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Einführung in die Mathematikdidaktik Matthias Ludwig PH Weingarten 02.12.2003

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Einführung in die Mathematikdidaktik

Matthias LudwigPH Weingarten

02.12.2003

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Überblick

Überblick

• Besprechung der Übungen

• Prinzip des aktiv entdeckenden Unterrichts

• Einführung in die Multiplikation

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Prinzip des aktiv- entdeckenden Unterrichts Müller/Wittmann S.12 ff

• Johannes Kühnel(1916):

• Beibringen, Darbieten, Vermitteln ist Unterrichtskunst vergangener Tage.

• Der Schüler soll die Kenntnisse erwerben.

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Gegenüberstellung Rezeptiv – Aktiv-entdeckend

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Darbieten, Entwickeln Gelegenheiten schaffen, Anregung zur Entwicklung

Empfangen Erarbeiten

Leitung und Rezeptivität

Organisation und Aktivität

Feste Fachstruktur, deduktiver Aufbau

Prozesse und Tätigkeit sind scheinbar „strukturlos“

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Die doppelte BedeutungFreudenthal 1973

• Die Worte Mathematik, Sprache und Kunst haben eine doppelte Bedeutung

• Fertige Kunst- Kunst die der Künstler entwickelt. Im Kunstunterricht ist das ganz natürlich

• Fertige Sprache – eigene Texte. Im Deutschunterricht ist das ganz natürlich.

• Fertige Sätze- eigene Mathematik (Nacherfindung)

• Diese Nacherfindung heißt bei Müller/Wittmann eben aktiv- entdeckend

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Begriff des aktiv-entdeckenden Lernens

• Hauptaufgabe des Lehrers: Organisation der Schüleraktivität– Herausfordernde Anlässe finden – Ergiebige Arbeitsmittel– Produktive Übungsformen bereitstellen– Kommunikation über den Stoff aufbauen und erhalten

• Schüler müssen Zeit haben eigene Ideen im Zusammenhang zu entwickeln.

• Schüler müssen viel selbstständiger sein.

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Begründung des aktiv-entdeckenden Lernens

• Lernpsychologie– Belehrender Unterricht für höhere Lernprozesse unbrauchbar – Lernen ist nicht passive Aufnamen sondern aktive

Aufbauleistung– Kinder besitzen ein enormes Vorwissen welches hier

eingebracht werden kann.

• Das a-e Prinzip ist voll im Einklang mit dem Wesen des Faches Mathematik selbst.

• Moderne Berufswelt fordert und benötigt den selbstständigen, mündigen Bürger. Nicht nur was wurde gelernt, sondern wie wurde es gelernt.

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Weitere Begründung des aktiv-entdeckenden Lernens

• Alina Seminzka (1981):– Wurzel der Misserfolge im Rechenunterricht sind

verdrängte Verstehensprozesse durch mechanisch Anwendung auswendig Gelerntem.

• Jens Holger Lorenz (1992):– Schlüsselrolle ist der Aufbau mentaler

Vorstellungsbilder.

• Petra Scherer (1994):– Fehlvorstellungen können eher erkannt werden.– Schüler haben die Möglichkeit zu zeigen was SIE

können.M. Ludwig PH Weingarten

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Fazit

• Das Konzept des aktiv-endeckenden Lernens ermöglicht es, Kindern im gesamten Leistungsspektrum zu fördern und in den Unterricht zu integrieren

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Prinzip des aktiv- entdeckenden Unterrichts

•Unterrichtsbeispiel aus der Grundschule von Keller und Müller

•Unterrichtsbeispiele aus der Sekundarstufe

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Aktiv entdeckend

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Die Lernlandschaft Multiplikation

• Schritt 1

• Einführung in die Multiplikation als neue Operation

• 1x1 Handlungen und Protokolle

• Mit dem Einmaleins-Fernrohr multiplikative Strukturen in der Umwelt erkennen

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Unterrichtsbeispiel

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Die Lernlandschaft MultiplikationSchritt 1

• Einführung in die Multiplikation als neue Operation

• Unterschied zwischen verschiedenen Sichtweisen.

• Die Verwendung von „mal“ hat andere Qualität.

• Vertraute Situation unter anderem Blickwinkel betrachten.

• Blick für eine neue Operation öffnen.

• M. soll nicht einfach eine abgekürzte Schreibweise einer sukzessiven Addition sein.

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Unterrichtsbeispiel

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Die Lernlandschaft MultiplikationSchritt 1

• 1x1 Handlungen und Protokolle

• Kind erhält Auftrag mehrmals die gleiche Anzahl von „Batzen“ zu holen.

