponentenmisehung l~uft so ab: unter

Eine chromatographische Methode zur quantitativen Trennung von Makromengen der nichtilüchtigen Platinmetalle Platin, Palladium, Iridium und Rhodium

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Page 1: Eine chromatographische Methode zur quantitativen Trennung von Makromengen der nichtilüchtigen Platinmetalle Platin, Palladium, Iridium und Rhodium

210 Bericht: Analyse anorganiseher Stoffe

Menge der aktiven MaglSsung wurde die Aktivitgt der fiberstehenden LSsung mit einem Fliissigkeitsz~hlrohr ermittelt, und der Endpunkt der Titration gra- phisch aus dem Diagramm ,,Aktivit/it der tiberstehenden LSsung"/,,1VIilliliter 5IaB- 15sung" bestimmt. Auch die umgekehrte Titration war mSglieh, dabei wurden jedoeh fiir Nickel bei Gegenwart grSgerer Kaliummengen etwas zu hohe Werte gefunden.

Kernenergie 1, 817--819 (i958). Inst. angew. Radioaktivit~t, Leipzig. -- Diese Z. 70, 258 (1927). KL~vS BRODERSEN

Zur spektrophotometrischen Bestimmung yon Palladium verwenden A. K. MA- JVMD~ und 1~. M. CYI• 1 Bismuthiol I (2,5-Dimercapto-l,3,4-thiodiazol) als Farbreagens. Palladium re~giert mit Bismuthiol I unter Bildung einer kom- plexen Farbverbindung, die jedoch kein ausgesprochenes Absorptionsmaximum zeigt. Die Reaktionspartner sind im Verhi~ltnis 1 : 1 an der Komplexbildung beteiligt. Die Bildungskonstante sowie die Dissoziationskonstante der roten Farbverbindung (jeweils bei 25 ~ C) sind mit 2,33 �9 105 bzw. 4,29 �9 10 -5 angegeben. -- Ausfi~hrung der_Farbreaktion. Die ProbelSsung wird in einem 25 ml-Megkolben mit 4 ml 0,25~ iger BismuthiolI-LSsung versetzt (250 mg des Reagenses werden in mSglichst wenig 0,1 n Natronlauge gelSst und mit Wasser auf 100 ml verdiinnt) und auf p~ 6--10 eingestellt. Man gibt 2,5 mI J~thanol zu, fiillt mit Wasser zur i a r k e auf, mischt gut dureh und miBt die Extinktion der erhaltenen Farbsalzl5sung bei 400 m/~ unter Verwendung yon 1 em-Kfivetten. Ein Blindversuch wird entspreehend durehgefiihrt. An I-Lnd einer Eichkurve wird ausgewertet. Im Bereieh yon 0,8 bis 8,0 #g Pd/ml folgt die Kurve dem Beersehen Gesetz. Bei der Bestimmung yon 100#g Pd/25 ml EndlSsung diirfen folgende Fremdionen zugegen sein: Jeweils 50,0#g Co 2+, Ni 2+, Be ~+, TiO ~+, Sn~+; 100,0/~g Mn 2+, Zn 2+, AP +, Zr 4+, Cd2+, Bp+; 200,0/~g Ca 2+, Ba 2+, Sr 2+, Mg 2+, F- , Br-, J - , $2032-, P04 ~-, As048-, AsO~ 3-, BOaa% MoOt 2-, WO~ 2-, Oxalat, Benzoat, Salieylat; 160,0/~g Th t+, Pb~+; 8,0#g Ru3+; 4,0#g Rh a+ oder 250,0#g El-, NO3-, NO2-, 804 ~-, Aeetat, Formiat, Citrat, Tartrat. Zur Maskierung dieser Ionen muB die ProbelSsung zu- si~tzlich mit 5 ml l~ ADTA-LTsung versetzt werden. Platin, Gold, Kupfer, Chrom, Eisen, Quecksilber, Silber, Thallium, Uran, Vanadat und Cyanid stSren die Farbreak~ion und miissen vorher abgetrennt werden.

1 Anal. ehim. Acta (Amsterdam) 19, 372--376 (1958). Jadavpur Univ., Calcutta (Indien). K. M ~ c I ~

l~ine chromatographische :'gethode zur quantitativen Trennung yon Makro- mengen der nichtfliichtigen Platinmetalle Platin~ Palladium~ Iridium und Rhodimn wird yon D. B. R~Es-EvA~s, W. RYA~ und R. A. WELLS 1 beschrieben. Die Tren- hung finder in mit Cellulose (Whatman) geftillten 15 em langen Glass~ulen (innerer

1,8 • 0,1 cm) start. Als LSsungsmittel dienen eine saute und eine oxydierende Misehung. Die erste bestehg aus IIexon, das 30/0 (Vol./Vol.) konz. Salzs~ure ent- h~lt. Die zweite weist zus~tzlich einen Gehalt an Chlordioxyd auf (100 ml yon 4~ konz. Salzsgure enthaltendem Hexon, Isobutylmethylketon) (a) werden zu einer Mischung yon 4 g Natriumchlorat und 12 g Cellulosepulver gegeben, nach dem Dekantieren wird mit dem gleiehen Volumen yon a versetzt. Die Platin- metMle, die je Komponente bis zu 100 mg in verschiedenen Mengenverhi~ltnissen vorliegen kSnnen, werden in Form ihrer Chlorokomplexe unter Beachtung des VMenzzustandes aufgegeben. Die oxydierenden bzw. reduzierenden Bedingungen sind vor allem bei Anwesenheit yon Iridium wichtig. Im ersten Falle wird Iridium zusammen mit Platin eluiert, im zweiten Falle bleibt es in der S~ule zuniichst~ zurtick und kann yon Platin und Palladium abgetrennt werden. Die Trennung einer mit Zinkchlorid versetzten 4-Komponentenmisehung l~uft so ab: unter

