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156 Bericht: Spezielle analytisohe Methoden. Bestimmung. Man lSst das wie beschrieben hergestellte und gewaschene Reineckat in 25 ml Aceton und colorimetriert gegen reines Aceton. Die Eichkurve ist eine Gerade. 1--10 mg Falieain sind bestimmbar. -- Weitere colorimetrische Bestim- mungen sind alff Grund der Ubefffihrung in die gelbe Verbindung mit ElCI)~A~N- schem Salz und in die Verbindung mit m-Dinitrobenzol mSglich. -- Die polaro- graphische Bestimmung gelingt auch in Anwesenheit yon Adrenalin. Die n~heren Bedingungen dazu sind nieht angegeben. H. KUI~TENACKER. Zur Bestimmung yon Succinyl-bis-cholin in injizierten L5sungen eignet sich nach R. RUTKOWSKI 1 sowohl die ~llung mit Tetraphenylbornatrium als aueh die Fallung mit REI:~ECKE-SaIz. ~it Estern erreieht man eine Genauigkeit yon 99,2 bis 99,5%. Bei Verwendung yon I~EINECKE-Salz ergibt sich die M5gliehkeit, durch Messung der Extinktion des gel5sten ~iederschlages die ]3estimmung zu verein- faehen. Man kann z. B. 1,5 ml einer Suceinyl-bis-cholin]Ssung, die bis 50 mg ent- halten kann, mit 38,5 ml Wasser verdfinnen und 10 ml 2%iger Rm~ECKE-SalzlSsung zugeben. Es scheidet sich sofort ein kSrniger hellroter ~Tiederschlag ab, der nach 2 Std durch einen Porzellanfiltertiegel abgesaugt wird. Der Niedersehlag wird in 250 ml Aceton gel5st und die Extinktion yon 5 ml dieser L5sung im Gebiet des Absorptionsmaximums (510 m#) bei 1 cm Schiehtdieke gemessen. Die Arbeit ent- halt genauere Angaben fiber die Umrechnungsfaktoren, Extinktion und Eichkurve. K. KINSBERG. Eine gasvolnmetrische Methode zur Bestimmung yon Isonicotinsiiurehydrazid (INH) hat H. I-Ikl~TING 2 ausgearbeitet. Acylierte Hydrazide werden ebenso wie 5' ]: Abb. 1. Apparatur zur Bestimmung von IN:I[ nach HAR~ING. Hydrazin selbst dutch Oxydationsmittel zu Stick- stoff oxydiert, der gemessen wird: RCONHNH~ ~- 0 = RCHO -~ H~O ~- N 2. ~bersehfissiges 0xydationsmittel oxydiert den Aldehyd zur entsprechenden Saute, greift aber den Stickstoff nieht an. Mit Hi]re einer einfachen Apparatur (Abb. 1)]assen sich auf diese Weise INH und andere Hydrazide, aueh Hydrazin selbst, in Gegenwart anderer Verbindungen (aul3er Derivaten yon Thiosemicarbazid, die ebenfalls unter Stiekstoffentwicklung zersetzt werden), be- stimmen. -- Aus/i~hrung. Nachdem die Gas- bfirette D (eine gewShnliche 20 ml-Bfirette) mit Hflfe des Niveaugef~es E bis zur 0-Marke mit destilliertem Wasser geffillt ist, wird der KolbenA (80 ml Inhalt) mit einer wafirigen LSsung yon INH besehickt (z. ]3. eine 50 mg Tablette ver- teilt in 20 ml Wasser). Dann gibt man 10 ml einer 20%igen I~O]:[-LSsung hinzu und ver- schlie~t den Kolben. Man gibt nun in den Seiten- kolben B (20 m] Inhalt) mit einer Pipette 20 ml einer 20%igen LSsung yon Kaliumhexacyano- ferrat(III) und verschlieBt B. Nach 10 min schlieBt man den Hahn C und fiihr~ den Inhalt 1 Arzneimittel-Forsch. 3, 537--539 (1953). Chem. Werke Dr.R. Reiss, Berlin-West. J. Amer. pharmac. Assoc., sei. Edit., 42, 323--324 (1953). Harting y Ci&, Ltda., Santiago de Chile.

