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2. Auf angewandte Chemie beziigliche. 113 aus welchem der Draht besteht. !~an erhalt in gleicher Weise solche Metallspektren, wenn man einen P]atindraht verwendet und dem Elektrolyten (am besten Salpeters~ure) etwas yon dem zu untersuehen- den Salze zumischt. Die Methode soll sehr empfindlich sein. Eine Yerbesserung an der B e r t h e 1 o t- M a h 1 e r 'schen Kalori- meterbombe hat K. Kro cker 1) angebracht. Sie erm~glicht die Be- stimmung des bei der Verbrennung gebildeten Wassers in einfacher Weise und besteht in der Anbringuug zweier Kan~le, welche dureh in Stopfbachsen laufende Schraubenspindeln verschliessbar sind. Der eine~ sich innen in ein fast auf den Boden reichendes Platinrohr fortsetzende dient zur Sauerstoffeinleitung, tier andere gestattet, die Verbrennungs- gase austreten und durch ein gewogenes Chlorkalziumrohr strSmeu zu lassen. Wird nach beeudeter Yerbrennung erst allm~hlich tier letztere Kanal geSffuet und --wenn naeh etwa 1/2 Stunde der Druek~iberschuss dutch AusstrSmen des Gases versehwunden ist m durch das zum Boden fiihrende Rohr trockene Luft in das Kalorimeter geleitet~ welches in ein auf 105--110 o erw~rmtes Olbad eingesetzt ist, so gelingt die Austreibung des Wassers leieht vollst~ndig. Zur Verasohung organiseher Substanzen empfiehlt M. Dyke), der zu verbrennenden Substanz das gleiche.Gewicht grSblich gepulverten, fl°isch ausgegl~ihten Bimssteins zuzumisehen und die Misehung bei m~;siger Hitze in einem Muffelofen oder aber einer Gasflamme zu er- hitzen. Selbst schwer zu verbrennende Substanzen, wie Eiweiss, Hefe oder Wolle~ sollen sich so rasch und Vollstandig veraschen lassen. ]~inen Thermostaten mit elektrischer Heizung und Regulierung haben Marie und Marquis ~) angegeben. Demselben liegt folgendes Prinzip zu Grunde. Auf dem Boden eines zylindrischen~ etwa 15 l fassenden Beh~lters, dessen Waadungen behufs ¥ermeidung yon W~rme- verlust nach aussen hin mit einem schlechten W~rmeleiter versehen sind, befindet sieh eine Platinspirale, vermittels deren durch den elek- trisehen Strom der Inhalt des Gef~sses -- destilliertes Wasser -- er- hitzt wird. Gleiehfalls in jenem liegt der Thermoregulator~ ein Glas- zylinder, welcher mit einer einen grossen Ausdehnungskoeffizienten 1) Pharm. Zentralhalle 45, 211. 2) Ann. de Chim. analyt. 9, 252; durch the Analyst 29, 318. ~) Revue industri~lle ; durch D i n g 1 e r s Polytechnisches 5ournal 818~ 494,

Einen Thermostaten mit elektrischer Heizung und Regulierung

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2. Auf angewandte Chemie beziigliche. 113

aus welchem der Draht besteht. !~an erhalt in gleicher Weise solche

Metallspektren, wenn man einen P]atindraht verwendet und dem

Elektrolyten (am besten Salpeters~ure) etwas yon dem zu untersuehen-

den Salze zumischt. Die Methode soll sehr empfindlich sein.

Eine Yerbesserung an der B e r t h e 1 o t - M a h 1 e r 'schen Kalori- meterbombe hat K. K r o c k e r 1) angebracht. Sie erm~glicht die Be- st immung des bei der Verbrennung gebildeten Wassers in einfacher Weise und besteht in der Anbringuug zweier Kan~le, welche dureh in Stopfbachsen laufende Schraubenspindeln verschliessbar sind. Der eine~ sich innen in ein fast auf den Boden reichendes Platinrohr fortsetzende

dient zur Sauerstoffeinleitung, tier andere gestattet, die Verbrennungs- gase austreten und durch ein gewogenes Chlorkalziumrohr strSmeu zu lassen. Wird nach beeudeter Yerbrennung erst allm~hlich tier letztere Kanal geSffuet und - - w e n n naeh etwa 1/2 Stunde der Druek~iberschuss

dutch AusstrSmen des Gases versehwunden ist m durch das zum Boden fiihrende Rohr trockene Luft in das Kalorimeter geleitet~ welches in ein

auf 1 0 5 - - 1 1 0 o erw~rmtes Olbad eingesetzt ist, so gelingt die Austreibung des Wassers leieht vollst~ndig.

