1
314 Bericht: Spezie]le analytisehe Methoden Uber die optimalen Bedingungen zur ~thano]bestimmung in Kiirperfliissig- keiten mit der I)iehromatmethode berichtet L. WILKII~SOIq 1. Auf Grund eingehen- der Untersuchungen fiber die zahlreichen vorgesehlagenen Verfahren korarat Verf. zu dem Ergebnis, dai] man die besten l~esultate mit den Conway-Diffusionszellen erh~lt. Wenn das Zentralgef~ rait 0,05 n Kaliumdichroraat in 10 n Schwefels~ure geffillt ist und die zu untersuchende Probe ira Au•enraura mit ges~ittigter Kalium- carbonatl5sung oder festem Kaliuracarbonat versetzt ist, ist die Diffusion bei Raurateraperatur nach 2 Std beendet. Unter diesen Bedingungen sthren auch andere, rahglieherweise vorhandenc flfichtige Stoffe (Aeeton, Chloroform, ~thyL chlorid, Diathyl~ther, Methylarain, Formaldehyd) nicht. Die Methode ist einfaeh und ffir l~outineuntersuchungen geeignet. 1 Analyst 83, 390--396 (1958). Dominion Lab., Christchurch (1Neuseeland). E. Mi?LLER, Wiirzburg Eine vergleichende Untersuehung iiber verschiedene lYfethoden zum 51achweis yon Ketonkiirpern (Aceton und Aeetessigsiiure) in Urin, und Serumproben haben H. M. F~EE, R. R. S~BY, M. H. COOKund A. H. FREE 1 angestellt. Verff. beschrei- ben zus~tzlich zwci Verfahren, die unter den Handelsnamen ,,Acetest" und ,,Keto- stix" registriert worden sind und die auf der Farbreaktion rait Nitroprussidnatrium beruhen. Beira ,,Acetest" sind die Reagentien (Nitroprussidnatriura, Dinatrium- hydrogenphosphat und Aminoessigs~urc) in ciner Tablette enthalten, die auf einer weil3en Unterlage (Schreibraaschinenpapier) rait 1 Tr. dcr zu untersuchenden Probe (Urin, Serum oder Plasma) befeuchtet wird. Je nach der in der Probe enthaltenen Ketonkonzentration entstcht auf der Tablettenoberfl~che eine mehr oder weniger intensive rote Farbverbindung, die zur halbcluantitativen Auswertung nach 30 sec (Urin) bzw. 2 min (Serum, Plasma) rait einer Farbska]a verglichen wird. Bei der Untersuchung yon Vollb]ut mul~ der Test etwas raodifiziert wcrden. Man l~{~t das Blur auf der Tablette gerinnen, entfernt nach etwa 10 rain die Blutkrus~e und ver- gleicht nun die Tablettenoberfliiche rait der Farbkarte. Nach dera beschriebenen Verfahren lassen sich noch 5 rag Acetacetat oder 20 rag Aceton (Urin), i0 mg Acetacetat (Serum, Plasraa) bzw. 25 rag Acetacetat (Vollblut) in jewefls 100 ml der zu untersuehenden Probe mit Sicherheit nachwcisen. -- Beim ,,Ketostix" wird ein Streifen aus sehwerem Spezialpapier, der am unteren Ende mit dem l~eagens- geraisch getr~nkt ist, kurz in die Urin-, Serum- oder Plasmaprobe eingetaucht. Der Farbvergleich wird naeh 1 rain (bei Serum- und Plasmaproben naeh 3 min) dureh- geffihrt. Aceton gibt bei dem Streifentest keine ~eaktion. Beide Verfahren, der Tabletten- und der Streifentest liefern (bei gleicher Empfindlichkcit) gut fibercin- stiramende Ergebnisse (es sind allein fast 10000 Urinuntersuehungen durchgeffihrt worden), die wesentlich genauer sind als Vergleichswertc, die nach bereits frfiher beschriebenen Untersuchungsraethoden (dem l%otheratest2, ~ und dem Test rait Eisen(III)-chlorid a) erhalten werden. Clin. Chemistry 4, 323-330 (1958). Miles.Araes Res. Lab., Elkhart, Ind. (USA).-- 2 TODD, J. C., A. H. SANFORD U. B. B. WELLS: Clinical Diagnosis by Laboratory Methods (12. Aufl.), Philadelphia, Saunders, 1953, S. 93. -- 3 Sn~sl:~, W. D., A. E. KOEEL~ U. R. BOWDE~: A Manual for Diabetic Patients, New York, Macmillan, 1939, S. 116, -- ~ HA~, T. H. : A Syllabus of Laboratory Examinations in Clinical Diagnosis, Cambridge, Mass., Harvard, 1952, S. 259. K. MACH~R Die bekannte Reaktion yon lVIethylketonen rait Nitroprussi(inatrium, die haupt- s~chlich raedizinisch zum Nachweis yon Aceton in Harn, Ri~clcenmar]csfli~ssig]ceit und Blutserum dient, wird yon T. W. STANr~Eu 1 SOdurchgeffihrt, dab sie spezifischer fiir Methylketone wird und auch auf wasserunlhsliehe Substanzen ausgedehnt werd en kann. Bei den anschlieBend aufgeffihrten, n~her untersuchten Verbindungen

Eine vergleichende Untersuchung über verschiedene Methoden zum Nachweis von Ketonkörpern (Aceton und Acetessigsäure) in Urin- und Serumproben

