Upload
vuongquynh
View
218
Download
2
Embed Size (px)
Citation preview
Einheit der WissenschaftBibliographische Hinweise
Hagen, 8. – 10. Juni 2007
In ihrer grundlegenden Form besagt die These von der Einheit der Wissenschaft, dass es sich bei der Vielfalt der in der Wirklichkeit vorfindbaren Entitäten – geistige, kulturelle, gesellschaftliche, seelische – letztlich um ein und dasselbe handelt, nämlich um Physikalisches ("Physikalismus"). Gegen diese ontologische Version der These von der Einheit der Wissenschaft argumentiert
(1) C.G. Hempel, "Reduction: Ontological and Linguistic Facets", in: S.Morgenbesser,P. Suppes, M. White (Hgg), Philosophy, Science and Method, New York 1969, 179-199
An die Stelle dieser Version tritt von Anfang an in der Diskussion eine linguistische von der Einheit der wissenschaftlichen Begriffe, so begründet von
(2) R. Carnap, Der logische Aufbau der Welt, Wien 1928, 4. unv. Auflage, Hamburg 1974
Neben dieser (auf eine Einheit der Begriffe bezogene) Einheitsthese tritt eine These von der Einheit der Gesetze:
(3) R. Carnap, "Logical Foundations of the Unity of Science", in: International Encyclopaedia of Unified Science 1, 1938, 42-62
Besonders gegen die Auffassung einer eigenen Methode des psychologischen Verstehens gerichtet ist eine Version von der Einheit des Erklärens:
(4) C.G. Hempel, "The Function of General Laws in History", Journal of Philosophy 39, 1942, 35-48; eine deutsche Übertragung finden Sie im Kurs der FernUniversität 03341, K. Röttgers, Einführung in die Geschichtsphilosophie, Hagen
Eine Sammlung von Texten zur Einheit der Wissenschaft finden Sie in
(5) J. Schulte/ B. McGuinness (Hgg), Einheitswissenschaft, Frankfurt 1992
Eine interessante Diskussion zur Frage der Basis der Einheitswissenschaft zwischen O. Neurath und R. Carnap finden Sie in
(6) O. Neurath, "Empirische Soziologie", in: ders., Wissenschaftliche Weltauffassung, Sozialismus und logischer Empirismus, Frankfurt 1979, 145-234, insbesondere Abschnitt I
und in
(7) ders., "Soziologie und Physikalismus", Erkenntnis, Band 2, 1931, 393-431
sowie in
(8) R. Carnap, "Die physikalische Sprache als Universalsprache der Wissenschaft", daselbst, 432-465
Für die Einbeziehung einzelner Wissenschaften in die Einheitswissenschaft oder entsprechende Kritiken vergleiche man: zum Verstehen von Texten und/ oder Handlungen
(9) H. Gomperz, "Interpretation", in (5), 277-396
Vergleiche hierzu auch
(10) W. Stegmüller, "Walther von der Vogelweides Lied von der Traumliebe und Quasar 3C273", in: ders., Rationale Rekonstruktion von Wissenschaft und ihrem Wandel, Stuttgart 1979, 27-86
Zum historischen Erklären und Verstehen:
(4) s. o.
Dazu:
(11) A. Donegan, "Neue Überlegungen zur Popper – Hempel – Theorie", in: H.M. Baumgartner/ J. Rüsen (Hgg), Geschichte und Theorie, Frankfurt 1976, 173-208
und
(12) G.H. von Wright, Erklären und Verstehen, Frankfurt 1974, Kap. IV
Über die Einbeziehung der Psychologie vergleiche man:
(13) R. Carnap, "Psychologie in physikalischer Sprache", Erkenntnis, Bd. 3, 1932, 107-142
sowie die Beiträge von Neurath, 1, und Brunswik, 6, in
(5) s. o.
und:
(14) die Beiträge von Schlick, Hempel und Carnap in Revue de Synthèse, Bd. X, 1935, 5-53
und schließlich:
(15) H. Feigl, "Physicalism, Unity of Science and the Foundations of Psychology", in: P.A. Schilpp (Hg), The Philosophy of Rudolf Carnap, La Salle 1963
Für den Philosophiebegriff hinter dem Einheitsprogramm wichtig ist die Konzeption einer sogenannten Wissenschaftslogik. Vergleichen Sie hiezu:
(16) R. Carnap, "Die Aufgabe der Wissenschaftslogik", oben (5), 90-117
und
(17) O. Zilsel, "Bemerkungen zur Wissenschaftslogik", Erkenntnis, Bd. 3, 143-161
Einen zeitgenössischen Überblick über die Philosophie des Wiener Kreises liefert
(18) R. von Mises, Kleines Lehrbuch des Positivismus, Frankfurt 1990
Eine Sammlung mit Beiträgen zu Themen und Gestalten des Wiener Kreises finden Sie in:
(19) H.-J. Dahms (Hg.), Philosophie, Wissenschaft, Aufklärung, Berlin/ New York 1985.