Eine gasvolumetrische Methode zur Bestimmung von Isonlcotinsäurehydrazid

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Page 1: Eine gasvolumetrische Methode zur Bestimmung von Isonlcotinsäurehydrazid

156 Bericht: Spezielle analytisohe Methoden.

Bestimmung. Man lSst das wie beschrieben hergestellte und gewaschene Reineckat in 25 ml Aceton und colorimetriert gegen reines Aceton. Die Eichkurve ist eine Gerade. 1--10 mg Falieain sind bestimmbar. - - Weitere colorimetrische Bestim- mungen sind alff Grund der Ubefffihrung in die gelbe Verbindung mit ElCI)~A~N- schem Salz und in die Verbindung mit m-Dinitrobenzol mSglich. - - Die polaro- graphische Bestimmung gelingt auch in Anwesenheit yon Adrenalin. Die n~heren Bedingungen dazu sind nieht angegeben. H. KUI~TENACKER.

Zur Bestimmung yon Succinyl-bis-cholin in injizierten L5sungen eignet sich nach R. RUTKOWSKI 1 sowohl die ~ l l u n g mit Tetraphenylbornatrium als aueh die Fallung mit REI:~ECKE-SaIz. ~ i t Estern erreieht man eine Genauigkeit yon 99,2 bis 99,5%. Bei Verwendung yon I~EINECKE-Salz ergibt sich die M5gliehkeit, durch Messung der Extinktion des gel5sten ~iederschlages die ]3estimmung zu verein- faehen. Man kann z. B. 1,5 ml einer Suceinyl-bis-cholin]Ssung, die bis 50 mg ent- halten kann, mit 38,5 ml Wasser verdfinnen und 10 ml 2%iger Rm~ECKE-SalzlSsung zugeben. Es scheidet sich sofort ein kSrniger hellroter ~Tiederschlag ab, der nach 2 Std durch einen Porzellanfiltertiegel abgesaugt wird. Der Niedersehlag wird in 250 ml Aceton gel5st und die Extinktion yon 5 ml dieser L5sung im Gebiet des Absorptionsmaximums (510 m#) bei 1 cm Schiehtdieke gemessen. Die Arbeit ent- halt genauere Angaben fiber die Umrechnungsfaktoren, Extinktion und Eichkurve.

K. KINSBERG.

Eine gasvolnmetrische Methode zur Bestimmung yon Isonicotinsiiurehydrazid (INH) hat H. I-Ikl~TING 2 ausgearbeitet. Acylierte Hydrazide werden ebenso wie

�9 5' ]:

Abb. 1. Apparatur zur Bestimmung von IN:I[ nach HAR~ING.

Hydrazin selbst dutch Oxydationsmittel zu Stick- stoff oxydiert, der gemessen wird:

RCONHNH~ ~- 0 = RCHO -~ H~O ~- N 2.

~bersehfissiges 0xydationsmittel oxydiert den Aldehyd zur entsprechenden Saute, greift aber den Stickstoff nieht an. Mit Hi]re einer einfachen Apparatur (Abb. 1)]assen sich auf diese Weise I N H und andere Hydrazide, aueh Hydrazin selbst, in Gegenwart anderer Verbindungen (aul3er Derivaten yon Thiosemicarbazid, die ebenfalls unter Stiekstoffentwicklung zersetzt werden), be- stimmen. - - Aus/i~hrung. Nachdem die Gas- bfirette D (eine gewShnliche 20 ml-Bfirette) mit Hflfe des Niveaugef~es E bis zur 0-Marke mit destilliertem Wasser geffillt ist, wird der KolbenA (80 ml Inhalt) mit einer wafirigen LSsung yon I N H besehickt (z. ]3. eine 50 mg Tablette ver- teilt in 20 ml Wasser). Dann gibt man 10 ml einer 20%igen I~O]:[-LSsung hinzu und ver- schlie~t den Kolben. Man gibt nun in den Seiten- kolben B (20 m] Inhalt) mit einer Pipette 20 ml einer 20%igen LSsung yon Kaliumhexacyano- ferrat(III) und verschlieBt B. Nach 10 min schlieBt man den Hahn C und fiihr~ den Inhal t

1 Arzneimittel-Forsch. 3, 537--539 (1953). Chem. Werke Dr.R. Reiss, Berlin-West. J. Amer. pharmac. Assoc., sei. Edit. , 42, 323--324 (1953). Harting y Ci&,

Ltda., Santiago de Chile.

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4. Auf Physiologic nnd Pathologic beziigliche. 157

yon B dutch Neigen der Apparatur in A fiber. Man schwenkt die Apparatur 2 min leieht um, l~Bt 15 rain stehen, liest dann in der Biirette das verdringte Fliissig- keitsvolumen ab und entnimrat das zugehSrige Gewicht einer Stickstofftabelle. ! m g N2 entspricht 4,893 mg IIXH. Die Methode eignet sich anch fiir die Unter- suehung biologischer Flfissigkeiten. H. SPE~LIC~.