Zur Verasohung organiseher Substanzen empfiehlt M. Dyke) ,

der zu verbrennenden Substanz das gleiche.Gewicht grSblich gepulverten, fl°isch ausgegl~ihten Bimssteins zuzumisehen und die Misehung bei

m~;siger Hitze in einem Muffelofen oder aber einer Gasflamme zu er- hitzen. Selbst schwer zu verbrennende Substanzen, wie Eiweiss, Hefe

oder Wolle~ sollen sich so rasch und Vollstandig veraschen lassen.

]~inen Thermostaten mit e lektrischer Heizung und Regul ierung haben M a r i e und M a r q u i s ~) angegeben. Demselben liegt folgendes Prinzip zu Grunde. Auf dem Boden eines zylindrischen~ etwa 15 l

fassenden Beh~lters, dessen Waadungen behufs ¥ermeidung yon W~rme- verlust nach aussen hin m i t einem schlechten W~rmeleiter versehen sind, befindet sieh eine Platinspirale, vermittels deren durch den elek- trisehen Strom der Inhalt des Gef~sses - - destilliertes Wasser - - er- hitzt wird. Gleiehfalls in jenem liegt der Thermoregulator~ ein Glas- zylinder, welcher mit einer einen grossen Ausdehnungskoeffizienten

1) Pharm. Zentralhalle 45, 211. 2) Ann. de Chim. analyt. 9, 252; durch the Analyst 29, 318. ~) Revue industri~lle ; durch D i n g 1 e r s Polytechnisches 5ournal 818~ 494,

114 Bericht: hllgemeine analytische Methoden etc.

besitzenden Flfissigkeit geftillt ist. Die Bewegung, welche diese infolge der Volumen~nderung bei steigender, respektive sinkender Temperatur ausfiihrt, wird auf eine Quecksilbersiiule ilbertragen, welche sieh dabei yon einem 1)latinstift entfernt oder diesen beriihrt. Quecksilbers~tule und Platinstift sind beide in den Stromkreis eines Relais, welches die Erhitzung der Platinspirale vermittelt, eingeschaltet, so dass also der Heizstrom je nach Bedarf selbstt~itig unterbrochen oder in Gang gesetzt wird. Da die Quecksilbers~ule auf jede beliebige HOhe eingestellt werden kann, so ist es mOglich, jede gewtinschte Temperatur im Thermostaten lest zu halten, und zwar sollen deren Schwankungen 2 - -3 Hundertstel Zentigrade nicht iiberschreiten. Far gleichm~fsige Verteilung der W~trme im Thermostaten sorgt ein elektrisch anzu-

treibendes Rtihrwerk.

]~inen Kohlens~urebestimmungs-Apparat, zur Untersuchung yon Karbonaten dienend, hat A n t o n W a e g n e r 1) angegeben. Das Ab- w~igen der fl"aglichen Substanz geschieht in kleinen, an dem einen Ende offenen, am anderen geschlossenen GlasrShrchen yon 5 c m Liinge und 0,7 c m Durchmesser, welche dicht fiber dem Boden eine runde, mit Glaswolle zu verschliessende 0ffnung besitzen. ¥ermittels eines Platin- drahtes h~ngt man diese ROhrchen an einen hakenfSrmig umgebogenen Glasstab, welcher dureh eine Gummidichtung verschiebbar in den ver- diinnte S~ure enthaltenden Zersetzungskolben eingefiibrt wird. Durch Auf-, respektive Abwiirtsbewegen des Stabes ist es mSglich, die Ent- wicklung tier Kohlens~ture zu regulieren, ein Prinzip iibrigens, welches~ wenn auch in anderer Gestalt, schon yon 0. O s t e r s e t z e r 2 ) ver-

wendet wurde. Das entweichende Gas gelangt nun in die Reinigungs-, respektive Trockenapl~arate, das heisst zunlichst in ein zirka 30 c m

langes und zirka 12 mm weites, vertikal aufgestelltes Glasrohr, welches grSbere Glasperlen enth~lt, und ferner durch eine VerbindungsrShre in den oberen Teil eines zweiten ~thnlichen Rohres, um in diesem nach- einander eine zirka 22 c m lange Schicht yon Chlorkalzium und eine solche aus Kupfervitriolbimsstein, welche den Rest des Rohrinhaltes erftillt~ zu durchstreichen. An alas untere Ende dieser Riihre schliessen sich endlich die Apparate, in welchen die Kohlensi~ure zur Wiigung gebracht wird. In bekannter Weise ist alas vollsti~ndige Austreiben

1) 0sterr. Chemiker-Zeitung 6, 409. 2) Diese Zeitschrift 27, 27.