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Beriehg: Analyse organiseher S~offe. 1. EIementaranalyse 211

oxydierenden Bedingungen erseheinen Platin + Iridium q- Zink. Das langsamer wandernde Palladium bildet die zweite Fraktion. I~hodium ist fast unbeweglich und mug mit Wasser eluiert werden. Platin und Iridium werden in einer zweiten S~ule unter reduzierenden Bedingungen getrennt. Die Endbestimmung der Metalle erfolgt gravimetriseh: Palladium wird als Dimethylglyoxim, die anderen warden naeh Verbrennen im Wassers~offs~rom Ms F2reta/le gewogen. -- Die Analysen- ergebnisse yon 14 Misehungen warden mitgeteilt. -- Die Arbeitsweisen zur Tren- nung von Platin 4- Iridium, Palladium und Rhodium, von Platin und Iridium, sowie weiterer 2-Komponentenmisehungen sind im einzelnen besehrieben.

1 Analyst 83, 356--361 (1958). Chem. Res. Lab., Teddington, Middlesex (Eng- land). D. Jm:~zsc~

IIL Analyse organischer Stoffe

1. E l e m e n t ~ r a n M y s e

Eine neue Apparatur zur tIalbmikro- und Mikrobestimmung yon aktivem Wasserstoff in ol'ganischen Verbindungen besehreibt ~I. S o v ~ x 1. Hierzu wird an die Zerewitinoff-Aplvaratur, die aus einem 1ReaktionskSlbchen und einer Meg- bfirette besteht, ein Kompensationsmanometer angeschlossen. Das bei der Be- stimmung entstehende Gas drfickt die Manometer/Iiissigke[t zungchst nach oben. 3{an l~Bt nun yon der Sperrfliissigkeit in der MeBbiirette soviel ab, bis im Mano- meter wieder Gleichstand erreicht ist und liest dann das genaue Volumen an der ]~iirette ab. -- Arbeitsweise. Die Probe wird in ein Glasn~pfehen, in das ein Eisen- draht eingeschmolzen ist, eingewogen. Hierauf werden die MeBbiirette und das Manometer mit Dibutyl- oder Diamylather als Sperrfliissigkeit gefiillt. ])ann pipettiert man in das Reaktionsgef~B 2 ml L6sungsmittel und 1,5 ml Grignard- Reagens oder Lithiumalanat in Dibutylather, h~ngt das Probenitpfehen in das Reaktionsgef~g und leitet 15 rain Stickstoff dnrch die Apparatur. Man schliegt alle I-tahne und liiflt, sobald die Manometerfliissigkeit konstant bleibt, das Niipf- ehen mit Hilfe eines Magne~en in die ReagenslSsung fallen, die dann magnetiseh geriihrt wird. Nach 15 rain senkt man die Sperrfliissigkeit in der Megbiirette so lange, bis sich im Manometer der urspriingliche Druek eingestellt hat und liest das genaue Volumen ab.

t Collect. ozeehoslov, chem. Commun, 23, 554--557 (1958). Chem. Listy 50, 323 (1956). Chem.-teehnol. Hoehsehule Pardubiee (CSR). G. KAI-~Z

[3bar die Rohlenstoffbestimmung in organisehen Substanzen naeh der mall- analytisehen Baritlmcarhonatmethode beriehten R. ]~LC~X, J .H. T~oMPso~ und T. S. W~STL Auf Grund einer kritischen Oberpriifung versehiedener Fehler- quellen verwenden Verff. zur COe-Absorption 0,05 n Barytlauge mit 200/0 :Barium- ehlorid und titrieren mit Salzsaure bei Gegenwar~ yon o-KresolphthMein als Indicator zuriiek. Zur Verbrennung findet eine bereits frtiher besehriebene -~ Appara- tur Anwendung. Auf die M6gliehkeit zur Kombination mit einer gleichzeitigen titrimetrisehen Wasserstoffbestimmung nach der Sueeinylehloridmethode wird hingewiesen.

1 Anal. ehim. Aeta (Amsterdam) 19, 309--315 (1958). Univ. Birmingham (Eng- land). -- ~ B~Le~S~, R., J. H. T~o~tt'so~ u. T. S. W~ST: Anat. ehim. Aeta (Amster- dam) 19, 148 (1958) ; vgl. diese Z. 168, 126 (1959). t{. G~SC~AG~

Stickstoff. f)ber eine Schnellbestimmung yon Stickstoff nach dam Prinzip yon DvMAs berichtet I. X. tI. O~r~E~ 1. Apparatur. In ein Verbrennungsrohr ist ein zweites Rohr, dessen Durehmesser die H/~lfte des ~ul?eren Rohres betr~gt, eingesehmolzen.

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