Fiir die chemische Wertbestimmung yon Penicillin schligt H. VOGT 1 ein jodo- metrisches und ein photometrisches Verfahren vor. - - Jodometrische Bestimmung. Naeh Versuchen des Verf. vollzieht sich mit ]3romat-Bromid in saurer L6sung bei Zimmertemperatur eine direkte Anlagerung yon Brom, die zu befriedigenden analyti- sehen Ergebnissen ffihrt. Man versetzt 2--5 ml einer Penieillinl6sung (enthaltend 2--3 mg Penieillin-G-Natrium) mit 3 ml einer 16~oigen Schwefelsaure, ferner mit 10 ml 0,01 n KBrOz-LSsung und 0,5 g KBr. l~ach 30 rain langem Stehen bei Zimmertemperatur, vor direktem Licht geschfitzt, wird nach Zugabe yon Kalium- jodid das ausgesehiedene Jod durch ThiosulfatlSsung titriert. I ml 0,01 n KBrO3- LSsung entspricht 0,4455 rag Penicillin-G-Natrium. Das Verfahren ist aber nur bei frischen PenicillinlSsungen brauchbar, wenn auch in Kontrollansatzen bis zu 10 Tagen der Abfall nur gering ist. - - Photometrische Bestimmung. Man miBt die Extinktion eines Kupferkomplexsalzes in einem Ka]iumchloridsalzs~urepuffer nach CLARX und L~BS yon p~ 1,5. Die Farbintensit/~t nimmt bis zu 8 Std st~ndig zu. Zur Erreichung vergleiehbarer Resultate nehmen die Verfi deshalb die Ablesung nach genau 30 rain vor. Man erhalt unter diesen Bedingungen zwisehen 4 und 20 mg Penicillin eine lineare Eiehkurve, es k6nnen noeh Differenzen yon 0,6 sag festgestellt werden. Zur Ausf/ihrung wird die PenicillinlSsung mit 4 ml n-X~lilauge 20 rain bei Zimmertemperatur belassen, dann mit n-Salzsaure neutralisiert. Man versetzt mit 5 ml PufferlSsung, verdiinnt mit Wasser auf 19 ml, ffigt noch 0,4 ml KupferlSsung (14,7 g CuSO 4 , 5H~O -k 13,5 g l~aC1 -t- 71,8 g Wasser)zu und fiillt auf 20 ml auf. Die Ablesung erfolgt mit Filter S 72 (PcLF~C]t-Photometer). - - Mit Hilfe dieser Methode kann das Absinken des Penicillingehaltes in wgBriger LSsung gut verfolgt werden, wobei die jodometrisehe und photometrisehe 1V[ethode sehr /ihn- liche Resul~ate ergeben. Da die Farbreaktion nieht eintritt, wenn Penicillin mit S/~ure behandelt wird, sondern nur, wenn es mit Alkali behandelt wird, beruht die Farbentwicldung wahrscheinlich auf der Bildung eines Knpferkomplexsalzes mit der Penioflloins/iure. Es wird auch gezeigt, dab andere Spaltprodukte mit Kupfer- salz keine Extinktionssteigerung geben. Aber aueh mit reinem Methylpenieilloat ist die Extinktion viel geringer als nach dem Penicillingeha]t zu erwarten w/~re.

K. HIss~gG.

4. A u f P h y s i o l o g i e u n d P a t h o l o g i e b e z i i g l i c h e M e t h o d e n .

Literatur. HANS BODE End HAss LUDWIG: Chemisches Praktikum flit Mediziner, IX, 139 Seiten mit 3 Abbildungen. 9., neu bearbeitete Auflage. Springer-Verlag Berlin, GSttingen, Heidelberg 1953. Preis DM 6,90.

Das Bueh vermitteit in dem knappcn, zur Verfiigung stehenden Rahmen eine erstaunliche F/ille yon Tatsachen. Zun/ichst werden in eigenen Versuehen grund- legende Begriffe wie S/~ure, Base, Salze, Dissoziation usw. erarbeitet, dann folgt eine kurze Einfiihrung in die qualitative und quantitative Analyse. SchlieBlich wird ein Uberbliek fiber wiehtige organische Verbindungen mit Hilfe eigener Ver- suche vermittelt. Infolge des sorgfiltig durehdaehten Aufbaus und der auf die speziellen Bedfirfnisse des l~ediziners zugeschnittenen Auswahl des Stoffes wird das Buch sich aueh welter bei der Ausbildung der Studierenden bew/~hren, zumal flit die 9. Auflage sein Inhalt in allen Teilen erneut fiberarbeitet wurde. A. GEJd~ING.

i Arch. Pharmaz. Ber. dtsch, pharmaz. Ges. 286, 369--379 (1953). Univ. Kiel.