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Einführung in die Klimamodellierung
André Paul
Vegetation
Atmosphäre
Eis
Ozean
Land
Apollo 17, 7. Dezember 1972
Klimamodellierung
Klimasystem
Konzeptionelles Modell auf der Grundlage der Abbildung 1-5 (unten) von Ruddiman (2001)
Warum Modellierung?
• Ohne Beobachtungen werden Theorien
schnell irrelevant.
• Ohne Theorie sind Beobachtungen nicht
interpretierbar.
Henning Rodhe (2000), Carl Wunsch (2007)
Warum Modellierung?
• Das Erdsystem kann in quantitativer Weise
untersucht werden, weil sich seine Eigenschaften
in Zahlen fassen lassen
• Quantitatives theoretisches Verständnis erwächst
aus der Simulation eines Systems oder von
Teilen eines Systems und numerischem
Experimentieren mit dem simulierten System
• Beispiel: Globaler Wandel (“global change”)
Walker (1991)
Ziele der Klimamodellierung
Verstehen vergangener Klimazustände
– Formulieren und Testen von Hypothesen
– Untersuchen der Antwort des Klimasystems
auf eine äußere Anfachung, Anregung oder
Störung
– Verstehen von Wechselwirkungen und
Rückkopplungen zwischen Komponenten
des Klimasystems
Welche Arten von Modellen gibt es?
• Es gibt– konzeptionelle Modelle,– mathematische Modelle
– analytische oder numerische
– prozessorientierte Modelle– realistische
Modelle
Beispiel für ein dreidimensionales
Ozeanmodell
• Massachusetts Institute of Technology general circulation model (MITgcm:http://mitgcm.org)
• mit “cubed-sphere grid system”: 32x32 Gitterpunkte x 6 Seiten, 15 Tiefenniveaus
[Abbildung 3-30 aus Ruddiman (2001)]
Gitterzellen in einem dreidimensionalen Ozeanmodell
Programm „Paläozeanographische Modellierung“
1. Durchführung von Experimenten mit einem zweidimensionalen Klimamodell (CLISIM)
• Installation auf einem Notebook
• Erstes kurzes Experiment (200 Modelljahre)
• Langes Experiment mit CLISIM (4000 Modelljahre)→ Wie lange benötigt das Klimamodell, um in ein Gleichgewicht zu kommen?
• CLISIM: Sensitivitätsexperimente (je 2000 Modelljahre)→ Welche Rolle spielen die atmosphärische CO2-Konzentration und die Lage
der Westwindzone auf der Südhalbkugel für die Wassermassenverteilung und die Meridionalzirkulation im Atlantischen Ozean?
2. Analyse von Experimenten mit einem dreidimensionalen Kilmamodell
→ Zusätzlich: Wie wirken sich Änderungen in der großräumigen Zirkulation auf die Verteilung von Nährsalzen und Kohlenstoff im Meer und die Lage der CCD aus?
Werkzeuge
• MATLAB (und Fortran) für die numerische Simulationen
• MATLAB und Panoply für die Analyse und graphische Darestellung der Ergebnisse
MATLAB
• MATLAB is eine Programmiersprache für
technisch-wissenschaftliches Rechnen
➔ Berechnung, Visualisierung und
Programmierung in einer einzigen, einfach
zu bedienenden Umgebung
➔ Aufgaben und ihre Lösung in gewohnter
mathematischer Schreibweise
Panoply
• Website:– http://www.giss.nasa.gov/tools/panoply
• Geeignet für– Anzeige des Inhalts einer Datei im
NetCDF-Format– horizontale Karten und vertikale Schnitte– Vektordarstellung (Wind, Strömungen)– Anomalien
Stromfunktion/Sv der meridionalen Umwälzbewegung im Atlantischen Ozean im dreidimensionalen
Klimamodell UVic ESCM
Meeresoberflächentemperatur/°C im Südtlantischen Ozean im im dreidimensionalen Klimamodell
UVic ESCM
CLISIM: ein einfaches Klimamodell in MATLAB
Klimasystem
Konzeptionelles Modell auf der Grundlage der Abbildung 1-5 (unten) von Ruddiman (2001)
CLISIM: ein einfaches Klimamodell in MATLAB
• Komponenten Eis, Landoberfläche und Vegetation vernachlässigt, Atmosphäre stark vereinfacht
• Modellgebiet: Atlantischer Ozean von 76°S bis 76°N, Ost-West-Ausdehnung 70°, flacher Boden in 4000 m Tiefe
• Beschränkung auf zweidimensionale Bewegungsvorgänge in Nord-Süd-Richtung und vertikaler Richtung
CLISIM: ein einfaches Klimamodell in MATLAB
• Atmosphäre: vorgeschrieben oder Einschichtenmodell
• Ozean: Mehrschichtenmodell Ozean wird in 25 Schichten zerlegt, über die vertikal
integriert wird. Durch numerische Integration des so erhaltenen
Gleichungssystems erhält man Mittelwerte für jede Schicht.
CLISIM: ein einfaches Klimamodell in MATLAB
• Randbedingungen:– an der Meeresoberfläche vorgebene Temperatur- und
Süßwasserflussfelder (für den Wasserumsatz zwischen Ozean und Atmosphäre, dass heißt den Unterschied zwischen Niederschlag und Vedunstung)
– Die oberflächennahe Lufttemperatur wird entweder fest vorgeschrieben (als “Referenztemperatur” oder “restoring temperature”) oder mit einfachen Modell für den Wärmehaushalt der Atmosphäre (“energy balance model”, EBM) berechnet.
– Einfluss des Windes: Vorgabe der zonalen (Ost-West-) Komponente der tangentialen Windschubspannung an der Meeresoberfläche