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E. .Janecke. Calciumoxyd - Aluminiumoxyd- Siliciumdioxyd. 2 7 1 Eine kurze Bemerkung zu den Mitteilungen von 6. A. Rankin iiber das ternare System: Calciumoxyd -Aluminiumoxyd - Siliciumdioxyd. Von ERNST JANECXE. Tor kuraem veroffentlichte RANKIN in diesel Zeitschriftl die uinfassenden Untersuchungen uber das System CaO-Al,O,-SiO,, die ini Laboratorinrn fur Geophysik in Washington ausgefuhrt wurden. R, wurden etwa 1000 verschiedene Gemische hergestellt und mehr als 7000 Erhitzungsversuche gemacht. Dnrch diese enorme Arbeit ist il~ ganze System festgelegt. Neuere Untersuchungen werden nus noch unwesentliche Anderungen ver anlassen konnen. Nach uiesen init auflerordentlichen Mitteln durchgefiihrten Untersuchungen inoclite es scheinen, als ob die \-on mir ausgefulirten Versuche, die \on RANKIN uberhaupt nicht erwahnt werden, wertlos seien. Im Jahre 1911 veroffentlichte ich in dieser Zeitschrift, eine vorlaufige Mitteilung uber die Konstitution der Portlandzernentklinker, dann 1912 liierzu einen Nachtrag3, ferner noch einige Bemerk~ngen.~ Jm vorigen Jahre5 gab ich dann noch einen Uberblick uber ineine let8zten Untersuchungen. Ein wesentlieher Inhalt meiner Versuche bestand in den1 unzweifelhaften Nachweis der Verbindung 8Ca0 . 2 SiO, . A1,0, und ihves Vorkommens als Hauptbestandteil (-41it) im Portlandzementklinker. Auf meine erste Mitteilung ermiderten RANKIN und WRIGHT~, die ubrigen Mitteilungen, insbesondere meine Entgegnung anf ihre Erwiderung, sind ihnen augenscheinlich ent- gangen. Es mochte nun scheinen, daB nach den ausfulirlichen Unter- suehungen RANKINS und seiner Nitarbeiter die Nichtexistenz dei 1011 mir angegebenen Verbindung bewiesen sei, da diesclbe uberhaupt 2. anorg. Chem. 92 (1915), 213-296. 2 2. anorg. Chem. 73 (1911), 200. 2. anorg. Chem. 74 (1912), 428. 2. anorg. Chem. i6 (1912), 357. 2. anorg. Chem. 89 (1914), 356. 2. anorg. Chem. i6 (1912), 63.

Eine kurze Bemerkung zu den Mitteilungen von G. A. Rankin über das ternäre System: Calciumoxyd-Aluminiumoxyd-Siliciumdioxyd

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E. .Janecke. Calciumoxyd - Aluminiumoxyd- Siliciumdioxyd. 2 7 1

Eine kurze Bemerkung zu den Mitteilungen von 6. A. Rankin iiber das ternare System:

Calciumoxyd -Aluminiumoxyd - Siliciumdioxyd. Von ERNST JANECXE.

Tor kuraem veroffentlichte RANKIN in diesel Zeitschriftl die uinfassenden Untersuchungen uber das System CaO-Al,O,-SiO,, die ini Laboratorinrn fur Geophysik in Washington ausgefuhrt wurden. R, wurden etwa 1000 verschiedene Gemische hergestellt und mehr als 7000 Erhitzungsversuche gemacht. Dnrch diese enorme Arbeit ist i l ~ ganze System festgelegt. Neuere Untersuchungen werden nus noch unwesentliche Anderungen ver anlassen konnen. Nach uiesen init auflerordentlichen Mitteln durchgefiihrten Untersuchungen inoclite es scheinen, als ob die \-on mir ausgefulirten Versuche, die \on RANKIN uberhaupt nicht erwahnt werden, wertlos seien. Im Jahre 1911 veroffentlichte ich in dieser Zeitschrift, eine vorlaufige Mitteilung uber die Konstitution der Portlandzernentklinker, dann 1912 liierzu einen Nachtrag3, ferner noch einige Bemerk~ngen.~ Jm vorigen Jahre5 gab ich dann noch einen Uberblick uber ineine let8zten Untersuchungen. Ein wesentlieher Inhalt meiner Versuche bestand in den1 unzweifelhaften Nachweis der Verbindung 8Ca0 . 2 SiO, . A1,0, und ihves Vorkommens als Hauptbestandteil (-41it) im Portlandzementklinker. Auf meine erste Mitteilung ermiderten RANKIN und WRIGHT~, die ubrigen Mitteilungen, insbesondere meine Entgegnung anf ihre Erwiderung, sind ihnen augenscheinlich ent- gangen.

Es mochte nun scheinen, daB nach den ausfulirlichen Unter- suehungen RANKINS und seiner Nitarbeiter die Nichtexistenz dei 1011 mir angegebenen Verbindung bewiesen sei, da diesclbe uberhaupt

2. anorg. Chem. 92 (1915), 213-296. 2 2. anorg. Chem. 73 (1911), 200.

2. anorg. Chem. 74 (1912), 428. 2. anorg. Chem. i 6 (1912), 357. 2. anorg. Chem. 89 (1914), 356. 2. anorg. Chem. i 6 (1912), 63.

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272 E. ?Jinecke. Caleiumoxycycl-Bluminiumoxyd - Siliciumdioxyd.

keine Erwiihnung findet. Bei aufineiksamem Studium der schonen Untersuchungen der amexikanischen Forscher findet man jedocli, claB von ihnen ke ine einzige Mischung untersuclit wurde, die in ciem fraglichen Gebiet liegt (vgl. 92 [1915], 8. 239, Fig. 6). Jhs ganze Gebirt des Kalkes wurde BUS den binaren Grenzkurvm und einigen aluminiumoxydreichen Mischungen extrapoliert. Das ganz ldeine Gebiet, das meine Verbindung umfafit, mufi te deshalb uber- sehen iverden, um so mehr, als meine Versuche gezeigt haben, dafi ihre Bildungsgeschwindigkeit eine wichtige Rolle spielt.

Die Darstellung, die von RANKIN in diesem Gebiete geinacht xiid, ist auBerdem im Widevspruch rnit der Theorie. Es mirci ein Punkt 18 angegeben, der die Grenzc darstellen sol1 Ton Aus- scheidungsgebieten der Verbindungen CaO, a Ca,SiO, und Ca,SiO,. Die Tori diesem Punkte ausgehenden Kurven sind nun so gezogen, (la8 die Verlangerung der einen 18-C n i c h t zu einer Kurve fiihrt, die zwischen den beiden anderen (18-16 und 18-17) liegt. Dieses widerspricht der The0rie.l

Ich zweifle daher keinen Augenblick, daB auch von RANKIN

noch die \-on mir nachgewiesene Verbindung gefunden werden wird.

Vgl. ROOZEBOOM, Die heterogenen Gleichgewichte. 3. Heft, 1. Tcil S. 90, Fig. 40.

Hannowr, Kgl. Techn. Ilockschule.

Bei der Redaktion eingegangen am 18. September 1915.