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Bericb~: Chemische Analyse anorganischer KSrper. 95 ]Ntagnesiumpyroarseniat wieder in SalzsAture zu ]5sen und die Fgllung des Arsens mit abersch~issigem Ammonigk unter Zusatz yon h8chstens 3 Tropfen 5IagnesiumchloridlOsung zu wiederholen. Den im 0xydationsgefitsse verbleibenden~ nieht flfichtigen gi~ckstand yon Eisenoxyd und Gangart, welcher sich bei den Versuchen des Ver- fassers stets als frei yon Arsen erwies, 15st man am zweckm~ssigsten ~m Apl)arate selbst durch Zuft~gen von concentrirter Salzs~ture und fort- gesetztes Erw~rmen im koehenden Wasserbade. Die Bestimmung des Eisens and sonstiger Metalle erfolgt naeh bekannten Methoden. Die im Vorstehenden beschriebene Methode bietet in vielen F~llen erhebliehe Vortheile gegent~ber der Oxydation im Porzellanschiffchen. Die Benutzung des letzteren ist dagegen bei leieht zersetzliehen Sulficten, wie Realgar, Antimonit etc. vorzuziehen. In solehen F~llen verwendet J a n n a s e h Bin 30-- 35 cm langes, dfinnwandiges Kaliglasrohr, an dessen Ende ein engeres Rohr stumpfwinklig angesetzt und in einem Abstande yon etwa 5 cm mit einem 15--16 cm langen Einschliffrohr versehen ist. Auch hier kann die Erhitzung der Substanz im Porzellan- otter Platin- schiffehen mit einem einfaehen Flaehbrenner vorgenommen werden; des- gleiehen bleibt die Anordnung der mit Wasserstoffsuperoxyd besch.iekten Absorptionsapparate diesetbe. Kleine Nengen sich mitverfl~ichtigender Oxyde, wie £ntimonoxyd und Zinkoxyd, lassen sich nun in dem Rohre besser zurt~ekhalten, indem man den Raum unmittelbar vor der Biegang mit einer kurzen Schicht yon Kaliglasstt~ckehen ausNllt. Ft~r die Schwefelbestimmungen in bleihaltigen Sulfiden sind wieder besondere Einrichtungen zu treffen, fiber welehe der Verfasser sp~tere Nittheilungen in Aussieht stellt. ]~ine tteaction auf Kohlenoxydgas hat B e r t h e 1 o t ~) beobaehtet. Kohlenoxydgas redueirt ammoniakalische Silber]Ssung. Man bereitet die letztere, indem man zu einer verdnnnten LSsung yon salpetersaurem Silberoxyd tropfenweise verdanntes Ammoniak ft~gt, bis der anfangs entstehende Niederschlag sich eben wieder vollst~ndig gel6st hat. Wenn man in diese LSsung einige Blasen yon Kohlenoxydgas einleitet, zeigt sieh in der K~lte eine Braunf~rbung; bei dem Aufkoehen bildet sieh ein reichlieher schwarzer Niedersehlag. Die Reaction tritt auch mit einer w~ssrigen LSsung ~on Kohlenoxydgas ein. Sie ist ~usserst empfindlich und vollzieht sich aueh in Gegenwart einer grossen Menge 2) Compt. rend. 1127 597.

Eine Reaction auf Kohlenoxydgas

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Bericb~: Chemische Analyse anorganischer KSrper. 95

]Ntagnesiumpyroarseniat wieder in SalzsAture zu ]5sen und die Fgllung

des Arsens mit abersch~issigem Ammonigk unter Zusatz yon h8chstens

3 Tropfen 5IagnesiumchloridlOsung zu wiederholen.

Den im 0xydationsgefitsse verbleibenden~ nieht flfichtigen gi~ckstand

yon Eisenoxyd und Gangart, welcher sich bei den Versuchen des Ver-

fassers stets als frei yon Arsen erwies, 15st man am zweckm~ssigsten

~m Apl)arate selbst durch Zuft~gen von concentrirter Salzs~ture und fort-

gesetztes Erw~rmen im koehenden Wasserbade. Die Bestimmung des

Eisens and sonstiger Metalle erfolgt naeh bekannten Methoden.

Die im Vorstehenden beschriebene Methode bietet in vielen F~llen

erhebliehe Vortheile gegent~ber der Oxydation im Porzellanschiffchen.

Die Benutzung des letzteren ist dagegen bei leieht zersetzliehen Sulficten,

wie Realgar, Antimonit e tc . vorzuziehen. In solehen F~llen verwendet

J a n n a s e h Bin 3 0 - - 35 cm langes, dfinnwandiges Kaliglasrohr, an dessen

Ende ein engeres Rohr stumpfwinklig angesetzt und in einem Abstande

yon etwa 5 c m mit einem 1 5 - - 1 6 cm langen Einschliffrohr versehen ist.