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Eine vergleichende Untersuchung über verschiedene Methoden zum Nachweis von Ketonkörpern (Aceton und Acetessigsäure) in Urin- und Serumproben

314 Bericht: Spezie]le analytisehe Methoden

Uber die optimalen Bedingungen zur ~thano]bestimmung in Kiirperfliissig- keiten mit der I)iehromatmethode berichtet L. WILKII~SOIq 1. Auf Grund eingehen- der Untersuchungen fiber die zahlreichen vorgesehlagenen Verfahren korarat Verf. zu dem Ergebnis, dai] man die besten l~esultate mit den Conway-Diffusionszellen erh~lt. Wenn das Zent ra lgef~ rait 0,05 n Kaliumdichroraat in 10 n Schwefels~ure geffillt ist und die zu untersuchende Probe ira Au•enraura mit ges~ittigter Kalium- carbonatl5sung oder festem Kaliuracarbonat versetzt ist, ist die Diffusion bei Raurateraperatur nach 2 Std beendet. Unter diesen Bedingungen sthren auch andere, rahglieherweise vorhandenc flfichtige Stoffe (Aeeton, Chloroform, ~thyL chlorid, Diathyl~ther, Methylarain, Formaldehyd) nicht. Die Methode ist einfaeh und ffir l~outineuntersuchungen geeignet.

1 Analyst 83, 390--396 (1958). Dominion Lab., Christchurch (1Neuseeland). E. Mi?LLER, Wiirzburg

Eine vergleichende Untersuehung iiber verschiedene lYfethoden zum 51achweis yon Ketonkiirpern (Aceton und Aeetessigsiiure) in Urin, und Serumproben haben H. M. F~EE, R. R. S~BY, M. H. COOK und A. H. FREE 1 angestellt. Verff. beschrei- ben zus~tzlich zwci Verfahren, die unter den Handelsnamen ,,Acetest" und ,,Keto- st ix" registriert worden sind und die auf der Farbreaktion rait Nitroprussidnatrium beruhen. Beira ,,Acetest" sind die Reagentien (Nitroprussidnatriura, Dinatrium- hydrogenphosphat und Aminoessigs~urc) in ciner Tablette enthalten, die auf einer weil3en Unterlage (Schreibraaschinenpapier) rait 1 Tr. dcr zu untersuchenden Probe (Urin, Serum oder Plasma) befeuchtet wird. Je nach der in der Probe enthaltenen Ketonkonzentration entstcht auf der Tablettenoberfl~che eine mehr oder weniger intensive rote Farbverbindung, die zur halbcluantitativen Auswertung nach 30 sec (Urin) bzw. 2 min (Serum, Plasma) rait einer Farbska]a verglichen wird. Bei der Untersuchung yon Vollb]ut mul~ der Test etwas raodifiziert wcrden. Man l~{~t das Blur auf der Tablette gerinnen, entfernt nach etwa 10 rain die Blutkrus~e und ver- gleicht nun die Tablettenoberfliiche rait der Farbkarte. Nach dera beschriebenen Verfahren lassen sich noch 5 rag Acetacetat oder 20 rag Aceton (Urin), i0 mg Acetacetat (Serum, Plasraa) bzw. 25 rag Acetacetat (Vollblut) in jewefls 100 ml der zu untersuehenden Probe mit Sicherheit nachwcisen. -- Beim ,,Ketostix" wird ein Streifen aus sehwerem Spezialpapier, der am unteren Ende mit dem l~eagens- geraisch getr~nkt ist, kurz in die Urin-, Serum- oder Plasmaprobe eingetaucht. Der Farbvergleich wird naeh 1 rain (bei Serum- und Plasmaproben naeh 3 min) dureh- geffihrt. Aceton gibt bei dem Streifentest keine ~eaktion. Beide Verfahren, der Tabletten- und der Streifentest liefern (bei gleicher Empfindlichkcit) gut fibercin- stiramende Ergebnisse (es sind allein fast 10000 Urinuntersuehungen durchgeffihrt worden), die wesentlich genauer sind als Vergleichswertc, die nach bereits frfiher beschriebenen Untersuchungsraethoden (dem l%otheratest2, ~ und dem Test rait Eisen(III)-chlorid a) erhalten werden.

Clin. Chemistry 4, 323-330 (1958). Miles.Araes Res. Lab., Elkhart, Ind. (USA).-- 2 TODD, J. C., A. H. SANFORD U. B. B. WELLS: Clinical Diagnosis by Laboratory Methods (12. Aufl.), Philadelphia, Saunders, 1953, S. 93. -- 3 Sn~sl:~, W. D., A. E. K O E E L ~ U. R. BOWDE~: A Manual for Diabetic Patients, New York, Macmillan, 1939, S. 116, -- ~ HA~, T. H. : A Syllabus of Laboratory Examinations in Clinical Diagnosis, Cambridge, Mass., Harvard, 1952, S. 259. K. MACH~R

Die bekannte Reaktion yon lVIethylketonen rait Nitroprussi(inatrium, die haupt- s~chlich raedizinisch zum Nachweis yon Aceton in Harn, Ri~clcenmar]csfli~ssig]ceit und Blutserum dient, wird yon T. W. STANr~Eu 1 SO durchgeffihrt, dab sie spezifischer fiir Methylketone wird und auch auf wasserunlhsliehe Substanzen ausgedehnt werd en kann. Bei den anschlieBend aufgeffihrten, n~her untersuchten Verbindungen