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108 Bericht: Specielle analytische Methoden. 5 cc Wasser eingertihrt hat. Man verstopft alsdann den Tubulus des KSlbehens rait einem Kautschukstopfen und setzt es in ein Wasserbad yon 30° C. ein. Die in Folge eintretender @~hrung entwickelte Kohlen- s~ture verdrgngt das in dem getheilten Rohr befindliche Wasser, das dureh einen in geeigneter Weise angebracbten Tubulus ausfliesst. Man liest alle Viertelstunden das Kohlens~turevolum ab, naeh 2i/s Stunden ist der gauze Versueh beendet. Verfasser empfiehtt den Fortgang der Kohlensgnre-Entwieklung ill Gestalt yon Curven aufzutragen und naeh deren Gestalt die G~ihrfithigkeit der Hefe zu beurtheilen. Zur W a s s e r b e s t i m m u n g trocknet der Verfasser die in dtinne Scheibchen getheilte Here bei 120°. Man erh~tlt hierbei die gleichen Resultate wie beim viert~igigen Trocknen fiber Chlorealcium. ~ine mikrochemische Bestimniung des Stgrkegehaltes und der Menge ~itherischen Oeles in verf~lsehten Gewiirznelken fiihrt H. Krgmer 1) in folgender Weise aus. Zur St~rkebestimmung miseht er 0,2 g der Substanz mit 2--3 cc Wasser, bringt 1--3 Tropfen dieser Mischung auf einen Objecttr~ger, bedeckt mit einem Deckglas und bringt unter das mit einem Ocularmikrometer yon 100 qmm versehene Mikroskop. Man zghlt die eharakteristischen Formbestandtheile pro Quadratmillimeter und vergleieht mit einem in vSllig gleieher Weise hergestellten Prgparat eines notorisch reinen Musters. Zur Bestimmung des ~therischen Odes wird eine kleine Probe mit Aether extrahirt, die ~ttherisehe LSsung in alkoholisehes Kali getr{Spfelt und das ausgesehiedene Kalium-Eugenol mit 2--3 cc Wasser verrtihrt, worauf man einen Tropfen unter das Mikroskop bringt, dm Zabl der ausgeschiedenen Krystalle be- stimmt und bieraus einen Schluss auf die Menge des gttherisehen Oels zieht. ResedawurzelS1 haben J. Bertram und H. Walbaum 2) dureh Destillation von 1300kg Resedawurzeln (Reseda odorata L.) mit einer Ausbeute yon 310 g im Laboratorium yon Schimmel & Co. dargestellt. Es ist heUbraun, rieeht dentlieh naeh Rettig und beginnt bei gewShn- liehem Druck bei 255 0 unter Zersetzung zu sieden; sein speeifisehes Gewieht ist 1,067 bei 15 o C., es ist sehwach rechts drehend, seine Drehung betr~gt ,-4- l° 30' im 100 mm-Rohr. Mit concentrirter Salzsgure im geschlossenen Rohr auf 200 o erhitzt, geht es in Phenylgthylamin iiber~ ]) Verhandl. d. 42. Jahresvers. der Am. Pharm. Assoc.; durch Zeitsehrift~ des 5sterr Apotheker-Vereins 48. 835, ~) Journ. f. prakt. Chemie IN. F.] 50, 555.

Eine mikrochemische Bestimmung des Stärkegehaltes und der Menge ätherischen Oeles in verfälschten Gewürznelken

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108 Bericht: Specielle analytische Methoden.

5 cc Wasser eingertihrt hat. Man verstopft alsdann den Tubulus des KSlbehens rait einem Kautschukstopfen und setzt es in ein Wasserbad yon 30° C. ein. Die in Folge eintretender @~hrung entwickelte Kohlen- s~ture verdrgngt das in dem getheilten Rohr befindliche Wasser, das dureh einen in geeigneter Weise angebracbten Tubulus ausfliesst. Man liest alle Viertelstunden das Kohlens~turevolum ab, naeh 2i/s Stunden ist der gauze Versueh beendet. Verfasser empfiehtt den Fortgang der

Kohlensgnre-Entwieklung ill Gestalt yon Curven aufzutragen und naeh deren Gestalt die G~ihrfithigkeit der Hefe zu beurtheilen.

Zur Was s e r b e s t i m m u n g trocknet der Verfasser die in dtinne Scheibchen getheilte Here bei 120°. Man erh~tlt hierbei die gleichen Resultate wie beim viert~igigen Trocknen fiber Chlorealcium.

~ine mikrochemische Bestimniung des Stgrkegehaltes und der Menge ~itherischen Oeles in verf~lsehten Gewiirznelken fiihrt H. K r g m e r 1) in folgender Weise aus. Zur St~rkebestimmung miseht er

0,2 g der Substanz mit 2 - - 3 cc Wasser, b r ing t 1 - - 3 Tropfen dieser Mischung auf einen Objecttr~ger, bedeckt mit einem Deckglas und bringt unter das mit einem Ocularmikrometer yon 100 q m m versehene Mikroskop. Man zghlt die eharakteristischen Formbestandtheile pro Quadratmillimeter und vergleieht mit einem in vSllig gleieher Weise hergestellten Prgparat eines notorisch reinen Musters. Zur Bestimmung des ~therischen Odes wird eine kleine Probe mit Aether extrahirt, die ~ttherisehe LSsung in alkoholisehes Kali getr{Spfelt und das ausgesehiedene Kalium-Eugenol mit 2 - - 3 cc Wasser verrtihrt, worauf man einen Tropfen unter das Mikroskop bringt, dm Zabl der ausgeschiedenen Krystalle be- stimmt und bieraus einen Schluss auf die Menge des gttherisehen Oels zieht.

ResedawurzelS1 haben J. B e r t r a m und H. W a l b a u m 2) dureh Destillation von 1300kg Resedawurzeln (Reseda odorata L.) mit einer Ausbeute yon 310 g im Laboratorium yon S c h i m m e l & Co. dargestellt. Es ist heUbraun, rieeht dentlieh naeh Rettig und beginnt bei gewShn- liehem Druck bei 255 0 unter Zersetzung zu sieden; sein speeifisehes Gewieht ist 1,067 bei 15 o C., es ist sehwach rechts drehend, seine Drehung betr~gt ,-4- l ° 30' im 100 mm-Rohr. Mit concentrirter Salzsgure im geschlossenen Rohr auf 200 o erhitzt, geht es in Phenylgthylamin iiber~

]) Verhandl. d. 42. Jahresvers. der Am. Pharm. Assoc.; durch Zeitsehrift~ des 5sterr Apotheker-Vereins 48. 835,

~) Journ. f. prakt. Chemie IN. F.] 50, 555.