• Verbalisieren der Handlung in Protokollen.

• Diese Protokolle helfen und rufen Handlungen in Erinnerungen.

• Später müssen die Handlungen nicht mehr abgerufen werden.

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Unterrichtsbeispiel

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Die Lernlandschaft MultiplikationSchritt 1

• Mit Einmaleins-Fernrohr multiplikative Strukturen in der Umwelt erkennen

• Bau eines Einmaleinsfernrohres.

• Suche von Mengen von Dingen die in gleichen Anzahlen vorkommen.

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Unterrichtsbeispiel

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Die Lernlandschaft MultiplikationSchritt 1

• Mit Einmaleins-Fernrohr multiplikative Strukturen in der Umwelt erkennen

• Bau eines Einmaleinsfernrohres.

• Suche von Mengen von Dingen die in gleichen Anzahlen vorkommen.

• Multiplikationsbilder werden dann aufgezeichnet.

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Unterrichtsbeispiel

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Die Lernlandschaft MultiplikationSchritt 1

• 1x1 Entdeckungen im Alltag

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Unterrichtsbeispiel

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Die Lernlandschaft MultiplikationSchritt 2

• Von der zufälligen Anordnung zu den Punktefeldern

• Die Batzenprotokolle systematisieren.

• Die systematische Anordnung hilft mehr Übersicht zu haben.

• Formulieren der Klassenregel, dass die Punktefelder zeilenweise zu lesen sind.

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Unterrichtsbeispiel

3 .4= 12

Drei Reihen zu vier Batzen

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Die Lernlandschaft MultiplikationSchritt 2

• Geschichten zu den Punktefeldern erfinden

• Punktefelder sind abstrakte Darstellungen.

• Die ursprüngliche Handlung kann schnell in Vergessenheit geraten.

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Unterrichtsbeispiel

5 .2=10

Ich habe 5 mal zwei Gießkannen Wasser zu den Blumenkübeln getragen.

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Die Lernlandschaft MultiplikationSchritt 2

• Arbeit mit Punktefeldern

• Zu einer bestimmten Anzahl sind möglichst viele Rechtecke zu legen (Primzahl!)

• Im nächsten Schritt schneiden Sie die dazugehörigen Punktefelder aus.

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Unterrichtsbeispiel

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Die Lernlandschaft MultiplikationSchritt 2

• Arbeit mit dem Hunderterfeld

• Würfelspiel.

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Unterrichtsbeispiel

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Die Lernlandschaft MultiplikationSchritt 2

• Punktefelder drehen

• Das Kommutativgesetz

• 8x3 ergibt das gleiche wie 3x8

• Punktefelder auf einen Karton legen. Man dreht den Karton.

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Unterrichtsbeispiel

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Die Lernlandschaft MultiplikationSchritt 2

• Aus quadratischen Punktefeldern entstehen Quadrate. Drehen bewirkt nichts.

• Punktefelder zerlegen

• Das Distributivgesetz

• Das Lösen von großen Aufgaben durch zwei kleine Aufgaben

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Unterrichtsbeispiel

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Die Lernlandschaft MultiplikationSchritt 2

• Das Zerlegen spielt später eine große Rolle.

• 23.40= 20.40 +3.40

• Vereinfachen

• 9.4 =10.4-4=40-4=36

• Eventueller Fehler dabei ist, dass der falsche Faktor abgezogen wird. (Krummheuer S. 32)

• 10.4-9=40-9=31

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Unterrichtsbeispiel

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Die Lernlandschaft MultiplikationSchritt 3

• Rechenwege beschreiben

• Schwierige Aufgaben des 1x1 lassen sich auf einfache zurückführen.

• Wissensinseln schaffen

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Schritt 3

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Die Lernlandschaft MultiplikationSchritt 3

• Verwandtschaften

• Zu einer 1x1 Aufgabe möglichst viele Aufgaben suchen die damit zusammenhängen.

• Über Netzwerkbeziehungen Reihen aufbauen.

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Schritt 3

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Die Lernlandschaft MultiplikationSchritt 3

• Verwandtschaften

• Zu einer 1x1 Aufgabe möglichst viele Aufgaben suchen die damit zusammenhängen.

• Über Netzwerkbeziehungen Reihen aufbauen.

• Muster auf dem Hunderterfeld merken.

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Schritt 3

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Die Lernlandschaft MultiplikationSchritt 4

• Automatisieren der 1x1 Reihen

• Das Reihenklavier.

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Schritt 4