Auch hier kann die Erhitzung der Substanz im Porzellan- otter Platin-

schiffehen mit einem einfaehen Flaehbrenner vorgenommen werden; des-

gleiehen bleibt die Anordnung der mit Wasserstoffsuperoxyd besch.iekten

Absorptionsapparate diesetbe. Kleine N e n g e n sich mitverfl~ichtigender

Oxyde, wie £ntimonoxyd und Zinkoxyd, lassen sich nun in dem Rohre

besser zurt~ekhalten, indem man den Raum unmittelbar vor de r Biegang

mit einer kurzen Schicht yon Kaliglasstt~ckehen ausNllt.

Ft~r die Schwefelbestimmungen in bleihaltigen Sulfiden sind wieder

besondere Einrichtungen zu treffen, fiber welehe der Verfasser sp~tere

Nittheilungen in Aussieht stellt.

]~ine t teac t ion auf Kohlenoxydgas hat B e r t h e 1 o t ~) beobaehtet.

Kohlenoxydgas redueirt ammoniakalische Silber]Ssung. Man bereitet die

letztere, indem man zu einer verdnnnten LSsung yon salpetersaurem

Silberoxyd tropfenweise verdanntes Ammoniak ft~gt, bis der anfangs

entstehende Niederschlag sich eben wieder vollst~ndig gel6st hat. Wenn

man in diese LSsung einige Blasen yon Kohlenoxydgas einleitet, zeigt

sieh in der K~lte eine Braunf~rbung; bei dem Aufkoehen bildet sieh

ein reichlieher schwarzer Niedersehlag. Die Reaction tri t t auch mit

einer w~ssrigen LSsung ~on Kohlenoxydgas ein. Sie ist ~usserst

empfindlich und vollzieht sich aueh in Gegenwart einer grossen Menge

2) Compt. rend. 1127 597.

96 Bericht: Chemisehe Analyse organischer KSrper.

yon Luft. Die Reaction kann demnach dazu dienen, um in einem Gasgemenge das Vorhandensein einer Spur yon Koh!enoxydgas naeh- zuweisen, vorausgesetzt, dass kein anderer reducirender Kgrper zu- gegen ist.

Die Reaction ist um so beachtenswerther, als die ameisensaure~t Salze der Alkalien bekanntlich ammoniakalische SilberlSsung nieht redueiren. Ebenso wenig bewirkt reines Wasserstoffgas eine Reduc t ion , sofern es sorgf~ltig mittelst einer L0sung yon Kaliumpermanganat ge- wasehen wurde.

III. Chemische Analyse organischer K0rper.

Yon

W. ~'resenias, unter 5iitwirkung yon P. Dobriner.

1. Q u a l i t a t i v e E r m i t t e l u n g o r g a n i s c h e r K S r p e r .

Zum Nachweis yon Rhodanverbindungen and Senfflen versetzt G. C o l a s a n t i 1) eine sehr verdtinnte LSsung derselben mit einigen Tropt~en einer 20procentigen alkoholischen LSsnng yon Naphtol. Fttgt man hierauf, ohne zu schiitteln, das doppelte ¥olum coneentrirte Schwefel- s~ure hinzu, so bildet sich an der Bertihrungsstelle ein smaragdgriiner Ring. Beim Sehiitteln nimmt die Fliissigkeit eine violette F~trbung an, und nach dem Erkalten scheidet sich eine krystallinische Masse aus, naeh ~/nsieht des Verfassers wahrscheinlieh a-Naphtolsulfos~uren. Diese Reaction gilt aueh fiir die Isothiocyans~ture selbst. Da nach Unter- suehungen des Verfassers und G s e h e i d l e n ' s ~) diese S~ure ira nor- malen menschlichen Urin vorkommt, so l~tsst sich der Nachweis auf obige Weise bewirken. Bei der analogen Reaction mit concentrirter Schwefels~ture und Thymol wird eine Rothfi~rbung erhalten; diese ist aber nur for d ie Rhodanwasserstoffs~iure charakteristiseh, dagegen nicht

C ~ S ftir die Isothiocyans~ure %NH.

Ein anderer Nachweis der Rhodanwasserstoffs~ure beruht auf ihrer Reductionsfi~higkeit. Eine LSsung yon Goldchlorid (1 : 100 oder 1 : 10 000) mit einer LSsung yon Natriumeal:bonat und alsdann mit gelSsten Rhodan-

1) Bull. de la soc. chim. de Paris 10, 330 n. 331. '~) P f l i i g e r ' s Archly 14, 401.